DE10147646C1 - Verfahren zur materialabtragenden Bearbeitung der Kante einer Halbleiterscheibe - Google Patents
Verfahren zur materialabtragenden Bearbeitung der Kante einer HalbleiterscheibeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur materialabtragenden Bearbeitung der Kante einer Halbleiterscheibe, das folgende Schritte enthält: DOLLAR A a) Berechnung des Gesamtvolumens des abzutragenden Materials DOLLAR A b) Berechnung der Vorschubgeschwindigkeit durch Vergleich des Gesamtvolumens des abzutragenden Materials mit einem vorgegebenen Wert für das Zeitspanvolumen DOLLAR A c) materialabtragende Bearbeitung der Kante der Halbleiterscheibe, wobei die Halbleiterscheibe mit der in Schritt b) berechneten Vorschubgeschwindigkeit relativ zum Bearbeitungswerkzeug bewegt wird.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur materialabtra
genden Bearbeitung der Kante einer Halbleiterscheibe.
Die unbehandelte Kante einer von einem Einkristall abgetrennten
Halbleiterscheibe hat eine vergleichsweise raue und uneinheit
liche Oberfläche. Sie bricht bei mechanischer Belastung häufig
aus und ist eine Quelle störender Partikel. Es ist daher üb
lich, die Kante zu glätten und ihr ein bestimmtes Profil zu ge
ben. Dies geschieht durch eine materialabtragende Bearbeitung
der Kante mit einem geeigneten Bearbeitungswerkzeug. Dieser
Vorgang wird im Allgemeinen als Kantenverrunden bezeichnet. In
der DE 195 35 616 A1 ist eine Schleifvorrichtung beschrieben,
mit der eine solche Bearbeitung vorgenommen werden kann. Die
Halbleiterscheibe ist während der Bearbeitung auf einem sich
drehenden Tisch (Chuck) fixiert und wird mit der Kante gegen
die sich ebenfalls drehende Arbeitsfläche eines Bearbeitungs
werkzeugs zugestellt. Das Profil des Bearbeitungswerkzeugs ent
spricht in der Regel komplementär dem gewünschten Kantenprofil
der Halbleiterscheibe.
In DE 196 36 055 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Kantenverrundung beschrieben, wobei die Scheibenkante zumindest
zeitweise gleichzeitig durch mehrere Bearbeitungswerkzeuge be
arbeitet wird.
Das Patent US 5,738,563 beschreibt eine Kantenverrundungsvor
richtung mit einer Regelungseinheit, die dafür sorgt, dass
Werkstück und Profilschleifscheibe automatisch so zueinander
positioniert werden, dass das entstehende Kantenprofil des
Werkstücks symmetrisch ist.
Bei den gebräuchlichen Kantenverrundungsautomaten sind die op
timierten Prozessparameter, vergleichbar mit Rezepten, für be
stimmte Produkte fest in den Maschinensteuerungen hinterlegt.
Allen ist dabei gemeinsam, dass die Vorschubgeschwindigkeit für
bestimmte Gruppen von Spezifikationen, und auch von Scheibe zu
Scheibe, konstant gehalten wird.
Prinzipiell wäre für jede Spezifikation, die aus einer Kombina
tion von jeweils einem Wert für Zieldurchmesser, Rohdurchmes
ser, Scheibendicke, Profilform (bei symmetrischem Kantenprofil
charakterisiert durch Radius, Stegbreite und Winkel) besteht,
ein Satz von Verfahrensparametern (Rezept) notwendig, um eine
optimale Bearbeitung zu gewährleisten. Aus der Kombination der
Merkmale ergibt sich eine große Vielfalt möglicher Spezifikati
onen, die durch verschiedene Flat- und Notch-Spezifikationen,
sekundäre Merkmale wie Nebenflats in unterschiedlichen Winkeln
zum Hauptflat, Hauptflats mit unterschiedlichen Flateckenüber
gangsradien sowie asymmetrische Kantenprofile weiter vergrößert
wird. Die Folge wäre eine unüberschaubar große Anzahl verschie
dener Sätze von Verfahrensparametern für das Kantenverrunden.
In der Praxis werden jedoch nur die Parameter für häufig gefer
tigte Spezifikationen entwickelt und in der Maschinensteuerung
hinterlegt. Die Anzahl der Parametersätze wird möglichst gering
gehalten, um häufiges Umstellen beim Loswechsel zu vermeiden
und ein damit verbundenes Fehlerpotential zu verringern. Ein
Parametersatz wird somit für eine Vielzahl unterschiedlicher,
mehr oder weniger ähnlicher Spezifikationen verwendet.
Dies hat zur Folge, dass ein Großteil der Halbleiterscheiben
unter nicht idealen Verhältnissen geschliffen wird. Es resul
tieren zusätzliche Kräfte im Schleifprozess, die letztendlich
zu Qualitätsmängeln, wie z. B. Randausbrüchen, und somit zu
Ausfall führen. Ebenso werden die verwendeten Werkzeuge
(Schleifscheiben) unterschiedlich belastet, was zu erheblichen
Standzeitunterschieden und somit zu zusätzlichen Kosten führt.
Um den hohen Qualitätsanforderungen hinsichtlich der Oberflä
chengüte trotzdem gerecht zu werden, wird bislang der Kanten
verrundungsprozess mit zwei Umdrehungen der Halbleiterscheibe
plus Überschliff gefahren, was sich allerdings nachteilig auf
die Prozessdauer auswirkt.
Die Aufgabe bestand daher darin, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit dem die Kanten von Halbleiterscheiben unterschied
licher Spezifikationen materialschonend und gleichzeitig wirt
schaftlich unter weitgehendem Ausschluss von Fehlerquellen ver
rundet werden können.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur materialabtra
genden Bearbeitung der Kante einer Halbleiterscheibe, das fol
gende Schritte enthält:
- a) Berechnung des Gesamtvolumens des abzutragenden Materials
- b) Berechnung der Vorschubgeschwindigkeit durch Vergleich des Gesamtvolumens des abzutragenden Materials mit einem vorgegebe nen Wert für das Zeitspanvolumen
- c) materialabtragende Bearbeitung der Kante der Halbleiter scheibe, wobei die Halbleiterscheibe mit der in Schritt b) be rechneten Vorschubgeschwindigkeit relativ zum Bearbeitungswerk zeug bewegt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst unter Berück
sichtigung der Parameter Scheiben-Rohdurchmesser, Scheiben-
Zieldurchmesser, aktuelle Scheibendicke und Profilform (Radius,
Winkel, Stegbreite) das Rotationsvolumen des abzutragenden Ma
terials für jede zu bearbeitende Halbleiterscheibe individuell
berechnet. Damit wird anschließend der Prozessparameter "Vor
schubgeschwindigkeit" universell so bestimmt, dass die Kanten
von Halbleiterscheiben unterschiedlicher Durchmesser, Profil
formen und Dicken unter gleichen optimierten Bedingungen scho
nend verrundet werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand von Fi
guren detailliert beschrieben.
Fig. 1 stellt die für die Berechnung der beim Kantenverrunden
abzutragenden Gesamtquerschnittsfläche Ages notwendigen Parame
ter der Halbleiterscheibe bzw. des Kantenprofils dar.
Fig. 2 veranschaulicht die der Berechnung des Rotationsvolumens
des abzutragenden Materials zugrunde liegenden Größen.
In Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aus den
Eingangs- und Zielparametern der zu bearbeitenden Halbleiter
scheibe das Gesamtvolumen des abzutragenden Materials berech
net. Dazu werden, wie in Fig. 1 ersichtlich, der Rohdurchmes
ser Droh, der Zieldurchmesser Dnom, die Scheibendicke THK sowie
die Parameter des Kantenprofils verwendet. Letztere umfassen im
Fall eines symmetrischen Kantenprofils die Größen Stegbreite
bS, den Radius rKV sowie den Facettenwinkel α.
Vorzugsweise wird zur Berechnung des Volumens V des abzutragen
den Materials unter Ausnutzung der Rotationssymmetrie die Gul
dinsche Regel
V = Ages.2.π.ys
angewendet (W. Beitz, K.-H. Küttner, "Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau", 14. Aufl., S. 29 u. S. 127, Springer: Ber lin, Heidelberg, New York (1981)). Demnach ist der Rauminhalt V eines Rotationskörpers gleich dem Produkt aus dem Flächeninhalt der den Körper erzeugenden Fläche Ages und dem Umfang des Krei ses, den der Schwerpunkt S der Fläche Ages bei einer vollen Um drehung beschreibt. Die Anwendung der Guldinschen Regel ist in Fig. 2 für ein symmetrisches Kantenprofil veranschaulicht. Die Gesamtquerschnittsfläche
Ages = ΣAi
des abzutragenden Profils wird als Summe der Teilflächen Ai be rechnet. Die Teilflächen sind in Fig. 1 durch gestrichelte Li nien angedeutet. Der Flächenschwerpunktsabstand
V = Ages.2.π.ys
angewendet (W. Beitz, K.-H. Küttner, "Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau", 14. Aufl., S. 29 u. S. 127, Springer: Ber lin, Heidelberg, New York (1981)). Demnach ist der Rauminhalt V eines Rotationskörpers gleich dem Produkt aus dem Flächeninhalt der den Körper erzeugenden Fläche Ages und dem Umfang des Krei ses, den der Schwerpunkt S der Fläche Ages bei einer vollen Um drehung beschreibt. Die Anwendung der Guldinschen Regel ist in Fig. 2 für ein symmetrisches Kantenprofil veranschaulicht. Die Gesamtquerschnittsfläche
Ages = ΣAi
des abzutragenden Profils wird als Summe der Teilflächen Ai be rechnet. Die Teilflächen sind in Fig. 1 durch gestrichelte Li nien angedeutet. Der Flächenschwerpunktsabstand
der Gesamtquerschnittsfläche Ages zur Rotationsachse z berechnet
sich aus den Teilflächen und deren jeweiligem Abstand yi, von
der Rotationsachse z. Das nach der Guldinschen Regel berechnete
Rotationsvolumen ist das Gesamtvolumen V des abzutragenden Pro
fils. Dieses wird auch als Spanvolumen bezeichnet.
Das Spanvolumen wird im nächsten Schritt b) des erfindungsgemä
ßen Verfahrens mit einem vorgegebenen Wert für das Zeitspanvo
lumen verglichen. Die Kenngröße "Zeitspanvolumen" ist bei
spielsweise in K.-T. Preger, E. Paucksch, "Zerspantechnik", 5.
Aufl., Vieweg: Braunschweig, Wiesbaden (1982), definiert. Sie
gibt das pro Zeiteinheit abgetragene Volumen des Werkstücks
beispielsweise in der Einheit mm3/s an. Sie resultiert damit
aus dem Materialabtrag und den kinematischen Verfahrensparame
tern, z. B. dem Vorschub.
Ein fest vorgegebener, konstanter Vorschub bedingt je nach dem
Volumen des abzutragenden Materials ein unterschiedliches Zeit
spanvolumen, was zu den oben genannten Problemen bei den Kan
tenverrundungsverfahren nach dem Stand der Technik führt. Er
findungsgemäß wird deshalb das Zeitspanvolumen und nicht der
Vorschub vorgegeben. Das für das zu bearbeitende Material opti
male Zeitspanvolumen, das eine materialschonende und gleichzei
tig noch möglichst rasche Bearbeitung ermöglicht, wird vorzugs
weise durch Versuche bestimmt.
Aus dem Vergleich zwischen berechnetem Spanvolumen und vorgege
benem Zeitspanvolumen (d. h. aus der Division Spanvolumen/Zeit
spanvolumen) resultiert die Zeit, die zum Schleifen der Schei
benkante für eine Umdrehung der Halbleiterscheibe zur Verfügung
steht. Der Kehrwert dieser Zeit wird durch den Schleifautomaten
schließlich als Chuck-Drehzahl umgesetzt.
In Schritt c) wird die Scheibenkante mit der in Schritt b) be
stimmten Vorschubgeschwindigkeit (Chuck-Drehzahl) bearbeitet.
Besonders vorteilhaft ist dabei eine Prozessführung, bei der
der Schleifprozess nach einer Umdrehung beendet ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, be
stimmte Bereiche des Scheibenumfangs mit höheren oder niedrige
ren Vorschubgeschwindigkeiten (Segmentschleifen) zu bearbeiten.
Die in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens errechnete
Vorschubgeschwindigkeit wird für das jeweilige Profil als 100-
%-Wert definiert. An besonders kritischen Bereichen des Schei
benumfangs, z. B. Einschliff- und Ausschliffstelle, Hauptflat,
Flatecken, Übergangsradien und Nebenflats, kann durch entspre
chende Faktoren gezielt mit erhöhtem oder bevorzugt mit redu
ziertem Vorschub gefahren werden.
Der Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik liegt
darin, dass unabhängig von den individuellen Gegebenheiten der
zu bearbeitenden Halbleiterscheibe alle möglichen Profile durch
die automatisch angepasste Vorschubgeschwindigkeit mit dem
gleichen Zeitspanvolumen gefertigt werden können. Das bedeutet,
dass bei jeder Spezifikation unter Berücksichtigung der aktuel
len Dicke der Halbleiterscheibe innerhalb einer bestimmten Zeit
konstant das gleiche Volumen des Materials abgeschliffen wird.
Somit werden kritische Profile (mit großem Materialabtrag) au
tomatisch mit reduziertem und unkritische Profile (mit geringem
Materialabtrag) mit erhöhtem Vorschub gefertigt. Durch die Be
arbeitung mit einem konstanten, optimal an das zu bearbeitende
Material angepassten Zeitspanvolumen wird das Profil der Halb
leiterscheiben besonders schonend gefertigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es auch, das Profil wäh
rend nur einer Umdrehung der Halbleiterscheibe vollständig zu
schleifen, was besonders bevorzugt ist. Bis auf einen geringen
Überschliff von wenigen Winkelgraden erübrigt sich eine zweite
Umdrehung. Dies bedeutet eine durchschnittliche Verringerung
der Prozesszeit um ca. 30%. Durch Unterlassen der zweiten Um
drehung entfällt der marginale Kontakt der Schleifscheibe mit
dem fertigen Profil. Dadurch wird eine zusätzliche Schädigung
der Randzone (Damage) vermieden. Damit können insbesondere bis
lang als kritisch geltende Profile mit deutlich verringerten
Randdefekten erzeugt werden.
Weiterhin resultiert die gleichmäßigere Belastung der Schleif
werkzeuge in einer Angleichung und generellen Erhöhung der
Werkzeugstandzeiten und damit in einer Kostenreduktion.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens werden die Parameter Rohdurchmesser Droh,
Zieldurchmesser Dnom, Solldicke, Radius rKV, Winkel α und Steg
breite bS vor Beginn des Schleifprozesses in einen Steuerungs
rechner eingegeben. Damit wird unter Berücksichtigung des vor
gegebenen Zeitspanvolumens die aktuelle Vorschubgeschwindigkeit
(Chuck-Drehzahl) errechnet. Die aktuelle Dicke jeder Halblei
terscheibe wird vor der Übergabe in die Schleifstation automa
tisch gemessen und die für diese Halbleiterscheibe angepasste
Vorschubgeschwindigkeit unter Berücksichtigung des aktuellen
Dickenmesswerts berechnet. Dadurch werden Dickenschwankungen
von Scheibe zu Scheibe kompensiert. Mit der angepassten Vor
schubgeschwindigkeit wird nun die Kante der Halbleiterscheibe
verrundet.
Vorzugsweise sind die Bereiche des Scheibenumfangs, in denen
mit erhöhter oder verringerter Vorschubgeschwindigkeit gefahren
wird (Segmentschleifen) durch Parametersätze (sog. CAM-Rezepte)
eindeutig definiert. Das für die jeweilige Flatlage definierte
Rezept wird zu Beginn des Schleifprozesses einmalig ausgewählt.
Dadurch wird festgelegt, bei welchen Drehwinkeln mit 100% der
berechneten Vorschubgeschwindigkeit und in welchen Bereichen
mit veränderter Vorschubgeschwindigkeit (z. B. 60% der berech
neten Vorschubgeschwindigkeit) das Profil entlang des Umfangs
der Halbleiterscheibe geschliffen wird. Die jeweilige Änderun
gen der aktuellen Vorschubgeschwindigkeit erfolgt dabei vor
zugsweise nicht abrupt, sondern entsprechend verzögert bzw. be
schleunigt (sog. Rampen). Dadurch werden ruckartige Kräfte ver
mieden, die zu einer Beeinträchtigung des Schliffbilds führen
würden.
Um den Ort einer kinematischen Änderung am Scheibenumfang genau
zu treffen, werden vorzugsweise Reaktionszeiten der Maschine
kompensiert. Eine bekannte Reaktionszeit entspricht bei der je
weils aktuellen Chuckdrehzahl einem bestimmten Winkel. Dieser
Winkel wird intern laufend berechnet. Der im CAM-Rezept defi
nierte Winkel für die nächste Änderung der Vorschubgeschwindig
keit wird um diesen Winkel (Vorhaltewinkel) korrigiert. Dadurch
wird es möglich, den Ort für eine Änderung der Vorschubge
schwindigkeit exakt zu treffen.
Der Aufwand des Bedienungspersonals für das Einstellen der Ma
schine beschränkt sich beim erfindungsgemäßen Verfahren auf die
Eingabe der Roh- und Zielmaße gemäß der vorgegebenen Spezifika
tion.
Die Erfindung wurde anhand des Kantenverrundens beschrieben.
Das Konzept, materialabtragende Bearbeitungen bei vorgegebenem,
konstantem Zeitspanvolumen und daraus resultierend mit ange
passter Vorschubgeschwindigkeit vorzunehmen, kann jedoch bei
jedem spanenden Abtragsprozess angewendet werden. So ist bei
der Herstellung von Halbleiterscheiben neben dem Kantenverrun
den eine Anwendung beim Innendurchmesser-Trennschleifen (ID-
Sägen), Drahtsägen oder Planschleifen möglich, letztendlich in
jedem Prozess, bei dem während des Schleifens oder Trennens
veränderliche Spanvolumen abgetragen werden. Das erfindungsge
mäße Verfahren kann auf unterschiedlichste sprödharte Materia
lien angewendet werden, bevorzugt jedoch auf Halbleitermateri
al. besonders bevorzugt auf Silicium.
Die Berechnung und Beschreibung des Spanvolumens kann bei kom
plexen Formen einen erheblichen, ggf. unverhältnismäßig hohen
Aufwand nach sich ziehen. Da jedoch mit zunehmendem Spanvolumen
auch die resultierenden Kräfte ansteigen, kann die Erfindung in
der Art weiter entwickelt werden, mittels geeigneter Sensorik
in Abhängigkeit der Prozesskräfte die Vorschubgeschwindigkeit
zu regeln. Dadurch lässt sich der Zustand der Werkzeugschneide
(Abnutzungsgrad, Verschmutzungsgrad), die Wirkung von Schärf
eingriffen sowie der Einfluss eines Kühlschmiermittels und des
sen Zuführung berücksichtigen.
Claims (5)
1. Verfahren zur materialabtragenden Bearbeitung der Kante ei
ner Halbleiterscheibe, das folgende Schritte enthält:
- a) Berechnung des Gesamtvolumens des abzutragenden Materi als
- b) Berechnung der Vorschubgeschwindigkeit durch Vergleich des Gesamtvolumens des abzutragenden Materials mit einem vorgegebenen Wert für das Zeitspanvolumen
- c) materialabtragende Bearbeitung der Kante der Halbleiter scheibe, wobei die Halbleiterscheibe mit der in Schritt b) berechneten Vorschubgeschwindigkeit relativ zum Bearbei tungswerkzeug bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
materialabtragende Bearbeitung nach einer Umdrehung der
Halbleiterscheibe abgeschlossen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass für bestimmte Segmente des Umfangs der Halb
leiterscheibe die in Schritt b) berechnete Vorschubge
schwindigkeit mit einem vorgegebenen Faktor multipliziert
wird und diese Segmente mit der auf diese Weise berechneten
korrigierten Vorschubgeschwindigkeit bearbeitet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Eingangs- und Zielparameter vor Beginn
der Bearbeitung in einen elektronischen Rechner eingegeben
werden und dieser in Schritt a) daraus das Gesamtvolumen
des abzutragenden Materials berechnet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Eingangsdicke der Halbleiterscheibe vor
Beginn der Bearbeitung gemessen und das Ergebnis in die Be
rechnung des Gesamtvolumens des abzutragenden Materials in
Schritt a) eingeht.
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Citations (3)
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DE19535616A1 (de) * | 1994-09-29 | 1996-04-04 | Tokyo Seimitsu Co Ltd | Schleifvorrichtung für Waferrand |
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US5738563A (en) * | 1995-03-07 | 1998-04-14 | Kao Corporation | Substrate chamfering machine |
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- 2001-09-27 DE DE2001147646 patent/DE10147646C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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