DE10137374A1 - Verfahren zur Herstellung von Arachidonsäure in transgenen Organismen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Arachidonsäure in transgenen Organismen

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Arachidonsäure in transgenen Organismen, insbesondere in transgenen Pflanzen und Hefen. Des weiteren betrifft die Erfindung DNA-Sequenzen, die für ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer DELTA5-Desaturase aus Phytophthera megasperma kodieren. Ferner betrifft die Erfindung transgene Pflanzen und Pflanzenzellen sowie transgene Hefen, die ein eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz umfassendes Nukleinsäuremolekül enthalten und auf Grund dessen im Vergleich zu Wildtypzellen eine gesteigerte Arachidonsäuresynthese aufweisen, sowie Ernteprodukte und Vermehrungsmaterial der transgenen Pflanzen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Arachidonsäure in transgenen Organismen, insbesondere in transgenen Pflanzen und Hefen. Des weiteren betrifft die Erfindung DNA-Sequenzen, die für ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5- Desaturase aus Phytophthera megasperma kodieren. Ferner betrifft die Erfindung transgene Pflanzen und Pflanzenzellen sowie transgene Hefen, die ein eine erfindungsgemäße DNA- Sequenz umfassendes Nukleinsäuremolekül enthalten und auf Grund dessen im Vergleich zu Wildtypzellen eine gesteigerte Arachidonsäuresynthese aufweisen, sowie Ernteprodukte und Vermehrungsmaterial der transgenen Pflanzen.
  • Ungesättigte Fettsäuren sind essentielle Komponenten, die für eine normale zelluläre Funktion benötigt werden. Dabei erfüllen ungesättigte Fettsäuren vielfältige Funktionen, z. B. bei der Membranfluidität bis hin zu ihrer Wirkung als Signalmoleküle. Insbesondere die Klasse von Fettsäuren, die als polyungesättigte Fettsäuren (polyunsaturated fatty acids, PUFA) bezeichnet werden, haben in letzter Zeit großes Interesse als pharmazeutische und nahrungsmitteltechnische Verbindungen hervorgerufen. PUFA können als Fettsäuren mit einer Länge von 18 oder mehr Kohlenstoffatomen definiert werden, wobei die PUFA zwei oder mehr Doppelbindungen enthalten. Diese Doppelbindungen werden durch Fettsäurespezifische Desaturase-Enzyme eingefügt.
  • Die PUFA können in zwei Gruppen klassifiziert werden, n-6 oder n-3, abhängig von der Position (n) der dem Methyl-Ende der Fettsäure nächsten Doppelbindung. So wird γ- Linolensäure (18:3Δ6,9,12) als 18:3, n-6 PUFA klassifiziert, während α-Linolensäure (18:3Δ9,12,15) eine 18:3, n-3 PUFA ist. Viele PUFA sind ebenfalls essentielle Fettsäuren, die in der Nahrung enthalten sein müssen, um eine normale Entwicklung in Säugern, die die primäre essentielle PUFA-Fettsäure Linolsäure (18:2, n-6) nicht synthetisieren können, zu gewährleisten. Seit kurzem richtet sich das Interesse auch auf die C20-Fettsäure Arachidonsäure (20:4, n-6), für die gezeigt wurde, daß sie für die neonatale Gesundheit, einschließlich der Entwicklung des Gehirns und der Augen, von Bedeutung ist.
  • Arachidonsäure (5,8,11,14-Eicosatetraensäure) wird zusammen mit Linolsäure und Linolensäure zu den essentiellen Fettsäuren gerechnet. Die enzymatische Oxidation der Arachidonsäure führt zu einer Vielzahl biochemisch bedeutender Verbindungen wie den Prostaglandinen, Thromboxanen, Prostacyclinen, Leukotrienen und Lipoxinen, die unter der Bezeichnung Eicosanoide zusammengefaßt werden.
  • C20-Fettsäuren wie 20:4, n-6 werden durch nacheinanderfolgende Desaturation an Δ6, Elongation nach C-20, und weitere Desaturation an Δ5 aus 18:2, n-6, in der Nahrung synthetisiert.
  • Abb. 1 zeigt eine schematisierte PUFA-Biosynthese in Tieren. Primäre n-6 und n-3 Fettsäuren (in der Form von Linolsäure und α-Linolensäure) müssen in der Nahrung bereitgestellt werden, da Tiere nicht in der Lage sind, Ölsäure weiter zu desaturieren. Die in diesem Syntheseweg erforderlichen Enzymaktivitäten sind gezeigt.
  • Während Arachidonsäure das Hauptstoffwechselprodukt des n-6-Biosyntheseweges in Säugern ist, sind die Hauptendprodukte des n-3 Weges Eicosapentaensäure (20:5, n-3) und Docosahexansäure (22:6, n-3).
  • Arachidonsäure findet man in größeren Mengen u. a. in der Leber sowie in der Nebenniere. Sie wird auch in dem filamentösen Pilz Mortierella alpina und der Rotalge Porphyridium cruentrum synthetisiert. Eicosapentaensäure findet man in Fischöl und anderen marinen Organismen. Jedoch sind viele dieser Quellen für die Verwendung durch den Menschen nicht auf einfache Weise erhältlich. Da Pflanzenöle gegenwärtig die größte Quelle für PUFA in der menschlichen Nahrung sind, könnte die Modifikation von Fettsäure-Biosynthesewegen durch genetische Manipulation zwecks Erzeugung der gewünschten PUFA in einer Ölsaatpflanze eine wirtschaftliche Quelle für diese wichtigen Fettsäuren liefern. Während der letzten Jahre konnten Fettsäure-Desaturasegene aus verschiedenen Organismen kloniert werden (Napier et al. (1999) Curr. Opin. Plant Biol. 2: 123-127).
  • Allerdings sind die im Stand der Technik beschriebenen Δ5-Desaturase-Enzyme nicht spezifisch für Dihomo-γ-Linolensäure (dihomo-γ-linolenic acid, DGLA; 20:3, n-6). So zeigen bisherige Arbeiten über entsprechende Gene bzw. Genprodukte, daß die im Stand der Technik bekannten Δ5-Desaturase-Enzyme nicht nur 20:3-, sondern auch 20:2-, 20:1- und in manchen Fällen sogar C18-Fettsäuren umsetzen (siehe beispielsweise Beaudoin et al. (2000) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 6421-6426; Cho et al. (1999) J. Biol. Chem. 274: 37335-37339; Knutzon et al. (1998) J. Biol. Chem. 273: 29360-29366; Saito et al. (2000) Eur. J. Biochem. 267: 1813-1818). Hieraus ergeben sich wichtige Nachteile, die man möglichst vermeiden möchte. So entstehen angesichts der fehlenden Spezifität der Enzyme des Standes der Technik immer Fettsäuregemische, die man gerne vermeiden möchte. Gewünscht ist ein Enzym, welches die gezielte Herstellung und Akkumulation einer oder weniger Fettsäuren in einem transgenen Organismus ermöglicht. Durch Bereitstellung eines Enzyms mit Substratspezifität für 20:3- Fettsäuren, insbesondere Dihomo-γ-Linolensäure, ließen sich die Nachteile des Standes der Technik überwinden und gezielt 20:4-Fettsäuren, insbesondere Arachidonsäure, in transgenen Organismen herstellen.
  • Es ist jetzt überraschend gelungen, ein Gen für ein bisher unbekanntes Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5-Desaturase aus dem Pilz Phytophthera megasperma zu isolieren. Dieses Enzym ist im Unterschied zu den im Stand der Technik beschriebenen Enzymen mit Δ5-Desaturase-Aktivität für Dihomo-γ-Linolensäure spezifisch. Aus diesem Grund läßt sich das hier beschriebene Gen besonders vorteilhaft für die Expression der Δ5- Desaturase und damit für die enzymatische Herstellung von Arachidonsäure in transgenen Pflanzen und Hefezellen einsetzen.
  • Die erfindungsgemäßen Enzyme unterscheiden sich von den im Stand der Technik beschriebenen Δ5-Desaturasen eindeutig hinsichtlich der Substratspezifität. Während die bekannten Enzyme neben 20:3 auch andere Fettsäuren umsetzen, setzten die Enzyme der Erfindung nur 20:3 um. Anhand einfacher Substratspezifitätsanalysen, z. B. bei Expression in Hefe, lassen sich die Enzyme der Erfindung somit von denen des Standes der Technik unterscheiden.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft somit DNA-Sequenzen, die für ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5-Desaturase kodieren, wobei die Aktivität für Dihomo-γ- Linolensäure spezifisch ist.
  • Weiter betrifft die Erfindung rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die folgende Elemente umfassen:
    • a) regulatorische Sequenzen eines in dem Zielorganismus aktiven Promotors;
    • b) operativ daran gebunden eine DNA-Sequenz, die ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer für Dihomo-γ-Linolensäure spezifischen Δ5-Desaturase kodiert;
    • c) ggf. operativ daran gebunden regulatorische Sequenzen, die in dem Zielorganismus als Transkriptions-Terminations- und/oder Polyadenylierungssignale dienen können.
  • Bevorzugt handelt es sich bei der kodierenden DNA-Sequenz um die in SEQ ID NO. 1 angegebene Sequenz aus Phytophthera megasperma. Der Zielorganismus ist bevorzugt eine Pflanze bzw. Pflanzenzelle oder eine Hefezelle.
  • Die DNA-Sequenz, die ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer für Dihomo-γ- Linolensäure spezifischen Δ5-Desaturase kodiert, kann aus natürlichen Quellen isoliert oder nach herkömmlichen Verfahren synthetisiert werden. Mittels gängiger molekularbiologischer Techniken (siehe beispielsweise Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York) ist es möglich, gewünschte Konstrukte für die Transformation von Pflanzenzellen bzw. Hefezellen vorzubereiten bzw. herzustellen. Die für die gentechnische Manipulation in prokaryontischen Zellen üblicherweise eingesetzten Klonierungs-, Mutagenisierungs-, Sequenzanalyse-, Restriktionsanalyse- und weitere biochemisch-molekularbiologische Methoden sind dem Durchschnittsfachmann wohl bekannt. So können nicht nur geeignete chimäre Genkonstrukte mit der gewünschten Fusion von Promotor und erfindungsgemäßer Δ5-Desaturase-DNA-Sequenz und ggf. weiteren Regulations- und/oder Signalsequenzen hergestellt werden, vielmehr kann der Fachmann, falls erwünscht, zusätzlich mittels Routinetechniken, verschiedenartige Mutationen in die erfindungsgemäße Δ5-Desaturase kodierende DNA-Sequenz einführen, wodurch es zur Synthese von Proteinen mit evtl. veränderten biologischen Eigenschaften kommt. Hierbei ist zum einen die Erzeugung von Deletionsmutanten möglich, bei denen durch fortschreitende Deletion vom 5'- oder vom 3'- Ende der kodierenden DNA-Sequenz die Synthese entsprechend verkürzter Proteine erreicht werden kann. Ferner ist es möglich, gezielt Enzyme herzustellen, die durch Addition entsprechender Signalsequenzen in bestimmten Kompartimenten der Pflanzen- oder Hefezelle lokalisiert sind. Derartige Sequenzen sind in der Literatur beschrieben und dem Durchschnittsfachmann wohlbekannt. Weiterhin ist auch die Einführung von Punktmutationen an Positionen denkbar, bei denen eine Veränderung der Aminosäuresequenz einen Einfluß beispielsweise auf die Enzymaktivität oder die Regulierung des Enzyms hat. Auf diese Weise können z. B. Mutanten hergestellt werden, die nicht mehr den normalerweise in der Zelle herrschenden Regulationsmechanismen über allosterische Regulation oder kovalente Modifizierung unterliegen. Des weiteren können Mutanten hergestellt werden, die eine veränderte Substrat- oder Produktspezifität aufweisen. Weiterhin können Mutanten hergestellt werden, die ein verändertes Aktivitäts-, Temperatur- und/oder pH-Profil aufweisen.
  • Für die gentechnische Manipulation in prokaryontischen Zellen können die erfindungsgemäßen rekombinanten Nukleinsäuremoleküle oder Teile davon in Plasmide eingebracht werden, die eine Mutagenese oder eine Sequenzveränderung durch Rekombination von DNA- Sequenzen erlauben. Mit Hilfe von Standardverfahren (siehe z. B. Sambrook et al. (1989), supra) können Basenaustausche vorgenommen oder natürliche oder synthetische Sequenzen hinzugefügt werden. Für die Verbindung der DNA-Fragmente untereinander können an die Fragmente, wo erforderlich, Adapter oder Linker angefügt werden. Ferner können mittels enzymatischer und anderer Manipulationen passende Restriktionsschnittstellen zur Verfügung gestellt oder überflüssige DNA oder Restriktionsschnittstellen entfernt werden. Wo Insertionen, Deletionen oder Substitutionen in Frage kommen, können in vitro-Mutagenese, "primer repair", Restriktion oder Ligation verwendet werden. Als Analysemethoden werden im allgemeinen Sequenzanalyse, Restriktionsanalyse und weitere biochemisch-molekularbiologische Methoden durchgeführt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die DNA-Sequenz, die ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer für Dihomo-γ-Linolensäure spezifischen Δ5-Desaturase kodiert, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
    • a) DNA-Sequenzen, die eine Nukleotidsequenz umfassen, die die in SEQ ID No. 2 angegebene Aminosäuresequenz oder Fragmente davon kodieren;
    • b) DNA-Sequenzen, die die in SEQ ID No. 1 angegebene Nukleotidsequenz oder Fragmente davon umfassen;
    • c) DNA-Sequenzen, die eine Nukleotidsequenz, die mit einem komplementären Strang der Nukleotidsequenz von a) oder b) hybridisieren, oder Fragmente dieser Nukleotidsequenz umfassen;
    • d) DNA-Sequenzen, die eine Nukleotidsequenz, die zu einer Nukleotidsequenz von c) degeneriert ist, oder Fragmente dieser Nukleotidsequenz umfassen;
    • e) DNA-Sequenzen, die ein Derivat, Analog oder Fragment einer Nukleotidsequenz von a), b), c) oder d) darstellen.
  • Der Begriff "Hybridisierung" bedeutet im Zusammenhang dieser Erfindung eine Hybridisierung unter konventionellen Hybridisierungsbedingungen, vorzugsweise unter stringenten Bedingungen, wie sie beispielsweise in Sambrook et al. (1989, vide supra) beschrieben sind.
  • DNA-Sequenzen, die mit den DNA-Sequenzen, die ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5-Desaturase mit Spezifität für Dihomo-γ-Linolensäure kodieren, hybridisieren, können z. B. aus genomischen oder cDNA-Bibliotheken eines beliebigen Organismus, der die erfindungsgemäßen Δ5-Desaturase-DNA-Sequenzen natürlicherweise besitzt, isoliert werden. Die Identifizierung und Isolierung derartiger DNA-Sequenzen kann dabei z. B. unter Verwendung von DNA-Sequenzen erfolgen, die exakt oder im wesentlichen die in SEQ ID No. 1 angegebene Nukleotidsequenz oder Teile davon aufweisen, bzw. der reversen Komplemente dieser DNA-Sequenzen, z. B. mittels Hybridisierung nach Standardverfahren (siehe z. B. Sambrook et al. (1989), vide supra). Bei den als Hybridisierungssonde verwendeten Fragmenten kann es sich auch um synthetische Fragmente handeln, die mit Hilfe üblicher Synthesetechniken hergestellt wurden und deren Sequenz im wesentlichen mit einer der oben erwähnten Δ5-Desaturase-DNA-Sequenzen oder einem Teil davon übereinstimmt. Selbstverständlich können erfindungsgemäße DNA-Sequenzen auch mittels anderer Verfahren, wie z. B. PCR, isoliert werden.
  • Die DNA-Sequenzen, die ein Protein mit der biologischen Aktivität einer Δ5-Desaturase mit Spezifität für Dihomo-γ-Linolensäure kodieren, umfassen auch DNA-Sequenzen, deren Nukleotidsequenzen zu der einer der vorstehend beschriebenen DNA-Sequenzen degeneriert ist. Die Degeneration des genetischen Codes bietet dem Fachmann u. a. die Möglichkeit, die Nukleotidsequenz der DNA-Sequenz an die Codonpräferenz (codon usage) des Zielorganismus, also der aufgrund der Expression der erfindungsgemäßen Enzymaktivität einen veränderten Gehalt an Arachidonsäure aufweisenden Pflanze bzw. Pflanzenzelle oder Hefezelle anzupassen und die Expression dadurch zu optimieren.
  • Die oben beschriebenen DNA-Sequenzen umfassen auch Fragmente, Derivate und allelische Varianten der oben beschriebenen DNA-Sequenzen, die ein Protein mit der biologischen Aktivität einer für Dihomo-γ-Linolensäure spezifischen Δ5-Desaturase kodieren. Unter "Fragmenten" werden dabei Teile der DNA-Sequenz verstanden, die lang genug sind, um eines der beschriebenen Proteine zu kodieren. Der Ausdruck "Derivat" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Sequenzen sich von den oben beschriebenen DNA-Sequenzen an einer oder mehreren Positionen unterscheiden, aber einen hohen Grad an Homologie zu diesen Sequenzen aufweisen. Homologie bedeutet dabei eine Sequenzidentität von mindestens 40 Prozent, insbesondere eine Identität von mindestens 60 Prozent, vorzugsweise von mindestens 80 Prozent, besonders bevorzugt von mindestens 90, 92, 94 Prozent und am meisten bevorzugt von mindestens 96, 98 Prozent. Dabei weisen die durch diese DNA- Sequenzen kodierten Enzyme eine Sequenzidentität zu der in SEQ ID No. 2 angegebenen Aminosäuresequenz von mindestens 60 Prozent, insbesondere mindestens 80 Prozent, vorzugsweise mindestens 85, 90 Prozent und besonders bevorzugt von mindestens 92, 94, 96, 98 Prozent auf. Die Abweichungen zu den oben beschriebenen DNA-Sequenzen können dabei beispielsweise durch Deletion, Substitution, Insertion oder Rekombination entstanden sein.
  • Bei den DNA-Sequenzen, die homolog zu den oben beschriebenen Sequenzen sind und Derivate dieser Sequenzen darstellen, handelt es sich in der Regel um Variationen dieser Sequenzen, die Modifikationen darstellen, die dieselbe biologische Funktion ausüben. Es kann sich dabei sowohl um natürlicherweise auftretende Variationen handeln, beispielsweise um Sequenzen aus anderen Organismen oder um Mutationen, wobei diese Mutationen auf natürliche Weise aufgetreten sein können oder durch gezielte Mutagenese eingeführt wurden. Ferner kann es sich bei den Variationen um synthetisch hergestellte Sequenzen handeln. Bei den allelischen Varianten kann es sich sowohl um natürlich auftretende Varianten handeln, als auch um synthetisch hergestellte oder durch rekombinante DNA-Techniken erzeugte Varianten.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform stammt die beschriebene, für eine Δ5- Desaturase mit Dihomo-γ-Linolensäure-Spezifität kodierende DNA-Sequenz aus Phytophthera megasperma.
  • Weiter betrifft die Erfindung Nukleinsäuremoleküle, die die erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen enthalten oder durch natürlich vorkommende oder durch gentechnische oder chemische Prozesse und Syntheseverfahren aus diesen entstanden sind bzw. von diesen abgeleitet wurden. Hierbei kann es sich beispielsweise um DNA- oder RNA-Moleküle, cDNA, genomische DNA, mRNA usw. handeln.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls solche Nukleinsäuremoleküle, in denen die erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen mit regulatorischen Elementen verknüpft sind, die die Transkription und, falls erwünscht, die Translation in der transgenen Zelle gewährleisten.
  • Für die Expression der in den erfindungsgemäßen rekombinanten Nukleinsäuremolekülen enthaltenen DNA-Sequenzen in pflanzlichen Zellen kommt grundsätzlich jeder in pflanzlichen Zellen aktive Promotor in Frage. So können die erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen beispielsweise unter Kontrolle konstitutiver, aber auch induzierbarer oder gewebe- bzw. entwicklungsspezifischer Regulationselemente, insbesondere Promotoren, in Pflanzenzellen exprimiert werden. Während beispielsweise die Verwendung eines induzierbaren Promotors die gezielt ausgelöste Expression der erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen in Pflanzenzellen ermöglicht, bietet beispielsweise der Einsatz von gewebespezifischen, beispielsweise blatt- oder samenspezifischen, Promotoren die Möglichkeit, den Gehalt an Arachidonsäure in bestimmtem Gewebe, z. B. in Blatt- bzw. Samengewebe, zu verändern. Andere geeignete Promotoren vermitteln z. B. Lichtinduzierte Genexpression in transgenen Pflanzen. In Bezug auf die zu transformierende Pflanze kann der Promotor homolog oder heterolog sein.
  • Geeignete Promotoren sind z. B. der 35S RNA-Promotor des Cauliflower Mosaic Virus und der Ubiquitin-Promotor aus Mais für eine konstitutive Expression. Als samenspezifische Promotoren bieten sich bspw. der USP- (Bäumlein et al. (1991), Mol. Gen. Genet. 225: 459-467) oder der Hordein-Promotor (Brandt et al. (1985), Carlsberg Res. Commun. 50: 333-345) an.
  • Konstitutive keimungsspezifische und samenspezifische Promotoren werden im Rahmen dieser Erfindung bevorzugt, da sie sich besonders für die gezielte Erhöhung des Gehalts an Arachidonsäure in transgenen Samen eignen.
  • In jedem Fall kann der Fachmann geeignete Promotoren der Literatur entnehmen oder mittels Routineverfahren selbst aus beliebigen Pflanzen isolieren.
  • Dies gilt auch für die Expression der erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen in Hefezellen. Hier bieten sich vor allem induzierbare Promotoren oder bspw. der OLE1-Promotor an.
  • Ferner sind Transkriptions- bzw. Terminationssequenzen vorhanden, die der korrekten Beendigung der Transkription dienen, sowie der Addition eines polyA-Tails an das Transkript dienen kann, dem eine Funktion bei der Stabilisierung der Transkripte beigemessen wird. Derartige Elemente sind in der Literatur beschrieben (z. B. Gielen (1989) EMBO J. 8: 23-29) und beliebig austauschbar, z. B. der Terminator des Octopinsynthasegens aus Agrobacterium tumefaciens.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin Proteine mit der biologischen Aktivität einer Δ5-Desaturase mit Spezifität für Dihomo-γ-Linolensäure oder biologisch aktive Fragmente davon, die durch eine erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz oder ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül kodiert werden. Vorzugsweise handelt es sich um eine pilzliche Δ5-Desaturase, besonders bevorzugt um ein Protein mit der in SEQ ID NO. 2 gezeigten Aminosäuresequenz oder einem aktiven Fragment davon.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, Vektoren bereitzustellen, deren Verwendung die Herstellung neuer Pflanzen bzw. pflanzlicher Zell- oder Gewebekulturen bzw. Hefen, in denen ein veränderter Gehalt an Arachidonsäuren erzielt werden kann, ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen Vektoren gelöst, die für Enzyme mit der Aktivität einer erfindungsgemäßen Δ5-Desaturase kodierende Nukleinsäuresequenzen enthalten.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch Vektoren, insbesondere Plasmide, Kosmide, Viren, Bakteriophagen und andere in der Gentechnik gängige Vektoren, die die vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle enthalten und ggf. für den Transfer der erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle auf Pflanzen bzw. Pflanzenzellen oder Hefezellen eingesetzt werden können.
  • Gegebenenfalls können die Nukleinsäuresequenzen der Erfindung durch Enhancer-Sequenzen oder andere regulatorische Sequenzen ergänzt sein. Diese regulatorischen Sequenzen beinhalten beispielsweise auch Signalsequenzen, die für den Transport des Genprodukts zu einem bestimmten Kompartiment sorgen.
  • Es ist ebenso eine Aufgabe der Erfindung, neue transgene Pflanzen, Pflanzenzellen, Pflanzenteile, transgenes Vermehrungsmaterial und transgene Ernteprodukte bereitzustellen, die sich durch eine gegenüber Wildtyppflanzen bzw. -zellen veränderten Gehalt an Arachidonsäure auszeichnen.
  • Diese Aufgabe wird durch die Übertragung der erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle und ihre Expression in Pflanzen gelöst. Durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle besteht nun die Möglichkeit, pflanzliche Zellen mittels gentechnischer Methoden dahingehend zu verändern, daß sie im Vergleich zu Wildtypzellen eine neue oder veränderte Δ5-Desaturase-Aktivität mit Spezifität für Dihomo-γ-Linolensäure aufweisen und es als Folge davon zu einer Veränderung des Gehalts an Arachidonsäure kommt.
  • So betrifft die Erfindung in einer Ausführungsform Pflanzen bzw. deren Zellen und Teile, in denen der Gehalt an Arachidonsäure aufgrund der Gegenwart und Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle gegenüber Wildtyppflanzen erhöht ist.
  • Gegenstand der Erfindung sind weiterhin transgene Pflanzenzellen bzw. solche Pflanzenzellen umfassende Pflanzen und deren Teile und Produkte, in denen die erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle integriert in das pflanzliche Genom vorliegen. Ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind Pflanzen, in deren Zellen die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz in replizierter Form vorliegt, d. h. die Pflanzenzelle enthält die fremde DNA auf einem eigenständigen Nukleinsäuremolekül (transiente Expression).
  • Bei den Pflanzen, die mit den erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekülen transformiert sind und in denen aufgrund der Einführung eines solchen Moleküls eine veränderte Menge an Arachidonsäure synthetisiert wird, kann es sich im Prinzip um jede beliebige Pflanze handeln. Vorzugsweise ist es eine monokotyle oder dikotyle Nutzpflanze.
  • Beispiele für monokotyle Pflanzen sind die Pflanzen, die zu den Gattungen Avena (Hafer), Triticum (Weizen), Secale (Roggen), Hordeum (Gerste), Oryza (Reis), Panicum, Pennisetum, Setaria, Sorghum (Hirse), Zea (Mais) gehören. Bei den dikotylen Nutzpflanzen sind u. a. zu nennen Leguminosen, wie Hülsenfrüchte und insbesondere Alfalfa, Sojabohne, Raps, Tomate, Zuckerrübe, Kartoffel, Zierpflanzen oder Bäume. Weitere Nutzpflanzen können beispielsweise Obst (insbesondere Äpfel, Birnen, Kirschen, Weintrauben, Citrus, Ananas und Bananen), Ölpalmen, Tee-, Kakao- und Kaffeesträucher, Tabak, Sisal, Baumwolle, Lein, Sonnenblume sowie Heilpflanzen und Weidegräser sowie Futterpflanzen sein. Besonders bevorzugt sind die Getreide Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Reis, Mais und Hirse, Futtergetreide, Zuckerrübe, Raps, Soja, Tomate, Kartoffel, Süßgräser, Futtergräser und Klee.
  • Es ergibt sich von selbst, daß die Erfindung insbesondere übliche Nahrungs- bzw. Futterpflanzen betrifft. Hier sind neben den bereits erwähnten Pflanzen zusätzlich Erdnuß, Linse, Ackerbohne, Runkelrübe, Buchweizen, Möhre, Sonnenblume, Topinambur, Rübsen, Weißer Senf, Kohlrübe und Stoppelrübe zu nennen.
  • Besonders bevorzugt sind Ölsaaten und hier insbesondere die sog. 18:2-Pflanzen Sojabohne, Lein und Sonnenblume.
  • Gegenstand der Erfindung sind ferner Vermehrungsmaterial und Ernteprodukte von erfindungsgemäßen Pflanzen, beispielsweise Samen, Früchte, Stecklinge, Knollen, Wurzelstöcke usw., sowie Teile dieser Pflanzen, wie Protoplasten, Pflanzenzellen und Kalli.
  • Die Erfindung betrifft aber nicht nur die Steigerung des Gehalts an Arachidonsäure in Pflanzen zwecks Erhöhung des Nährwertes für die Ernährung von Mensch und Tier. Die Erfindung betrifft vielmehr auch die Herstellung von Arachidonsäure in Zellkulturen zwecks anschließender Gewinnung der Arachidonsäure aus den transgenen Zellen. Hierbei kann es sich zum einen um pflanzliche Zellkulturen, beispielsweise Suspensionskulturen oder Kalluskulturen, aber auch um Hefekulturen handeln, die sich für die Produktion von Arachidonsäure und anschließende Gewinnung der Arachidonsäure eignen. Selbstverständlich können auch transgene Pflanzen bzw. -teile als Produktionsstätte für Arachidonsäure zwecks Gewinnung der Arachidonsäure aus den Pflanzen bzw. Pflanzenteilen dienen. Wie Pflanzen bzw. pflanzliche Kulturen können auch Hefen bzw. Hefekulturen nicht nur zur Gewinnung der Arachidonsäure aus den transgenen, Arachidonsäure produzierenden Zellen eingesetzt werden, sie eignen sich auch unmittelbar als Nahrungsmittel mit gesteigertem Nährwert.
  • Bei Bedarf kann den transgenen, Arachidonsäure-produzierenden Zellen Dihomo-γ- Linolensäure zugesetzt werden, um ausreichend Ausgangsmaterial für die Arachidonsäuresynthese bereitzustellen.
  • Für die Gewinnung der Arachidonsäure aus den transgenen Zellen, Pflanzen oder Zellkulturen eignen sich herkömmliche Verfahren, wie z. B. eine Kaltpressung, wie sie auch für Olivenöl vorgenommen wird. Bei der Gewinnung von Arachidonsäure aus Hefezellen bzw. -kulturen eignet sich auch die Wasserdampfdestillation. Der Fachmann kann geeignete Methoden dem Stand der Technik entnehmen.
  • Für die Kultivierung transgener Pflanzenzellen eignen sich übliche Zellkulturmethoden, die dem Fachman bekannt sind. Gleiches gilt für die Kultivierung von Hefezellen.
  • In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung Wirtszellen, insbesondere prokaryontische und eukaryontische Zellen, die mit einem oben beschriebenen Nukleinsäuremolekül oder einem Vektor transformiert bzw. infiziert wurden, sowie Zellen, die von derartigen Wirtszellen abstammen und die beschriebenen Nukleinsäuremoleküle oder Vektoren enthalten. Die Wirtszellen können Bakterien, Viren, Algen, Hefe- und Pilzzellen sowie pflanzliche oder tierische Zellen sein.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, Verfahren zur Herstellung von Pflanzenzellen und Pflanzen bereitzustellen, die sich durch einen erhöhten Gehalt an Arachidonsäure auszeichnen.
  • Diese Aufgabe wird durch Verfahren gelöst, mit deren Hilfe die Erzeugung neuer Pflanzenzellen und Pflanzen, die aufgrund der Übertragung der erfindungsgemäßen, für Δ5-Desaturase mit Dihomo-γ-Linolensäure-Spezifität kodierenden Nukleinsäuremoleküle einen erhöhten Gehalt an Arachidonsäure aufweisen, möglich ist. Zur Erzeugung solcher neuer Pflanzenzellen und Pflanzen bieten sich verschiedene Methoden an. Zum einen können Pflanzen bzw. Pflanzenzellen mit Hilfe herkömmlicher gentechnologischer Transformationsmethoden derart verändert werden, daß die neuen Nukleinsäuremoleküle in das pflanzliche Genom integriert werden, d. h., es werden stabile Transformanten erzeugt. Zum anderen kann ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül, dessen Anwesenheit und Expression in der Pflanzenzelle eine veränderte Biosyntheseleistung bewirkt, in der Pflanzenzelle bzw. der Pflanze als selbstreplizierendes System enthalten sein. So können die erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle beispielsweise in einem Virus enthalten sein, mit dem die Pflanze bzw. Pflanzenzelle in Kontakt kommt.
  • Erfindungsgemäß werden Pflanzenzellen und Pflanzen, die aufgrund der Expression einer erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz einen erhöhten Gehalt an Arachidonsäure aufweisen, durch ein Verfahren hergestellt, das folgende Schritte umfaßt:
    • a) Herstellung eines rekombinanten Nukleinsäuremoleküls, umfassend die folgenden Bestandteile in 5' → 3'-Orientierung:
      • - regulatorische Sequenzen eines in Pflanzenzellen aktiven Promotors,
      • - operativ daran gebunden eine Nukleinsäuresequenz, die für ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5-Desaturase mit Dihomo-γ-Linolensäure- Spezifiät kodiert, und
      • - ggf. operativ daran gebunden Sequenzen, die als Transkriptions-, Terminations- und/oder Polyadenylierungssignale in Pflanzenzellen dienen können.
    • b) Übertragung des Nukleinsäuremoleküls aus a) auf pflanzliche Zellen.
  • Im Falle von Hefezellen wird das oben genannte Verfahren dahingehend modifiziert, daß regulatorische Sequenzen eines in Hefezellen aktiven Promotors bzw. entsprechende Transkriptions-, Terminations- und/oder Polyadenylierungssignale verwendet werden.
  • Zur Vorbereitung der Einführung fremder Gene in höhere Pflanzen bzw. deren Zellen stehen eine große Anzahl von Klonierungsvektoren zur Verfügung, die ein Replikationssignal für E. coli und ein Markergen zur Selektion transformierter Bakterienzellen enthalten. Beispiele für derartige Vektoren sind pBR322, pUC-Serien, M13mp-Serien, pACYC184 usw. Die gewünschte Sequenz kann an einer passenden Restriktionsschnittstelle in den Vektor eingeführt werden. Das erhaltene Plasmid wird dann für die Transformation von E. coli-Zellen verwendet. Transformierte E. coli-Zellen werden in einem geeigneten Medium gezüchtet und anschließend geerntet und lysiert, und das Plasmid wird wiedergewonnen. Als Analysenmethode zur Charakterisierung der gewonnenen Plasmid-DNA werden im allgemeinen Restriktionsanalysen, Gelelektrophoresen und weitere biochemisch-molekularbiologische Methoden eingesetzt. Nach jeder Manipulation kann die Plasmid-DNA gespalten und gewonnene DNA-Fragmente mit anderen DNA-Sequenzen verknüpft werden.
  • Für die Einführung von DNA in eine pflanzliche Wirtszelle stehen eine Vielzahl von Techniken zur Verfügung, wobei der Fachmann die jeweils geeignete Methode ohne Schwierigkeiten ermitteln kann. Diese Techniken umfassen die Transformation pflanzlicher Zellen mit T-DNA unter Verwendung von Agrobacterium tumefaciens oder Agrobacterium rhizogenes als Transformationsmedium, Diffusion von Protoplasten, die Injektion, die Elektroporation, den direkten Gentransfer isolierter DNA in Protoplasten, die Einbringung von DNA mittels biolistischer Methoden sowie weitere Möglichkeiten, die bereits seit mehreren Jahren gut etabliert sind und zum üblichen Repertoire des Fachmanns in der pflanzlichen Molekularbiologie bzw. Pflanzenbiotechnologie und Zell- und Gewebekultur gehören und in allseits bekannten Übersichtsartikeln und Handbüchern zur Pflanzentransformation beschrieben sind.
  • Ist die eingeführte DNA einmal im Genom der Pflanzenzelle integriert, so ist sie dort in der Regel stabil und bleibt auch in den Nachkommen der ursprünglich transformierten Zelle erhalten. Sie enthält normalerweise einen Selektionsmarker, der den transformierten Pflanzenzellen Resistenz gegenüber einem Biozid oder einem Antibiotikum wie Kanamycin, G 418, Bleomycin, Hygromycin, Methotrexat, Glyphosat, Streptomycin, Sulfonylharnstoff, Gentamycin oder Phosphinotricin u. a. vermittelt. Der individuell gewählte Marker sollte daher die Selektion transformierter Zellen gegenüber Zellen, denen die eingeführte DNA fehlt, gestatten. Hierzu sind auch alternative Marker geeignet, wie nutritive Marker, Screeningmarker (wie GFP, green fluorescent protein). Selbstverständlich kann auch vollkommen auf Selektionsmarker verzichtet werden, was allerdings mit einem ziemlich hohen Screeningbedarf einhergeht. Falls der eingesetzte Selektionsmarker nach erfolgter Transformation und Identifizierung erfolgreich transformierter Zellen bzw. Pflanzen wieder entfernt werden soll, stehen dem Fachmann hierfür verschiedene Strategien zur Verfügung. So können z. B. sequenzspezifische Rekombinasen verwendet werden, z. B. in Form der Retransformation einer Rekombinase-exprimierenden Ausgangslinie und Auskreuzung der Rekombinase nach erfolgter Entfernung des Selektionsmarkers. Der Selektionsmarker kann auch durch Cotransformation mit anschließender Auskreuzung entfernt werden.
  • Die Regeneration der transgenen Pflanzen aus transgenen Pflanzenzellen erfolgt, falls erwünscht, nach üblichen Regenerationsmethoden unter Verwendung üblicher Nährmedien und Phytohormone. Die so erhaltenen Pflanzen können dann, falls erwünscht, mittels üblicher Verfahren, einschließlich molekularbiologischer Methoden, wie PCR, Blot-Analysen, oder biochemischer Verfahren auf Anwesenheit der eingeführten DNA, die ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Dihomo-γ-Linolensäure-spezifischen Δ5-Desaturase kodiert, bzw. auf Anwesenheit von Δ5-Desaturase-Enzymaktivität untersucht werden.
  • Die Transformation, Expression und Kultivierung der Hefezellen kann nach herkömmlichen Protokollen durchgeführt werden, z. B. wie beschrieben in Ausubel et al. (2000) Current Protokols in Molecular Biology. Beispiele hierfür sind auch in den unten stehenden Ausführungsbeispielen angegeben.
  • Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von Arachidonsäure aus Pflanzen- bzw. Hefezellen.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese in irgendeiner Weise einzuschränken.
  • Beispiele Isolierung der für eine Δ5-Desaturase aus Phytophthera megasperma kodierenden cDNA
  • Aus 2 Tage alten Phytophthera megasperma-Myzelien, die auf einem Oleat-enthaltenden Medium kultiviert wurden, wurde poly(A)+-RNA isoliert (Oligotex-dT mRNA Maxi Kit, Firma Qiagen, Hilden, Deutschland). Anschließend wurde unter Einsatz von 5 µg der poly(A)+-RNA die cDNA-Synthese mit dem Superscript™ cDNA-Synthese-Kit der Firma Lifetechnologies (Eggenstein, Deutschland) durchgeführt. Die erhaltene cDNA besitzt asymmetrische Enden. Anschließend erfolgte die Ligation der cDNA in das Plasmid pSPORT-1 (Lifetechnologies, Eggenstein, Deutschland), das zuvor mit den Restriktionsenzymen SalI und NotI geschnitten worden war. Die Ligation erfolgte mit T4-Ligase nach dem Herstellerprotokoll (Lifetechnologies).
  • Anschließend wurden Zellen des E. coli-Stammes XL1-Blue mit dem Ligationsansatz, als mit in pSPORT-1 ligierter cDNA, mittels Elektroporation transformiert und auf LB-Platten mit Ampicillin ausplattiert, so daß pro Agarplatte mit 15 cm Durchmesser 10 000 bis 15 000 Kolonien wuchsen.
  • Von den Agarplatten wurden die Kolonien auf je 2 Nitrocellulosefilter transferiert und die Hybridisierung durchgeführt. Die Hybridisierung erfolgte nach dem Stand der Technik (Sambrook et al., 1989, supra) mit α-[32P]-dCTP markierten Nukleotidsequenzen. Kolonien, die ein Hybridisierungssignal zeigten, wurden vermehrt und sequenziert.
  • Die cDNA-Bank wurde mit folgenden Nukleotidsequenzen gescreent:


  • Ein positiver cDNA-Klon ist in SEQ ID No. 1 angegeben. Diese DNA-Sequenz aus P. megasperma kodiert für ein Enzym mit der Aktivität einer Δ5-Desaturase mit 20:3- Substratspezifität.
  • Expression des Δ5-Desaturase-cDNA-Klons in Hefe
  • Zunächst wurde der cDNA-Klon in den Hefe-Expressionsvektor pYES2 (Invitrogen, Groningen, Niederlande) umkloniert. Dies erfolgte unter Einsatz der folgenden Oligonukleotidprimer:


  • Der Primer a enthält eine Restriktionsschnittstelle für BamHI (Unterstreichung), der Primer b enthält eine Schnittstelle für das Restriktionsenzym SphIb (Unterstreichung).
  • Die PCR wurde nach folgendem PCR-Protokoll durchgeführt: PCR-Reaktionsansatz



  • Die PCR wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
    • - 2 Min. 94°C
    • - 10 Zyklen von: 30 Sekunden bei 94°C, 30 Sekunden bei 55°C, 1 Minute bei 72°C
    • - 15 Zyklen von Zeitinkrement: 5 Sekunden: 30 Sekunden bei 94°C, 30 Sekunden bei 55°C, 1 Minute bei 72°C
    • - 5 Minuten bei 72°C
  • Anschließend wurde das erhaltene PCR-Fragment in den Vektor pGEM-T (Promega, Madison, USA) zur Zwischenklonierung ligiert. Der Ligationsansatz wurde in XL1-Blue- Zellen transformiert.
  • Die aus den transformierten Zellen erhaltene Minipräp-DNA (aus 5 ml Übernachtkultur, 37°C, Aufarbeitung durchgeführt mit Spin-Prep-Kit von Macherey & Nagel, Düren, Deutschland) wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI und PaeI von MBI Fermentas (St. Leon-Rot, Deutschland) verdaut.
  • Anschließend erfolgte die Ligation mittels T4-Ligase von MBI Fermentas in den Hefe- Expressionsvektor pYES2, der zuvor ebenfalls mit den Restriktionsenzymen BamHI und PaeI verdaut worden war. Der Ligationsansatz wurde in E. coli-XL1-Blue-Zellen transformiert.
  • 5 ml-Übernachtkulturen von verschiedenen Klonen wurden hinsichtlich ihrer Plasmid-DNA analysiert (Minipräp-DNA-Isolierung mit dem Spin-Prep Kit von Macherey & Nagel). Der gewünschte Klon (in sense-Orientierung hinter dem Galaktose-Promotor Gal1) wurde in den Hefestamm INVSc1 (Invitrogen, Groningen, Niederlande) mit der Litiumacetat-Methode transformiert (Ausubel et al. (2000) supra).
  • Die transformierten Hefezellen wurden bei 30°C in SD-Medium (Ausubel et al. (2000) supra), enthaltend Glucose (2%) und Aminosäurelösung, ohne Uracil, über Nacht kultiviert. Anschließend wurde eine Hauptkultur nach zweimaligem Waschen der Vorkultur ohne Zucker in SD-Medium, enthaltend Galactose und Aminosäurelösung, ohne Uracil, und enthaltend Linolsäure (20 mg, 0,02%) oder Dihomo-γ-Linolensäure (15 mg, 0,015%) und Tergitol (10%) bei 30°C für 72 Stunden kultiviert.
  • Diese Hauptkultur wurde anschließend durch Zentrifugation, Gefriertrocknung der Proben und Transmethylierung der Proben mit Natriummethylat geerntet.
  • Expression in Hefezellen
  • Alle Hefetechniken sind Stand der Technik laut Ausubel et al., 2000. Current Protocols in Molecular Biology.
  • Vorkultur
  • 20 ml SD-Medium + Glucose + Aminosäurelösung ohne die entsprechende Aminosäure für die Selektion werden mit einer Einzelkolonie beimpft, über Nacht bei 30°C mit 140 rpm inkubiert.
  • Hauptkultur
  • Vorkultur 2 mal waschen (durch Abzentrifugieren und Resuspendieren) in SD-Medium ohne Zucker, dann die Hauptkultur animpfen auf eine OD600 = 0,1-0,3.
  • Kultivierung der Hauptkultur in SD-Medium + Galaktose + Aminosäurelösung ohne die entsprechende Aminosäure + Fettsäure, Tergitol NP40 (10%) bei 30°C für 72 h mit 140 rpm schüttelnd.
  • Ernten der Hauptkultur durch Zentrifugation in 50 ml sterilen Zentrifugenröhren.
  • Gefriertrocknung des Hefezell-Pellets
  • Gefrorene Zellpellets werden für ca. 18 h lyophyllisiert.
  • Transmethylierung
  • Trockene Probe + 1,35 ml Methanol : Toluol (2 : 1) + 0,5 ml Na-Methoxid-Lösung mit Glasstab möglichst fein zermörsern
    1 h bei RT schüttelnd auf Belly Dancer inkubieren lassen
    1,8 ml 1 M NaCl-Lösung zugeben
    2 ganze Pasteurpipetten n-Heptan dazu
    10 min auf Belly Dancer schüttelnd extrahieren
    Abzentrifugieren (10 min 400 rpm, 4°C)
    Heptan-Überstand in Reagenzglas überführen
    Unter N2 verblasen
    Mit 3 × 0,3 ml Hexan in Eppi überführen
    Unter N2 verblasen und Rückstand in MeCN aufnehmen GC-Analytik 7 µl Probe (in MeCN) ins Probenröhrchen aufgegeben
    1 µl in die GC injiziert
    5 µl Probe wurden unter Stickstoff-Strom eingedampft. Der Rückstand wurde in 400 µl MeOH aufgenommen und 10 µl EDAC-Lösung (10 ml EDAC/100 µl MeOH) wurden hinzugegeben.
  • Anschließend wurde für 2 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt. Nach Zugabe von 200 µl Tris-Puffer (0,1 M, pH 7,4) wurde zweimal mit je 1 ml Hexan ausgeschüttelt. Die Hexan- Phasen wurden vereinigt und unter Stickstoff-Strom eingedampft. Der Rückstand wurde in 20 µl MeCN aufgenommen.
  • Die GC-Analytik erfolgte unter folgenden Bedingungen:
    Säule: HP-INNOWax (cross-linked PEG), 30 m × 0,32 mm × 0,5 µm
    Flußrate: 1,5 ml/min (konstanter Fluß) Helium 150°C
    Injektion: 220°C
    Ofen: 150°C (1 min), auf 200°C (15 K/min), auf 250°C (2 K/min), 250°C (5 Minuten)
    Detektion: FID 275°C.
  • Beschreibung der Abbildungen
  • Abb. 1 zeigt eine schematisierte PUFA-Biosynthese in Tieren.
  • Abb. 2 zeigt das Ergebnis der GC-Analyse:
  • Abb. 2a) Hefestamm INVSc1 mit pYES2 (Kontrolle) und Fütterung mit Dihomo-γ- Linolensäure (Dihomo γ-LEA);
  • Abb. 2b) Hefestamm INVSc1 mit pYES2 + Δ5-Desaturase und Fütterung mit Dihomo-γ- Linolensäure;
  • Abb. 2c) Standard. SEQUENZPROTOKOLL













Claims (10)

1. DNA-Sequenz, die für ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5- Desaturase kodiert, dadurch gekennzeichnet, daß die enzymatische Aktivität für Dihomo-γ- Linolensäure spezifisch ist.
2. DNA-Sequenz nach Anspruch 1, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
a) DNA-Sequenzen, die eine Nukleotidsequenz umfassen, die die in SEQ ID No. 2 angegebene Aminosäuresequenz oder Fragmente davon kodieren;
b) DNA-Sequenzen, die die in SEQ ID No. 1 angegebene kodierende Nukleotidsequenz oder Fragmente davon umfassen;
c) DNA-Sequenzen, die eine Nukleotidsequenz, die mit einem komplementären Strang der kodierenden Nukleotidsequenz von a) oder b) hybridisieren, oder Fragmente dieser Nukleotidsequenz umfassen;
d) DNA-Sequenzen, die eine Nukleotidsequenz, die zu einer Nukleotidsequenz von c) degeneriert ist, oder Fragmente dieser Nukleotidsequenz umfassen;
e) DNA-Sequenzen, die ein Derivat, Analog oder Fragment einer kodierenden Nukleotidsequenz von a), b), c) oder d) darstellen.
3. DNA-Sequenz nach Anspruch 1 oder 2 aus Phytophthera megasperma stammend.
4. Rekombinantes Nukleinsäuremolekül, umfassend die folgenden Elemente:
- regulatorische Sequenzen eines in einer Zielzelle, vorzugsweise Pflanzen- oder Hefezelle, aktiven Promotors;
- operativ daran gebunden eine DNA-Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3;
- ggf. operativ daran gebunden regulatorische Sequenzen, die in der Zielzelle als Transkriptions-, Terminations- und/oder Polyadenylierungssignale dienen können.
5. Rekombinantes Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5-Desaturase kodiert, dadurch gekennzeichnet, daß die enzymatische Aktivität für Dihomo-γ-Linolensäure spezifisch ist.
6. Rekombinantes Protein nach Anspruch 5 aus Phytophthera megasperma stammend.
7. Verfahren zur Erzeugung von Pflanzen bzw. Pflanzenzellen oder Hefezellen mit einem gegenüber Wildtypflanzen bzw. -zellen erhöhten Gehalt an Arachidonsäure, umfassend die folgenden Schritte:
a) Herstellung eines rekombinanten Nukleinsäuremoleküls, umfassend die folgenden Bestandteile in 5' → 3'-Orientierung:
regulatorische Sequenzen eines in Pflanzenzellen oder Hefezellen aktiven Promotors,
operativ daran gebunden eine Nukleinsäuresequenz, die für ein Protein mit der enzymatischen Aktivität einer Δ5-Desaturase mit Dihomo-γ-Linolensäure-Spezifität kodiert, und
ggf. operativ daran gebunden Sequenzen, die als Transkriptions-, Terminations- und/oder Polyadenylierungssignale in Pflanzenzellen dienen können.
b) Übertragung des Nukleinsäuremoleküls aus a) auf pflanzliche Zellen oder Hefezellen; und
c) ggf. Regeneration von Pflanzen aus den transformierten Pflanzenzellen.
8. Transgene Pflanzenzellen oder transgene Hefezellen, enthaltend eine DNA-Sequenz oder ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül nach einem der Ansprüche 1 bis 4, oder hergestellt nach einem Verfahren nach Anspruch 7.
9. Transgene Pflanzen, enthaltend eine Pflanzenzelle nach Anspruch 8 oder hergestellt nach einem Verfahren nach Anspruch 7, sowie Teile dieser Pflanzen, transgene Ernteprodukte und transgenes Vermehrungsmaterial dieser Pflanzen, wie Protoplasten, Pflanzenzellen, Kalli, Samen, Knollen, Stecklinge, sowie die transgenen Nachkommen dieser Pflanzen.
10. Verfahren zur Herstellung von Arachidonsäure in transgenen Pfanzen bzw. Pflanzenzellen oder Hefezellen, umfassend die folgenden Schritte:
a) Übertragung einer DNA-Sequenz oder eines rekombinanten Nukleinsäuremoleküls nach einem der Ansprüche 1 bis 4 auf Pflanzen bzw. Pflanzenzellen oder Hefezellen,
b) Herstellung von Arachidonsäure durch Expression der DNA-Sequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in den transgenen Zellen, ggf. unter Zugabe von Dihomo-γ- Linolensäure zu den Zellen,
c) Gewinnung der Arachidonsäure aus den Zellen, Pflanzen oder Zellkulturen.
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