DE10132444A1 - Thiocyanationen zur Vorbeugung und Therapie von BSE und ähnlichen Erkrankungen beim Tier und Menschen - Google Patents

Thiocyanationen zur Vorbeugung und Therapie von BSE und ähnlichen Erkrankungen beim Tier und Menschen

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Abstract

Gegenstand der Erfindung sind Thiocyanationen enthlatende Mittel sowie ihre Verwendung zur Vorbeugung und Therapie von BSE und artverwandten Erkrankungen beim Tier und Menschen.

Description

  • Gegenstand der Erfindung sind Thiocyanationen enthaltende Mittel sowie ihre Verwendung zur Vorbeugung und Therapie von BSE und artverwandten Erkrankungen beim Tier und Menschen.
  • Nicht nur der Mensch, sondern auch das Nutztier haben sich in der modernen Gesellschaft immer weiter von ihrer natürlichen Ernährung entfernt. Während die heute noch lebenden älteren Menschen in ihrer Jugend noch weitgehend selbst hergerichtete natürliche Lebensmittel zu sich nahmen, besteht die menschliche Ernährung heutzutage vorwiegend aus vorgefertigten oder industriemäßig aufbereiteten bzw. vorbereiteten Nahrungsmitteln. Aus der sog. Hausmannskost ist die sog. Industriekost geworden.
  • Ein ähnlicher Wechsel von einer natürlichen Ernährungsweise zu industriell hergestellten und verabreichten Futtermitteln ist in den letzten Jahrzehnten auch für den größten Teil der Nutztiere, insbesondere in den Industriestaaten, eingetreten. Zu den verhängnisvollsten Nebenwirkungen dieser zweckgerichteten und profitorientierten Futtermittelherstellung gehört auch, dass reinen Pflanzenfressern Nahrungsbestandteile tierischen Ursprungs beigegeben werden. Diese Missachtung der natürlichen Gegebenheiten erhält ihre letzte Steigerung darin, dass z. B. der reine Pflanzenfresser arteigene Substanzen mit seinem Futter zugeführt bekommt. So entsteht eine extrem unnatürliche Situation. Hinzu kommt, dass im Hinblick auf die alimentäre Zufuhr von Thiocyanationen (im folgenden auch kurz als Thiocyanat bezeichnet) Thiocyanat-reiche Futtermittel, insbesondere aus der Familie der Brassicaceae, z. B. Rüben, viel weniger angebaut werden als noch vor 50 Jahren. So ist der Anbau an Futterrüben im Land Mecklenburg/Vorpommern seit 1988, mit anhaltender rückläufiger Tendenz, auf die Hälfte zurückgegangen.
  • In früheren Studien (Rotermund, L., W. Weuffen und W.-D. Jülich: Natriumrhodanid als protektives Mittel der industriellen Kälbermast. Arch. exp. Vet. med. 29, 211-215 (1975); Bredereck, G., W.-D. Jülich, W. Weuffen und W. Schindler: Anwendung von anorganischen Rhodaniden bei der Ferkelaufzucht. Arch exper. Vet.-med. 31, 665-670 (1977); Blohm, H., W. Weuffen, B. Thürkow und E. Brose: Vorläufige Erfahrungen bei der protektiven Rhodanidanwendung in der industriemäßigen Kälberaufzucht. Mh. Vet.-med. 33, 52-54 (1978); Weuffen, W., H. Blohm und L. Rotermund: Protektive Anwendung von Thiocyanaten bei der industriemäßigen Tierproduktion, in W. Weuffen (Hrsg.): Medizinische und biologische Bedeutung der Thiocyanate (Rhodanide) Volk u. Ges. Berlin, 1982(a), 284-302; Weuffen, W., H. Blohm und B. Thürkow: Weitere Erfahrungen bei der protektiven Anwendung von Thiocyanat in der industriemäßigen Kälberaufzucht. Mh. Vet.-Med. 40, 515-517 (1985); Blohm, H., B. Thürkow und W. Weuffen: Protektive Anwendung von Thiocyanat in der industriemäßigen Kälberaufzucht und -mast - zusammenfassende Darstellung eigener Ergebnisse. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 93-99 (1987); Weuffen, W., H, Blohm, W. Meng, B. Thürkow, A. Kramer, A. Weber, K. H. Bauch, P. Elze, K. Petermann und R. Ahrens: Untersuchungen zur protektiven Thiocyanat/Iodapplikation in der Kälberaufzucht. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 100-103 (1987)) konnte aufgezeigt werden, dass bei industriemäßiger Kälber- und Schweineaufzucht ein relativer Thiocyanat-Mangel bei den ohne jeglichen Weidegang ernährten Tieren besteht. Die tägliche alimentäre Zufuhr von Thiocyanationen bzw. Precursoren des Thiocyanats stellt einen bedeutenden Ernährungsfaktor dar und reicht unter den normalen Ernährungsbedingungen der Pflanzenfresser aus, um deren Thiocyanat- Bedarf zu decken.
  • Wie hoch die tägliche Thiocyanat-Zufuhr sein kann, wird deutlich, wenn man den Gehalt an Thiocyanationen bzw. deren Precursoren der aufgenommenen Menge grüner Pflanzenteile gemäß Tabelle 1 berechnet. Dafür zwei Beispiele: Bekanntlich frisst eine Graugans von etwa 3 kg etwa 1500 bis 2000 g Grünmasse und ein ausgewachsenes, etwa 500 kg schweres Rind etwa 50 kg.
  • Allerdings treten erhebliche Schwankungen im Thiocyanatgehalt des Grünfutters auf. Als Faustregel kann gelten, dass junge grüne Pflanzenteile (hellgrün) bedeutend mehr Thiocyanationen als ältere (dunkelgrün) enthalten. Das gilt ferner auch für die aus cyanogenen Glykosiden abgespaltenen Cyanide, aus denen im Stoffwechsel der Tiere wiederum Thiocyanationen entstehen. Sobald das natürliche Nahrungsangebot nicht ausreichend ist, z. B. in Dürreperioden, ist auch die erforderliche alimentäre Zufuhr von Thiocyanationen in Frage gestellt.
  • In Anbetracht der offensichtlich großen Bedeutung der alimentären Thiocyanationen-Zufuhr, bzw. der Zufuhr Thiocyanat-abspaltender Verbindungen bzw. Cyanid-freisetzender Verbindungen wurden für die Ernährung von Mensch und Tier für die wichtigsten Nahrungs- und Futtermittel Untersuchungen des Thiocyanatgehaltes vorgenommen. Die in Tabelle 1 aufgeführten Mittelwerte beziehen sich auf Lebensmittel und Futtermittel, die aus dem Raum Vorpommern stammen. Die Gehaltsbestimmung erfolgte nach der Methode von Thürkow und Weuffen (Thürkow, B., und W. Weuffen: Gaschromatographische Bestimmung des Thiocyanats in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sowie Humanserum nach papierchromatographischer Abtrennung. Pharmazie 36, 96-99 (1981)) beziehungsweise Below und Weuffen (Below, H., Weuffen, W.: Zur Anwendbarkeit der Chlorcyan- Pyridin-Barbitursäure-Methode für die Thiocyanatbestimmung in Serum und Urin. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 120-124 (1987)).
  • Dafür sind in Tabelle 1 einige Richtwerte angegeben.
  • Bei Untersuchungen in den 80er Jahren über die alimentäre Thiocyanat- Bilanz, konnte deutlich gemacht werden, dass bei ausschließlicher Stallhaltung von Jungrindern nur etwa 60% des Thiocyanats zugeführt werden, wenn man als Vergleich die natürliche Haltung mit der Kalb- Mutter-Beziehung und dem Weidegang heranzieht (Weuffen, W., A. Kramer, H. Below, H. Böhland, W.-D. Jülich, B. Thürkow und U. Burth: Das Thiocyanation als physiologisch bedeutsamer Wirkstoff in der belebten Natur. Pharmazie 45, 16-29 (1990)). Ferner konnte bewiesen werden, dass bei der industriemäßigen Tierproduktion eine den physiologischen Bedürfnissen angepasste zusätzliche Gabe von Thiocyanat sich vitalisierend auswirkt: Rind (Rotermund et al. 1975 loc. cit., Blohm et al. 1978 loc. cit., Weuffen et al. 1982(a) loc. cit., Weuffen et al. 1985 loc. cit., Blohm et al. 1987 loc. cit., Weuffen et al. 1987 loc. cit.), Schwein (Bredereck et al. 1977 loc. cit.), Schaf (Jülich, W.-D., und W. Weuffen: Rhodanspiegel bei Schafen und Ziegen nach Applikation von Pyrogenen. Acta biol. med. germ. 33, 363-365 (1974)), Meerschweinchen (Kramer, A., W. Weuffen, H. Schröder, V. Prott und P. Prott: Verhalten des Blutrhodanidspiegels im Streß beim Meerschweinchen, ausgelöst durch eine Verbrennung 3. Grades. Dt. Gesundheitswes. 34, 1261-1264 (1979)), Maus (Kramer, A. und W. Weuffen: Protektive Wirkung von Thiocyanat am Modell der septisch infizierten Maus. Zbl. Hyg. Umweltmed. 190, 293-296 (1990)). Das konnte an den Parametern "Massezunahme" (Kalb: Weuffen et al. 1982(a) loc. cit.), "geringere Infektanfälligkeit" (Kalb: Weuffen et al. 1982(a) loc. cit.; Meerschweinchen: Lachmann, B., A. Oddoy, J. Vogel, W. Weuffen und W.-D. Jülich: Wirkung beim experimentellen Meerschweinchenasthma, in W. Weuffen (Hrsgb.): Medizinische und biologische Bedeutung der Thiocyanate (Rhodanide) Volk u. Ges. Berlin, 1982, 303-308; Kramer, A., R. Weuffen, H. Schubel, B. Kramer und W. Weuffen: Einfluss von Thiocyanat und Selenocyanat auf die Antikörperbildung beim Meerschweinchen unter Verwendung eines korpuskulären Antigens. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 33, 50-52 (1984); Kramer, A., H. Schröder, B. Rödel, H. Schubel, V. Adrian, St. Koch und W. Weuffen: Stimulierung der humoralen Immunantwort beim mit S.-paratyphi-B-O-Antigen immunisierten splenektomierten Meerschweinchen. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 56-58, 1987(a); Kramer, A., R. Weuffen, H. Below, W.-D. Jülich und W. Weuffen: Thiocyanat-Serumspiegel beim Meerschweinchen in Abhängigkeit von Thiocyanatapplikation und Immunisierung. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 66-68, 1987(b); Kramer, A., R. Weuffen, H. Schubel und W. Weuffen: Einfluss von NaSCN auf die Bildung humoraler Antikörper beim immunsupprimierten, beim mit KSeCN bzw. KI vorbehandelten Meerschweinchen unter Verwendung eines korpuskulären Antigens. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 52-55, 1987(c); Maus: Kramer und Weuffen 1990 loc. cit.; Schaf: Weuffen, W., W.-D. Jülich und Ch. Szugs: Versuche zur Stimulierung des Antikörpertiters durch Thiocyanatgaben bei der Produktion von Enterobacteriaceae-Testseren beim Schaf. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 33, 45-49 (1984)) und "günstiger Albumin-Globulin-Quotient" (Rind: Weuffen et al. 1982a loc. cit.) aufgezeigt werden, mit besten Ergebnissen der Fleischqualität (Kalb: Weuffen, W., B. Thürkow, D. Beutling, G. Scheibner und L. Rotermund: Untersuchungen über die Schlachtkörperzusammensetzung und Fleischbeschaffenheit mit Thiocyanat (Rhodanid) protektiv versorgter Mastkälber. Mh. Vet.-med. 37, 256-259 1982(b)).
  • In Versuchsmodellen wie "septisch infizierte Maus" (Kramer und Weuffen 1990 loc. cit.) und "mit artfremdem Eiweiß immunisiertes Meerschweinchen" (Weuffen, W., Jülich, W.-D., C. Bohnenstengel, R. Wagner und P. Weber: Untersuchungen zum Einfluss von Elektrolyten auf Immunisierungsvorgänge. 1. Mitt.: Veränderte immunologische Reaktivität bei mit Pferdeserum sensibilisierten Meerschweinchen durch Natriumrhodanidgaben. Acta biol. med. germ. 32, 249-260(1975)) schnitt die Tiergruppe, die zusätzlich Thiocyanat erhielt, bedeutend günstiger ab. Bei der "septisch infizierten Maus" überlebten alle Tiere, die zusätzlich Thiocyanat erhalten hatten, während es in der Kontrollgruppe einen letalen Ausgang von 70% gab. Eine 20tägige Thiocyanatapplikation führte bei Meerschweinchen zu einer Steigerung der humoralen Antikörpertiter um 3 und mehr Titerstufen auf der Basis 2.
  • In Gewebe- (Kramer, A., W. Weuffen, V. Adrian, H. Below, W. Halle, H. Höppe, H. Kreisel, H. Mach, G. Machill, S. Minnich, U. Burth, R. Hunold, I. Mertin, H. Schlegel und F. Verbeek: Mittel zur Förderung der Proliferation und Stabilisierung von Mikroorganismen sowie Zell-, Gewebe- und Organkulturen. DDR-WP C 12N/316291, DD 272 866 A1, 01.06.1988, 25.10.1989) bzw. Zellkulturen (Adrian, V., W. Weuffen, A. Kramer und U. Heinrich: Beeinflussung der Proliferation von in vitro kultivierten FL-Zellen. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 71-72 (1987); Machill, G., S. Minnich, W. Weuffen, A. Kramer und H. Below unter Mitarbeit von B. Schlosshauer: Wirkung von Thiocyanat auf die Proliferation menschlicher Hautfibroblasten in vitro. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 72-74 (1987)) konnte ein proliferationsfördernder Effekt durch eine Thiocyanat-Zugabe beobachtet werden. Experimentelle Schnitt- bzw. Brandwunden (Kramer et al. 1979 loc. cit.) zeigten unter lokaler Thiocyanat-Applikation einen verbesserten Heilungsverlauf.
  • Alle gemachten Beobachtungen führen zu der Schlussfolgerung, dass Thiocyanationen ein wichtiger Reaktionspartner mannigfaltiger Lebensvorgänge sind. Dafür spricht auch, dass Thiocyanationen in allen bisher untersuchten Lebensformen der belebten Umwelt nachweisbar waren. Das gilt für die Meeresumwelt, das Meerwasser selbst, das Plankton, das Sediment sowie Meerespflanzen und Meerestiere (Weuffen, W., L. Brügmann und B. Thürkow: Thiocyanate - a "new compound" in the marine environment. Beitr. Meereskd. 55, 79-80 (1986); Brügmann, L., B. Thürkow und W. Weuffen: Analytik, Vorkommen und mögliche Bedeutung des Thiocyanats in der Meeresumwelt. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 21-26 (1987); Weuffen, W., L. Brügmann und B. Thürkow: Analytik und Vorkommen des Thiocyanats in der Meeresumwelt. Acta hydrochim. hydro-biol. 15, 3-11 (1987); Brügmann, L., W. Weuffen, B. Thürkow und H. Below: Untersuchungen zur Bestimmung und zum Vorkommen des Thiocyanats im Wasserkörper der westlichen Ostsee. Acta hydrochim. hydrobiol. 18, 175-186 (1990)), für das belebte Erdreich (Weuffen, W.: Zur umweltmedizinischen Bedeutung von Thiocyanat (Rhodanid) Krh.-Hyg. + Inf. verh. 18, 19-24 (1996)), das Oberflächenwasser (ibid.), Grundwasser (ibid.), Regenwasser (ibid.), Trinkwasser (Thürkow, B., M. Schwahn und W. Weuffen: Orientierende Untersuchungen zum Thiocyanatgehalt von Trinkwasser. Wiss. Z. E.-M.-Arndt-Univ. Greifswald, Med. R. 39, 63-66 (1990)), die Luft (Weuffen, W., E. Muth, Chr. Träger, H. Below und B. Thürkow: Untersuchungen zum Vorkommen von Thiocyanat und Cyanid in der Raumluft von Entschwefelungsanlagen einer Großgaserei unter medizinischem Blickwinkel. Wiss. Z. E.-M.-Arndt-Univ. Greifswald, Med. R. 39, 70-72 (1990); Weuffen W., C. Tirsch, E. Muth, L. Brügmann, K. Hofmann und B. Thürkow: Analytik und Vorkommen von Thiocyanat im Badewasser und in der Raumluft von Badekabinen des Schwefelbades Bad Langensalza/Bad Tennstedt. Z. Physiother. 43, 63-74 (1991); Weuffen 1996 loc. cit.) für Pflanze (Weuffen, W., A. Kramer, B. Thürkow, V. Adrian und E. Gebhardt: Vorkommen von Thiocyanat und Cyanid in Getreide und Dinkelerzeugnissen und Schlussfolgerungen für den diätischen Wert von Dinkel. Hildegard-Heilkunde (Hrsg. Dr. W. Strelow, Förderkreis Hildegard von Bingen-Konstanz) 1993, Heft 11, S. 9-15; Weuffen, W., A. Kramer, B. Thürkow, V. Adrian und E. Gebhardt: Ernährungsphysiologische Bedeutung von Thiocyanat unter spezieller Berücksichtigung neuer Befunde seines Vorkommens in Getreide. Hyg. Med. 19, 663-671 (1994)), Tier und Mensch (Weuffen et al. 1990, loc. cit.). Thiocyanwasserstoff kommt in heißen Fumarolen terrestrischer Vulkane vor (Rittmann, A.: Vulkane und ihre Tätigkeit. Enke-Verlag Stuttgart (1960)). Tabelle 1 Thiocyanatgehalt [mg SCN-/kg Feuchtmasse] wichtiger Nahrungs- und Futtermittel als pauschale Berechnungsgrundlage für die tägliche alimentäre Thiocyanat-Zufuhr
    Nahrungsmittel [mg SCN-/kg Feuchtmasse]
    Cerealien 1,0
    Brassica-Gemüse
    Wirsingkohl 79
    Brokkoli 48
    Chinakohl 40
    Kohlrabi 33
    Blumenkohl 30
    Rotkohl 25
    Weißkohl 20
    Rosenkohl 13
    Radieschen 7,4
    Übrige Gemüsearten 0,3
    Obst 0,3
    Kartoffeln 0,4
    Einheimische Speisepilze bis 3,0
    Vollei, roh 0,2
    Fisch (Muskelfleisch) 0,4
    Schweinefleisch (Muskel) 0,7
    Rindfleisch (Muskel) 0,8
    Käsezubereitungen 5,0-9,0
    Trinkwasser (aus Oberflächenwasser) 0,001
    Kuhmilch (Höchstwerte im Frühjahr und Sommer, abhängig von Weidegang und Fütterung) 2,0-11,0
    Kolostrum (Nichtraucherin) 2,7
    Muttermilch (Nichtraucherin) 5,0
    Futtermittel [mg SCN-/kg Feuchtmasse]
    Futter aus der Familie der Brassicaceae (z. B. Futtersenf, Raps, Markstammkohl) bis 300
    Graminaceae (z. B. frisches Weidegras) (plus SCN-, das aus den cyanogenen Glykosiden bei der Verdauung entsteht) 5,6
    Graswelksilage 4,7
    Getreide-Kraftfutter 2,7
    Magermilch, angereichert mit 2% Rindertalg 2,2
  • Der Einfluss von Thiocyanationen auf vitale Lebensprozesse wird auch dadurch deutlich, dass das Transmembranpotential in den Zellen verändert wird (Redmann, K., S. Walliser, W. Kalkoff und W. Weuffen: Zum Membraneffekt von Kaliumrhodanid und Methotrexat. Acta biol. med. germ. 35, 1493-1498 (1976); Redmann, K.: Zur Wirkung von Thiocyanat auf die Oberflächenladung menschlicher Erythrocyten und peritonealer Exsudatmakrophagen des Meerschweinchens. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 45-47 (1987)). Die entstehende Hyperpolarisation muss als eine allgemein stimulierende Wirkung angesehen werden, die sich auf alle Lebensvorgänge in der Zelle erstreckt (Redmann, K.: Einfluss auf biologische Membranen. In: W. Weuffen (Hrsg.): Medizinische und biologische Bedeutung der Thiocyanate (Rhodanide) Volk u. Ges. Berlin, 1982, 74-79). Für zahlreiche Enzyme ist nachgewiesen, dass ihre Aktivität in Abhängigkeit von der Konzentration der Thiocyanationen beeinflusst wird (Weuffen, W., H. Jahr, S. Kiowski, R. von Baehr, W.-D. Jülich, E. Grün, A. Kramer und V. Adrian: Wechselwirkungen von Thiocyanat (SCH) und Wasserstoffperoxid (H2O2) bei der unspezifischen Abwehr (Resistenz) unter besonderer Berücksichtigung der Phagocytose. Wiss. Z. Univ. Greifswald, Med. R. 36, 39-43 (1987); Grün, E., V. Vobis, B. Thürkow und W. Weuffen: Thiocyanatgehalt und Lactoperoxidase-Aktivität in der Milch aus dem gesunden bzw. kranken Euter von Kühen. Wiss. Z. E.-M.- Arndt-Univ. Greifswald, Med. R. 39, 11-14 (1990)).
  • Thiocyanationen haben Einfluss auf die tertiäre Struktur von Eiweißen (Salleo, A., Laspada, G., Denaro, M. G., Falzea, G.: Cell. Mol. Biol. 32, 661-666 (1986)) und damit auf die Proteinkonformation. Bei BSE und den möglicherweise verwandten Krankheitsbildern des Menschen (Creutzfeldt-Jacob-ähnlich) treten die als Prionen bezeichneten Eiweißkörper auf, die in ursächlichen Zusammenhang mit der Krankheit gebracht werden. Durch eine angepasste alimentäre physiologisch verträgliche Thiocyanat-Zufuhr kann dem entgegengewirkt werden. Das bedeutet, dass das alimentäre Thiocyanat-Defizit in der Nahrung substituiert werden muss.
  • Die bisherigen Erkenntnisse über die alimentäre Bedeutung der Thiocyanationen haben ihren Niederschlag in einigen Patentschriften gefunden. Das betrifft die Förderung des Pflanzenwachstums und den Schutz vor Schadeinwirkungen (EP 0 231 488 A1; Burth, U., P. Müller und W. Weuffen: Mittel zur Erhöhung der Resistenz gegenüber phytopathogenen Pilzen und Bakterien. DDR-WP A OIN/255676-7, DD 240 830 A1, 14.10.1983, 19.11.1986; Burth, U., M. Jahn, R. Müller, G. Motte, H.-E. Stachewicz, Chr. Adam, A. Kramer, W. Weuffen, M. Tesche und H. Below: Mittel zur Beizung von Kartoffeln, die für Ernährungszwecke bestimmt sind. EP 0 291 561; DD 241 997 A1; DD 258 561 A1; DD 264 568 A3; DD 264 569 A3; DD 264 570 A3; DD 264 137 A1; DD 280 687 A1 sowie Futtermittelzubereitungen und Medizinalfutter DD 111 283, DD 218 987 A3. Dabei wurde die elementare Eigenschaft der physiologisch erforderlichen Thiocyanatkonzentrationen in Körperflüssigkeiten und Zellen bislang nicht erkannt und nicht ausgenutzt, dass Thiocyanationen einen Einfluss auf die Konformation bestimmter Proteine, insbesondere von Prionen entfalten können.
  • Manuelidis (Manuelidis, L.: Decontamination of Creutzfeldt-Jakob disease and other transmissible agents. J. Neurovirol. 3(1), 62-65 (1997)) und Van-Evenbroeck (Van-Evenbroeck et al., Antigen Retrieval in Prion Protein Immunhistochemistry, J. Histochem. Cytochem 47, 1465-1470 (1999)) haben aufgezeigt, dass Guanidinthiocyanat sehr effektiv in der Lage ist, das infektiöse Agens zu zerstören, auch in so komplexen Geweben wie dem in seiner Struktur erhaltenen Gehirn. Hierbei wirkt das Thiocyanat-haltige Agens allerdings in einer völlig unphysiologischen Konzentration (4 M) extrem chaotrop. Für die Bewahrung der Gesundheit von Mensch und Tier hingegen werden um 4-5 Zehnerpotenzen niedrigere Konzentrationen im Serum benötigt.
  • Bei einer Überprüfung der Kostpläne von Kurkliniken und der seinerzeit für Sportler der DDR festgelegten Kostpläne durch Ärzte und Ernährungswissenschaftler stellte sich jetzt heraus, dass es sich stets um eine Thiocyanat-reiche Kost gehandelt hat. Patienten in Kurkliniken erhielten etwa die 1,5fache Menge und Leistungssportler die 4-6fache Menge an Thiocyanat verglichen mit der normalerweise ausreichenden Thiocyanat-Aufnahme. Diese Befunde sind insofern besonders interessant, als die für diese Kostformen verantwortlichen Wissenschaftler offensichtlich nichts über die Bedeutung und den Gehalt von Thiocyanat in der Nahrung wussten. Sie haben also aus grundsätzlichen ernährungswissenschaftlichen Überlegungen unbewusst eine Thiocyanat-reiche Kost zusammengestellt.
  • Vor diesem Hintergrund bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die günstige Wirkung von Thiocyanationen durch die Nahrung zu vermitteln, insbesondere den Effekt einer Verhinderung der Bildung von pathogenen Prionen zur Vorbeugung von BSE und ähnlichen Krankheiten bei Mensch und Tier zu nutzen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein oral oder parenteral zu verabreichendes Mittel zur Prävention (Prophylaxe) und Therapie (Mesophylaxe) von BSE und artverwandten Krankheiten bei Mensch oder Tier bereitgestellt wird, das sich dadurch auszeichnet, dass es Thiocyanationen enthält.
  • Die erforderliche Menge an Thiocyanationen kann physiologisch verträglich in Form seiner anorganischen oder organischen Verbindungen, insbesondere als Alkalimetallthiocyanatgemische und/oder in Form von Thiocyanationen freisetzenden Verbindungen vorliegen. Alkalimetallthiocyanatgemische sind vorzugsweise aus 20-80 Gew.-% Natrium- und 80 bis 20 Gew.-% Kaliumthiocyanat zusammengesetzt, besonders bevorzugt aus 20 Gew.-% Natrium- und 80 Gew.-% Kaliumthiocyanat. Die enthaltenden Thiocyanationen können als Precursoren unter anderem auch in Form cyanogener Glykoside vorliegen.
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält vorzugsweise Thiocyanationen in einer Menge, die eine Aufnahme von 1 bis 50 mg, insbesondere 3 bis 15 mg/Tag, bezogen auf ein Lebensgewicht von 70 kg des Menschen, beziehungsweise 1 bis 500 mg/Tag, insbesondere 20 bis 100 mg bezogen auf 70 kg Körpergewicht des Tieres gewährleistet. Die hohe Dosierung wird jeweils insbesondere bei kurzfristiger, zeitlich begrenzter Behandlung eingesetzt.
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann unter anderem als Nahrungsergänzungsmittel oder als Futtermittelzusatz verabreicht werden.
  • Die gegebenenfalls mit Hilfe des Alkalithiocyanatgemisches eingestellte Thiocyanat-reiche Kost wird mit dem Ziel eingesetzt, zur Vitalisierung des Menschen oder auch von Nutztieren durch Gewährleistung einer geeigneten Thiocyanatbilanz beizutragen und/oder einem ernährungsbedingten Mangel an Thiocyanationen abzuhelfen. Bei Menschen und bei Nutztieren wird dies insbesondere mit dem Zweck durchgeführt, dass die natürlichen Lebens- und Abwehrmechanismen im Körper gefördert werden. Damit wird erreicht, dass Belastungen, die beispielsweise durch Verfütterung von ungeeigneten Futtermitteln und/oder durch Aufnahme von Nahrungsmitteln, die bereits Pathogene, wie beispielsweise PrPscr enthalten, nicht zum Auslöser von Krankheiten wie der Creutzfeldt-Jacob-Krankheit oder ähnlicher Erkrankungen werden. Bei Nutztieren wird sie insbesondere mit dem Ziel eingesetzt, die Erkrankung mit BSE zu verhindern und/oder den Krankheitsverlauf, gegebenenfalls auch bei schon aufgetretenen klinischen Symptomen, günstig zu beeinflussen.
  • Besonders bevorzugt ist die Verwendung einer Thiocyanat-reichen Kost (Diät) wie beschrieben in einem Verfahren, in dem zur optimalen Einstellung- und Abstimmung Bestimmungen des Gehaltes an Thiocyanationen in den entsprechenden Kostformen und/oder Kontrolluntersuchungen des Thiocyanatgehaltes im Serum vorgenommen werden.
  • Durch Gewährleistung einer ausreichenden alimentären Versorgung von Mensch und Tier mit Thiocyanationen bzw. Thiocyanationen-Donatoren ist eine Vitalisierung des menschlichen bzw. tierischen Organismus möglich. Diese führt gleichzeitig zur Vorbeugung von durch Prionen hervorgerufenen Erkrankungen und zur günstigen Beeinflussung des Krankheitsverlaufes.
  • Die Grunddaten für die Berechnung der alimentären Bilanz der Thiocyanationen werden in Tabelle 1 wiedergegeben, und es wird in den Ausführungsbeispielen aufgezeigt, wie ein Defizit an Thiocyanationen durch Zusatz von Thiocyanationen in geeigneter Form zu Nahrungsmitteln und Futtermitteln ausgeglichen werden kann.
  • Die erforderliche Menge an Thiocyanationen wird in Form seiner anorganischen oder organischen Salze bzw. von Thiocyanationen-freisetzenden Verbindungen zugegeben, z. B. als Alkalimetallthiocyanat- Gemisch. Ebenso kann Thiocyanat auch in Form anderer Salze bzw. anderer anorganischer oder organischer Salze bzw. Thiocyanationen- freisetzender Verbindungen verabreicht werden.
  • Ausführungsbeispiele Beispiel 1 Alkali-Thiocyanat-Gemisch
  • Das Gemisch besteht aus 20% Natrium- und 80% Kaliumthiocyanat. Es wird so zusammengesetzt, dass in 16,2 g Gemisch, bestehend aus 2,8 g Natriumthiocyanat +13,4 g Kaliumthiocyanat, 10 g Thiocyanat enthalten sind.
  • Beispiel 2
  • Thiocyanat-reiche Nahrungsmittelzubereitung für die menschliche Ernährung auf der Grundlage einer ausreichenden lacto-vegetabilen Kost mit einem hohen Anteil an Gemüse, insbesondere Brassica- Gemüse.
  • Beispiel 2a Baby- und Säuglingsnahrung
  • Bei einer Ernährung ohne Muttermilch bzw. mit einer unzureichenden Menge Muttermilch bestimmt man zunächst den Basis-Thiocyanatgehalt der Nahrung und ergänzt, dann durch das Gemisch gemäß Beispiel 1 bzw. andere Thiocyanat-Donatoren, damit gemäß Tabelle 1 die Kolostrum- bzw. Muttermilch-Werte eingehalten werden. Die Verabreichung der Thiocyanat-reichen Kost wird durch regelmäßige Kontrollen des Thiocyanat-Spiegels begleitet.
  • Beispiel 2b Nahrungsergänzung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • Für die tägliche alimentäre Zufuhr bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen berechnet man gemäß Tabelle 1 die täglich aufgenommene Menge an Thiocyanationen und führt dann in geeigneter Form, beispielsweise durch Umstellung der Kost bzw. durch Ergänzung gemäß Beispiel 1 bzw. mit anderen Thiocyanat-Donatoren, die optimale tägliche Thiocyanat-Zufuhr herbei. Die Verabreichung der Thiocyanatreichen Kost wird durch regelmäßige Kontrollen des Thiocyanat-Spiegels begleitet.
  • Beispiel 2c Nahrungsergänzung bei besonderer körperlicher Belastung
  • Bei hoher körperlicher Belastung, beispielsweise durch Schwerstarbeit, Sport oder Krankheiten, wird gemäß Tabelle 1 eine Berechnung der täglichen Thiocyanationen- Zufuhr vorgenommen und - unter ärztlicher Anleitung bzw. unter Anleitung von Ernährungsfachleuten - für die ergänzende Thiocyanatzufuhr entweder durch Umstellung der Kost oder durch Zuführung von Thiocyanationen gemäß Beispiel 1 bzw. anderer geeigneter Thiocyanat-Donatoren gesorgt. Das kann beispielsweise in Form einer Brause geschehen, die das Gemisch 1 enthält. Die Verabreichung der Thiocyanat-reichen Kost wird durch regelmäßige Kontrollen des Thiocyanat-Spiegels begleitet.
  • Beispiel 3 Zuführung von Thiocyanat für die Tierernährung
  • Falls eine ausreichende Zuführung nicht erreicht werden kann oder zeitweise ein besonders hoher Bedarf an Thiocyanationen besteht, wird gemäß Beispiel 1 die Thiocyanat-Zufuhr ergänzt.
  • Beispiel 3a Anwendung für die Kälberaufzucht (Gewichtsklasse 50-100 kg)
  • Vom Alkali-Thiocyanat-Gemisch gemäß Beispiel 1 bzw. anderen geeigneten Thiocyanationen-Donatoren wird in Abhängigkeit vom Basis- Thiocyanat-Gehalt des Futters eine solche Menge zugesetzt, dass eine tägliche Zufuhr von Thiocyanationen zustande kommt, die den Werten für die Ernährung mit Biestmilch (Kolostrum) bzw. mit Muttermilch bzw. mit Grünfutter bzw. mit Grünfutter bei Weidegang entspricht.
  • Beispiel 3b Anwendung für die laufende Fütterung von allen Wiederkäuern und sonstigen Pflanzenfressern
  • Vom Alkali-Thiocyanat-Gemisch gemäß Beispiel 1 wird in Abhängigkeit vom Basis-Thiocyanat-Gehalt des Futters eine solche Menge zugesetzt, dass eine tägliche Zufuhr von Thiocyanat zustande kommt, die den Werten für die Ernährung mit Grünfutter bzw. mit Grünfutter bei Weidegang entspricht.
  • Beispiel 3c Anwendung für die laufende Fütterung in den Perioden der Stallhaltung
  • Vom Alkali-Thiocyanat-Gemisch gemäß Bsp. 1 wird in Abhängigkeit vom Basis-Thiocyanat-Gehalt des Futters eine solche Menge zugesetzt, dass eine tägliche Zufuhr von Thiocyanat zustande kommt, die den Werten für die Ernährung mit Grünfutter bzw. mit Grünfutter bei Weidegang entspricht.
  • Beispiel 3d Stoßweise Zuführung von Thiocyanationen bei einem bereits bestehenden ernsthaften Thiocyanationen-Defizit
  • Falls ein ernsthaftes Defizit an Thiocyanationen im Organismus des betreffenden Tieres entstanden ist, wird eine stoßweise Zuführung von Thiocyanationen, die über die Mengen, wie sie sich aus Tabelle 1 errechnen lassen, hinausgeht, vorgenommen. Je nach Tierspecies kommt hierzu ein Zeitraum von etwa 3-20 Tagen in Frage. Dem Verfahren gehen Basisbestimmungen voran. Die Verabreichung der Thiocyanat-reichen Kost wird durch regelmäßige Kontrollen des Thiocyanat-Serumspiegels begleitet. In speziellen Fällen ist ein analoges Vorgehen in Form einer stoßweise erfolgenden Zuführung von Thiocyanationen auch beim Menschen angebracht.
  • Eine 21tägige - stoßweise - Anwendung von täglich 450 mg Thiocyanationen pro Tier und Tag, verabreicht in Form des Gemisches aus Beispiel 1, hat sich für Kälber bewährt. Der positive Effekt wird gemessen an der Erkrankungshäufigkeit, der Erkrankungsdauer, der Behandlungshäufigkeit und der Lebendmassezunahme.

Claims (9)

1. Oral oder parenteral zu verabreichendes Mittel zur Prävention und Therapie von BSE und artverwandten Krankheiten bei Mensch oder Tier enthaltend Thiocyanationen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Thiocyanationen in Form physiologisch verträglicher anorganischer und/oder organischer Verbindungen, insbesondere Alkalimetallthiocyanatgemische und/oder Thiocyanationen freisetzende Verbindungen enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkalimetallthiocyanatgemisch 20 bis 80 Gew.-% Natriumthiocyanat und 80 bis 20 Gew.-% Kaliumthiocyanat enthält.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Thiocyanationen in Form von cyanogenen Glykosiden enthält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Nahrungsergänzungsmittel oder ein Futtermittelzusatz ist.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es Thiocyanationen in einer Menge, die eine Aufnahme von 1 bis 50 mg, insbesondere 3 bis 15 mg/Tag, bezogen auf ein Lebensgewicht von 70 kg des Menschen, beziehungsweise 20 bis 500 mg/Tag, insbesondere 20 bis 100 mg bezogen auf 70 kg Körpergewicht des Tieres ermöglicht.
7. Verwendung von Thiocyanationen zur Herstellung eines oral oder parenteral zu verabreichenden Mittels zur Prävention und Therapie von BSE und artverwandten Krankheiten bei Mensch oder Tier.
8. Verwendung nach Anspruch 7 zur Behebung eines ernährungsbedingten Mangels an Thiocyanationen.
9. Verwendung nach Anspruch 7 oder 8 zur Vitalisierung des Menschen . oder Tieres.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DD111283A1 (de) * 1974-05-03 1975-02-05
DE4124333A1 (de) * 1990-07-25 1992-05-27 Kramer Axel Entzuendungshemmendes mittel
US5874453A (en) * 1997-07-11 1999-02-23 Buckman Laboratories International, Inc. Synergistic antimicrobial compositions containing a dimethylamide of a carboxylic acid with mixture of 2-(thiocyanomethylthio) benzothiazone and methylenebis (thiocyanate)

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