DE10155733C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bilderfassung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur BilderfassungInfo
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Abstract
Ein durch kapazitiv messende Sensoren erfasstes Bild wird verbessert, indem drei Bilder überlagert werden, die mittels einer Adressierung der Bildpunkte durch Zeilen- und Spaltenleitungen erfasst werden, die in einem Winkel von 60 DEG zueinander ausgerichtet sind. Die Bildpunkte liegen in einem hexagonalen Raster einer Bilderfassungsfläche (4). Die Leiterfläche der Sensorelemente sind in getrennt angesteuerte Anteile (10, 20, 30) aufgeteilt. Das erfasste Bild wird mit einer Funktion gewichtet, die die Richtungsabhängigkeit der Schärfe von Linien oder Kanten berücksichtigt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbes
serung der Bildqualität in passiven Fingerabdrucksensoren und
eine für dieses Verfahren geeignete Vorrichtung.
Zur Aufnahme von Fingerabdrücken sind kapazitiv messende Sen
sorelemente geeignet, die in einem Raster der Größe einer
Fingerspitze angeordnet sind. Das einzelne Sensorelement be
steht im Wesentlichen aus einer kleinen Leiterplatte, die als
Platte eines Kondensators gegenüber der Fingerspitze wirkt.
Statt einer Fingerspitze können andere Bilder kapazitiv er
fasst werden, wobei als Voraussetzung nur erforderlich ist,
dass die Oberflächenstruktur des Bildes örtlich so variiert,
dass sich von Bildpunkt zu Bildpunkt unterschiedliche Kapazi
täten gegenüber einer dem Bild gegenüber angeordneten elek
trisch leitenden Fläche ergeben. Die verschiedenen Kapazitä
ten können durch Anlegen geeigneter Spannungen und anschlie
ßendes Messen der auf den Leitern vorhandenen Ladungen be
stimmt werden.
Kapazitiv messende Fingerabdrucksensoren sind z. B. beschrie
ben in der Veröffentlichung von M. Tartagni und R. Guerrieri:
"A 390 dpi Live Fingerprint Imager Based on Feedback Capaciti
ve Sensing Scheme" in 1997 IEEE International Solid-State
Circuits Conference, S. 200-201. In der DE 198 39 642 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung metallischer Feinstrukturen be
schrieben, mit dem auch Sensoranordnungen zur Erfassung von
Fingerabdrucken hergestellt werden können. Bei diesem Verfah
ren wird eine dünne Basisschicht aus einem flexiblen organi
schen Material (Folie) auf einen starren Hilfsträger aufge
bracht, die gewünschten Feinstrukturen auf der Basisschicht
erzeugt und die Basisschicht vom Hilfsträger durch Einwirkung
von Laserstrahlung, die durch den Hilfsträger hindurch auf
die Basisschicht gerichtet wird, abgelöst, so dass die Folie
mit den metallischen Feinstrukturen übrig bleibt. Ein Finger
abdrucksensor kann damit hergestellt werden, indem die Folie
auf eine geeignete Oberfläche aufgeklebt wird, z. B. auf ein
Bauteil, in dem elektronische Schaltungen zur Erzeugung und
Auswertung von Sensorsignalen integriert sind.
In der DE 198 41 001 C1 und in der Veröffentlichung von
S. Jung et al.: "CMOS Fingerprint Sensor with Automatic Local
Contrast Adjustment and Pixel-Parallel Encoding Logic" in
1999 Symposium on VLSI Circuits Digest of Technical Papers,
S. 161 bis 164, sind Verfahren und Vorrichtungen zur kapazi
tiven Bilderfassung beschrieben, wobei die jedem Bildpunkt
zugeordneten Kondensatoren durch Referenzelektroden ergänzt
sind, die untereinander mittels Koppelkapazitäten kapazitiv
verkoppelt sind. Eine parallele Erfassung des Bildes mittels
der vorgegebenen Messelektroden und der zusätzlichen Refe
renzelektroden liefert zum einen ein dem Raster entsprechend
unterteiltes Bild, und zum anderen wird eine sich aus der ka
pazitiven Kopplung ergebende lokale Mittelung vorgenommen,
die als lokaler Referenzwert herangezogen wird.
Bei einem derartigen kapazitiven Fingerabdrucksensor fehlen
aktiv betriebene Schalter in der Bildaufnahmefläche (Pixel
feld). Wegen des dadurch bedingten Übersprechens zwischen den
Spaltenleitungen und den Zeilenleitungen, die zu den einzel
nen Bildpunkten geführt sind, kommt es zu einem Verwaschen
von bestimmten Bildmustern. Diese Ungenauigkeiten in dem er
fassten Bild können grundsätzlich dadurch eliminiert werden,
dass das aus dem Sensor ausgelesene Bild digital nachbearbei
tet wird. Verfälschungen des Bildes sind dabei aber nicht
auszuschließen.
Zunächst soll das Problem beschrieben werden, welches sich
bei passiven Sensormatrizen mit herkömmlicher orthogonaler
Anordnung der Bildelemente ergibt. In der Fig. 1 ist ein
Achteck mit einer Richtungsangabe 0° und 90° dargestellt.
Dieses Achteck veranschaulicht durch einfach gezeichnete Sei
ten in den Richtungen 0°, 90°, 180° und 270°, ausgehend vom
Mittelpunkt des Achtecks, eine scharfe Bilderfassung in den
betreffenden Richtungen. Die Seiten in den Richtungen 45°,
135°, 225° und 315° sind mit Schlangenlinien als unscharf ge
kennzeichnet. Wenn man das erfasste Bild, z. B. ein Fingerab
druckmuster, zerlegt in eine Anzahl ineinander geschachtelter
konzentrischer Kreisringe aus Pixeln, werden jeweils die Ab
schnitte der Kreisringbögen, die näherungsweise in den ange
gebenen Richtungen ausgerichtet sind, scharf beziehungsweise
unscharf abgebildet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit
zur Verbesserung der Bildqualität passiver Fingerabdrucksen
soren anzugeben.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1 bzw. mit der Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 4 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den ab
hängigen Ansprüchen.
Erfindungsgemäß wird das Bild dadurch verbessert, dass drei,
vorzugsweise sequentiell abgetastete Bilder derselben Struk
tur überlagert werden. Diese drei Bilder werden mittels einer
Adressierung der Bildpunkte durch Zeilen- und Spaltenleitun
gen erfasst, die in einem Winkel von 60° zueinander ausge
richtet sind. Die Bildpunkte sind zu diesem Zweck in einem
hexagonalen Raster angeordnet.
In der Fig. 2 ist zur näheren Erläuterung ein Sechseck dar
gestellt, dessen Seiten in der nachfolgenden Beschreibung an
die Stelle der Seiten des in der Fig. 1 dargestellten Acht
ecks treten. In der Fig. 2 ist mit einem Pfeildiagramm die
Anordnung der Richtungen 0°, 60° und 120° dargestellt. Wenn
die Zeilenleitungen und Spaltenleitungen der Adressierung der
Pixel in den Richtungen 0° und 60° ausgerichtet sind, werden
die Bildkomponenten, die in den durch die Sechseckseiten 3
bestimmten Richtungen ausgerichtet sind, scharf abgebildet;
wenn die Zeilenleitungen und Spaltenleitungen in den Richtun
gen 60° und 120° ausgerichtet sind, werden die Bildkomponen
ten, die in den durch die Sechseckseiten 1 bestimmten Rich
tungen ausgerichtet sind, scharf abgebildet; wenn die Zeilen
leitungen und Spaltenleitungen in den Richtungen 0° und 120°
ausgerichtet sind, werden die Bildkomponenten, die in den
durch die Sechseckseiten 2 bestimmten Richtungen ausgerichtet
sind, scharf abgebildet.
In den übrigen Richtungen ist die Bildwiedergabe weniger
scharf. Dabei können kontinuierliche Übergänge bis zu einer
minimalen Bildqualität vorhanden sein, die erwartungsgemäß in
der bei der betreffenden Adressierung jeweils ausgelassenen
dritten Richtung vorhanden ist, also jeweils in derjenigen
der drei angegebenen Richtungen 0°, 60° und 120°, in der die
Zeilenleitungen und Spaltenleitungen der betreffenden Adres
sierung nicht ausgerichtet sind.
Die sich mit diesen drei unterschiedlichen Ausrichtungen der
Zeilen- und Spaltenleitungen ergebenden drei abgetasteten
Bilder haben daher jeweils scharfe Bildkomponenten in unter
schiedlichen Richtungen. Werden diese drei Bilder überlagert,
kann durch Anwendung an sich bekannter Methoden der Bildver
arbeitung ein einziges Bild daraus hergestellt werden, das
insgesamt schärfer ist als jedes der erreichbaren Einzelbil
der. Das liegt daran, dass jedes Bild zwei Vorzugsrichtungen
maximaler Bildschärfe aufweist und sich diese Vorzugsrichtun
gen zu insgesamt drei Richtungen ergänzen, in denen die Bild
schärfe sehr gut ist.
Es folgt eine genauere Beschreibung bevorzugter Beispiele des
erfindungsgemäßen Verfahrens und einer erfindungsgemäßen Vor
richtung anhand der Fig. 3 und 4.
Die Fig. 1 und 2 enthalten die der obigen Erläuterung die
nenden Richtungsschemata.
Die Fig. 3 und 4 geben Ausführungsbeispiele einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung im Schema wieder.
In der Fig. 3 ist eine Anordnung von Sensorelementen zu ei
nem als Bilderfassungsfläche 4 vorgesehenen Sensorfeld darge
stellt. Die einzelnen Sensorelemente sind in einem sechsecki
gen Raster angeordnet und bilden insgesamt eine sechseckige
Bilderfassungsfläche. Die vorzugsweise im Wesentlichen eben
falls sechseckigen Leiterflächen der Sensorelemente können an
den Rändern der Gesamtfläche, wie in der Fig. 3 vereinfacht
dargestellt, geradlinig abgeschnitten sein. Bei der Anordnung
kann aber auch vorgesehen sein, alle Sensorelemente gleichar
tig auszubilden, so dass sich bei dem dargestellten Beispiel
ein entsprechend gezackter Rand der Bilderfassungsfläche er
gibt.
Die Reihen aufeinanderfolgender Sensorelemente, die jeweils
parallel zu den Rändern der Bilderfassungsfläche verlaufen,
werden über vorgesehene Schaltungen angesteuert, die hier als
Beispiel in Chips 100, 200, 300 integriert sind. Diese Chips
enthalten die erforderlichen Adressierungsschaltungen und die
zugehörigen Ausleseschaltungen. Eine Auswertung der Mess
signale kann in diesen Chips direkt erfolgen oder zentral in
einer dafür vorgesehenen Auswerteschaltung. Diese Auswerte
schaltung kann in der erfindungsgemäßen Vorrichtung, z. B.
einem Sensorchip, integriert sein.
In der Fig. 3 ist unten ein Beispiel für die Strukturierung
der Leiterfläche eines einzelnen Sensorelements in Anteile
dargestellt. Die insgesamt sechseckige Leiterfläche ist längs
der Diagonalen von Eckpunkt zu gegenüberliegendem Eckpunkt in
sechs Dreiecke unterteilt. Die beiden einander gegenüberlie
genden Dreiecke sind jeweils elektrisch leitend miteinander
und mit einer betreffenden Adressierungsleitung verbunden.
Das ist in der Fig. 3 dadurch angedeutet, dass die einander
gegenüberliegenden Dreiecke der Anteile 10 und 10, 20 und 20
bzw. 30 und 30 jeweils an den einander zugewandten Spitzen
miteinander verbunden sind. Über den Chip 100 wird so das
Leiterpaar der Anteile 10, 10 adressiert, über den Chip 200
das Leiterpaar der Anteile 20, 20 und über den Chip 300 das
Leiterpaar der Anteile 30, 30. Grundsätzlich genügt auch eine
Einteilung der sechseckigen Leiterflächen in jeweils drei
Teile, zum Beispiel drei gleich große Rhomben. Eine punktsym
metrische Aufteilung der Leiterflächen ist aber vorteilhaft.
In der Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel darge
stellt, dessen Komponenten im Wesentlichen den Komponenten
der Vorrichtung gemäß Fig. 3 entsprechen. Im Unterschied zu
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind hier allerdings die
Sechsecke der Leiterflächen der einzelnen Sensorelemente mit
ihren Seiten parallel zu den Rändern der gesamten Bilderfas
sungsfläche 4 ausgerichtet. Eine Einteilung der Leiterflächen
in Elemente, die in den Vorzugsrichtungen 0°, 60° und 120°
ausgerichtet sind, ist z. B. durch die in der Fig. 4 unten
dargestellte Aufteilung längs der Seitenmittelsenkrechten
möglich, die drachenförmige Anteile 10, 20, 30 ergibt.
Die Leiterflächen brauchen aber nicht sechseckig zu sein,
sondern können z. B. durch in Segmente eingeteilte Kreise ge
bildet werden oder durch jeweils drei Kreise, deren Mittel
punkte auf den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks liegen.
Die Parkettierung der Bilderfassungsfläche ist in diesem Fall
nicht ganz so dicht wie bei der Verwendung sechseckiger Lei
terflächen. Wegen der Anordnung der einzelnen Sensorelemente
in einem sechseckigen Raster empfiehlt sich eine Ausgestal
tung der Vorrichtung mit einer insgesamt sechseckigen Bilder
fassungsfläche. Das ist aber keinesfalls erforderlich. Die
Bilderfassungsfläche kann auch rechteckig, rund, oval oder
zum Beispiel an die typische Form einer Fingerspitze ange
passt sein. Die Ausrichtung der Zeilen- und Spaltenleitungen
und deren Anschluss an die Adressierungsschaltungen und die
Ausleseschaltungen erfolgt aber im Prinzip wie in den Fig.
3 und 4 dargestellt. Die symmetrische Anordnung, die bei den
Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 3 und 4 realisiert
ist, ergibt eine besonders kurze Verdrahtung des passiven
Sensorfeldes mit den Chips und ist daher bevorzugt.
Im Folgenden wird ein Bildverarbeitungsverfahren beschrieben,
das in Verbindung mit dem Verfahren und der Vorrichtung be
sonders geeignet ist. Dieses Bildverarbeitungsverfahren dient
dazu, drei Teilbilder, die mit der Vorrichtung gemäß Fig. 3
bzw. Fig. 4 durch Adressierung über die Chips 100, 200, die
Chips 200, 300 beziehungsweise die Chips 100, 300 erfasst
worden sind, in ein schärferes Gesamtbild zusammenzuführen.
Dazu wird zu jedem Bildpunkt festgestellt, ob eine Kante
durch diesen Bildpunkt verläuft, und die Bildschärfe an die
ser Stelle entsprechend der Intensität dieser Kante und der
Richtung des Verlaufs der Tangente an diese Kante gewichtet.
Unter einer Kante ist hierbei ein Bildmuster zu verstehen,
bei dem längs einer Linie eine Reihe von Bildpunkten vorhan
den ist, die zumindest näherungsweise gleich hell sind, wobei
die Helligkeit des Bildes sich seitlich von der Linie weg zu
mindest in einer Richtung ändert, oder für die die Hellig
keitsänderung gegenüber bezüglich der Linie seitlichen Bild
punkten zumindest näherungsweise gleich oder lokal maximal
ist.
Zur Erläuterung des Verfahrens werden die miteinander zu kom
binierenden Bilder mit fa, fb und fc bezeichnet. Damit sind
Funktionen gemeint, die jeweils einem Bildpunkt (Pixel) einen
Grauwert oder einen binären Wert "0" oder "1" im Fall einer
vollständigen Digitalisierung zuordnen. Es wird zunächst zu
jedem Bild fa, fb und fc ein Gradientenbild bestimmt. Wenn man
in einem dreidimensionalen Koordinatensystem mit senkrecht
aufeinander stehenden Achsen x, y, z die Lage der Bildpunkte
durch ihre x-y-Koordinaten bezeichnet und auf der z-Achse je
weils die Helligkeit des betreffenden Bildpunktes beziehungs
weise den Schwärzungsgrad der Wiedergabe abträgt, erhält man
eine Punktmenge, die in einer Fläche liegt, die einer Relief
darstellung eines Gebirges entspricht.
Ein entsprechend dem Bildraster aufgenommenes Bild liefert
die in die Funktionen einzusetzenden Werte (Argumente) je
weils nur an einzelnen diskreten Punkten. Eine stetige Funk
tion kann dadurch gebildet werden, dass die an den isolierten
Stellen vorhandenen Funktionswerte durch an den übrigen Stel
len des Bildes geeignet gewählte Funktionswerte stetig er
gänzt werden. Generell kann so nach den bekannten Verfahren
der Algebra immer eine durch ein Polynom beschriebene Funkti
on erzeugt werden. Es wird bei den nachfolgenden Erläuterun
gen angenommen, dass durch eine geeignete Ergänzung der dis
kreten Funktionswerte eine stetig differenzierbare Funktion
konstruiert ist. Die Fläche ist somit durch eine Funktion
z = f(x, y) der x-y-Koordinaten gegeben. Der Gradient dieser
Funktion, das heißt der aus den partiellen Ableitungen nach x
beziehungsweise y gebildete Vektor, gibt in der x-y-Ebene die
Richtung stärksten Anstiegs der Fläche an; sein Betrag ist
ein Maß für die Stärke des Anstiegs.
Eine Kante im vorgenannten Sinn ist hier zum Beispiel eine
Linie, längs deren die Bildpunkte dieselbe Helligkeit besit
zen, so dass die Funktionswerte (z-Koordinaten) dieselben
sind (Höhenlinie), oder eine Linie, längs deren der Gradient
der Funktion f denselben Betrag aufweist oder, vorzugsweise,
lokal maximale Werte annimmt. Das nachfolgend beschriebene
Verfahren kann grundsätzlich unter Verwendung einer beliebi
gen geeigneten Art von Linien als Kanten durchgeführt werden,
je nachdem, welche Definition der für das Verfahren herange
zogenen Linien als Kanten gerade zweckmäßig ist und die be
sten Resultate liefert. Ein wesentlicher Aspekt im Hinblick
auf das hier beschriebene Verfahren ist dabei nur, dass die
hier als Kanten bezeichneten Linien längliche Bildstrukturen
definieren, die unterschiedlich scharf abgebildet werden, ab
hängig davon, in welcher Richtung die Linie tangential ver
läuft und mit welchen Richtungen der Zeilen- und Spaltenlei
tungen das Bild aufgenommen wurde.
Wenn die Kanten so gewählt werden, dass sich längs der Kante
jeweils der Betrag des Gradienten nicht ändert, bedeutet das,
dass die Kante jeweils senkrecht zu dem Gradienten des Be
trags des Gradienten verläuft. Der Betrag des Gradienten ist
die Wurzel aus der Summe der Quadrate der partiellen Ablei
tungen nach x beziehungsweise y der Funktion z = f(x, y), die
das Relief des Helligkeitsbildes liefert. Die Richtung der
Kante in einer möglichen Orientierung besitzt als x-Komponen
te die partielle Ableitung des Betrages des Gradienten nach y
und als y-Komponente das Negative der partiellen Ableitung
des Betrages des Gradienten nach x. Ein Orientierungswinkel
kann aus dem Arkustangens des Verhältnisses der y-Komponente
zur x-Komponente bestimmt werden. Die Lage jeder Kante kann
mit einem vorgegebenen oder aus dem Bild als zweckmäßig er
mittelten Betrag des Gradienten festgelegt werden.
Wenn als Kante der Verlauf der lokal maximalen Werte des Be
trages des Gradienten definiert wird, ist die Richtung der
Kante in der x-y-Ebene durch die Richtung der impliziten
Funktion gegeben, die man dadurch erhält, dass man das Pro
dukt aus dem Quadrat der partiellen Ableitung von f nach x
und der zweiten partiellen Ableitung von f nach x und das
Produkt aus dem Quadrat der partiellen Ableitung von f nach y
und der zweiten partiellen Ableitung von f nach y gleich
setzt:
Das Vorliegen eines lokalen Maximums überprüft man wie üblich
anhand des Vorzeichens der Determinante der zweiten partiel
len Ableitungen des Betrages des Gradienten.
Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens ist die Bestimmung
der Kantenrichtung etwas aufwendig. Nachfolgend wird das Ver
fahren beispielhaft anhand von Kanten beschrieben, deren
stärkere oder schwächere Ausprägung durch den Betrag des Gra
dienten wiedergegeben wird, deren Verlauf aber der Einfach
heit halber stets senkrecht zu dem Gradienten angenommen
wird. Das hat den Vorteil, dass die Bestimmung der tangentia
len Richtung an die betreffenden Linien besonders einfach
ist.
Die Gradientenbildfunktion, die jedem Bildpunkt, der durch
die Koordinaten x und y festgelegt ist, den Gradienten der
Helligkeit beziehungsweise des Schwärzungsgrades in diesem
Bildpunkt zuordnet, ist zerlegbar in eine Kantenbildfunktion,
die jedem Bildpunkt den Betrag des Gradienten zuordnet, und
eine Orientierungsbildfunktion, die jedem Bildpunkt den Win
kel der Tangente an die Kante, das heißt die Senkrechte auf
dem Gradienten an dieser Stelle, gemessen in mathematisch po
sitiver Drehrichtung bezüglich einer festgelegten Achse zu
ordnet. Dieser Winkel kann hierbei auf ±180° unbestimmt blei
ben. Die Kantenbildfunktionen ka, kb, und kc und die Orientie
rungsbildfunktionen δa, δb, und δc werden zu den drei Bildern
fa, fb, und fc berechnet.
Zu jedem Bild fa, fb, und fc wird ferner eine Richtungsselek
tionsfunktion sa(δ), sb(δ) beziehungsweise sc(δ) bestimmt, wo
bei δ die Richtung innerhalb des Bildes ist, die zum Beispiel
durch den in mathematisch positivem Sinn von einer festgeleg
ten Achse gemessenen Winkel definiert ist. Die Richtungsse
lektionsfunktion wird so gebildet, dass Kantenrichtungen, die
in dem betreffenden Bild scharf abgebildet werden, einen gro
ßen Funktionswert liefern und unscharf abgebildete Kanten
richtungen einen kleinen oder auch verschwindenden Funktions
wert.
Insbesondere wenn es möglich ist, die Bildschärfe der Vor
richtung durch eine Modellrechnung zu ermitteln, kann eine
normierte Version mit einem Maximalwert von 1 als Richtungs
selektionsfunktion bestimmt werden. Wenn die Richtungsselek
tionsfunktion so bestimmt wird, dass sie bei maximaler Schär
fe den Wert 1 liefert und bei minimaler Schärfe den Wert 0
(Normierung auf 1 und Offset bei 0), kann eine tatsächlich zu
verwendende Richtungsselektionsfunktion durch eine stetige
Approximation der zunächst bestimmten Richtungsselektions
funktion mit einem cosinusförmigen Verlauf in Abhängigkeit
von der Richtung δ gefunden werden.
Zu jeder Bildfunktion fa, fb beziehungsweise fc wird aus der
Gradientenbildfunktion durch Gewichtung mit der zugehörigen
Richtungsselektionsfunktion eine Gewichtungsfunktion ga, gb
bzw. gc bestimmt. Das geschieht durch Multiplikation der Kan
tenbildfunktion mit dem jeweiligen Wert der Richtungsselekti
onsfunktion, der durch Einsetzen des betreffenden Wertes
(Winkels) der Orientierungsbildfunktion in die Richtungsse
lektionsfunktion erhalten wird: ga = kasa(δa), gb = kbsb(δb),
gc = kcsc(δc).
Wenn sich herausstellt, dass die auf diese Weise aus den Gra
dientenbildfunktionen mit den Richtungsselektionsfunktionen
ermittelten Ergebnisse bereits eine ausreichende Qualität
liefern, können diese Funktionen ga, gb bzw. gc bereits als
Gewichtungsfunktionen verwendet werden. Um jedoch eventuelle
Fehler in den Funktionswerten dieser Funktionen auszugleichen
und möglichst zusammenhängende Richtungsbereiche zu erhalten,
wird nach einer Binarisierung der Gewichtungsfunktionen damit
beispielsweise eine an sich bekannte morphologische Closing-
Operation durchgeführt. Die durch die Closing-Operation er
gänzten Bildbereiche der binarisierten Bilder liefern jeweils
eine Maske, mit der die Gewichtungsfunktionen durch Interpo
lation mit den jeweils benachbarten Bildbereichen zu Gewich
tungsfeldern ergänzt werden. In den Gewichtungsfeldern sind
diejenigen Bereiche des Bildes stärker gewichtet, die mit dem
betreffenden Verfahren zur Aufnahme des Bildes schärfer abge
bildet werden.
In den Gewichtungsfunktionen bzw. Gewichtungsfeldern sind ge
wissermaßen Bereiche markiert, die im jeweiligen Bild beson
ders scharf abgebildet werden. In denjenigen Bildbereichen,
in denen keine scharfen Begrenzungen vorhanden sind, sind al
le drei erfindungsgemäß ermittelten Bilder gleichberechtigt.
Die Gewichtungsfunktionen haben an solchen Stellen allerdings
in der Regel alle sehr kleine Werte. Wegen der damit oft ein
hergehenden Ungenauigkeit ist es sinnvoll, auf normierte Ge
wichtungsfunktionen bzw. normierte Gewichtungsfelder na, nb
bzw. nc überzugehen. Diese normierten Gewichtungsfunktionen
erhält man, indem man einen Basiswert ε vorgibt, mit dem
kleinere auftretende Werte der Gewichtungsfunktionen ersetzt
werden.
Die Funktion max(ga, ε) ist diejenige Funktion, die man er
hält, wenn alle Werte der Funktion ga, die kleiner als der
Wert ε sind, durch diesen Wert ε ersetzt werden. Damit wird
definiert:
Die Verwendung des Basiswertes ε dient dazu, eine klare Auf
teilung der Gewichtungsanteile zu erhalten, auch wenn sehr
kleine Werte auftreten, die oft mit großen Fehlern behaftet
sind. Auf die angegebene Weise werden in nicht strukturierten
Bildbereichen alle Bilder fa, fb und fc der Vorrichtung zu
gleichen Teilen gewichtet. Das zusammengesetzte Bild besitzt
die Funktion des Gesamtbildes ft = nafa + nbfb + ncfc. Hierin
sind die drei aufgenommenen Bilder jeweils mit den Anteilen,
die besonders scharf abgebildet sind, kombiniert.
Claims (9)
1. Verfahren zur Bilderfassung mittels einer Anordnung passi
ver kapazitiv messender Sensorelemente, bei dem
eine zeilenweise und spaltenweise Adressierung der Sensor elemente erfolgt und ein Messwert eines in einem jeweiligen Kreuzungspunkt einer Zeile und einer Spalte vorhandenen Sen sorelementes erfasst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die adressierten Zeilen und Spalten in einem Winkel von 60° zueinander ausgerichtet werden,
drei derartige Bilderfassungen vorgenommen werden, bei denen die Ausrichtungen der Zeilen und Spalten jeweils um 60° ge dreht sind und
aus den drei erfassten Bildern durch Überlagern ein im Ver gleich zu jedem einzelnen Bild schärferes Bild erzeugt wird.
eine zeilenweise und spaltenweise Adressierung der Sensor elemente erfolgt und ein Messwert eines in einem jeweiligen Kreuzungspunkt einer Zeile und einer Spalte vorhandenen Sen sorelementes erfasst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die adressierten Zeilen und Spalten in einem Winkel von 60° zueinander ausgerichtet werden,
drei derartige Bilderfassungen vorgenommen werden, bei denen die Ausrichtungen der Zeilen und Spalten jeweils um 60° ge dreht sind und
aus den drei erfassten Bildern durch Überlagern ein im Ver gleich zu jedem einzelnen Bild schärferes Bild erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
für jede Bilderfassung eine Richtungsselektionsfunktion be stimmt wird, die ein Maß für eine Wiedergabegenauigkeit oder Bildschärfe von Linien oder Kanten ist, die in einer jeweili gen Richtung verlaufen,
zu einem jeweils erfassten Bild darin wiedergegebene Linien oder Kanten und deren Richtungen ermittelt werden und diese Linien oder Kanten entsprechend ihrer Richtung mit der Rich tungsselektionsfunktion gewichtet werden, um Gewichtungsfunk tionen zu erhalten, und
das Überlagern der erfassten Bilder durch eine Addition der Gewichtungsfunktionen geschieht.
für jede Bilderfassung eine Richtungsselektionsfunktion be stimmt wird, die ein Maß für eine Wiedergabegenauigkeit oder Bildschärfe von Linien oder Kanten ist, die in einer jeweili gen Richtung verlaufen,
zu einem jeweils erfassten Bild darin wiedergegebene Linien oder Kanten und deren Richtungen ermittelt werden und diese Linien oder Kanten entsprechend ihrer Richtung mit der Rich tungsselektionsfunktion gewichtet werden, um Gewichtungsfunk tionen zu erhalten, und
das Überlagern der erfassten Bilder durch eine Addition der Gewichtungsfunktionen geschieht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem
ein unterer Grenzwert ε für die durch die Gewichtung mit den Richtungsselektionsfunktionen erhaltenen Funktionen festge legt wird, indem alle auftretenden kleineren Werte durch die sen Grenzwert ε ersetzt werden, und
die so erhaltenen Funktionen als Gewichtungsfunktionen ver wendet werden.
ein unterer Grenzwert ε für die durch die Gewichtung mit den Richtungsselektionsfunktionen erhaltenen Funktionen festge legt wird, indem alle auftretenden kleineren Werte durch die sen Grenzwert ε ersetzt werden, und
die so erhaltenen Funktionen als Gewichtungsfunktionen ver wendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, bei dem
die durch die Gewichtung mit den Richtungsselektionsfunktio nen erhaltenen Funktionen normiert werden, indem sie durch die Summe dieser Funktionen aller drei Bilderfassungen divi diert werden, und
die so erhaltenen Funktionen als Gewichtungsfunktionen ver wendet werden.
die durch die Gewichtung mit den Richtungsselektionsfunktio nen erhaltenen Funktionen normiert werden, indem sie durch die Summe dieser Funktionen aller drei Bilderfassungen divi diert werden, und
die so erhaltenen Funktionen als Gewichtungsfunktionen ver wendet werden.
5. Vorrichtung zur Bilderfassung mittels einer Anordnung pas
siver kapazitiv messender Sensorelemente, insbesondere nach
einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der
die Sensorelemente in einem hexagonalen Raster zu einer Bild
erfassungsfläche (4) angeordnet sind und Adressierungsleitun
gen und Adressierungsschaltungen vorhanden sind, die so ange
ordnet sind, dass Reihen von Sensorelementen adressiert wer
den können, die in einer von drei Richtungen ausgerichtet
sind, die untereinander Winkel von 60° bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Adressierungs
schaltungen dafür vorgesehen sind, drei Bilder zu erfassen,
indem jeweils Reihen von Sensorelementen adressiert werden,
die in einer von jeweils zwei der drei Richtungen ausgerich
tet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, bei der die Sensorele
mente Leiterflächen aufweisen, die jeweils in drei voneinan
der elektrisch isolierte Anteile strukturiert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der die Leiterflächen in
Anteile strukturiert sind, die längs der drei Richtungen aus
richtet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der die Adressierungs
schaltungen für jede Richtung getrennt angeordnet und mit den
jeweils betreffenden Reihen von Sensorelementen über direkte
Adressierungsleitungen verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10155733A DE10155733C1 (de) | 2001-11-14 | 2001-11-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Bilderfassung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10155733A DE10155733C1 (de) | 2001-11-14 | 2001-11-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Bilderfassung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10155733C1 true DE10155733C1 (de) | 2003-07-10 |
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ID=7705606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10155733A Expired - Fee Related DE10155733C1 (de) | 2001-11-14 | 2001-11-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Bilderfassung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10155733C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19841001C1 (de) * | 1998-09-08 | 2000-04-20 | Siemens Ag | Verfahren und Vorrichtung zur kapazitiven Bilderfassung |
-
2001
- 2001-11-14 DE DE10155733A patent/DE10155733C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19841001C1 (de) * | 1998-09-08 | 2000-04-20 | Siemens Ag | Verfahren und Vorrichtung zur kapazitiven Bilderfassung |
Non-Patent Citations (2)
Title |
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JUNG, St. et al. "CMOS Fingerprint Sensor with Automatic Local Contrast Adjustment and Pixel-Parallel Encoding Logic "Symposium on VLSI Circuits, 17-19 June 1999, pp. 161-164 * |
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