DE10056971A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Ladezustandes einer Batterie - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Ladezustandes einer BatterieInfo
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Abstract
Verfahren zur Bestimmung des Ladezustands einer Batterie, insbesondere einer Fahrzeugbatterie, mit folgenden Schritten: DOLLAR A - Ermittlung eines ersten Batterieladezustands soc¶U0¶ auf der Grundlage einer Messung der Leerlaufspannung der Batterie, DOLLAR A - Ermittlung eines zweiten Batteriezustands soc¶i¶ auf der Grundlage einer Integration eines Batteriestromes über die Zeit und DOLLAR A - Bildung eines gewichteten Mittelwerts aus den ermittelten Batterieladezuständen soc¶U0¶ und soc¶i¶ zum Erhalt eines gemittelten Batterieladezustands soc.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Bestimmung des Ladezustands einer Batterie, insbesondere
einer Fahrzeug-Bleibatterie nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine entsprechende Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
In einem Kraftfahrzeug (oder einem anderen primär aus einem
Verbrennungsmotor mit Energie versorgten System) ist die
Funktionsfähigkeit der Starterbatterie des
Verbrennungsmotors eine der wichtigsten Voraussetzungen für
die Sicherstellung der Betriebsfähigkeit. Üblicherweise
wird der Verbrennungsmotor durch einen elektrischen
Anlasser gestartet, welcher die Energie für den
Startvorgang aus der sogenannten Starterbatterie bezieht.
Der Anlasser muß dazu für kurze Zeit ein Drehmoment
aufbringen, welches in der Lage ist, den Verbrennungsmotor
bei einer gewissen Mindestdrehzahl durchzudrehen. Dazu muß
durch den Anlasser ein genügend großer Strom fließen bzw.
an dem Anlasser eine ausreichend hohe Spannung anlegen. Ist
die Starterbatterie sehr kalt, teilweise entladen oder
stark gealtert, kann ihr Innenwiderstand so hoch werden,
daß Strom und Spannung nicht in ausreichendem Maße zur
Verfügung stehen, um den Startvorgang sicherzustellen. Eine
derartige Problematik ist beispielsweise in der DE 197 05 634 C2
beschrieben.
Es ist versucht worden, den Ladezustand einer Batterie,
insbesondere einer Fahrzeug-Bleibatterie, ausgehend von
einem bekanntem Anfangsladezustand, z. B. der Volladung,
durch Integration des Batteriestroms über die Zeit zu
bestimmen. Aufgrund von bei der Strommessung und der
Stromintegration auftretenden Fehlern, sowie aufgrund von
Batteriegasungsströmen auftretenden Fehlern muß hierbei
jedoch der Ladezustand in gewissen Abständen rekalibriert
werden. Hierzu ist es beispielsweise denkbar, die nach
längeren Ruhephasen, insbesondere länger als vier Stunden,
mit unbelasteter Batterie bestimmbare Ruhespannung zu
Verwenden, die proportional zum Ladezustand ist. Es ist
jedoch festzustellen, daß die Genauigkeit derartiger
Verfahren umgekehrt proportional zur Länge der Ruhephasen
ist, d. h., im Falle von Fahrzyklen mit kurzen Ruhephasen,
beispielsweise dem Taxibetrieb, führen derartige Verfahren
zu unbefriedigenden Ergebnissen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird angestrebt, die
Genauigkeit von Verfahren zur Ladezustandsbestimmung einer
Batterie insbesondere für Fahrzyklen mit kurzen Ruhephasen
zu verbessern.
Dieses Ziel wird erreicht durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 4.
Im Gegensatz zu bekannten Verfahren zur
Ladezustandsbestimmung, bei denen auf eine Stromintegration
mit Rekalibrierung zurückgegriffen werden muß, wird das
Stromintegral bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht
durch einen Kalibrierungswert ersetzt, sondern durch eine
aktuell messbare Leerlaufspannung U0 unter Bildung eines
gewichteten Mittelwertes korrigiert. Mit dieser Maßnahme
ist es möglich, auch kurze Ruhephasen, insbesondere weniger
als vier Stunden andauernde Ruhephasen, mit unbelasteter
Batterie zur Korrektur des Stromintegrals zu nutzen, so daß
insbesondere bei entsprechenden Fahrzyklen mit kurzen
Ruhephasen (insbesondere Taxibetrieb) bei der
Stromintegration auftretende Fehler gegenüber herkömmlichen
Verfahren relativ klein gehalten werden können. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß sich Fehler in der Ruhespannungsbestimmung aus
längeren Ruhepausen weniger stark auf den ermittelten
Ladezustand auswirken. Insgesamt wird durch das
erfindungsgemäße Verfahren die Genauigkeit der
Ladezustandsbestimmung bei Anwendung von
Stromintegrationsmethoden verbessert.
Die beschriebenen Vorteile gegenüber dem Stand der Technik
ergeben sich in analoger Weise bei einem Einsatz der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird der gewichtete Mittelwert
zum Erhalt des Ladezustands soc auf der Grundlage einer
Gleichung der Form
soc = (1 - gew).soci + gew.socU0 (1)
ermittelt, wobei gew ein Gewichtungsfaktor ist, für den
gilt 0 ≦ gew ≦ 1. Die Einführung eines derartigen
Gewichtungsfaktors ist rechnerisch relativ einfach zu
bewältigen, wodurch ein Softwareaufwand zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens gering gehalten werden
kann.
Es ist insbesondere bevorzugt, daß der Gewichtungsfaktor
auf der Grundlage einer Gleichung der Form
gew = 1 - exp(-tR/TR) (2)
gewählt wird, wobei tR der Dauer einer der Messung
vorangegangenen Ruhephase, und TR der Zeitkonstanten des
Einschwingvorgangs der Leerlaufspannung U0 auf die
Ruhespannung UR der Batterie entspricht. Hierbei wird
entsprechend üblicher Terminologie unter Ruhespannung UR
die sich nach längerem Leerlauf schließlich einstellende
Leerlaufspannung U0 verstanden, welche von der
Batterietemperatur und der Vorgeschichte (Ladung oder
Entladung vor der Ruhephase) abhängt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nun
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele,
insbesondere unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun
anhand der beigefügten Zeichnung weiter beschrieben. In
dieser zeigt
Fig. 1 ein Flußdiagramm zur Erläuterung einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird in einem Schritt 101 die Leerlaufspannung
einer Batterie, deren Ladezustand bestimmt werden soll,
ermittelt. Dieser Schritt wird zweckmäßigerweise während
oder unmittelbar nach einer Ruhephase bzw. unmittelbar vor
einem Startvorgang eines mit der Batterie in Wirkverbindung
stehenden Verbrennungsmotors durchgeführt. Auf der
Grundlage der ermittelten Leerlaufspannung U0 wird in einem
Schritt 102 in an sich bekannter Weise der Ladezustand
socU0 der Batterie berechnet.
In einem anschließenden Schritt 103 erfolgt die Ermittlung
des Integrals des Batteriestroms über die Zeit. Schritt 103
kann unmittelbar nach Einleitung des Startvorgangs, oder
auch zu einer beliebiger, Zeit während des Batteriebetriebes
durchgeführt werden. Zweckmäßige Zeitdauern, über welche
das Integral ermittelt wird, werden sich in an sich
bekannter Weise aus den konkreten Gegebenheiten ergeben.
In einem Schritt 104 wird anschließend auf der Grundlage
des ermittelten Batteriestromintegrals ein weiterer
Ladezustand soci berechnet.
Schließlich folgt in einem Schritt 105 die Bildung eines
Mittelwertes aus den ermittelten bzw. berechneten
Ladezustandswerten socU0 und soci zum Erhalt eines
gemittelten Ladezustands soc.
Eine Gewichtung für die Mittelwertbildung des Schrittes 105
erfolgt zweckmäßigerweise auf der Grundlage einer Gleichung
der Form
soc = (1 - gew).soci + gew.socU0, mit ≦ 0 ≦ gew 1.
Der Gewichtungsfaktor gew wird dabei abhängig von einer
Genauigkeit, insbesondere einer bekannten oder geschätzten
Genauigkeit, der ermittelten Ruhespannung UR gewählt, die
wiederum von der Dauer tR der Ruhephase abhängt. Als
zweckmäßig erweist es sich, einen Gewichtungsfaktor gew
gemäß einer Gleichung der Form
gew = 1 - exp(-tR/TR)
zu wählen.
Der Wert TR entspricht dabei der Zeitkonstanten des
Einschwingvorgangs der Leerlaufspannung U0 auf die
Ruhespannung UR, die von der Batterietemperatur und der
Vorgeschichte abhängt. Werden beispielsweise Werte soci =
0,8 und socU0 = 0,6 ermittelt, und ferner eine Ruhephase tR
= 0,5 TR vorausgesetzt, ergibt sich ein Gewichtungsfaktor
von 0,39, woraus sich der Batterieladezustand berechnen
lässt als
soc = 0,61.0,8 + 0,39.0,6 = 0,722.
Man erkennt eine Abweichung des so ermittelten Ladezustands
soc von einer einfachen Mittelwertbildung.
Für den Fall tR = TR ergibt sich ein Gewichtungsfaktor von
0,63, was im obigen Beispiel zu einem Batterieladezustand
soc = 0,674 führt.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird erreicht, daß
der Einfluß der Leerlaufspannung U0, welche mit zunehmender
Ruhephase immer genauer bekannt ist, verstärkt in die
Mittelwertbildung eingeht.
In Fig. 2 ist mit 20 eine Einrichtung zur Messung der
Leerlaufspannung einer Batterie bezeichnet. Ferner ist mit
21 eine Einrichtung zur Messung des Batteriestroms
bezeichnet. Diese Einrichtungen 20, 21 sind, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung nicht dargestellter A/D-Wandler,
mit einer Rechen- bzw. Controllereinrichtung 22 verbunden,
welche auf der Grundlage erhaltener Messwerte die
Batterieladezustände socU0 und Soci berechnet und die oben
beschriebene Mittelwertbildung zum Erhalt des gemittelten
Batterieladezustands soc durchführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Bestimmung des Ladezustands einer
Batterie, insbesondere einer Fahrzeugbatterie,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Ermittlung eines ersten Batterieladezustands socU0 auf der Grundlage einer Messung der Leerlaufspannung der Batterie,
- - Ermittlung eines zweiten Batteriezustands soci auf der Grundlage einer Integration eines Batteriestromes über die Zeit, und
- - Bildung eines gewichteten Mittelwerts aus den ermittelten Batterieladezuständen socU0 und soci zum Erhalt eines gemittelten Batterieladezustands soc.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der gewichtete Mittelwert zum Erhalt des Ladezustands soc
auf der Grundlage einer Gleichung der Form
soc = (1 - gew).soci + gew.socU0
ermittelt wird, wobei gew ein Gewichtungsfaktor ist, für den gilt 0 ≦ gew ≦ 1.
soc = (1 - gew).soci + gew.socU0
ermittelt wird, wobei gew ein Gewichtungsfaktor ist, für den gilt 0 ≦ gew ≦ 1.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gewichtungsfaktor gew auf der Grundlage einer Gleichung
der Form
gew = 1 - exp(-tR/TR)
gewählt wird, wobei
tR die Dauer einer vorangegangenen Ruhephase, und TR die Zeitkonstante des Einschwingvorgangs der Batterie- Leerlaufspannung U0 auf die Batterie-Ruhespannung UR entspricht.
gew = 1 - exp(-tR/TR)
gewählt wird, wobei
tR die Dauer einer vorangegangenen Ruhephase, und TR die Zeitkonstante des Einschwingvorgangs der Batterie- Leerlaufspannung U0 auf die Batterie-Ruhespannung UR entspricht.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (20, 22) zur Ermittlung des ersten Batterieladezustands socuo auf der Grundlage einer Messung der Leerlaufspannung der Batterie,
eine Einrichtung (21, 22) zur Ermittlung eines zweiten Batteriezustandes soci, auf der Grundlage einer Integration eines Batteriestromes über die Zeit, und
eine Einrichtung (22) zur Bildung eines gewichteten Mittelwerts aus den ermittelten Batterieladezuständen socU0 und soci zum Erhalt eines ermittelten Batterieladezustands soc.
eine Einrichtung (20, 22) zur Ermittlung des ersten Batterieladezustands socuo auf der Grundlage einer Messung der Leerlaufspannung der Batterie,
eine Einrichtung (21, 22) zur Ermittlung eines zweiten Batteriezustandes soci, auf der Grundlage einer Integration eines Batteriestromes über die Zeit, und
eine Einrichtung (22) zur Bildung eines gewichteten Mittelwerts aus den ermittelten Batterieladezuständen socU0 und soci zum Erhalt eines ermittelten Batterieladezustands soc.
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