DE10108798A1 - Verfahren und Vorrichtung zur ultraschallgestützten transmembranen Medikamentenapplikation in vivo - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur ultraschallgestützten transmembranen Medikamentenapplikation in vivoInfo
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- A61K41/0028—Disruption, e.g. by heat or ultrasounds, sonophysical or sonochemical activation, e.g. thermosensitive or heat-sensitive liposomes, disruption of calculi with a medicinal preparation and ultrasounds
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Abstract
Einschleusung von biologischem und pharmakologischem Material in die im Schallfeld vorhandenen Zellen durch von lokal induzierten Ultraschallschwingungen hervorgerufenen Kavitationen. Die Schwingungen werden durch geeignet geformte Glasfasern in die Nähe der Zellen gebracht.
Description
Zur lokal extern steuerbaren Verabreichung von Medikamenten
unmittelbar in lebende Zellen, Zellcluster und damit Gewebe sollen ein
Verfahren und eine Vorrichtung entwickelt werden, mit denen es
möglich ist, zunächst durch eine getrennte Injektion die zu
verabreichenden Medikamente derart in den Körper zu bringen, dass
sie wahlweise an- oder innerhalb kleiner Vesikel bzw. Bläschen
aggregiert sind, die sodann durch eine zusätzliche Maßnahme mittels
Ultraschall zur Abgabe der Medikamente an die Zellmembranen
veranlasst werden.
Es sind aus der Literatur erste Ansätze bekannt, mittels Stoßwellen
Kavitationseffekte zu erzeugen der Gestalt, dass die dabei
entstehenden Kavitationsblasen in der Gegenwart von Zellmembranen
kollabieren und durch die dabei entstehenden mechanischen Zug- und
Druckspannungen die Zellmembranen zur Aufnahme des in dem
Umgebungsfluid enthaltenen Medikaments veranlassen. Diese
Technologien sind bisher jedoch ausschließlich im Laborexperiment
erprobt und sind für interkorporale Anwendung durch die dafür
notwendigen Stoßwellensysteme relativ teuer.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass es möglich ist, durch
Verabreichung eines Ultraschallkontrastmittels, das in der Form kleiner
Bläschen sich im Gefäßsystem mit dem Blutstrom ausbreitet, bei
geeigneter Konzentration zu erreichen, dass nach der Passage des
Ultraschallkontrastmittels ein Teil der das Kontrastmittel darstellenden
Blasen an den Gefäßwänden anhaftet. Weiterhin hat sich völlig
überraschend gezeigt, dass es möglich ist, diese so anhaftenden
Blasen durch ein extrakorporal appliziertes bildgebendes
Ultraschallsystem zum Kollabieren zu bringen, so dass die durch diesen
Blasenkollaps entstehenden Mikroströmungen Zug- und
Druckspannungen auf die Zellmembran ausüben, die zu einer forcierten
Diffusion der an den Blasen anhaftenden oder in den Blasen
enthaltenen biologischen Substanzen in die Zielzellen beziehungsweise
in den Zielgewebeverband führen. Des weiteren erlaubt die durch die
Anwesenheit der kleinen Bläschen lokal herabgesetzte
Kavitationsschwelle die Erzeugung weiterer Mikrokavitation in
unmittelbarer Nähe der Gefäßwände, welche die Diffusion der
pharmakologischen beziehungsweise biologischen Wirkstoffe in die
Zielzellen beziehungsweise in den Zielgewebeverband verstärkt.
In Weiterführung des Erfindungsgedankens wird der bildgebende
Ultraschallkopf ergänzt um ein in Amplitude und Frequenz variierbaren
Schallwandler, der aufgrund seiner dem Blasendurchmesser
angepassten Schallfrequenz und Amplitude zu einer forcierten
Kavitationsbildung beiträgt oder aber die Frequenz und der
Amplitudenbereich des bildgebenden Schallwandlers wird so gewählt,
dass er diese Wirkung ausüben kann. Der Vorgang wird sodann unter
bildgebender Kontrolle durch den Ultraschallkopf beobachtet und
gesteuert.
In den Fig. 1 sind der prinzipielle Aufbau und die Vorgehensweise der
erfindungswesentlichen Merkmale dargestellt.
In einem Gewebebereich 1 befindet sich das Gefäß 2 mit der
Gefäßwand 3, in welches das Kontrastmittel 4, das aus kleinen
Bläschen 5 und dem an ihnen anhaftenden beziehungsweise in ihnen
enthaltenden pharmakologischen oder biologischen Wirkstoffen
besteht, verabreicht wird. Nach der Passage des Kontrastmittels 4
haftet ein Teil 6 der Blasen 5 mit dem Wirkstoff an der Gefäßwand 3.
Das Ultraschallhandstück 7 erlaubt nun mit Hilfe des bildgebenden
Ultraschallfeldes 8 die Kontrolle des Vorgangs. Weiterhin erzeugt das
Handstück 7 das therapeutische Ultraschallfeld 8, das die Kollabierung
der Bläschen 6 auslöst und in dem Bereich, in dem die
Kavitationsschwelle durch die an der Gefäßwand anhaftenden
Bläschen 6 herabgesetzt ist, vermehrte Mikrokavitation induziert. Die
beim Kollabieren sowohl der applizierten Blasen 6 des Kontrastmittels,
als auch der induzierten Kavitationsblasen auftretenden Kräfte wirken
auf das angrenzende Gewebe und die Zellmembrane und forcieren die
Diffusion der pharmakologischen beziehungsweise biologischen
Wirkstoffe.
Claims (5)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von
Kavitationsprozessen an Gewebe- und Zellmembranen, dadurch
gekennzeichnet,
dass in zwei getrennten Schritten zum einen präformierte
Gasblasen, die von außen und/oder innen mit der
gewünschten Wirksubstanz in innigem Kontakt stehen, in
die Zielregion eingebracht werden und dass in einem
zweiten Schritt anschließend von außen durch einen
Ultraschallgeber der Kavitationsprozess ausgelöst wird.
2. Verfahren und Vorrichtung nach 1 dadurch gekennzeichnet,
dass ein Ultraschallkontrastmittel nach dem Stand der Technik
als Träger der Wirksubstanz benutzt wird.
3. Verfahren und Vorrichtung nach 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet,
dass zum Auslösen des Kavitationsprozesses ein
Ultraschallscanner nach dem Stand der Technik benutzt
wird.
4. Verfahren und Vorrichtung nach 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
dass der Ultraschallscanner mit einem zusätzlichen
Ultraschallhaarscangeber versehen ist, der in seinen Parametern
auf die Kollabierung der Gasblasen und Induzierung von
Kavitation abgestimmt ist.
5. Verfahren und Vorrichtung nach 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
dass der Ultraschallscanner in seinem Parameterbereich so
gewählt ist, das er sich sowohl für die Bildgebung, als auch für
die Kollabierung der Gasblasen und Induzierung von Kavitation
eignet.
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Also Published As
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