DE10101862A1 - Antriebsstrang eines Fahrzeugs und Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstranges - Google Patents
Antriebsstrang eines Fahrzeugs und Verfahren zur Steuerung eines AntriebsstrangesInfo
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Abstract
Es wird ein Antriebsstrang (1) eines Fahrzeugs und ein Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstranges (1) mit einer Antriebseinheit (2), mit einem Getriebe (3) und mit einem Abtrieb (4) vorgeschlagen. Das Getriebe (3) ist mit einem leistungstrennenden Schaltelement (5) als Anfahrelement, mit Zahnradpaarungen (6A bis 6E) und damit korrespondierenden Schalteinrichtungen (7A, 7B, 7C) zum Einstellen verschiedener Übersetzungen in dem Getriebe (3) ausgebildet. Die Schalteinrichtungen (7A, 7B, 7C) und das leistungstrennende Schaltelement (5) sind derart ausgebildet und ansteuerbar, daß eine Zughochschaltung bei einem Wechsel von einem alten Gang in einen neuen Gang über ein gleichzeitiges spontanes Zuschalten des neuen Ganges und Lösen des alten Ganges von zugeordneten formschlüssigen Wirkverbindungen zwischen jeweils einer Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C) und einer dieser Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C) zugeordneten Zahnradpaarung (6A bis 6E) ohne Zugkraftunterbrechung im Antriebsstrang (1) bei Vorliegen einer Differenzdrehzahl an der dem neuen Gang zugeordneten formschlüssigen Wirkverbindung durchgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Antriebsstrang eines
Fahrzeugs mit einer Antriebseinheit und ein Verfahren zur
Steuerung eines Antriebsstranges nach der im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 bzw. 11 näher definierten Art.
Im allgemeinen sind bei Fahrzeuggetrieben Einrichtun
gen erforderlich, welche es ermöglichen, eine Übersetzung
und dadurch ein Leistungsangebot einer Antriebseinheit ei
nem aktuellen Fahrzustand anzupassen. Dabei wird bei Hand
schaltgetrieben der Gangwechsel von einem Fahrer veranlaßt
und ausgeführt. Eine Entlastung des Fahrers von dieser Tä
tigkeit hängt bei Getrieben vom Grad der Automatisierung
ab. Bei vollautomatisierten Getrieben führt eine Getriebe
steuerung auch ohne Anweisung eines Fahrers in Abhängigkeit
eines aktuellen Betriebszustandes eine Übersetzungsänderung
herbei. Generell stellt eine Schalteinrichtung eine wichti
ge Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug dar und deren
Wirkungsweise beeinflußt maßgeblich das Komfortempfinden
bzw. die Schaltqualität. Aus welchen Elementen eine Schalt
einrichtung aufgebaut ist, hängt im wesentlichen davon ab,
ob ein Schaltvorgang bzw. Gangwechsel mit oder ohne Zug
kraftunterbrechung durchgeführt wird.
Bei aus der Praxis bekannten automatisierten Stufenge
trieben werden Schaltungen ausgehend von einer Übersetzung
eines aktuellen bzw. alten Ganges zu einer angestrebten
Übersetzung eines neuen Ganges mit herkömmlichen Synchroni
sierungen oder Klauen durchgeführt. Dabei wird z. B. bei
Schaltungen, an denen formschlüssige Schaltelemente, wie
beispielsweise Klauen, beteiligt sind, die formschlüssige
Verbindung des eingelegten alten Ganges bei einer Schaltung
gelöst. Vor einem Zuschalten eines neuen Ganges wird in dem
Getriebe beispielsweise durch einen gezielten Motoreingriff
bei geschlossener Kupplung oder durch eine Bremse eine ge
ringere Differenzdrehzahl zwischen dem alten und dem neuen
Gang eingestellt.
Nachteilig dabei ist jedoch, daß während dieser
Schaltphase über den Antriebsstrang keine Zugkräfte über
tragen werden und der Zugkrafteinbruch von einem Fahrer als
störend empfunden wird. Darüber hinaus kann ein derartiger
Zugkrafteinbruch in bestimmten Betriebssituationen, wie
beispielsweise bei einer Bergauffahrt, zu einer derartigen
Geschwindigkeitsverringerung des Fahrzeuges führen, daß die
eingeleitete Schaltung zu einer nicht mehr erwünschten
Übersetzung in dem Getriebe führt und eine Weiterfahrt mit
der neuen Übersetzung nur unter erheblichen Komforteinbußen
durchgeführt werden kann.
Zur Vermeidung einer Unterbrechung der Zugkraft wäh
rend eines Schaltvorganges werden in der Praxis sogenannte
Doppelkupplungsgetriebe in einem Antriebsstrang eingesetzt,
welche zwei getrennt manipulierbare Kupplungen an einer
Getriebeeingangsseite aufweisen. Dabei ist eine der Kupp
lungen zur Aktivierung der ungeraden Gänge vorgesehen, und
die andere Kupplung wird zur Schaltung der geraden Gänge
verwendet. Da die Schaltelemente der unmittelbar benachbar
ten Gänge immer auf dem Strang der geöffneten Kupplung lie
gen, können sie, weil unbelastet, leicht betätigt werden.
Die eigentliche Gangschaltung erfolgt unter Aufrechterhal
tung der Zugkraft erst, wenn der neue Gang durch Wechseln
der Hauptkupplungen als sogenannte Überschneidungsschaltung
in den Kraftschluß gebracht wird.
Derartige Doppelkupplungsgetriebe weisen jedoch den
Nachteil auf, daß ihre konstruktive Ausgestaltung aufwendig
und komplex ist und deren Herstellung mit hohen Kosten ver
bunden ist.
Eine weitere aus der Praxis bekannte Gruppe von Ge
trieben, mittels welchen Zughochschaltungen ohne Zugkraft
unterbrechung durchführbar sind, stellen konventionelle
Automatgetriebe mit Planetenradsätzen und hydraulisch betä
tigbaren Kupplungen und Bremsen dar. Bei diesen Getrieben
ist jeder Gang bzw. jede Übersetzungsstufe durch eine spe
zielle Kombination von Kupplungen und Bremsen schaltbar,
wobei auch hier die Möglichkeit besteht, mittels einer
Überschneidungsschaltung unter Last von einem Gang in einen
neuen Gang zu schalten.
Der Einsatz von Reibkupplungen bzw. Lamellenkupplungen
weist jedoch den Nachteil auf, daß zu deren Ansteuerung
eine aufwendige Hydraulik erforderlich ist. Die mit dem
Betreiben der Hydraulik verbundenen Verluste bewirken zu
sätzlich eine Verschlechterung des Gesamtwirkungsgrades des
Getriebes und einen damit einhergehenden erhöhten Kraft
stoffverbrauch.
Darüber hinaus ist es bei Vorgelegegetrieben auch be
kannt, Schaltungen mit formschlüssigen Schaltelementen zu
realisieren, wobei ein eingelegter Gang durch motorseitige
Entlastung des Antriebsstranges ausschaltbar wird und das
formschlüssige Element des neuen Ganges möglichst verzöge
rungsfrei zugeschaltet wird.
Nachteilig ist aber auch bei diesen Schaltungen, daß
durch eine der Schaltung vorgeschalteten erforderlichen
Entlastung des Antriebsstranges ein Zugkrafteinbruch verur
sacht wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen
kostengünstigen Antriebsstrang eines Fahrzeugs und ein Ver
fahren zur Steuerung eines Antriebsstranges zur Verfügung
zu stellen, mit welchen insbesondere eine Zughochschaltung
ohne Zugkraftunterbrechung auf einfache Art und Weise bei
hohem Schaltkomfort durchführbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Antriebs
strang eines Fahrzeugs gemäß den Merkmalen des Patentan
spruches 1 und mit einem Verfahren zur Steuerung eines An
triebsstranges gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 11
gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Antriebsstrang eines Fahr
zeugs, bei welchem Schalteinrichtungen und das leistungs
trennende Schaltelement des Getriebes derart ausgebildet
und ansteuerbar sind, daß eine Zughochschaltung ohne Zug
kraftunterbrechung im Antriebsstrang bei Vorliegen einer
Differenzdrehzahl zwischen einer Drehzahl des Getriebes des
alten Ganges und einer angestrebten Drehzahl des neuen Gan
ges durchführbar ist, entsteht in vorteilhafter Weise keine
Verlustleistung, da ein Synchronvorgang in dem Getriebe
durch einen Impulsaustausch ohne Drehzahlführung seitens
der Antriebseinheit oder über aus der Praxis bekannten Syn
chronisierungen durchgeführt wird.
Der Impulsaustausch zwischen den sich im Kraftfluß
befindlichen rotatorischen Massen des alten Ganges des An
triebsstranges und den rotatorischen Massen des Antriebs
stranges des neuen Ganges erfolgt vorteilhafterweise über
ein gleichzeitiges spontanes Zuschalten und Lösen von form
schlüssigen Wirkverbindungen zwischen zwei Schalteinrich
tungen und zwei diesen Schalteinrichtungen zugeordneten
Zahnradpaarungen des Getriebes ohne vorherige Synchronisie
rung, so daß ein von der Antriebseinheit ausgehendes An
triebsmoment bzw. wenigstens ein Teil von diesem nicht als
Verlustleistung bzw. Wärmeenergie durch Schleifvorgänge
eventueller Synchronisierungen verloren geht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung ei
nes Antriebsstranges werden die formschlüssigen Schaltein
richtungen und das leistungstrennende Schaltelement derart
gesteuert, daß bei einem Gangwechsel einer Zughochschaltung
eine Zugkraft am Abtrieb wenigstens annähernd konstant ist.
Dies wird in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß das
leistungstrennende Schaltelement beim Gangwechsel derart
mit einem Ansteuerdruck beaufschlagt wird, daß es das
durchgeleitete Moment gerade ohne oder mit geringem Schlupf
überträgt und eine formschlüssige Wirkverbindung eines al
ten Ganges bei einer spontanen Zuschaltung einer Wirkver
bindung eines neuen Ganges gelöst wird.
Damit wird erreicht, daß ein neuer höherer Gang bei
voller Differenzdrehzahl an der dem neuen Gang zugeordneten
Wirkverbindung formschlüssig zugeschaltet wird und eine
starke Drehzahländerung der drehenden Teile des Getriebes
erfolgt, die zwischen einer zuschaltenden Wirkverbindung
des neuen Ganges und dem leistungstrennenden Schaltelement
angeordnet sind. Durch das in dem leistungstrennenden
Schaltelement eingestellte maximal übertragbare Moment wird
in vorteilhafter Weise am Abtrieb kein Zugkrafteinbruch
spürbar.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus den nachfol
gend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Aus
führungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung eines An
triebsstranges mit einem Räderschema eines
in dem Antriebsstrang angeordneten Getrie
bes, wobei ein leistungstrennendes Schalt
element abtriebsseitig angeordnet ist und
Fig. 2 eine schematisierte Darstellung eines An
triebsstranges, wobei ein leistungstrennen
des Schaltelement auf einer Antriebsseite
eines Getriebes angeordnet ist.
Fig. 1 zeigt einen Antriebsstrang 1 eines Fahrzeugs
mit einer Antriebseinheit 2, mit einem 6-Gang-Automatge
triebe 3 in Vorgelegebauweise und mit einem Abtrieb 4. Zwi
schen dem Getriebe 3 und dem Abtrieb 4 ist ein leistungs
trennendes Schaltelement 5 als Anfahrelement vorgesehen,
welches als steuerbare Reibkupplung ausgeführt ist. Das
Getriebe 3 weist mehrere Zahnradpaarungen 6A, 6B, 6C, 6D,
6E und damit korrespondierenden Schalteinrichtungen 7A, 7B,
7C zum Einstellen verschiedener Übersetzungen in dem Ge
triebe auf.
Die Schalteinrichtungen 7A bis 7C und die Reibkupp
lung 5 sind derart ausgebildet und ansteuerbar, daß eine
Zughochschaltung bei einem Wechsel von einem alten Gang in
einen neuen Gang über ein gleichzeitiges spontanes Zuschal
ten und Lösen von formschlüssigen Wirkverbindungen zwischen
zwei Schalteinrichtungen 7B, 7C und zwei diesen Schaltein
richtungen 7B, 7C zugeordneten Zahnradpaarungen 6E, 6C ohne
Zugkraftunterbrechung im Antriebsstrang 1 durchführbar ist.
Bei dem Gangwechsel während einer Zughochschaltung
wird in dem dargestellten Getriebe 3 ein höherer neuer Gang
über eine formschlüssige Wirkverbindung zwischen Klauen der
Schalteinrichtungen 7B und korrespondierenden Klauen der
Zahnradpaarung 6C eingelegt. Der Eingriff der Klauen er
folgt bei voller Differenzdrehzahl an der dem neuen Gang
zugeordneten formschlüssigen Wirkverbindung, wobei die dre
henden Teile des Getriebes, die zwischen der leistungstren
nenden Reibkupplung und der zuschaltenden Wirkverbindung
des neuen Ganges angeordnet sind, durch den Zuschaltimpuls
in ihrer Drehzahl stark beschleunigt werden.
Die getriebeausgangsseitig angeordnete Reibkupplung 5
beginnt aufgrund der Beschleunigung der Getriebeausgangs
welle 17 bei Erreichen eines bei der Schaltungseinleitung
voreingestellten Momentenwertes zu rutschen. Durch die ge
triebeabtriebseitige Anordnung der Reibkupplung 5 gelangen
durch die Schaltung erzeugte Schwingungen oder Impulse
nicht zum Fahrzeug, da diese durch die rutschende Reibkupp
lung 5 begrenzt werden.
Damit der Abtrieb 4 in seiner Drehzahl beschleunigt
werden kann und das Getriebe 3 nicht blockiert, muß der
alte geschaltete Gang beim Einlegen des neuen Ganges aus
seiner Verzahnung ausrücken. Durch die getriebeabtriebssei
tig angeordnete rutschende Reibkupplung 5 wird am Abtrieb 4
kein Zugkrafteinbruch spürbar, wobei die Reibkupplung 5 in
ihrem Rutschmoment auf den neu zu übertragenden Momenten
wert nach der Schaltung eingestellt wird.
Der bei der Schaltungseinleitung voreingestellte Mo
mentenwert wird innerhalb eines Momentenbereiches geregelt,
welcher von der Reibkupplung 5 vor und nach der Schaltung
übertragen werden soll.
Die Schalteinrichtungen 7A bis 7C sind jeweils mit
einer Schaltmuffe 9A, 9B, 9C und jeweils zwischen zwei Los
rädern der Zahnradpaarungen 6A, 6B, 6C, 6D, 6E und den
Schaltmuffen 9A, 9B, 9C angeordneten Kupplungsscheiben 10A,
103, 11A, 11B, 12A, 12B ausgebildet. In Abhängigkeit einer
axialen Position der in axialer Richtung des Getriebes 3
verschieblich geführten Schaltmuffen 9A, 9B, 9C besteht die
Möglichkeit, über die Schalteinrichtungen 7A bis 7C im An
triebsstrang 1 Zug- und/oder Schubkräfte von der Antriebs
einheit 2 zu dem Abtrieb 4 zu führen.
In einer ersten axialen Position, in welcher sich die
Schaltmuffe 9B in einer mittigen Position zwischen zwei zu
der Schaltmuffe 9B benachbart angeordneten Losrädern 14, 15
der Zahnradpaarungen 6B, 6C befindet, wird über die Schalt
einrichtung 7B kein Antriebsmoment von der Antriebsein
heit 2 auf den Abtrieb 4 übertragen. Bei einer Verschiebung
der Schaltmuffe 9B in Richtung der Zahnradpaarung 6B, wird
über die Kupplungsscheibe 11A bzw. über eine nicht näher
dargestellte Verzahnung der Kupplungsscheibe 11A eine form
schlüssige Wirkverbindung mit der Zahnradpaarung 6B bzw.
dem Losrad 14 hergestellt. Gleichzeitig wird eine formschlüssige
Wirkverbindung zwischen der Schalteinrichtung 7A
und der Zahnradpaarung 6A bzw. zwischen der Kupplungsschei
be 10B und einem Losrad 16 aufgrund der Ausbildung der
Wirkverbindung zwischen der Schalteinrichtung 7B und der
Zahnradpaarung 6B aufgehoben.
Die Wirkverbindung zwischen der Kupplungsscheibe 11A
und der Zahnradpaarung 6B ist über ein Zahnprofil ausgebil
det, welches einen Teil eines steuerbaren Freilaufes dar
stellt und lediglich Antriebsmomente bzw. Zugmomente ausge
hend von der Antriebseinheit 2 in Richtung des Abtriebes 4
übertragen kann. Die Wirkverbindung zwischen der Schaltein
richtung 7A und der Zahnradpaarung 6A über die Kupplungs
scheibe 10B der Schalteinrichtung 7A ist baugleich zu der
Wirkverbindung zwischen der Schalteinrichtung 7B und der
Zahnradpaarung 6B ausgebildet.
Beim Zuschalten der Wirkverbindung zwischen der
Schalteinrichtung 7B und der Zahnradpaarung 6B wird eine
Drehzahl des Getriebes 3 bzw. der Getriebeausgangswelle 17
angehoben, so daß an der Wirkverbindung zwischen der
Schalteinrichtung 7A und der Zahnradpaarung 6A nunmehr ein
Schubmoment anliegt, welches zu einem automatischen Ausrüc
ken der Kupplungsscheibe 10B der Schalteinrichtung 7A aus
dem Eingriff mit der Zahnradpaarung 6A führt. Das Ausrücken
wird durch eine an der mit der Verzahnung der Kupplungs
scheibe 10B der Schalteinrichtung 7A korrespondierenden
Verzahnung der Zahnradpaarung 6A ausgebildeten Abweisflanke
bewirkt.
Wird die Schaltmuffe 9B ausgehend von der vorbeschrie
benen zweiten axialen Position weiter in Richtung der Zahn
radpaarung 6B in eine dritte axiale Position der Schaltmuffe
9B verschoben, greift die Schaltmuffe 9B mit einem Zahn
profil in ein damit korrespondierendes weiteres Zahnprofil
der Zahnradpaarung 6B ein, wobei die Wirkverbindung zwi
schen der Schaltmuffe 9B und der Zahnradpaarung 6B derart
ausgebildet ist, daß diese anliegende Schubmomente im An
triebsstrang 1 übertragen kann.
Liegt in dem Getriebe 3 über eine elektronische Steu
ereinheit eine Information vor, daß die in dem Getriebe 3
aktuell eingestellte Übersetzung verlassen und eine andere
Übersetzung eingestellt werden soll, wird die Schaltmuf
fe 9B von ihrer dritten axialen Position in Richtung der
Zahnradpaarung 6C zurück in ihre zweite axiale Position
verschoben, womit die Wirkverbindung zwischen der Schalt
muffe 9B und der Zahnradpaarung 6B gelöst wird und über die
Schalteinrichtung 7A nur noch Zugmomente führbar sind.
Im Anschluß daran wird beispielsweise die Schaltmuf
fe 9A der Schalteinrichtung 7A in Richtung eines Verbin
dungselementes 18 aus ihrer ersten axialen Position, d. h.
ihrer Neutralstellung, in ihre zweite axiale Position ge
bracht. Dabei wird die dem Verbindungselement 18 zugeordne
te Kupplungsscheibe 10A mit dem Verbindungselement 18 in
Eingriff gebracht und spontan bzw. schlagartig eine form
schlüssige Wirkverbindung zwischen diesen beiden Bauteilen
hergestellt, womit an der Schalteinrichtung 7B aufgrund der
schlagartigen Drehzahlerhöhung der Getriebeausgangswelle 17
eine Momentumkehr stattfindet und an der Schalteinrich
tung 7B ein Schubmoment anliegt. Die Kupplungsscheibe 11A
der Schalteinrichtung 7B wird gleichzeitig über die Abweis
flanke des Zahnprofils des Losrades 14 in Richtung der
Zahnradpaarung 6C bzw. der Schaltmuffe 9 beschleunigt und
aus dem Eingriff mit der Zahnradpaarung 6B geführt.
Um eine Übertragung von Zug- und Schubmomenten über
die Schalteinrichtung 7A und dem Verbindungselement 18 von
der Antriebseinheit 2 auf den Abtrieb 4 und umgekehrt zu
gewährleisten, wird die Schiebemuffe 9A der Schalteinrich
tung 7A von ihrer zweiten axialen Position in ihre dritte
axiale Position verschoben, womit ein Zahnprofil der Schie
bemuffe 9A der Schalteinrichtung 7A mit einem korrespondie
renden Zahnprofil des Verbindungsteils 18 in Eingriff ge
bracht wird. Dabei ist die formschlüssige Verbindung zwi
schen der Schiebemuffe 9A der Schalteinrichtung 7A und dem
Verbindungsteil 18 derart ausgebildet, daß sie sowohl Zug-
als auch Schubmomente übertragen kann.
Jede der Schalteinrichtungen 7A bis 7C ist jeweils
zwei nicht aufeinanderfolgenden Gangstufen zwischen zwei
Zahnradpaarungen 6B, 6C bzw. 6D, 6E zugeordnet, und zwischen
der Zahnradpaarung 6A und dem Verbindungsteil 18 angeord
net.
Weiter ist die Anordnung der Zahnradpaarungen 6A
bis 6E bzw. die Anordnung der rotatorischen Massen des Ge
triebes 3 zum größten Teil mit der Reibkupplung 5 derart in
Wirkverbindung, daß die rotatorischen Massen bei einem
Gangwechsel nur mit einem geringen Impuls beaufschlagt wer
den. Das heißt, daß die Zahnradpaarungen 6A bis 6E sowie
die Schalteinrichtungen 7A bis 7C und die damit in Verbin
dung stehenden weiteren Bauteile des Getriebes 3 bei einem
Gangwechsel nur relativ geringe ruckartige Drehzahländerun
gen durch das spontane Zuschalten eines neuen Ganges erfah
ren, was zusätzlich zu einer Verbesserung des Schaltkom
forts führt, da bei einer Zughochschaltung die Zugkraft
durch die reduzierte Trägheit der rotatorischen Massen
nicht beeinträchtigt wird.
Zum Betätigen der steuerbaren Schalteinrichtungen 7A
bis 7C ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine nicht
dargestellte Stelleinrichtung vorgesehen, mittels welcher
die Schaltmuffen 9 in die entsprechenden axialen Positionen
bringbar sind. Diese Stelleinrichtung kann in herkömmlicher
Art mit einem Elektromotor und mehreren Koppelelementen
ausgebildet sein, um eine rotatorische Bewegung des Elek
tromotors in eine translatorische Bewegung der Schaltmuf
fe 9A bis 9C umzuwandeln.
Die Fig. 2 zeigt einen Antriebsstrang 1, wobei die
Reibkupplung 5 hier getriebeeingangsseitig angeordnet ist.
Gleiche oder gleichwirkende Teile sind hier durch die glei
chen Bezugszeichen wie in der Beschreibung in Bezug auf das
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 gekennzeichnet, wobei be
züglich der Wirkungsweise der Schalteinrichtungen 7A bis 7C
auf die Beschreibung gemäß Fig. 1 verwiesen wird.
Bei der Ausgestaltung des Antriebsstranges 1 gemäß
Fig. 2 stehen die rotatorischen Massen des Getriebes 2 der
art mit der Reibkupplung 5 in Wirkverbindung, daß bei einem
Gangwechsel bzw. einem spontanen Zuschalten einer neuen
Übersetzung nur eine Getriebeeingangswelle 19 und die daran
angeordneten Schalteinrichtungen mit einem Impuls beauf
schlagt werden und in ihrer rotatorischen Bewegung sprung
haft beschleunigt werden. Der wesentlich größere Teil der
rotatorischen Massen des Getriebes 3 ist mit dem Abtrieb 4
verbunden, welcher bei der Schaltung im wesentlichen zu
nächst keine Drehzahländerung erfährt.
1
Antriebsstrang
2
Antriebseinheit
3
Getriebe
4
Abtrieb
5
Leistungstrennendes Schaltelement, Reibkupp
lung
6
A bis
6
E Zahnradpaarungen
7
A bis
7
C Schalteinrichtungen
9
A bis
9
C Schaltmuffen
10
A,
10
B Kupplungsscheiben
11
A,
11
B Kupplungsscheiben
12
A,
12
B Kupplungsscheiben
14
,
15
,
16
Losrad
17
Getriebeausgangswelle
18
Verbindungselement
19
Getriebeeingangswelle
Claims (13)
1. Antriebsstrang (1) eines Fahrzeugs mit einer An
triebseinheit (2), mit einem Getriebe (3) und mit einem
Abtrieb (4), wobei das Getriebe (3) mit einem leistungs
trennenden Schaltelement (5) als Anfahrelement, mit Zahn
radpaarungen (6A bis 6E) und damit korrespondierenden
Schalteinrichtungen (7A bis 7C) zum Einstellen verschiede
ner Übersetzungen in dem Getriebe (3) ausgebildet ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Schaltein
richtungen (7A bis 7C) und das leistungstrennende Schalte
lement (5) derart ausgebildet und ansteuerbar sind, daß
eine Zughochschaltung bei einem Wechsel von einem alten
Gang in einen neuen Gang über ein gleichzeitiges spontanes
Zuschalten des neuen Ganges und Lösen des alten Ganges von
zugeordneten formschlüssigen Wirkverbindungen zwischen je
weils einer Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C) und einer dieser
Schalteinrichtung (7B, 7B, 7C) zugeordneten Zahnradpaa
rung (6A bis 6E) ohne Zugkraftunterbrechung im Antriebs
strang (1) bei Vorliegen einer Differenzdrehzahl an der dem
neuen Gang zugeordneten formschlüssigen Wirkverbindung
durchgeführt wird.
2. Antriebsstrang nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß über die Schalteinrichtun
gen (7A bis 7C) im Antriebsstrang (1) entweder Zugmomente
oder Zug- und Schubmomente führbar sind.
3. Antriebsstrang nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine formschlüssige Wirk
verbindung zwischen einer Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C)
und einer Zahnradpaarung (6A bis 6E) eines alten Ganges
durch das Herstellen einer formschlüssigen Wirkverbindung
zwischen einer Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C) und einer
Zahnradpaarung (6A bis 6E) eines neuen Ganges lösbar ist.
4. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das lei
stungstrennende Schaltelement (5) als Reibkupplung ausge
bildet ist.
5. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das lei
stungstrennende Schaltelement (5) getriebeeingangsseitig
angeordnet ist.
6. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das lei
stungstrennende Schaltelement (5) getriebeausgangsseitig
angeordnet ist.
7. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Schalteinrichtung (7A bis 7C) zwischen zwei Zahn
radpaarungen (6B, 6C bzw. 6D, 6E) angeordnet ist.
8. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine
Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C) zwei nicht aufeinanderfol
genden Gangstufen zugeordnet ist.
9. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die rotatori
schen Massen des Getriebes (3) zum größten Teil mit dem
leistungstrennenden Schaltelement (5) derart in Wirkverbindung
stehen, daß die rotatorischen Massen bei einem Gang
wechsel nur mit einem geringen Impuls beaufschlagt werden.
10. Antriebsstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Betätigen
der steuerbaren Schalteinrichtungen (7A bis 7C) eine Stell
einrichtung vorgesehen ist.
11. Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstran
ges (1), der eine Antriebseinheit (2), ein Getriebe (3) und
einen Abtrieb (4) aufweist, wobei das Getriebe (3) mit ei
nem leistungstrennenden Schaltelement (5) als Anfahrele
ment, mit Zahnradpaarungen (6A bis 6E) und damit korrespon
dierenden formschlüssigen Schalteinrichtungen (7A bis 7C)
zum Einstellen verschiedener Übersetzungen in dem Getriebe
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalteinrichtungen (7A bis 7C) und das leistungs trennende Schaltelement (5) derart gesteuert werden, daß beim Gangwechsel während einer Zughochschaltung eine Zug kraft am Abtrieb (4) wenigstens annähernd konstant ist,
wobei eine Übertragungsfähigkeit des leistungstrennenden Schaltelementes (5) derart eingestellt wird, daß dieses bei Anliegen eines mit der Schaltungseinleitung definierten Momentenwertes das Moment in einem wenigstens annähernd schlupffreien Zustand auf den Abtrieb (4) überträgt und eine formschlüssige Wirkverbindung eines alten Ganges bei einer schlagartigen Zuschaltung einer Wirkverbindung eines neuen Ganges gelöst wird.
daß die Schalteinrichtungen (7A bis 7C) und das leistungs trennende Schaltelement (5) derart gesteuert werden, daß beim Gangwechsel während einer Zughochschaltung eine Zug kraft am Abtrieb (4) wenigstens annähernd konstant ist,
wobei eine Übertragungsfähigkeit des leistungstrennenden Schaltelementes (5) derart eingestellt wird, daß dieses bei Anliegen eines mit der Schaltungseinleitung definierten Momentenwertes das Moment in einem wenigstens annähernd schlupffreien Zustand auf den Abtrieb (4) überträgt und eine formschlüssige Wirkverbindung eines alten Ganges bei einer schlagartigen Zuschaltung einer Wirkverbindung eines neuen Ganges gelöst wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Momentenwert innerhalb
eines Momentenbereiches geregelt wird, der von dem lei
stungstrennenden Schaltelement (5) vor und nach der Schal
tung übertragen werden soll.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuschaltung einer
formschlüssigen Wirkverbindung zwischen einer Schaltein
richtung (7A, 7B, 7C) und einer Zahnradpaarung (6A bis 6E)
eines neuen Gangs derart schlagartig durchgeführt wird, daß
an einer formschlüssigen Wirkverbindung zwischen einer
Schalteinrichtung (7A, 7B, 7C) und einer Zahnradpaarung (6A
bis 6E) eines alten Gangs eine Momentumkehr von einem Zug
moment zu einem Schubmoment erfolgt und der alte Gang we
nigstens annähernd gleichzeitig gelöst wird.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE2001101862 DE10101862A1 (de) | 2001-01-17 | 2001-01-17 | Antriebsstrang eines Fahrzeugs und Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstranges |
EP02706700A EP1352188A1 (de) | 2001-01-17 | 2002-01-14 | Antriebsstrang eines fahrzeugs und verfahren zur steuerung eines antriebsstranges |
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DE2001101862 DE10101862A1 (de) | 2001-01-17 | 2001-01-17 | Antriebsstrang eines Fahrzeugs und Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstranges |
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DE2001101862 Withdrawn DE10101862A1 (de) | 2001-01-17 | 2001-01-17 | Antriebsstrang eines Fahrzeugs und Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstranges |
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2002
- 2002-01-14 WO PCT/EP2002/000253 patent/WO2002057661A1/de not_active Application Discontinuation
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EP1352188A1 (de) | 2003-10-15 |
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