DE10151031A1

DE10151031A1 - Verfahren zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin

Info

Publication number: DE10151031A1
Application number: DE2001151031
Authority: DE
Inventors: Heinrich Ehlers
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2001-10-16
Filing date: 2001-10-16
Publication date: 2003-04-30

Abstract

Bei einem Verfahren zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin (ACW) werden Rollpaletten in in einer Ebene nebeneineander angeordneten Kanälen des Kompaktmagazins eingelagert und bei dem die Rollpaletten mittels Fördergeräten bzw. Trolleys aus den Kanälen aufgenommen und zu Vertikalförderern oder anderen Kanälen transportiert. DOLLAR A Um das automatische Kompaktmagazin auch dann mit einer Otimierung des Zugriffs auf die Rollpaletten mit einem Artikel bei der Auslagerung betreiben zu können, wenn die Anzahl der im Kompkatmagazin vorzuhaltenden Artikel größer als die Anzahl der Kanäle ist, wird vorgeschlagen, daß in einem Kanal des automatischen Kompaktmagazins Rollpaletten mit unterschiedlichen Artikeln eingelagert werden, daß zum Zeitpunkt jeder Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe eine Reservierung von Artikeln auf Magazinebene ausgeführt wird und daß die aus dem automatischen Kompaktmagazin auszulagernden Rollpaletten zu dem Zeitpunkt ausgewählt werden, zu dem ein in einer Trolleygasse des Kontaktmagazins bewegbares Fördergerät bzw. Trolley frei bzw. verfügbar ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin (Automatic Compact Warehouse ACW), bei dem Rollpaletten in in einer Ebene nebeneinander angeordneten Kanälen des Kompaktmagazins eingelagert werden und bei dem die Rollpaletten mittels Fördergeräten aus den Kanälen aufgenommen und zu Vertikalförderern oder anderen Kanälen transportiert werden.

Die in einer Ebene nebeneinander angeordneten Kanäle des Kompaktmagazins werden üblicherweise artikelrein bestückt, d. h., in ein und demselben Kanal des Kompaktmagazins befinden sich nur Rollpaletten mit demselben Artikel. In derartigen automatischen Kompaktmagazinen erfolgt die Materialdisposition, d. h. die Auswahl der aus dem Kompaktmagazin auszulagernden Rollpaletten bei der Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin (ACW) zur Verfügung zu stellen, mittels dem es möglich ist, ein automatisches Kompaktmagazin, bei dem die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kanäle geringer ist als die Anzahl der im automatischen Kompaktmagazin zu lagernden Artikel, unter Optimierung des Zugriffs auf die Rollpaletten mit einem Artikel bei der Auslagerung zu betreiben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einen Kanal des automatischen Kompaktmagazins Rollpaletten mit unterschiedlichen Artikeln eingelagert werden, daß zum Zeitpunkt jeder Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe eine Reservierung von Artikeln auf Magazinebene ausgeführt wird und daß die aus dem automatischen Kompaktmagazin auszulagernden Rollpaletten zu dem Zeitpunkt ausgewählt werden, zu dem ein in einer Trolleygasse des Kompaktmagazins bewegbares Fördergerät frei bzw. verfügbar ist. Mittels des vorstehend geschilderten erfindungsgemäßen Verfahrens zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin ist es möglich, die Kanäle des automatischen Kompaktmagazins mit Rollpaletten mit unterschiedlichen Artikeln zu befüllen, wobei die Rollpaletten mit möglichst wenig Umlagerungen ausgelagert werden können. Es handelt sich quasi um eine "chaotische Auslagersteuerung", mittels der bei großer Artikelvielfalt ein optimaler Betrieb des automatischen Kompaktmagazins möglich ist.

Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten automatischen Kompaktmagazinen, bei denen, wie vorstehend erwähnt, die Materialdisposition bei der Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe erfolgt, findet im Falle des erfindungsgemäßen Verfahrens, d. h. bei der chaotischen Auslagersteuerung, zu diesem Zeitpunkt nur eine Reservierung der Artikel auf Lagerebene statt, wobei in dem Augenblick, in dem ein Fördergerät für Förderaufgaben zur Verfügung steht, erst die Auswahl der aus dem automatischen Kompaktlager mittels dieses Fördergeräts auszulagernden Rollpalette erfolgt. Im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin ergibt sich der Vorteil, daß die Suche bzw. die Auswahl der mittels des freigewordenen Fördergeräts auszulagernden Rollpalette erst zu dem Zeitpunkt stattfindet, zu dem die Rollpalette tatsächlich ausgelagert werden soll, wobei hierdurch das zu diesem Zeitpunkt aktuelle Lagerabbild in die Strategie zur Auslagerung einbezogen werden kann.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Materialdisposition ist es zweckmäßig, wenn jeder im automatischen Kompaktmagazin abzuarbeitenden Lieferscheinposition jedes Lieferscheins eine bestimmte Priorität zugeordnet wird, wobei die bestimmten Prioritäten in entsprechender Aufeinanderfolge abgearbeitet werden.

Um für die Auswahl der aus dem automatischen Kompaktmagazin auszulagernden Rollpalette eine möglichst große Anzahl von möglichen Rollpaletten zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn eine vorgebbare Anzahl einzelner Prioritäten in Prioritätsklassen zusammengefaßt wird; aus den möglichen auszulagernden Rollpaletten wählt dann vorteilhaft ein frei bzw. verfügbar gewordenes Fördergerät diejenige zu einer Lieferscheinposition der höchsten Prioritätsklasse passende, in der ihm zugeordneten Trolleygasse eingelagerte Rollpalette aus, die seiner Position in der ihm zugeordneten Trolleygasse am nächsten ist, und lagert diese aus.

Jeder ausgelagerten Rollpalette wird zweckmäßigerweise eine Lieferscheinposition zugeordnet.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im automatischen Kompaktmagazin gelagerte angebrochene Rollpaletten bereits zum Zeitpunkt jeder Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe als aus dem automatischen Kompaktmagazin auszulagernde Rollpaletten ausgewählt, d. h. derartige angebrochene Rollpaletten werden bereits zum Zeitpunkt der Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe fest disponiert; hierdurch kann die Anzahl angebrochener Rollpaletten im automatischen Kompaktmagazin gering gehalten werden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, daß angebrochene Rollpaletten in einer vorderen, d. h. günstigen, Position stehen, höher als bei nicht angebrochenen vollen Rollpaletten.

Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Ein automatisches Kompaktlager hat eine Vielzahl in einer Ebene angeordneter Kanäle, in denen die im automatischen Kompaktlager vorgehaltenen Artikel auf Rollpaletten lagern, wobei beispielsweise in ein und demselben Kanal maximal 13 Rollpaletten hintereinander stehen.
Aus diesen Kanälen, die sich in einer Ebene befinden, werden die Rollpaletten mit einem Fördergerät bzw. Trolley geholt und zu Vertikalförderern oder anderen Kanälen transportiert.
Die Kanäle des automatischen Kompaktmagazins sind nicht artikelrein bestückt, d. h. jeder Kanal des automatischen Kompaktmagazins enthält Rollpaletten mit unterschiedlichen Artikeln.
Die Auslagerung der Rollpaletten erfolgt entsprechend einer besonderen Auslagerstrategie. Bei dieser sog. chaotischen Auslagersteuerung findet zum Zeitpunkt der hieferschein- bzw. Tourenfreigabe lediglich eine Reservierung statt, bei der die Artikel auf Lagerebene reserviert werden.
Um die Anzahl von angebrochenen Rollpaletten im automatischen Kompaktmagazin möglichst gering zu halten, werden angebrochene Rollpaletten schon zum Zeitpunkt der Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe fest disponiert, wobei die Wahrscheinlichkeit, daß diese angebrochenen Rollpaletten in vorderer Position stehen, höher ist als bei noch vollen Rollpaletten.
In demjenigen Augenblick, wenn sich ein Fördergerät bzw. Trolley, welches einer bestimmten Trolleygasse zugeordnet ist, "frei" meldet, d. h., wenn dieses Fördergerät bzw. Trolley keine Aufgabe mehr hat, findet die Materialdisposition, d. h. die Auswahl der mittels dieses Fördergeräts bzw. Trolleys auszulagernden Rollpalette statt.
Bei dem vorstehend geschilderten Verfahren wird jeder Lieferscheinposition jedes Lieferscheins eine bestimmte Priorität zugeordnet, wobei eine bestimmte Anzahl einzelner Prioritäten in Prioritätsklassen zusammengefaßt wird. Für das verfügbare bzw. freie Trolley bzw. Fördergerät werden nun für eine Menge von offenen Lieferscheinpositionen der höchsten Prioritätsklasse passende Rollpaletten in der dem Fördergerät bzw. Trolley zugeordneten Trolleygasse gesucht. Aus diesen ausgesuchten Rollpaletten wird diejenige ausgewählt, die aktuell am günstigsten, d. h. möglichst nahe an der Gasse, steht. Die Anzahl der der für die Auswahl zur Auslagerung möglichen Rollpaletten kann dadurch erhöht werden, daß möglichst viele einzelne Prioritäten zu Prioritätsklassen zusammengefaßt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet die Suche nach der aktuell auszulagernden Rollpalette bzw. die Auswahl derselben erst zu dem Zeitpunkt statt, zu dem die Rollpalette auch tatsächlich ausgelagert werden soll. Hierdurch wird das zu diesem Zeitpunkt gültige Lagerabbild in die Strategie zur Auslagerung bzw. die chaotische Auslagersteuerung einbezogen.

Claims

1. Verfahren zur Materialdisposition in einem automatischen Kompaktmagazin (ACW), bei dem Rollpaletten in in einer Ebene nebeneinander angeordneten Kanälen des Kompaktmagazins eingelagert werden, und bei dem die Rollpaletten mittels Fördergeräten bzw. Trolleys aus den Kanälen aufgenommen und zu Vertikalförderern oder anderen Kanälen transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Kanal des automatischen Kompaktmagazins Rollpaletten mit unterschiedlichen Artikeln eingelagert werden, daß zum Zeitpunkt jeder Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe eine Reservierung von Artikeln auf Magazinebene ausgeführt wird und daß die aus dem automatischen Kompaktmagazin auszulagernden Rollpaletten zu dem Zeitpunkt ausgewählt werden, zu dem ein in einer Trolleygasse des Kontaktmagazins bewegbares Fördergerät bzw. Trolley frei bzw. verfügbar ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem jeder Lieferscheinposition jedes Lieferscheins eine bestimmte Priorität zugeordnet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem eine vorgebbare Anzahl einzelner Prioritäten in Prioritätsklassen zusammengefaßt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem ein frei bzw. verfügbar gewordenes Fördergerät bzw. Trolley diejenige zu einer Lieferscheinposition der höchsten Prioritätsklasse passende, in der ihm zugeordneten Trolleygasse eingelagerte Rollpalette auswählt und auslagert, die seiner Position in der ihm zugeordneten Trolleygasse am nächsten ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem jeder ausgelagerten Rollpalette eine Lieferscheinposition zugeordnet wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem im automatischen Kompaktmagazin gelagerte angebrochene Rollpaletten bereits zum Zeitpunkt jeder Lieferschein- bzw. Tourenfreigabe als aus dem automatischen Kompaktmagazin auszulagernde Rollpaletten ausgewählt werden.