DE10127528A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um eine Achse drehbar gelagerten Elementes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um eine Achse drehbar gelagerten ElementesInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um eine Achse drehbaren Elementes, insbesondere eines Rundtisches, mit einer koaxial zu dem Element (R) angeordneten Maßverkörperung (1) und zwei an der Maßverkörperung vorgesehenen Meßteilungen (11, 12), die die Drehachse (A) der Maßverkörperung (1) ringförmig umgeben und die zur Abtastung entlang zweier voneinander linear unabhängiger Richtungen (z, U) eingerichtet sind. Dabei ist mindestens eine Meßteilung (11) zur Abtastung entlang einer Richtung (z) vorgesehen, die eine Komponente entlang der Drehachse (A) aufweist, und es sind jeder Meßteilung (11, 12) mindestens drei entlang einer die Drehachse (A) umgebenden Umfangsrichtung (U) voneinander beabstandete Meßköpfe (2) zur Abtastung der jeweiligen Meßteilung (11, 12) zugeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um eine Achse
drehbar gelagerten Elementes, insbesondere eines Rundti
sches.
Die Erfassung der Rotationsbewegung erfolgt zum Zweck der
Bestimmung von Abweichungen gegenüber einer idealen Drehbe
wegung um eine vorgegebene Achse. Es kann sich beispiels
weise um eine sogenannte Kalibrationsmessung handeln, bei
der die erfaßten Abweichungen der Rotationsbewegung von
einer idealen Drehbewegung zu einer anschließenden Kali
brierung verwendet werden können. D. h. die Kenntnis der
auftretenden Abweichungen von einer idealen Drehung kann
beim späteren Einsatz des drehbar gelagerten Elementes,
z. B. eines Rundtisches oder einer Werkzeugmaschinen-Spin
del, rechnerisch berücksichtigt werden.
Die Abweichungen der Drehbewegung eines Rundtisches oder
eines anderen drehbar gelagerten Elementes von einer idea
len Drehbewegung um eine vorgegebene Achse lassen sich
zerlegen in insgesamt sechs Einzelabweichungen, nämlich
jeweils drei translatorische und rotatorische Abweichungen.
Aus der DE 36 37 410 C2 sind ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Messung von Drehtischabweichungen bekannt,
wobei der Drehtisch im Meßvolumen eines
Koordinatenmeßgerätes angeordnet ist und die Abweichungen
mit Hilfe des Koordinatenmeßgerätes bestimmt werden, indem
auf dem Drehtisch ein Prüfkörper befestigt wird, der eine
Vielzahl durch Antastflächen gebildeter. Meßpunkte trägt,
und in verschiedenen Winkelstellungen des Drehtisches
jeweils mit dem Koordinatenmeßgerät Sätze von
Meßpunktkoordinaten durch Antastung ermittelt, werden. Aus
diesen Sätzen von Meßpunktkoordinaten werden die
Drehtischabweichungen berechnet. Dieses Verfahren hat den
Nachteil, daß zur Messung der Drehtischabweichungen eine
Antastung des Prüfkörpers erforderlich ist und daß die
einzelnen Abweichungen nur in einer Abfolge mehrerer
Messungen bestimmt werden können.
In dem Fachbuch Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme,
Band 4, VDI-Verlag 1996, Seite 149 ff. ist eine Methode zur
Messung der Abweichung rotatorischer Achsen mittels Prüfku
geln oder Prüfzylindern beschrieben. Die dort erwähnten
Methoden weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie jeweils
nur die Ermittlung eines Teiles der sechs Einzelabweichun
gen gestatten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Erfassung der Rotationsbewegung eines
um eine Achse drehbar gelagerten Elementes zu schaffen, die
eine vollständige Bestimmung der auftretenden Einzelabwei
chungen oder eine Kompensation der Einzelabweichungen
während einer Messung ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Schaffung
einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
sowie eines Verfahrens mit den Merkmalen des Patentan
spruches 28 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt eine koaxial zu dem
zu messenden Element, z. B. einem Rundtisch, angeordnete
Maßverkörperung und zwei an der Maßverkörperung vorgesehene
Meßteilungen, die die Drehachse der Maßverkörperung ring
förmig umgeben und die zur Abtastung entlang zweier vonein
ander linear unabhängiger Richtungen ausgebildet sind.
Dabei ist mindestens eine Meßteilung zur Abtastung entlang
einer Richtung vorgesehen, die eine Komponente entlang der
Drehachse aufweist, und jeder Meßteilung sind mindestens
drei entlang des Umfangs der Maßverkörperung voneinander
beabstandete Meßköpfe zur Abtastung der jeweiligen
Meßteilung zugeordnet.
Bei der Maßverkörperung kann es sich um einen mit dem zu
messenden Element verbindbaren Prüfkörper handeln. Die
Maßverkörperung kann jedoch auch in das zu messende Element
(z. B. einen Rundtisch) integriert sein.
Durch Abtastung einer der Meßteilungen mittels dreier
entlang des Umfangs der Maßverkörperung voneinander beab
standeter Meßköpfe lassen sich drei linear unabhängige Ein
zelabweichungen der Rotationsachse bezüglich der vorgegebe
nen, idealen Achse bestimmen. Da die beiden Meßteilungen
wiederum entlang zweier Richtungen abgetastet werden, die
linear unabhängig voneinander sind (also nicht durch eine
lineare Verknüpfung ineinander überführt werden können), so
lassen sich hiermit insgesamt sechs Einzelabweichungen
bestimmen, also alle Einzelabweichungen gegenüber einer
idealen Drehbewegung um eine vorgegebene Achse ermitteln.
Die Bestimmung der Einzelabweichungen aus den mit der er
findungsgemäßen Vorrichtung meßbaren Werten ist im
Einzelnen weiter unten anhand der Fig. 7 und 8
dargelegt.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß die Be
stimmung aller sechs Einzelabweichungen simultan, positi
onsabhängig und kontinuierlich mit einem Meßaufbau durch
ein berührungslos arbeitendes, hochauflösendes und
hochgenaues Meßverfahren erfolgen kann. Hierdurch wird mit
einer Messung eine vollständigen Kompensation aller Abwei
chungen von einer idealen Drehbewegung ermöglicht, indem
die Einzelabweichungen bei späteren Anwendungen rechnerisch
berücksichtigt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist u. a. verwendbar für
Abnahmetests und die Kalibrierung von Rundtischen auf der
Grundlage einer statischen oder dynamischen Vermessung des
Rundtisches, für die Bestimmung von Positionier- und Um
kehrfehlern, für die Durchführung von Step-Response-Tests
und für die Bestimmung der thermischen Drift.
Außerdem wird bei einem Einsatz im geregelten Betrieb eine
ONLINE-Kompensation von Rundlaufabweichungen ermöglicht.
Insbesondere kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen sein, daß mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unmittelbar eine Korrektur (ONLINE-Korrektur)
der Meßwerte vorgenommen wird, die im Betrieb des
Rundtisches oder eines sonstigen drehbaren Elementes zur
Bestimmung von dessen Position, insbesondere Drehwinkel,
ermittelt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
beiden Meßteilungen senkrecht zueinander abtastbar. Werden
die beiden Meßteilungen durch Strichteilungen gebildet, so
ist dies in einfacher Weise dadurch erreichbar, daß die
Striche der einen Meßteilung senkrecht zu den Strichen der
anderen Meßteilung verlaufen. Beispielsweise ist eine Meß
teilung in axialer Richtung, also parallel zur Drehachse,
und die andere Meßteilung in tangentialer Richtung bezüg
lich der Drehachse abtastbar.
Die Meßteilungen können insbesondere durch inkrementale
Meßteilungen gebildet werden; es ist aber auch die Verwen
dung solcher Meßteilungen ohne weiteres möglich, die eine
absolute Positionsinformation liefern.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung werden die beiden Meßteilungen durch eine Kreuzgitter
teilung gebildet, die sich auf einer Mantelfläche der
Maßverkörperung, insbesondere einer zylinderförmigen Ma
ßverkörperung, entlang dessen Umfang erstreckt. Die
Kreuzgitterteilung kann sowohl durch zwei senkrecht
zueinander verlaufende Strichteilungen als auch durch eine
Schachbretteilung gebildet werden.
Andererseits können die beiden Meßteilungen aber auch
räumlich getrennt angeordnet sein, z. B. die eine Meßteilung
auf einer Mantelfläche der Maßverkörperung und die andere
Meßteilung auf einem von der Mantelfläche nach außen abste
henden, umlaufenden Ring.
Die resultierende Meßrichtung aus den beiden Meßrichtungen,
entlang der die Meßteilungen abgetastet werden, bildet mit
der Drehachse an jedem Meßpunkt vorzugsweise ein Paar
zueinander windschiefer Geraden, d. h. die Gerade, auf der
die resultierende Meßrichtung liegt, verläuft weder paral
lel zu der Drehachse noch schneidet sie letztere.
Mittels einer zusätzlichen Referenzmarkenspur kann der
sogenannte langwellige Teilungsfehler unter Verwendung
einer Korrekturtabelle kompensiert werden. Darüber hinaus
kann der Referenzimpuls zur Triggerung der Messung verwen
det werden.
Bei Verwendung einer zylindrischen Maßverkörperung sollte
dessen Durchmesser (senkrecht zur Drehachse) möglichst groß
gewählt werden, um die Einzelabweichungen mit größtmögli
cher Auflösung bestimmen zu können.
Gemäß einer Variante der Erfindung sind zur Abtastung der
beiden Meßteilungen drei Meßköpfe vorgesehen, von denen
jeder zwei Meßteilungen abtastet. In diesem Fall dienen
also dieselben Meßköpfe zur Abtastung beider Meßteilungen.
Diese Erfindungsvariante ist insbesondere dann vorteilhaft
anwendbar, wenn die beiden Meßteilungen durch eine Kreuz
teilung gebildet werden. In diesem Fall werden die drei
Meßköpfe als Kreuzgittermeßköpfe ausgebildet, mit denen
sich die Kreuzgitterteilung abtasten läßt.
Die drei Meßköpfe werden vorzugsweise - bezogen auf die
Drehachse der Maßverkörperung - in einem Abstand von je
weils 120° entlang des Umfangs der Maßverkörperung angeord
net.
Nach einer anderen Variante der Erfindung sind sechs Meß
köpfe zur Abtastung der beiden Meßteilungen vorgesehen,
wobei jeder Meßteilung drei Meßköpfe zugeordnet sind. In
diesem Fall tasten beispielsweise drei Meßköpfe die eine
Meßteilung in axialer Richtung ab und drei weitere Meßköpfe
die andere Meßteilung in axialer Richtung. Dabei werden die
zur Abtastung der einen und der anderen Meßteilung
vorgesehenen Meßköpfe entlang des Umfangs der
Maßverkörperung jeweils abwechselnd hintereinander
angeordnet, und zwar vorzugsweise in einem Winkelabstand
von jeweils 60°.
Insbesondere bei der Verwendung von sechs Meßköpfen können
diese in einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft
derart miteinander verschaltet werden, daß aus den durch
die Ausgangssignale der Meßköpfe erzeugten Meßwerten der
einzelnen Meßgrößen unmittelbar die Position, insbesondere
der tatsächliche Drehwinkel, des drehbaren Elementes be
stimmbar ist, wodurch eine sofortige Korrektur (ONLINE-Ko
rrektur) des durch Toleranzen beeinflußten Positions- bzw.
Winkelmeßwertes bei Durchführung einer Messung ermöglicht
wird.
Hierzu werden die Meßköpfe derart miteinander verschaltet
sind, daß die Meßwerte der zur (axialen) Abtastung der
einen Meßteilung vorgesehenen Meßköpfe zur Bildung von
Termen zweiter Ordnung miteinander verknüpft werden und daß
die Meßwerte der zur (tangentialen) Abtastung der anderen
Meßteilung vorgesehenen Meßköpfe linear in die Bestimmung
des Drehwinkels eingehen.
Neben den drei bzw. sechs Meßköpfen, die zur Abtastung der
beiden Meßteilungen erforderlich sind, kann noch mindestens
ein zusätzlicher Meßkopf zur Erzeugung eines redundanten
Ausgangssignales vorgesehen sein. So können beispielsweise
anstelle dreier Meßköpfe in einem Winkelabstand von jeweils
120° vier Meßköpfe in einem Winkelabstand von jeweils 90°
entlang des Umfangs der Maßverkörperung angeordnet werden.
Hierdurch besteht die Möglichkeit zur Kompensation von
Fehlern höherer Ordnung, z. B. von Exzentrizitätsfehlern
zweiter Ordnung (elliptische Teilung) oder von Planschlag
zweiter Ordnung (gebogene Teilung).
Sämtliche Meßköpfe werden vorzugsweise an einem gemeinsamen
Halter befestigt, um eine definierte Relativanordnung der
Meßköpfe festlegen zu können, wobei der Halter in geeigne
ter Weise fixiert werden muß, beispielsweise an einer
Werkzeugmaschinenspindel im Fall der Vermessung eines Rund
tisches.
Das Material des Halters ist derart zu wählen, daß dessen
thermisches Ausdehnungsverhalten demjenigen des Trägers der
Meßteilung entspricht. Als Träger der Meßteilung kann dabei
beispielsweise unmittelbar ein Prüfkörper selbst dienen,
oder die Meßteilung ist auf einem separaten, an dem Prüf
körper befestigten Maßband vorgesehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erfassung der Rotations
bewegung eines um eine Achse drehbar gelagerten Elementes
ist durch die Merkmale des Anspruchs 28 charakterisiert.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Maßverkörperung um ihre Drehachse relativ zu den Stel
len (Meßköpfen), an denen die Abtastung der Maßverkörperung
erfolgt, gedreht, und zwar vorzugsweise um mindestens eine
Umdrehung. Es ist dabei ohne Bedeutung, ob zur Ausführung
dieser Relativbewegung die Maßverkörperung oder die zur Ab
tastung der Maßverkörperung vorgesehenen Mittel (Meßköpfe)
bewegt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl zur
Bestimmung der Einzelabweichungen des drehbaren Elementes
im Rahmen einer Kalibrationsmessung, um diese Einzelabwei
chungen dann bei späteren Messungen kompensieren zu können,
als auch zu einer unmittelbaren, direkten ONLINE-
Kompensation der Einzelabweichungen des drehbaren Elemen
tes.
Bevorzugte Weiterbildungen dieses Verfahrens, das insbeson
dere mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgeführt
werden kann, sind in den von Anspruch 28 abhängigen Ansprü
chen angegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden bei der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Figuren deutlich werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
eines auf einem Maschinenbett ange
ordneten Rundtisches;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung
eines mit einer Kreuzgitterteilung
versehenen Prüfkörpers, der zur
Bestimmung der Einzelabweichungen der
Drehachse des Rundtische aus Fig. 1
mit diesem verbunden werden kann;
Fig. 3 eine Abwandlung des zylindrischen
Prüfkörpers aus Fig. 2, der zwei
separate Meßteilungen aufweist;
Fig. 4 eine Anordnung zur Abtastung des
Prüfkörpers aus Fig. 2;
Fig. 5 eine weitere Anordnung zur Abtastung
des Prüfkörpers aus Fig. 2;
Fig. 6a und 6b zwei Ansichten eines Spannsystems,
mit dem der Prüfkörper an dem zu
vermessenden Rundtisch befestigbar
ist;
Fig. 7 eine geometrische Darstellung der
Ist-Bewegung eines zu vermessenden
Rundtisches;
Fig. 8 eine geometrische Darstellung der
Soll-Bewegung des zu vermessenden
Rundtisches;
Fig. 9 eine Anordnung gemäß Fig. 5, die
insbesondere zur ONLINE-Korrektur von
Einzelabweichungen bei Durchführung
einer Messung vorgesehen ist;
Fig. 10 eine für die ONLINE-Korrektur
geeignete Verschaltung der Meßköpfe
aus der Anordnung gemäß Fig. 9;
Fig. 11 eine geometrische Darstellung der
Ist-Bewegung eines zu vermessenden
Rundtisches, bei dem mittels der
Anordnung aus den Fig. 9 und 10
eine ONLINE-Korrektur durchgeführt
werden soll.
In Fig. 1 ist schematisch ein Maschinenbett M mit einem
Rundtisch R dargestellt, der eine Rundtischachse A aufweist
und der (z. B. zur Bearbeitung eines Werkstückes) gedreht
werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Erfassung
einer Drehbewegung um diese Achse A zur Ermittlung der
Abweichungen von einer idealen Drehbewegung um eine vorge
gebene Soll-Achse. Im Ergebnis werden also die Einzelabwei
chungen der Rundtischachse A bezüglich einer idealen Achse
festgelegt.
Es geht hierbei insbesondere um die Ermittlung systemati
scher Fehler, die sich bei der Steuerung des Rundtisches
systematisch berücksichtigen lassen. Dabei kann die Ermitt
lung der Einzelabweichungen einerseits im Rahmen einer Ka
librationsmessung erfolgen, um diese bei späteren Messungen
unter Verwendung des Rundtisches berücksichtigen zu können,
oder andererseits zur unmittelbaren ONLINE-Korrektur bzw.
Kompensation der Einzelabweichungen bei Durchführung einer
Messung.
Die Einzelabweichungen setzten sich zusammen aus drei
sogenannten translatorischen Abweichungen und drei soge
nannten rotatorischen Abweichungen.
Eine erste translatorische Abweichung ez bezieht sich auf
die axiale Abweichung entlang der Achse A, die im vorlie
gendem Beispiel mit der z-Richtung des in Fig. 1 darge
stellten Koordinatensystems zusammenfällt (lokales Koordi
natensystem bzw. nicht-rotierendes Koordinatensystem des
Rundtisches).
Zwei weitere translatorische Abweichungen ex und ey be
treffen die translatorische Abweichung in zwei zueinander
senkrechten Raumrichtungen vertikal zur Achse A. Diese
beiden Raumrichtungen entsprechen im vorliegendem Beispiel
der x-Achse und y-Achse des kartesischen Koordinatensy
stems, in dem die Achse A die z-Achse definiert. Die durch
die beiden letztgenannten Einzelabweichungen ex und ey
bezeichneten Abweichungen von einer idealen Drehbewegung um
eine vorgegebene Sollachse beschreiben die Exzentrizität
(Rundlaufabweichung) der tatsächlichen Drehbewegung.
Von den drei rotatorischen Einzelabweichungen bezieht sich
die eine (δ) auf die rotatorische Abweichung um die Achse A
(z-Achse). Diese Abweichung (δ) wird als Positionierabwei
chung (Winkelfehler) um die lokale z-Achse bezeichnet.
Die beiden anderen rotatorischen Einzelabweichungen α und β
bezeichnen die rotatorische Abweichung bezüglich der x- bzw.
y-Achse. Derartige Abweichungen führen zu einer Taumelbewe
gung.
Der Drehwinkelfehler (Positionierabweichung) wird dabei
bestimmt durch den Bezug zu einer Führungsgröße, insbeson
dere durch Bezug auf eine den Rundtisch (und damit auch den
mit dem Rundtisch verbundenen Prüfkörper) antreibende
Welle.
Zur Erfassung der sechs in Fig. 1 dargestellten und
vorstehend erläuterten Abweichungen (Bewegungsfehler einer
Rotationsbewegung) mit einer Messung kann erfindungsgemäß
eine Maßverkörperung in Form eines Prüfkörpers der in
Fig. 2 dargestellten Art verwendet werden.
Bei diesem Prüfkörper handelt es sich um einen zylindri
schen Prüfkörper 1, der zur Bestimmung der Einzelabweichun
gen mit dem Rundtisch R aus Fig. 1 verbunden wird, und
zwar derart, daß die Drehachse A (Mittelachse) des zylin
drischen Prüfkörpers 1 und die Rundtischachse A zusammen
fallen.
Der zylindrische Prüfkörper 1 weist auf seiner äußeren
Mantelfläche 10 eine Kreuzgitterteilung 13 auf. Diese
besteht aus einer ersten inkrementalen Strichteilung 11,
mit einer Vielzahl sich in Umfangsrichtung 11 des Prüfkör
pers 1 erstreckender und in einem konstanten Abstand von
einander angeordneter, paralleler Teilungsstriche.
Senkrecht zu den Teilungsstrichen dieser ersten Teilung 11
verlaufen die Teilungsstriche einer zweiten Teilung 12.
Letztere verlaufen jeweils parallel zur Drehachse A des
Prüfkörpers 1 (also in axialer Richtung) und sind ebenfalls
in einem konstantem Abstand voneinander angeordnet, so daß
sich wiederum eine inkrementale Meßteilung ergibt.
Durch Abtastung der Kreuzgitterteilung 13 mittels geeigne
ter Meßköpfe lassen sich mit einer einzigen. Messung die
sechs in Fig. 1 dargestellten Einzelabweichungen ex, ey,
ez, α, β und δ bei einer Drehbewegung um die Achse des
Rundtisches R bestimmen, und zwar positionsabhängig für
jede Position, die bei der Drehbewegung auftritt. Dies wird
nachfolgend anhand der Fig. 4 und 5 noch näher erläutert
werden.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
zylindrischen Prüfkörpers 1 dargestellt. In diesem Fall
weist der zylindrische Prüfkörper 1 auf seiner äußeren
Mantelfläche 10 lediglich eine Meßteilung 11 auf, die aus
einer Mehrzahl entlang der Drehachse A in einem konstanten
Abstand voneinander angeordneter und sich entlang des
Umfangs U des Prüfkörpers 1 erstreckender Striche besteht.
Eine zweite Meßteilung 17 ist auf einem Ring 15 vorgesehen,
der sich entlang des Umfangs des zylinderförmigen Prüfkör
pers 1 erstreckt und eine umlaufende, senkrecht von dem
Mantel 10 des Prüfkörpers 1 abstehende Fläche 16 bildet.
Die auf dieser Fläche 16 vorgesehene Meßteilung 17 besteht
aus einer Vielzahl entlang des Umfangs U des Prüfkörpers 1
voneinander beabstandeter Striche, die jeweils in radialer
Richtung bezüglich der Drehachse A des zylindrischen Prüf
körpers 1 verlaufen.
Zusammenfassend verlaufen sowohl bei dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 2 als auch bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 die Striche der einen Meßteilung 11 in Um
fangsrichtung des zylindrischen Prüfkörpers 1 und sind in
axialer Richtung voneinander beabstandet. Diese Meßtei
lung 11 läßt sich daher in axialer Richtung a (parallel zur
Drehachse) abtasten.
Die Striche der anderen Meßteilung 12 bzw. 17 verlaufen
jeweils senkrecht zu den Strichen der ersten Meßteilung 11
und sind entlang des Umfangs U des zylindrischen Prüfkör
pers 1 voneinander beabstandet. Die andere Meßteilung 12
bzw. 17 läßt sich daher in tangentialer Richtung t abta
sten.
Hierbei ist es allerdings nicht zwingend, daß die Striche
der ersten Teilung 11 genau entlang der Umfangsrichtung U
und die Striche der zweiten Teilung 12 bzw. 17 senkrecht zu
den Strichen der ersten Teilung 11 verlaufen. Vielmehr ist
auch ein geneigter Verlauf der Striche der einzelnen Tei
lungen 11, 12, 17 denkbar. Entscheidend ist allein, daß
sich eine Teilung in axialer Richtung und die andere
Teilung in einer hierzu senkrechten Richtung abtasten läßt.
Hierzu genügt es, wenn die Striche der ersten Teilung 11
eine Komponente entlang des Umfangs U des zylindrischen
Prüfkörpers 1 aufweisen und wenn die Striche der anderen
Meßteilung 12 bzw. 17 eine Komponente senkrecht zu der Um
fangsrichtung U aufweisen.
Die resultierende Meßrichtung aus der axialen und der
tangentialen Meßrichtung a bzw. t liegt (an jeder beliebi
gen Meßstelle am Umfang des Prüfkörpers 1) jeweils auf
einer Geraden, die windschief zu der Drehachse A orientiert
ist. D. h. die entsprechende Gerade verläuft weder parallel
zur Drehachse noch schneidet sie diese. Auch verläuft die
genannte Gerade nicht in einer senkrecht zur Drehachse A
liegenden Ebene.
In Fig. 4 ist eine Anordnung zur Abtastung des in Fig. 2
dargestellten zylindrischen Prüfkörpers 1 mit einem Kreuz
gitter 13 dargestellt. Diese Anordnung umfaßt drei entlang
des Umfangs U des zylindrischen Prüfkörpers 1 in einem
konstanten Winkelabstand von 120° voneinander beabstandete
Meßköpfe 2 in Form von Kreuzgitterleseköpfen. Diese Meßköp
fe 2 weisen auf ihren der Mantelfläche 10 des zylindrischen
Prüfkörpers 1 zugewandten Oberflächen 20 jeweils ein Kreuz
gitter auf, vergl. hierzu Fig. 6a, wo die der Mantelflä
che 10 zugewandte Oberfläche 20 der als Kreuzgitterleseköp
fe ausgebildeten Meßköpfe 2 erkennbar ist.
Mit jedem dieser Meßköpfe 2 kann die Kreuzteilung 11 auf
der Mantelfläche 10 des zylindrischen Prüfkörpers 1 sowohl
in tangentialer Richtung t (vergl. Fig. 2) als auch in
axialer Richtung (parallel zur Drehachse A) abgetastet
werden. Die Abtastung erfolgt hierbei an drei entlang des
Umfangs U des zylindrischen Prüfkörpers 1 voneinander
beabstandeten Stellen, an denen die drei Meßköpfe 2 pla
ziert sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 dient zur Abta
stung des mit einem Kreuzgitter 13 auf seiner Mantelflä
che 10 versehenen zylindrischen Prüfkörpers 1 eine Anord
nung von sechs Meßköpfen 3, 4, von denen drei Meßköpfe 3
das Kreuzgitter 13 (vergl. Fig. 2) in axialer Richtung
abtasten und von denen drei weitere Meßköpfe 4 das Kreuz
gitter 13 in tangentialer Richtung abtasten. Die Meßköpfe
3, 4 sind entlang des Umfangs U des zylindrischen
Prüfkörpers in regelmäßigen Winkelabständen von 60° ange
ordnet, wobei jeweils axial abtastende Meßköpfe 3 und
tangential abtastende Meßköpfe 4 abwechselnd angeordnet
sind. Dementsprechend nehmen die in Fig. 5 angegebenen
Winkel Ψ2 bis Ψ6 die Werte 60°, 120°, 180°, 240° und 300°
an.
In beiden Fällen, also sowohl bei der Anordnung gemäß
Fig. 4 als auch bei der Anordnung gemäß Fig. 5, lassen
sich durch die axiale Abtastung einer Meßteilung insbeson
dere Informationen über die Einzelabweichungen ez, α und
β gewinnen, die den Axialfehler und das Taumeln bestimmen,
und durch die Abtastung in tangentialer Richtung insbeson
dere Informationen über die Einzelabweichungen ex, ey und δ
gewinnen, die die Exzentrizität und die Positionierabwei
chung (Winkelfehler) bestimmen.
Die Anordnung gemäß Fig. 5 ist dabei insbesondere auch zur
Abtastung eines Prüfkörpers der in Fig. 3 dargestellten
Art geeignet, wobei die Abtastflächen der Meßköpfe der
jeweils zugeordneten Meßteilung zugewandt sein müssen.
Die Meßköpfe 2 (bzw. 3, 4) werden gemäß den Fig. 6a und
6b vorzugsweise an einem gemeinsamen Halter H befestigt,
der eine definierte Relativlage der Meßköpfe 2 sicher
stellt. Der Halter H muß von der Drehachse A des zu vermes
senden Rundtisches bzw. des Prüfkörpers entkoppelt ortsfest
fixiert werden. Er kann hierzu beispielsweise mittels eines
üblichen Spannsystems S bezüglich der Spindel einer Werk
zeugmaschine fixiert werden, deren Rundtisch vermessen
werden soll.
In Fig. 6b ist dabei in einer Draufsicht die Positionie
rung des dreiecksförmigen Halters H und der daran befestig
ten drei Meßköpfe 2 bezüglich des Prüfkörpers 1 und dessen
äußerer Mantelfläche 10 erkennbar. In der Seitenansicht
gemäß Fig. 6a ist demgegenüber der Prüfkörper 1 nicht mit
dargestellt, um die einzelnen Meßköpfe 2 und deren der
Mantelfläche 10 des Prüfkörpers 1 zugewandte Oberflächen 20
(Abtastflächen) besser erkennbar zu machen.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 7 und 8 dargelegt
werden, wie aus den bei der Ausführung einer Messung mit
tels der vorstehend beschriebenen Anordnungen gewonnen
Meßwerte für sechs Meßgrößen die sechs Einzelabweichungen
eines Rundtisches bestimmt werden können.
Zur Durchführung einer Messung mit dem Ziel der Bestimmung
der sechs oben definierten Einzelabweichungen wird der
Rundtisch relativ zu dem Koordinatensystem eines festste
henden Teiles der entsprechenden Werkzeugmaschine und damit
relativ zu dem Koordinatensystem der Meßköpfe um mindestens
eine Umdrehung gedreht. Im Idealfall handelt es sich bei
der Drehung des Rundtisches um eine reine Drehbewegung um
eine vorgegebene Achse. Tatsächlich führt der Rundtisch
jedoch infolge von Herstellungs- und Montagetoleranzen eine
der reinen Drehbewegung überlagerte Störbewegung aus, die
ermittelt und kompensiert werden soll.
Die Beschreibung der allgemeinen Drehbewegung des Rundti
sches erfordert gemäß den Fig. 7 und 8 zwei Koordinaten
systeme, wobei sich Fig. 7 auf die Ist-Bewegung und Fig. 8
auf die Soll-Bewegung des Rundtisches bezieht. Das Koordi
natensystem I sei hierbei das raumfeste System (Koordina
tensystem der entsprechenden Werkzeugaschine bzw. der Meß
köpfe), gegenüber dem die Bewegung des Rundtisches
beschrieben wird, wobei diesem ein eigenes
Koordinatensystem P zugeordnet ist, in dem die Geometrie
des Rundtisches definiert ist.
Zwischen diesen beiden Koordinatensystemen besteht die
orthogonale Transformation , die das Koordinatensystem P
in das Koordinatensystem I überführt. Dann ergibt sich die
Meßgröße w I|i der Ist-Bewegung aus der nachfolgenden
Vektorgleichung
mit
e I Exzentrizität der Maßverkörperung
s I Koordinaten des Sensorkopfes (Meßkopfes)
r P Radiusvektor der Maßverkörperung
e I Exzentrizität der Maßverkörperung
s I Koordinaten des Sensorkopfes (Meßkopfes)
r P Radiusvektor der Maßverkörperung
Rotationsmatrix
w I|i Meßgröße der Istbewegung
w I|i Meßgröße der Istbewegung
Die Rotationsmatrix enthält drei Drehparameter α, β und
γ, die die allgemeine Drehung des Rundtisches relativ zum
Maschinenkoordinatensystem beschreiben. Der Drehwinkel γ
setzt sich zusammen aus der eigentlichen Meßgröße
(Meßwinkel) ϕ und dem Orientierungsfehler δ (γ = ϕ + δ).
Betrachtet man insgesamt zunächst nur sehr kleine
Drehungen, erhält man die linearisierte Rotationsmatrix
Die Sollbewegung des Rundtisches ist durch die Rotation um
eine feste Rotationsachse beschrieben. Nach Fig. 8 läßt
sich diese Rotation sehr einfach beschreiben
mit
w I|s Meßgröße der Sollbewegung
Rotation der Sollbewegung
w I|s Meßgröße der Sollbewegung
Rotation der Sollbewegung
Betrachtet man auch hier zunächst nur sehr kleine
Drehungen, ergibt sich die Rotationsmatrix zu
Bildet man jetzt die Differenz der Gleichungen (1) und (3)
erhält man die Abweichungen der Istbewegung von der
Sollbewegung des Rundtisches
Die zugehörige Rotationsmatrix ergibt sich zu
Bezogen auf das inertiale Koordinatensystem I besitzt der
Rundtisch im Sinne der Starrkörperfreiheitsgrade genau
sechs Einzelfehler
- - Exzentrizität e I: Translatorische Abweichungen in Richtung des Koordinatensystems I
- - Winkelfehler : Taumelfehler und Orientierungsfehler α, β und δ
Diese sechs Einzelfehler können mit der beschriebenen
Meßanordnung erfaßt werden.
Da das gesamte System linearisiert ist, kann eine
Abbildungsvorschrift A gefunden werden, die die
geometrischen Abweichungen
ε = (ex ey ez α β δ)T (7)
auf die Meßgrößen
gemäß Gleichung (5) abbildet.
S ≘ sin und C ≘ cos
Ψ1 Positionswinkel des i-ten Meßkopfes (Fig. 5)
Ψ1 Positionswinkel des i-ten Meßkopfes (Fig. 5)
Die Matrix A enthält lediglich geometrische Größen, die
sich aus der Meßanordnung ergeben. Invertiert man diese
Matrix A, erhält man die Abbildung der Meßfehler auf die
geometrischen Abweichungen E der Meßanordnung
ε = . (10)
mit
und
K1 = S(Ψ2 - Ψ4) - S(Ψ2 - Ψ6) + S(Ψ4 - Ψ6)
K2 = S(Ψ1 - Ψ5) - S(Ψ1 - Ψ3) - S(Ψ3 - Ψ4)
S ≘ sin und C ≘ cos
K1 = S(Ψ2 - Ψ4) - S(Ψ2 - Ψ6) + S(Ψ4 - Ψ6)
K2 = S(Ψ1 - Ψ5) - S(Ψ1 - Ψ3) - S(Ψ3 - Ψ4)
S ≘ sin und C ≘ cos
Gleichung (10) beschreibt das eigentliche Kalibrierproblem,
mit dem aus den gemessenen Abweichungen auf die
geometrischen Abweichungen des Rundtisches geschlossen
werden kann.
In Fig. 9 ist eine der Fig. 5 vergleichbare Anordnung von
sechs Meßköpfen 3, 4 zur Abtastung des mit einer Kreuzgit
terteilung 13 auf seiner Mantelfläche 10 versehenen zylin
drischen Prüfkörpers 1 dargestellt, wobei drei Meßköpfe 3
die Kreuzgitterteilung 13 (vergl. Fig. 2) in axialer
Richtung abtasten und drei weitere Meßköpfe 4 die Kreuzgit
terteilung 13 in tangentialer Richtung abtasten. Die
Meßköpfe 3, 4 sind entlang des Umfangs U des zylindrischen
Prüfkörpers in regelmäßigen Winkelabständen von 60° ange
ordnet, wobei jeweils axial abtastende Meßköpfe 3 und
tangential abtastende Meßköpfe 4 abwechselnd angeordnet
sind. Dementsprechend nehmen die in Fig. 5 angegebenen
Winkel Ψ2 bis Ψ6 die Werte 60°, 120°, 180°, 240° und 300°
an. Eine Besonderheit liegt bei dem in Fig. 9 dargestellten
Ausführungsbeispiel in der Verschaltung der Meßköpfe 3, 4,
die in Fig. 10 dargestellt ist.
Wie anhand Fig. 9 erkennbar, bildet das Ausgangssignal
jedes der Meßköpfe 3, 4 einen Meßwert der von den
jeweiligen Meßkopf 3, 4 durch Abtastung des Prüfkörpers 1
zu bestimmenden Meßgröße w1, w2, w3, w4, w5 bzw. w6. Gemäß
Fig. 10 werden die Meßköpfe 3, 4 derart miteinander
verschaltet, daß zur Bestimmung des exakten Drehwinkels des
Prüfkörpers 1 (und damit auch des hiermit, verbundenen
Rundtisches) die Meßwerte der Meßgrößen w2, w4, w6 der die
Kreuzgitterteilung des Prüfkörpers 1 axial abtastenden
Meßköpfe 3 jeweils mit Termen zweiten Ordnung in die
Bestimmung des exakten Drehwinkels des Prüfkörpers
eingehen. Die Meßwerte der Meßgrößen w1, w3, w5 der die
Kreuzgittermeßteilung tangential abtastenden Meßköpfe 4
gehen demgegenüber linear in die entsprechende Gleichung
ein. Die genaue Form der erwähnten Gleichung wird weiter
unten anhand der Fig. 11 abgeleitet werden.
Zuvor sei noch erwähnt, daß mittels der in Fig. 9
dargestellten Meßanordnung zur vollständigen Erfassung des
Bewegungszustandes eines Prüfkörpers 1 mittels sechs
Meßköpfen 3, 4 sowie der in Fig. 10 dargestellten
Verschaltung der Meßköpfe 3, 4 eine unmittelbare, direkte
Kompensation (ONLINE-Kompensation) der Einzelabweichungen
gegenüber einer idealen Drehbewegung möglich ist, um so den
exakten Drehwinkel zu bestimmen. Dabei werden sowohl ferti
gungs-, als auch montage- oder betriebsbedingte Einzelab
weichungen bzw. Rundlauffehler berücksichtigt. Ein
wesentlicher Vorteil des genannten Meßprinzips liegt in
Möglichkeit, die Fertigungs-, Montage- und Anbautoleranzen
von Winkelmeßgeräten ohne Beeinträchtigung der Meßgenauig
keit großzügiger zu handhaben, das heißt, weniger Aufwand
zu deren Beseitigung zu betreiben. Die anhand der Fig. 9
und 10 beschriebene Anordnung mißt auch bei erheblichen
Rund- und Planlauffehlern der Maßverkörperung (Prüfkörper 1
mit an seiner Mantelfläche 10 vorgesehener
Kreuzgitterteilung 13) stets den genauen Drehwinkel in
Abhängigkeit von einer Drehbewegung des Prüfkörpers 1.
Voraussetzung hierfür ist lediglich, wie nachfolgend
gezeigt werden wird, daß das zu Grunde liegende
mathematische Problem linearisiert werden kann, das heißt,
daß die auftretenden Einzelabweichungen eine Größe
aufweisen, die eine Linearisierung ohne wesentlichen
Verlust der Genauigkeit zuläßt.
Im Ergebnis wird also mit der in den Fig. 9 und 10
beschriebenen Anordnung ein Winkelmeßgerät zur direkten
Messung des Drehwinkels von Rundtischen geschaffen, das für
eine präzise Bestimmung des Drehwinkels nur vergleichsweise
geringe Anforderungen an die Fertigungs- und
Montagetoleranzen hinsichtlich der Mechanik des Meßgerätes
stellt. Denn die Einzelabweichung der Maßverkörperung des
Rundtisches (Prüfkörper 1 mit zugeordneter
Kreuzgitterteilung), insbesondere die Rundlauf- und
Planlauftoleranzen der Maßverkörperung relativ zum Stator
des Meßsystems (Meßköpfe zu Abtastung der
Kreuzgitterteilung) können durch geeignetes Verschalten
vollständig kompensiert werden.
Im Unterschied zu den insbesondere anhand der Fig. 4, 5,
7 und 8 erläuterten Meßverfahren soll hier also nicht zum
Zwecke einer vorgeschalteten Kalibrierung lediglich eine
Erfassung der Einzelabweichung erfolgen, um diese dann bei
späteren Messungen des Drehwinkels berücksichtigen zu
können, sondern es kann vielmehr eine unmittelbare
Kompensation der Einzelabweichungen bei Durchführung einer
Winkelmessung (ONLINE-Kompenation) erfolgen.
Die Gleichung zur Bestimmung des Drehwinkels des
Prüfkörpers 1 und damit des zugeordneten drehbaren
Elementes (z. B. eines Rundtisches) wird nachfolgend anhand
der Fig. 9 und 10 in Verbindung mit Fig. 11 abgeleitet
werden, in der die Ist-Bewegung eines Prüfkörpers 1
dargestellt ist. Die Ableitung ähnelt der anhand der
Fig. 7 und 8 durchgeführten Ableitung des
Kalibrierproblems, mit dem auf die geometrischen
Abweichungen eines Rundtisches geschlossen werden kann. Ein
Unterschied besteht jedoch darin, daß nachfolgend eine
Transformation der Meßgröße wi in das Koordinatensystem des
entsprechenden Meßkopfes (Sensorkopfes) erfolgt.
Die Beschreibung der allgemeinen Drehung der
Maßverkörperung erfordert gemäß Fig. 11 zwei Ko
ordinatensysteme. Das Koordinatensystem I sei das raumfeste
System (statorfestes System), gegenüber dem die Bewegung
der Maßverkörperung beschrieben werde. Die Geometrie der
Maßverkörperung sei durch das Koordinatensystem P
definiert. Zwischen diesen beiden Koordinatensystemen
bestehe die orthogonale Transformation TPI, die das
Koordinatensystem P der Maßverkörperung in das
Koordinatensystem I überführt. Dann ergibt sich die
Meßgröße wj am j-ten Sensorkopf aus der nachfolgenden
Gleichung
mit
e Exzentrizität der Maßverkörperung e = (ex, ey, ez)T
s Koordinaten des Sensorkopfes (Meßkopfes)
r Radiusvektor der Maßverkörperung
Rotationsmatrix P → I
TPI Rotationsmatrix I → S (S Koordinatensystem des j-ten Sensorkopfes)
nS Einheitsvektor des Sensorkoordinatensystems in Meßrichtung des Sensorkopfes
wj Meßgröße der Istbewegung am j-ten Sensorkopf (j = 1, . . ., 6)
e Exzentrizität der Maßverkörperung e = (ex, ey, ez)T
s Koordinaten des Sensorkopfes (Meßkopfes)
r Radiusvektor der Maßverkörperung
Rotationsmatrix P → I
TPI Rotationsmatrix I → S (S Koordinatensystem des j-ten Sensorkopfes)
nS Einheitsvektor des Sensorkoordinatensystems in Meßrichtung des Sensorkopfes
wj Meßgröße der Istbewegung am j-ten Sensorkopf (j = 1, . . ., 6)
Die Rotationsmatrix TPI enthält drei Drehparameter α, β und
γ = ϕ + δ, die die allgemeine Drehung der Maßverkörperung
relativ zum Stator beschreiben. Der Vektor e kennzeichnet
die Exzentrizität der Maßverkörperung sowie deren
Axialbewegung. Insgesamt ergeben sich sechs systematische
Abweichungen, die sich fertigungs- oder betriebsbedingt
ständig ändern können. Diese sechs Abweichungen werden in
dem Vektor e = (ex, ey, ez, α, β, δ)T zusammengefaßt.
Ebenfalls werden die sechs Meßgrößen wj zu dem Vektor w
zusammengefaßt.
Bildet man zu der Gleichung (1') die Jacobimatrix J, erhält
man eine Beziehung zwischen den Meßgrößen w und den
Abweichungen s
Linearisiert man die Jacobimatrix, indem man
sinα ≈ α, cosα ≈ 1, sinβ ≈ β, cosβ ≈ 1, sinδ ≈ δ, cosδ ≈ 1
setzt und Ausdrücke höherer Ordnung als erster Ordnung vernachlässigt, so erhält man
sinα ≈ α, cosα ≈ 1, sinβ ≈ β, cosβ ≈ 1, sinδ ≈ δ, cosδ ≈ 1
setzt und Ausdrücke höherer Ordnung als erster Ordnung vernachlässigt, so erhält man
Bildet man jetzt die Inverse der Jacobimatrix erhält man
aus Gleichung (2')
Da die Jacobimatrix noch die Variablen α und β in linearer
Form enthält, wird die Gleichung (3) explizit nach den
Größen ex, ey, ez, α, β, und δ aufgelöst und in. Abhängigkeit
der sechs Meßgrößen w dargestellt. Von besonderem Interesse
ist dabei die Darstellung des Positionswinkelfehlers δ in
Abhängigkeit der sechs Meßgrößen w. Man erhält
δ = f(w1, w2, w3, w4, w5, w6) (4')
Zu beachten ist, daß die Meßköpfe, die die
Kreuzgittertrommel in axialer Richtung abtasten mittels der
Meßgrößen w2, w4, w6, nur Störbewegungen der Teilung messen.
Dagegen ist die Störbewegung der Meßgrößen w1, w3, w5, der
translatorischen Meßsensoren von der Solldrehbewegung der
Teilungstrommel überlagert. Deshalb gilt, daß die
Störbewegung in translatorischer Meßrichtung die Differenz
zwischen der Sollbewegung wsoll und der Istbewegung ist.
Es gilt
Mit Gleichung (5') folgt aus Gleichung (4'):
Setzt man in Gleichung (6') den Positionswinkelfehler δ zu
Null und löst die Gleichung nach dem Sollwinkel ϕ auf, so
folgt der Sollwinkel ϕ in Abhängigkeit der sechs Meßgrößen
w.
Die konstanten Faktoren kl ergeben sich aus der
geometrischen Anordnung der Sensoren und dem Teilungsradius
r. Sie sind für jeden Anwendungsfall zu errechnen
(symbolisch möglich aber sehr komplizierte Ausdrücke).
Die Korrekturgleichung (7') ermöglicht eine ONLINE-
Korrektur der Winkelmessung. Durch Fertigungs- und
Montagetoleranzen ergeben sich zwangsläufig Meßfehler bei
der Winkelmessung. Werden die sechs Störbewegungen durch
die Verwendung von sechs Meßköpfen direkt gemessen, können
durch geschickte Verschaltung der sechs Einzelmeßgrößen
(Fig. 10) die Einflüsse der Winkelfehler erster und
zweiter Ordnung auf die eigentliche Winkelmessung kom
pensiert werden. Die Korrekturgleichung liefert für die
jeweilige geometrische Meßanordnung den Schaltplan samt
Parametrierung für die sechs Meßstellen.
Während die Korrekturgleichung mathematisch eindeutig ist,
unterliegen die Parameter ki in Gl. (7') gewissen
Unsicherheiten. Diese Unsicherheiten rühren daher, daß die
relative Anordnung der Meßköpfe, im wesentlichen sind dies
die Winkel Ψj der Meßköpfe und der Teilungsradius r (Fig.
9), genau bekannt sein muß, um eine genaue Bestimmung des
Drehwinkels ϕ zu erreichen. Tatsächlich werden auch die
Größen Ψj und r fertigungsbedingten Schwankungen
unterliegen. Deshalb empfiehlt es sich, die konstanten
Faktoren kl für eine Sensoranordnung gemäß Fig. 9 auf
einer Systemmeßmaschine zu identifizieren. Der Vorteil
liegt darin, daß dann Teilungsfehler der Teilscheibe,
Fertigungs- und Montagefehler der Teilscheibenlagerung
sowie Unsicherheiten in der Sensoranordnung vollständig in
Gleichung (7') berücksichtigt sind.
Exzentrizitätsfehler wirken sich bei der Winkelmessung als
sogenannte 1ϕ-Fehler aus. Taumelfehler führen dagegen zu
2ϕ-Fehlern. Für das Korrekturverfahren ist es unwesentlich,
ob der Exzentrizitätsfehler (1ϕ-Fehler) durch Montage-
Fertigungs- oder Anbaufehlern bzw. aus einem langwelligen
Teilungsfehler herrührt. Ebenfalls ist es unerheblich, ob
der Taumelfehler (2ϕ-Fehler) durch Montage-, Fertigungs-
oder Anbaufehler bzw. aus einem langwelligen Teilungsfehler
resultiert.
Zusammenfassend bietet die anhand der Fig. 9 bis 11
beschriebene Meßanordnung folgende Vorteile:
- - Vollständige Kompensation der Meßfehler durch geeignete Verschaltung der sechs Einzelmeßgrößen;
- - Für Winkelmeßsysteme mit Eigenlagerung: Hohe Meßgenauigkeit bei Reduktion der Fertigungs- und Montagetoleranzen für die mechanischen Baugruppen (Kostensenkung);
- - Für Winkelmeßsysteme ohne Eigenlagerung: Vereinfachte Montage durch reduzierte Anforderungen an die Lauftoleranzen der Anbauteile;
- - Erhöhung der thermischen Stabilität, da thermisch bedingte Rundlauf- und Planlaufabweichungen kompensiert werden.
Die Parametrisierung der Schaltung kann dabei einerseits
durch rechnerische Ermittlung der Faktoren kl erfolgen
(siehe nachfolgend beschriebenes Beispiel). Oder die
Parameter Faktoren kl) werden durch eine meßtechnische
Identifikation auf einer Systemmeßmaschine gewonnen. Der
Vorteil hierbei liegt in der vollständigen Berücksichtigung
von Teilungsfehlern der Teilscheibe, fertigungs- und
Montagefehlern der Teilscheibenlagerung sowie
Unsicherheiten in der Sensoranordnung.
Die Verwendung zusätzlicher Meßköpfe (über die in Fig. 9
gezeigten sechs Meßköpfe hinaus) ermöglicht zusätzlich die
Kompensation von Rundlauf- und Planlaufabweichungen höherer
Ordnung, z. B. jeweils vier Abtastungen in 90° Anordnung
tangential und axial (insgesamt acht Abtaststellen).
Nachfolgend eine Anwendung der vorstehend beschriebenen
Methoden für ein Winkelmeßsystem der anhand der Fig. 9
bis 11 beschriebenen Art mit Kreuzgitterteilung und sechs
Meßköpfen.
- - Radius des Prüfkörpers 1: r = 125 mm;
- - Maßverkörperung: Kreuzgitterteilung auf Zylindermantel fläche des Prüfkörpers;
- - Meßanordnung: sechs Kreuzgittermeßköpfe im Abstand von jeweils 60°, d. h. Ψ1 = 0°, Ψ2 = 60° etc. (vergl. Fig. 9).
Für die Jacobimatrix J folgt dann
Invertiert man die Jacobimatrix und löst Gl. (3) nach den
Unbekannten ε = (e1, e2, e3, a, α, δ)T auf, erhält man für δ
Unter Verwendung von Gleichung (5') folgt aus Gleichung
(6') schließlich der korrigierte (tatsächliche) Drehwinkel
ϕ gemäß Gleichung (7').
Für eine Exzentrizität von 0,1 mm liefert das Verfahren
einen 1ϕ-Restfehler von ca. 2,8.10-8 Winkelsekunden und
bei einem zusätzlichen Planlauffehler von 0,62 mm am
Teilungsumfang ergibt sich ein dominanter 2ϕ-Restfehler von
ca. 1,2 Winkelsekunden.
Claims (38)
1. Vorrichtung zur Erfassung der Rotationsbewegung eines
um eine Achse drehbaren Elementes, insbesondere eines
Rundtisches, mit einer koaxial zu dem Element (R)
angeordneten Maßverkörperung (1) und zwei an der Maß
verkörperung vorgesehenen Meßteilungen (11, 12; 11,
17), die die Drehachse (A) der Maßverkörperung (1)
ringförmig umgeben und die entlang zweier voneinander
linear unabhängiger Richtungen (a, t) abtastbar sind,
wobei
- a) mindestens eine Meßteilung (11) zur Abtastung ent lang einer Richtung (a) vorgesehen ist, die eine Komponente entlang der Drehachse (A) aufweist, und
- b) jeder Meßteilung (11, 12, 17) mindestens drei ent lang einer die Drehachse (A) umgebenden Umfangsrich tung (U) voneinander beabstandete Meßköpfe (2, 3, 4) zur Abtastung der jeweiligen Meßteilung (11, 12, 17) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Meßteilungen (11, 12; 11, 17) durch
Strichteilungen gebildet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Meßteilungen (11, 12; 11, 17)
senkrecht zueinander abtastbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Striche der einen Meßteilung (11) senk
recht zu den Strichen der anderen Meßteilung (12, 17)
verlaufen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Striche einer der Meßteilun
gen (11) parallel zu der Drehachse (A) verlaufen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Striche einer der Meßteilun
gen (12, 17) senkrecht zu der Drehachse (A), insbeson
dere radial oder in Umfangsrichtung (U), verlaufen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßteilung (11) in
axialer Richtung (a) und die andere Meßteilung (12, 17)
in tangentialer Richtung (t) abtastbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßteilungen (11, 12,
17) durch inkrementale Meßteilungen gebildet werden.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Meßteilun
gen (11, 12) durch eine Kreuzgitterteilung (13) gebil
det werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Kreuzgitterteilung (13) auf einer Mantel
fläche (10) der Maßverkörperung (1) entlang dessen Um
fang (U) erstreckt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Meßteilungen (11, 17)
voneinander räumlich getrennt angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meßteilung (11) auf der Mantelfläche (10) der
Maßverkörperung (1) angeordnet ist und die andere Meß
teilung (17) auf einer von der Mantelfläche (10) nach
außen abstehenden, umlaufenden Fläche (16).
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Meßköpfe (2, 3,
4) sechs Meßwerte erzeugbar sind, die sechs unabhängige
Einzelabweichungen (ex, ey, ez, α, β, δ) der Drehachse
(A) repräsentieren.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die resultierende Meßrich
tung der beiden Meßrichtungen (a, t) an jedem Meßpunkt
jeweils auf einer Geraden liegt, die windschief zu der
Drehachse (A) orientiert ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Meßtei
lungen (11, 12, 17) eine Referenzspur an der Maßverkö
rperung (1) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Maßverkörperung (1)
eine zylindrische Mantelfläche (10) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Abtastung der Meßtei
lungen (11, 12, 17) drei Meßköpfe (2) vorgesehen sind,
von denen jeder zwei Meßteilungen (11, 12; 11, 17) ab
tastet.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßköpfe (2) als Kreuzgittermeßköpfe ausgebil
det sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Abtastung der Meßteilungen (11,
12, 17) sechs Meßköpfe (3, 4) vorgesehen sind, von
denen drei die eine Meßteilung (11) und drei weitere
die andere Meßteilung (12, 17) abtasten.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Abtastung der einen und der anderen Meßtei
lung (11, 12, 17) vorgesehene Meßköpfe (3, 4) jeweils
abwechselnd hintereinander angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe (3, 4) derart
miteinander verschaltet sind, daß aus den durch die
Ausgangssignale der Meßköpfe (3, 4) erzeugten Meßwerten
der Drehwinkel des drehbaren Elementes (1) bestimmbar
ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20 und Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe (3, 4) derart
miteinander verschaltet sind, daß die Meßgrößen (w2, w4,
w6) der zur Abtastung der einen Meßteilung (11) vorge
sehenen Meßköpfe (3) zur Bildung von Termen zweiter
Ordnung in den Meßgrößen miteinander verknüpft werden
und daß die Meßgrößen (w1, w3, w5) der zur Abtastung der
anderen Meßteilung (12) vorgesehenen Meßköpfe (4)
linear in die Bestimmung des Drehwinkels eingehen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßgrößen (w2, w4, w5) der zur axialen
Abtastung der einen Meßteilung (11) vorgesehenen
Meßköpfe (3) zur Bildung von Termen zweiter Ordnung in
den Meßgrößen miteinander verknüpft werden und daß die
Meßgrößen (w1, w3, w5) der zur tangentialen Abtastung
der anderen Meßteilung (12) vorgesehenen Meßköpfe (4)
linear in die Bestimmung des Drehwinkels eingehen.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein zusätzlicher
Meßkopf zur Erzeugung eines redundanten Ausgangssigna
les vorgesehen ist.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Meßköpfe (2;
3, 4) in konstanten Winkelabständen hintereinander
angeordnet sind.
26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßköpfe (2) an einem
gemeinsamen Halter (H) angeordnet sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermische Ausdehnungsverhalten des Halters (H)
im wesentlichen gleich dem thermischen Ausdehnungsver
halten des Trägers (10, 16) der Meßteilungen (11, 12,
17) ist.
28. Verfahren zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um
eine Achse drehbar gelagerten Elementes, insbesondere
eines Rundtisches, unter Verwendung einer koaxial zu
dem Element (R) angeordneten Maßverkörperung (1), die
zwei Meßteilungen (11, 12; 11, 17) aufweist, die die
Drehachse (A) der Maßverkörperung (1) ringförmig umge
bend auf diesem angeordnet sind, wobei
- a) die beiden Meßteilungen (11, 12; 11, 17) entlang zweier voneinander linear unabhängiger Richtun gen (a, t) abgetastet werden,
- b) mindestens eine Meßteilung (11) entlang einer Rich tung (a) abgetastet wird, die eine Komponente ent lang der Drehachse (A) aufweist, und
- c) die Abtastung an mindestens drei entlang einer die Drehachse (A) umgebenden Umfangsrichtung (U) vonein ander beabstandeten Stellen erfolgt.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren zur Bestimmung oder zur Kompensation der
Einzelabweichungen des drehbaren Elementes dient.
30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Meßteilungen (11, 12; 11, 17)
entlang zweier senkrecht zueinander verlaufender Rich
tungen (a, t) abgetastet werden.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Meßteilung (11) entlang einer Richtung (a) paral
lel zur Drehachse (A) und die andere Meßteilung in tan
gentialer Richtung (t) bezüglich der Drehachse (A) ab
getastet wird.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß als Meßteilungen (11, 12, 17)
inkrementale Meßteilungen verwendet werden.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß durch Abtastung der Maßverkörpe
rung (1) sechs Ausgangssignale erzeugt werden, die als
Meßgrößen sechs unabhängige Einzelabweichungen (ex, ey,
ez, a, β, δ) der Drehachse (A) repräsentieren.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß die resultierende Meßrichtung der
beiden Meßrichtungen (a, t) an jedem Meßpunkt jeweils
auf einer Geraden liegt, die windschief zu der Drehach
se (A) orientiert ist.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Durchführung des Verfahrens die
Maßverkörperung (1) um mindestens eine Umdrehung rela
tiv zu den Meßköpfen (2, 3, 4) bewegt wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 35 unter
Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 27.
37. Verfahren nach Anspruch 36 unter Verwendung einer
Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20 und Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßgrößen (w2, w4, w6)
der zur Abtastung der einen Meßteilung (11) vorgesehe
nen Meßköpfe (3) zur Bildung von Termen zweiter Ordnung
miteinander verknüpft werden und daß die Meßgrößen (w1,
w3, w5) der zur Abtastung der anderen Meßteilung (12)
vorgesehenen Meßköpfe (4) linear in die Bestimmung des
Drehwinkels eingehen.
38. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßgrößen (w2, w4, w6) von zur axialen Abtastung der
einen Meßteilung (11) vorgesehenen Meßköpfen (3) zur
Bildung von Termen zweiter Ordnung in den Meßgrößen
miteinander verknüpft werden und daß die Meßgrößen (w1,
w3, w5) von zur tangentialen Abtastung der anderen Meß
teilung (12) vorgesehenen Meßköpfen (4) linear in die
Bestimmung des Drehwinkels eingehen.
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---|---|---|---|
DE10127528A DE10127528A1 (de) | 2000-09-18 | 2001-05-31 | Vorrichtung und Verfahren zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um eine Achse drehbar gelagerten Elementes |
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DE10127528A DE10127528A1 (de) | 2000-09-18 | 2001-05-31 | Vorrichtung und Verfahren zur Erfassung der Rotationsbewegung eines um eine Achse drehbar gelagerten Elementes |
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