DE10118628C1 - Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler - Google Patents

Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler

Info

Publication number
DE10118628C1
DE10118628C1 DE10118628A DE10118628A DE10118628C1 DE 10118628 C1 DE10118628 C1 DE 10118628C1 DE 10118628 A DE10118628 A DE 10118628A DE 10118628 A DE10118628 A DE 10118628A DE 10118628 C1 DE10118628 C1 DE 10118628C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
image
broadband
detector
red
blue
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE10118628A
Other languages
English (en)
Inventor
Rainer Breiter
Wolfgang Cabanski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AIM Infrarot Module GmbH
Original Assignee
AEG Infrarot Module GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AEG Infrarot Module GmbH filed Critical AEG Infrarot Module GmbH
Priority to DE10118628A priority Critical patent/DE10118628C1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10118628C1 publication Critical patent/DE10118628C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01JMEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
    • G01J5/00Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry
    • G01J5/60Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry using determination of colour temperature
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01JMEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
    • G01J5/00Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry
    • G01J5/007Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry for earth observation
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01JMEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
    • G01J5/00Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry
    • G01J5/80Calibration
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01JMEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
    • G01J5/00Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry
    • G01J2005/0077Imaging

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Photometry And Measurement Of Optical Pulse Characteristics (AREA)

Abstract

Zum Erkennen von Flugkörpern werden i. A. sogenannte "Solar Blind"-(SB)-UV-Warner eingesetzt, die im SB-Spektralbereich arbeiten, in dem fast keine natürliche Strahlung auf der Erde vorkommt. Ein solcher Detektor sieht also kein Signal, es sei denn, ein Flugkörper-Triebwerk brennt, da dessen Triebwerk endliche Intensität im SB-Spektralbereich produziert. DOLLAR A Der Vorteil von IR-Detektoren gegenüber dem "Solar Blind"-Spektralbereich ist die im IR höhere Nachweisempfindlichkeit. Allerdings gibt es im IR viele natürliche Störquellen, die aufwendig korrigiert werden müssen. DOLLAR A Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler, wie z. B. heiße CO¶2¶-Gase aus Triebwerksbränden, mit einem IR-Detektor durch Kombination aus breitbandiger und spektral selektiver Analyse der Ausgangsdaten.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot- Strahler und dient insbesondere der Verbesserung von Warnsensoren gegen Bedrohungen durch Flugkörper auf Basis von Infrarotdetektoren.
Aus dem Dokument US 5,555,464 ist eine Filteranordnung für eine Farb-CCD Kamera bekannt, bei der eine regelmäßig angeordnete Vielzahl von Bildelementen vorgesehen ist, die je für sich rot- und IR-empfindlich, grün- und IR-empfindlich und blau- und IR-empfindlich sind. Die Filteranordnung ist dabei so gestaltet, dass sie für die rot- und IR-empfindlichen Bildelemente nur Licht der roten Wellenlänge und für die grün- und IR-empfindlichen und blau- und IR- empfindlichen Bildelemente ausschließlich Licht der IR Wellenlänge passieren lässt. So erhält man eine Kamera, insbesondere für Vegetationsanalysen, die gleichzeitig Bilder im roten und infraroten Wellenlängenbereich aufzeichnen kann.
Aus dem Dokument US 5,479,255 ist ein Verfahren zur multispektralen Analyse eines optischen Signals bekannt, wobei zunächst eine spektrale Zerlegung des Signals erfolgt und anschließend das Spektrum des Signals mit vorgegebenen, im System hinterlegten Vergleichsspektren inklusive eines Hintergrundspektrums verglichen wird. Zur Bewertung des Signal wird der Grad der Übereinstimmung bzw. Korrelation ermittelt.
Aus dem Dokument DE 195 46 873 C1 ist ein Verfahren zur Bestimmung der Entfernung bzw. der Geschwindigkeit einer Strahlungsquelle bekannt, bei dem das Verhältnis der Strahlungsintensitäten zweier sich nicht überlappender Wellenlängenbereiche im nahen Infrarot bestimmt wird. Daraus lässt sich für aufeinanderfolgende Messzeiten die Entfernungsdifferenz, d. h. die Relativgeschwindigkeit der Strahlungsquelle ermitteln.
Aus dem Dokument DE 40 35 324 A1 ist ein Verfahren zum Erfassen einer Flamme in einem Brennraum bekannt, bei dem zwei Detektoren für zwei sich nicht überlappende Wellenlängenbereiche vorgesehen sind. Aus dem Verhältnis der beiden Strahlungsintensitäten wird auf das Vorhandensein einer Flamme im Brennraum geschlossen.
Infrarot(IR-)Detektoren wandeln die auf sie treffende Wärmestrahlung in ein elektrisches Ausgangssignal. Je nach Gerätetyp werden Einzel-Detektoren oder Einfach- bzw. Mehrfach(TDI)-Zeilendetektoren mit opto-mechanischen Abtastern (Scanner) eingesetzt, oder man nutzt - wo verfügbar - direkt zweidimensionale Detektoren, sogenannte FPA's, die die auftreffende Bildinformation mit mechanischer Abtastung (Microscan zur Erhöhung der effektiven Bildpunktezahl) oder direkt ohne mechanische Abtasthilfen in ein zweidimensionales Bild wandeln. Die elektrischen Ausgangsdaten der Detektoren werden digitalisiert, und stehen in dieser Form zur digitalen Nachbearbeitung bereit. Die vorliegende Erfindung stellt eine spezielle Form der Nachbearbeitung solcher digitalisierten Daten dar. Die Nachbearbeitung der Bilddaten erfolgt in einem geeigneten Rechenwerk, das die notwendig hohe Rechenleistung bietet, und im folgenden als DSP bezeichnet wird.
IR-Detektoren werden für militärische See-, Land- und Luftfahrzeuge zunehmend als Warnsensoren gegen Flugkörperbedrohungen eingesetzt. Der Vorteil von IR- Detektoren gegenüber den bisher bekannten Warnern im ultravioletten, dem sogenannten "Solar Blind"-, Spektralbereich ist die im IR höhere Nachweisempfindlichkeit. Ursache hierfür ist, dass jedes Flugkörpertriebwerk CO2 heiß und unter hohem Druck ausstößt, und CO2 eine sehr helle IR- Strahlungsquelle bei ca. 4.5 µm Wellenlänge darstellt, wegen der rotverschobenen Emissionsbande des Gases "Red Spike". In diesem Spektralbereich ist zudem die Erdatmosphäre sehr gut transparent, so dass die Strahlung über große Entfernungen detektiert werden kann. Zum Einsatz kommen hier im allgemeinen IR-Detektoren im mittleren Spektralbereich (MWIR) von typisch 3.4-5.0 µm Wellenlänge, was gerade dem Bereich guter Atmosphärentransmission angepasst ist.
Nachteil der bekannten IR-Detektoren ist, dass es starke Störquellen gibt, die Fehlalarme auslösen und durch Algorithmen oder spezielle Verifikationssensoren individuell überprüft werden müssen. Quellen für Fehlalarme sind z. B. Vögel in geringer Entfernung, die eine vergleichbare Signatur liefern wie ein sehr weit entfernter Flugkörper, generell heiße Objekte und am kritischsten, da Warnsensoren auch bei Tage arbeiten müssen, Sonnenreflexe. Die Sonne erscheint als 6000 K Strahler und ist eine extrem helle IR-Quelle. Selbst nach Reflexionsverlusten der Sonnenintensität an Blätter oder auf Wasseroberflächen erscheint das Reflexbild der Sonne sehr hell und gibt Anlass zu zahllosen Fehlalarmen. Dies ist der primäre Nachteil der derzeitigen IR-Warnsensoren, die Reduktion der Fehlalarme durch Algorithmen und Verifikationsdetektoren ist bislang nicht effektiv genug.
Der große Vorteil der "Solar Blind" (SB) UV-Warner besteht nun gerade darin, dass im SB Spektralbereich fast keine Strahlung auf der Erde natürlich vorkommt. Ein solcher Detektor sieht also kein Signal, es sei denn, ein Flugkörper-Triebwerk brennt, da dessen Triebwerk endliche Intensität im SB Spektralbereich produziert. Die nachgeschaltete Algorithmik hat folglich nur das Auswerten der gefundenen Ereignisse zu erledigen, eine Unterdrückung von Fehlalarmen ist nahezu überflüssig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem die Unterscheidung spektral selektiv strahlender IR Quellen, wie z. B. heißer CO2 Quellen, von anderen Strahlungsquellen im IR Spektralbereich sicher gelingt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die vorteilhafte Ausgestaltung erfolgt gemäß den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
Kurze Beschreibung der Figuren
Fig. 1 zeigt Strahlungsverteilungen von verschieden heißen Schwarzen Strahlern;
Fig. 2 zeigt die schematische Strahlungsverteilungen eines Triebwerks eines Flugkörpers und eine Absorptionslinie von CO2;
Fig. 3 zeigt eine Kurve des für eine Plancksche-Strahlungsverteilung errechneten Quotienten des roten und blau Bandes;
Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm von der Szene bis zum Bild;
Fig. 5 zeigt eine Kurve des Quotienten der Ausgangssignale nach der Erfindung;
Fig. 6a zeigt die Abbildung einer Szene im breitbandigen Bereich;
Fig. 6b zeigt die Szene aus 6a nach dem vorliegenden Verfahren;
Fig. 6c zeigt die Szene aus 6b mit Schwellwert 100.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme der Figuren erläutert.
Die Grundidee der Erfindung beruht auf der besonderen spektralen Charakteristik der IR Strahlung von Flugkörper Abgas und natürlichen Objekten bzw. Sonnenreflexen. Dies wird anhand der Fig. 1 und 2 erläutert. Das Diagramm der Fig. 1 zeigt schematisch Strahlungsverteilungen von verschieden heißen Objekten in der Näherung, dass sich diese wie Schwarze Strahler verhalten, insbesondere von Raumtemperaturobjekten (300 K) und der Sonne (6000 K). Der wichtige MWIR Bereich ist symbolisch in 3 Farben Rot, Grün und Blau aufgeteilt. Rot reicht von ca. 4.2-5 µm, Grün von ca. 4.0-4.2 µm und Blau von ca. 3.4-4. µm. Man erkennt, dass raumtemperaturnahe Objekte im roten Band geringfügig mehr Strahlung emittieren als im blauen, und bei der Sonne umgekehrt der blaue Teil dominiert.
Das Diagramm der Fig. 2 zeigt schematisch die Strahlungsverteilungen eines Triebwerks eines Flugkörpers und dazu die Absorptionslinie von CO2 in diesem Bereich. Aufgrund der spektralen Schwächungscharakteristik der Atmosphäre erscheint in größeren Distanzen das Triebwerk des Flugkörper im roten Band um Größenordnungen heller als im blauen.
Man erhält also objektspezifische Informationen, indem man den breitbandigen MWIR Bereich eines Detektors durch vorgeschaltete Filter sequentiell in Teilbereiche zerlegt. Dies ist der Realisierungsansatz der Erfindung.
Im Diagramm von Fig. 3 ist als Kurve der für eine Plancksche- Strahlungsverteilung errechnete Quotient Rot/Blau gezeichnet. Das Interessante an dieser Kurve ist, dass durch die Quotientenbildung alle multiplikativen Konstanten wie die sogenannte Emissivität der Objekte und die Schwächung der IR-Strahlung durch die Atmosphäre wegfallen, sodass eine einfache Zahl entsteht, die das Objekt klassifiziert. Man kann unmittelbar 3 wesentliche Bereich unterscheiden:
  • - Sonnenreflexe liegen bei kleinen Werten um 0,5
  • - natürliche Szenen, die sich im Bereich -50 . . . +65°C abspielen liegen von 4-14
  • - alle Werte < 14 kommen in der Natur faktisch nicht vor, und deuten auf heißes CO2 hin, können folglich als Warnsensor-Signaturen genutzt werden.
Der Nachteil dieses Ansatzes zur Klassifikation besteht in der unzureichenden Realisierbarkeit. Als direktes Signal eines IR Detektors misst man nicht unmittelbar den in der Abbildung ausgewerteten Strahlungsfluss, sondern den Fluss verziert mit additiven und multiplikativen Konstanten. Dies wird anhand Fig. 4 erläutert. Ein Objekt leuchtet selbst mit einer gewissen Temperatur T und Emissivität ε. Zusätzlich sieht der IR-Detektor auch das von der Umgebung Tenv und der Sonne Tsun reflektierte Licht des Objektes. Es liegt also eine Mischung aus Eigenstrahlung Φ und reflektierter Strahlung Φsun, Φenv vor, die besonders bei einem kalten Objekt und heller Sonne beträchtlich sein kann. Die Strahlung wird auf ihrem Weg vom Objekt zum Detektor durch die Atmosphäre geschwächt:
ΦD(λ) = τ(λ).Φ(λ)
und im Detektor zum einen spektral als Integral über der nachgewiesenen Wellenlänge und zum anderen im Integrationskondensator des Bildpunktes als Funktion der Zeit aufintegriert:
Die physikalische Interpretation des mathematisch als untere Integrationsgrenze eingeführten Terms I0 ist Dunkelstrom, d. h. Strom der im Bildpunkt aufintegriert wird, aber keine IR Signatur enthält. Bei den derzeit verfügbaren MWIR Detektoren ist I0 vernachlässigbar klein und wird für die folgenden Argumente ignoriert. Generell ist der Dunkelstrom keine Funktion der Wellenlänge der detektierten Strahlung und daher für alle detektierten Bandbreiten konstant.
Die Integration des Signals über der Zeit im Kondensator des Bildpunktes (Pixel) liefert auch eine Integrationsgrenze U0, die physikalisch als Gleichspannungs- (Offset-)Fehler interpretiert wird. Dieser Offset-Fehler ist i. A. in jedem Bildpunkt verschieden und wird zum Erzeugen eines Bildes rechnerisch nach geeigneter Kalibrierung korrigiert. Man spricht hierbei von der Inhomogenitätskorrektur (non uniformity correction, NUC). Entscheidend ist nun, dass, unter der Annahme, dass die Emissivität im MWIR eine vernachlässigbare spektrale Abhängigkeit zeigt, und unter der o. g. Vernachlässigung von I0 der Offset-Fehler U0 keine spektrale Abhängigkeit hat. D. h. der U0 Offset-Fehler ist für alle Farben identisch, die man aus einem breitbandigen Detektor ausfiltert. Neben dem Offset-Fehler hat ein Detektor i. A. einen Verstärkungs-(Gain-)Fehler aufgrund der Streuung der Vorfaktoren (in Fig. 4) von Pixel zu Pixel die ebenfalls im Pixel keine spektrale Abhängigkeit zeigen, aber von Pixel zu Pixel streuen und per NUC für ein IR-Bild behoben werden müssen.
Das Verfahren beruht nun darauf, dass man die Szene mit einem MWIR Detektor unmittelbar aufeinander folgend breitbandig (bb) und selektiv im roten und blauen Band betrachtet. Die schnelle Folge ist nötig, damit sich das Objekt während des Filterwechsels nicht verändert und die Aussage wirklich nur die verschiedenen Farben berücksichtigt.
Man bildet den Quotienten der Ausgangssignale (Ublau - Ubb)/(Urot - Ubb) des Detektors. Unter den o. g. Annahmen fallen alle additiven und multiplikativen Konstanten heraus und dieser Term ist äquivalent zum Quotienten der Differenzen der Strahlungsflüsse (Φblau - Φbb)/(Φrot - Φbb), dessen Verlauf in Fig. 5 für einen Planckschen Strahler analog zum Diagramm der Fig. 3 als Kurve errechnet ist.
Der Verlauf der Kurve nach Fig. 5 bietet eine ähnlich klare Möglichkeit zum Trennen verschiedener Szenarien wie der direkte Quotient der Flüsse gemäß der Kurve aus Fig. 3:
  • - natürliche Szenen zwischen -50 . . . 65°C liegen bei Werten zwischen 3-6;
  • - die Sonne liegt bei sehr niedrigen Werten um 0,7;
  • - alle Werte über 6 kommen in der Natur faktisch nicht vor und sind Indikatoren für heißes CO2, d. h. eine Bedrohung aus Sicht der Warnsensorik.
Die Funktion des Verfahrens wurde an einer Szenerie mit einem Fahrzeug bei hellem Sonnenschein mit einem Gasbrenner auf der Ladefläche getestet
Die Gasflamme erscheint im Bild der Fig. 6a, das den breitband-IR-Teil zeigt, als helle Fläche, vergrößert durch optisches Übersprechen in der Optik aufgrund der hohen Kontraste der heißen Flamme gegen den viel kälteren Hintergrund.
Der Sonnenreflex auf der Front des Fahrzeuges erscheint ebenso hell wie die Flamme, eine Unterscheidung ist so also nicht möglich. Dies ist die typische Situation beim Einsatz breitbandiger IR-Warnsensorik.
Die Fig. 6b zeigt dieselbe Szene wie in Fig. 6a in einer Darstellung des Quotienten wie oben diskutiert. Die Darstellung ist auf Werte von 3 . . . 18 maskiert, alle anderen Bereiche sind schwarz (zu kleine Werte) oder weiß (zu hohe Werte). Man erkennt nun deutlich Unterschiede:
  • - die natürliche Szenerie liegt im erwarteten Wertebereich, ist lediglich leicht verschoben, da das anhand Fig. 4 diskutierte Streulicht der Eigenstrahlung der Objekte überlagert ist;
  • - die Sonnenreflexe liegen unterhalb des Darstellbereiches bei sehr kleinen Werten und sind schwarz dargestellt;
  • - die Flamme erscheint mit Werten von 3000-8000 weit außerhalb der natürlichen Umgebung und kann klar als "Bedrohung" diskriminiert werden, zusätzlich ist das Überstrahlen der Flamme aus dem Breitband-Bild der Fig. 6a verschwunden und man kann genau die Umrisse der Flamme sehen.
In Fig. 6c ist lediglich der Wertebereich < 100 dargestellt. Man hat hier ein leeres Bild, in dem lediglich die Flamme erhalten bleibt.
Das Verfahren liefert folglich die gleichen Vorzüge wie ein SB Warnsensor, alle natürliche Szenerie wird unterdrückt, Sonnereflexe können klar gegen heiße Spots durch "Bedrohungen" diskriminiert werden und die "Bedrohung" kann völlig aus der Szene isoliert werden.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist, dass der Detektor keine NUC benötigt. Dies ist eine Folge der Differenz- und Quotientenbildung, bei der alle pixelindividuellen Gain- und Offsetfehler eliminiert werden. Das Verfahren liefert folglich ohne jegliche Kalibrierung optimale Bilddaten und ist völlig langzeitstabil.
Da bei dem Verfahren sequentiell breitbandig und spektral selektiv jedes Pixel vermessen wird, kann man aus diesen Werten durch zeitliche pixelweise Mittelung geeigneter Rechengrößen umgekehrt die optimalen NUC Koeffizienten des IR-Detektors ermitteln, da 3 Meßgrößen in Form von bb, rotes und blaues Band pro Pixel bekannt sind, aus denen die 2 Unbekannten, Gain und Offset, hervorgehen. Das Verfahren ermöglicht so ohne jegliche NUC und Kalibrierung des IR-Detektors eine Kombination aus Warnsensorik und bildgebendem Wärmebildgerät, das den Nutzer mit einem hochaufgelösten Wärmebild versorgt, in dem durch geeignete Darstellung die "Bedrohung" angezeigt werden kann.

Claims (8)

1. Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler, wie zum Beispiel heißer CO2-Gase aus Triebwerksbränden, wobei mit einem IR-Detektor unmittelbar aufeinanderfolgend ein breitbandiges Bild und ein Bild in einem Teilband des breitbandigen Bildes aufgenommen wird und eine Kombination aus breitbandiger und spektral selektiver Analyse der Bilddaten aus jeweils demselben Bildpunkt erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Kombination einer Differenz- und Quotientenbildung der in einem Bildpunkt breitbandig und spektral selektiv aufgenommenen Strahlungsleistung ohne Kalibrierung und Inhomogenitätskorrektur (NUC) des IR-Detektors erfolgt.
3. Verfahren zum Klassifizieren von Objekten in Wärmebildern, wobei mit einem IR-Detektor unmittelbar aufeinanderfolgend ein erstes breitbandiges Bild (bb), ein zweites Bild im langwelligen Teilband (rot) des breitbandigen Bilds und ein drittes Bild im kurzwelligeren Teilband (blau) des breitbandigen Bilds aufgenommen wird, wobei der Detektor für jedes Bild und jeden Bildpunkt ein Ausgangssignal U aufweist und wobei anschließend für jeden Bildpunkt der Quotient der Ausgangssignale (Ublau - Ubb)/(Urot - Ubb) des IR-Detektors gebildet wird und die Klassifikation der Objekte anhand des Quotienten erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Quotienten der Ausgangssignale (Ublau - Ubb)/(Urot - Ubb) für heißes CO2-Gas sehr große Werte annimmt.
5. Verfahren zum Klassifizieren von Objekten in Wärmebildern, wobei mit einem IR-Detektor unmittelbar aufeinanderfolgend ein erstes breitbandiges Bild (bb), ein zweites Bild im langwelligen Teilband (rot) des breitbandigen Bilds und ein drittes Bild im kurzwelligeren Teilband (blau) des breitbandigen Bilds aufgenommen wird, wobei IR-Detektor für jedes Bild und jeden Bildpunkt ein Ausgangssignal U aufweist und wobei anschließend für jeden Bildpunkt der Quotient der Ausgangssignale (Urot - Ubb)/(Ublau - Ubb) des IR-Detektors gebildet wird und die Klassifikation der Objekte anhand des Quotienten erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Quotient der Ausgangssignale (Urot - Ubb)/(Ublau - Ubb) für heißes CO2-Gas sehr kleine Werte annimmt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet, dass die drei aufeinanderfolgenden Bilder (bb, rot, blau) durch Wechsel eines Filters vor dem IR-Detektor erzeugt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-7, dadurch gekennzeichnet, dass aus den drei aufeinanderfolgenden Bildern (bb, rot, blau) die Faktoren für die Inhomogenitätskorrektur (NUC) des IR-Detektors bestimmt werden.
DE10118628A 2001-04-12 2001-04-12 Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler Expired - Lifetime DE10118628C1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10118628A DE10118628C1 (de) 2001-04-12 2001-04-12 Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10118628A DE10118628C1 (de) 2001-04-12 2001-04-12 Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10118628C1 true DE10118628C1 (de) 2002-12-05

Family

ID=7681607

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10118628A Expired - Lifetime DE10118628C1 (de) 2001-04-12 2001-04-12 Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10118628C1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10340515B4 (de) * 2003-09-03 2007-04-19 Carl Zeiss Optronics Gmbh Verfahren und Einrichtung zur Inhomogenitätskorrektur und Kalibrierung von optronischen Kameras mit Hilfe aufgenommener Bilder und Darstellen physikalischer Größen
US20130235211A1 (en) * 2010-07-13 2013-09-12 Thales Multifunctional Bispectral Imaging Method and Device
DE102016013960A1 (de) * 2016-11-23 2018-05-24 Hensoldt Sensors Gmbh Infrarot-optisches System zur Raketenwarnung sowie Verfahren zum Einsatz eines solchen Systems

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4035324A1 (de) * 1989-11-10 1991-05-16 Smiths Industries Plc Verfahren und schaltungsanordnung zum erfassen einer flamme
US5479255A (en) * 1992-12-17 1995-12-26 Trw Inc. Multispectral signature extraction technique
US5555464A (en) * 1995-07-28 1996-09-10 Lockheed Martin Corporation Red/near-infrared filtering for CCD cameras
DE19546873C1 (de) * 1995-12-15 1997-05-15 Daimler Benz Aerospace Ag Verfahren zum Bestimmen der Entfernung eines durch die Atmosphäre fliegenden Objektes und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4035324A1 (de) * 1989-11-10 1991-05-16 Smiths Industries Plc Verfahren und schaltungsanordnung zum erfassen einer flamme
US5479255A (en) * 1992-12-17 1995-12-26 Trw Inc. Multispectral signature extraction technique
US5555464A (en) * 1995-07-28 1996-09-10 Lockheed Martin Corporation Red/near-infrared filtering for CCD cameras
DE19546873C1 (de) * 1995-12-15 1997-05-15 Daimler Benz Aerospace Ag Verfahren zum Bestimmen der Entfernung eines durch die Atmosphäre fliegenden Objektes und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10340515B4 (de) * 2003-09-03 2007-04-19 Carl Zeiss Optronics Gmbh Verfahren und Einrichtung zur Inhomogenitätskorrektur und Kalibrierung von optronischen Kameras mit Hilfe aufgenommener Bilder und Darstellen physikalischer Größen
US20130235211A1 (en) * 2010-07-13 2013-09-12 Thales Multifunctional Bispectral Imaging Method and Device
DE102016013960A1 (de) * 2016-11-23 2018-05-24 Hensoldt Sensors Gmbh Infrarot-optisches System zur Raketenwarnung sowie Verfahren zum Einsatz eines solchen Systems

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US5677532A (en) Spectral imaging method and apparatus
DE102011088393B4 (de) Bestimmen einer Gesamtzahl an Personen in einem IR-Bild, das mittels eines IR-Bilderzeugungssystems gewonnen wird
DE3905591C2 (de) Vorrichtung zur Gewinnung kontrastreicher Bilder
EP1405097B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur unterdrückung elektromagnetischer hintergrundstrahlung in einem bild
EP2879919B1 (de) Detektion von regentropfen auf einer scheibe mittels einer kamera und beleuchtung
Santos et al. Visible and near-infrared laser dazzling of CCD and CMOS cameras
DE102014224857A1 (de) Sensorsystem und Verfahren zur Klassifikation von Fahrbahnoberflächen
DE10118628C1 (de) Verfahren zum Erkennen spektral selektiver Infrarot-Strahler
IL224156A (en) Multifunctional bispectral imaging device and method
Gleckler et al. Multispectral and hyperspectral 3D imaging lidar based upon the multiple-slit streak tube imaging lidar
WO2002070953A1 (de) MEssVORRICHTUNG, INSBESONDERE ZUR FLAMMENBEOBACHTUNG WÄHREND EINES VERBRENNUNGSPROZESSES
DE102005055919B4 (de) Verfahren zum Detektieren und Diskriminieren von Tieren in landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen
EP2907105A2 (de) Verfahren zur bildaufbereitung und verfahren zur bahnverfolgung von raketen
WO2016050334A1 (de) Flammdetektor, verfahren zur flammerkennung und filterarray für einen cmos-chip
EP3333557B1 (de) Infrarot-optisches system zur raketenwarnung sowie verfahren zum einsatz eines solchen systems
DE102018108809B4 (de) Kamerasystem
CN112434589B (zh) 一种针对类分子谱目标的天基高灵敏度差分探测方法
Toet Applying daytime colors to multiband nightvision imagery
Driggers et al. Target detection threshold in noisy color imagery
Zhilyaev et al. Unidentified aerial phenomena I. Observations of events
Simard et al. Range-gated intensified spectrographic imager: an instrument for active hyperspectral imaging
Cheak Detecting near-UV and near-IR wavelengths with the FOVEON image sensor
Gilmore et al. Trial SNAPSHOT: measurements for terrain background characterization
Dills et al. Detonation discrimination techniques using a Fourier transform infrared spectrometer system and a near-infrared focal plane array
Montgomery et al. Two color missile signature measurements

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: AIM INFRAROT-MODULE GMBH, 74072 HEILBRONN, DE

R071 Expiry of right