DE10108421A1 - Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Personenkraftwagen, Nutz- und Sonderfahrzeugen, sowie bei Flugzeugen auf der Erde - Google Patents
Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Personenkraftwagen, Nutz- und Sonderfahrzeugen, sowie bei Flugzeugen auf der ErdeInfo
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Abstract
Mit der Erfindung wird ein Verfahren zum Bremsen und dynamischem Stabilisieren von Fahrzeugen vorgeschlagen, welches mittels zusätzlichen, rechnergesteuerten Eingriffs in die Lenkgeometrie die Räder einzeln aus der Spur stellt. DOLLAR A Das Konvergieren der ausgewählten Räder erzeugt das Bremsen und die notwendigen Gegenmomente für die dynamische Stabilität.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bremsen und
Stabilisieren von Personenkraftwagen, Nutz- und Sonder
fahrzeugen sowie Flugzeugen durch Eingriff in die Lenk
geometrie.
Zum Bremsen von Fahrzeugen werden üblicherweise die
abzubremsenden Räder mit einer Trommelbremse oder einer
Scheibenbremse mechanisch gekoppelt. Die Drehbewegung des
Rades wird beispielsweise auf eine Bremsscheibe geleitet.
Die Bremsscheibe wird durch Bremsbeläge in Abhängigkeit der
Zuspannkraft in ihrer Drehbewegung geregelt. Die
Zuspannkraft kann hydraulisch, mechanisch, pneumatisch,
elektrisch oder auch magnetisch aufgebracht werden.
Die Regelung der Drehbewegung der Bremsscheibe hat neben
den drei klassischen Aufgaben der Bremse: 1 die
Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu mindern, 2 die
Geschwindigkeit des Fahrzeuges gleichbleibend zu halten
oder 3 das Fahrzeug am Wegrollen zu hindern,
weitere Aufgen erhalten: Eine davon ist, das Fahrzeug zu
stabilisieren, soweit dies physikalisch möglich ist,
insbesondere bei Ausbrechen in Kurvenfahrten und bei
Schleuderbewegungen.
Beispielsweise wird bei Untersteuerung des Fahrzeuges
( - das Fahrzeug strebt eine Kurvenbahn an, deren Radius
größer ist als der durch den Lenkeinschlag vorgegebene
Radius, der Bug des Fahrzeuges drängt aus der Kurve - )
durch Betätigen der Bremse des kurveninneren Hinterrades
versucht, und soweit die physikalischen Grenzen es noch
hergeben, auch erreicht, das Fahrzeug in die durch den
Lenkradeinschlag vorgesehene Kurvenbahn zu bringen und
damit, soweit dies noch möglich ist, verhindert, daß das
Fahrzeug auf die kurvenäußere Gegenfahrbahn fährt.
Bei einer Übersteuerung des Fahrzeuges ( - das Fahrzeug
fährt eine Kurvenbahn, deren Radius kleiner ist als der
durch den Lenkeinschlag vorgegebene Radius, das Heck bricht
aus - ) wird durch Betätigen der Bremse des kurvenäußeren
Vorderrades versucht, das Fahrzeug daran zu hindern, von
der vom Lenkeinschlag vorgegebenen Bahn abzukommen und
kurveninnen in den Graben zu fahren.
Einseitiges Abbremsen wird allgemein auch bei
Kettenfahrzeugen zur Lenkung des Fahrzeuges genutzt,
einrädiges Abbremsen des einen Hinterrades dient
beispielsweise bei Traktoren dazu, einen sehr kleinen
Wenderadius, fast Wenden auf der Stelle, zu bewirken.
Bei diesen aufgeführten Konstruktionen wird die
Bremswirkung oder die stabilisierende Wirkung durch
Betätigung von einer oder mehreren Bremsen erreicht.
Bei der stabilisierenden Wirkung wird durch die
Bremsbetätigung eine Bremskraft an einem, beispielsweise
nur an einem einzigen, Rad erzeugt. Diese Bremskraft
erzeugt ein Drehmoment auf das Fahrzeug um dessen Hochachse.
Dieses Drehmoment soll dem Drehmoment, das durch die
Fliehkraft wirkt (Giermoment) und über den Reibschluß
der Reifen mit der Fahrbahn normalerweise von selbiger
aufgenommen wird, dann entgegenwirken, wenn der Reibschluß
des am höchsten belasteten Reifens nicht mehr ausreichend
ist, andere, weniger belastete jedoch noch Haftung übernehmen
können. Das Fahrzeug verbleibt so auf der durch den
Lenkeinschlag vorgegeben Kurvenbahn.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bremsen und
Stabilisieren von Fahrzeugen anzugeben, das auch ohne die
Betätigung
von Reibungsbremsen arbeiten kann.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
die Räder einzeln in ihrer Lenkgeometrie steuerbar sind.
Das Fahrzeug ist mit einer Lenkung ausgestattet, die es
erlaubt, zusätzlich des normalen Lenkens jedes Rad
unabhängig eines anderen und unabhängig vom vorgegebenen
Lenkeinschlag anzusteuern. Diese spezielle Funktion der
Radlenkung kann Räder zusätzlich zum vorgegebenen
Lenkeinschlag im Bereich von 0° bis 5° verstellen.
Dies kann hydraulisch mittels Kolben-Zylinder-Einheiten
oder elektrisch betätigter Spindeln bewirkt werden. Die
Ansteuerung kann auch mittels elektromagnetischer
Stellglieder erfolgen.
An mehreren Ausführungsbeispielen wird die Erfindung
näher erläutert.
Die Steuerung der Bremswirkung erfolgt durch das
Konvergieren der Räder. Für geringere Bremswirkungen bei
üblicher seriöser Fahrweise genügt es, diese lediglich
durch Änderung der Vorspur je Rad innerhalb von 0° bis 5°
zu erzeugen.
Übliche Handbremsen, sei es, daß sie als Trommelbremsen
oder als Scheibenbremsen ausgebildet sind, wirken häufig
auf die Hinterachse, gleichwohl meistens die Vorderachse
einen höheren Gewichtsanteil aufweist. Die Bremswirkung der
Handbremse ist durch den Reibschluß zwischen den gebremsten
Rädern und dem Untergrund begrenzt.
Gleichwohl die Vierradbremse heute allgemein eingeführt ist,
fand die Vierradhandbremse bisher keinen Einzug in
Serienfahrzeuge.
Mit der erfindungsgemäßen Verstellung aller Räder aus
der Spur kann praktisch eine Vierradhandbremse ohne
Mehrkosten und ohne Mehraufwand aus der Vierradlenkung
abgeleitet werden.
Die Regelgüte der Bremswirkung im Schlupfbereich der
Fahrzeugräder eines Fahrzeuges, das mit herkömmlichen
Reibungsbremsen ausgestattet ist, kann durch Verstellen
der Vorspur angehoben werden. Durch das Regeln der Vorspur
als zusätzliche parallele Maßnahme zur Regelung des
Hydraulikdruckes, kann der Basisdruck im Bremskreis
niedriger gehalten werden, und die Druckaufbau- und
die Druckabbauraten können in kleineren Stufen erfolgen.
Es kann also näher an der idealen Verzögerung gebremst
werden.
Die Vorspur wird abhängig des Gierwinkels und/oder der
Werte der Raddrehzahlsensoren und der Stellung des
Lenkrades geregelt.
Bei Beginn des Ausbrechens des Fahrzeuges kann mittels
Lenkregelung die Abweichung des Fahrzeugrades aus der
Sollspur und anschließend mittels Regelung der mechanischen
Reibungsbremsen das Fahrzeug am Ausbrechen gehindert werden,
soweit dies physikalisch noch möglich ist.
So wirkt beim Übersteuern des Fahrzeuges eine Lenkbewegung
des kurveninneren vorderen Rades zur Kurvenaußenseite hin
sofort stabilisierend.
Sollte diese Lenkbewegung nicht ausreichend sein, so wird
dann zusätzlich ein Bremseneingriff an dem kurvenäußeren
Vorderrad notwendig.
Den gleichen Erfolg erreicht ein Lenkeingriff nach außen am
kurvenäußeren Vorderrad, gepaart mit einer gleichsinnigen
aber mit anderem Winkel erfolgten Korrektur am kurveninneren
Rad.
Untersteuern wird korrigiert, indem das kurvenäußere Hinterrad
nach außen gelenkt wird und gegebenenfalls zusätzlich
die Bremse des kurveninneren Rades betätigt wird.
In der Ausführung, nur mittels Lenkbewegung die
Fahrzeugdynamik zu beherrschen wird zuerst das
kurveninnere Rad derart betätigt, daß es zur Kurven
außenseite hin lenkt. Anschließend lenkt das kurvenäußere
Hinterrad mit anderem Winkel in Richtung der Vorderräder
(kurveninnen).
Zur Verwendung der Erfindung im Fahrzeug kann es notwendig
werden, die Elastokinematik der Achse, die Steuerung der
Einzelradlenkung und die Zusammensetzung der Gummimischung
der Reifen aufeinander abzustimmen.
Als Vorteile der Erfindung werden erwartet:
- 1. geringerer Luftwiderstand des Fahrzeuges durch dann mögliche geschlossene Bauweise des Unterbodens und, da der Kühlluftstrom der Bremsen entfallen kann, dann mögliche geschlossene Felgen.
- 2. Erhöhung der Fahrstabilität bei unterschiedlichen Reibwerten rechts und links.
- 3. Größere Wartungsintervalle (Wartungsfreiheit), saubere Felgen.
- 4. Gewichtseinsparung, insbesondere an Fahrwerkskomponenten, die als Folge geringer Geometrieanforderungen dann teilweise oder ganz entfallen können, weil die Radstellung bei jeder Fahrzeugdynamiksituation über die Spurkorrektur geregelt wird.
- 5. Die heutige Elastokinematik wird zumindest teilweise überflüssig. Die Software korrigiert über die Spur die Geometriemängel.
- 6. Minderung der Herstellungskosten, gemäß Punkt 4.
- 7. Geringere oder keine Restschleifmomente.
- 8. Letztendlich geringeren Kraftstoffverbrauch.
Claims (12)
1. Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Fahrzeugen
mit Einzelansteuerung der Lenkung eines jeden Rades,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch Änderung des Spurwinkels eines oder mehrerer Räder
eine Bremsung und/oder Stabilisierung eingeleitet wird.
2. Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Fahrzeugen
mit Einzelansteuerung der Lenkung eines jeden Rades und
ausgestattet mit Reibungsbremsen,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Änderung des Spurwinkels
eines oder mehrerer Räder eine Bremsung und/oder
Stabilisierung eingeleitet oder unterstützt wird.
3. Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Fahrzeugen mit
Einzelansteuerung der Lenkung eines jeden Rades und
ausgestattet mit Reibungsbremsen, einer Bremsschlupfregel
anlage und einer Stabilitätsregelanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Änderung des Spurwinkels
eines oder mehrerer Räder eine Bremsung und/oder
Stabilisierung eingeleitet oder unterstützt wird, und die
Regelgüte der Bremsschlupf- und/oder Stabilisierungsanlage
angehoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel der Spurverstellung eines jeden Rades im
Bereich von 0° bis 5° getätigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst eine Lenkintervention und anschließend, falls dann
noch notwendig eine Bremsintervention erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit
bekannten Stabilitätsprogrammen jeweils ein Rad gebremst
und das jeweilige andere Rad einer Achse gelenkt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß erst
gelenkt und nur dann, wenn noch notwending, auch gebremst
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl das gelenkte Hinterrad (Untersteuern) als auch das
gelenkte Vorderrad (Übersteuern) immer zur
Kurvenaußenseite gestellt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nur noch die vom heutigen Stabilitätsprogramm bekannten
Räder nicht mehr gebremst, sondern gelenkt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
innere Hinterrad (Untersteuern) zur Kurveninnenseite und das
äußere Vorderrad (Übersteuern) immer zur Kurvenaußenseite
gestellt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit
beiden Rädern einer Achse gelenkt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
selbige Lenkbewegung achsweise gleichsinnig, aber mit
verschiedenen Winkeln und in wechselweiser Abstimmung
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001108421 DE10108421A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Personenkraftwagen, Nutz- und Sonderfahrzeugen, sowie bei Flugzeugen auf der Erde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001108421 DE10108421A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Personenkraftwagen, Nutz- und Sonderfahrzeugen, sowie bei Flugzeugen auf der Erde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10108421A1 true DE10108421A1 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7675037
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001108421 Withdrawn DE10108421A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Verfahren zum Bremsen und Stabilisieren von Personenkraftwagen, Nutz- und Sonderfahrzeugen, sowie bei Flugzeugen auf der Erde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10108421A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2025578A1 (de) * | 2007-08-16 | 2009-02-18 | WABCO GmbH | Verfahren zum Einstellen eines Lenkwinkels einer elektronisch gelenkten Achse eines Nutzfahrzeuges |
EP2746125A4 (de) * | 2011-08-19 | 2016-06-08 | Ntn Toyo Bearing Co Ltd | Vorrichtung zur erhöhung der effizienz einer fahrzeug kurvenfahrt |
US9421959B2 (en) | 2011-08-18 | 2016-08-23 | Ntn Corporation | Electric brake device |
-
2001
- 2001-02-21 DE DE2001108421 patent/DE10108421A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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EP2746125A4 (de) * | 2011-08-19 | 2016-06-08 | Ntn Toyo Bearing Co Ltd | Vorrichtung zur erhöhung der effizienz einer fahrzeug kurvenfahrt |
US9393993B2 (en) | 2011-08-19 | 2016-07-19 | Ntn Corporation | Vehicle turning efficiency improving apparatus |
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