Technisches Anwendungsgebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein
Befestigungsmittel für Einspritzdüsen in einem
Luftansaugkanal einer Strömungsmaschine sowie ein
Luftansaugsystem einer Strömungsmaschine, insbesondere
einer Gasturbine, mit einem Ansaugkanal, der von einem
Luftansauggehäuse sowie einem Gehäuse zumindest einer
weiteren Komponente gebildet wird und in dem zumindest
eine Einspritzdüse zum Einspritzen eines Kühlmediums in
den Ansaugkanal angeordnet ist.
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Zur Leistungssteigerung von Gasturbinenanlagen
wird die von der ersten Kompressorstufe angesaugte Luft
vor der anschließenden Verdichtung vorgekühlt. Durch
diese Vorkühlung wird ein größerer Massenstrom durch
den Kompressor erreicht, so dass die Leistung der
Gasturbine insgesamt erhöht wird. Zur Vorkühlung der
angesaugten Luft ist es bekannt, ein Kühlmittel wie
bspw. Wasser über ein oder mehrere Einspritzdüsen
stromauf der ersten Kompressorstufe in den Ansaugkanal
einzuspritzen, um auf diese Weise die Abkühlung der
angesaugten Luft zu erreichen.
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Stand der Technik
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Für die Aufhängung bzw. Halterung dieser
Einspritzdüsen sind entsprechende Träger erforderlich, die
am oder im Ansaugkanal befestigt werden müssen. In der
Regel erfolgt der Einbau eines derartigen
Einspritzsystems erst nachträglich über geeignete Schraub- oder
Schweißverbindungen innerhalb des Ansaugkanals. Zur
Wasser- oder Kühlmittelversorgung der ein oder mehreren
Einspritzdüsen muss dann zusätzlich zumindest eine
Bohrung in den sonst geschlossenen Luftansaugkanal
eingebracht werden.
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Ein derartiger nachträglicher Einbau des
Einspritzsystems ist aufwendig und schafft mechanisch
kritische Verbindungen, die eine Ursache für spätere
Materialermüdungen sein können.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein
Befestigungsmittel für Einspritzdüsen in einem
Luftansaugkanal einer Strömungsmaschine, insbesondere
einer Gasturbine, anzugeben, das sich ohne mechanisch
kritische Verbindungen im Ansaugkanal installieren
lässt ist und sich zudem auf einfache Weise in
Luftansaugsystemen ohne Einspritzsystem nachrüsten
lässt.
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe wird mit dem Befestigungsmittel gemäß
Patentanspruch 1 gelöst. Patentanspruch 7 gibt ein mit
dem Befestigungsmittel ausgestattetes Luftansaugsystem
an. Vorteilhafte Ausgestaltungen des
Befestigungsmittels sowie des Luftansaugsystems sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Das vorliegende Befestigungsmittel, im Folgenden
als Befestigungsrahmen bezeichnet, setzt sich aus einem
rahmenförmigen Träger zusammen, der direkt oder über
ein oder mehrere Trägerelemente zumindest eine
Halterung für zumindest eine Einspritzdüse trägt und in
den zumindest eine Versorgungsleitung für die zumindest
eine Einspritzdüse integriert ist. Der rahmenförmige
Träger ist dabei derart ausgebildet ist, dass er in
einen Zwischenraum zwischen ein Luftansauggehäuse und
ein Gehäuse einer weiteren Komponente des
Luftansaugkanals eingesetzt werden kann.
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Das zugehörige Luftansaugsystem weist einen
Ansaugkanal auf, der von einem Luftansauggehäuse sowie
einem Gehäuse zumindest einer weiteren Komponente
gebildet wird und in dem zumindest eine Einspritzdüse
zum Einspritzen eines Kühlmediums in den Ansaugkanal
angeordnet ist. Der Befestigungsrahmen für die
Einspritzdüsen ist zwischen dem Luftansauggehäuse und
dem Gehäuse der weiteren Komponente eingesetzt.
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Durch den Einsatz dieses Befestigungsrahmens als
Träger für die ein oder mehreren Einspritzdüsen sowie
deren Versorgungsleitungen werden mechanische kritische
Verbindungen im Ansaugkanal vermieden, da der
Befestigungsrahmen zwischen dem Luftansauggehäuse und
dem Gehäuse der weiteren Komponente eingesetzt und
nicht innerhalb dieser Gehäuse verschweißt oder
verschraubt ist. Weiterhin ist durch diese
Ausgestaltung des Ansaugkanals keine zusätzliche Bohrung für
Versorgungsleitungen in dem Luftansauggehäuse mehr
erforderlich, da die Versorgungsleitungen in dem
Befestigungsrahmen integriert sind und über diesen nach
außen geführt werden.
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In der bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden
Luftansaugsystems ist der Befestigungsrahmen zwischen
dem Luftansauggehäuse und dem Filterhaus des
Ansaugkanals angeordnet. Zwischen diesen beiden
Gehäusekomponenten befindet sich typischerweise ein
Ausgleichselement, der sog. Expansion-Joint, das dem
Ausgleich von anlagenspezifischen Toleranzen und
Wärmedehnungen dient. Der Befestigungsrahmen wird
hierbei vorzugsweise an Stelle dieses
Ausgleichselements zwischen das Luftansauggehäuse und das
Filterhaus eingesetzt. Die entsprechenden Toleranzen
und Wärmedehnungen werden durch eine oder mehrere
zusätzliche elastische Dichtungen zwischen dem
Befestigungsrahmen und dem Luftansauggehäuse und/oder
dem Filterhaus ausgeglichen.
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Bei dieser Anordnung des Befestigungsrahmens ist
es sehr einfach möglich, bestehende Luftansaugsysteme
mit dem vorliegenden Befestigungsrahmen nachzurüsten.
Hierfür wird der vorhandene Expansion-Joint entfernt
und durch den Befestigungsrahmen mit entsprechenden
Dichtungen ersetzt. Die Zeit für die nachträgliche
Installation eines Einspritzsystems wird dadurch
minimiert. Der Ersatz des vorhandenen
Ausgleichselements durch Dichtungen einer um die Höhe des
Befestigungsrahmens geringeren Höhe ist möglich, da zu
diesem Zeitpunkt die maximal auftretenden Toleranzen
und Wärmedehnungen bereits bekannt sind, so dass in der
Regel eine geringere Höhe des Ausgleichselements, d. h.
in diesem Fall der Dichtungen, ausreicht.
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Der Befestigungsrahmen setzt sich aus einem
rahmenförmigen Träger mit zumindest einer Durchführung
für zumindest eine Versorgungsleitung und zumindest
einer innerhalb des Rahmens angeordneten Halterung für
eine Einspritzdüse zusammen. Der rahmenförmige Träger
ist dabei geometrisch an den Gehäusequerschnitt des
Luftansauggehäuses sowie des Gehäuses der weiteren
Komponente, insbesondere des Filterhauses, angepasst,
so dass eine dichtende Verbindung zwischen dem
rahmenförmigen Träger und den angrenzenden
Gehäuseteilen erreicht werden kann. Der Befestigungsrahmen
kann dabei auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt
sein.
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Als Halterung für die ein oder mehreren
Einspritzdüsen kann eine gewindeförmige Halterung eingesetzt
werden, in die die Einspritzdüsen eingeschraubt werden.
Vorzugsweise sind die Einspritzdüsen hierbei direkt an
einer durch eine Versorgungsleitung gebildeten
Querverstrebung des Befestigungsrahmens angebracht. Die
konstruktive Ausführung der Querverstrebungen kann
rohrförmig sein, ist selbstverständlich jedoch nicht
auf diese Geometrie beschränkt.
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Die Versorgungsleitungen können bspw. als Einfach-
oder Doppelrohre ausgebildet sein.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn in dem
Befestigungsrahmen mehrere voneinander unabhängige
Teilstufen für die Einspritzung vorgesehen sind, wobei
jede Teilstufe jeweils wieder mindestens eine, in der
Regel jedoch mehrere Einspritzdüsen beinhaltet. Auf
diese Weise kann die Einspritzung je nach Anforderungen
gestuft erfolgen.
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Auch wenn sich die vorliegende Beschreibung in
erster Linie auf Gasturbinenanlagen bezieht, so ist das
vorliegende Luftansaugsystem selbstverständlich auch in
anderen Arten von Strömungsmaschinen einsetzbar, in
denen im Luftansaugkanal ein Einspritzsystem realisiert
werden soll.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Der vorliegende Befestigungsrahmen wird
nachfolgend in Zusammenhang mit dem Luftansaugsystem anhand
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den
Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens nochmals kurz erläutert. Hierbei zeigen:
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Fig. 1 ein Beispiel des Luftansaugsystems mit
dem Befestigungsrahmen vor dem
Kompressor einer Gasturbine;
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Fig. 2 eine Detailansicht eines Ausschnitts aus
der Fig. 1;
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Fig. 3 eine alternative Ausgestaltung des
Details der Fig. 2; und
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Fig. 4 einen Querschnitt des
Befestigungsrahmens in Draufsicht auf
das Luftansaugsystem der Fig. 1.
Wege zur Ausführung der Erfindung
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Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer
Gasturbinenanlage, in dem ein Teil des Luftansaugsystems der
vorliegenden Erfindung erkennbar ist. Die Figur zeigt
die Stützen eines Wellenlagers 1 einer Gasturbine, in
der über ein Luftansaugsystem 2, 4 aus der Atmosphäre
angesaugte Luft verdichtet wird. Das Luftansaugsystem
setzt sich aus dem Luftansauggehäuse 2, dem sog.
Ansaugstutzen, und dem darüber angeordneten Filterhaus
4 zusammen, in dem die angesaugte Luft von Staub- und
Schmutzpartikeln gereinigt wird. In der Regel befindet
sich zwischen diesem Filterhaus 4 und dem
Luftansauggehäuse 2 ein Ausgleichselement (Expansion-
Joint), das Fertigungstoleranzen der Einzelkomponenten
sowie unterschiedliche Wärmeausdehnungen beim Betrieb
der Gasturbinenanlage ausgleichen soll. Beim
vorliegenden Luftansaugsystem wird dieses
Ausgleichselement durch den Befestigungsrahmen mit dem
rahmenförmigen Träger 3 ersetzt, der zwischen dem
Filtergehäuse 4 und dem Luftansauggehäuse 2 eingesetzt
ist. In dem Befestigungsrahmen sind in diesem Beispiel
mehrere Versorgungsleitungen 7 integriert, die in
Querverstrebungen 10 zur Stabilisierung dieses Rahmens
verlaufen. Die einzelnen Querverstrebungen 10 tragen
mehrere Halterungen für Einspritzdüsen. Die
versorgungsleitungen 7 sind auf einer Seite des Rahmens
durch den rahmenförmigen Träger 3 nach außen geführt
und bilden dort Rohrleitungsanschlüsse 8 für die
Versorgung dieses Einspritzsystems.
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Fig. 2 zeigt das Detail B der Fig. 1 nochmals in
vergrößerter Darstellung. In dieser Figur sind
insbesondere wiederum das Filtergehäuse 4 sowie das
Luftansauggehäuse 2 zu erkennen, zwischen denen der
Befestigungsrahmen eingesetzt ist. Unterhalb des
Befestigungsrahmens befindet sich eine umlaufende
Dichtung 6, die dem Ausgleich von Toleranzen sowie
unterschiedlichen Wärmeausdehnungen während des
Betriebs der Gasturbinenanlage dient. Diese umlaufende
Dichtung 6 kann selbstverständlich auch in anderer
Querschnittsform, bspw. u-förmig, ausgeführt sein, wie
dies in der Fig. 3 veranschaulicht ist.
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In der Fig. 2 sind die Durchführungen für die
Rohrleitungen 7 zur Versorgung der Einspritzdüsen im
rahmenförmigen Träger 3 zu erkennen. Diese
Rohrleitungen 7 sind in diesem Beispiel als Doppelrohre
ausgebildet und in entsprechende Querverstrebungen 10
innerhalb des Befestigungsrahmens integriert. Außerhalb
des Ansaugkanals befinden sich Rohrleitungsanschlüsse 8
an den Rohrleitungen 7, über die die Versorgung dieses
Einspritzsystems stattfindet. Am Filtergehäuse 4 selbst
ist oberhalb des Befestigungsrahmens in diesem Beispiel
noch eine zusätzliche Isolation 5 zu erkennen. Der
rahmenförmige Träger 3 ist aus einem edlen, C-armen
Stahl gebildet und somit aus einem edleren Material als
das Luftansauggehäuse 2.
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Die Anordnung des Befestigungsrahmens zwischen dem
Filtergehäuse 4 und dem Luftansauggehäuse 2 mit dem
zusätzlichen Ausgleichselement 6 hat den weiteren
Vorteil, dass das Einspritzsystem durch diese
Ausgestaltung mechanisch von den Vibrationen der
Gasturbine entkoppelt ist, so dass Vibrationen nur in
geringem Maße auf das Einspritzsystem übertragen
werden.
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Fig. 4 zeigt schließlich eine Draufsicht auf
einen Befestigungsrahmen, wie er in der Fig. 1 in
Seitenansicht dargestellt ist. Wie aus der Fig. 4 zu
erkennen ist, besteht der Befestigungsrahmen im
vorliegenden Beispiel aus einem rahmenförmigen Träger 3
mit mehreren nebeneinander verlaufenden
Querverstrebungen 10, in die die Rohrleitungen 7 zur
Versorgung der Einspritzdüsen 9 integriert sind. Diese
Querverstrebungen 10 tragen gleichzeitig die
Halterungen für die Einspritzdüsen 9. Weiterhin sind zur
zusätzlichen Stabilisierung Längsverstrebungen 11
innerhalb des rahmenförmigen Trägers 3 ausgebildet. Ein
derartiger Rahmen kann bspw. eine Ausdehnung von ca.
2,50 m × 8,50 m aufweisen, die einer üblichen Abmessung
eines Ansaugkanals einer Gasturbinenanlage entspricht.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Draufsicht entspricht
die rechte Seite der Seite des Generators der
Gasturbine, die linke Seite der Seite der Gasturbine
selbst. Mit dem Pfeil 12 ist die Richtung der
angesaugten Luft innerhalb der Gasturbine dargestellt.
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Die unterschiedliche Sprührichtung der
Einspritzdüsen 9 ist in dieser Figur in Form unterschiedlicher
Sprühkegel dargestellt, wobei kreisförmige Sprühkegel
eine Sprührichtung in die Zeichenebene hinein,
kreisabschnittsförmige Sprühkegel eine Sprührichtung mit
einer Komponente senkrecht und einer Komponente
parallel zur Zeichenebene darstellen.
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Das dargestellte System ist in mehrstufiger Form
ausgebildet, wobei je eine der außen liegenden
Versorgungsleitungen 13 eine Gruppe von Einspritzdüsen
9 mit dem Kühlmedium versorgt. Auf diese Weise lassen
sich unterschiedliche Sprühverteilungen innerhalb des
Querschnitts des Ansaugkanals durch unterschiedliche
Beaufschlagung der Versorgungsleitungen 13 mit
Kühlmittel erreichen.
Bezugszeichenliste
1 Wellenlagergehäuse
2 Luftansauggehäuse/Ansaugstutzen
3 Rahmenförmiger Träger
4 Filtergehäuse bzw. Filterhaus
5 Isolation
6 Ausgleichselement/Dichtung
7 Rohr- bzw. Versorgungsleitungen
8 Rohrleitungsanschlüsse
9 Einspritzdüsen
10 Querverstrebungen
11 Längsverstrebungen
12 Richtung des Gasstroms
13 Versorgungsleitung