DE10065142A1 - Verfahren zur Verformung von flachen Körpern in unregelmäßig, mehrdimensional gekrümmte Gegenstände - Google Patents
Verfahren zur Verformung von flachen Körpern in unregelmäßig, mehrdimensional gekrümmte GegenständeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein EDV-unterstütztes Verfahren für die Verformung von flachen Körpern wie Bleche, Platten in unregelmäßig gekrümmte, insbesondere dreidimensionale Gegenstände. Das sind z. B. Abschnitte von Schiffsrümpfen, Gehäuse, Autokarosserien oder Spezialbehälter. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem aus flachen Körpern, insbesondere Starkbleche, unregelmäßig, mehrdimensional gekrümmte Gegenstände aus möglichst wenigen Einzelstücken unter Einhaltung engster Toleranzen gefertigt werden können. Aufgabe ist es weiterhin große und dicke Bleche zu verformen und die vorhandene Rückfederung zu beherrschen. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die gewünschte Freiformfläche des Gegenstandes im CAD-Programm modelliert, eine virtuelle Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf einzelne Stücke durchgeführt und die auf festgelegte Punkte bezogenen Abstände vom Werkstück und Werkzeug zum einzelnen Auflager des verstellbaren Werkzeuges ermittelt. DOLLAR A Nach diesen Koordinaten wird die Einstellung der einzelnen Auflager und des Werkzeuges durchgeführt und das Stück in die Form gepresst. Anschließend werden die Einzelstücke miteinander verbunden.
Description
Die Erfindung betrifft ein EDV-unterstütztes Verfahren für
die Verformung von flachen Körpern wie Bleche, Platten in
unregelmäßig gekrümmte, insbesondere dreidimensionale
Gegenstände. Das sind z. B. Abschnitte von Schiffsrümpfen,
Gehäuse, Autokarosserien oder Spezialbehälter.
Effektive dreidimensionale Blechumformverfahren sind für
dünnwandige Bleche und hohen Stückzahlen bekannt. Flache
Bleche werden in Gesenke, die die Endform enthalten, gepresst
oder durch Tiefziehen umgeformt. Diese Gesenke sind sehr
kostenaufwendig und werden deshalb nur bei hohen
Produktionsstückzahlen eingesetzt. Für größere Blechstärken
ab 3 mm Dicke sind diese Verfahren nicht geeignet. Einerseits
sind die erforderlichen Umformkräfte sehr hoch und
andererseits besteht eine Faltenbildungs- und Rissgefahr in
den Blechen durch die großen Umformungsgrade.
Bei den bisherigen Verarbeitungsverfahren für sogenannte
Starkbleche wird zweidimensional oder gleichmäßig dreidimen
sional (Kegel, Kalotten) gebogen/gewalzt und durch Verbinden
einer Vielzahl von Teilstücke (Stückeln) der gewünschte
Körper zusammengefügt. Das Verfahren ist sehr aufwendig,
ergibt nur räumliche Näherungslösungen und unbestimmte Fes
tigkeiten, da das Zusammenschweißen starke innere Spannungen
erzeugt.
Für die Herstellung von Schiffsrümpfen wird für räumlich
geformte Teilstücke eine freie Blechverformung unter einer
Presse mit einfachsten Hilfsmitteln durchgeführt. Diese
näherungsweise geformten Teilstücke werden dann mittels
Hilfsvorrichtungen an die Anschlussstücke am Schiffsrumpf
stückweise angepresst, geheftet und anschließend insgesamt
verschweißt. Diese Technologie erfordert sehr viel Erfahrung
und ist sehr unproduktiv. Sie eignet sich nur für die Einzel
fertigung. Da sie nicht eindeutig reproduzierbar ist, kann
man keine höheren Genauigkeiten erreichen.
Es wurde deshalb schon vorgeschlagen (DE OS 198 33 658), die
Auflageflächen zur Umformung näherungsweise aus einer
Vielzahl von Einzelstützen auszubilden. Diese Einzelstützen
sind höhenverstellbar, wodurch eine beliebige räumliche Form
erzeugt werden kann. Zur Umformung wird vorgeschlagen diese
Einzelstützen nach Auflage des Werkstückes von der
Ausgangslage in die gewünschte Endlage durch entsprechende
Antriebe zu verfahren. Die Umformung ist aber auch hier durch
den maximalen Verformungsgrad (Rissbildung) des zu
verarbeitenden Bleches beschränkt.
Zum Stand der Technik gehört weiterhin die Fertigung eines
dreidimensionalen Körpers aus einem Block durch einen
schichtweisen Abtrag bis zur Endform. Das Abtragwerkzeug wird
dabei auf der Basis der Werte des CAD-Programms gesteuert.
Durch dieses System kann somit eine beliebige räumliche Form
vollautomatisch hergestellt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit
dem aus flachen Körpern, insbesondere Starkbleche,
unregelmäßig, mehrdimensional gekrümmte Gegenstände aus
möglichst wenigen Einzelstücken unter Einhaltung engster
Toleranzen gefertigt werden können. Aufgabe ist es weiterhin
große und dicke Bleche zu verformen und die vorhandene
Rückfederung zu beherrschen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe entsprechend den Merkmalen
des Anspruchs eins gelöst.
Die Erfindung geht von der Idee aus, einen flachen,
umzuformenden Körper optimal in einzelne Stücke aufzuteilen,
die anschließend zu einem Körper verschweißt werden. Die
Aufteilung erfolgt durch ein Optimierungsverfahren (Computer
simulation) mit der Zielstellung maximaler Blechgröße
(dadurch weniger Schweißnähte bei der Montage) unter
Berücksichtigung der durch die Geometrie der Auflagerflächen
begrenzten max. Verformungswinkel. Die so ermittelten
einzelnen Stücke werden aus der Platte ausgeschnitten, mit
frei verstellbaren Werkzeugen umgeformt und anschließend zu
dem gewünschten Körper, Behälter usw. zusammengefügt. Damit
wird die Anzahl der Verbindungslinien minimiert.
In weiterer Ausgestaltung wurde das Verfahren so automati
siert, das Vorgaben für die Einstellung von verstellbaren
Werkzeugen oder für die Herstellung der gewünschten Kontur
von nicht verstellbaren Werkzeugen von dem konstruktiven
Datensatz abgeleitet werden. Damit wird die Herstellung
kompliziert geformter, bzw. räumlich geformter Bleche unter
Einsatz üblicher Pressen effektiv möglich.
Das neue Verfahren nutzt entsprechende CAD-Programme wie
Mechanikal Desktop, CADDS5, Pro ENGINEER, CATIA, Solid Works
etc., die eine Freiformmodellierung anbieten.
Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Schiffsrümpfen,
ringförmigen Plasmagefäßen für physikalische Versuche und
andere starkwandige, kurvenförmig-dreidimensionale Behälter.
Nachfolgend soll das Verfahren an einem Beispiel erläutert
werden.
Die Fig. 1 bis 7 zeigen die einzelnen Verfahrensschritte
im Prinzip.
Zur Herstellung eines unregelmäßig geformten Behälters aus 10 mm
dickem Blech wird die gewünschte Freiformfläche im CAD-
Programm modelliert. (Abb. 1) Es erfolgt eine virtuelle
Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf einzelne Blechstücke
unter Berücksichtigung des maximalen Verformungsgrades. (Abb.
2) Das Blech wird einschließend virtuell im Werkzeug positio
niert und seine Lage optimiert. Die X- und Y-Achsen des
Werkzeugkoordinatensystems bestimmen die Werkzeugebene und
die Z-Koordinaten auf der Blechoberfläche den Abstand von
Werkzeugebene. (Abb. 3)
Die Werkzeugebene und das Blech werden in Langs- und Quer
richtung mit Abständen a und b unterteilt, dabei sind a und b
die jeweiligen Abstände von einzelnem Auflager des verstell
baren Werkzeuges in X- und Y-Richtung oder bei einem festen
Werkzeug diskrete Abstände für die Bestimmung dessen Kontur.
(Abb. 4) Es werden für alle Punkte auf der Blechoberfläche
mit den Koordinaten X und Y die zugehörige Z-Koordinaten
ermittelt und festgehalten. Dabei wird geachtet auf welcher
Seite des Bleches diese Ermittlung erfolgen soll (innen oder
außen). Diese Soll-Werte dienen zur Konturkontrolle des
herzustellenden Bleches nach dem Verformen. Die Konturkon
trolle erfolgt entweder optisch mit Theodoliten oder mittels
eines Messtisches, der genauso wie die virtuelle Werkzeugebe
ne relativ zum verformten Blech zum Vermessen ausgerichtet
wird. Der Messtisch besitzt demzufolge die selben Koordinaten
wie das Werkzeug. Die Ermittlung der Einstellwerte für ein
multifunktionales Werkzeug erfolgt nach einer 2D- oder einer
3D-Methode. Bei einer 2D-Methode handelt sich um die Ermitt
lung der Werkzeugeinstellwerte im Schnitt der maximalen
Verformungen. Dabei wird der Auflagerkopf tangential zur
Schnittkurve durch die Blechoberfläche in Z-Richtung im
betroffenen Auflagerpunkt (n.a; m.b) modelliert. (Abb. 5) Bei
einer 3D-Methode handelt sich um die Ermittlung der Werkzeug
einstellwerte virtuell im Raum. Dabei wird der Auflagerkopf
tangential zur Blechoberfläche in Z-Richtung im betroffenen
Auflagerpunkt (n.a; m.b) modelliert. (Abb. 6)
In gleicher Weise werden die Vorgaben sowohl für den Stempel
als auch für die Matrize ermittelt. Die so ermittelten Ein-
Claims (14)
1. Verfahren zur Verformung von flachen Körpern in
unregelmäßig, mehrdimensional gekrümmte Gegenstände mit einem
aus vielen einzelnen Auflagern bestehenden Ober- und
Unterwerkzeug, das entsprechend der gewünschten Umformung
eingestellt wird dadurch gekennzeichnet, dass
die gewünschte Freiformfläche des Gegenstandes im CAD- Programm modelliert wird,
eine virtuelle Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf einzelne Stücke unter Berücksichtigung des maximalen Verformungsgrades und der Größe des Werkzeuges erfolgt,
das einzelne Stück anschließend virtuell im Werkzeug positioniert und seine Lage optimiert wird,
die Werkzeugebene und das Stück in Längs- und Querrich tung mit Abständen a und b unterteilt werden, dabei sind a und b die jeweiligen Abstände vom einzelnen Auflager des verstellbaren Werkzeuges in X- und Y-Richtung,
für alle Punkte auf der Stückoberfläche mit den Koordi naten X und Y werden die zugehörige Z-Koordinaten ermit telt und tabellarisch festgehalten,
entsprechend diesen Werten wird die Konturkontrolle des herzustellenden Bleches durchgeführt,
in gleichen Koordinaten werden die Einstellwerte der einzelnen Auflager ermittelt,
das Stück in die Form gepresst und die Einzelstücke nachfolgend miteinander verbunden werden.
die gewünschte Freiformfläche des Gegenstandes im CAD- Programm modelliert wird,
eine virtuelle Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf einzelne Stücke unter Berücksichtigung des maximalen Verformungsgrades und der Größe des Werkzeuges erfolgt,
das einzelne Stück anschließend virtuell im Werkzeug positioniert und seine Lage optimiert wird,
die Werkzeugebene und das Stück in Längs- und Querrich tung mit Abständen a und b unterteilt werden, dabei sind a und b die jeweiligen Abstände vom einzelnen Auflager des verstellbaren Werkzeuges in X- und Y-Richtung,
für alle Punkte auf der Stückoberfläche mit den Koordi naten X und Y werden die zugehörige Z-Koordinaten ermit telt und tabellarisch festgehalten,
entsprechend diesen Werten wird die Konturkontrolle des herzustellenden Bleches durchgeführt,
in gleichen Koordinaten werden die Einstellwerte der einzelnen Auflager ermittelt,
das Stück in die Form gepresst und die Einzelstücke nachfolgend miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die virtuelle Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf
einzelne Stücke mit einer Reihe der beliebig im Raum
liegenden flachen Ebenen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die virtuelle Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf
einzelne Stücke mit einer Reihe der beliebig im Raum
liegenden 3D-Freiformflächen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die virtuelle Aufteilung der vorgegebenen Flächen auf
einzelne Stücke mit einer Reihe der beliebigen Projektionen
der beliebig im Raum liegenden 2D- oder 3D-Geraden oder
-Kurven auf die aufzuteilenden Flächen erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ermittlung der Einstellwerte für ein
multifunktionales Werkzeug nach einer 2D-Methode im Schnitt
der maximalen Verformungen erfolgt, indem der Auflagerkopf
tangential zur Schnittkurve durch die Stückoberfläche in Z-
Richtung im betroffenen Auflagerpunkt (n.a; m.b) modelliert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ermittlung der Einstellwerte für ein multifunktiona
les Werkzeug nach einer 3D-Methode virtuell im Raum erfolgt,
indem der Auflagerkopf tangential zur Stückoberfläche in Z-
Richtung im betroffenen Auflagerpunkt (n.a; m.b) modelliert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet,
dass bei einem festen Werkzeug diskrete Abstände als Näherung
für die Bestimmung dessen Konturen festgelegt und nach diesen
Werten die Konturen durch Zerspanung hergestellt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die ermittelten Werte zur Konturenkontrolle des
geformten Stückes mittels Messtisch, 3D-
Koordinatenmeßmaschine oder anderer Messverfahren verwendet
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6 und 8, dadurch
gekennzeichnet, dass nach einer Verformung mit den
voreingestellten idealen Werten für das Stück die Über- bzw.
Unterbiegungsmaße bestimmt, die Auflagereinstellungen des
Werkzeuges entsprechend korrigiert und das Stück nochmals
geformt wird
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass Auflager dadurch gekennzeichnet sind, dass deren Lage in
x- und y-Richtung (Koordinatenachsen der Grundplatte)
verstellbar und deren Höhe in Z-Richtung beliebig einstellbar
sind.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Auflager je nach Bedarf und Einsatzfall mit
statischen oder pendelnden Köpfen unterschiedlicher Geometrie
bestückt sind.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellung der Auflager unabhängig voneinander oder
nach einem festgelegten Prinzip abhängig voneinander manuell
elektrisch, mechanisch oder hydraulisch erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ermittlung der Vorgaben für die optimale Vorkonfek
tionierung der Bleche (Minimierung des Rückfederungsverhal
tens) nach folgendem Schema erfolgt:
- - virtuelle Längs- und Querschnitte des einzelnen Bleches werden entlang der Auflagerreihen des Werkzeuges im CAD- Programm erzeugt,
- - diese Schnitte werden in der X = 0 und Y = 0-Achse auf jeweils zwei Teile gebrochen und die einzelnen Längen für die so entstandenen Teilschnitte ermittelt
- - zu jeder so ermittelten Länge wird ein festgelegter Randbereich dazu addiert. Diese Werte bilden die Abwicklung der herzustellenden Kontur auf dem ebenen Ausgangsblech
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorgaben für die Markierung der Schnittkante zum
Schneiden des Bleches nach der Verformung wie folgt
stattfindet:
zuerst werden die Hauptachsen auf dem verformten Blech markiert,
danach werden die ermittelten Schnittlängen entsprechend deren Lage auf der Oberfläche des verformten Bleches aufgetragen,
der so entstandene Polygonenzug stellt die Schnittkante dar,
zur Überwachung des anschließenden Fertigungsprozesses wird diese Linie als sog. QS-Linie in einem festgelegten Abstand von der Schnittkante auf das Blech übertragen.
zuerst werden die Hauptachsen auf dem verformten Blech markiert,
danach werden die ermittelten Schnittlängen entsprechend deren Lage auf der Oberfläche des verformten Bleches aufgetragen,
der so entstandene Polygonenzug stellt die Schnittkante dar,
zur Überwachung des anschließenden Fertigungsprozesses wird diese Linie als sog. QS-Linie in einem festgelegten Abstand von der Schnittkante auf das Blech übertragen.
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- 2001-12-20 WO PCT/DE2001/004899 patent/WO2002051564A1/de not_active Application Discontinuation
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