DE10128287A1 - Kocher - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein Kocher in Form eines Röhren-Wärmeaustauschers, bei dem sich innerhalb eines Mantelgehäuses (1) ein Bündel von engständigen, von einem Heizmedium durchströmten Rohren (4) erstreckt und die zu behandelnde, über seitliche Stutzen zu- und abgeführte Masse die Rohre von außen umspült, wobei im Mantelgehäuse Umlenkbleche (5) vorgesehen sind, die die Strömungskammern abgrenzen und Öffnungen (6) zum Übergang der zu behandelnden Masse von einer Strömungskammer zur nächsten aufweisen. Die Umlenkbleche (5) sind dabei in einem schmalen Randbereich mit segmentartigen Öffnungen (6) versehen, die sich abwechselnd an diametral gegenüberliegenden Seiten der Innenwandung des Mantelgehäuses (1) befinden, wobei die Öffnung des in Strömungsrichtung ersten Umlenkbleches dem Zulaufstutzen (11) für die Masse und die Öffnung des letzten Umlenkbleches dem Abfuhrstutzen (12) gegenüberliegen. DOLLAR A Dieser Kocher ist für alle möglichen Arten von zu behandelnden Massen optimal geeignet und zeichnet sich dadurch aus, daß die Masse auf einen zickzack-förmigen Strömungsweg quer zu den Heizrohren geführt wird und es keine Bereiche gibt, in denen Teilströme sich mit unkontrollierter Verweilzeit aufhalten können.
Description
Die Erfindung betrifft eine üblicherweise als "Kocher" bezeichnete
Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Massen für die Herstellung von Zucker
waren.
Die wesentlichen Bestandteile solcher Massen sind Zucker oder Zucker
austauschstoffe jeglicher Art im Gemisch mit anderen Nahrungs- und Genuß
mitteln wie Stärken, Milchprodukten, Geliermitteln und dergleichen. Die
Wärmebehandlung kann je nach Art der Masse eine Erwärmung, eine Vorlösung
und/oder eine Kochung sein, und die Anforderungen an die Wärmebehandlung
können je nach Art der zu behandelnden Masse sehr unterschiedlich sein.
Viele Massen enthalten Bestandteile, die bei der Erwärmung zum Anbrennen
neigen oder die thermisch schonend zu verarbeiten sind. Dies gilt bei
spielsweise für Milch oder Milchbestandteile, Fruchtbestandteile oder
Geliermittel wie Gelatine, Stärke, Pektin und Gummi Arabicum.
Es gibt verschiedene Typen von Kochern, die aber sämtlich noch nicht
in allen Punkten befriedigend sind. Die wohl ältesten Typen waren die
sogenannten Satzkocher (eine Art beheizter Kessel), die oftmals auch mit
Rührwerken ausgerüstet waren und für ein chargenweises Verarbeiten ein
facher, wenig empfindlicher Massen auch geeignet waren. Sobald die Massen
aber zum Anbrennen neigten, gab es Probleme. Es half lediglich zum Teil,
die Rührer mit Schabern zu versehen ("geschabte Heizflächen"). Außerdem war
mit diesen Kochern kein kontinuierliches Arbeiten möglich.
Für ein kontinuierliches Arbeiten werden bis heute die sogenannten
Schlangenkocher eingesetzt, bei denen die zu behandelnde Masse durch eine
von einem äußeren Heizmedium erwärmte Rohrschlange strömt. Allerdings
ergibt sich auch hier das Problem des Anbrennens. Dem versucht man auf
verschiedene Weise zu begegnen, beispielsweise durch einen abgeflachten
Querschnitt der Rohrschlange zur Geschwindigkeitserhöhung im Wandbereich
oder durch zusätzliche Einbauten in der Rohrschlange, also letztlich durch
Maßnahmen, durch die die Kontaktzeit zwischen Masse und Heizfläche mög
lichst gering gehalten werden soll.
Der Erfolg solcher Maßnahmen ist jedoch begrenzt, und der Kocher muß
häufig zur Reinigung abgeschaltet werden. Manche Massen, insbesondere
solche auf Basis von Stärke, können überhaupt nicht zufriedenstellend ver
arbeitet werden. Für diese Massen wurden bislang vorzugsweise die sogenann
ten Jet-Kocher eingesetzt, bei denen Heißdampf direkt in die Masse einge
blasen wird. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die relativ einfache
technische Umsetzung und die Tatsache, daß keine Heizfläche vorhanden ist,
an der die Masse anbrennen kann. Nachteilig ist dagegen der direkte Kontakt
zwischen Heizmedium und Masse.
In jüngerer Zeit ist ein Kochertyp bekannt geworden, der nach dem
Prinzip eines Röhren-Wärmeaustauschers arbeitet und beispielsweise in der
DE-C 35 28 426 beschrieben ist. Bei diesem Kocher wird das Rohrbündel eines
langgestreckten Röhren-Wärmeaustauschers von dem Heizmedium durchströmt,
während die zu behandelnde Masse innerhalb des Mantelgehäuses des Wärme
austauschers die Rohre außen umspült. Sie wird mit Hilfe von Prallblechen
oder Umlenkblechen, die sich im Innenraum des Wärmeaustauschers befinden
und von den Rohren des Rohrbündels durchdrungen werden, in einen im
wesentlichen quer zu den Rohren des Rohrbündels verlaufenden Strömungsweg
gezwungen und erfährt dabei an den Rohren eine zusätzliche Verwirbelung.
Das ergibt eine gute Energieübertragung, durch die die Anwendung einer nur
geringen Temperaturdifferenz zwischen Masse und Heizmedium möglich ist, mit
der Folge, daß eine vorhandene Neigung zum Anbrennen vermindert und die
Produktqualität verbessert wird.
Bei der Erwärmung bzw. dem Kochen von zum Anbrennen neigenden
Produkten bildet sich nämlich bei allen üblichen kontinuierlichen Kochern
mit nicht geschabter Heizfläche ein Produktansatz auf der Heizfläche. Die
Schichtdicke dieses Produktansatzes vergrößert sich im Laufe der Zeit,
wodurch der Wärmeübergang vom Heizmedium zum Produkt reduziert wird. Um die
gewünschte Produkttemperatur konstant zu halten, muß die Temperatur des
Heizmediums erhöht werden, wodurch der Anbrenneffekt noch beschleunigt
wird. Weiterhin führen diese Anbrennungen zum Risiko einer Ablösung von
verbrannten Partikeln, welche sich dann im Produkt verteilen. Bei Ver
wendung von thermolabilen Produkten erfolgt außerdem ein zumindest partiel
ler thermischer Abbau dieser Produkte, welcher sich als Verfärbung äußern
kann und teilweise mit Überdosierungen kompensiert wird. Dies alles ist bei
dem aus der DE-C 35 28 426 bekannten Kocher besser vermieden als bei den
übrigen Kochertypen.
Dieser bekannte Kocher weist aber noch Mängel auf, was insbesondere
auf die Umlenkbleche zurückzuführen ist. Die Umlenkbleche definieren
nämlich zwischen sich quer zu den Rohren verlaufende Strömungskammern in
solcher Anordnung, daß die Masse abwechselnd durch einen ringförmigen Spalt
zwischen dem einen Umlenkblech und der Innenwandung des Kochers und dann
durch eine zentrale Öffnung im nächsten Umlenkblech hindurch strömt, also
praktisch von der Randzone des Kochers zur Mitte, und dann wieder zur
Randzone, usw. Dabei existieren im Zufuhr- und Abflußbereich der Masse
allerdings Zonen ohne Zwangs-Durchströmung, d. h. in diesen Bereichen kann
Masse undefiniert lange verweilen, wodurch hier Verbrennungserscheinungen
möglich sind. Des weiteren werden die dampfführenden Rohre im Bereich von
zentrischen Öffnungen der Umlenkbleche teilweise nicht quer angeströmt,
sondern in Längsrichtung zu diesen Rohren, wodurch in diesem Bereich die
Masse nicht verwirbelt werden kann. Konstruktiv bedingt existieren außerdem
an den Umlenkblechen mit Randausnehmung im Bereich der Mittelachse zwischen
den dampfführenden Rohren Zonen, welche nicht durchströmt werden.
Mit der Erfindung sollen diese Mängel vermieden werden und der
Technik ein Kocher zur Verfügung gestellt werden, der für alle möglichen
Arten von zu behandelnden Massen optimal geeignet ist.
Ausgehend von einem Kocher in Form eines Röhren-Wärmeaustauschers,
bei dem sich innerhalb eines Mantelgehäuses ein Bündel von engständigen,
von einem Heizmedium durchströmten Rohren erstreckt und die zu behandelnde
über seitliche Stutzen zu- und abgeführte Masse die Rohre von außen
umspült, wobei im Mantelgehäuse Umlenkbleche vorgesehen sind, die Strö
mungskammern abgrenzen und Öffnungen zum Übergang der zu behandelnden Masse
von einer Strömungskammer zur nächsten aufweisen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Umlenkbleche in einem schmalen Randbereich mit segment
artigen Öffnungen versehen sind und diese Öffnungen sich abwechselnd an
diametral gegenüberliegenden Seiten der Innenwandung des Mantelgehäuses
befinden, wobei die Öffnung des in Strömungsrichtung ersten Umlenkbleches
dem Zulaufstutzen für die Masse und die Öffnung des letzten Umlenkbleches
dem Abfuhrstutzen gegenüberliegen.
Mit der Erfindung wird in konstruktiv einfacher, aber außerordentlich
wirkungsvoller Weise erreicht, daß die zu behandelnde Masse auf einen zick
zackförmigen Strömungsweg quer zu den Heizrohren geführt wird und es keine
Bereiche gibt, in denen Teilströme ausbrechen und sich irgendwo mit
unkontrollierter Verweilzeit aufhalten können. Somit kann die Masse
innerhalb der Kammern nur quer zu den Heizrohren strömen, niemals aber im
Gleichstrom zu den Rohren. Im Verein mit den übrigen inhärenten Vorteilen
eines nach dem Prinzip eines Röhren-Wärmeaustauschers arbeitenden Kochers
wird so für praktisch jede zu behandelnde Masse unabhängig von deren
Zusammensetzung ein optimales Ergebnis sichergestellt. Es versteht sich,
daß dabei die Betriebsparameter des Kochers, wie Temperatur, Druck und
Durchsatzgeschwindigkeit, in an sich bekannter Weise auf die behandelte
Masse einzustellen sind.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen definiert und in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
näher erläutert. Dabei stellen dar:
Fig. 1 den Grundtyp eines erfindungsgemäßen Kochers in perspek
tivisch-schematischer Ansicht,
Fig. 2 in gleicher Ansicht Beispiele für die Ausbildung der
seitlichen Durchlaß-Öffnungen in den Umlenkblechen,
Fig. 3 ein Beispiel für die Veränderung des Querschnitts der
Durchlaß-Öffnungen, und
Fig. 4 ein anderes Beispiel dafür.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Grundtyp des Kochers geht aus
von dem Prinzip eines Rohrbündel-Wärmeaustauschers. Es ist ein im wesentli
chen rohrförmiges Mantelgehäuse 1 vorgesehen, das an seinen beiden Enden in
eine Abschlußhaube 2, 2' übergeht. Im Bereich des Übergangs vom Mantelge
häuse 1 in die Abschlußhauben befinden sich zwei Rohrplatten 3, 3', die
eine Vielzahl von engständigen Bohrungen aufweisen, zwischen denen sich ein
entsprechend engständiges Bündel von vorzugsweise gradlinigen Rohren 4
erstreckt.
Das soweit beschriebene Gerät besitzt eine sehr schlanke Form (das
Verhältnis von Länge zum Durchmesser ist größer als 3 : 1) und ist stehend
ausgeführt. Es ist mit mehreren Anschlüssen versehen, nämlich dicht
oberhalb des unteren Bodens 3' mit einem Stutzen 11 für die Zuführung der
zu behandelnden Masse, dicht unterhalb des oberen Bodens 3 mit einem
Stutzen 12 für die Abführung der behandelten Masse sowie im Bereich der
beiden Abschlußhauben 2, 2' mit zwei Stutzen 18 und 19 für die Zufuhr bzw.
die Abfuhr eines Heizmediums. Weitere Anschlußstutzen können vorgesehen
sein für die zusätzliche Zufuhr bzw. auch Abfuhr von Masse. Dies ist in
Fig. 1 am Beispiel des Hilfsanschlusses 15 dargestellt.
Im Betrieb strömt die zu behandelnde Masse vom unteren Zufuhrstutzen
11 innerhalb des Mantelgehäuses empor und verläßt es am oberen Abfuhrs
tutzen 12. Das Heizmedium strömt im Gegenstrom von oben nach unten, es
tritt in den oberen Zufuhrstutzen 16 ein, durchströmt das Bündel von Rohren
4 und verläßt das Gerät am unteren Abfuhrstutzen 19. Im übrigen kann
selbstverständlich auch der obere Stutzen 12 ein Zufuhrstutzen und der
untere Stutzen 11 ein Abfuhrstutzen sein, sodaß die Masse den Kocher von
oben nach unten durchströmt. Für das Heizmedium gilt dann gegebenenfalls
die umgekehrte Strömungsrichtung. Entscheidend ist es jeweils, daß in
nerhalb des Mantelgehäuses Umlenkbleche 5 vorgesehen sind, die, jeweils mit
Ausnahme einer Aussparung 6, strömungsdicht an die Innenwandung des
Mantelgehäuses anschließen und auch strömungsdicht von den Rohren 4
durchdrungen werden. Die Aussparungen 6 der Umlenkbleche sind dabei in
aufsteigender Reihenfolge diametral gegeneinander versetzt, und zwar
derart, daß sich die Aussparung 6 des ersten, untersten Umlenkbleches genau
auf der gegenüberliegenden Seite des Zufuhrstutzens 11 befindet, die
Aussparung des nächst höheren Umlenkbleches 5 auf der gegenüberliegenden
Seite der ersten Aussparung, usw. bis zur obersten Aussparung, die sich
wiederum auf der gegenüberliegenden Seite des Abfuhrstutzens 12 befindet.
Durch die Umlenkbleche wird der Innenraum des Kochers in einzelne
Strömungskammern unterteilt, und durch die diametral gegenüberliegende
Anordnung der Aussparungen 6 wird erreicht, daß die in das Mantelgehäuse
einströmende Masse die einzelnen Kammern jeweils zick-zack-förmig von unten
nach oben durchströmt, bis die Masse schließlich am Abfuhrstutzen 12 wieder
austritt. Die Masse kann nur im Bereich der Aussparungen 6 von einer Kammer
in die nächstfolgende Kammer gelangen, und zwar mit jeweils einer Umlenkung
um 180°. Somit kann die Masse innerhalb der Kammern nur quer zu den Rohren
4 strömen, niemals aber im Gleichstrom zu den Rohren. Dadurch gibt es an
den einzelnen Rohren nur jeweils sehr kurze Berührungszeiten, die an allen
Stellen innerhalb des Kochers praktisch nahezu gleich lang sind. Irgendwel
che Stellen der heizenden Rohre 4, die wesentlich längere Berührungszeiten
zur Masse aufweisen, bei denen also die Verweilzeit von Teilströmen
wesentlich vom Hauptstrom abweicht, gibt es nicht. Die Masse wird also
gleichmäßig und schonend erwärmt.
Insgesamt sind die Strömungs-Einbauten innerhalb des Mantelgehäuses,
also die Umlenkbleche 5 mit den Aussparungen 6, so ausgeführt, daß der
Viskositätsveränderung der zu behandelnden Masse derart Rechnung getragen
wird, daß die Strömungsgeschwindigkeit quer durch das Rohrbündel zwischen
zwei Umlenkblechen möglichst konstant ist. Dies kann dadurch geschehen, daß
der Abstand zwischen zwei Umlenkblechen, also das Volumen der zwischen zwei
Umlenkblechen gebildeten Kammern unterschiedlich ist, beispielsweise von
unten nach oben in definierter Weise zunimmt. Auch die Größe und Form der
Aussparungen 6 kann entsprechend der Forderung nach möglichst gleichmäßiger
Strömungsgeschwindigkeit entlang des Strömungsweges der Masse unterschied
lich sein, wobei die Details der Größe und Form der Aussparung 6 natürlich
auch durch die Art der zu behandelnden Masse beeinflusst wird. Die Fig. 2
zeigt fünf Beispiele von unterschiedlich ausgebildeten Aussparungen 6a-6e.
Bei der Beschreibung des erfindungsgemäßen Kochers wurde bislang
unterstellt, daß die Strömungs-Einbauten innerhalb des Mantelgehäuses 1
nicht variabel sind. Dies muß nicht sein. Im weiteren Verfolg des Erfin
dungsgedankens kann vorgesehen sein, Größe und Form der Aussparungen 6 ver
änderlich zu gestalten. Die Fig. 3 zeigt eine Möglichkeit einer stufenlosen
Verengung der Aussparungen 6 mit Hilfe einer Verstellplatte 7a, die mittels
eines von außerhalb der Vorrichtung zu bedienenden Gestänges 9a nach oben
oder unten verschoben wird und damit Größe und Form der Aussparung 6
verändert. Die Fig. 4 läßt eine equivalente Lösung mit Hilfe von Verstell
segmenten 7b erkennen, die beispielsweise mit Hilfe eines Drehantriebs 9b
von einer vertikalen in eine horizontale Position gedreht werden können, um
Fläche und Form der Aussparung 6 zu verändern. In beiden Fällen der Fig. 3
und 4 läßt sich so, ohne den Kocher demontieren zu müssen, eine Änderung
der Innenstruktur des Kochers erreichen. Dies kann beispielsweise erforder
lich sein, wenn dramatische Änderungen in der Konsistenz der zu bearbeiten
den Masse eintreten und dies erweist sich auch als vorteilhaft, wenn ein
Kocher von der Bearbeitung einer Masse A auf die Bearbeitung einer anderen
Masse B umgestellt werden soll.
Die Fig. 3 läßt im übrigen noch die Möglichkeit erkennen, mit Hilfe
von Ablenkleisten 8 die Gleichmäßigkeit der Querströmung zu unterstützen.
Natürlich können, was zeichnerisch nicht mehr weiter dargestellt ist, die
Leisten 8 auch um ihre Längsachse drehbar ausgebildet sein, so daß sie je
nach Bedarf mehr oder weniger quer zur Strömung der Masse gerichtet sind
und die Strömung der Masse damit mehr oder weniger stark beeinflussen.
Ebenfalls nicht weiter zeichnerisch dargestellt ist die Möglichkeit,
die Umlenkbleche 5 als solche verschiebbar innerhalb des Mantelgehäuses 1
anzuordnen, beispielsweise mit Hilfe eines Gestänges analog dem Gestänge
9a, um die Größe der Kammern zwischen zwei Umlenkblechen zu variieren, und
zwar wiederum entweder während des Betriebs bei der Behandlung einer
bestimmten Masse A als auch bei der Umstellung von der Masse A auf eine
Masse B.
Schließlich sei noch erwähnt, daß ein kreisrunder Querschnitt des
Mantelgehäuses 1 zwar eine übliche Ausbildung von Rohrbündel-Wärmeaustau
schern darstellt, aber keineswegs für den hier beschriebenen Kocher eine
zwingende Ausbildung ist. Vielmehr ist es ebenso möglich und in manchen
Fällen vorteilhaft, das Mantelgehäuse 1 mit einer anderen Querschnittsform
zu versehen, beispielsweise oval oder eliptisch oder gegebenenfalls auch
länglich-polygon. Dadurch kann in Einzelfällen, wenn es die Parameter der
zu behandelnden Masse erfordern, noch besser auf eine gleichmäßige und
schonende Erwärmung der Masse hingewirkt werden.
Gemeinsam ist allen möglichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Kochers, daß die Temperaturdifferenz zwischen Heizmedium und End-Produkt
temperatur sehr gering ist, so daß eine sehr schonende Erwärmung statt
findet. Dies wirkt bei Produkten, die zum Anbrennen neigen, einer Produkt
anhaftung an den Heizflächen entgegen. Zwar sind solche Produktanhaftungen
nicht in allen Fällen völlig ausgeschlossen, aber sie sind im Vergleich zu
bekannten Kochern mit nicht geschabten Heizflächen (einschließlich dem aus
der DE-C 35 28 426 bekannten Kocher) gering und können nach relativ langen
möglichen Produktionszeiten ohne Zwischenreinigung mit vergleichsweise
einfachen Mitteln entfernt werden, d. h. in der Regel ohne chemische
Zusätze. Die Möglichkeit der Zugabe von besonders stark zum Anbrennen
neigenden Produkten zu einer bereits erwärmten Hauptmasse über einen oder
mehrere zusätzliche, seitliche Stutzen, beispielsweise den Hilfsstutzen 15
zwischen Ein- und Auslauf, verbessert dieses Verhalten noch weiter.
Eine vorteilhafte Verwendung dieses Kochers ist aber auch für
Rezepturen gegeben, welche keine zum Anbrennen neigenden Bestandteile
enthalten, da die reduzierte thermische Beanspruchung sich auch hier
positiv auf die Produktqualität auswirkt. Durch nachgeschaltete Baugruppen
oder -teile ist es möglich, den Druck im Kocher so zu beeinflussen, daß zum
einen durch Erwärmen unter Überdruck höhere Temperaturen ohne Reduzierung
des Wasseranteils als unter atmosphärischen Bedingungen möglich sind, z. B.
zur Karamelisationsbeschleunigung (Siedeverzug), bzw. unter Unterdruck bei
niedrigen Temperaturen höhere Trockensubstanzen produktschonend erreicht
werden können, z. B. zur Karamelisationsverzögerung. Der kompakte Rufbau und
die im Vergleich zu bekannten Kochern geringeren äußeren Abmessungen
erlauben bei geringem konstruktiven Aufwand eine einfache Einbindung des
Kochers in ein Anlagenkonzept.
Claims (12)
1. Kocher in Form eines Röhren-Wärmeaustauschers, bei dem sich innerhalb
eines Mantelgehäuses ein Bündel von engständigen, von einem Heizmedi
um durchströmten Rohren erstreckt und die zu behandelnde über seitli
che Stutzen zu- und abgeführte Masse die Rohre von außen umspült,
wobei im Mantelgehäuse Umlenkbleche vorgesehen sind, die Strömungs
kammern abgrenzen und Öffnungen zum Übergang der zu behandelnden
Masse von einer Strömungskammer zur nächsten aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umlenkbleche (5) in einem schmalen Randbe
reich mit segmentartigen Öffnungen (6) versehen sind und diese
Öffnungen sich abwechselnd an diametral gegenüberliegenden Seiten der
Innenwandung des Mantelgehäuses (1) befinden, wobei die Öffnung des
in Strömungsrichtung ersten Umlenkbleches dem Zulaufstutzen (11) für
die Masse und die Öffnung des letzten Umlenkbleches dem Abfuhrstutzen
(12) gegenüberliegen.
2. Kocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Umlenkbleche (5) unterschiedlich ist.
3. Kocher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Umlenkbleche (6) ohne Demontage des Kochers veränderbar
ist.
4. Kocher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß Form und Größe der segmentartigen Öffnungen (6) in den
Umlenkblechen (5) unterschiedlich ist.
5. Kocher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Form und Größe
der segmentartigen Öffnungen (6) in den Umlenkblechen (5) ohne
Demontage des Kochers veränderbar ist.
6. Kocher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bewegbar angeord
nete Verstellsegmente (7a, 7b) zur Änderung von Form und Größe der
segmentartigen Öffnungen (6) in den Umlenkblechen (5) vorgesehen
sind.
7. Kocher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zusätzliche Ablenkleisten (8) vorgesehen sind, die sich
innerhalb einzelner Strömungskammern in Richtung der Heizrohre (4)
erstrecken.
8. Kocher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkleisten
(8) um eine Längsachse drehbar angeordnet sind.
9. Kocher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem Zufuhrstutzen (11) und dem Abfuhrstutzen (12)
der Masse noch Hilfsstutzen (15) zur zusätzlichen Zufuhr bzw. Abfuhr
von Masse vorgesehen sind.
10. Kocher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Mantelgehäuse (1) des Kochers einen länglichen Quer
schnitt aufweist und die Fläche der Umlenkbleche (6) entsprechend
ausgebildet ist.
11. Kocher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß nach dem Kocher Baugruppen oder -teile angeordnet sind,
durch welche der Druck im Kocher definiert eingestellt werden kann
(Überdruck oder Vakuum).
12. Kocher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß auch im Bereich der segmentartigen Öffnungen (6) der Umlenk
bleche (5) noch Heizrohre (4) angeordnet sind, welche von der Masse
teilweise nicht vornehmlich quer angeströmt werden.
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