DE10061848A1 - Tragstruktur einer selbsttragenden Karosserie - Google Patents
Tragstruktur einer selbsttragenden KarosserieInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Tragstruktur einer selbsttragenden Karosserie mit mindestens einem aus zwei Längenabschnitten gefügten Hohlträger, dessen Längenabschnitte im Bereich einer quer zur Hohlträgerlängsachse verlaufenden Fügeebene miteinander verbunden sind, wobei die Endbereiche der Längenabschnitte einander überlappend gefügt sind. DOLLAR A Erfindungsgemäß verlaufen die einander überlappenden Endbereiche der Längenabschnitte schräg zur Mittellängsachse des Hohlträgers im Fügebereich.
Description
Die Erfindung betrifft eine Tragstruktur einer selbsttragenden Ka
rosserie mit mindestens einem aus zwei Längenabschnitten gefüg
ten Hohlträger gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Im Serienfahrzeugbau, beispielsweise bei der Mercedes-C-Klasse,
ist es üblich, quer zur Mittellängsachse zusammengesetzte Hohl
träger in der Tragstruktur zu verwenden, um zum Beispiel unter
schiedliche Fahrzeuglängen bei gleicher Rohbauplattform zu rea
lisieren. Dazu werden die Endbereiche zweier Längenabschnitte
eines Hohlträgers ineinander gelegt und miteinander beispiels
weise durch Punktschweißen verbunden, so daß die Endbereiche
der Längenabschnitte überlappend gefügt sind.
Die sich aus den überlappenden Endbereichen ergebende Schnitt
stelle führt im Längsverlauf des Hohlträgers zu einer Steifig
keitsänderung. Insbesondere bei Crashbelastungen in Richtung
der Mittellängsachse kann der Fügebereich durch den sich erge
benden Steifigkeitssprung weniger Energie absorbieren.
Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Tragstruktur einer selbst
tragenden Karosserie zu entwickeln, bei der die Anbindungsin
tensität zwischen zwei Längenabschnitten eines Hohlträgers ver
bessert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Mit der schräg zur Mittellängsachse des Hohlträgers verlaufen
den Fügeebene wird erreicht, daß sich der Fügebereich über ei
nen größeren Hohlträgerlängsabschnitt erstreckt. Die Steifig
keitsänderung, die durch die Überlappung und Verbindung der
Endbereiche entsteht, verteilt sich dementsprechend über den
Hohlträgerlängsabschnitt, in dem die Fügeebene verläuft. Der
durch die größere Anbindungslänge verringerte Steifigkeits
sprung zwischen den beiden Längenabschnitten bewirkt zudem ein
besseres Verhalten des Hohlträgers bei Schwingungsbelastungen,
da jeder einzelne Verbindungspunkt entsprechend weniger bela
stet wird.
Insbesondere bei Längsträgern, deren Fügebereich sich in einer
Knautschzone der Karosserie befindet, ist trotz der Verdoppelung
der Blechdicken im Fügebereich ein Auffalten des Hohlträgers in
einer parallel zur Mittellängsachse wirkenden Belastungsrich
tung möglich. Die Längenabschnitte können entsprechend dimen
sioniert werden.
In Abhängigkeit der Anordnung des Hohlträgers kann die Fügeebe
ne je nach gewünschter Befestigungsintensität um etwa 15°-75°
bezüglich der Mittelachse des Längsträgers im Fügebereich ge
neigt sein.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Längs
träger im Bodenbereich eines Kraftwagenhecks angeordnet, um un
terschiedliche Fahrzeuglängen bei gleicher Rohbauplattform her
stellen zu können. Die Fügeebene ist von hinten oben nach vorne
unten ausgerichtet, so daß im Falle eines Heckaufpralls ein ge
zieltes Deformieren erreicht wird.
Für die Überlappung der Endbereiche der Längenabschnitte ist
einer der Endbereiche unter Anpassung an den Querschnitt des
anderen Endbereichs aufgeweitet. Alternativ ist es auch möglich,
einen der Endbereiche unter Anpassung an den Hohlquerschnitt
des anderen Endbereichs zu verjüngen.
Als besonders kostengünstige Fügetechnik kann Punktschweißen
eingesetzt werden, wobei die Endbereiche der Längenabschnitte
mit einer Doppelpunktschweißreihe miteinander verbunden werden
können.
Für die Ausbildung eines zweischaligen, geschlossenen Hohlpro
filträgers weisen die Längenabschnitte des Hohlträgers einen
einseitig offenen, u-förmigen Querschnitt auf. Längenabschnitte
mit L-förmigem Querschnitt können in gleicher Art und Weise
miteinander verbunden werden.
Nach dem Fügen der schräg verlaufenden Endbereiche der Längen
abschnitte wird die offene Seite mit einem durchgängigen
Schließblech an den Flanschen des Hohlprofils verschweißt.
Bei Hohlträgern, die beispielsweise durch Hydroumformen herge
stellt sind, weisen die Längenabschnitte ein umlaufend ge
schlossenes Hohlprofil auf, so daß die Endbereiche der Längen
abschnitte ineinander gesteckt und beispielsweise durch eine
umlaufende Schweißnaht miteinander verbunden werden können.
Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden nach
folgend anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Übersichtsdarstellung eines Kraftwagenhecks in ei
ner Ansicht schräg von oben,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung gemäß der Linie II-II in Fig. 1
sowie
Fig. 3 eine Einzeldarstellung des zusammengesetzten Längsträ
gers in einer Ansicht schräg von der Seite.
In Fig. 1 ist die Tragstruktur 1 eines Kraftwagenhecks 2 einer
Kraftwagenkarosserie dargestellt. Die Tragstruktur 1 umfaßt im
wesentlichen zwei bezüglich der Längs-Mittel-Ebene 3 spiegel
symmetrisch angeordnete, hintere Längsträger 4 und 5, die über
einen hinteren Querträger 6 und einen Stoßfänger 7 miteinander
verbunden sind und zur Knautschzone im Heckbereich des Kraftwa
gens gehören.
Seitlich werden die hinteren Längsträger 4 und 5 von Radhäusern
8 und 9 der nicht dargestellten Hinterräder begrenzt und er
strecken sich nach vorn weiter bis zur C-Säule. Nach unten sind
die Längsträger 4 und 5 an ein Bodenblech 10 angeschlossen.
Jeder der Längsträger 4 und 5 ist der Länge nach aus einem
Hohlträger 11 bzw. 12 und aus einem Schließblech 13 bzw. 14 so
zusammengesetzt, daß ein geschlossener Hohlprofilquerschnitt
gebildet ist.
Wie aus der Schnittdarstellung in Fig. 2 hervorgeht, ist der
als Innenschale ausgebildete Hohlträger 12 des hinteren Längs
trägers 5 aus jeweils zwei Längenabschnitten 15 und 16 entlang
einer schräg zur Mittellängsachse 17 des Hohlträgers 12 verlau
fenden Fügeebene 18 zusammengesetzt. Äquivalent dazu ist der
Hohlträger 11 des Längsträgers 4 aufgebaut.
Anhand der Einzeldarstellung in Fig. 3 soll im folgenden der
Aufbau und die Funktionsweise des Hohlträgers 12 näher erläu
tert werden. Aufgrund der Spiegelsymmetrie lassen sich die Aus
führungen auf den Hohlträger 11 des hinteren Längsträgers 4
übertragen.
Für die etwa um 45° geneigte Fügeebene 18 sind an den, einen
einseitig offenen, u-förmigen Querschnitt aufweisenden Längenab
schnitten 15 und 16 jeweils schräg zur Mittellängsachse 17 ver
laufende Endbereiche 19 und 20 vorgesehen. Um Längenabschnitte
15 und 16 miteinander durch Punktschweißen verbinden zu können,
ist der sich verjüngende Querschnitt des Endbereichs 19 an den
Hohlquerschnitt des Endbereichs 20 angepaßt, so daß der Endbe
reich 20 bis zu einem Absatz 21 auf den Endbereich 19 aufge
schoben werden kann. Damit läßt sich in einfacher Weise ein To
leranzausgleich in Längsrichtung des Hohlträgers 12 durchfüh
ren.
Nach dem Verbinden der Längenabschnitte 15 und 16 wird das
Schließblech 14 mit den an den Längsseiten des Hohlträgers 12
angeformten Flanschen 22 und 23 durch Punktschweißen verbunden,
so daß sich ein geschlossener Hohlquerschnitt des Längsträgers
5 ergibt. Der Längsträger 5 kann in bekannter Art mit Sollbie
gestellen versehen sein, um im Falle eines Heckaufpralls Ener
gie zu absorbieren.
Mit der schräg zur Mittellängsachse 17 des Hohlträgers 12 ver
laufenden Fügeebene 18 wird die Anbindungslänge zwischen den
Längenabschnitten 15 und 16 verlängert und somit die Anbin
dungsintensität. Bei in Richtung der Mittellängsachse 17 wir
kenden Belastungskräften, beispielsweise bei einem Heckauf
prall, verteilt sich die Kraft in der geneigten Fügeebene, so
daß eine gleichmäßig Lastverteilung auf die Schnittstelle er
zielt wird, als bei einer senkrecht zur Mittellängsachse 17
verlaufenden Fügeebene. Mit der Verlängerung der Anbindungslän
ge läßt sich zudem ein Ausknicken des Längsträgers im Bereich
der Fügeebene verzögern bzw. durch die Neigung der Fügeebene
von hinten oben nach vorne unten stabilisieren.
Claims (9)
1. Tragstruktur einer selbsttragenden Karosserie mit mindestens
einem aus zwei Längenabschnitten gefügten Hohlträger, dessen
Längenabschnitte im Bereich einer quer zur Hohlträgerlängs
achse verlaufenden Fügeebene miteinander verbunden sind, wo
bei die Endbereiche der Längenabschnitte einander überlap
pend gefügt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einander überlappenden Endbereiche (19, 20) der Län
genabschnitte (15, 16) schräg zur Mittellängsachse (17) des
Hohlträgers (12) im Fügebereich verlaufen.
2. Tragstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlträger (11, 12) eine Teilschale eines aus mehre
ren Teilschalen zusammengesetzten Längsträgers (4, 5) ist,
bei dem die Fügeebene (18) in einem zu einer Knautschzone
der Karosserie gehörenden Längenbereich angeordnet ist.
3. Tragstruktur nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fügeebene (18) unter einem Winkel zwischen 15° und
75° geneigt zur Mittellängsachse (17) des Hohlträgers (12)
im Bereich der Fügeebene (18) verläuft.
4. Tragstruktur nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Längsträger (4, 5) im Bodenbereich des Kraftwagen
hecks (2) angeordnet ist, wobei die Fügeebene (18) von hin
ten oben nach vorn unten geneigt verläuft.
5. Tragstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Endbereiche (19) unter Anpassung an den Hohl
querschnitt des anderen Endbereichs (20) verjüngt ist.
6. Tragstruktur nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endbereiche (19, 20) der Längenabschnitte (15, 16)
durch Punktschweißen miteinander verbunden sind.
7. Tragstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenabschnitte (15, 16) des Hohlträgers (12) einen
einseitig offenen, u-förmigen Querschnitt aufweisen.
8. Tragstruktur nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die offene Seite der zum Hohlträger (12) verbundenen
Längenabschnitte (15, 16) mit einem Schließblech (14) ge
schlossen ist.
9. Tragstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenabschnitte (15, 16) des Hohlträgers (12) einen
umlaufend geschlossenen Hohlprofilquerschnitt aufweisen.
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