DE10059332A1 - Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen bei einem an einem Umrichter mit Spannungszwischenkreis betriebenen elektrischen Motor durch transformatorisch eingekoppelten Dämpfungswiderstand sowie korrespondierender elektrischer Motor - Google Patents
Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen bei einem an einem Umrichter mit Spannungszwischenkreis betriebenen elektrischen Motor durch transformatorisch eingekoppelten Dämpfungswiderstand sowie korrespondierender elektrischer MotorInfo
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Abstract
Bei einem Umrichtersystem mit Spannungszwischenkreis, das mit einer Netzeingangsdrossel im Hochsetzstellerbetrieb arbeitet oder andere eingangsseitige Induktivitäten aufweist, besteht die Gefahr, dass sich im Verband mit Motoren über Ableitkapazitäten Systemeigenschwingungen ausbilden. Wenn nun der Motor einen Amplituden-Frequenzgang mit einer ausgeprägten Resonanzfrequenz im Bereich solcher Systemeigenschwingungen aufweist, so besteht die Gefahr, dass am Motorsternpunkt (S) höhere Spannungen auftreten als an den Motorphasen (U, V, W). Durch Eintransformierung einer Impedanz (Z), insbesondere am Eingang des Motors, zur Bekämpfung von durch an den Motorphasen (U, V, W) asymmetrisch gegen Erde anregende Systemschwingungen (f¶sys¶) des Umrichtersystems (L¶K¶, UR, LT, M) in den Wicklungssträngen hervorgerufenen kapazitiven Ableitströmen gegen Erdpotential wird dem durch die vorliegende Erfindung vorgebeugt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bedämpfung von Reso
nanzüberhöhungen an einem Motorsternpunkt bei einem an einem
Spannungszwischenkreis-Umrichter mit eingangsseitiger Induk
tivität, insbesondere einer Netzeingangsdrossel, betriebenen
elektrischen Motor, der aufgrund von Eigenschaften seiner
Wicklungsstränge einen Frequenzgang mit mindestens einer Re
sonanzfrequenz gegen Erdpotential aufweist, sowie einen ent
sprechenden elektrischen Motor mit einer solchen Bedämpfung
von Resonanzüberhöhungen.
In heutigen Umrichtersystemen mit Spannungszwischenkreis,
insbesondere in mehrachsigen solchen Umrichtersystemen, kön
nen sich Systemschwingungen ausbilden, die praktisch nicht
bedämpft werden. Dies betrifft im wesentlichen Umrichter mit
Spannungszwischenkreis und einer geregelten Einspeisung in
Form eines geregelten netzseitigen Stromrichters, auch als
Eingangsstromrichter bezeichnet.
Umrichter dienen prinzipiell zum Betrieb von elektrischen Ma
schinen mit variabler Speisefrequenz. Ein solcher Zwischen
kreis-Frequenzumrichter ermöglicht es, einen elektrischen Mo
tor, z. B. eine Drehfeldmaschine wie etwa die Synchronmaschi
ne, nicht mehr nur direkt am Netz und damit an eine starre
Drehzahl gebunden zu betreiben, sondern es kann das starre
Netz durch ein elektronisch erzeugtes frequenzvariables und
auch amplitudenvariables Netz zur Speisung der elektrischen
Maschine ersetzt werden.
Eine Entkopplung der beiden Netze, zum einen dem versorgenden
Netz mit fester Amplitude und Frequenz und zum anderen dem
die elektrische Maschine speisenden Netz mit variabler Ampli
tude und Frequenz, erfolgt über einen Gleichspannungsspeicher
oder einen Gleichstromspeicher in Form des sogenannten Zwi
schenkreises. Solche Zwischenkreis-Umrichter weisen dabei im
wesentlichen drei zentrale Baugruppen auf:
- - einen netzseitigen Eingangsstromrichter, der ungesteuert (z. B. Diodenbrücken) oder gesteuert ausgeführt sein kann, wobei eine Energierückspeisung in des Netz nur mit einem gesteuerten Eingangsstromrichter möglich ist;
- - einen Energiespeicher im Zwischenkreis in Form eines Kon densators bei einem Spannungszwischenkreis und einer Drossel bei einem Stromzwischenkreis;
- - einen ausgangsseitigen Maschinenstromrichter bzw. Wech selrichter zur Speisung der Maschine, der in der Regel über eine Drehstrom-Brückenschaltung mit sechs löschbaren Stromventilen, z. B. IGBT-Transistoren, die Gleichspannung eines Spannungszwischenkreises in ein Drehspannungssystem umsetzt.
Ein solches Umrichtersystem mit Spannungszwischenkreis, das
u. a. aufgrund eines sehr hohen Frequenz- und Amplitudenstell
bereichs bevorzugt bei Haupt- und Servoantrieben in Werkzeug
maschinen, Robotern und Produktionsmaschinen zum Einsatz ge
langt, ist in der Darstellung nach Fig. 1 in Form einer Prin
zipskizze gezeigt.
Der Umrichter UR ist über einen Filter F und eine Speicher
drossel mit der Induktivität LK an ein Drehstromnetz N ange
schlossen. Der Umrichter UR weist die beschriebene Einspei
sung E, einen Spannungszwischenkreis mit der Speicherkapazi
tät CZK und einen Ausgangswechselrichter W auf. Gezeigt ist
eine geregelte Einspeisung E, die durch schaltende Bauelemen
te (z. B. eine Drehstrombrückenschaltung aus IGBT-Transisto
ren) geregelt betrieben wird, wodurch die Anordnung nach Fig.
1 eine Anregung A1 erfährt. Der Wechselrichter W wird eben
falls über weitere schaltende Bauelemente geregelt, z. B. wiederum
mittels einer Drehstrombrückenschaltung mit sechs IGBT-
Transistoren. Die Tatsache, dass auch im Wechselrichter
Schalthandlungen stattfinden, stellt ebenfalls eine Anregung
A2 des Systems dar. Der Kondensator CZK im Spannungszwischen
kreis ist zwischen die positive Zwischenkreisschiene P600 und
die negative Zwischenkreisschiene M600 geschaltet. Der Wech
selrichter ist ausgangsseitig über eine Leitung LT mit
Schutzleiter PE und Schirmung SM mit einem Motor M in Form
einer Drehstrommaschine verbunden.
Das festfrequente Drehstromnetz N speist nun über den Filter
F und die Speicherdrossel LK mittels der geregelten Einspei
sung den Zwischenkreiskondensator CZK über den Eingangsstrom
richter E, wobei der Eingangsstromrichter E (z. B. ein Pulsum
richter) mit der Speicherdrossel LK als Hochsetzsteller ar
beitet. Nach dem Bestromen der Speicherdrossel LK wird diese
mit dem Zwischenkreis verbunden und treibt den Strom entgegen
der größeren Spannung in den Kondensator CZK. Dadurch kann
die Zwischenkreisspannung auch über dem Scheitelwert der
Netzspannung liegen.
Diese Kombination stellt somit quasi eine Gleichspannungs
quelle dar. Aus dieser Gleichspannung formt der Wechselrich
ter W in der beschriebenen Weise wieder ein Drehspannungs
system, wobei die Ausgangsspannung im Gegensatz zur sinusför
migen Spannung eines Drehstromgenerators aufgrund der elekt
ronischen Erzeugung über eine Brückenschaltung nicht den Ver
lauf einer idealen Sinusschwingung, sondern neben der Grund
schwingung auch Oberwellen aufweist.
Neben den beschriebenen Elementen einer solchen Anordnung
muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass parasitäre Kapa
zitäten auftreten, die die Entstehung von Systemschwingungen
in einem solchen Umrichtersystem begünstigen. So weisen neben
dem Filter F mit einer Ableitkapazität CF auch der Eingangs
stromrichter E, der Wechselrichter W und der Motor M Ableit
kapazitäten CE, CW und CM gegen Erde auf. Daneben treten zusätzlich
eine Kapazität CPE der Leitung LT gegen den Schutz
leiter PE und eine Kapazität CSM der Leitung LT gegen die ge
erdete Schirmung SM auf.
Die Erfinder haben nun erkannt, dass sich eine besonders aus
geprägte Anregung dieser Systemschwingungen in der Einspei
sung E befindet. Je nach dem gewählten Regelungsverfahren zur
Einspeisung werden dabei 2 oder 3 Phasen des Netzes N kurzge
schlossen, um die Speicherdrossel LK zu bestromen. Werden al
le drei Phasen U, V, W kurzgeschlossen, so liegt entweder die
positive P600 oder die negative Zwischenkreisschiene M600
hart am Sternpunkt des versorgenden Netzes (i. d. R. nahe Erd
potenzial je nach Nullsystemanteil). Werden 2 Phasen des Net
zes N kurzgeschlossen, so liegen die betreffenden Zwischen
kreisschienen P600 und M600 hart auf einem induktiven Span
nungsteiler der 2 Netzphasen.
Je nach Situation der Netzspannungen ist diese Spannung in
der Nähe des Erdpotenzials (ca. 50-60 V). Wegen der in der Re
gel großen Zwischenkreiskapazität CZK (stetiger Spannungs
verlauf) liegt die andere Zwischenkreisschiene 600 V tiefer
bzw. höher und kann damit auch die verbleibende Phase des
Netzes verreißen. In beiden Fällen wird der Zwischenkreis be
sonders stark aus seiner "natürlichen", symmetrischen Ruhela
ge (+/-300 V gegen Erde) ausgelenkt, was eine besonders starke
Anregung der Systemschwingung darstellt.
Im Hinblick auf die Entstehung von unerwünschten System
schwingungen erlaubt der für den Anwendungsbereich relevante
Frequenzbereich unterhalb von 50 bis 100 kHz die Berechnung
einer Resonanzfrequenz mit konzentrierten Elementen. Dabei
sind die Ableitkapazitäten CF gegen Erde im Filter F in der
Regel so groß, dass diese nicht frequenzbestimmend wirken.
Dabei kann man davon ausgehen, dass eine dominante Anregung
zu Schwingungen vor den geschilderten Kapazitäten erfolgt und
die Filterableitkapazität CF außer Betracht bleiben kann.
Die Resonanzfrequenz fres(sys) dieses Systems, die im folgen
den mit fsys bezeichnet wird, ergibt sich somit zu:
mit
LΣ = LK + LF (2)
wobei LK den dominanten Anteil darstellt und LF die umrich
terseitig wirksamen asymmetrischen induktiven Elemente im
Filter (z. B. stromkompensierte Drosseln) sind, und
CΣ = CE + CW + CPE + CSM + CM (3)
Dieser Zusammenhang ist in der Darstellung nach Fig. 2 schema
tisch gezeigt. Dabei bilden LΣ und CΣ einen passiven Kreis,
der durch eine Anregung A angeregt wird und sich auf seine
natürliche Resonanzfrequenz fsys einschwingt.
Als Folge bekommen die Potenziale der Zwischenkreisschienen
P600 und M600 zusätzlich zu den betriebsbedingten Verschie
bungen mit beispielsweise 600 V Amplitude eine zusätzliche un
erwünschte Schwingung mit einer Amplitude von bis zu mehreren
hundert Volt aufmoduliert.
Bei elektrischen Motoren M allgemein, vor allem aber wenn sie
in Polspultechnik ausgeführt sind (z. B. Torquemotoren), kann
ein Frequenzgang mit ausgeprägten Resonanzüberhöhungen gegen
Erdpotential auftreten, wenn sie an allen Motorklemmen
gleichtaktig gegen Erde angeregt werden, z. B. durch die vo
rangehend dargestellten unerwünschten Systemschwingungen.
Erklärbar sind diese Resonanzstellen durch ein asymmetrisches
Ersatzschaltbild einer Kettenleiterschaltung K parasitärer
Elemente (Induktivitäten L und Ableitkapazitäten C) in der
Motorwicklung, wie sie in Fig. 3 schematisch skizziert ist.
Dabei ist beispielhaft der Wicklungsstrang einer Phase U ei
nes Drehstrommotors M mit den drei Phasen U, V, W gezeigt,
deren Wicklungsstränge im Motorsternpunkt S elektrisch mit
einander verbunden sind. Die Eingangsspannungen des vom Wech
selrichter W generierten dreiphasigen Drehstroms liegen an
den dem Sternpunkt S gegenüberliegenden Außenklemmen der je
weiligen Wicklungsstränge an.
Dies trifft insbesondere bei Motoren in Polspultechnik zu,
bei denen einzelne Kettenvierpole des Kettenleiters K auf
grund des Aufbaus makroskopisch plausibel sind und im wesent
lichen einer einzelnen Polspule entsprechen. Bei der Polspul
technik weisen die aus Elektroblechen bestehenden Magnetkerne
Zähne auf, die als Polkerne dienen, auf die vorgefertigte
Spulen aufgesetzt und entsprechend verschaltet werden. Die
einzelnen Induktivitäten L sind, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
elektrisch in Reihe geschaltet, wobei jede Polspule eine ka
pazitive Kopplung zum Polkern (Elektroblech) besitzt, auf dem
die Spule aufgebracht ist. Diese jeweiligen Kapazitäten sind
als Ableitkapazitäten C gegenüber Masse dargestellt, die vom
magnetischen Kern gebildet wird.
Jedoch lässt sich das geschilderte Phänomen auch bei Motoren
anderer Bauweise (z. B. in sogenannter wilder Wicklung) mit
einem Modell eines Kettenleiters K erklären, indem dieser ei
ne Ersatzschaltung mit identischen Vierpolen in Form von LC-
Schwingkreisen darstellt, deren Elemente den Frequenzgang
nachbilden.
Die Überhöhung tritt dabei im Bereich des Sternpunktes S auf,
der normalerweise nicht gezielt auf Spannungsbelastungen er
tüchtigt wird. Wenn die Systemschwingung des Umrichtersystems
in der Nähe einer Motoreigenfrequenz liegt, dann kann das
Isolationssystem gegen Erde, insbesondere am Sternpunkt S.
überlastet werden und einen frühzeitigen Ausfall des Motors M
zur Folge haben, da am Motorsternpunkt resonanzbedingt wesentlich
höhere Spannungen als an den Motorklemmen auftreten
können.
Diese Aussage gilt im Prinzip für alle Spannungsniveaus (Nie
der-, Mittel- und Hochspannungssysteme), vor allem aber, wenn
zum einen auf der Umrichterseite UR nach dem Hochsetzsteller
prinzip (mit Speicherdrossel LK) gearbeitet wird, und auf der
anderen Seite im Motor M ein Frequenzgang mit ausgeprägten
Resonanzüberhöhungen gegen Erdpotential auftritt, z. B. bei
Motoren mit besonders niedriger Motoreigenfrequenz, weil hier
die Eigendämpfung im Motor durch Wirbelstromverluste, Ummag
netisierungsverluste etc. besonders niedrig ist.
Zu ähnlichen Problemen kommt es auf dem Gebiet der elektri
schen Maschinen immer wieder, wenn transiente Überspannungen
auftreten. Daher werden die Überspannungen zur Vermeidung von
Durchschlägen begrenzt. Beispielsweise wird gemäß der
DE-A-38 26 282 ein spannungsabhängiger Metalloxid Widerstand
einer Spule zur Überspannungsbegrenzung parallel geschaltet.
In der DE-B-28 34 378 werden zur Querfelddämpfung Wicklungs
abschnitte kurzgeschlossen. In ähnlicher Weise werden laut
DE-A-24 33 618 bei einer Synchronmaschine transiente Über
spannungen durch Querfelddämpferstäbe gedämpft.
Darüber hinaus wird in der EP-A-0 117 764 beschrieben, wie
Überspannungen, die aufgrund von Resonanzphänomenen auftre
ten, durch ferroelektrische Isolatoren zwischen den Spulen
wicklungen unterdrückt werden können. Schließlich wird in der
EP-B-0 681 361 das Problem höherer harmonischer Schwingungen
angesprochen, das bei Umrichtern und Gleichrichtern mit Leis
tungsthyristoren auftreten kann. Die Dämpferwicklung wird
demzufolge mit Kondensatoren zu Resonanzkreisen verschaltet.
Die Resonanzkreise besitzen eine Resonanzfrequenz, die 6n mal
so hoch wie die Grundfrequenz der Synchronmaschine ist. Damit
lassen sich höhere harmonische Schwingungen einer Grundwelle
absorbieren.
Das Problem von möglichen Resonanzüberhöhungen im Sternpunkt
S eines Motors M bleibt jedoch bestehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, durch solche
Systemschwingungen angeregte Resonanzüberhöhungen in einem an
einem solchen Umrichtersystem betriebenen elektrischen Motor
wirksam zu vermeiden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein
Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt bei einem an einem Spannungszwischenkreis-
Umrichter mit eingangsseitiger Induktivität, insbesondere ei
ner Netzeingangsdrossel, betriebenen elektrischen Motor ge
löst, der aufgrund von Eigenschaften seiner Wicklungsstränge
einen Frequenzgang mit mindestens einer Resonanzfrequenz ge
gen Erdpotential aufweist, indem in alle zu einem Motorstern
punkt führenden Motorphasen eine Impedanz zur Bedämpfung von
in den Wicklungssträngen hervorgerufenen kapazitiven Ableit
strömen gegen Erdpotential eintransformiert wird. Diese Impe
danz wird dazu auf durch an den Motorphasen asymmetrisch ge
gen Erde anregende Systemschwingungen des Umrichtersystems
hervorgerufene kapazitive Ableitströme ausgelegt.
Auch hat es sich als günstig erwiesen, wenn alle zu einem Mo
torsternpunkt führenden Motorphasen durch einen verlustbehaf
teten magnetisierbaren Koppelkern geführt werden. Dabei kön
nen die für die Dämpfung notwendigen Verluste vorteilhaft
durch die Eigenschaften des magnetischen Materials selbst er
zeugt werden.
Alternativ lässt sich dies erreichen, wenn der Koppelkern,
z. B. ein Magnetkern, eine Wicklung aufweist, die über eine
Impedanz kurzgeschlossen ist. Dabei hat es sich als günstig
erwiesen, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Nach
rüstung von Motoren, wenn alle zu einem Motorsternpunkt füh
renden Motorphasen am Eingang des Motors durch den verlustbe
hafteten Magnetkern geführt werden.
Wenn die Impedanz einen ohmschen Widerstand umfasst, dann er
gibt sich eine besonders einfache und kostengünstige Reali
sierung.
Aufgrund der Erkenntnis, dass jeder Wicklungsstrang des Mo
tors einen LC-Kettenleiter bildet, wird der ohmsche Wider
stand vorzugsweise nach
bemessen, wobei L die Induktivität und C die Ableitkapazität
eines Kettenleiterglieds der LC-Kettenleiterstruktur darstel
len.
Für die Gesamt-Induktivität des mit dem Magnetkern gebildeten
Koppelkreises gilt dabei vorzugsweise:
wobei
mit fres als ausgeprägter Resonanzfrequenz des Amp
lituden-Frequenzgangs des Motors ist.
Dabei kann das erfindungsgemäße Verfahren auch bei einem
elektrischen Motor mit mehreren Motorsternunkten angewendet
werden, insbesondere bei einem Linearmotor oder einem Torque
motor, indem das Verfahren für jeden Motorsternpunkt durchge
führt wird, wobei jeweils eine geeignete Impedanz in alle zu
einem Motorsternpunkt führenden Motorphasen eingekoppelt
wird. Auch hierbei kann das Eintransformieren der Impedanz am
Motoreingang erfolgen, wobei dann sinnvollerweise alle Motor
phasen aller Motorsternpunkte durch einen einzigen Koppelkern
geführt werden, der entsprechend zu bemessen ist. Bei einem
Torquemotor handelt es sich dabei um eine auf die Erzeugung
hoher Drehmomente bei i. d. R. geringen Drehzahlen ausgelegte
Maschine, z. B. in Form eines bürstenlosen hochpoligen perma
nentmagneterregten Synchronmotors.
Wenn der Umrichter mit einer Netzeingangsdrossel zur Einspei
sung nach dem Hochsetzstellerprinzip betrieben wird, so erge
ben sich durch die Erfindung besonders große Vorteile gegen
über völlig ungedämpften Systemschwingungen.
Des weiteren wird die vorangehend gestellte Aufgabe der Er
findung auch durch einen elektrischen Motor zum Betrieb an
einem Spannungszwischenkreis-Umrichter mit eingangsseitiger
Induktivität, insbesondere einer Netzeingangsdrossel, gelöst,
der einen durch Eigenschaften seiner Wicklungsstränge beding
ten Frequenzgang mit mindestens einer Resonanzfrequenz gegen
Erdpotential aufweist und bei dem alle zu einem Motorstern
punkt führenden Motorphasen durch einen verlustbehafteten
magnetisierbaren Koppelkern geführt sind. Dies lässt sich be
sonders einfach erreichen, indem die für die Dämpfung notwen
digen Verluste durch die Eigenschaften des magnetischen Mate
rials selbst erzeugt werden oder indem der Magnetkern eine
Wicklung aufweist, die über eine Impedanz kurzgeschlossen
ist. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der
Magnetkern am Eingang des Motors angeordnet ist.
Indem diese Impedanz zur Bedämpfung von durch an den Motor
phasen asymmetrisch gegen Erde anregende Systemschwingungen
des Umrichtersystems in den Wicklungssträngen hervorgerufenen
kapazitiven Ableitströmen gegen Erdpotential ausgelegt ist,
lassen sich Systemschwingungen des Umrichtersystems aufgrund
dessen eingangs geschilderter Struktur eines passiven Krei
ses, vor allem in Verbindung mit einer Netzeingangsdrossel,
und dadurch bewirkte Resonanzüberhöhungen in dem Motor beson
ders wirksam unterdrücken.
Dabei hat es sich als besonders günstig herausgestellt, wenn
Impedanz einen ohmschen Widerstand umfasst.
Für die Bemessung dieses ohmschen Widerstands und der Gesamt-
Induktivität gelten vorzugsweise die gleichen Bemessungsre
geln wie beim erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben mit
Der Erfolg der Erfindung lässt sich dabei weiter verbessern,
indem der Koppelkern derart bemessen ist, dass dieser in kei
nem Betriebspunkt des Motors in Sättigung geht.
Dabei hat sich die durch die Erfindung vorgeschlagene Lösung
besonders bei Motoren mit Wicklungssträngen in Polspultechnik
als günstig erwiesen, die jeweils eine Kettenleiterstruktur
aus Induktivitäten L und Ableitkapazitäten C bilden, wobei
die Impedanz zur transformatorischen Bedämpfung dieser Ket
tenleiterstrukturen dient.
Besonders gut gelingt dies dann, wenn die Impedanz so ausge
prägt ist, dass diese an den Motorphasen asymmetrisch gegen
Erde anregende Gleichtaktströme des Umrichtersystems in der
Kettenleiterstruktur bedämpft.
Jedoch lässt sich das Prinzip der Erfindung auch auf beliebi
ge andere Bauformen von elektrischen Motoren anwenden, vor
allem auch auf solche in sogenannter wilder Wicklungstechnik,
insbesondere Niederspannungsmotoren. Als besonders günstig
hat sich dies bei solchen Antrieben mit großen geometrischen
Abmessungen erwiesen, bei denen aufgrund einer großen Nutflä
che große Ableitkapazitäten bestehen, die zu besonders nied
rigen Resonanzfrequenzen fres führen.
Solange nämlich solche ausgeprägten Resonanzstellen des Mo
tors weit oberhalb möglicher Systemschwingungen des Umrich
tersystems liegen, ist die Gefahr von Resonanzüberhöhungen im
Motorsternpunkt gering. Dies ändert sich jedoch, je näher
solche Resonanzfrequenzen im Frequenzgang eines Motors gegen
Erdpotential in den Bereich von solchen Systemschwingungen
des Umrichtersystems gelangen. Dies geschieht in erster Linie
durch die Baugröße des Motors selbst. Die Größe eines Motors
bedingt die Nutfläche, welche sich ihrerseits auf die Kapazi
tät CM des Motors gegen Erdpotential auswirkt, indem diese
Ableitkapazität mit der Größe der Nutfläche zunimmt. Mit zu
nehmender Ableitkapazität CM des Motors wiederum sinkt die
ausgeprägte Resonanzfrequenz fres des Amplituden-Frequenzgangs
des Motors gegen Erdpotential und kommt somit näher in den
Bereich von unerwünschten Systemeigenfrequenzen fsys des Um
richtersystems. Dies hat zur Folge, dass mit zunehmender geo
metrischer Abmessung des Motors, z. B. der Baulänge oder dem
Durchmesser, ausgeprägte Resonanzfrequenzen näher an diesen
kritischen Bereich kommen und das Problem von Resonanzüberhö
hungen zunimmt.
Dem wirkt die vorliegende Erfindung mit den voranstehend be
schriebenen Maßnahmen wirksam und effektiv entgegen, indem
ein Weg geschaffen wird, um den Frequenzgang des Motors gegen
Erdpotential so zu verändern, dass praktisch keine ausgepräg
ten Resonanzüberhöhungen fres in der Nähe der Systemeigenfre
quenzen fsys des in Fig. 1 gezeigten Umrichtersystems mehr zu
liegen kommen.
Weitere Details und Vorteile der Erfindung ergeben sich an
hand der folgenden Darstellung eines vorteilhaften Ausfüh
rungsbeispiels und in Verbindung mit den weiteren Figuren.
Dabei sind Elemente mit gleicher Funktionalität mit den glei
chen Bezugszeichen gekennzeichnet. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Umrichtersystems mit
Drehstrommotor an einem Umrichter mit Spannungszwi
schenkreis und einem geregelten Eingangsstromrich
ter sowie Netzeingangsdrossel im Hochsetzstellerbe
trieb,
Fig. 2 ein Ersatzschaltbild des durch die in Fig. 1 gezeig
te Anordnung eines Umrichtersystems gebildeten pas
siven Kreises im Hinblick auf Systemschwingungen,
Fig. 3 eine Prinzipskizze einer in einem Motor gebildeten
Kettenleiterstruktur,
Fig. 4 eine Prinzipskizze zur systemtheoretischen Darstel
lung des Wirkungspfades der Spannungen gegen Erdpo
tential vom Netz bis zum Motorsternpunkt,
Fig. 5 eine schematische Blockdarstellung einer Topologie
in einem Umrichterverband,
Fig. 6 eine Prinzipskizze einer symmetrischen Ansteuerung
des Motors aus dem Spannungszwischenkreis anhand
von zwei Phasen L1 und L2,
Fig. 7 ein Zeitdiagramm des Spannungsverlaufs zwischen
diesen beiden Phasen L1 und L2 in Gegenüberstellung
zu den Schaltzuständen des Wechselrichters W,
Fig. 8 ein Zeitdiagramm des Spannungsverlaufs der Phase L1
gegen Erde,
Fig. 9 ein entsprechendes Zeitdiagramm des Spannungsver
laufs der Phase L2 gegen Erde,
Fig. 10 eine Prinzipskizze einer asymmetrischen Ansteuerung
des Motors aus dem Spannungszwischenkreis als
Gleichtaktsystem zur Betrachtung Phase gegen Erde,
Fig. 11 ein Zeitdiagramm des asymmetrischen Spannungsver
laufs der Phasen L1 und L2 gegen Erde,
Fig. 12 ein entsprechendes Zeitdiagramm des Gleichanteils
des asymmetrischen Spannungsverlaufs der Phasen L1
und L2 gegen Erde,
Fig. 13 ein entsprechendes Zeitdiagramm des Wechselanteils
des asymmetrischen Spannungsverlaufs der Phasen L1
und L2 gegen Erde,
Fig. 14 einen Amplituden-Frequenzgang eines beliebigen Mo
tors gegen Erde zur Darstellung der Übertragungs
funktion H2(s),
Fig. 15 einen Amplituden-Frequenzgang eines Motors gegen
Erde ohne Berücksichtigung der mit steigender Frequenz
zunehmenden Eigendämpfung zur Darstellung der
Übertragungsfunktion H2(s),
Fig. 16 eine Prinzipskizze einer Kettenleiterstruktur aus
Vierpolen aufgebaut,
Fig. 17 ein beispielhaftes Wicklungsschema einer Motorwick
lung in Polspultechnologie,
Fig. 18 eine Querschnittsansicht der Einbaulage dieser Pol
spulen im Blechpaket,
Fig. 19 das asymmetrische Ersatzschaltbild einer solchen
Anordnung nach Fig. 17 und Fig. 18,
Fig. 20 die gleiche Kettenleiterstruktur wie in Fig. 3 mit
erfindungsgemäßem transformatorisch eingekoppeltem
Dämpfungswiderstand,
Fig. 21 ein Ersatzschaltbild für den Koppelkern und die Im
pedanz nach Fig. 20 und
Fig. 22 einen Vergleich des Amplituden-Frequenzgangs (Amp
litudenverlauf über die Frequenz) mit und ohne
transformatorisch eingekoppeltem Dämpfungswider
stand.
Die Fig. 1 bis Fig. 3 wurden bereits eingangs zur besseren Ver
ständlichkeit der der Erfindung zugrunde liegenden Problema
tik erläutert, wobei an dieser Stelle noch einmal darauf hin
gewiesen sein soll, dass bereits das Erkennen der Problematik
der Systemschwingungen eines Umrichterssystems nach Fig. 1,
vor allem mit Netzeingangsdrossel LK im Hochsetzstellerbe
trieb in Verbindung mit einem Motor mit Kettenleiterstruktur
K, und deren Ursache aus dem Stand der Technik nicht bekannt
sind. Bereits darin ist somit eine erhebliche Leistung der
vorliegenden Erfindung zu sehen.
Zunächst soll ein solches in Fig. 1 gezeigtes Umrichtersystem
systemtheoretisch im Hinblick auf einen Wirkungspfad vom Netz
bis zum Motorsternpunkt betrachtet werden. Dazu zeigt Fig. 4
eine entsprechende Prinzipskizze mit der eingangsseitigen
Netzspannung UN gegen Erde, die über den Umrichterverband mit
einer ersten Übertragungsfunktion H1(s) in die Spannung UP600
der positiven Zwischenkreisschiene gegen Erde umgesetzt wird.
Im Motor wird diese Spannung UP600 über eine zweite Übertra
gungsfunktion H2(s) in eine am Motorsternpunkt S anstehende
Spannung US gegen Erde umgesetzt.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Praxis häufig meh
rere Motoren an einem Umrichterverband betrieben werden, in
dem mehrere Wechselrichter W1 bis W3 mit angeschlossenen Mo
toren M1 bis M3 aus der Zwischenkreisspannung UZK gespeist
werden. Die Darstellung nach Fig. 5 zeigt ein Beispiel einer
Topologie eines solchen Umrichterverbands. Aus dem Netz N
wird über die Filteranordnung F der Eingangsstromrichter E
gespeist, welcher mehrere Wechselrichter W1 bis W3 mit ange
schlossenen Motoren M1 bis M3 aus der Zwischenkreisspannung
UZK speist.
Zwischen den jeweiligen Wechselrichtern W1 bis W3 an den an
geschlossenen Motoren M1 bis M3 ist hinsichtlich der System
schwingungen zu berücksichtigen, dass auf Seiten des Umrich
terverbands mit N, F, E, W1 bis W3 als Systemeigenfrequenz
fsys vorliegt, welche die Resonanzfrequenz fres(sys) des Sys
tems beschreibt. Die Motoren M1 bis M3 hingegen weisen ihrer
seits eine eigene Resonanzfrequenz fres auf, die der Eigenfre
quenz fres(mot) des jeweiligen Motors entspricht.
Die in Fig. 4 angestellte systemtheoretische Betrachtung er
folgt somit getrennt für den jeweiligen Motor, weshalb der
Umrichterverband mit der Übertragungsfunktion H1(s) bei einer
Topologie, wie in Fig. 5 gezeigt, den Filter F, die Induktivi
tät LK, den Eingangsstromrichter E, alle Wechselrichter W,
alle anderen Motoren M sowie alle Leitungen LT umfasst.
In einem solchen oder einem Umrichterverband allgemein kann
sich, wie eingangs beschrieben, eine Systemschwingung ausbil
den, die insbesondere durch das Takten einer Einspeisung E
und in geringerem Maße auch durch das Takten der Wechselrich
ter W der Achsmodule angeregt wird. Dieses Takten bewirkt ein
periodisches Umladen der parasitären Kapazitäten, die bereits
anlässlich von Fig. 1 beschrieben wurden.
Betrachtet man die Netzspannung UN als Eingangsgröße, dann
wird diese mit der Übertragungsfunktion H1(s) auf die Aus
gangsgröße UP600 (bei Betrachtung der positiven Zwischenkreis
schiene P600) abgebildet. Die Spannung UP600 liegt, bis auf
600 V Gleichanteile, gleichtaktig an den Motorklemmen an, was
einem asymmetrischen System bzw. Nullsystem entspricht.
Die Motorleitung LT kann theoretisch sowohl H1(s) als auch
H2(s) zugeordnet werden. Qualitativ gelten die Aussagen für
beide Fälle. Hier soll die Motorleitung LT - wie erwähnt - zu
H1(s) gehören. Im betrachteten Frequenzbereich ist die Lei
tung LT als elektrisch kurz anzusehen.
Wie bereits geschildert, hat der dadurch gebildete und in Fig.
2 gezeigte passive Kreis eine natürliche Resonanzfrequenz
fres(sys) bzw. fsys, auf die sich dieses System einschwingt.
Als Folge bekommen die Potenziale der Zwischenkreisschienen
P600 und M600 zusätzlich zu den betriebsbedingten Verschie
bungen mit beispielsweise 600 V Amplitude eine zusätzliche un
erwünschte Schwingung mit einer Amplitude von bis zu einigen
hundert Volt aufmoduliert.
Dies hat zur Folge, dass die Ausgangsspannungen des Wechsel
richters W gegen Erde nicht mehr blockförmig sind, wie dies
zwischen zwei Phasen U, V, W der Fall ist, sondern die Aus
gangsspannungen stellen Ausschnitte aus den Systemschwingun
gen auf die Zwischenkreisschienen P600 und M600 dar.
Dies lässt sich am besten veranschaulichen, wenn man die in
Fig. 6 gezeigte Prinzipskizze einer symmetrischen Ansteuerung
des Motors M aus dem Spannungszwischenkreis CZK anhand von
zwei beispielhaften Phasen L1 und L2 zugrunde legt. Es ist
der Zwischenkreis mit der Zwischenkreiskapazität CZK und den
Zwischenkreisschienen P600 und M600 gezeigt, aus dem über einen
vereinfachten Wechselrichter in Brückenschaltung mit den
Schaltern S1 bis S4 eine Spannung UL1L2 bzw. ein Strom i zur
Speisung zweier im Motorsternpunkt S verbundener Stränge L1
und L2 des Motors M mit jeweiligen Induktivitäten LH erfolgt.
Der Motor weist die bereits erläuterte Ableitkapazität CM ge
gen Erdpotenzial auf.
Die Darstellung nach Fig. 7 zeigt den Verlauf der Spannung
UL1L2 zwischen den Phasen L1 und L2 über die Zeit t gegenüber
gestellt mit den jeweiligen Schaltzuständen der Schalter S1
bis S4 der Brücke des Wechselrichters W, welche darunter e
benfalls über die Zeit t aufgetragen sind. Die Schalter S1
und S2 stellen den ersten Brückenzweig, die Schalter S3 und
S4 den zweiten Brückenzweig dar. Dabei sind Schalter einer
Phase immer invers zueinander, da andernfalls der Zwischen
kreis kurzgeschlossen würde.
Zur Veranschaulichung der Schaltzustände der beiden Brücken
zweige S1/S2 und S3/S4 sind die vier Zustände 1, 2, 3 und 4
angenommen. Im Zustand 1 gilt S1 = 0, S2 = 1 und S3 = 0, S4 = 1 mit
dem Zustand '--' für die Phasen L1 und L2. In diesem Fall
werden also sogenannte Nullzeiger NZ geschaltet und zwischen
den Phasen L1 und L2 liegt keine Spannung UL1L2 an.
Im Zustand 2 gilt S1 = 1, S2 = 0 und S3 = 0, S4 = 1. Daraus resul
tiert der Zustand '+-' mit einer Spannung UL1L2 von 600 V zwi
schen den Phasen L1 und L2.
Im Zustand 3 gilt S1 = 1, S2 = 0 und S3 = 1, S4 = 0. Daraus resul
tiert der Zustand '++', es werden also wiederum sogenannte
Nullzeiger NZ geschaltet und zwischen den Phasen L1 und L2
liegt keine Spannung UL1L2 an.
Im Zustand 4 schließlich gilt S1 = 0, S2 = 1 und S3 = 1, S4 = 0. Dar
aus resultiert der Zustand '-+' mit einer Spannung UL1L2 von
-600 V zwischen den Phasen L1 und L2. Anschließend beginnt ei
ne neuer Zustand 1 usw.
In der Darstellung nach Fig. 8 ist ebenfalls für diese Zustän
de 1 bis 4 der Verlauf der Spannung an der Phase L1 gegen Er
de über die Zeit t gezeigt, also asymmetrisch betrachtet. Da
bei ist das vorangehend geschilderte Phänomen zu erkennen,
wonach der Spannungsverlauf nicht ideal blockförmig ist, son
dern die unerwünschten Systemschwingungen des Umrichter
systems aus Fig. 1 bzw. Fig. 4 mit einer beispielhaften Ampli
tude von ca. 150 V aufmoduliert sind. Das gleiche gilt u. U.
mit einer konstanten Amplitudenverschiebung für den asymmet
rischen Spannungsverlauf der Phase L2 gegen Erde, der in Fig.
9 gezeigt ist. Man erkennt, dass beide Phasen L1 und L2 und
damit auch die Zwischenkreisschienen P600 und M600 gleichtak
tig schwingen. D. h. diese werden stets "parallel" verschoben,
also ohne eine Phasenverschiebung.
Daran wird deutlich, dass das Problem möglicher Resonanzüber
höhungen im wesentlichen durch asymmetrische Ströme i hervor
gerufen wird. Aus diesem Grund lohnt sich die Betrachtung der
Anordnung als Gleichtaktsystem, wie diese ausschnittsweise in
Fig. 10 in Form einer Prinzipskizze einer asymmetrischen An
steuerung des Motors M aus dem Spannungszwischenkreis CZK ge
zeigt ist. Dabei wird somit davon ausgegangen, dass alle Mo
torphasen U, V, W bzw. L1 bis L3 eine durch die Motorwicklung
bedingte Induktivität Lσ bilden, die durch die Ableitkapazi
tät CM gegen Erde abgeschlossen wird.
Betrachtet man nun wiederum die beiden Phasen L1 und L2, nun
mehr jedoch gemeinsam im Gleichtaktsystem (im folgenden mit
L1& gekennzeichnet), so ergibt sich der in Fig. 11 gezeigte
Verlauf der Spannung gegen Erde. Aus der aus Fig. 6 und Fig. 7
erkennbaren "parallelen" Verschiebung der einzelnen Phasen
L1, L2 kann im Gleichtaktsystem für L1& in den Zuständen 2
und 4 kein Gleichtaktsignal skizziert werden, weil hier die
Phasen L1 und L2 auf unterschiedlichem Potential liegen (im
skizzierten Fall beträgt der Abstand eine Gleichspannung von
600 Volt). Weil nur zwei Phasen betrachtet werden, liegen
diese im Mittel gleichtaktig bei 0 Volt. In den übrigen Zu
ständen 1 und 3 entspricht der Spannungsverlauf von L1&
dem von L1 in Fig. 8 und L2 in Fig. 9.
Der in Fig. 11 gezeigte Spannungsverlauf von L1& im Gleich
taktsystem lässt sich dabei in eine Grundwelle GW und eine
Oberwelle OW trennen. Diese sind getrennt in Fig. 12 und Fig.
13 gezeigt.
Aus der Darstellung nach Fig. 12 ist der Spannungsverlauf der
Grundwelle GW zu entnehmen. Dabei wird deutlich, dass dieser
die gewünschten blockförmigen Schaltzustände beschreibt mit
-300 V in Zustand 1, 0 V in den Zuständen 2 und 4 aufgrund der
"parallelen" Verschiebung und +300 V im Zustand 3. Die in Fig.
13 gezeigte Oberwelle OW des Spannungsverlaufs L1& be
schreibt einen im wesentlichen konstanten sinusförmigen Ver
lauf mit einer Amplitude von beispielhaft 150 V.
Die Oberwelle bzw. Systemschwingung liegt somit in allen Zu
ständen 1 bis 4 am Motor M an, wodurch dieser Phase-Erde-
Schwingkreis, wie in Fig. 2 gezeigt, im Motor M ständig ange
regt wird. Wenn diese Systemschwingung nun in der Nähe einer
Motoreigenfrequenz liegt bzw. der Motor M eine ausgeprägte
Resonanz in der Nähe der Frequenz der Systemschwingung auf
weist, kann es zu unerwünschten Resonanzüberhöhungen kommen.
Ein "maximales" Aufschwingen dieses Phase-Erde-Schwingkreises
wird in der Regel lediglich durch die Brüche in der Oberwelle
aufgrund des Schaltens von einem Zustand in den nächsten ver
hindert.
Im Hinblick auf die vorangehend erwähnte systemtheoretische
Betrachtung der Problematik nach Fig. 4 hängt die Amplitude
einer solchen Systemschwingung fsys dabei im wesentlichen von
zwei Faktoren ab. Dies ist zum einen die intrinsische Dämp
fung im System, die umgekehrt proportional zur Güte des
Schwingkreises ist, wobei die Dämpfung mit steigender Fre
quenz zunimmt. Zum anderen ist es die Anregung, d. h. die Art
der Einspeisung (z. B. Diodeneinspeisung oder geregelte Ein
speisung) und die Höhe der Zwischenkreisspannung UZK.
Besonders ausgeprägte Systemeigenschwingungen lassen sich da
mit bei Umrichtersystemen beobachten, die viele Achsmodule W
und Motoren M sowie lange Motorleitungen LT haben.
Der Frequenzbereich der Systemeigenschwingungen fsys reicht
dabei in der Regel von ca. 10 kHz für große Umrichtersysteme
bis über 50 kHz für kleinere Umrichtersysteme.
Amplitude und Frequenz hängen somit von der Konfiguration und
dem Ausbaugrad des Systems ab, z. B.:
- - Art der Einspeisung E (geregelt oder ungeregelt)
- - Anzahl der Achsen bzw. Motoren M, die an einem Umrichter system UR betrieben werden
- - Länge der Leistungsleitungen LT
Es bleibt somit an dieser Stelle festzuhalten, dass Umrich
tersysteme mit Spannungszwischenkreis Eigenschwingungen der
Zwischenkreisschienen P600, M600 gegen Erde aufweisen können.
Diese sind besonders ausgeprägt bei mehrachsigen Systemen und
bei geregelten Netzeinspeisungen im Eingangsstromrichter E,
vor allem im Hochsetzstellerbetrieb. Damit wird der Motor M
im asymmetrischen System unabhängig von den Pulsmustern der
einzelnen Phasen U, V, W bzw. L1 bis L3 nahezu monofrequent
angeregt. Mit der Übertragungsfunktion H2(s) wird diese Anre
gung auf die Ausgangsseite, nämlich die Spannung US am Stern
punkt S gegen Erde, abgebildet.
Alle elektrischen Motoren M, gleich welcher Bauform, haben
qualitativ den in der Darstellung nach Fig. 14 gezeigten Amp
lituden-Frequenzgang A(f) ihrer Übertragungsfunktion H2(s)
gegen Erde. Dieser weist eine ausgeprägte Resonanzfrequenz
fres(mot) bzw. fres auf. Die Übertragungsfunktion H2(s) kann
dabei beschrieben werden als:
H2(s) = UP600/US.
Die Frequenz der ausgeprägten Resonanzüberhöhung des Motors
hängt von den induktiven und kapazitiven Elementen im Motor
gegen Erde ab und bestimmt sich damit nach:
mit LM = f(LPE) als wirksamer Induktivität und CM = f(CPE) als
wirksamer Kapazität des Motors M gegen Erdpotential PE bzw.
im Nullsystem. Die genauen Funktionen hängen dabei vom jewei
ligen Messverfahren und den verwendeten Ersatzschaltbildern
ab.
Bei mehreren Sternpunkten S liegt eine Parallelschaltung i
dentischer Schwingkreise vor. Die Kapazität pro Schwingkreis
bestimmt sich dabei nach:
Die Induktivität hängt von der Anzahl der in Reihe geschalte
ten Spulen ab, wobei vor allem in der Polspultechnik mehrere
Sternpunkte S vorkommen. Da die einzelnen Spulen als magne
tisch voneinander entkoppelt angesehen werden können, gilt
ferner:
mit n1S als Anzahl der Spulenbaugruppen bei einem Sternpunkt
S und AnzS der Anzahl der Sternpunkte S.
Damit gilt für Motoren gleicher Baugröße, aber unterschied
licher Verschaltung identischer Spulengruppen:
Der Einfluss der Motorgröße auf die Resonanzfrequenz fres kann
folgendermaßen abgeschätzt werden:
mit
A ∞ Nutfläche ∞ D.LG,
wobei D den Durchmesser und LG die Länge des Motors darstel
len.
Damit gilt für den Einfluss der Motorgröße bei ansonsten kon
stanten Eigenschaften:
Ohne Berücksichtigung der mit steigender Frequenz f zunehmen
den Eigendämpfung aufgrund von Wirbelstromverlusten, Ummagne
tisierungen etc. und insbesondere, wenn der Motor M als Ket
tenleiter K verstanden wird, was vor allem bei Motoren in
Polspultechnologie aufgrund der in Reihe geschalteten Spulen
gruppen makroskopisch plausibel erscheint, ergibt sich der in
Fig. 15 gezeigte Amplituden-Frequenzgang A(f). Dieser weist
mehrere lokale Maxima auf, welche mehrere Resonanzfrequenzen
fres1 bis fresn beschreiben, wobei die erste Resonanzüberhö
hung fres1, die bei der niedrigsten Frequenz liegt, dominant
ist und damit die bestimmende bzw. ausgeprägte Resonanzfre
quenz fres darstellt.
Es existieren somit Frequenzen, insbesondere die niedrigste
Resonanzfrequenz fres, bei denen am Motorsternpunkt S wesentlich
höhere Spannungen auftreten als an den Eingangsklemmen
des Motors M, die beispielsweise um den Faktor 3 bis 4 höher
liegen. Dabei ist festzustellen, dass die Resonanzüberhöhung
umso höher ist, je niedriger fres liegt. Besonders gefährdet
sind somit geometrisch große Torquemotoren, bei denen sich
über die Nutfläche und mehrere Sternpunkte S besonders leicht
Resonanzstellen fres bilden lassen, die in der Nähe oder genau
auf der Frequenz fsys der Systemeigenschwingungen liegen.
Diese Erkenntnisse sind bedeutsam, wenn man sich die Ketten
leiterstruktur K vor Augen hält, wie sie in Fig. 3 gezeigt
ist. Eine solche kann nämlich nicht nur makroskopisch bei Mo
toren in Polspultechnologie angenommen werden, sondern im
Prinzip auch bei anderen Bauformen. Dazu kann man den Motor M
mit seiner Motorwicklung auch ganz allgemein als einen aus
gleichen Vierpolen V1 bis Vn zusammengesetzten mikroskopi
schen Kettenleiter K betrachten, wie er in der Darstellung
nach Fig. 16 gezeigt ist. Jeder Vierpol V1 bis Vn umfasst da
bei eine Induktivität L, die mit einem ohmschen Widerstand R
in Reihe geschaltet ist. Die Ausgangsspannung fällt dabei pa
rallel zu einer Kapazität C ab, die mit L und R als Span
nungsteiler geschaltet ist.
Zur Verdeutlichung dieses Aufbaus soll zunächst noch einmal
näher auf die Kettenleiterstruktur K eingegangen werden. Dazu
ist in den Fig. 17 bis 19 der Aufbau einer Motorwicklung in
Polspultechnologie deren asymmetrischem elektrischen Ersatz
schaltbild gegenübergestellt. In der Darstellung nach Fig. 17
ist beispielhaft eine Spulengruppe in der Phase U gezeigt.
Eine jede Spulengruppe der Motorwicklung MW, bestehend aus
mehreren hintereinandergeschalteten Polspulen PS1 bis PS3,
sofern es sich um einen Aufbau in Polspultechnik handelt,
bildet bezüglich Erde einen makroskopischen LC-Kettenleiter
mit einer Induktivität L und einer Kapazität C. Anfang und
Ende dieses Kettenleiters K sind Eingangsklemme und Stern
punkt S des Motors M. Dieser Kettenleiter K hat, wie vorange
hend dargestellt, mehrere Resonanzfrequenzen fres.
Wird ein solcher Kettenleiter am Anfang (Phase gegen Erde)
z. B. sinusförmig mit seiner niedrigsten Eigenfrequenz fres er
regt, welche in der Regel am ausgeprägtesten ist, so kann er
am Ende (Sternpunkt S gegen Erde) eine wesentlich höhere
Spannung liefern als am Anfang. Diese Spannung kann im un
günstigsten Fall bis zum Durchschlag der Hauptisolation in
der Nähe des Sternpunkts S führen.
Eine solche sinusförmige Erregung kann vor allem durch eine
im vorangehenden beschriebene ungewollte Systemschwingung fsys
des gesamten Umrichtersystems erfolgen, welche den gewollten
Schaltvorgängen in den Leistungsteilen überlagert ist.
Der beschriebene Mechanismus ist am deutlichsten im Still
stand ausgeprägt, da hier alle Phasen U, V, W bzw. L1, L2, L3
gleichzeitig geschaltet werden. Die Eigenfrequenzen und Dämp
fungen des Kettenleiters K hängen von Aufbau der Motorwick
lung ab, z. B. von:
- - der Anzahl der Spulen pro Zweig
- - der Windungszahl (Induktivität)
- - der Gestalt der Spulen (Kapazität)
- - dem Verguss (Kapazität)
Die Darstellung nach Fig. 18 verdeutlicht, wie aus einem bei
spielhaften Wicklungsschema nach Fig. 17 und der Einbaulage
der Polspulen im Blechpaket B das asymmetrische Ersatzschalt
bild einer solchen Anordnung nach Fig. 19 hervorgeht.
Durch die geordnete Wicklung hat die erste Lage (gekennzeich
net durch ausgefüllte Kreise) einer Polspule PS1 bis PS3
stets eine größere Kapazität C gegenüber dem Blechpaket B
(Erdpotential) als die übrigen Lagen (gekennzeichnet durch
nicht ausgefüllt Kreise).
Die jeweilige Induktivität L wird durch die jeweilige Pol
spule PS1, PS2, PS3 selbst gebildet, wobei angenommen wird,
dass die Gegeninduktivität zwischen den Spulen zunächst vernachlässigt
werden kann, da bei den betrachteten Frequenzen
(z. B. 20 kHz) das Eisen den magnetischen Fluss nur noch wenig
verstärkt und lenkt. Dies wird dadurch bestätigt, dass das
Weglassen des Sekundärteils die Messwerte (Frequenz, Amplitu
de) kaum verändert.
Die gezeigte Struktur besitzt so viele Kettenleiterglieder (n
= 3) wie Polspulen PS1 bis PS3. Besteht ein Strang aus m pa
rallelgeschalteten Zweigen (Kettenstrukturen), so sind für
den Betrieb mit Nullzeiger NZ (gleichzeitiges Schalten aller
Eingangsklemmen) für die Phasen U, V, W somit m = 3 Zweige
parallel geschaltet.
In Fig. 19 nicht eingezeichnet ist die im System vorhandene
Dämpfung. Sie soll zunächst als ohmscher Widerstand R einer
jeden Induktivität L angesehen werden.
Im folgenden Beispiel wird für einen Motor M mit Hilfe der
Größen LZ, CM, m und n die Übertragungsfunktion der in Fig. 16
gezeigten Kettenleiterstruktur aus Vierpolen V1 bis Vn von
den Phasenklemmen zum Sternpunkt S berechnet.
Dabei wird mit CM die Wicklungs-Erd-Kapazität sowie mit
LZ, RZ die Impedanz eines Wicklungszweigs beschrieben. Unter
einem Wicklungszweig werden in diesem Fall die hintereinan
dergeschalteten Spulen von einer Phasenklemme U, V oder W bis
zu einem Sternpunkt S verstanden, wobei eventuell vorhandene
Parallelschaltungen innerhalb eines Strangs abgetrennt sind.
Daraus lassen sich die Parameter eines Kettenleiterglieds
bzw. Vierpols folgendermaßen bestimmen:
m: Anzahl der parallelen Zweige
n: Anzahl der Spulen in Reihe
n: Anzahl der Spulen in Reihe
Für den Verlustwiderstand R der Induktivität L wird zunächst
gesetzt, wobei der Wert für RZ im Reihenmodell bei
spielsweise bei 10 kHz ermittelt wird.
Dieser Wert kann nur ein erster Anhaltspunkt sein, da R stark
frequenzabhängig ist, und bei einer tieferen Frequenz als den
tatsächlich auftretenden Frequenzen ermittelt wird.
Die Z-Matrix eines einzelnen Vierpol-Glieds Z V lautet:
Daraus lässt sich die Kettenmatrix A V bilden:
Die A-Matrix des gesamten Kettenleiters K ist dann:
Ages = AV n
mit dem Element
Damit ist der Amplituden-Frequenzgang A(s) als komplexe Ver
allgemeinerung von A(f):
Nimmt man an, dass der Dämpfungswiderstand R mit der Frequenz
zunimmt, so würden die höheren Resonanzfrequenzen noch stär
ker gedämpft.
Bildet man aus der A-Matrix des gesamten Kettenleiters K die
Z-Matrix so ist das Element Zin gleich der Eingangsimpedanz
des Kettenleiters.
Daraus ergibt sich die Eingangsimpedanz:
Die Darstellung nach Fig. 20 zeigt nun eine Prinzipskizze ei
ner in einem Motor M gebildeten Kettenleiterstruktur K, wie
sie anlässlich von Fig. 3 erläutert wurde, nunmehr jedoch mit
einer erfindungsgemäßen transformatorisch in alle drei Phasen
U, V, W des Motors M eingekoppelten Impedanz Z.
Dies geschieht z. B. dadurch, dass jede Phase U, V, W des Mo
tors M, deren Wicklungsstrang einen Kettenleiters K dar
stellt, durch ein und denselben Magnetkern MK geführt wird,
der entweder aufgrund seiner Materialeigenschaften ausreihend
verlustbehaftet ist oder aber über eine Wicklung verfügt, die
mit einer Impedanz Z elektrisch kurzgeschlossen ist (so in
Fig. 20). Indem alle Phasen durch einen Magnetkern MK geführt
werden, werden nur die störenden Gleichtaktvorgänge im Hin
blick auf die Systemeigenschwingungen des Umrichtersystems
bedämpft.
Die Fig. 21 zeigt nun das transformatorische Ersatzschaltbild
zu der Anordnung nach Fig. 20. Der Magnetkern MK wird dabei
durch das Vierpol-Ersatzschaltbild eines Transformators mit
der Hauptinduktivität des Transformators bzw. der Gesamtinduktivität
des Koppelkerns LH1 sowie den Streuinduktivitä
ten Lσ1 und Lσ2 beschrieben. Die Impedanz Z besteht dabei aus
einer Reihenschaltung aus einem ohmschen Dämpfungswiderstand
Ra und einer parasitären Induktivität LR, die in der Regel
schon durch die Zuleitungen des Widerstands gebildet wird.
Selbstverständlich kann die Impedanz Z auch weitere Elemente
wie z. B. Kapazitäten umfassen, die dazu dienen, Lσ2 und LR zu
kompensieren.
Anhand dieses Ersatzschaltbildes für den Koppelkern MK und
die Impedanz Z lassen sich nun Ra und LH1 so bemessen, dass
eine befriedigende Dämpfungswirkung bei minimierten Verlusten
in der Impedanz Z erreicht wird. Dies ist der Fall, wenn eine
genügend große Zeitkonstante erzielt wird, die etwa der Hälf
te der niedrigsten Motor-Resonanzfrequenz fres entspricht.
Die Auslegung des ohmschen Anteils Ra hat dazu vorteilhafter
weise nach
zu erfolgen. Dabei beschreibt L die Induktivität und C die
Ableitkapazität eines Vierpoles V1. .Vn bzw. eines Kettenlei
ter-LC-Gieds wie in Fig. 16 oder Fig. 19 gezeigt.
Die Auslegung der Hauptinduktivität des Transformators bzw.
Gesamtinduktivität des Koppelkerns MK erfolgt vorteilhafter
weise nach
mit
mit fres als ausgeprägter Resonanzfrequenzfrequenz
des Motors M.
Daran wird ersichtlich, dass die Induktivität LH1 nicht durch
Sättigungseffekte reduziert werden sollte. Aus diesem Grund
sollte der Koppelkern MK so bemessen werden, dass er in allen
Betriebspunkten nicht in Sättigung gehen kann.
Aus der Darstellung nach Fig. 22 ist der Amplituden-Frequenz
gang A(f) gegen Erdpotential mit und ohne erfindungsgemäßer
transformatorisch in alle drei Phasen U, V, W des Motors M
eingekoppelter Impedanz Z gezeigt. Der ungedämpfte Verlauf
entspricht dem in Fig. 15 gezeigten mit der ersten Resonanz
frequenz als ausgeprägtester Resonanzfrequenz fres. Mit trans
formatorischer Bedämpfung der unerwünschten Gleichtaktvorgän
ge, wie vorangehend beschrieben bemessen, ergibt sich der
punktierte Verlauf, wo die Resonanzüberhöhung bei fres wesent
lich geringer ist. Sollte diese also in der Nähe der System
eigenfrequenz fsys des Umrichtersystems liegen, so sind keine
Resonanzüberhöhungen mit den geschilderten negativen Folgen
zu erwarten.
Vorteile der Erfindung sind zum einen eine Entlastung des
Isoliersystems gegen Erde, was die Zuverlässigkeit und Ro
bustheit des Motors steigert. Zum anderen können teure und
die Auslastung des Motors verringernde Zusatzisolierungen im
Motor entfallen, weil die Spannungsbelastung in Bereichen
bleibt, die nach heutigem Stand der Technik bei Niederspan
nungsmotoren als mit Standardwerkstoffen beherrschbar gelten.
Das gleiche Prinzip kann auch bei mehreren Motorsternpunkten
S angewandt werden, wie es z. B. in Linearmotoren oder Torque
motoren der Fall ist. Dazu wird jeweils für jeden Motorstern
punkt S eine geeignete Impedanz Z in alle zu einem einzelnen
Motorsternpunkt S führenden Motorphasen U, V, W transforma
torisch eingekoppelt. Im Prinzip sind Resonanzüberhöhungen
auch bei Motoren in sog. wilder Wicklung (Standard bei Nie
derspannungsmotoren) vorhanden, so dass die Erfindung sinnge
mäß auch für diese und andere Motoren als die zur Veranschaulichung
gewählten Motoren in Polspultechnologie einsetzbar
ist.
Claims (20)
1. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M), der aufgrund von Eigenschaften seiner
Wicklungsstränge einen Frequenzgang mit mindestens einer Re
sonanzfrequenz (fres) gegen Erdpotential aufweist, indem in
alle zu einem Motorsternpunkt (S) führenden Motorphasen (U,
V, W) eine Impedanz (Z) zur Bedämpfung von durch an den Mo
torphasen (U, V, W) asymmetrisch gegen Erde anregende System
schwingungen (fsys) des Umrichtersystems (LK, UR, L, M) in den
Wicklungssträngen hervorgerufenen kapazitiven Ableitströmen
gegen Erdpotential eintransformiert wird.
2. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M), der aufgrund von Eigenschaften seiner
Wicklungsstränge einen Frequenzgang mit mindestens einer Re
sonanzfrequenz (fres) gegen Erdpotential aufweist, insbesonde
re nach Anspruch 1, indem alle zu einem Motorsternpunkt (S)
führenden Motorphasen (U, V, W) durch einen verlustbehafteten
magnetisierbaren Koppelkern (MK) geführt werden.
3. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M) nach Anspruch 2, wobei der Koppelkern (MK)
eine Wicklung aufweist, die über eine Impedanz (Z) kurzge
schlossen ist.
4. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischenkreis-Umrichter
(UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M) nach Anspruch 2 oder 3, wobei alle zu einem
Motorsternpunkt (S) führenden Motorphasen (U, V, W) am Ein
gang des Motors (M) durch den verlustbehafteten Koppelkern
(MK) geführt werden.
5. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wo
bei die Impedanz (Z) einen ohmschen Widerstand (Ra) umfasst.
6. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M) nach Anspruch 5, wobei jeder Wicklungs
strang des Motors (M) einen LC-Kettenleiter (K) bildet und
der ohmsche Widerstand (Ra) nach
bemessen wird, wobei L die Induktivität und C die Ableit kapazität eines Kettenleiterglieds der LC-Kettenleiter struktur (K) darstellen.
bemessen wird, wobei L die Induktivität und C die Ableit kapazität eines Kettenleiterglieds der LC-Kettenleiter struktur (K) darstellen.
7. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Gesamt-
Induktivität (LH1) des mit dem Magnetkern (MK) gebildeten
Koppelkreises nach
bemessen wird, wobei vorzugsweise mit fres als ausgeprägter Resonanzfrequenz ist.
bemessen wird, wobei vorzugsweise mit fres als ausgeprägter Resonanzfrequenz ist.
8. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität, ins
besondere einer Netzeingangsdrossel (LK), betriebenen elekt
rischen Motor (M) mit mehreren Motorsternpunkten (S), insbe
sondere einem Linearmotor oder einem Torquemotor, wobei das
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche für jeden
Motorsternpunkt (S) durchgeführt wird, indem jeweils eine ge
eignete Impedanz (Z) in alle zu einem Motorsternpunkt (S)
führenden Motorphasen (U, V, W) eingekoppelt wird.
9. Verfahren zur Bedämpfung von Resonanzüberhöhungen an einem
Motorsternpunkt (S) bei einem an einem Spannungszwischen
kreis-Umrichter (UR) mit einer Netzeingangsdrossel (LK) be
triebenen elektrischen Motor nach einem der vorangehenden An
sprüche, wobei der Umrichter (UR) mit der Netzeingangsdrossel
(LK) zur Einspeisung (E) nach dem Hochsetzstellerprinzip be
trieben wird.
10. Elektrischer Motor zum Betrieb an einem Spannungszwi
schenkreis-Umrichter (UR) mit eingangsseitiger Induktivität,
insbesondere einer Netzeingangsdrossel (LK), mit einem durch
Wicklungsinduktivitäten (L) und Ableitkapazitäten (C) beding
ten Frequenzgang mit ausgeprägter Resonanz (fres) gegen Erdpo
tential, bei dem alle zu einem Motorsternpunkt (S) führenden
Motorphasen (U, V, W) durch einen verlustbehafteten magneti
sierbaren Koppelkern (MK) geführt sind.
11. Elektrischer Motor nach Anspruch 10, wobei der Koppelkern
(MK) eine Wicklung aufweist, die über eine Impedanz (Z) kurzgeschlossen
ist.
12. Elektrischer Motor nach Anspruch 10 oder 11, wobei der
Koppelkern (MK) am Eingang des Motors (M) angeordnet ist.
13. Elektrischer Motor nach Anspruch 11 oder 12, wobei die
Impedanz (Z) so ausgeprägt ist, dass diese durch an den Mo
torphasen (U, V, W) asymmetrisch gegen Erde anregende System
schwingungen (fsys) des Umrichtersystems (LK, UR, L, M) in den
Wicklungssträngen hervorgerufene kapazitive Ableitströme ge
gen Erdpotential bedämpft.
14. Elektrischer Motor nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
wobei die Impedanz (z) einen ohmschen Widerstand (Ra) um
fasst.
15. Elektrischer Motor nach Anspruch 14, wobei jeder Wick
lungsstrang des Motors (M) einen LC-Kettenleiter (K) bildet
und der ohmsche Widerstand (Ra) nach
bemessen ist, wobei L die Induktivität und C die Ableitkapa zität eines Kettenleiterglieds der LC-Kettenleiterstruktur (K) darstellen.
bemessen ist, wobei L die Induktivität und C die Ableitkapa zität eines Kettenleiterglieds der LC-Kettenleiterstruktur (K) darstellen.
16. Elektrischer Motor nach Anspruch 14 oder 15, wobei die
Gesamt-Induktivität (LH1) des mit dem Magnetkern (MK) gebil
deten Koppelkreises nach
bemessen ist, wobei vorzugsweise
mit fres als ausgeprägter Resonanzfrequenz ist.
bemessen ist, wobei vorzugsweise
mit fres als ausgeprägter Resonanzfrequenz ist.
17. Elektrischer Motor einem der Ansprüche 10 bis 16, wobei
der Koppelkern (MK) derart bemessen ist, dass dieser in kei
nem Betriebspunkt des Motors (M) in Sättigung geht.
18. Elektrischer Motor nach einem der Ansprüche 10 bis 17 mit
Wicklungssträngen in Polspultechnik, die jeweils eine Ketten
leiterstruktur (K) aus Induktivitäten (L) und Ableitkapazitä
ten (C) bilden, wobei die Impedanz (Z) zur transformatori
schen Bedämpfung dieser Kettenleiterstrukturen (K) dient.
19. Elektrischer Motor einem der Ansprüche 14 bis 18, wobei
die Impedanz (Z) so ausgeprägt ist, dass diese an den Motor
phasen (U, V, W) asymmetrisch gegen Erde anregende Gleich
taktströme des Umrichtersystems (LK, UR, L, M) in der Ketten
leiterstruktur (K) bedämpft.
20. Elektrischer Antrieb nach einem der Ansprüche 10 bis 17
in sogenannter wilder Wicklungstechnik, insbesondere Nieder
spannungsmotor, der aufgrund seines geometrischen und/oder
elektrischen Aufbaus niedrige Resonanzfrequenzen aufweist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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