DE10120882A1 - Hydraulisch betätigbare Nasslauf-Kupplung - Google Patents
Hydraulisch betätigbare Nasslauf-KupplungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kupplungssystem (200), umfassend: eine Kupplungseinrichtung (202) insbesondere für die Anordnung in einem Kraftfahrzeug-Antriebsstrang zwischen einer Antriebseinheit und einem getriebe; eine Betätigungseinrichtung (208, 214, 216) zur Betätigung der Kupplungseinrichtung auf hydraulischem Wege vermittels wenigstens eines hydraulischen Nehmerzylinders, wobei die Betätigungseinrichtung eine an einem drucklosen Hydraulikmedium-Reservoir (212) angeschlossene Hydraulikmedium-Bereitstelleinrichtung (208) zum Bereitstellen von unter Druck stehendem Hydraulikmedium und eine Ventilanordnung (214, 216) aufweist, unter deren Vermittlung einem dem Nehmerzylinder zugeordneten Hydrauliksystemabschnitt und damit dem Nehmerzylinder Hydraulikmedium zuführbar und Hydraulikmedium aus dem Hydrauliksystemabschnitt und damit aus dem Nehmerzylinder abführbar ist, und wobei der Kupplungseinrichtung (202) Betriebsmedium zuführbar ist, damit wenigstens die Kupplungsanordnung (204, 206) der Kupplungseinrichtung unter der Einwirkung des Betriebsmediums läuft. Es wird vorgeschlagen, dass die Ventilanordnung (214, 216) derart einer Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung (209) oder/und einem Betriebsmedium-Zuführanschluss der Kupplungseinrichtung (202) zugeordnet ist, dass aus dem Hydrauliksystemabschnitt abgeführtes Hydraulikmedium oder/und von der Ventilanordnung (214, 216) abgegebenes, nicht dem Hydrauliksystemabschnitt zuzuführendes Hydraulikmedium unter Umgehung eines ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Kupplungssystem, umfassend eine Kupplungsein
richtung insbesondere für die Anordnung in einem Kraftfahrzeug-Antriebs
strang zwischen einer Antriebseinheit und einem Getriebe; eine Betäti
gungseinrichtung zur Betätigung der Kupplungseinrichtung auf hydrauli
schem Wege vermittels wenigstens eines hydraulischen Nehmerzylinders,
wobei die Betätigungseinrichtung eine an einem drucklosen Hydrau
likmedium-Reservoir angeschlossene Hydraulikmedium-Bereitstelleinrichtung
zum Bereitstellen von unter Druck stehendem Hydraulikmedium und eine
Ventilanordnung aufweist, unter deren Vermittlung einem dem Nehmer
zylinder zugeordneten Hydrauliksystemabschnitt und damit dem Nehmer
zylinder Hydraulikmedium zuführbar und Hydraulikmedium aus dem Hydrau
liksystemabschnitt und damit aus dem Nehmerzylinder abführbar ist, und
wobei der Kupplungseinrichtung Betriebsmedium zuführbar ist, damit
wenigstens eine Kupplungsanordnung der Kupplungseinrichtung unter der
Einwirkung des Betriebsmediums läuft. Es wird insbesondere an eine der
artige Kupplungseinrichtung gedacht, die wenigstens eine nasslaufende
Kupplungsanordnung, insbesondere Lamellen-Kupplungsanordnung, auf
weist, speziell auch eine sogenannte Doppel- oder Mehrfach-Kupplungsein
richtung mit wenigstens zwei nasslaufenden Kupplungsanordnungen,
insbesondere Lamellen-Kupplungsanordnungen, wie sie in Kombination mit
einem sogenannten Lastschaltgetriebe Verwendung finden kann.
Zur Betätigung der Kupplungseinrichtung kann eine Hydraulikventilanord
nung verwendet werden, die wenigstens ein elektrisch ansteuerbares,
insbesondere elektromagnetisches Hydraulikventil aufweist. Verwendbar ist
beispielsweise ein Schieberventil oder eine Anordnung aus einem oder zwei
Sitzventilen.
Unabhängig von der Ausführung der Ventilanordnung im Detail weist diese
zumindest in bestimmten Betriebszuständen einen ständigen Hydraulikme
dium-Verluststrom auf, der im Falle eines Hydrauliköls auch als Steueröl-
oder Leckölstrom bezeichenbar ist. Dieser Verluststrom ist nicht vernach
lässigbar. Der Verluststrom kann bedingt durch die Art und Weise der
Kupplungsbetätigung sogar recht groß sein. Zur genauen Steuerung/Rege
lung des Kupplungsbetätigungsdrucks muss die Ventilanordnung nämlich
feinfühlig angesteuert werden. Da zumindest Ventile normaler Bauart mit
einer gewissen Hysterese behaftet sind, hat es sich bewährt, zur elek
trischen Ansteuerung ein gepulstes Signal (PWM, Dither, o. ä.) zu ver
wenden. Dadurch bewegt sich wenigstens ein Ventilelement eines betref
fenden Ventils (ggf. ein Ventilschieber), ständig hin und her. Diese Hin- und
Herbewegung führt aber dazu, dass der Durchfluss durch das Ventil stän
dig weiter freigegeben bzw. weiter verschlossen wird, wodurch ständig ein
Leckölstrom von der Ventilanordnung abfließt, der zur Kupplungsbetätigung
nicht nutzbar ist. Herkömmlich wird dieser Leckstrom oder Verluststrom
unmittelbar zurück in einen Vorratsbehälter oder Ölsumpf geleitet.
Selbst wenn man auf eine gepulste elektrische Ansteuerung der Ventil
anordnung verzichtet, ist ein vollständiges Schließen des Durchgangs durch
das Ventil zumindest bei Ventilen üblicher Bauart nicht möglich, so dass
auch in diesem Fall fortwährend ein Leckstrom fließt.
Ein besonders großer Verluststrom tritt bei der Verwendung nur eines
Sitzventils auf, das entweder den Zufluss in bzw. den Abfluss aus einem
dem hydraulischen Nehmerzylinder zugeordneten Hydrauliksystemabschnitt
steuert bzw. regelt. Herkömmlich fließt im Falle einer derartigen Ventil
anordnung ständig ein besonders großer Steuervolumenstrom zum Vorrats
behälter bzw. in den Ölsumpf.
Herkömmlich hat man den genannten Verlustströmen keine weitere Be
achtung geschenkt. Die Erfinder haben nunmehr aber erkannt, dass diese
Verlustströme durchaus den Wirkungsgrad des Gesamtsystems nennens
wert beeinträchtigen, nämlich senken. Die Erfindung trachtet, die genann
ten hydraulischen Verluste zumindest zu reduzieren und damit den Wir
kungsgrad des Gesamtsystems zu vergrößern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird für das eingangs genannte Kupplungs
system erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Ventilanordnung derart
einer Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung oder/und einem Betriebsme
dium-Zuführanschluss der Kupplungseinrichtung zugeordnet ist, dass aus
dem Hydrauliksystemabschnitt abgeführtes Hydraulikmedium oder/und von
der Ventilanordnung abgegebenes, nicht dem Hydrauliksystemabschnitt
zuzuführendes Hydraulikmedium unter Umgehung eines drucklosen Hydrau
likmedium-Reservoirs und - sofern vorhanden - unter Umgehung eines
drucklosen Betriebsmedium-Reservoirs der Kupplungsanordnung als Be
triebsmedium zuführbar ist.
Nach dem Erfindungsvorschlag ist vorgesehen, dass der herkömmlich
ungenutzt abfließende Verluststrom (ggf. Leck-/Steuerölstrom) der wenigs
tens einen Kupplungsanordnung als Betriebsmedium, insbesondere Kühl
medium, zugeführt wird, also ggf. zur Kühlung der nasslaufenden Kupp
lungsanordnung verwendet wird.
Eine nasslaufende Kupplungsanordnung, insbesondere Lamellen-Kupplungs
anordnung, benötigt nämlich ständig einen gewissen Betriebsvolumenstrom
(insbesondere Kühlölvolumenstrom), um je nach Fahrsituation die Wärme
eintragung durch den Schlupf an den Reibflächen, ggf. an den Belaglamel
len, abzuführen. Die benötigte Kühlmediummenge hängt vom Schlupf und
dem durch die Kupplung übertragenen Moment ab. Es gilt die Beziehung
PVerlust ~ ΔωSchlupf.MKupplung. Bei wenig Schlupf bzw. kleinem Kupplungs
moment ist die benötigte Kühlölmenge gering.
Wird der Schlupf geregelt, wird je nach Auslegung der Ventilanordnung ein
mehr oder weniger großer Verluststrom, insbesondere Leckölstrom oder
Steuerölstrom, anfallen, der erfindungsgemäß nun zur Kühlung der Kupp
lungsanordnung verwendet werden kann. Unter Umständen ist der Verlust
strom ausreichend groß, so dass er für die Kühlung ausreicht und dement
sprechend von einer in der Regel vorhandenen Betriebsmedium-Bereitstell
einrichtung kein zusätzliches Betriebsmedium (insbesondere Kühlöl) bereit
gestellt werden muss. Man kann dann beispielsweise eine Betriebsmedium-
Pumpe abstellen oder bei verminderter Leistung betreiben, wodurch der
Wirkungsgrad des gesamten Systems merklich vergrößert wird.
Durch die erfindungsgemäß bereitgestellte Möglichkeit, den Verluststrom
(ggf. Leck-/Steuerölvolumenstrom) als Betriebsmedium zu nutzen, kann
man ohne nennenswerte Verringerung des Wirkungsgrads des Gesamt
systems von vornherein vorsehen, dass die Hydraulikmedium-Bereitstell
einrichtung einen größeren Volumenstrom der Ventilanordnung zuführt, so
dass ein herkömmlich in der Regel vorgesehener Hydraulikmedium-Druck
speicher nicht mehr unbedingt erforderlich ist, um Bedarfsspitzen an Hy
draulikmedium abzudecken. Die Zufuhr eines größeren Hydraulikmedium-
Volumenstroms zur Ventilanordnung bedingt zwar einen entsprechend
vergrößerten Verluststrom, dieser ist tatsächlich aber nicht verloren, son
dern ist erfindungsgemäß als Betriebsmediumstrom nutzbar.
Der Erfindungsvorschlag ist unabhängig von dem Aufbau und der Aus
führung der Ventilanordnung im Detail. So kann die Steuerventilanordnung
wenigstens ein Steuerventil aufweisen, das mit einer Gruppe von Hydraulik
anschlüssen ausgeführt ist, die aus einem unter Druck stehendes Hydrau
likmedium von der Hydraulikmedium-Bereitstelleinrichtung empfangenden
Versorgungsanschluss, einem an dem Hydrauliksystemabschnitt ange
schlossenen Betätigungsanschluss und einem an dem Betriebsmedium-
Zuführanschluss oder/und einer Eingangsseite der Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung
angeschlossenen oder anschließbaren Abfuhranschluss
besteht.
Eine andere Möglichkeit ist, dass wenigstens ein Steuerventil der Steuer
ventilanordnung eine Gruppe von Hydraulikanschlüssen aufweist, die aus
einem unter Druck stehendes Hydraulikmedium von der Hydraulikmedium-
Bereitstelleinrichtung empfangenden Versorgungsanschluss und einem an
dem Hydrauliksystemabschnitt angeschlossenen Betätigungsanschluss
besteht. Ferner kann die Steuerventilanordnung wenigstens ein Steuerventil
aufweisen, das mit einer Gruppe von Hydraulikanschlüssen ausgeführt ist,
die aus einem an dem Hydrauliksystemabschnitt angeschlossenen Betäti
gungsanschluss und einem an dem Betriebsmedium-Zuführanschluss
oder/und einer Eingangsseite der Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung
angeschlossenen oder anschließbaren Abfuhranschluss besteht.
Es wird vorgeschlagen, dass das aus dem Hydrauliksystemabschnitt abge
führte bzw. von der Ventilanordnung abgegebene Hydraulikmedium einer
Eingangsseite einer Betriebsmedium-Pumpenanordnung zuführbar ist, die an
dem Betriebsmedium-Zuführanschluss angeschlossen oder anschließbar ist.
Dieser Vorschlag bezieht sich vor allem auf eine Ausbildung der Betriebs
medium-Bereitstelleinrichtung mit einer Pumpenanordnung, die unabhängig
von ihrem Betriebszustand stets Betriebsmedium durchlässt. Die Betriebs
medium-Pumpenanordnung kann also zur Energieeinsparung ausgeschaltet
sein, und das der Eingangsseite als Betriebsmedium zugeführte Hydraulik
medium fließt dann durch die Pumpenanordnung zur Kupplungsanordnung.
Um ein Abfließen des Hydraulikmediums in einen Vorratsbehälter oder
dergleichen zu verhindern, kann stromabwärts der Zuführstelle ein Rück
schlagventil oder dergleichen vorgesehen sein.
Ist die Betriebsmedium-Pumpenanordnung in Betrieb, so wird der Energie
bedarf der Pumpenanordnung, ggf. deren Leistungsaufnahme, durch das ihr
auf einem gewissen Druckniveau zugeführte Hydraulikmedium reduziert, da
dann entsprechend weniger Betriebsmedium aus einem drucklosen Be
triebsmediumreservoir oder dergleichen angesaugt werden muss.
Der hier erläuterte Erfindungsvorschlag kommt aber auch dann in Betracht,
wenn die Betriebsmedium-Pumpenanordnung im ausgeschalteten Zustand
nicht für das der Eingangsseite zugeführte Betriebsmedium in Richtung zur
Kupplungsanordnung durchlässig ist. Um einen übermäßigen Druckanstieg
an der Eingangsseite der Betriebsmedium-Pumpenanordnung und damit an
einer den Verluststrom abgebenden Abfuhrseite der Ventilanordnung bzw.
eines betreffenden Hydraulikventils zu vermeiden und insbesondere eine
hierdurch möglicherweise ausgelöste Fehlbetätigung der Kupplungsein
richtung zu vermeiden, sollten in diesem Fall andere Maßnahmen getroffen
sein, die eine Abfuhr von Betriebsmedium von der Eingangsseite ermögli
chen, vorzugsweise zum Betriebsmedium-Zuführanschluss.
Generell, als Alternative zur Zufuhr des Hydraulikmediums zur Eingangs
seite der Betriebsmedium-Pumpenanordnung oder als Weiterbildung des
vorangehend erläuterten Vorschlags für die Betriebssituation, dass die
Pumpenanordnung stillsteht und im stillstehenden Zustand nicht durchlässt,
wird vorgeschlagen, dass das aus dem Hydrauliksystemabschnitt abge
führte bzw. von der Ventilanordnung abgegebene Hydraulikmedium unter
Umgehung einer/der Betriebsmedium-Pumpenanordnung dem Betriebsme
dium-Zuführanschluss zuführbar ist. So kann vorgesehen sein, dass das
Hydraulikmedium permanent bzw. für die genannten speziellen Betriebs
situationen einer Ausgangsseite der Betriebsmedium-Pumpenanordnung
bzw. direkt dem Betriebsmedium-Zuführanschluss zuführbar ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Kupplungssystems, insbesondere
dessen Hydrauliksystems bzw. Betriebsmedium-Versorgungssystems,
zeichnet sich dadurch aus, dass eine ggf. wenigstens ein Druckbegren
zungsventil oder/und wenigstens ein Bypass-Ventil oder/und wenigstens
eine Blende oder Drossel umfassende, auf Drücke oder/und Druckdifferenzen
ansprechende Einrichtung vorgesehen ist, die einem Hydrauliksystem
abschnitt zugeordnet ist, der aus dem Hydrauliksystemabschnitt abgeführ
tes bzw. von der Ventilanordnung abgegebenes Hydraulikmedium auf
nimmt, wobei die Einrichtung einen Hydraulikdruck in dem Hydrauliksys
temabschnitt begrenzt bzw. in Abhängigkeit von einem in dem Hydraulik
systemabschnitt herrschenden Druck Betriebsmedium aus dem Hydraulik
systemabschnitt abfließen lässt.
Alternativ oder zusätzlich wird vorgeschlagen, dass eine ggf. wenigstens
ein Rückschlagventil umfassende, auf Flussrichtungen oder/und Druckdiffe
renzen ansprechende Einrichtung vorgesehen ist, die einem/dem Hydraulik
systemabschnitt zugeordnet ist, der aus dem Hydrauliksystemabschnitt
abgeführtes bzw. von der Ventilanordnung abgegebenes Hydraulikmedium
aufnimmt, wobei die Einrichtung einen Abfluss von Hydraulikmedium aus
dem Hydrauliksystemabschnitt zu einem drucklosen Betriebsmedium- oder
Hydraulikmedium-Reservoir bzw. einen Druckausgleich zwischen dem
Hydrauliksystemabschnitt und dem Reservoir verhindert oder/und einen
Abfluss von von der Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung bereitgestelltem
Betriebsmedium in den Hydrauliksystemabschnitt bzw. einen Druckaus
gleich zwischen einer Abgabeseite der Betriebsmedium-Bereitstelleinrich
tung und dem Hydrauliksystemabschnitt verhindert.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Kupplungssystems ergeben sich aus der folgenden Erläuterung der Erfin
dung anhand von mehreren in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispie
len.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen, beispielhaften Darstellung eine
Grundstruktur eines Ausführungsbeispiels eines erfindungs
gemäßen Kupplungssystems mit einer nasslaufenden Doppel
kupplung.
Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Kupplungssystems, das der Grundstruktur der Fig. 1 ent
spricht.
Fig. 3 zeigt in Fig. 3b ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Kupplungssystems beispielsweise mit einem
Schieberventil der in Fig. 3a gezeigten Art im Vergleich zu
einem einem herkömmlichen Ansatz entsprechenden Kupp
lungssystem (Fig. 3c).
Fig. 4 zeigt in den Teilfiguren 4a und 4b zwei Ausführungsvarianten
des Kupplungssystems der Fig. 3b.
Fig. 5 zeigt in Fig. 5b ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Kupplungssystems beispielsweise mit zwei
Sitzventilen der in Fig. 5a gezeigten Art im Vergleich zu ei
nem einem herkömmlichen Ansatz entsprechenden Kupp
lungssystem (Fig. 5c).
Fig. 6 zeigt in Fig. 6b ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Kupplungssystems beispielsweise mit einem
Sitzventil der in Fig. 6a gezeigte Art im Vergleich zu einem
einem herkömmlichen Ansatz entsprechenden Kupplungssys
tem (Fig. 6c).
Fig. 1 zeigt schematisch ein Kupplungssystem 200, das eine nasslaufende
Doppelkupplung 202 mit einer ersten, radial äußeren Kupplungsanordnung
206 und einer zweiten, radial inneren Kupplungsanordnung 204 aufweist.
Bei den Kupplungsanordnungen 204 und 206 handelt es sich um nasslau
fende Kupplungsanordnungen, beispielsweise um nasslaufende Lamellen-
Kupplungsanordnungen, die auf an sich bekannte Weise jeweils wenigstens
ein Lamellenpaket aufweisen, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
radial übereinander angeordnet sind und jeweils durch einen zugeordneten
Betätigungskolben eines in die Doppelkupplung integrierten hydraulischen
Nehmerzylinders betätigt werden. Beispiele für derartige Doppelkupplungen
sind in verschiedenen deutschen Patentanmeldungen der Anmelderin offen
bart, es wird beispielsweise auf die Offenlegungsschriften DE 100 04 179 A1,
DE 100 04 186 A1, DE 100 04 189 A1, DE 100 04 190 A1, DE 100 04 195 A1
verwiesen.
Das Kupplungssystem 200 weist zwei voneinander unabhängige Pumpen,
nämlich eine erste Pumpe 208 und eine zweite Pumpe 209, auf, die vor
zugsweise jeweils durch einen Elektromotor 220 bzw. 211 angetrieben
werden. Die erste, vorzugsweise als hydrostatische Pumpe bzw. Verdrän
gungsmaschine ausgeführte Pumpe 208 stellt Druckmedium, insbesondere
Drucköl, bei einem vergleichsweise hohen Druck bereit, der zur Betätigung
der Kupplungsanordnungen 204 und 206 der Doppelkupplung 202 aus
reicht. Zur wahlweisen Betätigung der Kupplungsanordnungen sind diese,
genauer deren hydraulische Nehmerzylinder, jeweils überein zugeordnetes
Ventil 214 bzw. 216 an der Pumpe 208 angeschlossen. Die Pumpe saugt
Druckmedium aus einem Reservoir 212 an.
Die zweite, vorzugsweise als hydrodynamische Pumpe bzw. Strömungs
maschine ausgeführte Pumpe 209 stellt einen vergleichsweise großen
Volumenstrom an Kühlmedium, insbesondere Kühlöl bereit, das zur Küh
lung der Kupplungsanordnungen 204 und 206 dient. Die Pumpe 209 saugt
das Kühlmedium, ggf. Öl, aus einem Reservoir 222 an. Es sei angemerkt,
dass es nicht zwingend ist, dass es sich bei dem Reservoir 222 um ein
gegenüber dem Reservoir 212 gesondertes Reservoir handelt.
Den Ventilen 214 und 216 von der Pumpe 208 zugeführtes Druckmedium,
das nicht durch die Ventile in Richtung zu den hydraulischen Nehmerzylin
dern fließt, insbesondere sogenannte Steueröl- oder Leckölströme, allge
mein Verlustölströme, werden zwischen der Pumpe 209 und einem Kühlölanschluss
der Doppelkupplung 202 in eine die Pumpe 209 mit der Doppel
kupplung 202 verbindende Kühlölleitung eingespeist, um den Kupplungsan
ordnungen 204, 206 zur Kühlung zugeführt zu werden. Gleiches gilt für im
Zuge der Kupplungsbetätigung aus den Hydrauliksystemabschnitten der
beiden Nehmerzylinder mittels der Ventile 214 und 216 abgeführtes
Drucköl.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kupplungs
systems der in Fig. 1 gezeigten Grundstruktur in näheren Einzelheiten.
Gemäß Fig. 2 wird das Kühlöl der Doppelkupplung 202 über einen Wär
metauscher 300 zugeführt, da es beispielsweise im Falle eines längeren
Schlupfbetriebs zu einer merklichen Temperaturerhöhung auch des Öls im
Ölsumpf 212 kommen kann. Durch den Wärmetauscher 300 wird die
Öltemperatur auf einem zur Kühlung der Doppelkupplung hinreichenden
Temperaturniveau gehalten. Da das Kühlöl bei tieferen Temperaturen recht
dickflüssig werden kann und aufgrund des Strömungswiderstands des
Wärmetauschers 300 bei besonders tiefen Temperaturen unter Umständen
nicht mehr genügend Kühlöl die Doppelkupplung erreichen würde bzw. ein
zu hoher Öldruck zu Beschädigungen führen könnte, ist ein beispielsweise
unter Federvorspannung stehendes Bypassventil 302 vorgesehen, das
dann, wenn der Kühlöldruck stromabwärts des Ölkühlers 300 eine vor
gegebene Druckschwelle übersteigt, aufmacht und das Kühlöl am Ölkühler
300 vorbei zur Doppelkupplung durchlässt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist im Kupplungsbetätigungs-Druck
ölkreis ein ein unter Druck stehendes Gaspolster aufweisender Druckölspei
cher 304 eingebaut, der von der Pumpe 208 über ein Rückschlagventil 306
geladen wird und über das Ventil 214 und das Ventil 216 an den Betäti
gungs-Nehmerzylindern der beiden Kupplungseinrichtungen 204 und 206
angeschlossen ist. Der Druckölspeicher 304 sorgt für ein gleichmäßiges
Druckniveau, was insbesondere im Falle einer Ausbildung der Pumpe 208
als Kolbenpumpe zweckmäßig ist, und ermöglicht, dass für die Pumpe 208
eine Pumpe mit besonders kleinem Fördervolumen ausreicht. Das von der
Pumpe 208b pro Zeiteinheit abgegebene Ölvolumen kann also kleiner sein
als das während einer Kupplungsbetätigung pro Zeiteinheit benötigte
Druckölvolumen.
Der Druckölkreis zwischen dem Rückschlagventil 306 und den Ventilen
214 und 216 ist durch ein Druckbegrenzungsventil 308 gegen einen über
mäßig hohen, ggf. zu Beschädigungen führenden Druck des Drucköls
gesichert. Der durch den Füllzustand des Speichers 304 bestimmte Druck
in diesem Druckölkreis wird durch einen Drucksensor 310 erfasst.
Ein weiteres Druckbegrenzungsventil 312 sorgt dafür, dass der jenseits den
Ventilen 214 und 216 herrschende, auf die hydraulischen Nehmerzylinder
der Kupplungseinrichtungen wirkende Druck einen Maximalwert nicht
übersteigt, beispielsweise um ebenfalls Beschädigungen vorzubeugen. Über
zwei Rückschlagventile 314 und 316 wird erreicht, dass ein Druckbegren
zungsventil ausreicht, um den Betätigungsdruck von beiden hydraulischen
Nehmerzylindern zu überwachen.
Für den Fall, dass bei tiefen Temperaturen, also einer hohen Viskosität des
Öls, der Druck des Kühlöls zur Kühlung der Kupplung nicht ausreicht, etwa
weil die für die Pumpe 209 verwendete hydrodynamische Pumpe keinen
hinreichenden Druck erzeugen kann, ist bei der Anordnung gemäß Fig. 2
ein Ventil 315 vorgesehen, über das ein kleiner Volumenstrom aus dem
von der Pumpe 208 bereitgestellten Druckölstrom abgezweigt werden
kann, um eine Art "Notkühlung" der Kupplungsanordnungen vorzusehen,
wenn dies erforderlich ist. Da die ein Öffnen des Ventils 315 erforderlich
machende hohe Viskosität des Kühlöls nur bei tiefen Temperaturen vor
kommt, bei denen sowieso nur ein geringer Kühlungsbedarf für die Doppel
kupplung besteht, reicht ein relativ kleiner "Notkühlölstrom" aus. Diese
"Notkühlung" ist überdies nur solange erforderlich, bis die Temperatur des
Öls und damit die Viskosität des Öls ausreicht, um eine hinreichende För
derleistung der Kühlölpumpe 209 zu gewährleisten. Anstelle eines Ventils
315 könnte auch eine sogenannte Blende oder Drossel oder dergleichen
vorgesehen sein, über die ständig ein kleiner Volumenstrom aus dem von
der Pumpe 208 bereitgestellten Druckölstrom in den Kühlkreislauf abge
zweigt wird. ist das das Kühlöl nur im Bedarfsfall abzweigende Ventil 315
vorgesehen, kann die Pumpe 208 eventuell auch kurzfristig in einem Über
lastbetrieb betrieben werden, um in der kurzen Zeitspanne bis zur hinrei
chenden Erwärmung des Öls ausreichend Kühlöl bereitzustellen. Da es sich
in der Regel nur um sehr kurze Bedarfszeiträume handelt, wird die Lebens
dauer der Pumpe 208 dadurch nicht wesentlich verkürzt.
Fig. 2 zeigt noch eine elektronische Steuereinheit ECU (Bezugszeichen
316), die in Abhängigkeit von einer jeweiligen Führungsgröße die Steuer/
Regel-Ventile 214 und 216 betätigt. Es kann ferner vorgesehen sein, dass
der Steuereinheit Messwerte von diversen Sensoren, beispielsweise vom
Drucksensor 310 und anderen Drucksensoren, sowie von Temperaturfüh
lern oder Temperatursensoren zugeführt bekommt. Gedacht wird insbeson
dere an einen oder mehrere Temperatursensoren, die die Temperatur des
Kupplungskühlölkreislaufs (Pumpe 209, Kühler 300 oder Bypassventil 202,
Kupplungseinrichtung 202, Sumpf 212) erfasst. Ein entsprechender, bei
spielsweise im Kupplungsölsumpf 212 angeordneter und die Temperatur
des im Kreislauf umlaufenden bzw. im Sumpf enthaltenen Öls erfassender
Sensor 320 ist schematisch dargestellt. Die elektronische Steuereinheit
kann ferner das auf die Zeiteinheit bezogene Fördervolumen der Pumpe
209 oder/und einen durchgelassenen Volumenstrom eines im Kreislauf
angeordneten Volumenstrom-Einstellventils (nicht dargestellt) steuern oder
regeln, beispielsweise auf Grundlage des vom Sensor 320 erfassten Tem
peratursignals. Auf diese Weise kann der Temperaturhaushalt der Kupp
lungseinrichtung 202 bzw. des Kupplungskühlölkreislaufs beeinflusst
werden. Durch Einstellung des Umwälzungsgrads im Kühlkreislauf kann
Einfluss auf die Abkühlgeschwindigkeit im Kühler 300 genommen werden
(größeres oder kleiners ΔT am Kühler) und es können turbulente Strö
mungszustände einerseits oder laminare Strömungsverhältnisse anderer
seits ausgenutzt werden.
Der Vollständigkeit halber soll noch darauf hingewiesen werden, dass die
mit 322 und 324 bezeichneten Komponenten in Fig. 2 Ölfilter darstellen.
Erfindungsgemäß ist beim Kupplungssystem der Fig. 2 vorgesehen, dass
von den Ventilen 214 und 216 abgegebenes, nicht zur Kupplungsbetäti
gung in Richtung zu den hydraulischen Nehmerzylindern der Kupplungs
anordnungen 204 und 206 fließendes bzw. von dort abfließendes Drucköl
(Ventilanschlüsse T) nicht in den Ölsumpf 212 oder ein Druckölreservoir
abgegeben wird, sondern (beispielsweise über ein Rückschlagventil 330)
dem Kühlölkreis und damit über den Wärmetauscher 300 bzw. das Bypass
ventil 302 den Kupplungsanordnungen zu deren Kühlung zugeführt wird.
Das Rückschlagventil 330 verhindert, dass im Falle von zähfließendem
Kühlöl und entsprechendem Druckanstieg im Kühlölkreis Kühlöl in Richtung
zu den Anschlüssen T der Ventile 214 und 216 abfließt bzw. dort eine
Druckerhöhung verursacht, die auf die Betätigung der Kupplungsanord
nungen über die Ventile 214 und 216 rückwirken könnte. Zur Vermeidung
eines derartigen Druckanstiegs auf der Abführseite der Ventile 214 und
216 ist ferner ein Druckbegrenzungsventil 332 vorgesehen, das einen
übermäßigen Druckanstieg an den Anschlüssen T der Ventile dadurch
verhindert, dass ggf. Öl in den Ölsumpf 212 abgegeben wird. Betreffend
das Druckbegrenzungsventil 312 könnte man noch vorsehen, dass dieses
das über die Rückschlagventile 314 und 316 abfließende Drucköl nicht in
das Reservoir 212, sondern ebenfalls dem Kühlkreis zuführt, wie dies in
Fig. 2 als Alternative durch eine gestrichelt dargestellte Verbindungsleitung
angedeutet ist.
Es sollte noch erwähnt werden, dass man gewünschtenfalls für die beiden
Steuerventile jeweils einen voneinander unabhängigen Ölabfuhrkreis zur
Abfuhr des Verlustölstroms in den Kühlölkreis vorsehen könnte.
Die hier gemachten Erfindungsvorschläge sind unabhängig davon, ob eine
Mehrfach- oder Doppelkupplung oder eine Einfachkupplung vorgesehen ist.
In den folgenden Ausführungsbeispielen ist in den Fig. 3b, 4a, 4b, 5b, und
6b jeweils eine Kupplung 202 mit einer Lamellen-Kupplungsanordnung 204
gezeigt. Es kann sich bei der Kupplung 202 um eine Doppelkupplung wie
die Doppelkupplung 202 der Fig. 1 und 2 handeln (in diesem Fall ist die
andere Lamellen-Kupplungsanordnung in den genannten Figuren nicht
dargestellt) oder um eine herkömmliche Kupplung mit genau einer Lamellen-
Kupplungsanordnung, nämlich der Lamellen-Kupplungsanordnung 204.
Für den Fall, dass die Kupplung 202 eine Doppelkupplung mit zwei Lamel
len-Kupplungsanordnungen ist, so ist noch darauf hinzuweisen, dass die
betreffenden Figuren die die Kupplungsanordnungen betätigende Ventil
anordnung nur mit jenen Komponenten zeigen, die zur Betätigung der
Kupplungsanordnung 204 benötigt werden. Für die Betätigung der anderen
Kupplungsanordnung muss man sich entsprechende Ventilanordnungskom
ponenten noch hinzudenken. Der Einfachheit halber wird im Folgenden
davon ausgegangen, dass die genannten Figuren jeweils eine Kupplungs
anordnung mit nur einer Kupplungsanordnung 204 zeigen; die folgenden
Erläuterungen lassen sich aber ohne weiteres auf den ebenfalls möglichen
Fall einer Doppelkupplung 202 anwenden.
Fig. 3a und 3b zeigen eine mögliche Ausgestaltung der Ventilanordnung,
nämlich mit einer Schieberventil 214 zur Ansteuerung der Kupplungsanord
nung 204. Das Schieberventil 214 weist einen am dem hydraulischen
Nehmerzylinder der Kupplungsanordnung 204 zugeordneten Hydrauliksys
temabschnitt angeschlossenen Anschluss 340, einen an der Pumpe 208
bzw. dem Druckspeicher 304 angeschlossenen Anschluss 342 und einen
aus dem dem hydraulischen Nehmerzylinder zugehörigen Hydrauliksystem
abschnitt abgeführtes bzw. diesem Hydrauliksystemabschnitt über den
Anschluss 340 nicht zugeführtes Drucköl abgebenden Anschluss 344 auf.
346 bezeichnet den Anschlüssen 342 und 344 zugeordnete Steuerkanten
des Schieberventils. Die an den Anschlüssen bzw. den verschiedenen
Abschnitten des Hydrauliksystems herrschenden Drücke sind mit pO, pK
bzw. pKK bezeichnet. Der vom Anschluss 344 abgegebene Verlustölstrom
wird der Eingangsseite der Kühlölpumpe 209 zugeführt. Ein Rückschlagven
til 350 verhindert ein Abfließen dieses Verlustölstroms in den Ölsumpf 212.
Bei der Kühlölpumpe 209 handelt es sich vorzugsweise um eine Pumpe, die
entweder ständig läuft, beispielsweise weil sie mechanisch angetrieben
wird, oder - höchstvorzugsweise - um eine elektrisch angetriebene Pumpe,
die derart ausgeführt ist, dass sie auch im ausgeschalteten Zustand den
ihrer Eingangsseite zugeführten Verlustölstrom in Richtung zur Lamellen
kupplungsanordnung 204 durchlässt. Die Kühlölpumpe braucht im letzteren
Fall nur dann eingeschaltet werden, wenn ein größerer Kühlbedarf für die
Lamellenkupplungsanordnung 204 besteht, der durch den vom Ventil 214
bereitgestellten Verlustölstrom nicht gedeckt werden kann.
Fig. 3c zeigt zum Vergleich ein einem herkömmlichen Ansatz entsprechen
des Kupplungssystem mit einem Schieberventil ohne die beschriebene
Steueröl- bzw. Leckölstromnutzung.
Fig. 4a zeigt eine Ausführungsvariante des Kupplungssystems der Fig. 3b,
bei der parallel zur Kühlölpumpe 209 eine Blende oder Drossel 352 geschal
tet ist, über die ein direkter Zuführweg für den Verlustölstrom unter Umge
hung der Pumpe 209 zu einem Kühlöl-Zuführanschluss der Kupplung 202
verläuft. Diese Ausgestaltung des Kupplungssystems ist insbesondere dann
zweckmäßig, wenn die Pumpe 209 keine Pumpe ist, die auch im stillgeleg
ten Zustand den Verlustölstrom zur Kupplungsanordnung 204 durchlässt.
Durch die entsprechend dimensionierte Blende oder Drossel 352 wird
erreicht, dass der Druck pKK, der in der Regel in der Größenordnung von
0,5 bar liegt oder kleiner als 0,5 bar ist, nicht auf einen Wert ansteigt, ab
dem die Kupplungsbetätigung beeinflusst werden würde, beispielsweise die
Kupplungsanordnung 204 in Öffnungsrichtung (im Falle eimer Kupplung
des NORMALERWEISE-OFFEN-Typs) betätigt werden würde (typischer
weise etwa ab einem Druck von 2 bar).
Fig. 4b zeigt eine weitere Ausführungsvariante des Kupplungssystems der
Fig. 3b. Anstelle der Drossel 352 ist hier ein druckbetätigtes Bypassventil
354 vorgesehen, das im Bedarfsfall eine die Kühlölpumpe 209 umgehende
Bypassleitung freischaltet. Da bei tiefen Temperaturen und dementspre
chend zähflüssigem Öl der abgabeseitig der Kühlölpumpe 209 herrschende
Druck stark ansteigen kann, kann zusätzlich noch ein Druckbegrenzungs-
Sicherheitsventil 356 vorgesehen sein, das nach Ansprechen auf einen
übermäßig hohen Druck Öl zum Ölsumpf 212 ablässt. Ein solches Sicher
heitsventil 356 könnte auch beim System der Fig. 3b und beim System der
Fig. 4a zusätzlich vorgesehen sein.
Fig. 5b zeigt schematisch ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Kupplungs
systems mit einer Ventilanordnung, die zur Betätigung der Kupplungsanord
nung 204 anstelle eines einzigen Steuer/Regel-Ventils entsprechend dem
Ventil 214 zwei Ventile 214a und 214b aufweist, von denen das Ventil
214a die Zufuhr von Drucköl in Richtung zum hydraulischen Nehmerzylin
der der Kupplungsanordnung 204 und das Ventil 214b die Abfuhr von
Drucköl aus dem dem hydraulischen Nehmerzylinder zugeordneten Hydrau
liksystemabschnitt steuert bzw. regelt. Durch aufeinander abgestimmte
Ansteuerung dieser Ventile kann die Kupplungsanordnung feinfühlig in
Ausrückrichtung und Einrückrichtung betätigt bzw. ein Kupplungszustand
gehalten werden. Die Ventile können von Sitzventilen gebildet sein, etwa
von der in Fig. 5a schematisch gezeigten Art. 346 bezeichnet eine Steuer
kante an einem Ventilsitz für das mittels eines Solenoid oder dergleichen
verschiebbare Ventilelement. 341 und 343 bezeichnen zwei Anschlüsse
des Ventils.
Erfindungsgemäß wird das über das Ventil 214b abfließende Drucköl der
Eingangsseite der Kühlölpumpe 209 zugeführt. Fig. 5c zeigt im Vergleich
ein entsprechendes Kupplungssystem nach einem herkömmlichen Ansatz
ohne Leckölstrom- bzw. Steuerölstromnutzung.
Auch in Bezug auf das Kupplungssystem der Fig. 5b sind Ausführungs
varianten beispielsweise entsprechend den Fig. 4a und 4b denkbar.
Beim System der Fig. 5 und ebenso beim System der Fig. 3 und 4 kann
durch entsprechende Betätigung des Ventils 214 bzw. der Ventile 214a
und 214b die Kupplung gehalten werden, ohne dass größere Mengen an
Drucköl von der Pumpe 208 bzw. dem Druckölspeicher 304 über das Ventil
214 bzw. das Ventil 214a in den dem hydraulischen Nehmerzylinder zu
gehörigen Hydrauliksystemabschnitt nachgeliefert werden muss. Es brau
chen höchstens Leckageverluste, insbesondere an den Ventilen und einer
ggf. vorgesehenen Drehverbindung, ausgeglichen werden. Der Verlust
ölstrom braucht dementsprechend nicht sonderlich groß sein.
Demgegenüber ist beim Kupplungssystem der Fig. 6b anstelle des Ventils
214a eine Drossel oder Blende 215 vorgesehen, und die Kupplungsbetäti
gung erfolgt alleine über entsprechende Steuerung/Regelung des durch das
Ventil 214b abfließenden Ölstroms. Dementsprechend muss auch beim
Halten der Kupplung ein größerer Volumenstrom über das Ventil 214b
abfließen, der erfindungsgemäß zur Kupplungskühlung verwendet wird und
hierzu der Eingangsseite der Kühlölpumpe 209 zugeführt wird.
Derartige Halten-Zustände der Kupplungsanordnungen können insbeson
dere zur Einstellung eines definierten Kupplungsschlupfes verwendet wer
den, bei dem an den Reibflächen der Lamellen-Kupplungsanordnung entsprechend
viel Wärme entsteht und durch Kühlöl abgeführt werden muss.
Dementsprechend ist auch ein vergleichsweise großer Kühlölstrom erforder
lich, der zumindest zu einem nennenswerten Teil durch das Ventil 214b
bereitgestellt wird.
Das Ventil 214b kann von einem Sitzventil etwa der in Fig. 6a schematisch
gezeigten Art gebildet sein. Fig. 6c zeigt zum Vergleich ein entsprechendes
Kupplungssystem nach einem herkömmlichen Ansatz. Varianten des Kupp
lungssystems der Fig. 6b im Rahmen der Erfindung sind möglich, beispiels
weise entsprechend den anhand der Fig. 4a und 4b erläuterten Modifikatio
nen des Systems der Fig. 3b.
Claims (8)
1. Kupplungssystem, umfassend:
eine Kupplungseinrichtung (202) insbesondere für die Anord nung in einem Kraftfahrzeug-Antriebsstrang zwischen einer Antriebseinheit und einem Getriebe;
eine Betätigungseinrichtung (208, 214, 216) zur Betätigung der Kupplungseinrichtung auf hydraulischem Wege vermittels wenigstens eines hydraulischen Nehmerzylinders,
wobei die Betätigungseinrichtung eine an einem drucklosen Hydrau likmedium-Reservoir (212) angeschlossene Hydraulikmedium-Bereit stelleinrichtung (208) zum Bereitstellen von unter Druck stehendem Hydraulikmedium und eine Ventilanordnung (214, 216) aufweist, unter deren Vermittlung einem dem Nehmerzylinder zugeordneten Hydrauliksystemabschnitt und damit dem Nehmerzylinder Hydraulik medium zuführbar und Hydraulikmedium aus dem Hydrauliksystem abschnitt und damit aus dem Nehmerzylinder abführbar ist, und wobei der Kupplungseinrichtung (202) Betriebsmedium zuführbar ist, damit wenigstens eine Kupplungsanordnung (204, 206) der Kupp lungseinrichtung unter der Einwirkung des Betriebsmediums läuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilanordnung (214, 216) derart einer Betriebsmedium- Bereitstelleinrichtung (209) oder/und einem Betriebsmedium-Zuführ anschluss der Kupplungseinrichtung (202) zugeordnet ist, dass aus dem Hydrauliksystemabschnitt abgeführtes Hydraulikmedium oder/und von der Ventilanordnung abgegebenes, nicht dem Hydrau liksystemabschnitt zuzuführendes Hydraulikmedium unter Umgehung eines drucklosen Hydraulikmedium-Reservoirs (212) und - sofern vorhanden - unter Umgehung eines drucklosen Betriebsmedium- Reservoirs (222) der Kupplungsanordnung (202) als Betriebsmedium zuführbar ist.
eine Kupplungseinrichtung (202) insbesondere für die Anord nung in einem Kraftfahrzeug-Antriebsstrang zwischen einer Antriebseinheit und einem Getriebe;
eine Betätigungseinrichtung (208, 214, 216) zur Betätigung der Kupplungseinrichtung auf hydraulischem Wege vermittels wenigstens eines hydraulischen Nehmerzylinders,
wobei die Betätigungseinrichtung eine an einem drucklosen Hydrau likmedium-Reservoir (212) angeschlossene Hydraulikmedium-Bereit stelleinrichtung (208) zum Bereitstellen von unter Druck stehendem Hydraulikmedium und eine Ventilanordnung (214, 216) aufweist, unter deren Vermittlung einem dem Nehmerzylinder zugeordneten Hydrauliksystemabschnitt und damit dem Nehmerzylinder Hydraulik medium zuführbar und Hydraulikmedium aus dem Hydrauliksystem abschnitt und damit aus dem Nehmerzylinder abführbar ist, und wobei der Kupplungseinrichtung (202) Betriebsmedium zuführbar ist, damit wenigstens eine Kupplungsanordnung (204, 206) der Kupp lungseinrichtung unter der Einwirkung des Betriebsmediums läuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventilanordnung (214, 216) derart einer Betriebsmedium- Bereitstelleinrichtung (209) oder/und einem Betriebsmedium-Zuführ anschluss der Kupplungseinrichtung (202) zugeordnet ist, dass aus dem Hydrauliksystemabschnitt abgeführtes Hydraulikmedium oder/und von der Ventilanordnung abgegebenes, nicht dem Hydrau liksystemabschnitt zuzuführendes Hydraulikmedium unter Umgehung eines drucklosen Hydraulikmedium-Reservoirs (212) und - sofern vorhanden - unter Umgehung eines drucklosen Betriebsmedium- Reservoirs (222) der Kupplungsanordnung (202) als Betriebsmedium zuführbar ist.
2. Kupplungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Steuerventil (214, 216) der Steuerventilanordnung
eine Gruppe von Hydraulikanschlüssen (K, P, T; 340, 342, 344)
aufweist, die aus einem unter Druck stehendes Hydraulikmedium
von der Hydraulikmedium-Bereitstelleinrichtung empfangenden Ver
sorgungsanschluss (P; 342), einem an dem Hydrauliksystemab
schnitt angeschlossenen Betätigungsanschluss (K; 340) und einem
an dem Betriebsmedium-Zuführanschluss oder/und einer Eingangs
seite der Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung (209) angeschlosse
nen oder anschließbaren Abfuhranschluss (T; 344) besteht.
3. Kupplungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Steuerventil (214a) der Steuerventilanordnung
eine Gruppe von Hydraulikanschlüssen aufweist, die aus einem unter
Druck stehendes Hydraulikmedium von der Hydraulikmedium-Bereit
stelleinrichtung empfangenden Versorgungsanschluss (343) und
einem an dem Hydrauliksystemabschnitt angeschlossenen Betäti
gungsanschluss (341) besteht.
4. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass wenigstens ein Steuerventil (214b) der Steuer
ventilanordnung eine Gruppe von Hydraulikanschlüssen aufweist, die
aus einem an dem Hydrauliksystemabschnitt angeschlossenen Betä
tigungsanschluss (341) und einem an dem Betriebsmedium-Zuführ
anschluss oder/und einer Eingangsseite der Betriebsmedium-Bereit
stelleinrichtung angeschlossenen oder anschließbaren Abfuhran
schluss (343) besteht.
5. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass das aus dem Hydrauliksystemabschnitt abge
führte bzw. von der Ventilanordnung abgegebene Hydraulikmedium
einer Eingangsseite einer Betriebsmedium-Pumpenanordnung (209)
zuführbar ist, die an dem Betriebsmedium-Zuführanschluss ange
schlossen oder anschließbar ist.
6. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass das aus dem Hydrauliksystemabschnitt abge
führte bzw. von der Ventilanordnung abgegebene Hydraulikmedium
unter Umgehung einer/der Betriebsmedium-Pumpenanordnung (209)
dem Betriebsmedium-Zuführanschluss zuführbar ist.
7. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeich
net durch eine ggf. wenigstens ein Druckbegrenzungsventil (332;
356) oder/und wenigstens ein Bypass-Ventil (354) oder/und wenigs
tens eine Blende oder Drossel (352) umfassende, auf Drücke
oder/und Druckdifferenzen ansprechende Einrichtung, die einem
Hydrauliksystemabschnitt zugeordnet ist, der aus dem Hydrauliksys
temabschnitt abgeführtes bzw. von der Ventilanordnung abgegebe
nes Hydraulikmedium aufnimmt, wobei die Einrichtung einen Hydrau
likdruck in dem Hydrauliksystemabschnitt begrenzt bzw. in Abhän
gigkeit von einem in dem Hydrauliksystemabschnitt herrschenden
Druck Betriebsmedium aus dem Hydrauliksystemabschnitt abfließen
lässt.
8. Kupplungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeich
net durch eine ggf. wenigstens ein Rückschlagventil (350; 330)
umfassende, auf Flussrichtungen oder/und Druckdifferenzen anspre
chende Einrichtung, die einem/dem Hydrauliksystemabschnitt zu
geordnet ist, der aus dem Hydrauliksystemabschnitt abgeführtes
bzw. von der Ventilanordnung abgegebenes Hydraulikmedium auf
nimmt, wobei die Einrichtung einen Abfluss von Hydraulikmedium
aus dem Hydrauliksystemabschnitt zu einem drucklosen Betriebs
medium- oder Hydraulikmedium-Reservoir bzw. einen Druckausgleich
zwischen dem Hydrauliksystemabschnitt und dem Reservoir verhindert
oder/und einen Abfluss von von der Betriebsmedium-Bereitstell
einrichtung bereitgestelltem Betriebsmedium in den Hydrauliksystem
abschnitt bzw. einen Druckausgleich zwischen einer Abgabeseite der
Betriebsmedium-Bereitstelleinrichtung und dem Hydrauliksystem
abschnitt verhindert.
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DE2001120882 DE10120882A1 (de) | 2001-04-27 | 2001-04-27 | Hydraulisch betätigbare Nasslauf-Kupplung |
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