DE10057566A1 - Kraftfahrzeug mit Crashelement für Vorderachsfahrschemel - Google Patents
Kraftfahrzeug mit Crashelement für VorderachsfahrschemelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Vorderwagen mit Längs-, Kotflügel-, Verbindungsträgern und Vorderachsfahrschemel, einen Vorderbau und einer den Fahrgastraum begrenzenden Stirnwand sowie mit wenigstens einem Crashelement zur Aufnahme von Formänderungsenergie bei einem im Wesentlichen frontalen Aufprall. Das Crashelement umfasst wenigstens ein im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichung angeordnetes, mit der Stirnwand verbundenes Rohr, welches in Längsrichtung unterschiedliche Steifigkeit aufweist. Dabei soll die Steifigkeit des Rohres in Fahrtrichtung nach vorne abnehmen. Das Rohr besteht dazu aus mehreren Rohrelementen, welche ineinander gepasst sind. Die Steifigkeit des Rohres nimmt, zumindest abschnittsweise, von vorn nach hinten stetig ab. Das Rohr ist der Länge nach beziehungsweise abschnittsweise mit einem Faserverbundwerkstoff versehen, welcher vorzugsweise Aramid-, Kohlefaser- und/oder Glasfaserwerkstoffe aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass die Stärke des Faserverbundwerkstoffs in Fahrtrichtung nach vorne abnimmt. Des Weiteren ist ein Rohr von der Erfindung umfasst, welches im Inneren der Länge nach beziehungsweise abschnittsweise mit einem Schaummaterial aus Metall- oder Kunststoffsubstrat versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Vorderwagen mit Trägerwerk und
Vorderachsfahrschemel, einem Vorderbau und einer den Fahrgastraum begrenzenden
Stirnwand sowie mit wenigstens einem Crashelement zur Aufnahme von
Formänderungsenergie bei einem im wesentlichen frontalen Aufprall.
Kraftfahrzeuge dieser Art sind bekannt. Der Vorderwagen dieser Kraftfahrzeuge ist dabei
so ausgelegt, dass durch Deformation einzelner Fahrwerkbauteile, wie des
Vorderachsfahrschemels beziehungsweise des Trägerwerks, insbesondere der Längs-,
Kotflügel- sowie Verbindungsträger, gezielt Formänderungsenergie aufgenommen
werden kann und somit der Insassenschutz gewährleistet wird. Durch die Deformation
von Fahrwerkbauteilen, welche der Vorderachse zugeordneten sind, wird in erster Linie,
der Fußraum der Fahrgastzelle geschützt. Dabei soll in der Anfangsphase des Crashs
möglichst viel kinetische Energie in Deformationsenergie umgewandelt werden. Gegen
Ende des Crashs soll sich die deformierte Konstruktion allerdings zunehmend steif
verhalten.
Bekannte Crashelemente sind als Träger in die Fahrwerkskonstruktion eingebunden. Die
DE 28 45 548 C2 beschreibt ein Fahrzeug der vorbeschriebenen Art mit einem oberen
und einem unteren Längsträger sowie mit einem Verbindungsträger, welcher die
Längsträger verbindet. Von einer Verbindungsstelle des oberen Längsträgers mit dem
Verbindungsträger erstreckt sich zur Stirnwand der Fahrgastzelle hin ein mit dem oberen
Längsträger im wesentlichen fluchtenden Stützträger. Der Stoßfänger stützt sich an der
Stirnwand der Fahrgastzelle ab und weist eine definierte Deformationszone auf. Die
Deformationszone ist nahe der Verbindungsstelle des oberen Längsträgers mit dem
Verbindungsträger angeordnet und derart ausgebildet, dass diese sich bei frontaler
Krafteinwirkung auf den oberen Längsträger zeitlich nach diesem, aber vor dem unteren
Längsträger verformt. Der Stützträger ist mit einem Querschnitt ausgestaltet, welcher von
der Deformationszone aus zur Stirnwand der Fahrgastzelle hin zunimmt. Das bedeutet,
dass der Stützträger entgegen der Fahrtrichtung stärker wird.
Nachteilig ist bei dieser Anordnung, dass bei einem Crash die Trägerkonstruktion
vollständig kollabiert und keine stabilisierende Wirkung mehr aufweist. Insbesondere,
wenn die Deformationszonen beim Aufprall vollständig verformt sind, wird von den
Trägern keine Deformationsenergie mehr aufgenommen, so dass dann die Deformation
im Fahrgastraum fortgesetzt wird, um weitere Energie aufzunehmen. Die Einwirkung auf
den Fahrgastraum hängt somit im Wesentlichen von der Länge des Vorderbaus sowie
von der dadurch möglichen Ausgestaltung der Deformationszonen an den Trägern ab.
Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Kraftfahrzeug zu Verfügung zu stellen, bei dem
durch konstruktive Maßnahmen die Aufnahme von Crashenergie bezogen auf den
Vorderachsfahrschemel kostengünstig erhöht werden kann.
Eine Lösung wird dadurch bereitgestellt, dass das Crashelement wenigstens ein im
Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung angeordnetes, mit dem Vorderachsfahrschemel
verbundenes Rohr umfasst, welches in Längsrichtung unterschiedliche Steifigkeit
aufweist und dass die Steifigkeit des Crashelementes in Fahrtrichtung nach vorne
abnimmt.
Dabei sind als Rohr im erfindungsgemäßen Sinne einfach gezogene rohrförmige
Metallkörper sowie ein- oder mehrschalige, vorzugsweise geschlossene, Profilkörper
vorgesehen. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht beim Crash über einen
größeren Zeitraum kinetische Energie in Deformationsenergie am Crashelement
umzuwandeln, wobei das Crashelement durch vorbestimmte Formänderung zusätzlich
Energie aufnimmt. Gegenüber herkömmlichen Trägerkonstruktionen sind dabei neben
den Längsträgern und Kotflügelträgern zusätzlich Crashelemente vorgesehen, welche
als Anbauteil oder als Bestandteil des Vorderwagens ausgestaltet sein können.
In der Anfangsphase des Crashs nimmt das erfindungsgemäße Crashelement viel
Crashenergie durch Verformung auf. In der Endphase des Crashs wird das
Crashelement zunehmend steifer. Gegenüber Crashgegnern führt die Aufnahme eines
größeren Anteils an Deformationsenergie im Fahrschemelverbund zu erheblich mehr
Sicherheit, wobei das Fahrzeug ein günstigeres Crashverhalten aufweist. Das
Crashelement weist keine tragende Funktion auf, sondern dient als Verbindungselement
oder Verlängerung der Konstruktion, womit die Aufnahme von Crashenergie bezogen auf
den Vorderachsenfahrschemel erhöht werden kann. Des Weiteren kann das
Crashelement von den Trägern des Vorderwagens gesonderte hergestellt und montiert
werden, so dass die Träger ohne die dem Crashelement zugeordneten zusätzliche
Funktionen bezüglich des Deformationsverhaltens herstellbar sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht, dass das Rohr aus
mehreren Rohrelementen besteht, welche ineinander gepasst sind und dass die
Steifigkeit des Rohres in Fahrtrichtung nach vorne, zumindest abschnittsweise, stetig
abnimmt. Hierdurch wird ein gleichmäßiger, vorbestimmter Crashverlauf bei der
Deformation des Crashelementes erreicht. Dies wird dadurch erreicht, dass das Rohr
aus dünnwandigem Stahl besteht, vorzugsweise mit einer Wandstärke kleiner als 2 mm
beziehungsweise dadurch, dass das Rohr unterschiedliche Wandstärke aufweist, welche
in Fahrtrichtung nach vorne abnimmt. Um die Steifigkeit des Crashelements insgesamt
zu verbessern, ist vorgesehen, dass das Rohr der Länge nach und/oder abschnittsweise
mit einem Faserverbundwerkstoff versehen ist, welcher vorzugsweise Aramid-,
Kohlefaser- und/oder Glasfaserwerkstoffe aufweist und dass die Stärke des
Faserverbundwerkstoffs in Fahrtrichtung nach vorne abnimmt.
Dies wird in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, dass der Faserverbundwerkstoff auf
dem Rohr aufgewickelt ist. Besonders günstig hat sich dabei erwiesen, dass der
Faserverbundwerkstoff einem Faservolumenanteil von wenigstens 60% aufweist.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Crashelements wird dadurch zur
Verfügung gestellt, dass das Rohr im Inneren der Länge nach und/oder abschnittsweise
mit einem Schaummaterial aus Metall- oder Kunststoffsubstrat versehen ist. Dabei
können bereits durch die Anordnung des Schaummaterials im Rohr Deformationszonen
und die Steifigkeit von bestimmten Abschnitten des Rohres vorbestimmt werden.
Dies wird in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, dass das Schaummaterial Aluminium-
oder Zinkschaum, vorzugsweise mit einer Dichte zwischen 0,3 und 0,9 g/cm3, umfasst.
Dabei kann das Schaummaterial entweder als Formmasse eingespritzt oder als
Formkörper in das Rohr eingebracht werden. In vorteilhafter Weise wird das
Schaummaterial dabei mit dem Rohr verbunden. Es hat sich des Weiteren als
zweckmäßig erwiesen, dass das Rohr gegenüber dem Metallschaum im Inneren
korrosionsgeschützt ist, vorzugsweise aus einem nichtrostenden Stahl besteht.
Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Rohr, der Metallschaum und/oder der
Faserverbundwerkstoff Knickzonen aufweisen und dass das Crashelement nach
Aufnahme einer vorbestimmten Energie an den Knickzonen in eine vorbestimmte
Richtung knickt. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise, bereits bei der Konstruktion des
Fahrschemels das Deformationsverhalten der Bauteile im Zusammenwirken mit dem
Crashelement zu bestimmen und somit an die jeweiligen Gegebenheiten des
Vorderwagens anzupassen.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform wird dadurch bereitgestellt, dass das
Crashelement mit dem Fahrschemel und/oder dem Vorderbau verbunden ist,
vorzugsweise angeschraubt oder angeschweißt ist. Dies wird in vorteilhafter Weise
dadurch erreicht, dass das Crashelement zur Verbindung wenigstens eine Konsole
und/oder einen Flansch aufweist. Um eine möglichst kompakte Bauform zu erreichen, ist
vorgesehen, dass das Crashelement als Verlängerung am Fahrschemels angeordnet,
vorzugsweise in den Fahrschemel integriert ist.
Derartige Crashelemente wirken in erster Linie in Fahrzeuglängsrichtung. Die aus
dünnwandigem Stahl bestehenden Rohre sind als vorgefertigte passgenaue Bauteile
gefügt, z. B. lasergeschweißt. Das Crashelement wird dabei vorzugsweise aus zwei oder
mehreren Rohren hergestellt, welche entgegen der Fahrtrichtung eine zunehmende
Dicke und somit eine ansteigende Steifigkeit aufweisen. Die Crashelemente werden mit
Deformationszonen versehen, beispielsweise Kerben, so dass ein gezieltes Einknicken
beim Crash ermöglicht wird. Jedes Crashelement ist mit dem Fahrschemel und dem
Vorderbau über Konsolen oder Flansche verschraubt, was eventuelle Reparaturen oder
den Austausch erleichtert. Alternativ können die Crashelemente angeschweißt werden.
Die Crashelemente sind in vorteilhafter Weise als Verlängerung des Fahrschemels
vorgesehen, z. B. eines IHU-Fahrschemels, oder sie können an bestehenden
Serienfahrschemeln als Verlängerungselemente angefügt werden. Die mittlere
Verschraubung des Vorderachsfahrschemels an den Längsträgern kann so ausgelegt
werden, dass im Crashfall ab einer bestimmten Energie die Verbindung abreißt und der
mittlere Bereich des Crashelements beziehungsweise des Fahrschemels in den hinteren
Bereich eingeschoben wird, womit das Fußverletzungsrisiko im Fahrgastraum vermindert
wird.
Des Weiteren sind erfindungsgemäß Crashelemente vorgesehen, welche eine
Hybridstruktur aufweisen. Sie bestehen aus einem dünnwandigen Stahlrohr mit
konstantem Durchmesser, vorzugsweise einem Durchmesser kleiner als 2 mm, welches
der Länge nach oder in Teilbereichen mit dem Faserverbundwerkstoff mittels einem
hochautomatisierten Wickelverfahren von außen versteift ist. Im Sinne einer optimalen
Crashauslegung wird das Rohr entgegen der Fahrtrichtung mit einer zunehmenden
Stärke umwickelt. Als Wickelmaterial kommen hierfür Aramid-, Kohlefaser- oder
vorzugsweise Glasfaserverbundwerkstoffe mit einem hohen Faservolumenanteil
beispielsweise größer als 60% in Frage. Im Crash wird der Faserverbundwerkstoff durch
das Ausknicken des Rohres zerstört, wodurch gegenüber dem einfachen Rohr
zusätzliche Crashenergie aufgenommen werden kann.
Crashelemente der vorgenannten Art können zusätzlich innen in Teilbereichen oder
entlang der ganzen Länge mit einem Schaummaterial gefüllt sein. Als Füllwerkstoff
kommen erfindungsgemäß Aluminium- oder Zinkschäume mit einer Dichte von 0,4 bis
0,8 g/cm3, sowie Kunststoffschäume in Frage. Der Schaumkern wird beim Crash extrem
komprimiert und nimmt aufgrund der porösen Struktur zusätzliche
Formänderungsenergie auf.
Bei dreifacher Hybridkonstruktion des Crashelementes, wobei das Rohr mit
Faserverbundwerkstoff und Schaummaterial versehen ist, trägt der Schaumwerkstoff zu
einem kontrollierten Kraftfluss von innen nach außen bei, so dass das Rohr gezielt
ausgebeult und dadurch der Faserverbundwerkstoff zerstört wird. Um
Kontaktkorrosionsprobleme zu vermeiden, ist als Rohrmaterial ein nichtrostender Stahl
wie z. B. der Nirosta H400 geeignet.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vorderwagen eines Kraftfahrzeugs mit erfindungsgemäßem
Crashelement in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Ausschnitt des Vorderwagens gemäß Fig. 1 mit Vorderachsfahrschemel in
Draufsicht von oben;
Fig. 3 verschiedene Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Crashelements im
Längsschnitt.
Fig. 1 zeigt einen Vorderwagen 1 eines Kraftfahrzeugs in Seitenansicht. Der
Vorderwagen 1 weist einen Vorderachsfahrschemel 2 sowie den oberen Längsträger 3
auf, welcher am Vorderbau 4 befestigt ist. Zwischen dem Vorderachsfahrschemel 2 und
dem oberen Längsträger 3 ist ein Verbindungsträger 5 angeordnet, welcher beide
verbindet. Zwischen dem Vorderbau 4 und dem Vorderachsfahrschemel 2 ist ein
Crashelement 6 angeordnet. Das Crashelement 6 ist mit dem Vorderbau 4 und dem
Vorderachsfahrschemel 2 fest verbunden. Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen, dass
das Crashelement 6 angeschweißt oder angeschraubt wird. Der obere Längsträger 3 ist
im Wesentlichen parallel zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet und mit seinem hinteren
Ende 7 fest mit der Stirnwand 8 des Fahrgastraumes verbunden.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des Vorderwagens 1 gemäß Fig. 1 mit dem
Vorderachsfahrschemel 2 in Draufsicht von oben ohne den Längsträger 3. Das
Crashelement 6 ist im Wesentlichen parallel zur Fahrzeuglängsrichtung zwischen
Vorderbau 4 und Vorderachsfahrschemel 2 angeordnet.
Fig. 3a zeigt eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Crashelements 6 im
Längsschnitt. Das Crashelement 6 besteht aus einem Rohr 9, welches zwei
Rohrelemente 10, 11 umfasst. Jedes der Rohrelemente 10, 11 weist eine andere
Wandstärke auf und hat somit entsprechend verschiedene Steifigkeit. Das Crashelement
6 ist in der Darstellung entsprechend seiner Lage im Fahrschemel 1 wiedergegeben.
Dabei liegt das Rohrelement 10 mit geringerer Wandstärke in Fahrtrichtung nach vorne
vor dem Rohrelement 11 mit größerer Wandstärke.
Im Falle eines Crashs wird das Rohrelement 10 durch den Vorderbau 4, welcher in der
Zeichnung nicht dargestellt ist zuerst beaufschlagt und nimmt Crashenergie auf, wobei
sich das Rohrelement 10 verformt. Dabei wird das Rohrelement 10 durch die Gegenkraft,
welche durch das steifere Rohrelement 11 erzeugt wird so gestaucht, dass es in das
Rohrelement 11 eingeschoben wird. Alternativ sind Ausgestaltungen des Rohres 9
vorgesehen, bei welchem das Rohrelement 11 in das Rohrelement 10 eingeschoben
wird. Bei weiter anwachsender Beaufschlagung wird das Rohrelement 11 anschließend
verformt und nimmt seinerseits Energie auf.
Erfindungsgemäß sind auch Rohrelemente 10, 11 vorgesehen, welche zwar gleiche
Wandstärke jedoch unterschiedliche Festigkeit aufweisen. Dabei ist eine mögliche
Ausführungsform dadurch gegeben, dass die Rohrelemente 10 und 11 aus dem gleichen
Material bestehen und mit verschiedenen Vergütungsverfahren behandelt worden sind.
Vorstellbar ist auch, dass die beiden Rohrelemente 10, 11 aus verschieden Materialien,
vorzugsweise Metallen mit unterschiedlicher Steifigkeit, bestehen und zusammengefügt
werden.
Fig. 3b zeigt ein erfindungsgemäßes Crashelement 6 aus einem dünnwandigen Rohr 9,
welches mit einem Faserverbundwerkstoff 12 umgeben ist. Der Faserverbundwerkstoff
12 weist in Fahrtrichtung nach vorne, die in der Zeichnung in Richtung des Pfeils Z weist,
verschiedene Steifigkeit auf. In der Zeichnung liegt das Crashelement 6 gemäß seiner
Lage im Fahrschemel 1. Dabei weist der Faserverbundwerkstoff 12 in Fahrtrichtung
vorne geringere Stärke auf als in Fahrtrichtung hinten.
Alternativ ist vom Gedanken der Erfindung auch ein derartiges Crashelement 6 umfasst,
welches neben der Beschichtung mit unterschiedlich starkem Faserverbundwerkstoff 12
zur Erzeugung unterschiedlicher Steifigkeit zusätzlich Rohre 9 gemäß Fig. 3a vorsieht,
welche darüber hinaus unterschiedliche Steifigkeit aufweisen, um diesen Effekt zu
verstärken.
Fig. 3c zeigt ein Crashelement 6 gemäß Fig. 3b mit einem dünnwandigen Rohr 9 und
Faserverbundwerkstoff 12, welches zusätzlich mit einer Schaummasse 13 ausgefüllt ist.
Dabei kommen erfindungsgemäß Aluminium- oder Zinkschäume mit einer Dichte von
vorzugsweise 0,4 bis 0,8 g/cm3, sowie Kunststoffschäume in Frage. Der Schaumkern
wird beim Crash extrem komprimiert und nimmt aufgrund der porösen Struktur
zusätzliche Formänderungsenergie auf. Der Schaumwerkstoff 13 erhöht die Steifigkeit
des Crashelements 6, wobei das Rohr 9 von Innen stabilisiert wird. Um definierte
Deformationen beim Crash zu begünstigen, kann der Schaumwerkstoff 13 mit Bereichen
14 geringerer Dichte und somit geringerer Steifigkeit versehen sein. Alternativ ist es
möglich diese Bereiche 14 ohne Schaumwerkstoff herzustellen. An diesen Bereichen 14
wird im Crashfalle die Deformation zuerst eintreten, so dass das Crashelement 6 in eine
vorbestimmte Richtung knickt.
Als eine Alternative zu der dargestellten Ausführungsform ist von der Erfindung auch ein
Crashelement 6 umfasst, welches ohne Faserverbundwerkstoff 12 ausschließlich als
Rohr 9 mit Schaumwerkstoff 13 gefüllt, hergestellt ist.
1
Vorderwagen
2
Vorderachsfahrschemel
3
oberer Längsträger
4
Vorderbau
5
Verbindungsträger
6
Crashelement
7
hinteres Ende
8
Stirnwand
9
Rohr
10
Rohrelement
11
Rohrelement
12
Faserverbundwerkstoff
13
Schaummasse
14
Bereich mit geringerer Dichte
Z Fahrtrichtung
Z Fahrtrichtung
Claims (14)
1. Kraftfahrzeug mit einem Vorderwagen (1) mit Trägerwerk (3) und
Vorderachsfahrschemel (2), einem Vorderbau (4) und einer den Fahrgastraum
begrenzenden Stirnwand (8) sowie mit wenigstens einem Crashelement (6) zur
Aufnahme von Formänderungsenergie bei einem im Wesentlichen frontalen
Aufprall, dadurch gekennzeichnet, dass das Crashelement (6) wenigstens ein im
Wesentlichen in Längsrichtung des Fahrzeugs angeordnetes, mit dem
Vorderachsfahrschemel (2) verbundenes Rohr (9) umfasst, welches
unterschiedliche Steifigkeit aufweist und dass die Steifigkeit des Crashelementes
(6) in Fahrtrichtung nach vorne abnimmt.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9) aus
mehreren Rohrelementen (10, 11) besteht, welche ineinander gepasst oder
gefügt sind und dass die Steifigkeit des Rohres (9) in Fahrtrichtung nach vorne, -
zumindest abschnittsweise, stetig abnimmt.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr
(9) aus dünnwandigem Stahl besteht, vorzugsweise mit einer Wandstärke kleiner
als 2 mm.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9)
unterschiedliche Wandstärke aufweist, welche in Fahrtrichtung nach vorne
abnimmt.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9)
der Länge nach und/oder abschnittsweise mit einem Faserverbundwerkstoff (12)
versehen ist, welcher vorzugsweise Aramid-, Kohlefaser- und/oder
Glasfaserwerkstoffe aufweist und dass die Stärke des Faserverbundwerkstoffs in
Fahrtrichtung nach vorne abnimmt.
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Faserverbundwerkstoff (12) auf dem Rohr (9) aufgewickelt ist.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Faserverbundwerkstoff (12) einem Faservolumenanteil von wenigstens 60%
aufweist.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9)
im Inneren der Länge nach und/oder abschnittsweise mit einem Schaummaterial
(13) aus Metall- oder Kunststoffsubstrat versehen ist.
9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schaummaterial (13) Aluminium- oder Zinkschaum, vorzugsweise mit einer Dichte
zwischen 0,3 und 0,9 g/cm3, umfasst.
10. Kraftfahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (9)
gegenüber dem Metallschaum im Inneren korrosionsgeschützt ist, vorzugsweise
aus einem nichtrostenden Stahl besteht.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das
Rohr(9), der Metallschaum (13) und/oder der Faserverbundwerkstoff (12)
Knickzonen (14) aufweisen und dass das Crashelement (6) nach Aufnahme einer
vorbestimmten Energie an den Knickzonen (14) in eine vorbestimmte Richtung
knickt.
12. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das
Crashelement (6) mit dem Fahrschemel (1) und/oder dem Vorderbau (4)
verbunden ist, vorzugsweise angeschraubt oder angeschweißt ist.
13. Kraftfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das
Crashelement (6) zur Verbindung wenigstens eine Konsole und/oder einen
Flansch aufweist.
14. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das
Crashelement (6) als Verlängerung am Fahrschemels (1) angeordnet,
vorzugsweise in den Fahrschemel (1) integriert ist.
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