DE10121870A1 - Induktiver planar aufgebauter Winkelsensor - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein induktiver planar aufgebauter Winkelsensor mit einem Stator, welcher eine mit einer periodischen Wechselspannung beaufschlagte Erregerspule sowie mehrere Empfangsspulen aufweist, einem Rotor, welcher die Stärke der induktiven Kopplung zwischen Erregerspule und Empfangsspulen in Abhängigkeit seiner Winkelposition relativ zum Stator vorgibt, und einer Auswerteschaltung zur Bestimmung der Winkelposition des Rotors relativ zum Stator aus den in den Empfangsspulen induzierten Spannungssignalen, wobei der Rotor aus zwei Abschnitten besteht, von denen jeweils ein Abschnitt auf einer Seite des Stators angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen induktiven planar aufgebauter Winkelsensor gemäß des
Oberbegriffs des Anspruches 1.
Bei planar aufgebauten Winkelsensoren, bei denen der Stator durch eine Leiterkarte
mit den Erreger- und Empfängerspulen ausgebildet ist, ist es üblich, den Rotor
oberhalb oder unterhalb des Stators anzuordnen wie dies in der Fig. 2 schematisch
dargestellt ist.
Eine wichtige Größe bei diesem Aufbau ist der Luftspalt zwischen dem Stator und
dem Rotor. Der Luftspalt beeinflußt die Stärke des empfangenen Signals und sollte
für eine sichere Auswertung so dimensioniert sein, daß das empfangbare Signal
deutlich über den Rauschgrenzen der auswertenden elektronischen Bauteile liegen.
Für günstige Koppelverhältnisse zwischen dem Stator und dem Rotor, entsprechend
einem großen Nutzsignal, muß der Luftspalt möglichst klein sein. Trotzdem muß eine
Berührung der Leiterkarte mit dem Rotor sicher verhindert werden, um eine
Beschädigungen von Leiterbahnen zu vermeiden. Besonders bei großem Axialspiel
ergibt sich häufig ein Dilemma zwischen Abstand und Empfangssignalstärke. Beim
Abstand muß der maximal mögliche Wert, und nicht der Nominalwert für die
Abschätzung des Rauschens zugrunde gelegt werden.
Abhilfe bringt eine Vergrößerung der gesamten Sensorstruktur. Bei einer
Verdopplung des Stator- und Rotordurchmessers kann bei gleichen
Koppelverhältnissen auch die Dimensionierung des Luftspalts verdoppelt werden.
Häufig ist jedoch für einen größeren Sensor nicht der erforderliche Platz vorhanden.
Auch verteuert sich der Sensor mit steigenden Abmessungen drastisch. Doppelter
Durchmesser bedeutet eine vierfache Fläche, was häufig nicht akzeptabel ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gegebenen Sensordurchmesser
die Signalstärke zu erhöhen und den Einfluß des Axialspiels des Rotors auf die
Signalstärke zu verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rotor als ein aus zwei
Abschnitten bestehender Doppelrotor ausgebildet ist, von denen jeweils ein Abschnitt
gegenüber jeweils einer Seite des Stators angeordnet ist.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß aufgebauten
Winkelsensors anhand der Zeichnung dargestellt und näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 den Doppelrotor eines erfindungsgemäß ausgestalteten induktiven
Winkelsensors,
Fig. 2 einen Winkelsensor mit einem Rotor nach dem Stand der Technik,
Fig. 3 einen Doppelrotor mit einem speziell ausgebildeten Stator,
Fig. 4 eine Diagrammdarstellung des Verlaufs der Signalamplituden in
Abhängigkeit der Position der Rotoren relativ zum Stator,
Fig. 5 die Umfangskontur für eine spezielle Ausgestaltung eines Doppelrotors.
Die Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausführung des Doppelrotors (8) eines
erfindungsgemäßen Winkelsensors, welcher aus zwei identisch aufgebauten
Abschnitten (9, 10) besteht. Beide Abschnitte (9, 10) dieses Doppelrotors sind
mechanisch fest miteinander verbunden und in gleicher Phase zum gewählten
Meßwinkel. Sie sind vorzugsweise identisch strukturiert und parallel zueinander und
zum Stator angeordnet.
Der in der Fig. 1 nicht dargestellte Stator kann, entsprechend der in der Fig. 2
gezeigten bekannten Ausführung, sich unterhalb und oberhalb der gesamten
Flächen der Rotoren erstrecken. Der Stator (6) kann aber auch, wie in der Fig. 3
dargestellt, auch nur zwischen Teilabschnitten des Doppelrotors (8) angeordnet sein,
wobei die Geometrie der Spulenanordnung (5) auf dem Stator kreissegmentförmig
ausgebildet ist.
Hierdurch überlagern und addieren sich die resultierenden Felder. Bei gleichem
Abstand der beiden Abschnitte des Doppelrotors, die im folgenden auch einfach als
Rotoren bezeichnet werden, zum Stator verdoppelt sich somit das Nutzsignal. Bei
ungleichem Abstand dominiert der Rotor, welcher den geringeren Abstand zum
Stator hat.
In der Fig. 4 ist der Zusammenhang zwischen Signalstärke und Abstand (Luftspalt)
prinzipiell dargestellt. Aufgetragen sind die Beiträge der einzelnen Rotoren des
Doppelrotors zur Signalamplitude des Winkelsensors, sowie auch das resultierende
Summensignal, aufgetragen gegen die axiale Position des Rotors relativ zum Stator.
Bei der in der Mitte des Diagramms dargestellten Position sind beide Rotoren gleich
weit von der Statorebene entfernt; entsprechend liefern beide Rotoren eine
gleichgroße Signalamplitude. Bei Annäherung eines Rotors an den Stator steigt
dessen Beitrag zur Signalamplitude an; der Beitrag des anderen Rotors verringert
sich entsprechend.
Ab einem gewissen Abstand wird dabei der Amplitudenbeitrag des
abstandsgrößeren Rotors so gering, daß er die Auswertegrenze unterschreitet,
unterhalb derer eine Signalauswertung nicht mehr möglich ist. Diese Auswertegrenze
wird insbesondere durch die Rauschgrenzen der auswertenden elektronischen
Bauteilen bestimmt. Ein Winkelsensor, der einen Rotor entsprechend dem Stand der
Technik aufweist, wie er in der Fig. 2 dargestellt ist, liefert somit bei einem Luftspalt
dieser Größe keine auswertbaren Signale mehr.
Die durch den Doppelrotor bewirkte Signalamplitude ergibt sich demgegenüber als
ein Summensignal aus den Beiträgen beider Rotoren. Dieses Summensignal
zeichnet sich gegenüber den Einzelbeiträgen durch einen größeren Betrag aus, der
vorteilhafterweise in keiner axialen Position relativ zum Stator die Auswertegrenze
unterschreitet. Im Gegenteil ist gerade in den für einen Winkelsensor mit Einfachrotor
kritischen Bereichen die resultierende Signalamplitude bei einem Doppelrotor
besonders groß. Besonders vorteilhaft ist zudem, daß die Signalamplitude insgesamt
weniger in Abhängigkeit von der axialen Rotorposition variiert.
Für die kostengünstige Herstellung des Doppelrotors gibt es verschiedene
Möglichkeiten. So kann der Doppelrotor aus zwei identischen Einzelrotoren
aufgebaut sein. Diese sind kostengünstig zum Beispiel als Tiefziehteile herzustellen.
Vorteilhaft an einer solchen Ausführung ist, daß hierdurch eine sogenannte
aufbauende Montage des Winkelsensors möglich ist, indem die Rotoren von den
beiden Seiten der Statorleiterplatte aus zusammengefügt werden.
Alternativ dazu kann der Doppelrotor als ein ebenes Stanzteil ausgebildet sein. Nach
dem Stanzen ist durch einen Biegevorgang die endgültige Form herzustellen. Dabei
ist eine Struktur zur Anpassung an das zu sensierende Element durch eine
formschlüssige Verbindung von zwei verschiedenen Bereichen des Stanzteiles
herzustellen. Bei Bedarf sind eine oder mehrere zusätzliche Punktschweißungen an
der Verbindungsstelle durchzuführen, um optimale Sicherheit vor vorzeitiger
Trennung der Verbindung zu erzielen.
Der Doppelrotor wird üblicherweise mittels einer Übergangs- oder Preßpassung auf
einer Betätigungswelle aufgebracht. Bei Stanzbiegeteilen oder bei Tiefziehteilen
ergeben sich hierbei Schwierigkeiten, die notwendigen Toleranzen für eine feste
Verbindung einzuhalten. Eine wesentliche Erleichterung ergibt sich hierbei, wenn der
Umfang des Doppelrotors, der mit einer Betätigungswelle verbunden ist, eine
abgerundeten Vieleckskontur (12) aufweist.
Die Vieleckskontur (12) eines Stanz-Biegerotors, hier beispielhaft mit einer
Dreieckskontur, und die Umfangskontur (11) der Betätigungswelle zeigt schematisch
die Fig. 5. Damit ist eine Preßpassung mit geringen Fügekräften realisierbar, denn
auch schon bei geringeren Durchmessern als dem endgültigen Fügemaß ist eine
Preßpassung an den drei Berührstellen realisierbar. Die endgültige Form wird durch
den Umfang der Welle und die innere Länge des zu montierenden Teiles festgelegt.
Toleranzen der Wellendurchmesser führen nur zu Abweichungen der Rundheit des
montierten Rotors.
Bei einem Stanzbiegeteil ist die Verbindungsstelle idealerweise in der Nähe der
"Rundung des Dreiecks" anzubringen, weil hierdurch eine Wahl der Radien die
spätere Verbiegung einstellbar und damit minimierbar ist. Dieses Verfahren ist
prinzipiell auch bei einer nichtkreisförmigen Umfangskontur (11) der
Betätigungswelle anwendbar.
1
,
6
Stator
2
Erregerspule
3
Empfangsspulen
4
Rotor
5
Spulenanordnung
7
Ausnehmung
8
Doppelrotor
9
Erster Abschnitt
10
Zweiter Abschnitt
11
Umfangskontur (der Betätigungswelle)
12
Vieleckskontur
Claims (5)
1. Induktiver planar aufgebauter Winkelsensor
mit einem Stator (1, 6), der eine mit einer periodischen Wechselspannung beaufschlagte Erregerspule (2), sowie mehrere Empfangsspulen (3) aufweist,
und einem Rotor (4), der die Stärke der induktiven Kopplung zwischen Erregerspule (2) und Empfangsspulen (3) in Abhängigkeit seiner Winkelposition relativ zum Stator (1) vorgibt,
und einer Auswerteschaltung zur Bestimmung der Winkelposition des Rotors (4) relativ zum Stator (1, 6) aus den in den Empfangsspulen (3) induzierten Spannungssignalen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor als ein aus zwei Abschnitten (9, 10) bestehender Doppelrotor (8) ausgebildet ist, von denen jeweils ein Abschnitt gegenüber jeweils einer Seite des Stators (6) angeordnet ist.
mit einem Stator (1, 6), der eine mit einer periodischen Wechselspannung beaufschlagte Erregerspule (2), sowie mehrere Empfangsspulen (3) aufweist,
und einem Rotor (4), der die Stärke der induktiven Kopplung zwischen Erregerspule (2) und Empfangsspulen (3) in Abhängigkeit seiner Winkelposition relativ zum Stator (1) vorgibt,
und einer Auswerteschaltung zur Bestimmung der Winkelposition des Rotors (4) relativ zum Stator (1, 6) aus den in den Empfangsspulen (3) induzierten Spannungssignalen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor als ein aus zwei Abschnitten (9, 10) bestehender Doppelrotor (8) ausgebildet ist, von denen jeweils ein Abschnitt gegenüber jeweils einer Seite des Stators (6) angeordnet ist.
2. Winkelsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spulenanordnung (5), bestehend aus Erregerspule (2) und Empfangsspulen (3),
auf dem der Stator (6) kreissegmentförmig ausgebildet ist.
3. Winkelsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelrotor (8)
als Stanz-Biegeteil hergestellt ist.
4. Winkelsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelrotor (8)
aus zwei identischen Einzelrotoren zusammengefügt ist, die als Tiefziehteile
hergestellt sind.
5. Winkelsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des
Doppelrotors (8), der mit einer Betätigungswelle verbunden ist, vor der Montage
mit der Betätigungswelle eine abgerundete Vieleckskontur (12) aufweist, die sich
während der Montage an die Umfangskontur (11) der Betätigungswelle anpaßt.
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