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Bei
der Überprüfung der
passiven Sicherheit an Kraftfahrzeugen werden sogenannte Crash-Tests durchgeführt, bei
denen auf einem entsprechenden Crash-Prüfstand ein Fahrzeug mit vorgebbarer
Geschwindigkeit gegen ein Hindernis bewegt werden kann. Hierdurch
kann nicht nur die passive Sicherheit des Fahrzeugs selbst sondern
auch die Güte
von zusätzlichen
Bauteilen, wie beispielsweise Gurtrückhaltesystemen getestet werden.
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Für die Untersuchung
der Güte
und Festigkeit von Gurtrückhaltesystemen
ist es erforderlich, die im Crashfall auf den Rückhaltegurt einwirkenden Kräfte zu erfassen
und die in der anschließenden
Untersuchung sich ergebenden Verformungen des Gurtmaterials, der
Schließmechanismen
und der Verankerungssysteme zu bewerten und etwa vorhandene Schwachpunkte
des Systems als Ganzes zu erfassen. Damit ist eine Bewertung der
durch ein gegebenes Gurtrückhaltesystem
gebotenen Sicherheit möglich.
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Zur
Erfassung der einwirkenden Kräfte
ist es beispielsweise bekannt, den Rückhaltegurt mit einem Meßwertaufnehmer
zu versehen, der einen Biegebalken aufweist, über den der Rückhaltegurt
unter geringfügiger
Auslenkung aus seiner gestreckten Lage geführt ist. Bei einer Einwirkung
von Zugkräften auf
den Rückhaltegurt
wird von dem ausgelenkten Gurtbereich auf den Biegebalken eine senkrecht
zu den Zugkräften
ausgerichtete Biegekraft wirksam, die den Balken verformt, so daß über eine
Erfassung der Verformung Rückschlüsse auf
die Größe der Zugkraft
möglich
sind. Da die Auslenkung des Rückhaltegurtes
quer zu seiner Längserstreckung
verhältnismäßig geringfügig ist,
ergeben sich selbst bei hohen Zugkräften nur geringe, quer zu den
Zugkräften auf
den Biegebalken wirkenden Biegekräfte, die durchaus in der Größenordnung
von Störkräften liegen
können.
Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Einrichtung besteht darin,
daß die
Verformung des Gurtmaterials durch Ausreckung in Richtung der Zugkraft
und der damit verbundenen Dickenänderung
zu einer weiteren Verfälschung
des Ergebnisses führt,
da ein Teil der die Längenänderung
bewirkenden Zugkräfte
nicht als Biegekraft wirksam wird. Dies macht es erforderlich, für jeden
Gurttyp und jedes Gurtmaterial diese Werte gesondert zu erfassen
und rechnerisch in die Erfassung der Kräfte mit einzubeziehen, da die
Gurtdickenänderung
zu einer Biegearmabstandsänderung
und somit einer Empfindlichkeitsänderung
führt.
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Ein
weiterer Nachteil der vorbekannten Einrichtung besteht in einem
mehrteiligen Aufbau, der bei der Anwendung die Handhabung von mehreren losen
Teilen erfordert.
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Aus
DE 19 56 097 A ist
ein Meßwertaufnehmer
zur Erfassung von auf einen Rückhaltegurt
wirkenden Zugkräften
mit einem rahmenförmigen
Verformungselement bekannt, das wenigstens zwei im Abstand parallel
zueinander angeordnete Lastaufnehmern aufweist, die senkrecht zu
ihrer Erstreckung ausgerichtete Zugträger verbunden sind. Dabei sind bei
dem Verformungselement in Bereichen, die unter Einwirkung einer
Zugkraft auf die Lastaufnahmeträger
verformt werden, Sensoren angeordnet. Diese Vorrichtung weist darüber hinaus
wenigstens ei-nen parallel zu den Lastaufnehmern angeordneten Umlenkträger für den Rückhaltegurt
auf.
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Aus
US 3 817 093 ist bekannt,
daß der
Umlenkträger
bei einem Meßwertaufnehmer
zur Erfassung von auf einen Rückhaltegurt
wirkende Zugkräfte
auch so angeordnet werden kann, daß seine umlenkenden Kanten
jeweils mit Abstand über
den Lastaufnahmeträgern
verlaufen, so daß die
Biegekräfte auf
den Zugträger
höher sind.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Meßwertaufnehmer
zur Prüfung
von Gurtrückhaltesystemen
zu schaffen, durch den diese Nachteile vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch einen Meßwertaufnehmer
zur Erfassung von auf einen Rückhaltegurt
wirkenden Zugkräften, mit
einem rahmenartigen Verformungselement, das wenigstens zwei mit
Abstand parallel zueinander angeordneten Lastaufnahmeträger aufweist,
die über senkrecht
zu ihrer Erstreckung ausgerichtete Zugträger miteinander verbunden sind,
so daß eine
Rahmenebene aufgespannt wird, und wobei bei dem Verformungselement
in Bereichen, die bei Einwirkung einer Zugkraft auf die Lastaufnahmeträger verformt
werden, Sensoren angeordnet sind, sowie mit wenigstens einem parallel
zu den Lastaufnahmeträgern
angeordneten Umlenkträger
für den
Rückhaltegurt, dessen
umlenkende Kanten jeweils mit Abstand zur Rahmenebene verlaufen,
wobei die Lastaufnahmeträger
und der Umlenkträger
so zueinander zugeordnet sind, daß der zu prüfende Rückhaltegurt jeweils um etwa
180° an
den umlenkenden Kanten umgelenkt wird. Bei dieser Anordnung kann
der zu prüfende
Rückhaltegurt
mit einer den Umlenkträger
umfassenden Schlaufe durch den Zwischenraum zwischen den beiden
parallelen Lastaufnahmeträgern
verlaufen. Da jeweils eine Kante des Umlenkträgers über jeweils einem Lastaufnahmeträger angeordnet
ist und der zu prüfende
Rückhaltegurt
zwischen dem Umlenkträger
und den beiden Lastaufnahmeträgern entsprechend
umgelenkt wird, läßt sich
bei einer Zugbelastung des Umlenkträger und den beiden Lastaufnahmeträgern entsprechend
umgelenkt wird, läßt sich
bei einer Zugbelastung des Rückhaltegurtes in
Richtung der Ebene des aus den beiden Lastaufnahmeträger und
den beiden Zugträgern
gebildeten Verformungselementes die auf den Rückhaltegurt wirkende Zugkraft
unmittelbar über
die in den verformungsempfindlichen Bereichen angeordneten Sensoren
zu erfassenden Verformung ableiten. Die Sensoren können beispielsweise
durch Dehnmeßstreifen gebildet
werden, die die Verformung unter dem Einfluß der Zugkraft erfassen. Da
der Rückhaltegurt
mit seiner den Umlenkträger
umschlingenden Schlaufe sich innerhalb gewisser Grenzen relativ
bewegen kann, ist der Einfluß der
Ausreckung des Gurtmaterials und die dadurch bewirkte Hysterese
des Gurtmaterials noch vermachlässigbar
klein, da die auf den Rückhaltegurt
einwirkende Zugkraft über
die Verformungen unmittelbar erfaßt wird. Der Umlenkträger kann
als Steckelement ausgebildet sein, das nach dem Einlegen des Rückhaltegurtes
zwischen den beiden Lastaufnahmeträgern in form einer Schlaufe durch
die Schlaufe hindurch gesteckt und an den Lastaufnahmeträgern festgelegt
wird.
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Aufgrund
des Merkmales, daß die
Lastaufnahmeträger
und der Umlenkträger
so zueinander angeordnet sind, daß der zu prüfende Rückhaltegurt jeweils um etwa
180° an
den umlenkenden Kanten umgelenkt wird, ist gewährleistet, daß die über das Verformungselement
erfaßten
Zugkräfte
einerseits und die über
den Umlenkträger
erfaßten
Verformungskräfte
andererseits über
die Sensoren, beispielsweise Dehnmeßstreifen, in der Verschaltung
in einer Wheatston'schen
Vollbrücke
sehr genaue Meßwerte
liefern.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden die Sensoren
an wenigstens einem Lastaufnahmeträger in den Übergangsbereichen zu den Zugträgern angeordnet.
Zweckmäßig ist hierbei
die Anordnung der Sensoren auf der dem Umlenkträ ger abgekehrten Rahmenflächen des
Verformungselementes. Damit lassen sich die aufgrund der Rahmenform
gegebenen komplexen Verformungen unter Belastung auch nicht exakt
in der Rahmenebene verlaufenden Kräfte zuverlässig erfassen.
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In
einer anderen Ausgestaltung sind die Sensoren an den Zugträgern angeordnet.
Hierbei wird die einwirkende Kraft durch eine Erfassung der Streckung
der Zugträger
meßbar.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der
Umlenkträger
um eine parallel zu den Zugträgern
verlaufende Achse schwenkbar an einem Ende der beiden Lastaufnahmeträger angelenkt
ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Umlenkträger unverlierbar
mit den Lastaufnahmeträgern
verbunden ist. Er wird zunächst
hochgeschwenkt, danach wird die erforderliche Schlaufe des Rückhaltegurtes
durch den Zwischenraum zwischen den beiden Lastaufnahmeträgern hindurchgeführt und
anschließend
der Umlenkträger
in die Schlaufe eingeschwenkt, die dann gestrafft wird. Dadurch
ist ein in sich geschlossener Meßwertaufnehmer gegeben, der
einfach zu handhaben ist und der keine losen Teile aufweist.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der
Umlenkträger
zwischen seinen beiden umlenkenden Kanten wenigstens einen Sensor
aufweist. Diese Anordnung bewirkt, daß zusätzlich zu der Verformung über die
in die Lastaufnahmeträger
eingeleitete Zugkraft auch die über
die den Umlenkträger
umschlingende Schlaufe auf den Umlenkträger wirkenden Verformungskräfte ebenfalls
erfaßt
werden können.
Dies bietet den Vorteil, daß beispielsweise
bei der Verwendung von Dehnmeßstreifen
als Sensoren die Sensoren an dem Verformungselement und die Sensoren am
Umlenkträger
in einer Wheatston'schen
Vollbrücke
zusammengeschaltet werden können,
so daß ein sehr
empfindlicher und damit sehr genauer Meßaufnehmer zur Verfügung steht.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß bei
der Verwendung vom Dehnmeßstreifen
als Sensoren, diese zumindest an den Zugträgern in der neu tralen Faser verlaufend
angeordnet sind. Dies bietet den Vorteil, daß von außen auf den Meßwertaufnehmer
einwirkende Kräfte
quer zum Verlauf des zu prüfenden Rückhaltegurtes,
wie sie beispielsweise dann auftreten, wenn durch den zu prüfenden Rückhaltegurt
ein Dummy gesichert ist, ausschließlich die durch den Rückhaltegurt
einwirkenden Zugkräfte
erfaßt
werden und Querkräfte,
die beispielsweise zu Biegeverformungen der Zugträger führen würden, das
Meßergebnis
nicht verfälschen
können.
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Die
Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch einen Meßwertaufnehmer
entsprechend der Linie I-I in 3 mit hochgeklapptem
Umlenkträger,
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2 im
Schnitt gem. 1 mit geschlossenem Umlenkträger,
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3 eine
Aufsicht auf eine Lastaufnahmeträgeranordnung
mit abgenommenem Umlenkträger,
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4 eine
Aufsicht auf einen Umlenkträger,
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5 einen
Querschnitt gem. der Linie V-V in 2,
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6 schematisch
eine Verschaltung der Sensoren in Form einer Wheatston'schen Vollbrücke,
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7 eine
Abwandlung der Anordnung von Sensoren an der Lastaufnahmeträgeranordnung.
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8 eine
abgewandelte Ausführungsform eines
Meßwertaufnehmers,
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9 eine Untersicht des abgewandelten Verformungselementes.
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10 eine
Untersicht eines abgewandelten Umlenkträgers,
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11 schematisch
eine Verschaltung der Sensoren der Abwandlung in einer Wheatstone'schen Brücke.
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Wie
aus 1, 3 und 4 ersichtlich, besteht
die dargestellte erste Ausführungsform
aus einem rahmenförmigen
Verformungselement 1 zur Erfassung von Zugkräften, das
im wesentlichen aus zwei mit Abstand parallel zueinander angeordneten Lastaufnahmeträgern 2.1 und 2.2 besteht,
die über zwei
senkrecht zur Erstreckung der Lastaufnahmeträger 2.1 und 2.2 ausgerichtete
Zugträger 3.1 und 3.2 starr
verbunden sind. Die im wesentlichen identisch ausgebildeten Zugträger 3.1 und 3.2 sind
jeweils mit Sensoren 4 versehen, beispielsweise in Form
von Dehnmeßstreifen,
die eine Streckung der beiden Zugträger 3.1 und 3.2 unter
der Einwirkung von zwei gegeneinander gerichteten, senkrecht zur Erstreckung
der Lastaufnahmeträger
verlaufenden Kräfte
P erfassen (3). Das gegeneinander gerichtete
gleichgroße
Kräftepaar
verläuft
hierbei im wesentlichen in Richtung der Längserstreckung der Zugträger 3.1 und 3.2.
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Die
beiden Lastaufnahmeträger 2 begrenzen einen
Zwischenraum 5, durch den, wie nachstehend noch näher erläutert werden
wird, der zu prüfende Rückhaltegurt
in Form einer Schlaufe hindurchgeführt werden kann. Die Erstreckung
des Zwischenraums 5 quer zur Ausrichtung des Kräftepaares
P ist hierbei so bemessen, daß er
nur geringfügig
größer ist
als der zu prüfende
Rückhaltegurt.
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An
einem Ende ist das Verformungselement 1 mit zwei Gelenkaugen 6 versehen, über die
ein Umlenkträger 7,
wie in 4 dargestellt, am Verformungselement 1 hochschwenkbar
angelenkt ist (1, 2).
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Der
Meßwertaufnehmer
wird in der Weise am zu prüfenden
Rückhaltegurt
angebracht, daß zunächst der
Umlenkträger 7 in
die in 1 dargestellte Position hochgeschwenkt wird und
von unten der zu prüfende
Rückhaltegurt
in Form einer Schlaufe durch den Zwischenraum 5 hindurchgesteckt
wird. Anschließend
wird der Umlenkträger 7 in
die Schlaufe in Richtung des Pfeiles 8 heruntergeschwenkt
und danach der zu prüfende
Rückhaltegurt
gestrafft. Die Betriebsposition ist in 2 im Schnitt
und ohne eingelegten Rückhaltegurt
dargestellt. Der Querschnitt in 5 zeigt
die Führung
eines zu prüfenden
Rückhaltegurtes 9.
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Wie
aus 5 ersichtlich, sind die umlenkenden Kanten 10 an
den Lastaufnahmeträgern 2 und
die umlenkenden Kanten 11 am Umlenkträger 7 jeweils abgerundet.
Der Umlenkträger 7 ist
in seiner Breite so bemessen, daß er mit seinen umlenkenden Kanten 11 über den
Lastaufnahmeträgern 2 liegt,
so daß,
wie in 5 dargestellt, der zu prüfende Rückhaltegurt 9 jeweils
so umgelenkt wird, daß der
Rückhaltegurt 9 in
den Umlenkungsbereichen jeweils in Richtung der Last P im wesentlichen
parallel oder nur unter geringer Winkellage zueinander verlaufende Teillängen 12 aufweist.
Um eine möglichst
gute Krafteinwirkung auf die Sensoren 14 am Umlenkträger 7 zu
bewirken, ist dieser im Bereich seiner Anlenkung an der Meßträgeranordnung 1 mit
einer napf- oder taschenförmigen
Ausnehmung 18 versehen, so daß die hierdurch bewirkte Schwächung dazu
führt,
daß die
Einwirkung der Druckkräfte
Q nur auf den Bereich der Teillängsträger 7.1 und 7.2 wirksam
wird. Eine entsprechende Ausnehmung 19 weist der Umlenkträger 7 auch
an seinem freien, der Anlenkung abgekehrten Ende auf.
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Wie 3 und 5 erkennen
lassen, sind die Lastaufnahmeträger 2 in
Richtung des Zugkraftpaares P durch das gegebene Rechteckprofil
verhältnismäßig steif
ausgebildet. Da der zu prüfende
Haltegurt 9 praktisch über
die gesamte Breite des Zwischenraums 5 an den Umlenkkanten 10 der
Lastaufnahmeträger 2 anliegt,
ergeben sich unter der Krafteinwirkung des Zugkraftpaares P bei
kleineren Abmessungen praktisch keine Biegeverformungen der Lastaufnahmeträger, so
daß die
Kraftwirkung des Zugkraftpaares P unmittelbar über die senkrecht zu den Lastaufnahmeträgern 2 verlaufenden
Zugträger 3 aufgenommen
wird. Die Zugträger 3 erfahren
hierbei eine der Zugkraft proportionale Streckung, die dann über die
Sensoren 4, beispielsweise Dehnmeßstreifen, als Kraft erfaßt werden
kann.
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Zur
Verbesserung des Meßergebnisses
ist es vorteilhaft. wenn der Umlenkträger 7 zwischen seinen
beiden Umlenkkanten 11, wie in 4 dargestellt
und aus dem Längsschnitt
gem.
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2 zu
entnehmen, auf seiner Oberseite und seiner Unterseite mit einer
Nut 13 versehen ist, so daß der Umlenkträger 7 praktisch
in zwei parallele Umlenkträger 7.1 und 7.2 unterteilt
wird. Zwischen diesen beiden Umlenkträgern 7.1 und 7.2 sind
in einer Vertiefung der Nut 13 zwei Druckkraftaufnehmer 14.1 und 14.2 angeordnet,
beispielsweise wiederum in Form von Dehnmeßstreifen, so daß, wie aus 5 zu
erkennen, das infolge der Umlenkung auf den Umlenkträger 7 wirkende
Kräftepaar
Q als Druckkräfte über den
Umlenkträger 7 zusätzlich erfaßt werden kann.
Die Dehnmeßstreifen 14.1 und 14.2 liegen praktisch
in gleichem Abstand zur neutralen Faser des Umlenkträgers, so
daß durch
Biegung und/oder Verwindung des Umlenkträgers praktisch keine Meßfehler
bewirkt werden.
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Aus
dem Querschnitt gem. 5 ist ohne weiteres abzuleiten,
daß auch
eine Auslenkung des Rückhaltegurtes 9 gegenüber einem
parallelen Verlauf keinen Einfluß auf das Meßergebnis
hat.
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Wie
aus 6 ersichtlich, werden bei der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform
die als Dehnmeßstreifen
ausgebildeten Sensoren 4 und 14 in einer Wheatston'schen Vollbrücke in der
dargestellten Weise miteinander verschaltet. Die bei den Eckpunkte 15 der
Brückenschaltung
sind mit einer Stromversorgung 15.1 verbunden, während die
Eckpunkte 16 über
ein Meßgerät 17 miteinander
verbunden sind. Im lastfreien Zustand ist die Brückenschaltung abgeglichen und
die Anzeige am Meßgerät gleich
Null. Wird durch Verformungen der Zugträger einerseits und der Umlenkträger im Bereich
der Sensoren andererseits die Brücke
verstimmt, d. h. der Widerstand der einzelnen Dehnmeßstreifen ändert sich
proportional zur Streckung der Zugträger und proportional zur Zusammendrückung im
Bereich der Umlenkträger,
dann fließt
durch das Meßgerät 17 ein zu
den Kräftepaaren
P und Q proportionaler Strom, der nach entsprechender Kalibrierung
unmittelbar als Kraftmessung erfaßt werden kann.
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Wie
aus dem Schnitt gem. 1 ersichtlich, sind die beiden
Sensoren 4 in der neutralen Faser der Zugträger 3 angeordnet,
so daß eine
Kraftwirkung in Richtung des Pfeiles B (2) auf die
Unterseite der Lastaufnahmeträgeranordnung 1 auch
bei einer Biegeverformung der Zugträger nicht in das Meßergebnis
eingeht. Damit ist es möglich,
das Meßgerät mit seiner
Unterseite beispielsweise auf den Brustbereich eines Dummy anzuordnen.
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In 7 ist
eine Abwandlung der Anordnung der Dehnmeßstreifen 4.1 und 4.2 an
den Zugträgern 3.1 und 3.2 dargestellt.
Hierbei sind die Dehnmeßstreifen 4.1 und 4.2 jeweils
parallel zur Erstreckung des Umlenkträgers 7 an den Zugträgern 3.1 und 3.2 angeordnet.
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Um
bei dieser Anordnung die Einflüsse
einer etwaigen Biegebeanspruchung zu kompensieren, ist der Dehnmeßstreifen 4.1 auf
der Unterseite und der Dehnmeßstreifen 4.2 auf
der Oberseite des jeweiligen Zugträgers in einer flachen Vertiefung
angeordnet.
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Anhand
der 8 bis 10 wird eine abgewandelte Ausführungsform
beschrieben. Der Grundaufbau des Verformungselementes und seine Zuordnung
zum Unlenkträger 7 entspricht
den zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
Die Unterschiede bestehen im wesentlichen in der Anordnung der Sensoren,
auch hier in Form von Dehnmeßstreifen.
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Wie 8 (Schnitt)
sowie 9 und 10 (Untersicht)
erkennen lassen, sind die Sensoren 4.1 und 4.2 auf
der Unterfläche
des rahmenförmigen
Verformungselementes 1 angeordnet, und zwar an den Enden
eines Lastaufnahmeträgers 2.1 im Übergangsbereich
zu den beiden angrenzenden Zugträgern 1,
und zwar mit ihrer Wirkungslinie unter einem Winkel von 45° zur Richtung
der Zugkraft P.
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10 zeigt
in einer Untersicht die Anordnung eines Sensors 14 in Form
eines Dehnmeßstreifens
am Umlenkträger 7.
Durch diese Anordnung wird bei Belastung über den zu prüfenden Gurt
die Durchbiegung des Umlenkträgers
erfaßt.
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Da
bei dieser Ausführungsform
zwei Sensoren 4 und ein Sensor 14 vorgesehen sind,
muß die Meßbrücke etwas
anders verschaltet werden. Die Abwandlung ist in Verbindung mit 11 erläutert und
im Vergleich zu 6 unmittelbar aus der Zeichnung
zu entnehmen.
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Dem
Sensor 14 am Umlenkträger 7 ist
ein Kalibrierwiderstand RK1 parallel zugeschaltet.
Der andere Zweig der Schaltung wird durch einen Festwiderstand RF und einen hierzu parallelgeschalteten Kalibrierwiderstand
RK2 gebildet.
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Während die
aus dem Stand der Technik bekannten Meßeinrichtungen ausschließlich aus
hochwertigen Werkstoffen, beispielsweise Titanwerkstoffen oder dergl.
hergestellt werden müssen,
kann der erfindungsgemäße Meßwertaufnehmer
aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt werden. Eine Herstellung
ausschließlich
aus hochwertigen Werkstoffen, beispielsweise Titan oder dergl. ist
selbstverständlich
ebenfalls möglich.
Die als Beispiel dargestellte Formgebung erlaubt es aber, ei nen
derartigen Meßwertaufnehmer
mit seinen Zugträgern 3 aus
einem hochwertigen Werkstoff und seinen Umlenkträger 7 aus einem geringerwertigen,
dafür aber
leichteren Werkstoff, beispielsweise einem Aluminiumwerkstoff herzustellen.
Durch eine entsprechende, auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmte
Werkstoffauswahl läßt sich
so ein Gesamtgewicht in max. 100 g einhalten. Ein geringes Gesamtgewicht
ist insbesondere für
die Prüfung
von Gurten an Personenrückhaltesystemen
erforderlich, um bei Crash-Tests die auf den Meßwertaufnehmer wirkenden Wuchtkräfte möglichst
klein zu halten, um eine Verfälschung
des Meßergebnisses
zu minimieren.
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Versuche
ergaben Linearitätsabweichungen von
+ 0,83% und –0,83%,
wobei praktisch keine Hysterese des Gesamtsystems "Gurt-Meßwertaufnehmer" festzustellen war.
Damit entfallen aufwendige Voruntersuchungen über das Verhalten des Gurtmaterials
und eine Eingabe der hieraus gewonnenen Parameter in einen Meßrechner.
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Ein
derartiger Meßwertaufnehmer
kann generell zur Prüfung
von Gurten verwendet werden, so beispielsweise von Gurten zur Sicherung
von Ladegut auf einem LKW.