DE10115957A1 - Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Lenkrad-Airbag-System für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad mit einer Nabe und mit Speichen und einer im Bereich vor der Nabe und innerhalb des Lenkradkranzes angeordneten Kappe und einer auf der dem Fahrer abgewandten Seite der Kappe angeordneten Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator, einem Diffusor und einem fahrerseitig vor der Kappe und dem Lenkradkranz entfaltbaren Airbag. Sie löst die Aufgabe, das Lenkrad-Airbag-System so zu gestalten, dass dieses den Fahrer sowohl bei einer Nachfolgekollision als auch dann schützt, wenn sich dieser out of position (OOP) befindet. Dazu ist die Kappe zu einem Rückhaltepolster (5, 20) ausgebildet, und es ist wenigstens eine Austrittsöffnung (11, 25) für den Airbag (8, 19) derart angeordnet, dass dieser im Bereich zwischen dem Rückhaltepolster (5, 20) und dem Lenkradkranz (4) aus dem Lenkrad (1) hervortritt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere für eine Multikollision und einen in OOP (out of position) befindlichen
Fahrer.
Es sind Lenkrad-Rückhaltesysteme bekannt, bei denen ein in der Nabe des Lenkrades
oder außerhalb derselben fahrerseitig am Lenkrad angeordneter Airbag mit einem in der
Lenksäule angeordneten Diffusor und einem in oder außerhalb der Lenksäule
angeordneten Gasgenerator in Wirkverbindung steht (DE 295 16 625, EP 0 615 889).
Die EP 0 721 865 A2 hat eine Airbag-Einrichtung zur Anordnung in einem in der
Lenksäule lenkradseitig ausgebildeten zylindrischen Hohlraum zum Gegenstand, die ein
zylindrisches Gehäuse zur Anordnung in dem Hohlraum aufweist, das den Gasgenerator,
den Diffusor und den Airbag beherbergt, wobei letztere am lenkradseitigen Ende des
Gehäuses gehaltert ist. Eine vergleichbare Lösung, beschränkt auf den Gasgenerator
und den Diffusor, beschreibt auch die DE 295 16 621 U1. Bei all diesen Lenkrad-
Rückhaltesystemen ist der Airbag durch eine fahrerseitig vor der Nabe und innerhalb des
Lenkradkranzes angeordnete Kappe abgedeckt, die im Falle der Aktivierung der
Airbageinrichtung den Airbag zur fahrerseitigen Entfaltung vor dem Lenkrad freigibt.
Damit ein solches Lenkrad-Rückhaltesystem auch gegenüber einem OOP befindlichen
Fahrer seine bestimmungsgemäße Sicherheitswirkung entfalten kann, ist es aus der WO
98/28166 bekannt, das Gehäuse des Gasgenerators als ein drehmomentübertragendes
Teil der Lenksäule auszubilden und zwischen dem Lenkrad und einem
Lenksäulenunterteil anzuordnen und teleskopierbar mit diesem zu verbinden, wobei eine
axiale Verschiebung des Gehäuses zum Lenksäulenunterteil zwischen einer
Normalgebrauchsposition und einer Crashposition unter Überwindung eines die
Verschiebung blockierenden Elementes durch eine auf den Gasgenerator wirkende
Druckkraft vorbestimmter Größe gegeben ist. Diese Lösung ist wohl geeignet, einen in
vorgebeugter Position (OOP) befindlichen Fahrer bei einem Primäraufprall zu schützen,
weniger jedoch bei einem Sekundäraufprall.
Um bei einem komplexen Unfallgeschehen den Fahrer über die Dauer des ersten
Fahrzeugaufpralls hinaus auch bei einem Sekundäraufprall schützen zu können, ist in
der nicht vorveröffentlichten DE 199 23 483 ein Airbag-Rückhaltesystem mit einem
Airbag vorgeschlagen worden, der zur Bildung von Nebenkammern seitlich an diesem
und/ oder auf der dem Fahrzeuginsassen abgewandten Seite desselben dehnbare
elastische Gewebeteile aufweist, die nach ihrer Entfaltung bei Sinken des Gasdruckes im
Airbag zumindest einen Teil des Gases in diesen zurückdrücken, so dass der Airbag bei
einer Sekundärkollision auch eine Rückhaltefunktion erfüllen kann. Dieses
Rückhaltesystem schützt jedoch einen OOP befindlichen Fahrer nicht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das den Fahrer sowohl bei einer
Nachfolgekollision als auch dann schützt, wenn sich dieser OOP befindet.
Diese Aufgabe wird bei einem Lenkrad-Airbag-System nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht darin, dass bei einem Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem mit einer
im Bereich vor der Nabe des Lenkrades angeordneten Kappe und einer auf der dem
Fahrer abgewandten Seite der Kappe angeordneten Airbageinrichtung mit einem
fahrerseitig vor der Kappe und dem Lenkradkranz entfaltbaren Airbag, die Kappe zu
einem im wesentlichen feststehenden und vor der Anordnungsebene des
Lenkradkranzes befindlichen Rückhaltepolster ausgebildet ist, und dass wenigstens eine
Austrittsöffnung für den Airbag derart angeordnet ist, dass dieser im Bereich zwischen
dem Rückhaltepolster und dem Lenkradkranz aus dem Lenkrad hervortritt. Damit ist eine
Airbag-Anordnung mit einer eher radialen Entfaltungsrichtung im Anfangsstadium und
einer Ausweichmöglichkeit für den Airbag in der OOP des Fahrers im Speichenbereich
zur Rückseite des Lenkrades hin gegeben, bei der das ortsfeste Rückhaltepolster bei
einer Multikollision als Rückhaltemittel zur Verfügung steht, aber auch bei einer OOP des
Fahrers die Crashbelastung reduziert und mehr Energie absorbiert. Durch dieses
Lenkrad-Airbag-System kann dem Lenkrad auch ein völlig neues Design ohne Fugen in
der Draufsicht gegeben werden. Weitere Vorteile sind der Verzicht auf eine
Zusatzsensorik und einen Stufengenerator für das erneute Befüllen des Airbags bei einer
Multikollision.
Dabei kann das Lenkrad so gestaltet sein, dass dessen Speichen zwischen dem
Lenkradkranz und der auf der dem Fahrer abgewandten Seite desselben angeordneten
Nabe ein Skelett für einen Raum bilden, in dem die Airbageinrichtung untergebracht ist,
wobei der Raum von einer Verkleidung umschlossen ist, in der zwischen zwei Speichen
die Austrittsöffnung angeordnet ist. Diese ist in einer bevorzugten Ausführungsform von
einer durch Sollbruchlinien mit der Verkleidung verbundenen Klappe verschlossen, die
nabenseitig angelenkt ist, insbesondere über ein Filmscharnier. Lenkradseitig ist
zwischen der Klappe und der Verkleidung oder einer Speiche wenigstens ein Band
angeordnet, das die bei einer Aktivierung des Airbagsystems aufreißende Klappe in einer
einen Austrittsschlitz für den Airbag bildenden Offenstellung haltert und zugleich eine
Führungsfläche für diesen bildet. Bei einer OOP des Fahrers reißt das Band durch den
Druck des nach der Rückseite ausweichenden Airbag, die Klappe öffnet sich weit, und
der Airbag kann sich hinter dem Lenkradkranz entfalten, so dass der Fahrer entlastet
wird. Überdies sind durch die Höhe des Rückhaltepolsters und des gebildeten Freiraums
zu und zwischen den Speichen eine weitere Ausweichmöglichkeit des sich entfaltenden
Airbags und eine Entlastung des Fahrers gegeben.
Vorzugsweise ist die Airbageinrichtung zu einem Airbagmodul zusammengefaßt, das an
wenigstens zwei Speichen befestigt ist. Die Montage dieses Airbagmoduls kann auf
einfache Weise von unten durch die Klappe und zwei Speichen hindurch erfolgen. Das
Rückhaltepolster ist bei dieser Ausführung ebenfalls an den Speichen befestigt, wobei es
von vorn an diesen positioniert und von der Rückseite her festgelegt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform können die Airbageinrichtung und das
Rückhaltepolster zu einem Modul zusammengefaßt sein, das nabenseitig an den
Speichen gehaltert und lenkkranzseitig axial zwischen diesen angeordnet ist. Das Modul
ist so gestaltet, dass das Rückhaltepolster an einer Stirnseite des im wesentlichen
zylinderförmig ausgebildeten Diffusors und der Gasgenerator an der anderen Stirnseite
des Diffusors angeordnet sind. Der Gasgenerator kann über Deformationselemente an
den Speichen gehaltert und dieser und/oder der Diffusor können selbst als
Deformationselemente ausgebildet sein. Der Airbag ist dabei um den Diffusor
angeordnet. Das Speichenskelett ist von einer Verkleidung umgeben, in der im Bereich
zwischen dem Rückhaltepolster und dem Lenkradkranz eine ringförmige verdeckte
Austrittsöffnungen für den Airbag angeordnet ist, der als ringförmiger Trichterairbag
entfaltbar ist, dabei das Rückhaltepolster einschließend. Alternativ dazu können auch
zwei sich zu einem Trichter ergänzende Airbags mit dem Diffusor gekoppelt sein, denen
jeweils eine Austrittsöffnung zugeordnet ist und die bei ihrer Entfaltung jeweils zur Hälfte
das Rückhaltepolster einschließen. Der oder die Airbags können symmetrisch oder
asymmetrisch sein.
Bei dieser Ausführung können der bzw. die Airbags bei einem in OOP befindlichem
Fahrer zwischen und durch die Speichen nach der Rückseite des Lenkrades
ausweichen. Das Rückhaltepolster wirkt bei einer Sekundär- oder weiteren Kollision als
energieaufnehmendes Rückhaltemittel. Je nach Ausführung wird dessen
Rückhaltefunktion durch die als crashenergieaufnehmende Deformationselemente
ausgebildeten Halterungselemente für das Modul - und gegebenenfalls die ebenso
ausgebildeten Komponenten des Moduls - verstärkt. Die Montage des Moduls erfolgt auf
einfache Weise durch Einschieben desselben von der Seite des Lenkradkranzes aus und
nabenseitiges Festlegen an den Speichen, vorzugsweise durch Schraubverbindungen.
Bei allen vorbeschriebenen Ausführungen können alle oder auch nur die unter der
Lenkradachse befindlichen Speichen als Deformationselemente ausgebildet sein.
Dadurch ist eine Deformationsmöglichkeit gegeben, durch die ein positives Anstellen des
Lenkradkranzes an den Thorax des Fahrers und eine erhöhte Energieabsorption,
insbesondere bei einem Sekundäraufprall, herbeigeführt werden.
Das Lenkrad selbst ist in der bevorzugten Ausführungsform aus einem ersten
rohrförmigen Teil für den Lenkradkranz und einem zweiten rohrförmigen Teil für die Nabe
und die Speichen gebildet. Letztere sind durch axiale Einschnitte bis zum vorbestimmten
Nabenbereich und anschließende Umformung der dadurch entstandenen Segmente
gebildet. Die freien Enden der Speichen sind mit dem rohrförmigen Lenkradkranz
verbunden, insbesondere verschweißt. Die im Querschnitt gebogenen und dadurch
weitgehend biegesteifen Speichen können zusätzlich durch in deren Längsrichtung
eingebrachte Sicken versteift werden. Vorteilhaft weist das Lenkrad vier Speichen auf,
die paarweise auch unsymmetrisch zueinander beabstandet sein können, von denen
zwei im oberen Lenkkranzbereich und zwei im unteren Lenkkranzbereich mit diesem
verbunden sind. Insbesondere dienen die oberen beiden Speichen bei der ersten
Ausführungsform der Befestigung des Airbagmoduls. Der Diffusor und der Airbag sind
dabei so angeordnet, dass der Airbag bei seiner Entfaltung zwischen den beiden unteren
Speichen und dem Rückhaltepolster aus dem Lenkrad austritt und sich vor dem
Rückhaltepolster und dem Lenkradkranz entfaltet. Bei beiden Ausführungen ist das
Rückhaltepolster mit Schaumstoff hinterfüttert.
Das Lenkrad-Airbag-System kann auch so ausgeführt sein, dass das Rückhaltepolster
ein vorzugsweise mit Schaumstoff ummanteltes gepolstertes Blechhohlteil ist, das
zusätzlich mit einer seitlichen Öffnungsklappe vor der Anordnungsebene des
Lenkradkranzes für einen Airbagaustritt bei normaler Sitzposition des Fahrers versehen
ist. Als Gasgenerator kann auch ein n-Stufengenerator eingesetzt werden, der ein
Nachzünden zur erneuten Befüllung des Airbags bei einer Multikollision ermöglicht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die auch separat beansprucht wird, ist
ein Rückhaltesystem vorgesehen, das zur Wiederbefüllung eine Refillfunktion für
wenigstens einen Airbag aufweist dergestalt, dass bei einem Aufprall eines
Fahrzeuginsassen auf den wenigstens einen Airbag Gas aus diesem herausdrückbar
und in wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher des Rückhaltesystems eindrückbar
ist. Nach der Aufprallbelastung bei wenigstens teilweise erschlafftem wenigstens einen
Airbag kann dann das im wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher aufgenommene
Gas zur Wiederbefüllung des wenigstens einen Airbags aus dem wenigstens einen
Gasspeicher heraus in den wenigstens einen Airbag zurückgedrängt und/oder
zurückgeblasen werden. Eine derartige Refill-Funktion ist insbesondere bei
Mehrfachkollisionen von Vorteil, da hier dann das ansonsten über Ausblasöffnungen am
Airbag in die Umgebung abgegebene Gas vorteilhaft zur Wiederbefüllung des Airbags
verwendet werden kann. Dies bewirkt zum einen eine relativ schnelle Wiederbefüllung
und hat des weiteren den Vorteil, dass ein insgesamt abgasarmes Airbagsystem ohne
eine Gasbelastung des Fahrzeuginnenraums zur Verfügung gestellt wird.
In einer bevorzugten konkreten Ausführungsform ist ein Lenksäulenabschnitt als
Druckkammer ausgebildet, in der ein Druckkolben im Grundzustand durch ein Haltemittel
in einer oberen Druckkolbenposition gehalten ist. Bei einem Aufprall eines
Fahrzeuginsassen auf den Airbag ist der Druckkolben mit Gas aus dem Airbag
beaufschlagbar, so dass der Druckkolben in der Druckkammer gegen die Haltekraft des
Haltemittels gasdicht aus der oberen Druckkolbenposition heraus von der Lenkradnabe
weg nach unten in eine untere Druckkolbenposition verlagerbar ist. Nach der
Aufprallbelastung und dem wenigstens teilweise Erschlaffen des Airbags ist der
Druckkolben durch das Haltemittel wieder in die obere Druckkolbenposition verlagerbar,
so dass das in die Druckkammer eingeblasene Gas zur Wiederbefüllung des Airbags in
diesen einblasbar ist. Ein derartiger Aufbau ist wenig störanfällig und weist daher eine
gute und hohe Funktionssicherheit auf.
Besonders vorteilhaft ist die Druckkammer dabei in einem oberen Lenksäulenabschnitt
ausgebildet, in dem der Druckkolben formschlüssig geführt ist. Die Druckkammer ist
vorzugsweise zylinderrohrförmig ausgebildet, deren ebenfalls zylindrisch ausgebildeter
Kolben gasdicht geführt ist. Ein derartiger Aufbau ist besonders einfach herzustellen.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten das Haltemittel auszubilden. Bevorzugt
ist das Haltemittel durch einen Kraftspeicher, z. B. ein Federelement, oder ein
komprimierbares Medium, z. B. Gas, gebildet.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann der Airbag jedoch auch mehrkammrig
aus einer Rückhalte-Airbagkammer und wenigstens einer weiteren damit gekoppelten,
elastischen Refill-Airbagkammer als zusätzlichem Gasspeicher ausgebildet sein, so dass
bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf die Rückhalte-Airbagkammer Gas aus
dieser in die wenigstens eine Refill-Airbagkammer drückbar ist, wobei sich diese hierzu
elastisch ausbeult. Nach der Aufprallbelastung und dem wenigstens teilweise Erschlaffen
der Rückhalte-Airbagkammer kann dann das Gas aus der wenigstens einen Refill-
Airbagkammer durch deren Zusammenziehen aufgrund deren Elastizität zur
Wiederbefüllung wieder in die Rückhalte-Airbagkammer eingeblasen werden. Auch hier
ergeben sich wiederum die oben genannten Vorteile.
Vorzugsweise ist die wenigstens eine Refill-Airbagkammer dabei im Bereich hinter dem
Lenkradkranz angeordnet, wobei der wenigstens einen Refill-Airbagkammer im
Lenkradnabentopfbereich eine durch die sich aufblasende Refill-Airbagkammer
aufdrückbare Abdeckeinrichtung zugeordnet ist. Die Abdeckeinrichtung ist hier
vorzugsweise durch eine oder mehrere Abdeckklappen mit Sollaufreißlinien gebildet.
Dadurch wird erreicht, dass sich die Refill-Airbagkammer unter Freigabe der von der
Abdeckeinrichtung abgedeckten Airbagkammeraustrittöffnung ungehindert aufblasen
kann.
Bei Bedarf kann bei allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen zum Wiederbefüllen
des Airbags bzw. der Rückhalte-Airbagkammer über einen n-stufigen Gasgenerator
gasgesteuert und dosiert in den Airbag bzw. die Rückhalte-Airbagkammer zudosiert
werden, so dass insbesondere ein wirksamer Aufprallschutz bei Mehrfachkollisionen
möglich ist. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn an der Rückhalte-
Airbagkammer oder am Airbag zusätzlich zu der Refillfunktion in üblicher Weise
Airbagausblasöffnungen angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Lenkrad-Airbag-Systems in einer
Prinzipdarstellung, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Lenkrad-Skelett,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform in einer Prinzipdarstellung, teilweise
geschnitten,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines
Rückhaltesystems mit einer Refill-Funktion, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines
Rückhaltesystems mit einer alternativen Refill-Funktion.
In Fig. 1 ist ein Lenkrad-Airbag-System mit einem Lenkrad 1 mit zwei oberen Speichen
2o und zwei unteren Speichen 2u und einem im Bereich vor dessen Nabe 3 und
innerhalb des Lenkradkranzes 4 angeordneten schaumstoffhinterlegten Rückhaltepolster
5 sowie einer auf der dem Fahrer abgewandten Seite desselben angeordneten
Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator 6, einem Diffusor 7 und einem Airbag 8
dargestellt. Die Speichen 2 bilden zwischen dem Lenkradkranz 4 und der auf der dem
Fahrer angewandten Seite desselben (4) angeordneten Nabe 3 ein Skelett für einen
Raum 9, in dem die zu einem Airbagmodul zusammengefaßte Airbageinrichtung
untergebracht ist. Der Raum 9 ist von einer Verkleidung 10 umschlossen, in der
zwischen den unteren Speichen 2u eine Austrittsöffnung 11 für den Airbag 8 angeordnet
ist, durch die dieser bei einer Aktivierung der Airbageinrichtung aus- und zwischen dem
Rückhaltepolster 5 und dem Lenkradkranz 4 hervortritt. Die Austrittsöffnung 11 ist durch
eine nabenseitig mit einem Filmscharnier angelenkte Klappe 12 verschlossen, die mit der
Verkleidung 10 verbunden ist, wobei zwischen diesen (12 und 10) Sollbruchlinien
ausgebildet sind. Das Airbagmodul ist über den Befestigungslaschen 13 aufweisenden
Gasgenerator 6 an den oberen Speichen 2o am Lenkrad festgelegt. Das
Rückhaltepolster 5 ist an allen vier Speichen 2o und 2u befestigt. Diese sind
Rohrausschnitte und mit der Nabe 3 einstückig verbunden. Sie sind durch Sicken 14
(Fig. 2) versteift und stellen durch ihre zwischen der Nabe 3 und dem Lenkradkranz 4
ausgebildete glockenförmige Gestalt, ihr entsprechend dem Rohrquerschnitt gebogenes
Querschnittsprofil und die Sicken 14 energieaufnehmende Deformationselemente dar,
die bei einer Sekundärkollision in Verbindung mit dem Rückhaltepolster 5 als
energieaufnehmendes Rückhaltemittel zur Verfügung stehen. Der Lenkradkranz 4 ist aus
einem rohrförmigen Profil mit kreisrundem Querschnitt gefertigt. Die Nabe 3 weist eine
nicht dargestellte Innenverzahnung zur drehfesten Verbindung mit der Lenksäule 15 auf.
Fig. 2 zeigt den lenkkranzseitigen Teil des Lenkrades 1. Das Rückhaltepolster 5 ist
gestrichelt dargestellt. Es ist in der Darstellung vor dem Diffusor 7 und dem
Gasgenerator 6 angeordnet.
Der Airbag 8 tritt bei einer Aktivierung des Airbagsystems zwischen den unteren
Speichen 2u, dem Lenkradkranz 4 und dem Rückhaltepolster 5 aus dem Lenkrad 1
hervor und entfaltet sich, wie in Fig. 1 mit strich-punktierten Linien angedeutet ist, vor
dem Lenkrad 1 nach oben, dabei das Rückhaltepolster 5 und den Lenkradkranz 4
überdeckend. Die durch den Airbag 8 aufgestoßene Klappe 12 gibt die Austrittsöffnung
11 für diesen frei, wird durch ein an einer Speiche befestigtes Band 16 in einer
vorbestimmten Offenstellung gehalten und dient dadurch als Führungsfläche für den
Airbag 8.
Der rohrförmige Lenkradkranz 4 und die Speichen 2o und 2u bilden das Skelett für eine
lenkkranzseitige Verkleidung des Lenkrades 1, die vorzugsweise fugenlos ausgeführt ist
und die hinsichtlich Material und Oberfläche eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten
bietet. In der Verkleidung können im Bereich der Speichen 2o und 2u Multifunktions-
und Hupenbetätigungstasten angeordnet werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Airbageinrichtung mit einem
Gasgenerator 17, einem Diffusor 18 und einem Airbag 19 mit einem Rückhaltepolster 20
zu einem Modul zusammengefaßt sind. Diese Modul ist nabenseitig an den Speichen 21
gehaltert und lenkradseitig axial zwischen diesen angeordnet. Der Gasgenerator 17 ist
dabei über Deformationselemente 22 an einer zwischen den Speichen 21 befestigten
Halterungsplatte 23 angebracht, und der mit diesem verbundene, entlang der
Lenkradachse angeordnete und als Deformationselement ausgebildete Diffusor 18 trägt
das Rückhaltepolster 20. In der das Speichen-Skelett umgebenden Verkleidung 24 ist
zwischen dem Rückhaltepolster 20 und dem Lenkradkranz 4 eine dieses (20)
umgebende ringförmige Austrittsöffnung 25 für den trichterförmigen Airbag 19
ausgebildet, die durch eine aus mehreren Segmente 26 gebildete Abdeckung
verschlossen ist.
Bei einer Aktivierung der Airbageinrichtung wird die Abdeckung 26 aufgestoßen, und der
Airbag entfaltet sich ringförmig um das Rückhaltepolster 20, dieses schließlich
trichterförmig einschließend. Bei einer Sekundärkollision dient das Rückhaltepolster 20 in
Verbindung mit dem Diffusor 18, den Deformationselementen 22 und den zwischen der
Halterungsplatte 23 und dem Lenkradkranz 4 als Deformationselemente ausgebildeten
Speichen 21 als Rückhaltemittel.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Rückhaltesystems mit einer Refill-Funktion für einen
Airbag 27 ist in der Fig. 4 gezeigt. Wie dies dort entnommen werden kann, ist ein
Lenksäulenabschnitt einer Lenksäule 29 als Druckkammer 28 ausgebildet, in der ein
Druckkolben 30 im in der Fig. 4 mit durchgezogenen Linien dargestellten Grundzustand
durch ein Federelement 31 in einer oberen Druckkolbenposition 32 gehalten. Der
Druckkolben 30 ist dabei formschlüssig und gasdicht in der Druckkammer 28 geführt.
Bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den Airbag 27 entsprechend dem Pfeil
33 wird der Druckkolben 30 mit Gas aus dem Airbag 27 beaufschlagt, wie dies in der Fig.
4 durch die Pfeile 34 schematisch gezeigt ist. Dadurch wird der Druckkolben 30 in der
Druckkammer 28 gegen die Haltekraft des Federelements 31 aus der oberen
Druckkolbenposition 32 heraus nach unten in eine untere Druckkolbenposition 35
verlagert, wie dies in der Fig. 4 beispielhaft und schematisch strichliert eingezeichnet ist.
Nach der Aufprallbelastung und dem dadurch bedingten teilweise Erschlaffen des
Airbags 27 wird dann der Druckkolben 30 durch die Federkraft des Federelements 31
wieder aus der unteren Druckkolbenposition 35 heraus in die obere Druckkolbenposition
32 verlagert, wodurch das in die Druckkammer 28 eingeblasene Gas wieder zur
Befüllung des Airbags 27 in diesen eingeblasen wird. Gleichzeitig kann bei Bedarf z. B.
auch über einen mehrstufigen Gasgenerator Gas dosiert in den Airbag 27 eingeblasen
werden, was hier jedoch nicht dargestellt ist.
In der Fig. 5 ist schließlich eine weitere alternative Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Rückhaltesystems mit einer Refill-Funktion für einen Airbag 36
gezeigt, bei der der Airbag 36 zweikammrig aus einer Rückhalte-Airbagkammer 37 und
einer Refill-Airbagkammer 38 gekoppelt ist. Die Refill-Airbagkammer ist dabei im Bereich
hinter einem Lenkradkranz 39 im Lenkradnabentopfbereich 40 angeordnet und durch
einen aus einem elastischen Material hergestellten Bereich 38 des Airbags 36 gebildet,
so dass die Refill-Airbagkammer 38 im nicht aktivierten Zustand, wie dies in der
Darstellung der Fig. 5 mit durchgezogenen Linien gezeigt ist, einen Wandbestandteil der
Rückhalte-Airbagkammer 37 bildet.
Bei einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen entsprechend dem Pfeil 41 auf die
Rückhalte-Airbagkammer 37 wird Gas aus dieser in die elastische Refill-Airbagkammer
38 gedrückt, wie dies in der Darstellung der Fig. 5 strichliert eingezeichnet ist. Die Pfeile
42 kennzeichnen dabei die Einblasrichtung des Gases.
Der Refill-Airbagkammer 38 ist hier im Lenkradnabentopfbereich 40 eine
Abdeckeinrichtung in Form zweier Abdeckklappen 43, 44 zugeordnet, die durch die sich
aufblasende Refill-Airbagkammer 38 nach außen aufklappen. Für ein definiertes
Ausbilden der Abdeckklappen 43, 44 sind dabei vorzugsweise hier nicht dargestellte
Sollaufreißlinien in an sich bekannter Weise vorgesehen. Durch dieses Aufdrücken der
Abdeckklappen 43, 44 kann sich die Refill-Airbagkammer 38 ungehindert entfalten.
Nach der Aufprallbelastung, nach der die Rückhalte-Airbagkammer 37 teilweise
erschlafft ist, kann dann das Gas aus der Refill-Airbagkammer 38 durch deren
Zusammenziehen zur Wiederbefüllung der Rückhalte-Airbagkammer 37 wieder in diese
eingeblasen werden. Bei Bedarf kann auch hier ggf. wieder beim Wiederauffüllen der
Rückhalte-Airbagkammer über einen mehrstufigen Gasgenerator Gas gesteuert in die
Rückhalte-Airbagkammer 37 zudosiert werden, was hier aber ebenfalls nicht dargestellt
ist.
Die in Verbindung mit den Fig. 1 bis 3 näher erläuterte Funktionsweise der vorliegenden
Erfindung ist auch bei den Ausführungsformen der Fig. 4 und Fig. 5 gegeben, was hier
jedoch nicht nochmals explizit erläutert wurde.
1
Lenkrad
2
o Speiche
2
u Speiche
3
Nabe
4
Lenkradkranz
5
Rückhaltepolster
6
Gasgenerator
7
Diffusor
8
Airbag
9
Raum
10
Verkleidung
11
Austrittsöffnung
12
Klappe
13
Befestigungslasche
14
Sicke
15
Lenksäule
16
Band
17
Gasgenerator
18
Diffusor
19
Airbag
20
Rückhaltepolster
21
Speiche
22
Deformationselement
23
Halterungsplatte
24
Verkleidung
25
Austrittsöffnung
26
Segment
27
Airbag
28
Druckkammer
29
Lenksäule
30
Druckkolben
31
Federelement
32
obere Druckkolbenposition
33
Pfeil
34
Pfeile
35
untere Druckkolbenposition
36
Airbag
37
Rückhalte-Airbagkammer
38
Refill-Airbagkammer
39
Lenkradkranz
40
Lenkradnabentopfbereich
41
Pfeil
42
Pfeile
43
Abdeckklappe
44
Abdeckklappe
Claims (24)
1. Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad mit einer
Nabe und mit Speichen und einer im Bereich vor der Nabe und innerhalb des
Lenkradkranzes angeordneten Kappe und einer auf der dem Fahrer abgewandten
Seite der Kappe angeordneten Airbageinrichtung mit einem Gasgenerator, einem
Diffusor und einem fahrerseitig vor der Kappe und dem Lenkradkranz entfaltbaren
Airbag, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe zu einem Rückhaltepolster (5,
20) ausgebildet ist, und dass wenigstens eine Austrittsöffnung (11, 25) für den
Airbag (8, 19, 27, 36) derart angeordnet ist, und dass dieser im Bereich zwischen
dem Rückhaltepolster (5, 20) und dem Lenkradkranz (4) aus dem Lenkrad (1)
hervortritt.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichen
(2o, 2u, 21) zwischen dem Lenkradkranz (4) und der auf der dem Fahrer
abgewandten Seite desselben angeordneten Nabe (3) ein Skelett für einen Raum
(9) bilden, in dem die Airbageinrichtung untergebracht ist, und dass der Raum (9)
von einer Verkleidung (10, 24) umschlossen ist, in der die Austrittsöffnung (11, 25)
angeordnet ist.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Austrittsöffnung (11) durch eine nabenseitig angelenkte Klappe (12) verschlossen
ist, die durch den sich entfaltenden Airbag (8) aufstoßbar gehalten ist und durch
wenigstens ein zwischen dieser und der Verkleidung (10) oder einer Speiche (2u)
angeordnetes Band (16) in einer vorbestimmten Offenstellung gehaltert wird und
eine Führungsfläche für den Airbag (8) bildet.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Airbageinrichtung zu einem Airbagmodul zusammengefaßt ist.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Airbagmodul an wenigstens zwei Speichen (2o) befestigt ist.
6. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltepolster (5) an den Speichen (2o,
2u, 21) gehaltert ist.
7. Rückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Airbageinrichtung und das Rückhaltepolster (20) zu einem Modul zusammengefaßt
sind, das nabenseitig an den Speichen (21) gehaltert und lenkradkranzseitig axial
zwischen diesen angeordnet ist.
8. Rückhaltesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gasgenerator (17) nabenseitig über Deformationselemente (22) mit den Speichen
(21) verbunden und der Diffusor (18) entlang der Lenkradachse zentral angeordnet
ist und das Rückhaltepolster (20) trägt.
9. Rückhaltesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gasgenerator (17) und/oder der Diffusor (18) als Deformationselement ausgebildet
ist.
10. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Verkleidung (24) in zwei am Diffusor (18)
gegenüberliegenden Bereichen Austrittsöffnungen für jeweils einen zwischen dem
Rückhaltepolster (20) und dem Lenkradkranz (4) austretenden Airbag ausgebildet
ist.
11. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass in der Verkleidung (24) zwischen dem Rückhaltepolster (20)
und dem Lenkradkranz (4) eine das Rückhaltepolster (20) umgebende ringförmige
Austrittsöffnung (25) für einen ringförmigen Trichterairbag (19) ausgebildet ist.
12. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das
Rückhaltepolster ein vorzugsweise mit Schaumstoff gepolstertes Blechhohlteil ist
und eine Öffnungsklappe seitlich vor der Anordnungsebene des Lenkradkranz (4)
für einen Airbagaustritt bei normaler Sitzposition aufweist.
13. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Speichen (2o, 2u, 21) als
Deformationselemente ausgebildet sind.
14. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkrad (1) aus einem ersten rohrförmigen
Teil für den Lenkradkranz (4) und einem zweiten rohrförmigen Teil für die Nabe (3)
und die Speichen (2o, 2u, 21) gebildet ist, wobei der zweite Teil einstückig ist und
die gebildeten Speichensegmente zu Speichen (2o, 2u, 21) in der vorbestimmten
Gestalt umgeformt sind.
15. Rückhaltesystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichen
(2o, 2u, 21) durch Sicken (14) versteift sind.
16. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltepolster (5, 20) mit Schaumstoff
hinterfüttert ist.
17. Rückhaltesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkrad auf der dem Fahrer zugewandten
Seite fugenlos gestaltet ist.
18. Rückhaltesystem, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückhaltesystem eine
Refillfunktion für wenigstens einen Airbag (27, 36) aufweist dergestalt, dass bei
einem Aufprall eines Fahrzeuginsassen auf den wenigstens einen Airbag (27, 36)
Gas aus diesem herausdrückbar und in wenigstens einen zusätzlichen
Gasspeicher (28, 38) des Rückhaltesystems eindrückbar ist, und dass nach der
Aufprallbelastung bei wenigstens teilweise erschlafftem wenigstens einen Airbag
(27, 37) das im wenigstens einen zusätzlichen Gasspeicher (28, 38)
aufgenommene Gas zur Wiederbefüllung des wenigstens einen Airbags aus dem
wenigstens einen Gasspeicher (28, 38) heraus in den wenigstens einen Airbag
zurückdrängbar und/oder zurückblasbar ist.
19. Rückhaltesystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Lenksäulenabschnitt als den zusätzlichen Gasspeicher bildende Druckkammer (28)
ausgebildet ist, in der ein Druckkolben (30) im Grundzustand durch ein Haltemittel
(31) in einer oberen Druckkolbenposition (32) gehalten ist, dass bei einem Aufprall
eines Fahrzeuginsassen auf den Airbag (27) der Druckkolben (30) mit Gas aus
dem Airbag (27) beaufschlagbar ist dergestalt, dass der Druckkolben (30) in der
Druckkammer (28) gegen die Haltekraft des Haltemittels (31) gasdicht aus der
oberen Druckkolbenposition (32) heraus von der Lenkradnabe weg nach unten in
eine untere Druckkolbenposition (35) verlagerbar ist, und dass nach der
Aufprallbelastung und wenigstens teilweise erschlafftem Airbag (27) der
Druckkolben (30) durch das Haltemittel (31) wieder in die obere
Druckkolbenposition (32) verlagerbar ist dergestalt, dass das in die Druckkammer
(30) eingeblasene Gas zur Wiederbefüllung des Airbags (27) in diesen einblasbar
ist.
20. Rückhaltesystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die
Druckkammer (30) in einem oberen Lenksäulenabschnitt ausgebildet ist, in dem
der Druckkolben (30) formschlüssig geführt ist.
21. Rückhaltesystem nach Anspruch 19 oder Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
dass das Haltemittel ein Kraftspeicher, vorzugsweise ein Federelement (31), oder
ein komprimierbares Medium ist.
22. Rückhaltesystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag
(36) mehrkammrig aus einer Rückhalte-Airbagkammer (37) und wenigstens einer
weiteren damit gekoppelten elastischen Refill-Airbagkammer (38) als zusätzlichem
Gasspeicher aufgebaut ist dergestalt, dass bei einem Aufprall eines
Fahrzeuginsassen auf die Rückhalte-Airbagkammer (37) Gas aus dieser in die
wenigstens eine Refill-Airbagkammer (38) durch deren elastische Ausbeulung
drückbar ist, und dass nach der Aufprallbelastung und dem wenigstens teilweisen
Erschlaffen der Rückhalte-Airbagkammer (37) das Gas aus der wenigstens einer
Refill-Airbagkammer (38) durch deren Zusammenziehen zur Wiederbefüllung
wieder in die Rückhalte-Airbagkammer (37) einblasbar ist.
23. Rückhaltesystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die
wenigstens eine Refill-Airbagkammer (38) im Bereich hinter dem Lenkradkranz
(39) angeordnet ist, dass der wenigstens einen Refill-Airbagkammer (38) im
Lenkradnabentopfbereich (40) eine durch die sich aufblasende Refill-
Airbagkammer (38) aufdrückbare Abdeckeinrichtung, vorzugsweise eine oder
mehrere Abdeckklappen (43, 44) mit Sollaufreißlinien, zugeordnet ist dergestalt,
dass die Refill-Airbagkammer (38) unter Freigabe der von der Abdeckeinrichtung
abgedeckten Airbagkammeraustrittöffnung ungehindert aufblasbar ist.
24. Rückhaltesystem nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
dass bei Bedarf beim Wiederbefüllen des Airbags (27) bzw. der Rückhalte-
Airbagkammer (37) über einen n-stufigen Gasgenerator Gas gesteuert in den
Airbag (27) bzw. in die Rückhalte-Airbagkammer (37) zudosierbar ist.
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DE10115957A DE10115957A1 (de) | 2000-04-20 | 2001-03-30 | Lenkrad-Airbag-Rückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug |
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DE10058656 | 2000-11-25 | ||
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DE10115957A1 true DE10115957A1 (de) | 2001-12-13 |
Family
ID=26005421
Family Applications (1)
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DE (1) | DE10115957A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10261178B3 (de) * | 2002-12-20 | 2004-06-09 | Daimlerchrysler Ag | Lenkungsanordnung |
-
2001
- 2001-03-30 DE DE10115957A patent/DE10115957A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10261178B3 (de) * | 2002-12-20 | 2004-06-09 | Daimlerchrysler Ag | Lenkungsanordnung |
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