DE10117897A1 - Läuferkäfigwicklung mit Pressverband - Google Patents
Läuferkäfigwicklung mit PressverbandInfo
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Abstract
Zur Erweiterung des Einsatzbereichs von Läufern insbesondere bei höheren Drehzahlen und höherer Motorleistung wird unter Vermeidung von Verlötungen ein Kappenring (6) auf den Kurzschlussring (5) eines Läufers aufgepresst. Bei dem Aufpressen werden die vom Blechpaket (1) in den Kurzschlussring (5) ragenden Stäbe in die jeweiligen Nuten (3) gepresst. Dieser Pressverband schafft erhöhte Stabilität, da die Materialfestigkeiten nicht durch hohe Löttemperaturen beeinträchtigt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Läufervorrichtung für
elektromagnetische Induktionsmaschinen mit einem zylinderför
mig angeordneten Blechpaket, mindestens einem Kurzschluss
ring, der an einer Stirnseite des zylinderförmigen Blechpa
kets angeordnet ist und einer Vielzahl von Stäben zur Bildung
einer Käfigwicklung, die jeweils in Nuten des Blechpakets und
des Kurzschlussrings eingebracht sind. Darüber hinaus be
trifft die vorliegende Erfindung ein Montageverfahren für
Kurzschlussläufer.
Bei Asynchronmaschinen kann der Läufer als Kurzschlussläufer
ausgelegt sein. Dies bedeutet, dass die Läuferwicklung als
Kurzschlusswicklung bzw. Käfigwicklung ausgebildet ist. Hier
zu sind in dem Blechpaket des Läufers Läufernuten vorgesehen,
die jeweils nur einen Leiter bzw. Stab enthalten. Alle Stäbe
werden an den Stirnseiten des Läuferkörpers über Kurz
schlussringe kurz geschlossen.
Zur Herstellung der Käfigwicklung werden die Stäbe mit oder
ohne Isolation in die geschlossenen bzw. halb offenen Nuten
eingeschoben und an den Stirnseiten mit den Kurzschlussringen
verlötet bzw. verschweißt. Bei den heute üblichen Bauformen
wird die Käfigwicklung oft aus Aluminium im Druckgussverfah
ren mit samt Kurzschlussringen und Lüftungsflügeln herge
stellt.
Die mechanische Stabilität derartiger Kurzschlussläufer ist
insbesondere für hohe Drehzahlen und hohe Maschinenleistungen
von größter Bedeutung. Zur Erweiterung des Einsatzbereichs
und zur betriebssichern Gestaltung von Kurzschlusswicklungen
ist eine jeweils geeignete Gestaltung der Verbindung zwischen
den Stäben und den Kurzschlussringen zu wählen.
In diesem Zusammenhang beschreibt die europäische Patentan
meldung EP 0 546 197 A1 einen Läufer, bei dem die Stäbe in
Bohrungen der Kurzschlussringe eingeschoben werden. Die Stäbe
weisen ihrerseits an den Stirnseiten Bohrungen auf, in die
Stifte eingepresst werden. Somit werden die einzelnen Stäbe
gegen die Innenflächen der Bohrungen der Kurzschlussringe ge
presst. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig, da jeder Stab
mit dem Kurzschlussring verstiftet werden muss.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin,
eine Läufervorrichtung und ein diesbezügliches Montageverfah
ren vorzuschlagen, die eine betriebssichere Gestaltung der
Läuferwicklungen und einen erweiterten Einsatzbereich hin
sichtlich Drehzahl und Maschinenleistung gestatten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Läufer
vorrichtung für elektromagnetische Induktionsmaschinen mit
einem zylinderförmig angeordneten Blechpaket, mindestens ei
nem Kurzschlussring, der an einer Stirnseite des zylinderför
migen Blechpakets angeordnet ist, einer Vielzahl von Stäben
zur Bildung einer Käfigwicklung, die jeweils in Nuten des
Blechpakets und des Kurzschlussrings eingebracht sind, und
einem Kappenring, der am Außenumfang des Kurzschlussrings
derart aufgepresst ist, dass die Stäbe in den Kurzschlussring
gedrückt sind.
Darüber hinaus wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zum Montieren eines Kurzschlussläufers für In
duktionsmaschinen durch Aufbringen eines Blechpakets auf eine
Welle, Anordnen mindestens eines Kurzschlussrings an einer
Stirnfläche des Blechpakets und Einbringen von mehreren Stä
ben in Nuten des Blechpakets und des Kurzschlussrings sowie
Aufpressen eines Kappenrings auf den Kurzschlussring.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung und des Verfah
rens gemäß der vorliegenden Erfindung sind in den Unteran
sprüchen definiert.
Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich insbesondere da
durch aus, dass auf ein Verlöten bzw. Verschweißen der Stäbe
mit den Kurzschlussringen verzichtet werden kann. Damit wird
vermieden, dass Materialfestigkeiten in Folge der hohen Löt-
bzw. Schweißtemperaturen reduziert werden.
Die folgende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeich
nung näher erläutert, die einen Querschnitt eines Läuferab
schnitts darstellt.
Das folgende Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Ein Blechpaket 1 ist auf eine Welle 2 montiert. In dem zylin
derförmigen Blechpaket 1 sind in Umfangsrichtung mehrere Nu
ten 3 vorgesehen. Die Nuten 3 können je nach Anforderung ge
schlossen oder halb offen sein.
In jede Nut 3 wird ein Stab 4 eingebracht. Der Stab 4 besitzt
üblicherweise einen ähnlichen Querschnitt wie die Nut 3. Der
in der Zeichnung dargestellte Querschnitt der Nut 3 bzw. des
Stabs 4 ist keilförmig gewählt, wobei die Spitze des Keils
zur Welle 2 zeigt. Entsprechend der Anforderung kann der
Querschnitt des Stabs 4 bzw. der parallel zur Welle 2 laufen
den Nut 3 auch kreisförmig oder rechteckförmig gewählt wer
den.
An der Stirnseite des Blechpakets 1 ist ein Kurzschlussring 5
angebracht. Der Kurzschlussring 5 besitzt einen etwas gerin
geren Außendurchmesser als das Blechpaket 1. Dies ist zwar
nicht zwingend notwendig, erleichtert aber die Justage und
Montage eines Kappenrings 6 auf dem Kurzschlussring 5.
Jede im Blechpaket 1 vorgesehene Nut 3 wird in dem Kurz
schlussring 5 in axialer Richtung weitergeführt. Die Nut 3
kann den Kurzschlussring 5 ganz oder teilweise durchdringen.
Die Stäbe 4 reichen entsprechend teilweise oder vollständig
durch den Kurzschlussring 5.
Das Profil der Stäbe 4 im Bereich des Kurzschlussrings 5 ist
derart ausgestaltet, dass die radial nach außen weisende Flä
che des Stabs 4 mit der Außenfläche des Kurzschlussrings 5 im
wesentlichen bündig ist bzw. die Oberfläche des Stabs 4 ge
ringfügig über die Oberfläche des Kurzschlussrings 5 über
steht.
Der Kappenring 6 kann nun am Blechpaket 1 anschlagend auf den
Kurzschlussring 5 aufgeschrumpft werden. Dabei wird der keil
förmige Stab 4 in seine Nut gepresst. In der Zeichnung ist
angedeutet, dass die keilförmige Nut 3 etwas tiefer als der
ebenfalls keilförmige Stab 4 ist. Beim Eindrücken des Stabs 4
in die Nut 3 ergibt sich damit an den Seitenflächen 7 des
Keils jeweils eine Flächenpressung. Darüber hinaus ergibt
sich, wenn der keilförmige Stab 4 vollständig in die Nut 3
eingedrückt werden kann, ebenfalls eine Flächenpressung auf
die Umfangsfläche 8 des Kurzschlussrings 5, wenn der Kappen
ring 6 innen glatt gewählt ist. Wird die Nut 3 nicht tiefer
ausgeformt als der einzudrückende Stab 4, so kann zwischen
dem Kurzschlussring 5 und dem Kappenring 6 ein Spalt entste
hen, so dass es nur an der spitzen und stumpfen Seite des ke
gelförmigen Stabs 4 zu einer Verpressung kommt.
Durch das Aufschrumpfen des Kappenrings 6 auf den Kurz
schlussring 5 kommt es unter Umständen auch zu einer Flächen
pressung an der Oberfläche 9 der Welle 2. Die Presskraft an
dieser Stelle ist zwar deutlich geringer als an der Trennflä
che 8, sie kann aber dennoch zur Erhöhung der Stabilität des
Läufers beitragen.
In der Zeichnung ist ferner ein Spalt 10 zwischen der Welle 2
und dem Kurzschlussring 5 angedeutet. Dieser Spalt erstreckt
sich zumindest über einen Teil der axialen Ausdehnung des
Kurzschlussrings, er muss aber nicht vorgesehen sein. Wenn er
nicht vorhanden ist, ergibt sich für den Läufer unter Umstän
den eine höhere Laufruhe.
Die Hülse oder der Kappenring 6 kann, wie mehrfach erwähnt,
auf den Kurzschlussring 5 aufgeschrumpft werden. Darüber hin
aus besteht auch die Möglichkeit, den Kappenring 6 in axialer
Richtung an der Innenfläche und/oder den Kurzschlussring 5 an
der Außenfläche 8 leicht anzuschrägen. Damit kann der Kappen
ring 6 in axialer Richtung auf den Kurzschlussring 5 aufge
presst werden, wobei die Stäbe 4 ebenfalls wieder in ihre Nu
ten 3 eingedrückt werden.
Die erfindungsgemäße Läuferkonstruktion gewährleistet somit
eine Stab-Ring-Verbindung, die nicht mehr durch Löten mit dem
Nachteil hoher Materialtemperaturen sondern mit einem Press
verband der beiden Ringe 5 und 6 geschaffen wird. Die Stäbe 4
werden dabei jeweils in eine konische Ringnut 3 eingepresst.
In vorteilhafter Weise geht die Materialfestigkeit nicht
durch hohe Löttemperaturen verloren und es muss nicht ein Ab
stand zwischen dem Blechpaket 1 und dem Kurzschlussring 5 für
das Löten vorgesehen werden. Mit dem erfindungsgemäßen Press
verband können ferner unterschiedliche Materialien verbunden
werden. Durch einen auf diese Weise geschaffenen radial stei
fen Ringverband kann der Läufer ohne und mit Stabausladung,
d. h. dem Überstand eines Stabs vom Blechpaket 1 in den Kurz
schlussring 5, bei hohen Drehzahlen betrieben werden.
Durch Berechnungen mittels finiter Elemente kann der Press
verband betriebssicher ausgelegt werden.
Die erfindungsgemäße Käferwicklung unterliegt damit einer
prinzipiellen Designänderung, wobei auf ein Verlöten bzw.
Verschweißen der Stäbe mit den Kurzschlussringen verzichtet
werden kann.
Claims (10)
1. Läufervorrichtung für elektromagnetische Induktionsmaschi
nen mit
einem zylinderförmig angeordneten Blechpaket (1),
mindestens einem Kurzschlussring (5), der an einer Stirn seite des zylinderförmigen Blechpakets (1) angeordnet ist, und
einer Vielzahl von Stäben (4) zur Bildung einer Käfigwicke lung, die jeweils in Nuten (3) des Blechpakets (1) und des Kurzschlussrings (5) eingebracht sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Kappenring (6) am Außenumfang des Kurzschlussrings (5) derart aufgepresst ist, dass die Stäbe (4) in den Kurz schlussring (5) gedrückt sind.
einem zylinderförmig angeordneten Blechpaket (1),
mindestens einem Kurzschlussring (5), der an einer Stirn seite des zylinderförmigen Blechpakets (1) angeordnet ist, und
einer Vielzahl von Stäben (4) zur Bildung einer Käfigwicke lung, die jeweils in Nuten (3) des Blechpakets (1) und des Kurzschlussrings (5) eingebracht sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Kappenring (6) am Außenumfang des Kurzschlussrings (5) derart aufgepresst ist, dass die Stäbe (4) in den Kurz schlussring (5) gedrückt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Stäbe (4) und Nuten
(3) keilförmige Querschnitte besitzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Außendurch
messer des Blechpakets (1) größer ist als der des mindestens
einem Kurzschlussrings (5).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
Kappenring (6) auf den Kurzschlussring (5) aufgeschrumpft
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der
Kurzschlussring (5) und/oder der Kappenring (6) kegelstumpf
förmig und diese zur Verpressung aufeinander geschoben sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
bezüglich des Kurzschlussrings (5) radial nach außen weisende
Fläche der Stäbe (4) im Bereich des mindestens einen Kurz
schlussrings (5) im Wesentlichen mit der Außenumfangsfläche
des mindestens einen Kurzschlussrings (5) bündig ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der
Innendurchmesser des Kurzschlussrings (5) in dessen axialer
Ausdehnungsrichtung zumindest teilweise größer als der In
nendurchmesser des Blechpakets (1) ist.
8. Verfahren zum Montieren eines Kurzschlussläufers für In
duktionsmaschinen durch
Aufbringen eines Blechpakets (1) auf eine Welle (2),
Anordnen mindestens eines Kurzschlussrings (5) an einer Stirnfläche des Blechpakets (1) und
Einbringen von mehreren Stäben (4) in Nuten des Blechpakets (1) und des Kurzschlussrings (5),
gekennzeichnet durch
Aufpressen eines Kappenrings (6) auf den Kurzschlussring (5).
Aufbringen eines Blechpakets (1) auf eine Welle (2),
Anordnen mindestens eines Kurzschlussrings (5) an einer Stirnfläche des Blechpakets (1) und
Einbringen von mehreren Stäben (4) in Nuten des Blechpakets (1) und des Kurzschlussrings (5),
gekennzeichnet durch
Aufpressen eines Kappenrings (6) auf den Kurzschlussring (5).
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Aufpressen durch
thermisches Aufschrumpfen erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Kurzschlussring (5)
und/oder Kappenring (6) kegelstumpfförmig sind und das gegen
seitige Aufpressen in axialer Richtung erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10117897A DE10117897A1 (de) | 2001-04-10 | 2001-04-10 | Läuferkäfigwicklung mit Pressverband |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE10117897A DE10117897A1 (de) | 2001-04-10 | 2001-04-10 | Läuferkäfigwicklung mit Pressverband |
Publications (1)
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DE10117897A1 true DE10117897A1 (de) | 2002-11-07 |
Family
ID=7681102
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10117897A Withdrawn DE10117897A1 (de) | 2001-04-10 | 2001-04-10 | Läuferkäfigwicklung mit Pressverband |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10117897A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE691567C (de) * | 1938-08-27 | 1940-05-30 | Siemens Schuckertwerke Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von Kaefigwicklungen fuer elektrische Maschinen |
DE3421537A1 (de) * | 1984-06-08 | 1985-12-12 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Kurzschlusslaeufer |
EP0546197A1 (de) * | 1991-06-28 | 1993-06-16 | Fanuc Ltd. | Läufer für hochgeschwindigkeitsinduktionsmotoren |
-
2001
- 2001-04-10 DE DE10117897A patent/DE10117897A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE691567C (de) * | 1938-08-27 | 1940-05-30 | Siemens Schuckertwerke Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von Kaefigwicklungen fuer elektrische Maschinen |
DE3421537A1 (de) * | 1984-06-08 | 1985-12-12 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Kurzschlusslaeufer |
EP0546197A1 (de) * | 1991-06-28 | 1993-06-16 | Fanuc Ltd. | Läufer für hochgeschwindigkeitsinduktionsmotoren |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
JP 2036752 A. In: Pat. Abstr. of Japan, 1990 * |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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