-
Technisches
Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Teilnehmeridentifikationskarte für Mobilfunkendgeräte in einem
Mobilfunknetz, welche Sperrmittel zum Sperren von wenigstens einer
Vorwahlnummer als Funktion und/oder Eigenschaft des Mobilfunkendgerätes enthält, wobei
diejenige Vorwahlnummer die nicht benutzt werden darf in einer Sperrtabelle
enthalten ist.
-
Teilnehmeridentifikationskarten
(SIM = engl. Abkürzung
für "Subscriber Identity
Module") sind schon
seit langem bekannt. Sie dienen insbesondere dazu, einen Teilnehmer
mit einem Mobilfunkendgerät in
einem Standard-Funknetz, wie es beispielsweise das GSM- oder UMTS-Funknetz
darstellen, zu identifizieren. Hierdurch kann dem Teilnehmer bzw.
dem Eigentümer
der SIM-Karte die Benutzung des Funktelefonnetzes in Rechnung gestellt
werden. Die SIM-Karte wird dazu in einen dafür vorgesehenen Kartenleser
des Mobilfunkendgeräts
eingeführt.
-
Wenn
Eigentümer
der SIM-Karte und Benutzer der SIM-Karte nicht identisch sind, beispielsweise weil
der Eigentümer
das Mobilfunkendgerät
inklusive SIM-Karte einer anderen Person zur Benutzung zur Verfügung gestellt
hat, kann diese Person schließlich jede
beliebige Nummer wählen.
Dies führt
oft zu großem
Schaden bei dem Eigentümer
der SIM-Karte, weil erfahrungsgemäß oft gebührenpflichtige Gespräche mit
Sondertarifen geführt
werden. Ferner werden Gespräche
mit dem Mobilfunkendgerät
geführt,
die der Eigentümer
der SIM-Karte so nicht gestattet hätte. Dieser Nachteil ist bei
allen herkömmlichen
SIM-Karten gegeben, die derzeit erhältlich sind. Der Nachteil ist
sowohl bei vorbezahlten Karten – sogenannte
Prepaid-Cards-, als auch bei solchen mit einer Lizenz des Anbieters,
festzustellen.
-
Gerade
im Außendienst
ist es jedoch oft wünschenswert,
daß ein
Außendienstmitarbeiter
erreichbar ist und abgesehen vom Notruf nur eine Zentrale anrufen
kann. Nach dem Stand der Technik wurde das Problem beispielsweise
dadurch gelöst,
daß der
Mitarbeiter ein eigenes Mobilfunkendgerät mit SIM-Karte besaß und dem
Unternehmen, bei dem er beschäftigt
war, seine Dienstgespräche
in Rechnung stellte. Die Nachweise für die Dienstgespräche reichen,
insbesondere für
das Finanzamt, häufig
für die steuerliche
Anerkennung nicht aus. Das Finanzamt unterstellt nämlich oft
einen zu hohen privaten Anteil, der regelmäßig nicht gegeben ist. Eine
weitere Möglichkeit
dieses Problem zu lösen
besteht darin, mehrere SIM-Karten zu verwenden und diese je nach
Bedarf auszutauschen. Diese genannten Lösungen sind aber alle umständlich und
werden deshalb nicht oder nur mangels Alternative von den Anwendern
genutzt.
-
Aus
dem Dokument WO 99/56490 ist ein Funkgerät bekannt, welches in der Lage
ist, bestimmte Leistungsmerkmale zu sperren. Das Funkgerät kann Teile
von Leistungsmerkmalen bzw. Dienstleistungen, die es unterstützt, automatisch
sperren, sobald eine Störung
eines solchen Leistungsmerkmals vorliegt. Ferner wird in dieser
Druckschrift offenbart, dass das Sperren von Leistungsmerkmalen
oder Dienstleistungen selektiv erfolgen kann. Das Funkgerät lässt sich
mit einer SIM-Karte zur Identifikation in einem Funknetz betreiben.
Die SIM-Karte wird dazu in einen Einsteckschacht eingeführt.
-
Die
SIM-Karten sind personenbezogene Chip-Karten und unabhängig von
den Funkgeräten. Mit
Hilfe der SIM-Karte kann ein Funkgerät personifiziert werden. Erst
durch diese SIM-Karte ist es einem Funkgerät möglich, sich in einem Funknetz
zu identifizieren und in geeigneter Weise zur Teilnahme am Funkverkehr
einzubuchen.
-
Nachteil
der in der WO 99/56490 A1 beschriebenen Sperrmöglichkeiten liegen darin, dass die
Sperrmittel nur in dem Funkgerät
vorgesehen sind. Sie sind damit vollständig geräteabhängig. Zwar können die
erforderlichen Daten, welche für
die jeweilige Sperrung erforderlich sind auf der SIM-Karte liegen,
jedoch sind die Sperrmitte nicht auf der SIM-Karte. Die Daten für die zu
sperrenden Funktionen des Funkgeräts können zudem durch einen Nutzer
bei Bedarf manipuliert werden.
-
Druckschrift
DE 100 19 164 A1 offenbart, dass
ein Mobilfunkendgerät
Daten von der SIM-Karte ausliest und danach entscheidet sich, welche
Funktionen ermöglicht
werden. Auch hier liegen die "Sperrmittel" in dem Mobilfunkendgerät selbst.
Die Sperrung bzw. das Entsperren von bestimmten Funktionen eines
Mobilfunkendgeräts
erfolgt in dem Mobilfunkendgerät
selbst. Das Mobilfunkendgerät überprüft dazu
einen Code (IMSI) auf der SIM-Karte. Auch hier ist es von dem Mobilfunkendgerät abhängig, Sperrungen
durchzuführen.
Hier erfolgt zwar eine Individualisierung über die IMSI der SIM-Karte. Jedoch
können
Mobilfunkendgeräte,
die über
keine geeigneten internen Sperrfunktionen verfügen, dann keine personenspezifischen
Sperrungen vornehmen.
-
Die
WO 00/31691 A1 beschreibt, dass Sperrtoken auf eine Identifikationskarte übertragen
werden, um bestimmte Leistungsmerkmale zu beschränken bzw. zu sperren. Um eine
Sperrung von Funktionen zu erreichen, müssen jedoch dieses Sperrtoken auf
die Identifikationskarte übertragen
werden. Anhand der Sperrtoken erfolgt die eigentliche Sperrung von
Dienstleistungen jedoch mit einer Dienstvorrichtung außerhalb
des Mobilfunkendgeräts.
-
Die
WO 99/41919 offenbart eine SIM-Karte, die für ein Verrechnungsverfahren
eingesetzt wird. Die dort beschriebene SIM-Karte enthält einen
Mikrokontroller und einen Speicher. In dem Speicher können Daten
und Programme gespeichert sein. Die SIM-Karte führt mit dem Mikrokontroller
so gespeicherten Programme aus. Der Speicher umfasst mindestens
einen Sicherheitsbereich mit Dateien und Komponenten, die der Benutzer
nicht ändern
kann.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, insbesondere die genannten Nachteile
des Standes der Technik zu beseitigen und eine SIM-Karte für Mobilfunkendgeräte zu schaffen,
bei denen bestimmte Funktionen des Mobilfunkendgeräts ausgeschaltet werden
können,
ohne daß der
Benutzer einen Einfluß darauf
nehmen kann.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
daß bei
einer Teilnehmeridentifikationskarte (SIM) der eingangs genannten
Art die zu sperrende Vorwahlnummer einstellbar ausgebildet ist,
wobei die Sperrtabelle verschlüsselt
ist und nur mit Hilfe eines Codes verändert werden kann.
-
Die
erfindungsgemäße SIM-Karte
hat gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil, daß nun mit nur einer SIM-Karte
bestimmte Funktionen des Mobilfunkendgeräts für einen Benutzer gesperrt werden
können.
Hierdurch kann eine SIM-Karte und gegebenenfalls das zugehörige Mobilfunkendgerät bequem
ausgeliehen werden, ohne daß vom
Benutzer alle Kosten verursachenden Funktionen verwendet werden
können.
Eine Firma kann so beispielsweise dafür sorgen, daß ein Außendienstmitarbeiter
nur die Nummer der Firma anwählen
kann. Die SIM-Karte wird so nur dienstlich verwendet. Das Finanzamt muß so die
gewählten
Nummern als Dienstgespräche
anerkennen.
-
Als
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung hat sich erwiesen, wenn
die Sperrmittel einen Sperralgorithmus enthalten, der in einem Chip
der Teilnehmeridentifikationskarte gespeichert ist. Da die SIM-Karte
in der Regel über
einen Chip verfügt,
der bei Betätigung
des Mobilfunkendgeräts
von diesem in jedem Fall ausgelesen wird, kann hier auch ein Sperralgorithmus
in geeigneter Weise vorgesehen sein, der bestimmte Funktionen des
Gerätes
sperrt bzw. nur bestimmte Funktionen zuläßt.
-
Ein
Aspekt der Erfindung ist, daß nunmehr bei
einer erfindungsgemäßen Teilnehmeridentifikationskarte
(SIM) die Sperrmittel Tabellen mit den zu sperrenden Funktionen
und/oder Eigenschaften enthalten, wobei die Tabellen in einem Chip
der Teilnehmeridentifikationskarte gespeichert sind.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung kann sein, wenn sich wenigstens eine
Telefonnummer durch die Sperrmittel für das Mobilfunkendgerät sperren
läßt. Besonders
vorteilhaft kann dann sein, wenn wenigstens eine Vorwahlnummer gesperrt
wird. Hierdurch kann mit der SIM-Karte verhindert werden, daß kostenintensive
Vorwahlen verwendet werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
sind die zu sperrenden Funktionen und/oder Eigenschaften einstellbar
ausgebildet. So können
die Mobilfunkendgeräte
auch an Kinder bzw. Jugendliche ausgegeben werden, die mit eingeschränktem Funktionsumfang den
Umgang mit dem Mobilfunkendgerät
lernen sollen. So sollen sie beispielsweise erreichbar sein, ferner
selber bestimmte, z.B. die Nummer der Eltern, aber nicht jede Nummer
wählen
dürfen.
In einer besonders geeigneten Ausgestaltung der Erfindung ist die
zu sperrende Funktion einseitig einstellbar ausgebildet.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die
Teilnehmeridentifikationskarte ein Guthaben auf, welches abtelefoniert
werden kann. Sie kann so quasi als Prepaid-Card verwendet werden.
Das jeweilige aktuelle Guthaben für die Teilnehmeridentifikationskarte
ist in geeigneter Weise speicherbar vorgesehen.
-
Weitere
Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnung
-
1 zeigt
in einer Prinzipskizze ein beispielhaftes Funktionsangebot eines
Mobilfunkendgerätes.
-
2 zeigt
in einer Prinzipskizze beispielhaft Funktionen eines Mobilfunkendgeräts, welche mit
einer erfindungsgemäßen Teilnehmeridentifikationskarte
(SIM) gesperrt sind.
-
3 zeigt
in einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße Teilnehmeridentifikationskarte.
-
Bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
-
In 1 wird
in einer Prinzipskizze ein beispielhaftes Funktionsangebot eines
Mobilfunkendgerätes
dargestellt. Mit 10 wird der Funktionsumfang des Mobilfunkendgeräts bezeichnet.
Der Funktionsumfang wird im wesentlichen durch die wählbaren
Telefonnummern 12 repräsentiert.
Die Telefonnummern 12 bilden wiederum zwei Gruppen von Nummern.
Die eine Gruppe sind Servicenummern 14. Die andere Gruppe
der Nummern sind die reinen Rufnummern 16, mit denen ein
anderer Teilnehmer erreicht werden kann. Die Servicenummern sind Nummern
mit denen bestimmte Mobilfunkdienste, wie beispielsweise Notruf 18,
Verkehrsmeldungen 20, Internetzugang (WAP = engl. Abkürzung für "Wide Area Paging") 22 und
andere vergleichbare Dienste 24, abgerufen werden können. Die
anderen Dienste 24 werden nur noch als Punkte 26 angedeutet.
Die Rufnummern 16 setzen sich aus einer Vorwahl 28 und
einer Individualnummer 30 zusammen. Bei der Vorwahl 30 kann
es sich zum einen um eine Ortsvorwahl oder eine kostenpflichtige
Vorwahl handeln. In vorliegender Prinzipskizze wird hier nicht weiter
unterschieden. Die Anzahl der Vorwahlen ist beliebig und wird durch
die Kästchen 32 angedeutet. Jeder
Vorwahl 28 folgt eine Individualnummer 30. Die Anzahl
der Individualnummern 30 ist ebenfalls beliebig und wird
durch die Kästchen 34 angedeutet.
-
2 zeigt
in einer Prinzipskizze beispielhaft Funktionen eines Mobilfunkendgeräts, welche mit
einer erfindungsgemäßen Teilnehmeridentifikationskarte
(SIM) gesperrt sind. Grundsätzlich
handelt es sich um den Funktionsumfang gemäß 1. Gleiche
Bestandteile werden in 2 daher auch mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet, wie in 1. In 2 werden
einige Funktionen des Mobilfunkendgeräts gesperrt. Die Sperrung der
Funktionen wird mit gepunkteten Linien angedeutet. Die Sperrung von
Funktionen kann fest vorgegeben oder einstellbar vorgesehen sein.
-
3 zeigt
in einer Prinzipskizze eine erfindungsgemäße Teilnehmeridentifikationskarte
(SIM) 38. Auf der Teilnehmeridentifikationskarte 38 ist
ein Chip 40 vorgesehen. Der Chip 40 weist insbesondere ein
Identifikationsmodul 42 auf, welches zur Identifizierung
des Mobilfunkendgeräts
im Funknetz beiträgt.
Ferner enthält
der Chip 40 ein Modul 44 mit einem Sperralgorithmus.
Der Sperralgorithmus 44 greift auf ein Modul 46 mit
einer Sperrtabelle zu. Die Sperrtabelle 46 enthält diejenigen
Daten der Funktionen des Mobilfunkendgeräts die nicht benutzt werden
dürfen.
Indem der Sperralgorithmus 44 auf die Sperrtabelle 46 zugreift
und die entsprechenden Daten ausliest, können die zugeordneten Funktionen des
Mobilfunkendgeräts
gesperrt werden. Die Sperrtabelle 46 kann nach Bedarf verändert werden.
Ferner besteht die Möglichkeit,
die Sperrtabelle zu verschlüsseln,
so daß sie
nur mit Hilfe eines Codes oder einer "Persönlichen-Identifikations-Nummer" (PIN) verändert werden
kann. Der Chip 40 der Teilnehmeridentifikationskarte 38 weist
ferner ein Modul 48 mit einem Guthabenzähler auf. Mit dem Guthabenzähler 48 kann
auf dem Chip 40 ein Guthaben gutgeschrieben werden, welches
schließlich
vertelefoniert werden kann. Die Chipkarte kann so als Prepaid-Card verwendet
werden, mit der solange telefoniert werden kann, bis kein Guthaben
mehr vorhanden ist.