DE10115957A1 - Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug

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DE10115957A1
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Ruprecht Sinnhuber
Thomas Wohllebe
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lenkrad-Airbag-System für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad mit einer Nabe und mit Speichen und einer im Bereich vor der Nabe und innerhalb des Lenkradkranzes angeordneten Kappe und einer auf der dem Fahrer abgewandten Seite der Kappe angeordneten Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator, einem Diffusor und einem fahrerseitig vor der Kappe und dem Lenkradkranz entfaltbaren Airbag. Sie löst die Aufgabe, das Lenkrad-Airbag-System so zu gestalten, dass dieses den Fahrer sowohl bei einer Nachfolgekollision als auch dann schützt, wenn sich dieser out of position (OOP) befindet. Dazu ist die Kappe zu einem Rückhaltepolster (5, 20) ausgebildet, und es ist wenigstens eine Austrittsöffnung (11, 25) für den Airbag (8, 19) derart angeordnet, dass dieser im Bereich zwischen dem Rückhaltepolster (5, 20) und dem Lenkradkranz (4) aus dem Lenkrad (1) hervortritt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für eine Multikollision und einen in OOP (out of position) befindlichen Fahrer.
Es sind Lenkrad-Rückhaltesysteme bekannt, bei denen ein in der Nabe des Lenkrades oder außerhalb derselben fahrerseitig am Lenkrad angeordneter Airbag mit einem in der Lenksäule angeordneten Diffusor und einem in oder außerhalb der Lenksäule angeordneten Gasgenerator in Wirkverbindung steht (DE 295 16 625, EP 0 615 889). Die EP 0 721 865 A2 hat eine Airbag-Einrichtung zur Anordnung in einem in der Lenksäule lenkradseitig ausgebildeten zylindrischen Hohlraum zum Gegenstand, die ein zylindrisches Gehäuse zur Anordnung in dem Hohlraum aufweist, das den Gasgenerator, den Diffusor und den Airbag beherbergt, wobei letztere am lenkradseitigen Ende des Gehäuses gehaltert ist. Eine vergleichbare Lösung, beschränkt auf den Gasgenerator und den Diffusor, beschreibt auch die DE 295 16 621 U1. Bei all diesen Lenkrad- Rückhaltesystemen ist der Airbag durch eine fahrerseitig vor der Nabe und innerhalb des Lenkradkranzes angeordnete Kappe abgedeckt, die im Falle der Aktivierung der Airbageinrichtung den Airbag zur fahrerseitigen Entfaltung vor dem Lenkrad freigibt.
Damit ein solches Lenkrad-Rückhaltesystem auch gegenüber einem OOP befindlichen Fahrer seine bestimmungsgemäße Sicherheitswirkung entfalten kann, ist es aus der WO 98/28166 bekannt, das Gehäuse des Gasgenerators als ein drehmomentübertragendes Teil der Lenksäule auszubilden und zwischen dem Lenkrad und einem Lenksäulenunterteil anzuordnen und teleskopierbar mit diesem zu verbinden, wobei eine axiale Verschiebung des Gehäuses zum Lenksäulenunterteil zwischen einer Normalgebrauchsposition und einer Crashposition unter Überwindung eines die Verschiebung blockierenden Elementes durch eine auf den Gasgenerator wirkende Druckkraft vorbestimmter Größe gegeben ist. Diese Lösung ist wohl geeignet, einen in vorgebeugter Position (OOP) befindlichen Fahrer bei einem Primäraufprall zu schützen, weniger jedoch bei einem Sekundäraufprall.
Um bei einem komplexen Unfallgeschehen den Fahrer über die Dauer des ersten Fahrzeugaufpralls hinaus auch bei einem Sekundäraufprall schützen zu können, ist in der nicht vorveröffentlichten DE 199 23 483 ein Airbag-Rückhaltesystem mit einem Airbag vorgeschlagen worden, der zur Bildung von Nebenkammern seitlich an diesem und/ oder auf der dem Fahrzeuginsassen abgewandten Seite desselben dehnbare elastische Gewebeteile aufweist, die nach ihrer Entfaltung bei Sinken des Gasdruckes im Airbag zumindest einen Teil des Gases in diesen zurückdrücken, so dass der Airbag bei einer Sekundärkollision auch eine Rückhaltefunktion erfüllen kann. Dieses Rückhaltesystem schützt jedoch einen OOP befindlichen Fahrer nicht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das den Fahrer sowohl bei einer Nachfolgekollision als auch dann schützt, wenn sich dieser OOP befindet.
Diese Aufgabe wird bei einem Lenkrad-Airbag-System nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht darin, dass bei einem Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem mit einer im Bereich vor der Nabe des Lenkrades angeordneten Kappe und einer auf der dem Fahrer abgewandten Seite der Kappe angeordneten Airbageinrichtung mit einem fahrerseitig vor der Kappe und dem Lenkradkranz entfaltbaren Airbag, die Kappe zu einem im wesentlichen feststehenden und vor der Anordnungsebene des Lenkradkranzes befindlichen Rückhaltepolster ausgebildet ist, und dass wenigstens eine Austrittsöffnung für den Airbag derart angeordnet ist, dass dieser im Bereich zwischen dem Rückhaltepolster und dem Lenkradkranz aus dem Lenkrad hervortritt. Damit ist eine Airbag-Anordnung mit einer eher radialen Entfaltungsrichtung im Anfangsstadium und einer Ausweichmöglichkeit für den Airbag in der OOP des Fahrers im Speichenbereich zur Rückseite des Lenkrades hin gegeben, bei der das ortsfeste Rückhaltepolster bei einer Multikollision als Rückhaltemittel zur Verfügung steht, aber auch bei einer OOP des Fahrers die Crashbelastung reduziert und mehr Energie absorbiert. Durch dieses Lenkrad-Airbag-System kann dem Lenkrad auch ein völlig neues Design ohne Fugen in der Draufsicht gegeben werden. Weitere Vorteile sind der Verzicht auf eine Zusatzsensorik und einen Stufengenerator für das erneute Befüllen des Airbags bei einer Multikollision.
Dabei kann das Lenkrad so gestaltet sein, dass dessen Speichen zwischen dem Lenkradkranz und der auf der dem Fahrer abgewandten Seite desselben angeordneten Nabe ein Skelett für einen Raum bilden, in dem die Airbageinrichtung untergebracht ist, wobei der Raum von einer Verkleidung umschlossen ist, in der zwischen zwei Speichen die Austrittsöffnung angeordnet ist. Diese ist in einer bevorzugten Ausführungsform von einer durch Sollbruchlinien mit der Verkleidung verbundenen Klappe verschlossen, die nabenseitig angelenkt ist, insbesondere über ein Filmscharnier. Lenkradseitig ist zwischen der Klappe und der Verkleidung oder einer Speiche wenigstens ein Band angeordnet, das die bei einer Aktivierung des Airbagsystems aufreißende Klappe in einer einen Austrittsschlitz für den Airbag bildenden Offenstellung haltert und zugleich eine Führungsfläche für diesen bildet. Bei einer OOP des Fahrers reißt das Band durch den Druck des nach der Rückseite ausweichenden Airbag, die Klappe öffnet sich weit, und der Airbag kann sich hinter dem Lenkradkranz entfalten, so dass der Fahrer entlastet wird. Überdies sind durch die Höhe des Rückhaltepolsters und des gebildeten Freiraums zu und zwischen den Speichen eine weitere Ausweichmöglichkeit des sich entfaltenden Airbags und eine Entlastung des Fahrers gegeben.
Vorzugsweise ist die Airbageinrichtung zu einem Airbagmodul zusammengefaßt, das an wenigstens zwei Speichen befestigt ist. Die Montage dieses Airbagmoduls kann auf einfache Weise von unten durch die Klappe und zwei Speichen hindurch erfolgen. Das Rückhaltepolster ist bei dieser Ausführung ebenfalls an den Speichen befestigt, wobei es von vorn an diesen positioniert und von der Rückseite her festgelegt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform können die Airbageinrichtung und das Rückhaltepolster zu einem Modul zusammengefaßt sein, das nabenseitig an den Speichen gehaltert und lenkkranzseitig axial zwischen diesen angeordnet ist. Das Modul ist so gestaltet, dass das Rückhaltepolster an einer Stirnseite des im wesentlichen zylinderförmig ausgebildeten Diffusors und der Gasgenerator an der anderen Stirnseite des Diffusors angeordnet sind. Der Gasgenerator kann über Deformationselemente an den Speichen gehaltert und dieser und/oder der Diffusor können selbst als Deformationselemente ausgebildet sein. Der Airbag ist dabei um den Diffusor angeordnet. Das Speichenskelett ist von einer Verkleidung umgeben, in der im Bereich zwischen dem Rückhaltepolster und dem Lenkradkranz eine ringförmige verdeckte Austrittsöffnungen für den Airbag angeordnet ist, der als ringförmiger Trichterairbag entfaltbar ist, dabei das Rückhaltepolster einschließend. Alternativ dazu können auch zwei sich zu einem Trichter ergänzende Airbags mit dem Diffusor gekoppelt sein, denen jeweils eine Austrittsöffnung zugeordnet ist und die bei ihrer Entfaltung jeweils zur Hälfte das Rückhaltepolster einschließen. Der oder die Airbags können symmetrisch oder asymmetrisch sein.
Bei dieser Ausführung können der bzw. die Airbags bei einem in OOP befindlichem Fahrer zwischen und durch die Speichen nach der Rückseite des Lenkrades ausweichen. Das Rückhaltepolster wirkt bei einer Sekundär- oder weiteren Kollision als energieaufnehmendes Rückhaltemittel. Je nach Ausführung wird dessen Rückhaltefunktion durch die als crashenergieaufnehmende Deformationselemente ausgebildeten Halterungselemente für das Modul - und gegebenenfalls die ebenso ausgebildeten Komponenten des Moduls - verstärkt. Die Montage des Moduls erfolgt auf einfache Weise durch Einschieben desselben von der Seite des Lenkradkranzes aus und nabenseitiges Festlegen an den Speichen, vorzugsweise durch Schraubverbindungen.
Bei allen vorbeschriebenen Ausführungen können alle oder auch nur die unter der Lenkradachse befindlichen Speichen als Deformationselemente ausgebildet sein. Dadurch ist eine Deformationsmöglichkeit gegeben, durch die ein positives Anstellen des Lenkradkranzes an den Thorax des Fahrers und eine erhöhte Energieabsorption, insbesondere bei einem Sekundäraufprall, herbeigeführt werden.
Das Lenkrad selbst ist in der bevorzugten Ausführungsform aus einem ersten rohrförmigen Teil für den Lenkradkranz und einem zweiten rohrförmigen Teil für die Nabe und die Speichen gebildet. Letztere sind durch axiale Einschnitte bis zum vorbestimmten Nabenbereich und anschließende Umformung der dadurch entstandenen Segmente gebildet. Die freien Enden der Speichen sind mit dem rohrförmigen Lenkradkranz verbunden, insbesondere verschweißt. Die im Querschnitt gebogenen und dadurch weitgehend biegesteifen Speichen können zusätzlich durch in deren Längsrichtung eingebrachte Sicken versteift werden. Vorteilhaft weist das Lenkrad vier Speichen auf, die paarweise auch unsymmetrisch zueinander beabstandet sein können, von denen zwei im oberen Lenkkranzbereich und zwei im unteren Lenkkranzbereich mit diesem verbunden sind. Insbesondere dienen die oberen beiden Speichen bei der ersten Ausführungsform der Befestigung des Airbagmoduls. Der Diffusor und der Airbag sind dabei so angeordnet, dass der Airbag bei seiner Entfaltung zwischen den beiden unteren Speichen und dem Rückhaltepolster aus dem Lenkrad austritt und sich vor dem Rückhaltepolster und dem Lenkradkranz entfaltet. Bei beiden Ausführungen ist das Rückhaltepolster mit Schaumstoff hinterfüttert.
Das Lenkrad-Airbag-System kann auch so ausgeführt sein, dass das Rückhaltepolster ein vorzugsweise mit Schaumstoff ummanteltes gepolstertes Blechhohlteil ist, das zusätzlich mit einer seitlichen Öffnungsklappe vor der Anordnungsebene des Lenkradkranzes für einen Airbagaustritt bei normaler Sitzposition des Fahrers versehen ist. Als Gasgenerator kann auch ein n-Stufengenerator eingesetzt werden, der ein Nachzünden zur erneuten Befüllung des Airbags bei einer Multikollision ermöglicht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die auch separat beansprucht wird, ist ein Rückhaltesystem vorgesehen, das zur Wiederbefüllung eine Refillfunktion für wenigstens einen Airbag aufweist dergestalt, dass bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den wenigstens einen Airbag Gas aus diesem herausdrückbar und in wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher des Rückhaltesystems eindrückbar ist. Nach der Aufprallbelastung bei wenigstens teilweise erschlafftem wenigstens einen Airbag kann dann das im wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher aufgenommene Gas zur Wiederbefüllung des wenigstens einen Airbags aus dem wenigstens einen Gasspeicher heraus in den wenigstens einen Airbag zurückgedrängt und/oder zurückgeblasen werden. Eine derartige Refill-Funktion ist insbesondere bei Mehrfachkollisionen von Vorteil, da hier dann das ansonsten über Ausblasöffnungen am Airbag in die Umgebung abgegebene Gas vorteilhaft zur Wiederbefüllung des Airbags verwendet werden kann. Dies bewirkt zum einen eine relativ schnelle Wiederbefüllung und hat des weiteren den Vorteil, dass ein insgesamt abgasarmes Airbagsystem ohne eine Gasbelastung des Fahrzeuginnenraums zur Verfügung gestellt wird.
In einer bevorzugten konkreten Ausführungsform ist ein Lenksäulenabschnitt als Druckkammer ausgebildet, in der ein Druckkolben im Grundzustand durch ein Haltemittel in einer oberen Druckkolbenposition gehalten ist. Bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den Airbag ist der Druckkolben mit Gas aus dem Airbag beaufschlagbar, so dass der Druckkolben in der Druckkammer gegen die Haltekraft des Haltemittels gasdicht aus der oberen Druckkolbenposition heraus von der Lenkradnabe weg nach unten in eine untere Druckkolbenposition verlagerbar ist. Nach der Aufprallbelastung und dem wenigstens teilweise Erschlaffen des Airbags ist der Druckkolben durch das Haltemittel wieder in die obere Druckkolbenposition verlagerbar, so dass das in die Druckkammer eingeblasene Gas zur Wiederbefüllung des Airbags in diesen einblasbar ist. Ein derartiger Aufbau ist wenig störanfällig und weist daher eine gute und hohe Funktionssicherheit auf.
Besonders vorteilhaft ist die Druckkammer dabei in einem oberen Lenksäulenabschnitt ausgebildet, in dem der Druckkolben formschlüssig geführt ist. Die Druckkammer ist vorzugsweise zylinderrohrförmig ausgebildet, deren ebenfalls zylindrisch ausgebildeter Kolben gasdicht geführt ist. Ein derartiger Aufbau ist besonders einfach herzustellen.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten das Haltemittel auszubilden. Bevorzugt ist das Haltemittel durch einen Kraftspeicher, z. B. ein Federelement, oder ein komprimierbares Medium, z. B. Gas, gebildet.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann der Airbag jedoch auch mehrkammrig aus einer Rückhalte-Airbagkammer und wenigstens einer weiteren damit gekoppelten, elastischen Refill-Airbagkammer als zusätzlichem Gasspeicher ausgebildet sein, so dass bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf die Rückhalte-Airbagkammer Gas aus dieser in die wenigstens eine Refill-Airbagkammer drückbar ist, wobei sich diese hierzu elastisch ausbeult. Nach der Aufprallbelastung und dem wenigstens teilweise Erschlaffen der Rückhalte-Airbagkammer kann dann das Gas aus der wenigstens einen Refill- Airbagkammer durch deren Zusammenziehen aufgrund deren Elastizität zur Wiederbefüllung wieder in die Rückhalte-Airbagkammer eingeblasen werden. Auch hier ergeben sich wiederum die oben genannten Vorteile.
Vorzugsweise ist die wenigstens eine Refill-Airbagkammer dabei im Bereich hinter dem Lenkradkranz angeordnet, wobei der wenigstens einen Refill-Airbagkammer im Lenkradnabentopfbereich eine durch die sich aufblasende Refill-Airbagkammer aufdrückbare Abdeckeinrichtung zugeordnet ist. Die Abdeckeinrichtung ist hier vorzugsweise durch eine oder mehrere Abdeckklappen mit Sollaufreißlinien gebildet. Dadurch wird erreicht, dass sich die Refill-Airbagkammer unter Freigabe der von der Abdeckeinrichtung abgedeckten Airbagkammeraustrittöffnung ungehindert aufblasen kann.
Bei Bedarf kann bei allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen zum Wiederbefüllen des Airbags bzw. der Rückhalte-Airbagkammer über einen n-stufigen Gasgenerator gasgesteuert und dosiert in den Airbag bzw. die Rückhalte-Airbagkammer zudosiert werden, so dass insbesondere ein wirksamer Aufprallschutz bei Mehrfachkollisionen möglich ist. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn an der Rückhalte- Airbagkammer oder am Airbag zusätzlich zu der Refillfunktion in üblicher Weise Airbagausblasöffnungen angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Lenkrad-Airbag-Systems in einer Prinzipdarstellung, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Lenkrad-Skelett,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform in einer Prinzipdarstellung, teilweise geschnitten,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Rückhaltesystems mit einer Refill-Funktion, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Rückhaltesystems mit einer alternativen Refill-Funktion.
In Fig. 1 ist ein Lenkrad-Airbag-System mit einem Lenkrad 1 mit zwei oberen Speichen 2o und zwei unteren Speichen 2u und einem im Bereich vor dessen Nabe 3 und innerhalb des Lenkradkranzes 4 angeordneten schaumstoffhinterlegten Rückhaltepolster 5 sowie einer auf der dem Fahrer abgewandten Seite desselben angeordneten Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator 6, einem Diffusor 7 und einem Airbag 8 dargestellt. Die Speichen 2 bilden zwischen dem Lenkradkranz 4 und der auf der dem Fahrer angewandten Seite desselben (4) angeordneten Nabe 3 ein Skelett für einen Raum 9, in dem die zu einem Airbagmodul zusammengefaßte Airbageinrichtung untergebracht ist. Der Raum 9 ist von einer Verkleidung 10 umschlossen, in der zwischen den unteren Speichen 2u eine Austrittsöffnung 11 für den Airbag 8 angeordnet ist, durch die dieser bei einer Aktivierung der Airbageinrichtung aus- und zwischen dem Rückhaltepolster 5 und dem Lenkradkranz 4 hervortritt. Die Austrittsöffnung 11 ist durch eine nabenseitig mit einem Filmscharnier angelenkte Klappe 12 verschlossen, die mit der Verkleidung 10 verbunden ist, wobei zwischen diesen (12 und 10) Sollbruchlinien ausgebildet sind. Das Airbagmodul ist über den Befestigungslaschen 13 aufweisenden Gasgenerator 6 an den oberen Speichen 2o am Lenkrad festgelegt. Das Rückhaltepolster 5 ist an allen vier Speichen 2o und 2u befestigt. Diese sind Rohrausschnitte und mit der Nabe 3 einstückig verbunden. Sie sind durch Sicken 14 (Fig. 2) versteift und stellen durch ihre zwischen der Nabe 3 und dem Lenkradkranz 4 ausgebildete glockenförmige Gestalt, ihr entsprechend dem Rohrquerschnitt gebogenes Querschnittsprofil und die Sicken 14 energieaufnehmende Deformationselemente dar, die bei einer Sekundärkollision in Verbindung mit dem Rückhaltepolster 5 als energieaufnehmendes Rückhaltemittel zur Verfügung stehen. Der Lenkradkranz 4 ist aus einem rohrförmigen Profil mit kreisrundem Querschnitt gefertigt. Die Nabe 3 weist eine nicht dargestellte Innenverzahnung zur drehfesten Verbindung mit der Lenksäule 15 auf.
Fig. 2 zeigt den lenkkranzseitigen Teil des Lenkrades 1. Das Rückhaltepolster 5 ist gestrichelt dargestellt. Es ist in der Darstellung vor dem Diffusor 7 und dem Gasgenerator 6 angeordnet.
Der Airbag 8 tritt bei einer Aktivierung des Airbagsystems zwischen den unteren Speichen 2u, dem Lenkradkranz 4 und dem Rückhaltepolster 5 aus dem Lenkrad 1 hervor und entfaltet sich, wie in Fig. 1 mit strich-punktierten Linien angedeutet ist, vor dem Lenkrad 1 nach oben, dabei das Rückhaltepolster 5 und den Lenkradkranz 4 überdeckend. Die durch den Airbag 8 aufgestoßene Klappe 12 gibt die Austrittsöffnung 11 für diesen frei, wird durch ein an einer Speiche befestigtes Band 16 in einer vorbestimmten Offenstellung gehalten und dient dadurch als Führungsfläche für den Airbag 8.
Der rohrförmige Lenkradkranz 4 und die Speichen 2o und 2u bilden das Skelett für eine lenkkranzseitige Verkleidung des Lenkrades 1, die vorzugsweise fugenlos ausgeführt ist und die hinsichtlich Material und Oberfläche eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten bietet. In der Verkleidung können im Bereich der Speichen 2o und 2u Multifunktions- und Hupenbetätigungstasten angeordnet werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator 17, einem Diffusor 18 und einem Airbag 19 mit einem Rückhaltepolster 20 zu einem Modul zusammengefaßt sind. Diese Modul ist nabenseitig an den Speichen 21 gehaltert und lenkradseitig axial zwischen diesen angeordnet. Der Gasgenerator 17 ist dabei über Deformationselemente 22 an einer zwischen den Speichen 21 befestigten Halterungsplatte 23 angebracht, und der mit diesem verbundene, entlang der Lenkradachse angeordnete und als Deformationselement ausgebildete Diffusor 18 trägt das Rückhaltepolster 20. In der das Speichen-Skelett umgebenden Verkleidung 24 ist zwischen dem Rückhaltepolster 20 und dem Lenkradkranz 4 eine dieses (20) umgebende ringförmige Austrittsöffnung 25 für den trichterförmigen Airbag 19 ausgebildet, die durch eine aus mehreren Segmente 26 gebildete Abdeckung verschlossen ist.
Bei einer Aktivierung der Airbageinrichtung wird die Abdeckung 26 aufgestoßen, und der Airbag entfaltet sich ringförmig um das Rückhaltepolster 20, dieses schließlich trichterförmig einschließend. Bei einer Sekundärkollision dient das Rückhaltepolster 20 in Verbindung mit dem Diffusor 18, den Deformationselementen 22 und den zwischen der Halterungsplatte 23 und dem Lenkradkranz 4 als Deformationselemente ausgebildeten Speichen 21 als Rückhaltemittel.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Rückhaltesystems mit einer Refill-Funktion für einen Airbag 27 ist in der Fig. 4 gezeigt. Wie dies dort entnommen werden kann, ist ein Lenksäulenabschnitt einer Lenksäule 29 als Druckkammer 28 ausgebildet, in der ein Druckkolben 30 im in der Fig. 4 mit durchgezogenen Linien dargestellten Grundzustand durch ein Federelement 31 in einer oberen Druckkolbenposition 32 gehalten. Der Druckkolben 30 ist dabei formschlüssig und gasdicht in der Druckkammer 28 geführt.
Bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den Airbag 27 entsprechend dem Pfeil 33 wird der Druckkolben 30 mit Gas aus dem Airbag 27 beaufschlagt, wie dies in der Fig. 4 durch die Pfeile 34 schematisch gezeigt ist. Dadurch wird der Druckkolben 30 in der Druckkammer 28 gegen die Haltekraft des Federelements 31 aus der oberen Druckkolbenposition 32 heraus nach unten in eine untere Druckkolbenposition 35 verlagert, wie dies in der Fig. 4 beispielhaft und schematisch strichliert eingezeichnet ist.
Nach der Aufprallbelastung und dem dadurch bedingten teilweise Erschlaffen des Airbags 27 wird dann der Druckkolben 30 durch die Federkraft des Federelements 31 wieder aus der unteren Druckkolbenposition 35 heraus in die obere Druckkolbenposition 32 verlagert, wodurch das in die Druckkammer 28 eingeblasene Gas wieder zur Befüllung des Airbags 27 in diesen eingeblasen wird. Gleichzeitig kann bei Bedarf z. B. auch über einen mehrstufigen Gasgenerator Gas dosiert in den Airbag 27 eingeblasen werden, was hier jedoch nicht dargestellt ist.
In der Fig. 5 ist schließlich eine weitere alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rückhaltesystems mit einer Refill-Funktion für einen Airbag 36 gezeigt, bei der der Airbag 36 zweikammrig aus einer Rückhalte-Airbagkammer 37 und einer Refill-Airbagkammer 38 gekoppelt ist. Die Refill-Airbagkammer ist dabei im Bereich hinter einem Lenkradkranz 39 im Lenkradnabentopfbereich 40 angeordnet und durch einen aus einem elastischen Material hergestellten Bereich 38 des Airbags 36 gebildet, so dass die Refill-Airbagkammer 38 im nicht aktivierten Zustand, wie dies in der Darstellung der Fig. 5 mit durchgezogenen Linien gezeigt ist, einen Wandbestandteil der Rückhalte-Airbagkammer 37 bildet.
Bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen entsprechend dem Pfeil 41 auf die Rückhalte-Airbagkammer 37 wird Gas aus dieser in die elastische Refill-Airbagkammer 38 gedrückt, wie dies in der Darstellung der Fig. 5 strichliert eingezeichnet ist. Die Pfeile 42 kennzeichnen dabei die Einblasrichtung des Gases.
Der Refill-Airbagkammer 38 ist hier im Lenkradnabentopfbereich 40 eine Abdeckeinrichtung in Form zweier Abdeckklappen 43, 44 zugeordnet, die durch die sich aufblasende Refill-Airbagkammer 38 nach außen aufklappen. Für ein definiertes Ausbilden der Abdeckklappen 43, 44 sind dabei vorzugsweise hier nicht dargestellte Sollaufreißlinien in an sich bekannter Weise vorgesehen. Durch dieses Aufdrücken der Abdeckklappen 43, 44 kann sich die Refill-Airbagkammer 38 ungehindert entfalten.
Nach der Aufprallbelastung, nach der die Rückhalte-Airbagkammer 37 teilweise erschlafft ist, kann dann das Gas aus der Refill-Airbagkammer 38 durch deren Zusammenziehen zur Wiederbefüllung der Rückhalte-Airbagkammer 37 wieder in diese eingeblasen werden. Bei Bedarf kann auch hier ggf. wieder beim Wiederauffüllen der Rückhalte-Airbagkammer über einen mehrstufigen Gasgenerator Gas gesteuert in die Rückhalte-Airbagkammer 37 zudosiert werden, was hier aber ebenfalls nicht dargestellt ist.
Die in Verbindung mit den Fig. 1 bis 3 näher erläuterte Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist auch bei den Ausführungsformen der Fig. 4 und Fig. 5 gegeben, was hier jedoch nicht nochmals explizit erläutert wurde.
BEZUGSZEICHENLISTE
1
Lenkrad
2
o Speiche
2
u Speiche
3
Nabe
4
Lenkradkranz
5
Rückhaltepolster
6
Gasgenerator
7
Diffusor
8
Airbag
9
Raum
10
Verkleidung
11
Austrittsöffnung
12
Klappe
13
Befestigungslasche
14
Sicke
15
Lenksäule
16
Band
17
Gasgenerator
18
Diffusor
19
Airbag
20
Rückhaltepolster
21
Speiche
22
Deformationselement
23
Halterungsplatte
24
Verkleidung
25
Austrittsöffnung
26
Segment
27
Airbag
28
Druckkammer
29
Lenksäule
30
Druckkolben
31
Federelement
32
obere Druckkolbenposition
33
Pfeil
34
Pfeile
35
untere Druckkolbenposition
36
Airbag
37
Rückhalte-Airbagkammer
38
Refill-Airbagkammer
39
Lenkradkranz
40
Lenkradnabentopfbereich
41
Pfeil
42
Pfeile
43
Abdeckklappe
44
Abdeckklappe

Claims (24)

1. Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad mit einer Nabe und mit Speichen und einer im Bereich vor der Nabe und innerhalb des Lenkradkranzes angeordneten Kappe und einer auf der dem Fahrer abgewandten Seite der Kappe angeordneten Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator, einem Diffusor und einem fahrerseitig vor der Kappe und dem Lenkradkranz entfaltbaren Airbag, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe zu einem Rückhaltepolster (5, 20) ausgebildet ist, und dass wenigstens eine Austrittsöffnung (11, 25) für den Airbag (8, 19, 27, 36) derart angeordnet ist, und dass dieser im Bereich zwischen dem Rückhaltepolster (5, 20) und dem Lenkradkranz (4) aus dem Lenkrad (1) hervortritt.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichen (2o, 2u, 21) zwischen dem Lenkradkranz (4) und der auf der dem Fahrer abgewandten Seite desselben angeordneten Nabe (3) ein Skelett für einen Raum (9) bilden, in dem die Airbageinrichtung untergebracht ist, und dass der Raum (9) von einer Verkleidung (10, 24) umschlossen ist, in der die Austrittsöffnung (11, 25) angeordnet ist.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (11) durch eine nabenseitig angelenkte Klappe (12) verschlossen ist, die durch den sich entfaltenden Airbag (8) aufstoßbar gehalten ist und durch wenigstens ein zwischen dieser und der Verkleidung (10) oder einer Speiche (2u) angeordnetes Band (16) in einer vorbestimmten Offenstellung gehaltert wird und eine Führungsfläche für den Airbag (8) bildet.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Airbageinrichtung zu einem Airbagmodul zusammengefaßt ist.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbagmodul an wenigstens zwei Speichen (2o) befestigt ist.
6. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltepolster (5) an den Speichen (2o, 2u, 21) gehaltert ist.
7. Rückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Airbageinrichtung und das Rückhaltepolster (20) zu einem Modul zusammengefaßt sind, das nabenseitig an den Speichen (21) gehaltert und lenkradkranzseitig axial zwischen diesen angeordnet ist.
8. Rückhaltesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasgenerator (17) nabenseitig über Deformationselemente (22) mit den Speichen (21) verbunden und der Diffusor (18) entlang der Lenkradachse zentral angeordnet ist und das Rückhaltepolster (20) trägt.
9. Rückhaltesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasgenerator (17) und/oder der Diffusor (18) als Deformationselement ausgebildet ist.
10. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verkleidung (24) in zwei am Diffusor (18) gegenüberliegenden Bereichen Austrittsöffnungen für jeweils einen zwischen dem Rückhaltepolster (20) und dem Lenkradkranz (4) austretenden Airbag ausgebildet ist.
11. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verkleidung (24) zwischen dem Rückhaltepolster (20) und dem Lenkradkranz (4) eine das Rückhaltepolster (20) umgebende ringförmige Austrittsöffnung (25) für einen ringförmigen Trichterairbag (19) ausgebildet ist.
12. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltepolster ein vorzugsweise mit Schaumstoff gepolstertes Blechhohlteil ist und eine Öffnungsklappe seitlich vor der Anordnungsebene des Lenkradkranz (4) für einen Airbagaustritt bei normaler Sitzposition aufweist.
13. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichen (2o, 2u, 21) als Deformationselemente ausgebildet sind.
14. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkrad (1) aus einem ersten rohrförmigen Teil für den Lenkradkranz (4) und einem zweiten rohrförmigen Teil für die Nabe (3) und die Speichen (2o, 2u, 21) gebildet ist, wobei der zweite Teil einstückig ist und die gebildeten Speichensegmente zu Speichen (2o, 2u, 21) in der vorbestimmten Gestalt umgeformt sind.
15. Rückhaltesystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichen (2o, 2u, 21) durch Sicken (14) versteift sind.
16. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltepolster (5, 20) mit Schaumstoff hinterfüttert ist.
17. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkrad auf der dem Fahrer zugewandten Seite fugenlos gestaltet ist.
18. Rückhaltesystem, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltesystem eine Refillfunktion für wenigstens einen Airbag (27, 36) aufweist dergestalt, dass bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den wenigstens einen Airbag (27, 36) Gas aus diesem herausdrückbar und in wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher (28, 38) des Rückhaltesystems eindrückbar ist, und dass nach der Aufprallbelastung bei wenigstens teilweise erschlafftem wenigstens einen Airbag (27, 37) das im wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher (28, 38) aufgenommene Gas zur Wiederbefüllung des wenigstens einen Airbags aus dem wenigstens einen Gasspeicher (28, 38) heraus in den wenigstens einen Airbag zurückdrängbar und/oder zurückblasbar ist.
19. Rückhaltesystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lenksäulenabschnitt als den zusätzlichen Gasspeicher bildende Druckkammer (28) ausgebildet ist, in der ein Druckkolben (30) im Grundzustand durch ein Haltemittel (31) in einer oberen Druckkolbenposition (32) gehalten ist, dass bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den Airbag (27) der Druckkolben (30) mit Gas aus dem Airbag (27) beaufschlagbar ist dergestalt, dass der Druckkolben (30) in der Druckkammer (28) gegen die Haltekraft des Haltemittels (31) gasdicht aus der oberen Druckkolbenposition (32) heraus von der Lenkradnabe weg nach unten in eine untere Druckkolbenposition (35) verlagerbar ist, und dass nach der Aufprallbelastung und wenigstens teilweise erschlafftem Airbag (27) der Druckkolben (30) durch das Haltemittel (31) wieder in die obere Druckkolbenposition (32) verlagerbar ist dergestalt, dass das in die Druckkammer (30) eingeblasene Gas zur Wiederbefüllung des Airbags (27) in diesen einblasbar ist.
20. Rückhaltesystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (30) in einem oberen Lenksäulenabschnitt ausgebildet ist, in dem der Druckkolben (30) formschlüssig geführt ist.
21. Rückhaltesystem nach Anspruch 19 oder Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel ein Kraftspeicher, vorzugsweise ein Federelement (31), oder ein komprimierbares Medium ist.
22. Rückhaltesystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (36) mehrkammrig aus einer Rückhalte-Airbagkammer (37) und wenigstens einer weiteren damit gekoppelten elastischen Refill-Airbagkammer (38) als zusätzlichem Gasspeicher aufgebaut ist dergestalt, dass bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf die Rückhalte-Airbagkammer (37) Gas aus dieser in die wenigstens eine Refill-Airbagkammer (38) durch deren elastische Ausbeulung drückbar ist, und dass nach der Aufprallbelastung und dem wenigstens teilweisen Erschlaffen der Rückhalte-Airbagkammer (37) das Gas aus der wenigstens einer Refill-Airbagkammer (38) durch deren Zusammenziehen zur Wiederbefüllung wieder in die Rückhalte-Airbagkammer (37) einblasbar ist.
23. Rückhaltesystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Refill-Airbagkammer (38) im Bereich hinter dem Lenkradkranz (39) angeordnet ist, dass der wenigstens einen Refill-Airbagkammer (38) im Lenkradnabentopfbereich (40) eine durch die sich aufblasende Refill- Airbagkammer (38) aufdrückbare Abdeckeinrichtung, vorzugsweise eine oder mehrere Abdeckklappen (43, 44) mit Sollaufreißlinien, zugeordnet ist dergestalt, dass die Refill-Airbagkammer (38) unter Freigabe der von der Abdeckeinrichtung abgedeckten Airbagkammeraustrittöffnung ungehindert aufblasbar ist.
24. Rückhaltesystem nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass bei Bedarf beim Wiederbefüllen des Airbags (27) bzw. der Rückhalte- Airbagkammer (37) über einen n-stufigen Gasgenerator Gas gesteuert in den Airbag (27) bzw. in die Rückhalte-Airbagkammer (37) zudosierbar ist.
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