Der erworbene Ast des Immunsystems
besteht aus einer humoralen (Immunglobuline) und einer zellulären Immunabwehr.
Zelluläre
und erregerspezifische Polypeptide werden von Zellen durch spezifische
Spaltung aufgearbeitet und Bruchstücke (Epitope) davon zusammen
mit MHC-Molekülen der
Klassen-I und/oder -II auf der Oberfläche von antigenpräsentierenden
Zellen (APC) präsentiert.
T-Zellen erkennen mittels ihres T-Zellrezeptors spezifisch Epitope,
die im Komplex mit körpereigenen
MHC-Proteinen präsentiert
werden, und setzen eine Immunreaktion in Gang.
T-Zellen können anhand spezifischer Oberflächenproteine
in verschiedene Effektorpopulationen untergliedert werden. CD4+ T-Helferzellen haben eine zentrale Bedeutung
bei der Steuerung der Immunabwehr. Nach einer spezifischen Erkennung
von Epitopen, die ihnen auf der Oberfläche von APC zusammen mit MHC-Proteinen
präsentiert
werden, steuern sie durch die Sekretion unterschiedlicher Botenstoffe
(beispielsweise Zytokine) die Produktion von Antikörpern durch
B-Zellen (humoraler Ast der Immunantwort) und die Aktivierung CD8+ zytotoxischer T-Zellen (CTL) (zellulärer Ast
der Immunantwort). Die Bedeutung von CD8+ CTL liegt
in der Erkennung und Zerstörung
entarteter und von Mikroorganismen oder Parasiten befallener Zellen und
Gewebe. T-Zellen stellen somit einen bedeutenden Schutzmechanismus
des erworbenen Immunsystems zur Verhinderung und Kontrolle mikrobiell,
insbesondere virusbedingter Erkrankungen und zur Erkennung und Zerstörung entarteter
körpereigener
Zellen dar.
Professionelle APC, wie dendritische
Zellen, Monozyten, Makrophagen, aber auch nicht professionelle APC
wie B-Zellen spielen sowohl bei der Auslösung einer T-Zell-Antwort gegen
körperfremde
Immunogene als auch bei der Induktion einer T-Zell-Toleranz gegen
körpereigene
Gewebe eine zentrale Rolle. Die Aktivierung und Proliferation von
T-Zellen erfolgt durch das gleichzeitige Auslösen von zwei Signalen. Das
erste Signal wird durch den T-Zellrezeptor, der ein Epitop im Zusammenhang
mit MHC auf der Oberfläche
von APC erkennt, in die T-Zelle geleitet. Das zweite kostimulatorische
Signal wird durch die spezifische Interaktion der kostimulatorischen
Moleküle
B7.1 (CD80) oder B7.2 (CD86) auf der APC mit dem zugehörigen Rezeptor
(CD28) auf der Oberfläche
der T-Zelle vermittelt. In Abwesenheit des kostimulatorischen Signals
wird die T-Zelle anerg. Anergie beschreibt einen Zustand, in dem
die T-Zellen sich nicht vermehren und nicht auf ein Antigen reagieren.
Der Aktivierungsgrad einer APC und
die Beschaffenheit einer Fremdsubstanz entscheiden maßgeblich über das
Profil der induzierten Immunantwort. So beeinflussen die Konzentration
und biochemischen Eigenschaften einer Fremdsubstanz sowie die An-
oder Abwesenheit von immunodulatorischen Substanzen (insbesondere
bakterielle Lipopolysaccharide (LPS), bakterielle Nuk1einsäuren (CpG
Motive) und körperfremde
Polypeptide z.B. bakterielles Flagellin) maßgeblich, ob der zelluläre (Th-1-Typ,
vermittelte Immunität)
oder humorale Ast (Th-2-Typ, vermittelte Immunantwort) des Immunsystems
aktiviert wird oder ob die Immunantwort tolerogen verläuft.
Zur Verwendung unerwünschter
Immunreaktionen gegen körpereigene
Proteine und Gewebe werden autoreaktive T-Zellen frühzeitig
eliminiert (klonale Deletion) oder inaktiviert (Anergie). Die Folge
ist eine antigenspezifische Toleranz gegen körpereigene Strukturen (Polypeptide,
Zellen, Gewebe und Organe). Bei Autoimmunerkrankungen sind diese
Schutzmechanismen gestört
oder nur unzureichend ausgeprägt.
Die Ursachen, die der Entstehung von Autoimmunerkrankungen zugrunde
liegen, sind bislang nur wenig verstanden. Möglicherweise werden körpereigene
Strukturen aufgrund ihrer Ähnlichkeit
mit Erreger- und Fremdgewebespezifischen Polypeptiden fälschlicherweise
als fremd erkannt und von fehlgeleiteten Effektoren des erworbenen
Immunsystems (T-Zellen und/oder Antikörpern) geschädigt oder
sogar zerstört.
Daneben kommt es im Zusammenhang
mit chronisch persistierenden Virusinfektionen nicht selten zu entzündlichen
Prozessen, die zum Teil lebenswichtige Organe wie die Leber (virale
Hepatiden) betreffen, obwohl die Immunantwort primär gegen
erregerspezifische Strukturen gerichtet ist. In solchen Fällen spricht
man von Immunpathogenese, da der Schaden und die Krankheitssymptome
primär
durch das eigene Immunsystem und nicht durch den Erreger verursacht
werden.
Ähnliche
Immunreaktionen liegen auch der Abstoßung von transplantierten Geweben
und Organen zugrunde. Hier wird eine Kombination aus fremden MHC-Proteinen
des Spenders und körpereigenen
Epitopen von T-Zellen des Empfängers
als fremd erkannt und angegriffen.
Im Unterschied zu den oben genannten
Erkrankungen ist bei Tumorerkrankungen oftmals eine unzureichende
Immunerkennung zu beobachten. Häufig
werden tumorinfiltrierende Lymphozyten (TIL) nachgewiesen, die den
Tumor in begrenztem Umfang angreifen, deren Spezifität auf molekularer
Ebene aber meist nicht bekannt ist. Warum diese TILs in vivo nicht
in der Lage sind, den Tumor zu eliminieren, ist unklar. Die Konzentration
dieser TILs im Blut, die in der Regel sehr gering ist und oftmals
sogar unter der Nachweisgrenze liegt, ist vermutlich ein entscheidender
Faktor. Zur Stimulation und Steigerung einer solchen tumorspezifischen
Immunantwort wird heute versucht, es vivo (außerhalb des Körpers) TILs
mit Tumormaterial zu stimulieren und in den Körper zurückzuführen. In anderen Ansätzen wird
Tumorbiopsiematerial ex vivo mittels unterschiedlicher Antigene
markiert und nach Bestrahlung wieder in den Körper zurückgegeben. Die Überlegung
hierbei ist, den Tumor aufgrund der neuen Antigene für das Immunsystem
auffällig
zu machen und dabei durch die Zerstörung der Tumorzellen in vivo
auch TILs gegen natürlich
bedeutsame tumorassoziierte Antigene zu stimulieren. Diese Ansätze sind
jedoch nur sehr beschränkt
wirksam, da die Tumorzellen kaum eine Immunreaktion stimulieren
können.
Die Ursachen liegen einerseits in der geringen Konzentration spezifischer
Antigene. Andererseits führt
das Fehlen kostimulatorischer Moleküle oder MHC Moleküle zu einer
ineffizienten Präsentation.
Weiterhin spielt die zelluläre Immunantwort
bei der Kontrolle einer Vielzahl von viralen Infekten, beispielsweise
bei HIV Infektionen oder herpesviralen Infekten eine zentrale Rolle.
Unter Berücksichtigung
der Bedeutung der zellulären
Immunantwort zur Kontrolle mikrobieller Infekte und Tumore werden
derzeit vielfältige
neue Impfstrategien zur Induktion antigenspezqifischer T-Zellen
getestet. Diese beinhalten den Einsatz von lebend attenuierten Viren
und Bakterien, rekombinanten Lebendimpfstoffen (auf der Basis verschiedener
rekombinanter Bakterien und Viren), partikulären Immunogenen, (Lipo-) Proteinen,
(Lipo-) Peptiden und DNS-Impfstoffen.
Zudem werden verschiedene Verabreichungsformen dieser Impfstoffgruppen,
beispielsweise die Kombination unterschiedlicher Impfstoffe in "Prime-Boost" Verfahren und die
kombinierte Gabe mit Adjuvanzien und Trägersubstanzen bezüglich ihrer
Eignung zur Induktion einer T-Zellantwort hin getestet. Die meisten
der genannten Impfvektoren sind im Prinzip geeignet, neben einer
CD4+ T-Helfer Zellantwort auch eine CD8+ T-zellvermittelte, zytotoxische Immunantwort
hervorzurufen. Die Effizienz dieser Verfahren zur gezielten Induktion
einer effizienten CD8+ T-Zellantwort ist
jedoch bislang dadurch limitiert, dass bei sehr vielen, durch Mikroorganismen
induzierten Erkrankungen und Tumoren die Zielepitope protektiver
T-Zellen nicht, oder nur in geringer Zahl bekannt sind. Das gezielte
Einbringen rational ausgewählter
T-Zellepitope würde
die Wirksamkeit und Effizienz der zuvor beschriebenen Impfvektoren
erheblich steigern.
Insbesondere bei Impfstoffen und
Impfvektoren mit einer begrenzten Kapazität zur Aufnahme von Fremdgenen
(insbesondere DNS-Impfstoffe, Replikons, rekombinante bakterielle
und virale Vektoren) oder Fremdepitopen (insbesondere Impfstoffen
auf der Basis von Peptiden, Polypeptiden, Lipoproteinen und chimären partikulären Immunogenen)
ist die Kenntnis relevanter Zielstrukturen der T-Zellantwort von
entscheidender Bedeutung. Bei der ungezielten Expression einer großen Zahl
von Epitopen kann es zudem durch (zum größten Teil unbekannte) Epitope
zu einer Ablenkung der Immunantwort auf nicht relevante Ziele kommen.
Mit den derzeit verfügbaren immunologischen
Techniken zur Identifizierung von Zielepitopen reaktiver T-Zellen
werden APC in solcher Weise verändert,
dass sie zuvor ausgewählte
Epitope von Polypeptiden auf ihrer Oberfläche präsentieren. Die veränderten
APC werden mit autologen T-Zellen, oder solchen, die in MHC-Molekülen mit
den T-Zellen übereinstimmen,
die die gesuchten Epitope möglicherweise
erkennen, zusammen inkubiert und spezifische Reaktionen der T-Zellen
(beispielsweise Proliferation, Zytokinausschüttung oder zytotoxische Aktivität) nach
einer spezifischen Erkennung von Epitop/MHC Komplexen auf der Oberfläche von
APC gemessen.
APC werden hierzu beispielsweise
mit Peptiden oder Gemischen unterschiedlicher Peptide, die potenzielle
oder bereits bekannte Zielepitope reaktiver T-Zellen beinhalten,
inkubiert. Bei diesem experimentellen Ansatz werden Peptide direkt
auf membranständige
MHC-Proteine geladen. Alternativ können für Polypeptide, die potenzielle
Zielepitope reaktiver T-Zellen beinhalten, kodierende Polynukleotide
mittels Transduktion verschiedener rekombinanter Transfersysteme
(Plasmide, nicht virale oder virale Vektoren) in APC eingebracht und
die Polypeptide in den APC exprimiert werden. Diese werden dann
im Zytoplasma der APC aufbereitet, auf MHC Proteine der Klassen
I und II geladen und mit diesen zusammen auf der Oberfläche der
APC präsentiert.
In Cui, Y. et al., Blood 98, Nr 11,
Part 1, 2001, pp 214a wird ein Verfahren zur Transgenexpression
nach Transformation von Stammzellen und ex vivo Differenzierung
von APC und Dendritischen Zellen (DC) mittels selbstinaktivierender
lentiviraler Gentransfervektoren unter Verwendung eines zelltyp-spezifischen
humanen MHC Klasse II Promotors beschrieben. Dabei werden humane
CD34-positive Stammzellen oder murine Zellen aus dem Knochenmark
ex vivo mit selbstinaktivierenden Lentiviralen Gentransfervektoren
behandelt, welche ein Transgen unter der Kontrolle eines in APC
aktiven, zelltypspezifischen Promotors (MHC Klasse II Promotor)
exprimieren.
Takayama, T. et al., Transplantation
68 (12), 1999, 1903-9 beschreibt die Herstellung und Verwendung von
retroviralen Gentransfervektoren, welche gleichzeitig ein immunsuppressives
Molekül,
virales Interleukin IL-10 (vIL-10), und ein Markerprotein (EGFP)
exprimieren. Mit diesen retroviralen Gentransfervektoren können dendritische
Zellen (DC) mit einer relativ geringen Effizienz von etwa 20% transfiziert
werden. Das gleichzeitige Einbringen und die dadurch induzierte
gleichzeitige Expression des biologisch aktiven Gens (vIL10) und
eines Markers (EGFP) mittels einer Genfähre ermöglicht die Gewinnung hochreiner
Populationen modifizierten DC mittels der FACSSort Technologie für therapeutische
Zwecke, beispielsweise zur Induktion einer Toleranz antigenspezifischer
T-Zellen.
In WO 00/67761 wird ein Verfahren
zur Transfektion von Expressionsvektoren, enthaltend funktionell verknüpfte Polynukleotide
für eine
Promotorsequenz, ein Signalpeptid, ein Polyprotein, einen Liganden,
welcher die Bindung des exprimierten Polyproteins an einen Zelloberflächenrezeptor
vermittelt, und eine Polyadenylierungssequenz in Zellen beschrieben,
welche eine Expression und Sekretion der gewünschten Polypeptide in der
Art erlauben, dass die von anderen Zellen, insbesondere antigenpräsentierenden
Zellen (APC) mittels des MHC-Klasse
II Prozessierungs- und Präsentationsweges
aufgenommen, verarbeitet und auf MHC Proteinen präsentiert
werden. Dieses Verfahren findet Verwendung zur Stimulation von antigenspezifischen Immunantworten
und zur Identifizierung von MHC-Klasse II restringierten Epitopen
und zur Stimulatierung von T-Zellantworten.
In WO 97/26325 wird ein Verfahren
zum gezielten Einbringen von Molekülen mit antiinflammatorischen
Eigenschaften, vorzugsweise sezernierten Zytokinen, Zytokinblockern
oder Apoptose-induzierenden Molekülen in inflammatorische Zellen,
vorzugsweise T-Zellen und dendritische Zellen beschrieben. Der gezielte
Gentransfer in die gewünschten
Zellpopulationen erfolgt entweder durch einen ex vivo Gentransfer
oder unter Verwendung von pseudotypisierten retroviralen Gentransfer
Vektoren, welche eine Spezifität
für inflammatorische
Zellen aufweisen. Die gezielte Produktion der antiinflammatorischen
Moleküle
am gewünschten
Wirkort wird durch Verwendung anschaltbarer Promotoren erzielt.
Alternativ kann eine Epitop-Beladung
von MHC-Proteinen durch eine Inkubation von APC mit Polypeptiden,
(Lipo-) Proteinen, oder (Lipo-) Proteinaggregaten erzielt werden.
Zur Steigerung der Aufnahme dieser Polypeptide oder Polypeptidkomplexe
können
diese einer Behandlung mit physikalischen (Hitzedenaturierung) oder
chemischen Verfahren (Harnstoff- oder Säurebehandlung) unterzogen werden.
Weiterhin steigert die Fusion der Polypeptide mit CpGhaltigen Nukleinsäuren oder
Polypeptiden des SV40 T-Antigens deren Aufnahme, Prozessierung und
Epitoppräsentation.
Polypeptide, die möglicherweise
antigene Epitope tragen, werden zuvor entweder auf biochemischem
Wege aus Geweben, Zellen, Mikroorganismen oder sonstigem biologischem
Material aufgereinigt. Zudem können
Polypeptide auf rekombinantem Wege beispielsweise mittels gentechnisch
veränderter
Zellen, Hefen, Bakterien oder Viren produziert und aus diesen aufgereinigt
werden. Weiterhin eignet sich auch die Inkubation von APC mit vitalen
oder abgetöteten
polypeptidproduzierenden Bakterien, Hefen, Säuger- und Insektenzellen oder
deren Lysaten zum Einbringen dieser Polypeptide in den MHC-Klasse-I
und -II Antigenprozessierungs- und Präsentationsweg. Anschließend werden
die in dieser Art vorbehandelten APC mit T-Zellpopulationen kokultiviert.
Die Identifizierung von Polypeptiden, welche Zielepitope reaktiver
T-Zellen enthalten, erfolgt durch die Bestimmung charakteristischer
Reaktionen reaktiver T-Zellen (beispielsweise Proliferation, Zytokinausschüttung oder
zytotoxische Aktivität)
infolge einer spezifischen Erkennung von Epitop/MHC Komplexen auf
der Oberfläche
von APC. Ähnliches
trifft auch zu für
die Bestimmung von tumorassoziierten Antigenen, die durch tumorinfiltrierende
Lymphozyten erkannt werden.
Alternativ zu einzelnen zuvor ausgewählten Polypeptiden
kann theoretisch auch eine große
Zahl von Polypeptiden simultan getestet werden. Zu diesem Zweck
werden mittels unterschiedlicher
nichtviraler- und viraler Transfersysteme
Polynukleotide einer Genbank, die beispielsweise für alle Polypetide
einer Zelle kodiert, in APC eingebracht. Die modifizierten APC werden
wiederum mit T-Zellen inkubiert und in die Vertiefungen von Mikrotiterplatten
verteilt. Die Identifizierung von Zielepitopen oder Polypeptiden, welche
Zielepitope reaktiver T-Zellen enthalten, erfolgt wiederum durch
Bestimmung einer spezifischen Reaktion der T-Zellen. Da es sich
um Gemische unterschiedlicher APC, die verschiedene Epitope präsentieren, handelt,
werden die APC aus einer Vertiefung mit T-Zellerkennung erneut auf
verschiedene Vertiefungen einer weiteren Mikrotiterplatte verteilt
(Lumting Dilution) und erneut auf eine Erkennung durch spezifische
T-Zellen getestet. Dieses Verdünungs-Verfahren
wird so lange wiederholt, bis statistisch in jeder Vertiefung mit
meßbarer
T-Zellreaktion nur noch Abkömmlinge
einer Epitoppräsentierenden
APC vorhanden sind.
Keines der bislang verfügbaren Verfahren
zur Epitopsuche ist jedoch geeignet, um mit einem tragbaren Kosten-
und Arbeitsaufwand die Zielepitope protektiver oder autoaggressiver
T-Zellen in einer für
die vielfältigen,
dringend benötigten
prophylaktischen, therapeutischen und diagnostischen Anwendungen
erforderlichen Geschwindigkeit und Vollständigkeit zu bestimmen. Die
Verwendung der oben genannten Verfahren zur schnellen und umfassenden
Bestimmung von T-Zellepitopen scheitert in erster Linie an den nachstehend
aufgeführten
Problemen.
Die Peptidbeladung von membranständigen MHC-Proteinen
auf APC stellt zwar eine sehr effiziente Methode zur Stimulation
von T-Zellen dar; jedoch besteht die erhebliche Einschränkungen,
dass mit dieser Methode nur bekannte Polypeptidsequenzen ausgetestet
werden können.
Die selbe Limitation besteht auch für die Verfahren, welche auf
der Inkubation der APC mit gereinigten Polypeptiden, (Lipo-) Proteinen,
(Lipo-) Proteinaggregaten, Zelllysaten oder apoptotischen, Polypeptid-produzierenden
Zellen basieren. Verfahren der Transformation von APC mit Polynukleotiden,
die für
diese Polypeptide kodieren, besitzen die selben Einschränkungen.
Diese Beschränkung
auf wenige bekannte Epitope oder Polypeptide kann aufgrund der Komplexität der biologischen
Nachweissysteme nicht durch eine Erhöhung der Zahl an getesteten
Polynukleotiden, Polypeptiden oder Zelllysaten umgangen werden.
So erfordert beispielsweise die exakte Untersuchung der T-Zell-Erkennung
eines einzigen Proteins mittlerer Größe von 20-40 kDa (etwa 200
bis 400 Aminosäuren)
die Synthese und Austestung von mehr als 50 überlappenden Peptiden. Nach
neuesten Schätzungen
auf der Grundlage von Ergebnissen des Humanen Genom-Projektes zur
Aufklärung
des menschlichen Genoms beträgt
die Gesamtzahl der menschlichen Gene etwa 40,000. Die Gesamtzahl
an spezifisch in einer differenzierten Zelle exprimierten Proteinen,
welche alle putative Zielepitope reaktiver T-Zellen enthalten können, ist
somit deutlich zu hoch, um mit den bislang verfügbaren molekularbiologischen
bzw. biochemischen Methoden umfassend auf die Anwesenheit von T-Zellepitopen hin
untersucht werden zu können.
Derzeit verfügbare Screening-Verfahren von
Genbanken zur Suche nach T-Zellepitopen haben ebenfalls zwei entscheidende
Einschränkungen.
Aufgrund des sehr hohen zeitlichen Aufwands dieser Untersuchungen
von mehreren Wochen und der begrenzten Lebensdauer der modifizierten
APC und der T-Zellen in Kultur, können diese Untersuchungen in
der Regel nicht mit primären
APC und T-Zellen durchgeführt
werden. Statt dessen erfordern diese Untersuchungen die Herstellung
immortalisierter T-Zell- und APC-Populationen. In jedem Fall ist
dieser Schritt sehr zeitaufwendig und aufgrund der Notwendigkeit übereinstimmender MHC-Muster
in seiner Anwendung limitiert.
Durch die Verwendung immortalisierter
T-Zelllinien findet zudem eine Reduktion der ursprünglich polyklonalen
T-Zell-Population auf oligoklonale T-Zelllinien statt. Selbst bei
der Untersuchung tumorinfiltrierender Lymphozyten, in denen einzelne
T-Zellklone angereichert sind, müssen
diese zum Zwecke der Untersuchung erst subkloniert werden.
Die Verwendung willkürlich ausgewählter Peptide
und Polypeptide zur T-Zellsuche ist somit aufgrund (i) der hohen
Zahl potentieller Ziele einer T-Zellantwort und der MHC-Restriktion
der spezifischen Epitop-Erkennung durch T-Zellen sowie (ii) dem
extrem hohen Kosten- und Zeitaufwand zur Herstellung und Reinigung von
Polypeptiden und zur Durchführung
der bislang verfügbaren
Verfahren zur Epitopsuche nicht praktikabel.
Zum Nachweis von T-Zellen mit einer
bestimmten Antigenspezifität
in einer Population von T-Zellen werden
die T-Zellen mit APC, die spezifische Epitope präsentieren, inkubiert. Der Nachweis
Antigen-spezifischer CD4+ T-Helferzellen
erfolgt anschließend
entweder durch die Bestimmung der Zytokinsekretion (mittels der
FACS, ELISPOT oder ELISA Technik), durch Messung der T-Zellproliferation
(mittels der Bestimmung des Einbaus von 3H
Tritium in die DNS proliferierender Zellen) nach spezifischer Restimulation
der T-Zellen mit Polypeptiden oder Epitopen geeigneter Länge oder
dem Nachweis von Epitop-spezifischen T-Zellen mittels der Dimer-
oder Tetramer Technologie.
Der Nachweis von spezifischen CD8+ T-Zellen (CTL) erfolgt durch eine Kokultivierung
dieser Zellen mit Peptid-beladenen APC und die Bestimmung der zytolytischen
Aktivität
der CD8+ CTL (beispielsweise mittels eines 51Chrom-Freisetzungstest) oder durch die
Messung der IFN-γ Sekretion
aus CTL (mittels der FACS, ELISPOT oder ELISA Technik). Alternativ
können
Epitop-spezifische T-Zellen wiederum mittels der Dimer- oder Tetramertechnologie
spezifisch nachgewiesen werden.
Einer der Nachteile der heute verfügbaren Verfahren
zum Nachweis von T-Zellen mit einer bestimmten Antigenspezifität liegt
in ihrer geringen Sensitivität.
Bisher ist es nur möglich,
Reaktion der T-Zellen infolge einer Epitop-spezifischen Erkennung
der APC zu messen. Dadurch ist die Sensitivität des Nachweises direkt von der
Konzentration der Epitop-spezifischen T-Zellen abhängig. Im
Falle des Screenings von Genbanken ist dies ein besonderer Nachteil.
Aufgrund der relativ hohen Zahl an Polynukleotidfragmenten in einer
Genbank ist die Kopienzahl einzelner Polynukleotidfragmente der
Genbank nach Einbringen in die APC sehr gering.
Eine Vorstimulation der T-Zellpopulation
mit epitoppräsentierenden
APC erhöht
die Konzentration der Zellen und damit die Empfindlichkeit des Nachweises.
Für bestimmte
Anwendungen, bei denen zwischen aktivierten und nicht aktivierten
T-Zellen unterschieden werden soll, wie beispielsweise dem Nachweis
autoagressiver T-Zellen bei Verdacht auf Multiple Sklerose, ist
eine in vitro Restimulation jedoch nicht anwendbar.
Die Di- und Tetramertechnologien
sind neue und elegante Verfahren zum Nachweis Epitopspezifischer CD8+ und CD4+ T-Zellen.
Beschränkungen
dieser Verfahren für
einen breiten Einsatz in der T-Zelldiagnostik sind jedoch in den
sehr hohen Kosten für
die Herstellung der Di- und
Tetramere begründet.
Zudem ist die Di- und Tetramertechnologie bislang nur für eine begrenzte
Anzahl von MHC Typen, insbesondere für MHC-Klasse I Proteine verfügbar. Zudem
erlaubt diese Technik nur den Nachweis definierter Epitop-spezifischer
T-Zellen. Die Austestung von T-Zellreaktivitäten gegen multiple Epitope
ist mit diesem Verfahren nur mit einen großen Zeit- und Kostenaufwand
möglich.
Daher liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Identifizierung von Epitopen,
die von reaktiven T-Zellen spezifisch erkannt werden, bereitzustellen.
Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren
zum Nachweis Epitop-spezifischer T-Zellen bereitzustellen.
Die Aufgabe wird durch den in den
Patentansprüchen
definierten Gegenstand gelöst.
Die folgenden Figuren dienen der
Erläuterung
der Erfindung.
1A und B zeigen in einer schematischen
Darstellung die Anordnung der Promotoren und funktionell verbundenen
Nukleinsäuren
in den erfindungsgemäßen Vektoren.
(P2) kennzeichnet einen in APC konstitutiv
aktiven Promotor, (PP) kennzeichnet beliebige Polypeptide, (P1) kennzeichnet einen in APC durch den epitop-spezifischen
Kontakt mit einer T-Zelle induzierbaren Promotor, (M) kennzeichnet
einen Marker, RE kennzeichnet Restriktionsschnittstellen, Ori bedeutet
Replikationsursprung und R bedeutet Resistenzgen.
2 zeigt
das erfindungsgemäße Vektorbackbone
pcDNA3(+)OX40LAeGFP. Dieses Plasmidbackbone enthält das Gen für das enhanced
green flucorescent Protein (eGFP) als Marker unter der transkriptionellen
Kontrolle des in APC nach einer epitopspezifischen Erkennung durch
eine T-Zelle induzierbaren OX40-Ligand Promotors.
3 zeigt
den erfindungsgemäßen Vektor
pcDNTA3(+)OX40LAeGFP-Z. Dieses Plasmid beinhaltet das Gen für das eGFP
als Marker unter der Kontrolle des induzierbaren OX40-Ligand Promotors.
Zudem beinhaltet dieses Plasmid den kodierenden Bereich des Epstein-Barr
Virus BZLF1 Proteins unter der transkriptionellen Kontrolle des
in APC konstitutiv aktiven Cytomegalievirus (CMV)-Promotors.
4 zeigt
den erfindungsgemäßen Vektor
pcDNA3(+)OX40LAeGFP-MBP. Dieses Plasmid beinhaltet das Gen für eGFP als
Marker unter der Kontrolle des induzierbaren OX40-Ligand Promotors.
Zudem beinhaltet dieses Plasmid den kodierenden Bereich des humanen
Myelinbasischen Proteins (MBP) unter der transkriptionellen Kontrolle
des in APC konstitutiv aktiven Cytomegalievirus (CMV)-Promotors.
5 zeigt
die Nukleinsäuresequenz
des mittels PCR amplifizierten humanen OX40 Ligand Promotors (SEQ
ID NO:1).
Der hier verwendete Begriff "genomisch" bezeichnet die Gesamtheit
oder Fragmente des genetischen Materials eines Organismus.
Der hier verwendete Begriff "Polynukleotid" bezeichnet die polymere
Form von Nukleotiden beliebiger Länge, präferentiell Desoxyribonukleotiden
(DNS) oder Ribonukleotiden (RNS). Dieser Begriff bezeichnet nur die
Primärstruktur
des Moleküls.
Der Begriff beinhaltet doppel- und
einzelsträngige
DNS und RNS sowie Antisense-Polynukleotide.
Der hier verwendete Begriff "Kontrollsequenzen" bezeichnet Polynukleotidsequenzen,
die erforderlich sind für
die Expression von kodierenden Polynukleotidsequenzen, mit denen
sie verknüpft
sind. Kontrollsequenzen befinden sich auf dem Genom von Organismen
und regulieren die Transkription von Genen, das heißt die Synthese
vom mRNA. Kontrollsequenzen befinden sich auch auf mRNA-Polynukleotiden
und regulieren die Translation, das heißt die Synthese von Polypeptiden.
Die Eigenschaften derartiger Kontrollsequenzen unterscheiden sich
in Abhängigkeit
vom Wirtsorganismus; in Prokaryoten beinhalten solche Kontrollsequenzen üblicherweise
einen Promotor, eine ribosomale Eintrittsstelle, und eine Transkriptionsterminations-Sequenz;
in Eukaryoten beinhalten solche Kontrollsequenzen üblicherweise
Promotoren und Transkriptionsterminations-Sequenzen. Der Begriff "Kontrollsequenz" beinhaltet zudem
alle Polynukleotide, deren Anwesenheit für die konstitutive oder induzierbare
Expression von kodierenden Sequenzen erforderlich sind und schließt zudem
zusätzliche
Komponenten mit ein, deren Anwesenheit für die Expression eines Polypeptids
förderlich
ist, wie z.B. Leadersequenzen und die Sequenzen eines Fusionspartners.
Der hier verwendete Begriff "Polypeptid" bezeichnet ein Polymer
von Aminosäuren
beliebiger Länge. Der
Begriff Polypeptid umfasst auch die Begriffe (Ziel-) Epitop, Peptid,
Oligopeptid, Protein, Polyprotein, und Aggregate von Polypeptiden.
Ebenso sind in diesem Begriff Polypeptide eingeschlossen, die posttranslationelle
Modifikationen wie z.B. Glykosylierungen, Acetylierungen, Phosphorylierungen
und ähnliche
Modifikationen aufweisen. Weiterhin umfasst dieser Begriff zum Beispiel
Polypeptide, die ein oder mehrere Analoge von Aminosäuren (z.B. unnatürliche Aminosäuren), Polypeptide
mit substituierten Verknüpfungen,
sowie anderen Modifikationen, die Stand der Technik sind, aufweisen,
unabhängig
davon ob sie natürlicherweise
vorkommen oder nicht natürlichen
Ursprungs sind.
Der hier verwendete Begriff "Epitop" bezeichnet den Bereich
eines Polypeptides, das antigene Eigenschaften besitzt und beispielsweise
als Erkennungsstelle von T-Zellen oder Immunglobulinen dient. Im
Sinne dieser Erfindung sind Epitope beispielsweise solche Bereiche
von Polypeptiden, die von Immunzellen wie z.B. CD4+ T-Helferzellen,
CD8+ zytotoxischen T-Zellen, CD 161+ NKT
Zellen oder CD4+CD25+ T-Suppressorzellen erkannt
werden. Ein Epitop kann 3 oder mehr Aminosäuren umfassen. Üblicherweise
besteht ein Epitop aus mindestens 5 bis 7 Aminosäuren oder, was häufiger ist,
aus mindestens 8-11 Aminosäuren,
oder aber aus mehr als 11 Aminosäuren,
oder aber aus mehr als 20 Aminosäuren,
seltener sogar aus mehr als 30 Aminosäuren. Der Begriff "Epitop" umfasst sowohl lineare
als auch eine für
das Epitop einzigartige räumliche
Konformation. Die räumliche
Konformation ergibt sich aus der Abfolge der Aminosäuren im
Bereich des Epitops.
Der hier verwendete Begriff "Mikroorganismus" bezeichnet Viren
sowie prokaryotische und eukaryotische Mikroben wie z.B. Archebakterien,
Bakterien, Einzeller und Pilze; die letztere Gruppe umfasst beispielsweise
Hefen und filamentöse
Pilze.
Der hier verwendete Begriff "Vektor" oder "Gentransfervektor" bezeichnet natürlich vorkommende oder
künstlich
erschaffene Organismen und Konstrukte zur Aufnahme, Vermehrung.
Expression oder Übertragung
von Nukleinsäuren
in Zellen. Vektoren sind beispielsweise Viren, wie Lentiviren, Retroviren,
Adenoviren, Adeno-assoziierte Viren, Pockenviren, Alphaviren, Bakuloviren,
Tollwutviren oder Herpesviren. Vektoren sind beispielsweise auch
Bakterien, wie Listerien, Shigellen oder Salmonellen. Vektoren sind
beispielsweise auch nackte DNS, wie bakterielle Plasmide und MDGES,
von Viren abgeleitete Plasmide, Phagemide, Cosmide, Bakteriophagen
oder künstlich
hergestellte Nukleinsäuren
wie artifizielle Chromosomen. Vektoren besitzen die Fähigkeit,
sich in einer Zelle autonom zu vermehren. Der Vektor kann zudem
ein zusätzliches
Polynukleotid in der Art beinhalten, dass dieses repliziert und/oder
exprimiert wird. Vektoren können
zudem einen Selektionsmarker enthalten.
T-Zellen im Sinne der Erfindung sind
Lymphozyten mit regulatorischen oder zytolytischen Eigenschaften,
wie beispielsweise CD4+ T-Helferzellen,
CD4+CD25+ T-Suppressorzellen,
CD161+ NKT Zellen und CD8+ zytotoxische
T-Zellen.
Der verwendete Begriff "antigenpräsentierende
Zelle" (APC) umfasst
Zellen, die in der Lage sind Polypeptide aufzunehmen, zu prozessieren
und Bruchstücke
dieser Polypeptide (Epitope) dem Immunsystem in Verbindung mit MHC
I und MHC II Proteinen zu präsentieren.
Insbesondere umfasst der Begriff "antigenpräsentierende Zelle" dendritische Zellen
(Langerhanns Zellen), Monozyten, Makrophagen, B-Zellen aber auch vaskuläre endotheliale
Zellen und verschiedene epitheliale, mesenchymale Zellen, sowie
Microgliazellen des Gehirns.
Der Begriff "gekoppelt" bezeichnet eine Anheftung mittels kovalenter
Bindung oder starker, nichtkovalenter Wechselwirkungen (z.B. hydrophobe
Wechselwirkungen, Wasserstoff Brückenbindungen,
etc.). Kovalente Bindungen können
beispielsweise, Ester, Äther,
Phosphoester, Amide, Peptide, Imide, Kohlenstoff-Schwefel- Bindungen,
Kohlenstoff-Phophat-Bindungen
oder ähnliche
Bindungen sein.
Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft Vektoren, umfassend einen spezifisch in APC durch den epitop-spezifischen
Kontakt mit einer T-Zelle induzierbaren ersten Promotor (P1), eine mit diesem ersten Promotor funktionell
verbundene Nukleinsäure
kodierend ein Markergen, einen in APC konstitutiven zweiten Promotor
(P2), und eine mit diesem zweiten Promotor
funktionell verbundene Nukleinsäure.
Vorzugsweise enthält der
Vektor ferner einen bakteriellen Replikationsursprung (ori) und
ein Resistenzgen. Ferner kann der erfindungsgemäße Vektor geeignete Erkennungssequenzen
für Restriktionsendonukleasen
enthalten, welche den konstitutiven zweiten Promotor (P2),
und die mit diesem zweiten Promotor funktionell verbundene Nukleinsäuresequenz,
sowie den bakteriellen Replikationsursprung und die kodierende Sequenz
für die
bakterielle Resistenz flankieren. Ferner kann der erfindungsgemäße Vektor
einen dritten Promotor enthalten, der funktionell mit einem weiteren
Markergen verbunden ist.
Die für einen Marker kodierenden
Polynukleotide stehen unter der Kontrolle eines in APC infolge einer Epitop-spezifischen
Erkennung mittels einer T-Zelle induzierbaren Promotors (P1). Im Sinne der Erfindung geeignete Marker
sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, leicht detektierbare
Polypeptide oder Polypeptidfragmente sowie beliebig modifizierte
Abkömmlinge davon,
die durch einfache enzymatische Reaktionen oder immunologische Techniken
oder aufgrund ihrer Fluoreszenz nachgewiesen werden können. Beispiele
für autofluoreszente
Marker sind das VitalityTM humane rekombinante
(hr)GFP (Stratagene, Amsterdam, Holland), das "green-fluoreszent" Protein (GFP) (BD Clontech, Heidelberg),
FACS-optimierte Varianten des GFP, das "blue-fluoreszent" Protein (BFP), das "DsRed fluorescent Protein" (BD Clontech), das "red-fluoreszent" Protein (RFP), das "yellow-fluoreszent" Protein (YFP), das „"Cyan fluoreszent" Protein (CFP) (BD
Clontech) oder Derivate dieser Proteine, die eine erhöhte Fluoreszenz
aufweisen, wie das "enhanced
green-fluoreszent" Protein eGFP
(BD Clontech), das "enhanced
blue-fluoreszent" Protein
eBFP, das "enhanced
red-fluoreszent" Protein eRFP,
das "enhanced Cyan-fluorescent" Protein eCFP (BD
Clontech) oder das "enhanced
yellowfluoreszent" Protein
eYFP (BD Clontech). Beispiele für
Marker mit enzymatischer Aktivität
sind beispielsweise die Luziferase (LUC) (BD Clontech), die alkalische
Phosphatase (AP) (BD Clontech), die sekretorische alkalische Phosphatase
(SEAP) (BD Clontech), die Chloramphenicol Acetyltransferase (CAT)
(Promega, Mannheim), die Photinus-Luciferase (BD PharMingen), die β-Glucuronidase
(GUS) (Research Diagnostics, New York, USA), die Renilla Luciferase
(Promega) und die β-Galaktosidase
(β-Gal)
(BD Clontech). Beispiele für
mittels immunologischer Verfahren leicht nachweisbare Marker sind
zudem beliebige intrazelluläre
und membranständige
Polypeptide, die in der durch die erfindungsgemäßen Vektoren modifizierten
APC natürlicherweise
nicht vorkommen. So eignen sich beispielsweise, aber nicht ausschließlich, die
membranständigen
murinen Proteine CD90, CD4, CDS, CD8a, CD62L, CD19, CD43 CD45, CD11b,
CD11c, aber auch die Proteine CD4, CD134 (OX40), CD8a, CD45, CD45RA
der Ratte als Marker, sofern sie keine störenden Kreuzreaktivität mit den
entsprechenden humanen Oberflächenproteinen
aufweisen. In Analogie eignen sich humane Oberfächenproteine, wie beispielsweise
CD2, CD3, CD4, CD8, CD11b, CD14, CD15, CD16, CD19, CD22, CD27, CD30,
CD45RO, CD45RA, CD56, CD69, CD138 als Marker für den Nachweis von Zielepitopen
reaktiver T-Zellen aus nicht humanen Vertebraten. Zum Nachweis all
dieser Proteine mittels der FACS-Technologie sind Fluoreszenz- (beispielsweise
R-Phycoerythrin
(R-PE), Peridin-Chlorophyll c (PerCP), Fluoescein (FITC), Texas
Red (TX), Allophycocyanin (APC), Tandem PE-TX, Tandem PE-Cy5, PE-Cy7,
Tandem APC-Cy7) gekoppelte Antikörper
geeignet und kommerziell erhältlich
(beispielsweise von dem Firmen Becton Dickinson, Dako, Coulter).
Weiterhin eignen sich beispielsweise mikrobielle, insbesondere virale
Hüllproteine,
wie beispielsweise aber nicht ausschließlich die Hüllproteine des humanen Immundefizienzvirus
(HN), des Affenimmundefizienzvirus (SIV), der humanen T- Zell Leukämieviren
(HTLV), und des Vesikulären
Stomatitis Virus (VSV) als Marker. Als Marker sind aber auch Hüllproteine
und Strukturproteine beliebiger Viren geeignet. Die zu untersuchenden
Probanden/Patienten dürfen
jedoch natürlicherweise
keine Antikörper
gegen diese Markerproteine im Serum aufweisen.
Als Marken sind zudem Polypeptide
geeignet, die zelltransformierenden Eigenschaften aufweisen. Beispiele
für derartige
Polypeptide sind virale Proteine wie die adenoviralen Proteine E1A
und E1B, die E6 und E7 Proteine des humanen Papillomvirus, das große T-Antigen
des SV 40 Virus, das LMP1 Protein des Epstein Barr Virus (EBV) sowie
das X Antigen des Hepatitis B Virus. Zudem können auch andere nichtvirale
Polypeptide mit transformierenden Eigenschaften verwendet werden.
Als Marken eignen sich insbesondere
auch Polypeptide, die natürlicherweise
nach einer Epitopspezifischen Erkennung einer APC durch eine T-Zelle
in der APC in ihrer Expression meßbar gesteigert werden. Beispiele
für diese
Polypeptide sind der OX-40 Ligand (OX-40L) und der 4-1BB Ligand (4-1BBL)
(den Haan and Bevan; 2000, PNAS 97, 12950-12952). Geeignet sind
zudem die kostimulatorischen Proteine B7.1 (CD80), B7.2 (CD86) und
der Fas Ligand (FasL). Geeignet im Sinne der Erfindung ist zudem
jedes beliebige Polypeptid, das infolge der spezifischen Erkennung
eines zusammen mit MHC Proteinen auf der Oberfläche von APC präsentierten
Epitops in derselben APC angeschaltet oder in seiner Aktivität messbar
gesteigert wird.
Weiterhin sind auch Polypeptide als
Marken geeignet, die durch eine beliebige Kombination verschiedener
natürlich
vorkommender Polypeptide erzeugt wurden, sowie nicht in der Natur
vorkommende Polypeptidsequenzen. Diese Polypeptide sind dann als
Marken geeignet, wenn sie durch immunologische, (bio)chemische oder
physikalische Verfahren innerhalb oder auf der Oberfläche der
mit den erfindungsgemäßen Transfersystemen
modifizierten APC nachweisbar sind.
Die Expression des Markers steht
unter der Kontrolle eines in APC durch den epitopspezifischen Kontakt
mit einer T-Zelle induzierbaren Promotors (erster Promotor, P1). Geeignet im Sinne der Erfindung ist hierbei
jeder Promotor, der infolge einer spezifischen Interaktion des T-Zellrezeptors
(TCR) einer spezifischen T-Zelle mit einem in Verbindung mit MHC-Proteinen auf
der Oberfläche
der durch den erfindungsgemäßen Vektor
modifizierten APC präsentierten
Peptid in der APC angeschaltet oder in seiner Aktivität signifikant
gesteigert wird. Beispiele für
solche Promotoren sind die Promotoren für den OX-40 Liganden (OX-40L)
und den 4-1BB Liganden (4-1BBL) (den Haan and Bevan; 2000). Geeignet
sind zudem die Promotoren für
die kostimulatorischen Proteine B7.1 (CD80), B7.2 (CD86) und der
Promotor für
den Fas Liganden (FasL). Geeignet im Sinne der Erfindung ist zudem
jeder beliebige Promotor, der infolge der spezifischen Erkennung
eines zusammen mit MHC Proteinen auf der Oberfläche von APC präsentierten
Epitops durch eine spezifische T-Zelle in derselben APC angeschaltet
oder in seiner Aktivität
messbar gesteigert wird.
Geeignete Promotoren im Sinne der
Erfindung sind ferner solche, welche infolge einer spezifischen Interaktion
des T-Zellrezeptors (TCR) einer spezifischen T-Zelle mit einem in
Verbindung mit MHC-Proteinen auf der Oberfläche der durch den erfindungsgemäßen Vektoren
modifizierten APC präsentierten
Peptid in der APC abgeschaltet oder deren Aktivität meßbar reduziert
werden. Hierbei kann die Abnahme der Expression eines naturlicherweise
von APC produzierten Polypeptids aber auch die Abnahme der Expression
eines Markers in der APC infolge eines Epitop-spezifischen Kontakts
mit einer T-Zelle als Selektionskriterium dienen.
Die erfindungsgemäßen Vektoren kodieren für einen
Marker oder eine Kombination von zwei oder mehreren unterschiedlichen
Markern, die unter der Kontrolle desselben oder verschiedener, in
der oben beschriebenen Weise, induzierbaren ersten Promotoren stehen.
Wenn zwei oder mehr Marker auf den erfindungsgemäßen Vektoren vorhanden sind,
muß nur
das erste Markergen unter der transkriptionellen Kontrolle eines
in APC induzierbaren Promotors stehen. Die Expression der weiteren
Marker unter der Kontrolle eines konstitutiven Promotors eignet
sich beispielsweise zur Überprüfung der
Transfektions/Transformationseffizienz der mit den erfindungsgemäßen Vektoren
bzw. Transfersystemen behandelten APC.
Der erfindungsgemäße Vektor enthält fernes
einen zweiten Promotor (P2), der in APC
eine konstitutive und effiziente Expression der mit ihm funktionell
verbundenen Nukleinsäure
bewirkt. Gene von Viren, die Säuger
infizieren, werden oftmals sehr effizient in Säugerzellen exprimiert und weisen
ein breites Wirtsspektrum auf. Deshalb sind die zugehörigen viralen
Promotorsequenzen für
die Expression von Gensequenzen in Säugerzellen besonders geeignet.
Einige Vertreter geeigneter viraler Promotorsequenzen sind beispielsweise der
frühe SV40 Promotor
(Mulligan and Berg, 1981 PNAS), der Cytomegalovirus (CMV) Promotor
(US Patente Nr. 5,168,062 und 5,385,839), der Respiratory Syncytial
Virus (RSV) Promotor, der Maus Mamma Tumorvirus (MMTV) LTR Promotor,
der humane Immundefizienz Virus Typ 1 (HN-1) LTR Promotor, der Adenovirus
major late-Promotor (Ad MLP) und der Herpes Simplex Virus (HSV)
Promotor und davon abgeleitete Promotorsequenzen. Ferner sind auch
Promotoren nicht viraler Gene, wie z.B. der murine 3-Phosphoglycerat-Kinase
Promotor, der humane Ubiquitin C-Promotor,
der humane EF-1α Promotor,
der humane β-Caseinpromotor
und der murine Metallothionein Promotor zur effizienten Expression
von Polynukleotiden in Säugern
geeignet.
Die beiden funktionellen Bereiche
(1) für
die konstitutive Expression des Polypeptids und die (2) induzierbare
Expression des Marker befinden sich üblicherweise auf einem Vektor.
Jedoch können
sich diese beiden funktionellen Bereiche auch auf getrennten Vektoren
befinden, die dann gemeinsam in eine APC eingebracht werden.
Die mit dem zweiten Promotor funktionell
verbundene Nukleinsäure
kodiert für
Polypeptide, die bekannte oder putative Ziele reaktiver T-Zellen
darstellen oder beinhalten. Die Nukleinsäure kann dabei eine natürlicherweise
vorkommende Sequenz oder willkürliche
Sequenz aufweisen. Die Nukleinsäuresequenz
kann z.B. aus einer beliebigen genomischen oder cDNS- Bank stammen.
Sollen die erfindungsgemäßen Vektoren
zur Suche nach Epitopen verwendet werden, können beliebige Nukleinsäuren, welche
für Polypeptide
mit unbekannten, potentiellen Zielepitopen reaktiver T-Zellen kodieren,
beispielsweise Polynukleotide einer cDNA-Bank oder einer genomischen
Bank, unter die Kontrolle des konstitutiven Promotors (P,) kloniert
werden. Die cDNA-Bank kann z.B. eine speciesspezifische, erregerspezifische,
gewebespezifische, entwicklungsspezifische, oder eine subtraktive
sein. Eine Größenbeschränkung hinsichtlich
der klonierten Polynukleotide besteht nicht. Die klonierten Polynukleotide
können
weniger als 20 Nukleotide umfassen, oder, was häufiger ist, 21 bis 100 Nukleotide,
aber auch 101 bis 1500 Nukleotide, aber auch bis zu 5000 Nukleotiden,
seltener bis zu 10000 Nukleotiden, aber auch mehr als 10000 Nukleotide.
Sollen die erfindungsgemäßen Vektoren
zum Nachweis Epitop-spezifischer T-Zellen verwendet werden, können Nukleinsäuren, welche
für Polyeptide
mit bekannten Zielepitopen reaktiver T- Zellen kodieren, unter die Kontrolle
des konstitutiven Promotors (P2) kloniert
werden. Die Korrektheit der erfindungsgemäßen Vektoren wird durch Sequenzierung
bestätigt.
Die verwendeten beliebigen oder bekannten
Nukleinsäuren
können
von Menschen oder Säuqetieren stammen,
aber auch von beliebigen Tieren, Parasiten, Mikroorganismen oder
Viren. Sie können
aber auch Pflanzen oder Algen entstammen. Sie können zudem Prionproteinen entstammen.
Beispiele für Viren, deren Polypeptide
oder Fragmente die im erfindungsgemäßen Vektor enthaltenen Nukleinsäuresequenzen
kodieren sind nachfolgend aufgelistet. Besonders bedeutende (human)pathogene
virale Erreger sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Polioviren,
Coxsachie-Viren, Echo-Viren, Enteroviren, Rhino-Viren, Orthomyxo-Viren
(insbesondere Typ A, B, C Influenza-Viren), Paramyxo-Viren (insbesondere
Parainfluenza-Viren,
Mumpsviren, Masern-Viren, Respiratorische Syncytial-Viren (RS-Virus),
Corona-Viren, Flavi- (insbesondere Gelbfieber-, Dengue-, Japan B-Enzephalitis-,
Zeckenenzephalitis (FSME)-Viren),
das Hepatitis C Virus (HCV)), Toga (insbesondere Alpha- und Rubiviren)-
und Bunya (insbesondere die Bunya-, Hanta-, Nairo-, Phlebo- und
Tospo-Virus Genera)-Viren, Röteln-Viren, Tollwut-Viren,
Arena-Viren (insbesondere das Lymphozytäre Chorio-Meningitis Virus
(LCMV) und das Lassa-Fieber Virus), Gastroenteritis-Viren (insbesondere
Rota-Viren, Adenoviren, Calqici-Viren, Astr-Viren, Corona-Viren),
Retroviren (insbesondere Typ A, B, C und D Retroviren, Lentiviren
(insbesondere die humanen Immundefizienz-Viren Typ-1 (HIV-1) und
-2 (HN-2)), das Affenimmundefizienzvirus (SN), Katzenimmundefizienzvirus
(FN), und Rinderimmundefizienzvirus (BN)), Spumaviren, die humanen
T-Zell-Leukämie-Viren
Typ-1 (HTLV-1) und -2 (HTLV-2)), Parvo-Viren (insbesondere Parvo-Virus
B 19 und adeno-assoziierte Viren (AAV)), Papova-Viren (insbesondere
Papillom-Viren, das Virus der progressiven multifokalen Leukoenzephalopathie
(PML), BK-Virus), Adenoviren, Herpes-Viren (insbesondere das Herpes
simplex Virus Typ-1 (HSV-1) und- 2 (HSV-2), das Varizellen Zoster
Virus (VZV), Zytomegalie Virus (CMV) und Epstein-Barr-Virus (EBV),
die Humanen Herpesviren 6, 7 und 8 (HHV 6, 7 und 8), Hepatitis-Viren
(insbesondere das Hepatitis A Virus (HAV), Hepatitis B Virus (HBV),
Hepatitis D Virus (HDV), Hepatitis C Virus (HCV), Hepatitis E Virus
(HEV) und Hepatitis G Virus (HGV) sowie das Transfusion-transmitted
Viqrus (TTV)) und Pocken Viren (insbesondere Orthopocken-Viren (wie
das Menschenpocken-Virus, Vaccinia-Viren, Kuhpocken-Viren und Parapox-Viren)).
Desweiteren können
die Polypeptide von viralen Erregern seltener, subakuter oder chronischer
Krankheiten (insbesondere Marburg und Ebola-Viren, sowie Borna-Viren entstammen.
Beispielsweise können die Polypeptide wichtigen
tierpathogenen Viren entstammen. Bedeutende Vertreter tierpathogener
viraler Erreger sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, das
equine Morbillivirus (EMP), Picornaviren (insbesondere Enteroviren,
Aphthoviren (mit dem Erreger der Maul- und Klauenseuche (MKS)),
das vesikuläre
Stomatitis-Virus, Paramyxoviren (insbesondere Morbilliviren, aviäre Paramyxoviren), Pockenviren
(insbesondere Capripoxviren), Bunyaviren, Reoviren (insbesondere
Orbiviren), Flaviviren (insbesondere Pestiviren), Orthomyxoviren
(insbesondere das Influenza A Virus), Herpesviren (insbesondere
Alphaherpesviren), Tollwutviren, Retroviren (insbesondere Lentiviren
und C-Typ Retroviren), Togaviren, Rhabdoviren, Birnaviren, Coronaviren
und Caliciviren.
Eine umfassende Auflistung der derzeit
beschriebenen Viren wurde beispielsweise von dem Internationalen
Committee für
Virustaxonomie (The International Committee on Taxonomy of Viruses
(ICTV)) zusammengestellt und ist über das Internet abrufbar (http://wvvw.ncbi.nlm.nih.gov/ICTV/).
Beispiele für Bakterien, deren Polypeptide
oder Fragmente die im erfindungsgemäßen Vektor enthaltenen Nukleinsäuresequenzen
kodieren sind nachfolgend aufgelistet. Prinzipiell können die
Polypeptide von jedem beliebigen Bakterium entstammen. Vorzugsweise
stammen sie jedoch von intrazellulären Bakterien. Bedeutende intrazelluläre Bakterien
sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Listerien (insbesondere
L. monocytogenes), Salmonellen (insbesondere S. typhimurum) und
Mykobacterien (insbesondere M. tuberculosis).
Ferner können die Polypeptide humanpathogenen
Bakterien entstammen. Bedeutende Vertreter humanpathogener bakterielle
Erreger sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich Staphylokokken,
Streptokokken, Enterokokken, Neisserien, Enterobakterien (insbesondere
Escherichia coli (E. coli), inkluisive Säuglingspathogenen E. coli Stämmen (EPEC),
Enteroaggregativen E. coli Stämmen
(EAggEC), Klebsiellen, Enterobacter, Serratia, Proteus, Citrobacter
und Typhösen
Salmonellen), Enteritis Salmonellen, Shigellen, Yersinien), Vibrionen
(insbesondere Vibrio cholerae und Vibrio El Tor), Pseudomonaden,
Burkholderia, Stenotrophomas, Acinetobacter, Campylobacter, Helicobacter
(insbesondere Helicobacter pylori), Hämophilus, Bordetellen, Legionellen,
Listerien, Brucellen, Francisellen, Erysipelothrix, Korynebakterien,
Bacillus, Clostridien, Bacteroide, Prevotella, Porphyromonas, Fusobacterium,
Anaerobiospirillum, Anaerorhabdus, Anaerovibrio, Butyrivibrio, Centripedia,
Desulfomonas, Dichelobacter, Fibrobacter, Leprotricha, Megamonas,
Mitsuokella, Rikenella, Sebaldella, Selenomonas, Succinovibrio,
Succinimonas, Tisserella, Mycobacterien (insbesondere NI. tuberculosis,
atypische Mycobakterien (MOTT) und M. leprae), Nocardien, Treponemen
(insbesondere T. paliduim und T. carateum), Borrelien (insbesondere
B. burgdorferi und B. recurrentis), Leptospiren, Ricksettsien, Coxiellen, Ehrlichien,
Bartonellen, Mycoplasmen (insbesondere M. pneumoniae und M. hominis),
Ureaplasmen, Actinomyceten, Chlamydien. Zudem können die Polypeptide weiteren
medizinisch bedeutsamen Bakterien entstammen, wie beispielsweise
Tropheryma, Pasteurella, Branhamella, Streptobacillus, Spirillum
und Gardnerella.
Ferner können Polypeptide tierpathogenen
Bakterien entstammen. Bedeutende Vertreter tierpathogener bakterielle
Erreger sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Mycoplasmen,
Bacillus (insbesondere bacillus anthracis), Brucellen, Mycobakterien
(insbesondere M. tuberculosis und M. bovis), Campylobacter, Tritrichomonas,
Leptospiren, Rickettsien, Salmonellen, Clostridien, Actinobazillen,
Clamydien, Echinokokken, Listerien, Yersinien, Corynebakterien und
Francisella.
Beispiele für Pilze, deren Polypeptide
oder Fragmente die im erfindungsgemäßen Vektor enthaltenen Nukleinsäuresequenzen
kodieren sind nachfolgend aufgelistet. Besonders bedeutende (human)pathogene Pilze
sind beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Sproßpilze (insbesondere Candida,
Cryptococcus, Malassetia), Fadenpilze (insbesondere Aspergillus,
Trichphyton, Microsporum, und Epidermophyton), Dimorphe Pilze (insbesondere
Histoplasma, Blastomyces, Coccidioides, Paracoccidioides, Sporothrix)
und Pneumocystis.
Beispiele für Parasiten, deren Polypeptide
oder Fragmente die im erfindungsgemäßen Vektor enthaltenen Nukleinsäuresequenzen
kodieren sind nachfolgend aufgelistet. Bedeutende Vertreter humanpathogener Parasiten
sind insbesondere auch Protozoen wie Tryphanosomen, Leishmanien,
Trichomonen, Giardia, Amöben,
Plasmodien, Toxoplasma, Kryptosporidien, Mikrosporidien. Bedeutende
Vertreter humanpathogener Parasiten sind insbesondere auch Trematoden
wie beispielsweise Schistosomen, sowie Cestoden wie beispielsweise
Bandwürmer und
Echinococcen, sowie Nematoden, wie beispielsweise Trichuris, Trichinella,
Strongyloides, Ancyclostoma, Necator, Enterobius, Ascaris und Filarien.
Bedeutende Vertreter tierpathogener Parasiten sind beispielsweise,
aber nicht ausschließlich
Protozoen (insbesondere Protomonaden, Diplomonaden, Polymastigiden,
Amoben, Toxoplasmen und Coccidien), Microsporen, Helminthen, Trematoden,
Cestoden und Nematoden.
Die für Polypeptide unterschiedlicher
Organismen kodierenden Polynukleotide können zudem in beliebiger Weise
gekoppelt sein. Die Nukleinsäuren
können
aber auch mit für
Leaderpolypeptide, beispielsweise, aber nicht ausschließlich den
Mellitin-, humanen Interleukin 3-, und humanen Interleukin-8 Leader
und für Transmembrandomänen, beispielsweise,
aber nicht ausschließlich
die Transmembrandomäne
Epstein Barr Virus gp220/350 Hüllproteins
kodierenden Nukleinsäuren
gekoppelt sein.
Die erfindungsgemäßen Vektoren enthalten üblicherweise
einen bakteriellen Replikationsursprung (ori) und ein Gen, das eine
Resistenz z.B. gegen Ampicillin, Kanamycin, Tetracyclin oder Zeozin
vermittelt. Die kodierenden Bereiche für den bakteriellen Replikationsursprung
und die Antibiotikaresistenz befinden sich vorzugsweise benachbart
zu der Expressionseinheit zur konstitutiven Expression von Polypeptiden
(P2) mit bekannten oder vermuteten T-Zellepitopen.
Die für
die konstitutive Expression eines Polypeptids, den Replikationsursprung
und das Resistenzgen erforderlichen Nukleinsäuren können auf dem erfindungsgemäßen Vektor, beiderseitig
durch eine oder mehrere Erkennungssequenz(en) für Restriktionsschnittstellen
begrenzt werden, die bevorzugt innerhalb der begrenzten Nukleinsäuresequenz
inklusive der Sequenz für
den Replikationsursprung, das Resistenzgen und der Expressionseinheit
zur konstitutiven Expression des Polypeptids mit dem bekannten oder
vermuteten T-Zellepitop nicht vorkommt. Dieser Sequenzabschnitt
auf dem Vektor kann auch durch zwei unterschiedliche, jedoch kompatible
Schnittstellen für
Restriktionsendonukleasen begrenzt werden, wenn beide Schnittstellen
nicht innerhalb der den Replikationsursprung, das Resistenzgen und
der Expressionseinheit zur konstitutiven Expression des Polypeptids
umfassenden Nukleinsäuresequenz
vorkommen. Die Anwesenheit dieser Schnittstellen für Restriktionsenzyme
ist nicht erforderlich, wenn episomal vorliegende Plasmide als Transfersystem
für die
erfindungsgemäßen Vektoren
verwendet werden.
Der erfindungsgemäße Vektor kann ferner die dem
Fachmann bekannten und zum Stand der Technik gehörenden folgenden Elemente enthalten:
Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungssequenzen, Enhancer,
Introns mit funktionellen Splice-Donor und Akzeptorstellen sowie
Leadersequenzen, eine TATA-Box, eine GC-Box, eine CAAT-Box und andere
Promotorelemente, die üblicherweise
stromaufwärts
der TATA-Box lokalisiert sind, sowie eine optimale aber auch suboptimale
Kozak-Sequenz.
Expressionskassetten sind oft in
einem Replikon enthalten, wie z.B. in extrachromosomalen Elementen
(z.B. Plasmiden), die in der Lage sind, stabil in einem Wirt, wie
z.B. einer Säugerzelle
zu überdauern.
Säuqerreplikationssysteme
beinhalten solche, die von aninmalen Viren, beispielsweise Papovaviren,
Polyomaviren, Rinderpapillomviren oder dem Epstein-Barr-Virus abgeleitet
sind und trans-aktive Faktoren zur Replikation benötigen.
Weiterhin kann die Expressioneffizienz
des gewünschten
Fremdgens durch die Auswahl und Verwendung geeigneter, wirtsspezifischer
Codons gesteigert werden. Diese Beobachtung beruht auf dem Befund, dass
sowohl prokaryontische als auch eukaryontische Gene keinen statistischen
Gebrauch synonymer Codons aufweisen.
Als Vektorbackbone für die Herstellung
erfindungsgemäßer Plasmide
eignen sich beispielsweise, aber nicht ausschließlich auf dem Prototyp Plasmid
pBR322 (Bolivar et al. 1977) basierende pcDNA Expressionsvektoren,
die eine effiziente Genexpression in Säugerzellen erlauben.
Ferner ist eine Vielzahl unterschiedlicher
nicht-viraler und viraler Gentransfervektoren geeignet, um Nukleinsäuren in
Säugerzellen
einzubringen. Einige der bedeutendsten Vektorsysteme zur Genexpression
in Säugerzellen
sind in dem Review von Makrides (Makrides, Protein Expr. Purif.
(1999), 17(7), 183-202) aufgeführt.
Viele der beschriebenen Vektoren sind zur Transduktion von Nukleinsäuren in
APC besonders geeignet und kommerziell verfügbar.
Beispielsweise kann Plasmid-DNS,
insbesondere auch die erfindungsgemäßen Vektoren direkt zur Transduktion
von Zellen eingesetzt werden. Insbesondere eignen sich eine zweite
Generation von linearen DNS-Plasmiden, die sogenannten MIDGE-Transfektionsvektoren
(Mologen AG, Berlin) zum effizienten Transfer der in dieser Patentschrift
beschriebenen Nukleinsäuresequenzen
Verschiedene Verabreichungsformen zur Transduktion von Säugerzellen und
zur Steigerung der Effizienz der Aufnahme von Vektoren sind publiziert und
Stand der Technik.
Die Effizienz des Gentransfers mittels
retroviraler Transfersysteme kann z.B. durch Adjustierung der Zielzellen
in der S Phase gesteigert werden. Methoden zur Optimierung der Effizienz
der Transduktion von Säugerzellen
mittels viraler Transfersysteme umfassen zudem die Variation der "multiplicity of infection" (M.O.I.), die Depletion
von Ionen wie z.B. von Phospationen, Zugabe von polykationischen
Substanzen, beispielsweise von Protaminsulfat, die Variation der
Kontaktzeit, Temperatur, pH-Wert, eine gemeinsame Zentrifugation
der Zellen und Virus- bzw. Vektorstocks oder die Inkubation der
Zellen mit den Transfersystemen in einem kleinen Mediumvolumen.
Die in der Art hergestellten erfindungsgemäßen Transfersysteme
eignen sich sowohl für
die Epitopsuche als auch zum Nachweis Epitop-spezifischer T-Zellen.
Die Erfindung betrifft somit die
Bereitstellung von Gentransfervektoren zur Veränderung von APC mittels dieser
Vektoren. Die erfindungsgemäßen Vektoren übertragen
auf APC eine Kombination aus zwei Eigenschaften:
- (1) Die APC erlangen die Fähigkeit, einzelne bekannte
Zielstrukturen, z.B. bei der Anwendung in der Diagnostik, oder noch
unbekannte potentielle Zielstrukturen z.B. bei der Epitopsuche,
konstitutiv intrazellulär zu
produzieren und Bruchstücke
davon in Verbindung mit MHC-Proteinen
der Klassen I und/oder II auf ihrer Oberfläche zu präsentieren.
- (2) Bei Erkennung der auf der Oberfläche der APC präsentierten
Zielstruktur (Epitop) durch eine spezifische T-Zelle wird die Expression
des Markers über
das von der T-Zelle ausgelöste
Signal in der APC induziert oder inhibiert. Die veränderte Expression
des Markers und damit die aktivierte APC kann in einfacher und quantitativer
Weise beispielsweise mittels kommerziell erhältlicher Geräte und Verfahren
zuverlässig
und schnell nachgewiesen (FACS, Immunfluoreszenz, ELISA) und isoliert
(FACSsorting, magnetisches Zell-Sorting) werden kann.
Die mittels der erfindungsgemäßen Vektoren
veränderten
APC eignen sich zu einer schnellen Charakterisierung von bislang
unbekannten Zielstrukturen aktivierter T-Zellen und stellen somit
ein geeignetes Werkzeug zur Erstellung Krankheits- oder Patienten-spezifischer
Datenbanken dar. Zudem können
die mittels der erfindungsgemäßen Vektoren
modifizierten. APC zum Nachweis beliebiger T-Zellpopulationen verwendet
werden, deren Zielstrukturen bekannt sind.
Die erfindungsgemäßen Verfahren finden Anwendung
bei allen Vertebraten, die T-Zellen besitzen, insbesondere am Menschen,
Primaten und Nagetieren. Die Kenntnis von bislang unbekannten Zielregionen
aktivierter T-Zellen eröffnet
zudem neue Perspektiven für
die Entwicklung neuartiger Diagnostik-, Therapie- und Impfkonzepte
zur Vorbeugung und Behandlung von Erreger-induzierten Erkrankungen.
Weiterhin eröffnet
die Kenntnis von T-Zellepitopen
in nichthumanen Vertebraten die Etablierung neuer Tiermodellsysteme
für Forschungszwecke.
Ein weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft mit den erfindungsgemäßen Vektoren transduzierte
antigenpräsentierende
Zellen (APC). Die Herstellung von erfindungsgemäßen APC erfolgt durch die Behandlung
von APC mit den erfindungsgemäßen Gentransfervektoren.
Die Behandlung der APC mit den erfindungsgemäßen Gentransfervektoren kann
entweder direkt durch eine mehrstündige Inkubation von heparinisiertem
Vollblut mit den erfindungsgemäßen Gentransfervektoren
erfolgen. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere bei Verwendung
von viralen und bakteriellen Gentransfervektoren, welche einen spezifischen
Tropismus für
alle APC oder definierte Subpopulationen von APC aufweisen. Alternativ
eignen sich gereinigte Populationen von peripheren blutmononukleären Zellen
(PBMC) zur Behandlung mit den erfindungsgemäßen nichtviralen und viralen
Gentransfervektoren. Verfahren zur Reinigung von PBMC aus heparinisiertem
Vollblut sind Stand der Technik.
Der Erfolg des Transfers der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren kann
anhand eines Nachweises der Expression des unter der Kontrolle des
konstitutiven Promotors (Promotor P2) stehenden
Polypeptids oder des unter der Kontrolle des dritten Promotors stehenden
Markers mittels gängiger
molekularbiologischer und immunologischer Methoden, beispielsweise
der Immunoblotanalyse oder der Immunfluoreszenzanalyse unter Verwendung
geeigneter Antikörper überprüft werden.
Derartige molekularbiologischen und immunologischen Methoden zum
spezifischen Nachweis von Polypeptiden sind vielfach publiziert
und Stand der Technik.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen APC
zur Epitopsuche werden erfindungsgemäße Vektoren verwendet, die
unter anderem die unter der Kontrolle des konstitutiv aktiven Promotors
(P2) beliebige Polynukleotide, welche für Polypeptide
mit potentiellen Zielepitopen reaktiver T-Zellen kodieren, beispielsweise Polynukleotide
einer (subtraktiven) Genbank aufweisen.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer APC
zum Nachweis Epitop-spezifischer T-Zellen werden erfindungsgemäße Transfersysteme
verwendet, die unter anderem die unter der Kontrolle des konstitutiv
aktiven Promotors (P2) definierte Polynukleotide,
welche für
ein oder mehrere Polypeptide mit bekannten Zielepitopen reaktiver
T-Zellen kodieren, aufweisen.
Ein Aspekt der Erfindung betrifft
ferner APC zur Epitopsuche oder zum Nachweis Epitopspezifischer T-Zellen,
die mit einem Vektor transduziert wurden, der den erfindungsgemäßen Gentransfervektoren
entsprecht, mit der Einschränkung,
dass er die Expressionseinheit für
den Marker, umfassend den in APC induzierbaren Promotor (P,) und
die funktionell verbundene Nukleinsäure kodierend ein Markergen
nicht aufweist.
Ein weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis Epitopspezifischer
T-Zellen und zum Nachweis von Zielepitopen reaktiver T-Zellen, umfassend
die folgenden Schritte:
- a) Isolierung von APC-haltiger und/oder T-zellhaltiger
Körperflüssigkeit,
vorzugsweise von Blut oder Liquor,
- b) in Kontakt bringen von APC-haltiger Körperflüssigkeit mit den erfindungsgemäßen Gentransfervektoren,
- c) Inkubieren der Körperflüssigkeit
enthaltend die transduzierten APC oder von isolierten transduzierten APC
mit der Körperflüssigkeit
enthaltend die T-Zellen oder die isolierten T-Zellen, bevorzugt
für 2 bis
36 Stunden oder länger,
besonders bevorzugt für
2 bis 6, 6 bis 12, 12 bis 36 Stunden oder 36 bis 168 Stunden,
- d) Nachweis von Marker exprimierenden APC, und
- e) gegebenenfalls Isolierung und Charakterisierung der mit dein
zweiten Promotor funktionell verbundenen für die Zielepitope reaktiver
T-Zellen kodierenden Nukleinsäure.
Vorzugsweise ist die APC-haltiger
Körperflüssigkeit
in Schritt b) der Verfahren Blut, Liquor, eine gereinigte PBMC-Population
oder eine separierte APC-Population. Vorzugsweise sind die isolierten
T-Zellen CD4+ T-Zellen, CD8+ T-Zellen,
CD4+CD25+ Suppressor
T-Zellen, CD161+ NKT Zellen oder ein Gemisch
aus NKT, CD4+, CD8+ und/oder
CD4+CD25+ T-Zellen.
Der Nachweis und die Quantifizierung
Epitop-spezifischer T-Zellen und die Suche von Zielepitopen reaktiver
T-Zellen kann beispielsweise aus Patienten, die an einer Autoimmunerkrankung,
einer chronisch entzündlichen
Erkrankung, einer mikrobiellen Infektion, einer Tumorerkrankung
oder einer Transplantatabstoßung leiden,
erfolgen, oder aber aus gesunden Probanden oder Teilnehmern therapeutischer
oder präventiver
Studien. Zudem kann der Nachweis von epitopspezifischen T-Zellen
und die Suche von Zielepitopen reaktiver T- Zellen mittels der erfindungsgemäßen APC
auch in Primaten oder anderen Tieren erfolgen, die T-Zellen besitzen.
Zur Durchführung des Verfahrens wird einem
Probanden oder Patienten beispielsweise Blut oder eine andere APC-haltige
und/oder T-zellhaltige Körperflüssigkeit
entnommen und die APC mit den erfindungsgemäßen Gentransfervektoren behandelt.
Die Behandlung der APC mit den erfindungsgemäßen Vektoren kann in Blut,
gereinigten PBMC Populationen, oder separierten APC Populationen
erfolgen. Die Isolierung der gereinigten oder der separierten Populationen
kann auch nach der Transduktion erfolgen. Die in der Art hergestellten
erfindungsgemäßen APC
werden dann mit isolierten T-Zellpopulationen, insbesondere CD4+
T-Zellen, aber auch CD8+ T-Zellen,
CD161+ NKT Zellen, CD4+CD25+ Suppressor T-Zellen, einem Gemisch aus
CD161+ NKT Zellen, CD4+,
CD8+ und/oder CD4+CD25+ T-Zellen, oder auch T-zellhaltigen Zellpopulationen
oder T-zellhaltiger Körperflüssigkeit
desselben Patienten für
2 bis 6 Stunden oder aber für
6-12 Stunden oder aber für
12 bis 36 Stunden, oder aber für
36 bis 168 Stunden, oder aber für
mehr als 168 Stunden unter geeigneten Kultivierungsbedingungen,
beispielsweise bei 37° C
in einer befeuchteten Atmosphäre
mit 5 bis 8 % CO2 in T-Zellmedium (RPMI
1640 mit 2 bis 10% hitzeinaktiviertem (30 min, 56°C) fötalem Kälberserum
(FKS), 2 mM Glutamin und 100 mg/ml Kanamycin oder Gentamycin (alle
Komponenten von PanSystems, Aidenbach) inkubiert. Die Indukation
kann in Ab- oder Anwesenheit geeigneter (ko)-stimulatorischer Substanzen
Polypetide und Substanzen, wie beispielsweise Zytokine (insbesondere
IL-2), oder Antikörper
(beispielsweise anti CD28) durchgeführt werden. Alternativ können die
Tzellhaltigen Zellpopulationen auch aus Patienten/Probanden mit kompatiblem
MHC-Muster stammen. Befinden sich in der gemischten APC/T-Zellkultur
reaktive T-Zellen, welche mit den Gentransfervektoren transduzierte
APC erkennen, die spezifische T-Zellepitope präsentieren, so induzieren oder
inhibieren diese in den Subpopulationen der erfindungsgemäßen APC
die Markerexpression. Befinden sich in der gemischten APC/T-Zellkultur
erfindungsgemäße APC,
die T-Zellepitope präsentieren,
welche von reaktiven T-Zellen des Probanden/Patienten erkannt werden,
so wird infolge der Epitop-spezifischen Erkennung in diesen APC
die Markerexpression induziert oder inhibiert.
Das Vorhandensein und die Anzahl
Marker-positiver APC kann beispielsweise mittels der FACS, ELISA
oder der Immunfluoreszenztechnologie unter Verwendung spezifischer,
chemisch modifizierter Antikörper, bzw.
Antikörperpärchen nachgewiesen
werden. Alternativ werden Marker mit Enzymfunktion durch Zugabe und
Umsetzung geeigneter Substrate nachgewiesen. Erfindungsgemäße epitoppräsentierende
APC, welche die Expression eines der beschriebenen Marker aufweisen,
können
mittels verschiedener immunologischer und biochemischer Verfahren
unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Geräte
und Testsysteme nachgewiesen, isoliert und vereinzelt werden. So
kann die Expression ausgewählter
Marker beispielsweise mittels der FACS-, ELISA- oder Immunfluoreszenztechnologie
beispielsweise unter Verwendung spezifischer, chemisch modifizierter
Antikörper,
bzw. Antikörperpärchen nachgewiesen
werden. Alternativ werden Marker mit Enzymfunktion durch Zugabe
und Umsetzung geeigneter Substrate nachgewiesen. Die Isolierung
und Vereinzelung markerpositiver APC kann unter Verwendung der FACSSort
Technologie (beispielsweise der Firmen Coulter, Becton Dickinson)
erfolgen. Die molekularbiologischen und immunologischen Methoden
Verfahren, welche bei der Epitopsuche verwendet werden, z.B. die
Durchführung
von FACSscan Analysen, FACSsorting, ELISA Assays, Immunflioreszeuzanalysen,
Nachweis von Enzymreaktionen, Gesamt DNS Präparation aus Zellen, PCR sowie
Sequenzierung von Nukleinsäuren
sind Stand der Technik.
Die Isolierung und Charakterisierung
der für
die Zielepitope reaktiver T-Zellen kodierenden Polynukleotide aus
selektionierten, markerpositiven erfindungsgemäßen APC kann mittels unterschiedlicher
Verfahren erfolgen, die nachfolgend beispielhaft beschrieben sind.
Beispielsweise ist das PCR-Verfahren zur Identifizierung der die
Zielepitope reaktiver T-Zellen kodierenden Polynukleotide aus den
selektionierten, markerpositiven erfindungsgemäßen APC geeignet. Aus den vereinzelten,
erfindungsgemäßen Marker-positiven
APC wird mittels eines kommerziellen Kits (beispielsweise der Firmen
Stratagene oder Qiagen) Gesamt-DNS präpariert und die unbekannte
Nukleinsäuresequenz
des gesuchten T-Zellepitops unter Verwendung geeigneter Oligonukleotide
(Primer) mittels des PCR-Verfahrens amplifiziert. Die Primen weisen
bevorzugt konstante Bereiche innerhalb der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren in
unmittelbarer Nachbarschaft zu den zu identifizierenden Polynukleotiden
auf.
Alternativ kann auch das Lysat der
selektionierten und vereinzelten markerpositiven APC als Template für die PCR-Reaktion
verwendet werden. Durch die Verwendung spezifischer Primen außerhalb
der unter der Kontrolle des konstitutiven Promotors (P2)
klonierten Polynukleotide in den flankierenden Bereichen auf den erfindungsgemäßen nicht
viralen bzw. viralen Vektoren können
die unbekannten, unter der Kontrolle des konstitutiven Promotors
befindlichen cDNA amplifiziert, durch Sequenzierung beschrieben
und eventuell durch Vergleich mit Sequenzen einer Datenbank identifiziert
werden.
Alternativ kann aus den vereinzelten
markerpositiven APC oder einem Gemisch an markerpositiven APC Gesamt-DNS
z.B. mittels eines kommerziellen Kits präpariert werden. Die erhaltene
DNS wird anschließend
mit einer Restriktionsendonuklease, deren Erkennungssequenz den
konstitutiven Promotor inklusive des unter seiner Kontrolle stehenden
Polynukleotides, sowie eine bakterielle Resistenz und den bakteriellen
Replikationsursprung enthält,
(siehe 1B) im 5' und 3' Bereich flankiert,
geschnitten. Die erhaltenen DNS Fragmente werden anschließend religiert
und in geeignete Bakterien, beispielsweise DH10B Bakterien transformiert.
Falls episomale Plasmide als erfindungsgemäße Transfersysteme zur Transduktion
der APC verwendet wurden, kann die aus Marker-positiven APC gewonnene
Gesamt-DNS direkt zur Transformation von geeigneten Bakterien verwendet
werden.
Bakterien, die nach diesem Verfahren
mit Plasmiden transformiert wurden, welche den erfindungsgemäßen Promotor
P2 und die unter dessen Kontrolle befindlichen
Polynukleotide in Kombination mit einer bakteriellen Antibiotikaresistenz
und den bakteriellen Replikationsursprung enthalten, können durch
das Ausstreichen auf Agarplatten, die das entsprechende Antibiotikum
enthalten, selektiv kultiviert und ausvereinzelt werden. Nach einer
Anzucht der klonalen Bakterienkolonien in einem entsprechenden antibiotikahaltigem Selektivmeduim
wird die Plasmid DNS aus den Bakterien mittels gängiger Verfahren, beispielsweise
der alkalischen Schnelllyse, gewonnen.
Die aus den Bakterien gereinigten
Plasmide werden direkt als Template für die Sequenzierungsreaktion
eingesetzt. Durch die Verwendung spezifischer Primer, welche in
konservierten Bereichen des erfindungsgemäßen Vektors nahe dem zu identifizierenden
Poynukleotid unter der Kontrolle des erfindungsgemäßen Promotors
P2 binden, können die unter der Kontrolle
des Promotors P2 befindlichen Polynukleotide
durch Sequenzierung bestimmt, und deren Identität möglicherweise durch Vergleich
mit Sequenzen biologischer und medizinischer Datenbanken bestimmt
werden. Zur Bestätigung
der mittels dieser Verfahren identifizierten cDNS-Sequenzen und
zum Ausschluß falsch
positiver Ergebnisse werden die erhaltenen Nukleinsäuresequenzen
nochmals unter die Kontrolle des konstitutiven Promotors in die
erfindungsgemäßen Vektoren
kloniert und mittels eines erfindungsgemäßen Transfersystems in APC
transfiziert. Die in der Art hergestellten APC werden dann nochmals
auf Erkennung durch reaktive T-Zellen desselben Patienten getestet.
Durch eine kontinuierliche 5'-
und 3' seitige Verkürzung der
identifizierten Polynukleotide und das Einbringen dieser mittels erfindungsgemäßer Transfersysteme
in APC kann die minimale Länge
der erkannten Zielregion in Kokultivierungsexperimenten mit reaktiven
T-Zellen des Patienten/Probanden bestimmt werden.
Mit den erfindungsgemäßen Verfahren
können
beispielsweise Polypeptide und Epitope identifiziert werden, die
bei der Erkennung und Kontrolle von durch Mikroorganismen und Parasiten
induzierten Erkrankungen durch T-Zellen, bei der Erkennung und Kontrolle
von Tumorerkrankungen durch T-Zellen bedeutsam sind, Zielstrukturen
fehlgeleiteter, körpereigener
T-Zellen bei Autoimmunerkrankungen und chronisch entzündlichen
Prozessen oder Zielstrukturen körpereigener
T-Zellen bei der Abstoßung
transplantierter Gewebe oder Organe darstellen.
Die erfindungsgemäßen Verfahren sind geeignet
für eine
Vielzahl unterschiedicher medizinischer Anwendungen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
Epitop- und Polypeptid-spezifische T-Zellen identifiziert werden
zur frühzeitigen
Diagnostik von Autoimmunerkrankungen; zum Monitoring reaktiver T-Zellen
in Patienten mit Autoimmunerkrankungen, die einen chronisch progressiven
oder relapsing/remtting Krankheitsverlauf aufweisen; zur Bestimmung
der Effizient therapeutischer Behandlungen von Erkrankungen mit
T-Zellbeteiligung; zum Screening der Sicherheit und Effizienz von
Medikamenten, die eine Deletion oder Anergie von T-Zellen hervorrufen
oder eine generelle Immunsuppression bewirken; zum Monitoring der
Effizienz therapeutischer und prophylaktischer Impfungen zur Induktion
von T-Zellen; zum Monitoring und der Diagnostik von durch Mikroorganismen
und Parasiten induzierten Erkrankungen mit T-Zellbeteiligung; zum
Monitoring und zur Diagnostik chronischer Entzündungen mit T-Zellbeteiligung;
zum Monitoring und zur Diagnostik von Tumorartigen-spezifischen
T-Zellen; zum Monitoring und zur Diagnostik von T-Zellen, die bei
der Transplantatabstoßung
eine Rolle spielen oder zur gezielten Auswahl von Probanden mit
für Impfstudien
und die Testung therapeutischer Behandlungen
Desweiteren umfasst die Erfindung
einen Kit zum diagnostischen Nachweis autoreaktiver T-Zellen, umfassend
geeignete erfindungsgemäße Vektoren
oder Transfersysteme zur Herstellung erfindungsgemäßer APC,
verpackt in geeigneten Behältern;
eine detaillierte Anleitung zur Durchführung des diagnostischen Nachweises
und einen geeigneten Behälter
zum Transport und der Lagerung des erfindungsgemäßen Kits.
Für
die Epitopsuche ergeben sich aufgrund der vorliegenden Erfindung
die folgenden Vorteile. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vektoren
in Kombination mit Genbanken ermöglicht
die schnelle Identifizierung von T-Zellepitopen aus derzeit bekannten
und charakterisierten Polypeptiden aber auch aus bislang noch nicht
beschriebenen bzw. charakterisierten Polypeptiden. Durch die Verwendung
von Genbanken kann zudem in einem oder einer sehr begrenzten Anzahl
von Versuchsansätzen
gleichzeitig sehr viele Zielepitope reaktiver T-Zellen eines Probanden/Patienten
isolieren und beschreiben werden. Dieses Verfahren ist somit im
Vergleich zu den bisher verwendeten Verfahren zur Epitopsuche mnit
einem deutlich geringerem Zeit- und Kostenaufwand verbunden.
Zur Epitopsuche können polyspezifische T-Zellen
eines Patienten verwendet werden. Dadurch kann der sehr zeit- und
arbeitsaufwendige Schritt der Erzeugung von T-Zellinien umgangen
werden. APC, die Zielepitope reaktiver T Zellen exprimieren, können aufgrund
der Markerexpression sehr schnell mittels kommerziell erhältlicher
Geräte
(beispielsweise FACSsort) selektioniert und die Gene der gesuchten
T-Zellepitope mittels molekularbiologischer Routineverfahren identifiziert
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich universell
für die
Epitopsuche bei unterschiedlichen Probanden/Patienten. Genfähren, welche
die erfindungsgemäßen Vektoren
tragen, können
unabhängig
von dem Haplotyp bei allen Probanden/Patienten universell zur gentechnischen
Veränderung
der APC für
die Epitopsuche eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zur Suche von Zielepitopen unterschiedlicher T-Zellpopulationen
(insbesondere von CD4+ T-Helferzellen, aber
auch von CD8+ zytotoxischen T-Zellen, CD161+ NKT-Zellen und CD4+CD25+ T-Suppressorzellen).
Für
den Nachweis und die Diagnostik Epitop-spezifischer T-Zellen ergeben
sich aufgrund der vorliegenden Erfindung die folgenden Vorteile.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin
begründet,
dass es auf der Messung einer durch eine epitopspezifische Erkennung
durch eine T-Zelle in APC induzierten Markergenexpression und nicht,
wie bei allen bisherigen Verfahren, auf der Messung von Reaktionen
der T-Zelle infolge einer Epitoperkennung auf APC beruht. Dadurch
wird die Sensitivität
des Assaysystems erheblich gesteigert. Das Nachweisverfahren für die reaktiven
T-Zellen ist im Vergleich zu den herkömmlichen Diagnostikverfahren
(CTL-Assay, ELISPOT, Zytokin-ELISA, Proliferationsassay) universell
einsetzbar, leichter handhabbar, deutlich kostengünstiger,
weniger zeitaufwendig und sensitiv. Die Anwesenheit und Anzahl reaktiver
T-Zellen kann einfach mittels, kommerziell erhältlicher und in vielen Diagnostiklabors
routinemäßig verwendeter
Gerätschaften
(FACS) leicht nachgewiesen und quantifiziert werden. Das erfindungsgemäße Diagnostikverfahren
kann unabhängig
von dem Haplotyp des Probanden/Patienten universell für den Nachweis
reaktiver T-Zellen eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zum Nachweis verschiedenster Epitop-spezifischer T-Zellpopu1ationen
(insbesondere CD4+ T-Helferzellen, aber
auch CD8+ zytotoxische T-Zellen, CD161+
NKT-Zellen und CD4+CD25+ T-Suppressorzellen).