DE10159806C1 - Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase aus dem Grundwasserspiegelbereich - Google Patents
Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase aus dem GrundwasserspiegelbereichInfo
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- B09C—RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09C1/00—Reclamation of contaminated soil
- B09C1/002—Reclamation of contaminated soil involving in-situ ground water treatment
Abstract
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Brunnensystem derart auszubilden, dass eine Kontamination der tieferen Schichten verringert wird und dass eine effizientere und damit eine kostengünstige Trennung und Entsorgung von LNAPL und Grundwasser ermöglicht wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Brunnensystem derart gestaltet wird, dass mindestens zwei gegeneinander abgedichtete Brunnen mit Filtern in unterschiedlicher Teufe angeordnet werden, wobei durch die relative Lage der Brunnenfilter, bezogen auf die Grundwasseroberfläche und zueinander, ein Grundwasserabsenkrichter derart ausgebildet wird, dass der höher angeordnete Brunnenfilter sich im Grundwasserspiegelbereich befindet und primär die LNAPL aus dem Grundwasserspiegelbereich und der tiefer angeordnete Brunnenfilter primär das Grundwasser fasst.
Description
Die Erfindung betrifft ein Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer
leichten, nicht aquatischen Flüssigphase aus dem Grundwasserspiegelbereich.
Vorrichtungen der vorstehend genannten Gattung werden beispielsweise zur
Sanierung eines durch eine leichte, nicht aquatische Flüssigphase (Light Non
Aqueous Phase Liquid - LNAPL) kontaminierten Untergrundes eingesetzt.
Bei den LNAPL handelt es sich um nicht mit Wasser mischbare, meistenteils
ölige Flüssigkeiten, deren Dichte kleiner als die des Wassers ist. Insbesondere
sind dies verschiedene flüssige Kohlenwasserstoffe und deren Gemische, die
durch unerwünschte Versickerung in den Untergrund gelangen konnten und
diesen kontaminieren.
Als Beispiele sind Schadstoffe, wie Benzole, Ethylbenzole, Toluole, Xylole,
Naphthaline, Phenole und viele andere Wasserschadstoffe, zu nennen, welche
sich teils in das Grundwasser einlösen und das Schutzgut Grundwasser
gefährden.
Gelangen nun die mit Wasser nicht mischbaren LNAPL in den Untergrund, so
reichern sie sich in den Porenräumen, im Bereich über und unter der
Grundwasseroberfläche, an. Bei Strömungen mit freier Grundwasseroberfläche
wird der Anreicherungsbereich durch den Ort bestimmt, an dem der
Porenwasserdruck etwa gleich dem Atmosphärendruck ist.
Der Porenraum des Untergrundes wird in diesem Bereich anteilig vom Wasser,
LNAPL und zum Teil auch von Gas eingenommen.
Mobil im Untergrund ist der Anteil der LNAPL, der den immobilen LNAPL-Anteil
übersteigt.
Die mobilen LNAPL bewegen sich im grundwasserspiegelnahen Bereich, dem
Grundwasserspiegelgefälle folgend, d. h. die Neigung des Grundwasser
spiegels ist die treibende Kraft der mobilen LNAPL-Bewegung.
Es ist häufig Aufgabe und Ziel von Sanierungsverfahren, die mobilen LNAPL
dem Untergrund möglichst hoch konzentriert, d. h. mit möglichst wenig
Wasseranteilen, zu entziehen.
Die in diesem Zusammenhang verwendeten Vorrichtungen zur Beseitigung
dieser Stoffe werden bei der Untergrunddekontamination, zum Beispiel in der
Altlastensanierung, Havariebekämpfung und Reinigung von Grundwasser
leitern und der Aerationszone, eingesetzt.
Nach dem Stand der Technik erfolgt dies vorwiegend durch Ölabschöpf
brunnen, beispielsweise gemäß Fig. 1.
Mit Ölabschöpfbrunnen werden die mobilen LNAPL und das Grundwasser
nach oben gefördert. Während die LNAPL beispielsweise thermisch entsorgt
werden, wird das kontaminierte Grundwasser gereinigt und nachfolgend z. B.
der Vorflut zugeführt.
Ölabschöpfbrunnen 1 nach herkömmlicher Bauart weisen einen einheitlichen
Brunnenfilter 6 auf, über den die mobilen LNAPL 4 und das anstehende
Grundwasser 5 dem Brunneninnenraum 9 zugehen. Durch die Abförderung
von Wasser aus dem Brunneninnenraum 9 wird ein Absenktrichter des
Grundwasserspiegels 3 bewirkt, der in etwa den Einzugsbereich des Brunnens
1 für die mobilen LNAPL 4 bestimmt. Die dem Brunnen 1 zugehenden LNAPL
4 werden meist mit einem eigenständigen Ölabschöpfsystem 7 aus dem
Brunneninnenraum 9 abgefördert. Das Grundwasser 5 wird über das
Wasserabfördersystem 8 aus dem Brunneninnenraum 9 an die Erdoberfläche. 2
gefördert.
Eine Vorrichtung dieser Art wird auch in DE 39 09 372 A1 beschrieben. Nach der
Lehre dieser Erfindung wird mittels eines speziellen Entnahmevorrichtung und
Steuerung die auf der Grundwasseroberfläche schwimmende flüssige Phase
aufwändig entfernt.
Die herkömmlich eingesetzten Verfahren und Vorrichtungen zur Gewinnung von
LNAPL sind mit mehreren Nachteilen behaftet.
Insbesondere kommt es zu einer unerwünschten Schadstoffverschleppung. Nach
dem Einlösen der mobilen LNAPL werden die Gelöststoffe längs der sich
geohydraulisch ausbildenden Grundwasserströmungsbahnen durch den Untergrund
zu den technischen Systemen bzw. Ölabschöpfbrunnen hintransportiert. Diese
geohydraulisch bestimmten Transportbahnen tauchen oftmals in größere,
weitgehend unkontaminierte Grundwasserbereiche ab.
Das ist nachteilig und unerwünscht, weil dadurch auch diese Bereiche kontaminiert
werden, indem Schadstoffe durch Sorption oder andere Immobilisierungsvorgänge
dort angereichert werden können.
Weiterhin ist problematisch, dass dem Ölabschöpfbrunnen das Grundwasser zufließt,
das im Umfeld in unmittelbarem Kontakt mit den LNAPL steht und deshalb mit den
wasserlöslichen Schadstoffen der LNAPL vollständig oder weitgehend gesättigt ist.
Darüber hinaus ist als nachteilig zu nennen, dass das im Ölabschöpfbrunnen
gefasste Grundwasser mit dem im Brunneninnenraum aufschwimmenden LNAPL in
Kontakt bleibt und sich auch weniger kontaminierte, vom Brunnen gefasste
Grundwasseranteile mit den wasserlöslichen Schadstoffen der LNAPL noch im
Brunnen weiter aufsättigen können.
Zudem ist die Eintrittsfläche für die LNAPL in das Brunneninnere bei den relativ
schlanken Ölabschöpfbrunnen nach dem Stand der Technik relativ klein und damit
der Zutritt der LNAPL, vor allem nach Verklebung dieser Eintrittsfläche, stark
behindert.
Auch ist das im Brunneninnenraum gesammelte LNAPL-Volumen in den relativ
schlanken Filtern klein, so dass eine weitgehend wasserfreie LNAPL-
Abförderung einer diffizilen Steuerung bedarf. Die bekannten
Ölabschöpfbrunnen fördern deshalb auch hoch kontaminiertes Grundwasser
ab, dessen Entsorgung oft kostspielig ist.
Des Weiteren altern die Abschöpfbrunnen nach dem Stand der Technik schnell
und müssen häufiger durch neue ersetzt werden.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung derart auszubilden,
dass bei der Abförderung von LNAPL und Grundwasser eine Kontamination
der tieferen Schichten verringert wird und dass eine effizientere Trennung von
LNAPL und unterschiedlich kontaminierter Grundwasseranteile erfolgen kann
und damit eine kostengünstige Trennung und Entsorgung von LNAPL und
Grundwasser ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Brunnensystem,
insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase
(LNAPL) aus dem Grundwasserspiegelbereich derart gestaltet wird, dass
mindestens zwei gegeneinander abgedichtete Brunnen mit Filtern in
unterschiedlicher Teufe angeordnet werden, wobei durch die relative Lage der
Brunnenfilter, bezogen auf die Grundwasseroberfläche und zueinander, ein
Grundwasserabsenktrichter derart ausgebildet wird, dass der höher
angeordnete Brunnenfilter sich im Grundwasserspiegelbereich befindet und
primär die LNAPL aus dem Grundwasserspiegelbereich und der tiefer
angeordnete Brunnenfilter primär das Grundwasser fasst.
Nach der Konzeption der Erfindung wird das Brunnensystem aus zwei, im
Wesentlichen voneinander unabhängigen Brunnen gebildet. Das hat zur Folge,
dass zwar bei Anordnung der Brunnen in unmittelbarer Nähe zueinander nur
ein Absenktrichter ausgebildet wird, aber die verschiedenen Flüssigphasen,
zum einen die aufschwimmende Ölphase, und zum anderen die
Grundwasserphase, mit den unterschiedlichen Brunnen gefasst werden.
Dabei wird vorteilhaft erreicht, dass die separat im oberen Brunnenfilter
gewonnene Ölphase nicht direkt mit dem Grundwasser aus dem unteren
Brunnenfilter in Kontakt kommt und sich somit das Grundwasser nicht noch im
Brunnen mit wasserlöslichen Schadstoffen aufsättigen kann. Daraus resultiert,
dass das geförderte Grundwasser, im Vergleich zu dem Grundwasser, welches
in einem herkömmlichen Ölabschöpfbrunnen gefördert wird, viel geringer
kontaminiert ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Brunnensystems besteht darin,
dass der Absenktrichter des Grundwassers gezielt ausgebildet werden kann.
Erfindungsgemäß wird durch die relative Lage der Brunnenfilter, bezogen auf
die Grundwasseroberfläche und zueinander, und durch die Grundwasser
förderate die Ausbildung des Absenktrichters des Brunnensystems gezielt
beeinflusst.
Ein weiterer Vorteil der getrennten Ausbildung der Brunnen besteht darin, dass
der obere Brunnenfilter, aus dem die aufschwimmenden LNAPL abgefördert
werden, mit einem relativ großem Durchmesser ausgebildet werden kann, so
dass die LNAPL-Abförderung nicht aufwändig gesteuert werden muss, da die
ölige Phase in diesem Brunnen ein relativ großes Volumen einnimmt.
Von besonderem Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung ist, dass das
durch den unteren Brunnen geförderte Grundwasser relativ gering kontaminiert
ist, wodurch sich Entsorgung oder Wiederverwendung kostengünstig
realisieren lässt. Fördert man aus dem oberen Brunnen nicht nur die
aufschwimmenden LNAPL, sondern mittels einer gesonderten Pumpe auch
das dort stark kontaminierte Wasser ab, um es separat zu reinigen, wird das
aus dem unteren Brunnen abgeförderte Grundwasser noch geringer
kontaminert.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme
auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 2 Prinzipskizze eines Teleskopbrunnens,
Fig. 3 Detailzeichnung eines Teleskopbrunnens.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden zwei
Brunnen zu einem Teleskopbrunnensystem verbunden. Dieses Brunnensystem
besteht aus einem schlanken inneren, tiefer reichenden und einem äußeren,
übergestülpten und höher angeordneten Brunnen. Der tiefer reichende
Innenbrunnen ist nur in seinem Tiefenbereich verfiltert. Ihm strömt deshalb
primär tieferes, relativ unkontaminiertes Grundwasser zu. Da in seinem
Innenraum das gefasste Wasser auch nicht mit LNAPL in Kontakt kommt, ist
aus ihm relativ unkontaminiertes Grundwasser abförderbar.
Bei gleichem Fördervolumen eines Ölabschöpfbrunnens nach dem Stand der
Technik mit simultaner Wasserhebung und eines erfindungsgemäßen
Teleskopbrunnens bildet sich ein etwa gleich großer Absenktricher des
Grundwasserspiegels und damit ein etwa gleich großes Einzugsgebiet der
mobilen LNAPL im Grundwasserspiegelbereich aus.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist der im Grundwasserspiegel
bereich verfilterte, äußere übergestülpte Brunnen einen relativ großen
Durchmesser auf, so dass seinem Innenraum die LNAPL über eine große
Eintrittsfläche zugehen können. Die Brunnenalterung wird so verlangsamt und
die Einsatzdauer des Brunnens erhöht.
Infolge des großen Durchmessers ist auch das Brunnenvolumen groß, so dass
gegenüber dem Brunnen nach dem Stand der Technik mit seinem geringen
Durchmesser pro Zentimeter aufschwimmenden LNAPL entsprechend mehr
LNAPL-Volumen zur Abförderung bereitsteht. Darüber hinaus kann das
Wasser, das ungewollt mit der LNAPL-Abförderung aus dem oberen Brunnen
mitgeführt wurde, nach Abscheidung wieder in den oberen Brunnen
zurückgeführt werden. Dies ist besonders darum vorteilhaft, wenn das stark
kontaminierte Wasser des oberen Brunnens ohnehin separat abgefördert und
einer eigenständigen Reinigung zugeführt wird.
Die Reinigung des durch den inneren, tieferen Brunnen geförderten Wassers
ist wegen der geringeren Verunreinigung im Vergleich zu dem nach dem Stand
der Technik geförderten Grundwasser kostengünstig. Der Durchmesser des
Innenbrunnens wird darüber hinaus klein gehalten, so dass auch die
Baukosten beschränkt bleiben.
Gemäß Fig. 2 besteht das Brunnensystem aus einem oberen Brunnen 10 und
seinem Filter 12 sowie aus einem unteren Brunnen 11 und dessen Filter 13.
Bevorzugt werden diese beiden Brunnen mit kreiszylindrischem Durchmesser
ausgeführt und koaxial angeordnet. Sehr wichtig ist, dass die beiden Brunnen
gegeneinander abgedichtet werden, so dass das Brunneninnere des Brunnens
10 nicht mit dem Brunneninneren des Brunnens 11 in stofflichen Kontakt
kommt. Die Brunnen weisen im Beispiel jeweils ein Sumpfrohr 14 und 15 auf.
Erfindungsgemäß wird der Hauptteil des Grundwassers vom Brunnen 11 und
der Hauptteil der LNAPL vom Brunnen 10 gefasst. Die relative Anordnung des
Brunnenfilters 13 zur Grundwasseroberfläche führt zur Ausbildung des
speziellen Absenktrichers, durch welchen die LNAPL 4 weitgehend horizontal
an den Brunnen 10 herangeführt werden und nach Durchdringung des Filters
12 von der Entnahmevorrichtung 16 abgefördert und entsorgt werden können.
Die Entnahmevorrichtung 17 für Grundwasser 5 des Brunnens 11 ist im
Sumpfrohr 15 unter dem Filter 13 angeordnet. Mit der Entnahmevorrichtung 17
kann weitgehend unkontaminiertes Grundwasser 5 dem Brunnen 11 entzogen
werden. Der Filter 12 des Brunnens 10 wurde im Grundwasserspiegelbereich 3
angeordnet.
Die Entnahmevorrichtung 20 für stark kontaminiertes Wasser des oberen
Brunnens 10 ist im Sumpfrohr 14 unter dem Filter 12 angeordnet. Mit der
Entnahmevorrichtung 20 wird stark kontaminiertes Wasser einer separaten
Reinigungsanlage zugeführt und das durch die Entnahmevorrichtung 17
abgeförderte Grundwasser somit noch weitergehend vor Kontaminationen
bewahrt bzw. entlastet.
In Fig. 3 wird eine konkrete Ausgestaltung der Erfindung dargestellt. Das
erfindungsgemäße Brunnensystem ist dabei derart dimensioniert, dass die
benetzten Umfänge der Brunnenfilter 12 und 13 für die flüssigen Phasen
zueinander ein Verhältnis von 3,0 aufweisen. Erfindungsgemäß lassen sich
weiterhin Umfangsverhältnisse im Bereich von 1,5 bis 5 vorteilhaft realisieren.
Weiterhin dargestellt ist die Anordnung und Verfüllung der Materialien in und
um den Brunnen herum.
Das Brunnensystem wird bei einem Grundwasserschwankungsbereich
zwischen 14 m und 16 m Tiefe durch einen Teleskopbrunnen gebildet. Der
obere Brunnen 10 ist kreiszylindrisch mit einem Durchmesser von 600 mm und
einer Tiefe von 20 m bei einer Filterhöhe von 8 m ausgeführt, wobei sich der
Brunnenfilter 12 von einer Tiefe von 10 m bis zu einer Tiefe von 18 m erstreckt.
Darunter ist das Sumpfrohr 14 angeordnet. Der untere Brunnen 11 mit einem
Durchmesser von 200 mm ist koaxial zum Brunnen 10 angeordnet und verläuft
zunächst in dessen Innerem. Der Brunnen 11 erstreckt sich teleskopartig über
den Brunnen 10 hinaus bis in eine Tiefe von 32 m und eine Filterhöhe von 5 m,
wobei sich der Brunnenfilter 13 von einer Tiefe von 26 m bis zu einer Tiefe von
31 m erstreckt. Das Sumpfrohr 15 ist darunter angeordnet.
Die Höhe der LNAPL-Schicht ist nicht beeinflussbar, wodurch die Filterfläche
und die Filtrationsgeschwindigkeit durch den Umfang bzw. den Durchmesser
der Brunnenfilter bestimmt wird.
Für die erfindungsgemäße Funktion des Brunnensystems ist die Abdichtung
der einzelnen Brunnen 10, 11 gegeneinander erforderlich. Der Dichtheit der
Bodenplatte 18 des Brunnens 10 und ihrer Einbettung kommt somit besondere
Bedeutung bei, um ein Durchströmen der Bohrung mit kontaminiertem
Grundwasser oder LNAPL in tiefere Schichten zu verhindern.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform nach vorangehend
beschriebener Dimensionierung besteht gegenüber herkömmlichen Brunnen
insbesondere darin, dass die größer gestaltete Eintrittsfläche des oberen
Brunnens für das Öl durch den größeren Durchmesser bei gleicher
Förderleistung der beiden Systeme zu einer geringeren
Filtereintrittsgeschwindigkeit führt. Wohingegen der untere Brunnen, welcher
weitgehend unkontaminiertes Grundwasser fördert, ohne weiteres von seinem
Durchmesser und seiner Zugangsfläche kleiner gehalten werden kann.
In diesem Zusammenhang ist es weiterhin als vorteilhaft zu verzeichnen, dass
die Materialien für den Brunnenausbau gezielt nach Anforderungsprofil und
somit kostengünstig ausgewählt werden können.
So ist der obere Brunnen mit Materialien auszugestalten, welche gegen LNAPL
unempfindlich sind. Zum Beispiel kann Edelstahl (V2A oder V4A) als
Wickeldrahtfilter zur Anwendung in diesem Bereich kommen.
Der untere Brunnen kann sowohl vom Filtermaterial als auch vom
Brunnenmaterial in konventioneller Weise ausgeführt sein. Im
Ausführungsbeispiel wird beispielsweise Kunststoff, wie HDPE, verwendet. Für
den Vollrohrbereich kommt wiederum Edelstahl infrage, da das Rohr selbst in
Kontakt mit der nichtaquatischen Flüssigkeit kommt und sich die Festigkeit
dieses Materials positiv auf die Stabilität des Brunnens auswirkt.
1
Ölabschöpfbrunnen
2
Erdoberfläche
3
Grundwasserspiegelbereich
4
LNAPL
5
Grundwasser
6
Brunnenfilter
7
Ölabschöpfsystem
8
Wasserabfördersystem
9
Brunneninnenraum
10
Brunnen, oberer Brunnen
11
Brunnen, unterer Brunnen
12
oberer Brunnenfilter
13
unterer Brunnenfilter
14
Sumpfrohr des oberen Brunnens
15
Sumpfrohr des unteren Brunnens
16
Entnahmevorrichtung für LNAPL
17
Entnahmevorrichtung für Grundwasser
18
Bodenplatte
19
Bodenplatte
20
Entnahmevorrichtung für hoch kontaminiertes Wasser
Claims (9)
1. Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht
aquatischen Flüssigphase (LNAPL) aus dem Grundwasserspiegel
bereich, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei
gegeneinander abgedichtete Brunnen (10, 11) mit Brunnenfiltern (12,
13) in unterschiedlicher Teufe vorgesehen sind, wobei durch die relative
Lage der Brunnenfilter (12, 13), bezogen auf die Grundwasseroberfläche
und zueinander, ein Grundwasserabsenktrichter derart ausgebildet wird,
dass der höher angeordnete Brunnenfilter (12) sich im Grundwasser
spiegelbereich befindet und primär die LNAPL (4) aus dem
Grundwasserspiegelbereich fasst und der tiefer angeordnete
Brunnenfilter (13) primär das Grundwasser fasst.
2. Brunnensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Brunnen (10) als äußerer Brunnen und der Brunnen (11) als innerer
Brunnen ausgebildet und teleskopartig koaxial zueinander angeordnet
sind.
3. Brunnensystem nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die benetzten Umfänge der Brunnenfilter (12, 13) ein Verhältnis
von 1,5 bis 5 aufweisen
[1,5 ≦ U(Brunnenfilter (12))/U(Brunnenfilter (13)) ≦ 5].
[1,5 ≦ U(Brunnenfilter (12))/U(Brunnenfilter (13)) ≦ 5].
4. Brunnensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
benetzten Umfänge der Brunnenfilter (12, 13) ein Verhältnis von 3
aufweisen.
5. Brunnensystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brunnenfilter (12) gegen LNAPL beständig als Edelstahl-
Wickeldrahtfilter ausgeführt ist.
6. Brunnensystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brunnenfilter (13) als Kunststofffilter ausgeführt ist.
7. Brunnensystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brunnen (10) im Kontaktbereich mit LNAPL aus Edelstahl
ausgeführt ist, welches gegen LNAPL beständig ist.
8. Brunnensystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brunnenfilter (12) bei einem Grundwasserschwankungsbereich
zwischen 14 und 16 m Tiefe kreiszylindrisch mit einem Durchmesser
von 600 mm und einer Tiefe von 20 m bei einer Höhe des Filters (12)
von 8 m ausgeführt ist, wobei sich der Brunnenfilter (12) von einer Tiefe
von 10 m bis zu einer Tiefe von 18 m erstreckt und darunter ein
Sumpfrohr (14) angeordnet ist und dass der Brunnen (11) mit einem
Durchmesser von 200 mm koaxial zum Brunnen (10) zunächst in
dessen Innerem verläuft und sich teleskopartig darüber hinaus bis in
eine Tiefe von 32 m erstreckt und eine Filterhöhe von 5 m aufweist,
wobei sich der Brunnenfilter (13) von einer Tiefe von 26 m bis zu einer
Tiefe von 31 m erstreckt und darunter ein Sumpfrohr (15) angeordnet ist.
9. Brunnensystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Entnahmevorrichtung (16) für die LNAPL im Filterbereich (12),
die Entnahmevorrichtung (20) für das hoch kontaminierte Wasser im
Sumpfrohr (18) und die Entnahmevorrichtung (17) für das Grundwasser
außerhalb des Filters (13) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10159806A DE10159806C1 (de) | 2001-12-05 | 2001-12-05 | Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase aus dem Grundwasserspiegelbereich |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE10159806A DE10159806C1 (de) | 2001-12-05 | 2001-12-05 | Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase aus dem Grundwasserspiegelbereich |
Publications (1)
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ID=27587938
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10159806A Expired - Fee Related DE10159806C1 (de) | 2001-12-05 | 2001-12-05 | Brunnensystem, insbesondere zur Gewinnung einer leichten, nicht aquatischen Flüssigphase aus dem Grundwasserspiegelbereich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10159806C1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD138563A1 (de) * | 1978-09-01 | 1979-11-07 | Otto Heimann | Automatisiertes grundwasser-mineraloel-pumpaggregat |
DE3909372A1 (de) * | 1989-03-22 | 1990-09-27 | Preussag Ag | Verfahren und vorrichtung zum entfernen einer auf einer grundwasseroberflaeche schwimmenden, fluessigen phase |
EP0418570A1 (de) * | 1989-09-16 | 1991-03-27 | IEG Industrie-Engineering GmbH | Anordnung zum Reinigen von verunreinigtem Grundwasser |
DE4021814C2 (de) * | 1990-05-23 | 1992-04-16 | Ieg - Industrie-Engineering Gmbh, 7410 Reutlingen, De |
-
2001
- 2001-12-05 DE DE10159806A patent/DE10159806C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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