DE10118338A1 - Heizsystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Heizsystem mit einem auf der Brennwerttechnik basierenden Heizgerät (5), insbesondere Warmwasserheizgerät, und wenigstens einem heizgerätenahen und wenigstens einem heizgerätefernen Heizkörper (1, 3), die mit dem Heizgerät (5) einen Heizkreis (H) mit gemeinsamen Vorlauf (V) und Rücklauf (R) bilden, und die je ein erstes Thermostatventil (6, 7) im Vorlaufanschluss jedes Heizkörpers (1, 3) aufweisen. Das Heizsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass im Rücklaufanschluss wenigstens des bzw. der heizgerätenahen Heizkörper (3) je ein zweites Thermostatventil (11) mit negativer Temperaturkennlinie eingesetzt ist, um den Rücklauf von zu warmen Heizungswasser aus dem Heizkörper (3) zu verhindern (Figur 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Heizsystem mit einem Heizgerät,
insbesondere Warmwasserheizgerät, und wenigstens einem
heizgerätenahen und wenigstens einem heizgerätefernen
Heizkörper, die mit dem Heizgerät einen Heizkreis mit
gemeinsamem Vorlauf und gemeinsamem Rücklauf bilden, und die
je ein erstes Thermostatventil im Vorlaufanschluss jedes
Heizkörpers aufweisen.
In Heizgeräten, die auf der Brennwerttechnik basieren, wird
die Kondensationswärme des in den Abgasen enthaltenen Wasser
dampfs genutzt. Dazu muss das Abgas signifikant unter den
Taupunkt (ca. 60°C) abgekühlt werden. Die Mindesttemperatur,
auf die das Abgas abgekühlt werden kann, wird im Heizbetrieb
von den konstruktiven Gegebenheiten und von der Rücklauftem
peratur des Heizkreises bestimmt. Eine höhere Rücklauftempe
ratur führt zu einer verminderten Kondensation und somit zur
Senkung des Wirkungsgrades des Heizgeräts.
In Heizsystemen, die heizgerätenahe und heizgeräteferne
Heizkörper haben, kann es durch unterschiedliche Fließwider
stände (Rohrlängen zwischen den Heizkörpern und dem Heizge
rät) zu unterschiedlichen Volumenströmen des Heizungswassers
durch die einzelnen Heizkörper kommen, wobei die Pumpe des
Heizkreises so ausgelegt sein sollte, dass auch am entfernte
sten Heizkörper ein zur Raumheizung ausreichender Heizungs
wasser- und damit Wärmestrom ankommt.
Die beiliegende Fig. 2 zeigt schematisch ein bekanntes
Heizsystem mit einem Warmwasserheizgerät 5, einem
heizgerätefernen Heizkörper 1, einem heizgerätenahen
Heizkörper 3, die jeweils im Vorlaufanschluss ein
Thermostatventil 6 und 7 aufweisen. Der Gesamtvorlauf des
Heizkreises ist mit V und der Gesamtrücklauf mit R
bezeichnet. Die dem heizgerätefernen Heizkörper 1 zugeordnete
Funktionskennlinie 2 und die dem heizgerätenahen Heizkörper 3
zugeordnete Funktionskennlinie 4 veranschaulichen das oben
geschilderte Phänomen, dass bei voll geöffnetem
Thermostatventil 7 (z. B. in einer Aufheizphase nach einer
Temperaturabsenkung) des heizgerätenahen Heizkörpers 3 der
Volumenstrom zu groß ist und die Wärme des Heizungswassers
nicht vollständig in den Raum abgegeben werden kann. Folglich
kommt es zu einer Erhöhung der Temperatur des durch den
Rücklauf R zum Heizgerät zurückfließenden Heizungswassers mit
den zuvor beschriebenen Konsequenzen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Heizsystem
so zu ermöglichen, dass bei einem auf der Brennwerttechnik
basierenden Heizgerät der Rücklauf von zu warmem Heizungs
wasser aus dem Heizkörper bzw. den Heizkörpern zum Heizgerät
verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Gemäß einem wesentlichen Aspekt weist ein erfindungsgemäßes
Heizsystem im Rücklaufanschluss wenigstens des heizgerätena
hen Heizkörpers zusätzlich ein zweites Thermostatventil mit
negativer Temperaturkennlinie auf.
Dadurch wird der Rücklauf von zu warmem Heizwasser aus dem
Heizkörper verhindert.
Bevorzugt sind aber zweite Thermostatventile mit negativer
Temperaturkennlinie in den Rücklaufanschlüssen aller Heizkör
per eingesetzt.
Ein derartiges zweites Thermostatventil mit negativer Tempe
raturkennlinie im Rücklaufanschluss des Heizkörpers lässt nur
den Rücklauf von erkaltetem Heizungswasser (z. B. kleiner
30°C) zu. Als Referenztemperatur dient dabei nicht wie bei
üblichen Thermostatventilen am Vorlaufanschluss des Heizkör
pers die Raumtemperatur, sondern die Heizwasserrücklauftempe
ratur.
Die beim erfindungsgemäßen Heizsystem zusätzlich am
Rücklaufanschluss vorgesehenen zweiten Thermostatventile mit
negativer Temperaturkennlinie können mit verschiedenen
Kennlinien arbeiten. Z. B. kann eine reine Ein/Aus-
Schaltkennlinie verwirklicht werden. Als alternative
Möglichkeit kann ein solches zweites Thermostatventil mit
einer stetigen Kennlinie realisiert sein.
Eine Mindestdurchflussmenge durch den Heizkörper kann über
einen Bypass (z. B. mit konstanter kleiner Durchflussmenge)
realisiert sein, der bevorzugt im zweiten Thermostatventil
selbst integriert ist. Ein mit einem solchen Bypass
versehenes zweites Thermostatventil kann eine Ein/Aus-
Kennlinie realisieren, wobei beim Ausschalten des zweiten
Thermostatventils weiterhin eine gewisse geringe Menge
Heizungswasser durch den Bypass zurückläuft. Außerdem kann
ein solches mit einem Bypass ausgestattetes zweites
Thermostatventil auch eine stetige Kennlinie verwirklichen,
wobei auch nach dem Zurückregeln des zweiten Thermostat
ventils eine bestimmte kleine Menge Heizungswasser durch den
Bypass in den Heizungsrücklauf strömt.
Durch die Limitierung des Heizwasservolumenstroms kann es
besonders im Fall der schnellen Aufheizung nach einer Tempe
raturabsenkung zu einer verminderten Aufheizgeschwindigkeit
des Raumes kommen. Dies kann z. B. durch eine Erhöhung der
Vorlauftemperatur teilweise ausgeglichen werden. Besteht
jedoch der Wunsch nach einer maximal möglichen
Aufheizgeschwindigkeit, kann ein weiterer zuschaltbarer
Bypass im Rücklauf wenigstens des heizgerätenahen Heizkörpers
vorgesehen sein, wobei dieser Bypass dessen Thermostatventil
mit negativer Temperaturkennlinie überbrückt. Dieser weitere
schaltbare Bypass kann während einer derartigen Aufheizphase
entweder manuell oder auch automatisch zugeschaltet, d. h.
geöffnet, und dann beim Erreichen einer bestimmten Temperatur
oder nach einer bestimmten Zeit wieder geschlossen werden.
Die nachfolgende Beschreibung beschreibt ein Ausführungsbei
spiel und verschiedene mögliche Funktionalitäten des erfin
dungsgemäßen Heizsystems unter Bezug auf die beiliegende
Zeichnung.
Die Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Heizsystems.
Fig. 2 zeigt schematisch das bereits beschriebene bekannte
Heizsystem.
Fig. 3A-3D zeigen graphisch vier verschiedene Tempe
ratur/Durchflusskennlinien des zweiten Thermostatventils mit
negativer Temperaturkennlinie im Rücklaufanschluss der
Heizkörper, und
Fig. 4A-4E zeigen graphisch fünf aufeinanderfolgende
Phasen eines im erfindungsgemäßen Heizsystem eingesetzten,
mit dem zweiten zusätzlich Thermostatventil im
Rücklaufanschluss realisierten Heizkörpers bei einer
Raumaufheizung nach einer Temperaturabsenkung.
In Fig. 1 ist schematisch ist ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Heizsystems dargestellt. Ein Warmwasser
heizgerät 5 bildet zusammen mit einem heizgerätefernen
Heizkörper 1 und einem heizgerätenahen Heizkörper 3 einen
Heizkreislauf H, der einen gemeinsamen Vorlauf V und einen
gemeinsamen Rücklauf R hat.
Zusätzlich zu den am Vorlaufanschluss der Heizkörper 1 und 3,
wie in dem bereits beschriebenen bekannten Heizsystem gemäß
Fig. 2, vorgesehenen Thermostatventilen 6, 7 weist das in
Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zweite Thermostat
ventile 10 und 11 mit negativer Temperaturkennlinie am
Rücklaufanschluss der Heizkörper 1 und 3 auf. Diese zweiten
Thermostatventile verhindern, dass zu warmes Heizungswasser
in den Rücklauf R des Heizkreises H und von dort zum
Heizgerät 5 zurückströmt.
Die in Fig. 1 links neben den Heizkörpern 1 und 3 eingezeich
neten Temperaturverteilungen 2 und 4 zeigen, dass nach Einbau
der erfindungsgemäß vorgesehenen Rücklaufthermostatventile
mit negativer Temperaturkennlinie nur erkaltetes Heizungswas
ser, dessen Temperatur z. B. unter 30°C liegt, von den
Heizkörpern 1 und 3 zurückfließen kann. Als Referenztempera
tur wird die Heizwasserrücklauftemperatur verwendet. Die
durch die graphischen Darstellungen 2 und 4 veranschaulichte
Temperaturverteilung ist bei beiden Heizkörpern 1 und 3 im
wesentlichen gleich.
Fig. 3 zeigt graphisch verschiedene mögliche Tempera
tur/Durchflusskennlinien dargestellt in V/Vmax = f(TRücklauf) der
erfindungsgemäß vorgesehenen Thermostatventile 10 und 11 mit
negativer Temperaturkennlinie am Rücklaufanschluss der
Heizkörper.
Fig. 3A zeigt eine reine Ein/Aus-Kennlinie mit der
Schalttemperatur TSchalt. Fig. 3B zeigt eine stetige Kennlinie
eines solchen Rücklaufthermostatventils, welches gemäß Fig.
3B nicht schlagartig wie in Fig. 3A schließt, sondern
zwischen maximaler Öffnung und vollständigem Schließen einen
stetigen Verlauf, z. B. geradlinigen Verlauf, nimmt.
Eine Mindestdurchflussmenge lässt sich durch einen Bypass im
Rücklaufthermostatventil 10, 11 realisieren. Dies ist durch
die Kennlinien der Fig. 3C und 3D wiedergegeben, die
jeweils eine Kombination einer in Fig. 3A gezeigten Ein/Aus-
Kennlinie mit der Bypassfunktion und der in Fig. 3B
gezeigten stetigen Kennlinie mit der Bypassfunktion
veranschaulichen.
Durch die Limitierung des Heizwasservolumenstroms kann es
besonders im Fall der schnellen Aufheizung nach einer Tempe
raturabsenkung zu einer verminderten Aufheizgeschwindigkeit
des Raumes kommen. Dies kann teilweise durch eine Erhöhung
der Vorlauftemperatur ausgeglichen werden.
In Fig. 1 ist gestrichelt ein schaltbarer Bypass 12 im
Rücklauf des heizgerätenahen Heizkörpers 3 eingezeichnet, der
dessen Thermostatventil 11 mit negativer Temperaturkennlinie
überbrückt und z. B. manuell während der Aufheizphase nach
einer Temperaturabsenkung zuschaltbar ist und dadurch den
Wunsch nach einer maximal möglichen Aufheizgeschwindigkeit
realisiert. Dabei wird eine (zeitweilige) Erhöhung der
Wassertemperatur im Rücklauf R zum Heizgerät 5 in Kauf
genommen.
Die Fig. 4 zeigt graphisch die Funktionsweise eines erfin
dungsgemäßen Heizsystems bei der Raumaufheizung nach einer
Temperaturabsenkung und Fig. 4A zeigt eine erste Phase (t = 0)
zu der das erste Thermostatventil (6 oder 7) des Vorlaufs
geöffnet wird. Zu dieser Zeit ist auch das zweite Thermostat
ventil im Rücklauf 10 oder 11 voll geöffnet.
Fig. 4B zeigt eine zweite Phase (t = t1), bei der der Heizkör
per mit heißem Vorlaufwasser gefüllt wird, das zweite Thermo
statventil im Rücklauf jedoch noch nicht anspricht.
Fig. 4C zeigt eine dritte Phase (t = t2), bei der das Rück
laufthermostatventil 10 oder 11 gerade anspricht und den
Rücklauf am Heizkörper drosselt (z. B. auf 80%).
Fig. 4D zeigt eine vierte Phase (t = t3), die eine Gleichge
wichtsphase darstellt. Zwischen der dritten Phase gemäß Fig.
4C und der vierten Phase gemäß Fig. 4D findet ein
Einschwingvorgang statt, der zu der in Fig. 4D gezeigten
Gleichgewichtsphase führt.
Fig. 4E schließlich zeigt eine fünfte Phase (t = t4), die den
Abschluss der Aufheizphase des Raums darstellt. Dabei wird
der Volumenstrom vom Vorlaufthermostatventil (erstes Thermo
statventil 6 bzw. 7) bestimmt.
Die bei dem erfindungsgemäßen Heizsystem am Rücklaufanschluss
der Heizkörper zusätzlich vorgesehenen zweiten
Thermostatventile mit negativer Temperaturkennlinie
ermöglichen, wie die obige Beschreibung deutlich macht, eine
neuartige Funktionalität eines auf der Brennwerttechnik
basierenden Heizgerätes, die den Rücklauf von zu warmem
Heizungswasser aus den Heizkörpern und damit eine verminderte
Kondensation und eine Senkung des Wirkungsgrades des
Heizgerätes verhindert.
Claims (8)
1. Heizsystem mit einem Heizgerät (5), insbesondere
Warmwasserheizgerät, und wenigstens einem heizgerätenahen und
wenigstens einem heizgerätefernen Heizkörper (1, 3), die mit
dem Heizgerät (5) einen Heizkreis (H) mit gemeinsamem Vorlauf
(V) und gemeinsamem Rücklauf (R) bilden, und die je ein
erstes Thermostatventil (6, 7) im Vorlaufanschluss jedes
Heizkörpers (1, 3) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass
im Rücklaufanschluss wenigstens des bzw. der heizgerätenahen
Heizkörper (3) zusätzlich je ein zweites Thermostatventil
(11) mit negativer Temperaturkennlinie eingesetzt ist, um den
Rücklauf von zu warmem Heizungswasser aus dem Heizkörper (3)
zu verhindern.
2. Heizsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zweite Thermostatventile (10, 11) mit negativer Temperatur
kennlinie in den Rücklaufanschlüssen aller Heizkörper (1, 3)
eingesetzt sind.
3. Heizsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Referenztemperatur für jedes zweite Thermostatventil
(10, 11) die Heizwasserrücklauftemperatur ist.
4. Heizsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Thermostatventil (10, 11)
einen Bypass für das Rücklaufheizungswasser aufweist.
5. Heizsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Thermostatventil (10, 11) mit
einer Ein/Aus-Schaltkennlinie arbeitet.
6. Heizsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Thermostatventil (10, 11) mit
einer stetigen Kennlinie arbeitet.
7. Heizsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass im Heizkreis (H) im Rücklauf wenigstens
des heizgerätenahen Heizkörpers (3) ein schaltbarer Bypass
(12) vorgesehen ist, der das Thermostatventil mit negativer
Temperaturkennlinie überbrückt.
8. Heizsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der schaltbare Bypass (12) manuell zuschaltbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118338A DE10118338A1 (de) | 2001-04-12 | 2001-04-12 | Heizsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118338A DE10118338A1 (de) | 2001-04-12 | 2001-04-12 | Heizsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10118338A1 true DE10118338A1 (de) | 2002-11-07 |
Family
ID=7681403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10118338A Ceased DE10118338A1 (de) | 2001-04-12 | 2001-04-12 | Heizsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10118338A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202011101087U1 (de) | 2011-05-25 | 2011-07-14 | Wolfgang Buttner | Thermostat für Heizkörperventile mit 2 Funktionen |
GB2505910A (en) * | 2012-09-14 | 2014-03-19 | Ipocaust Ltd | Thermostatically controlling water flow through a central heating system having at least one radiator |
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2001
- 2001-04-12 DE DE10118338A patent/DE10118338A1/de not_active Ceased
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