DE10050063A1 - Verfahren und Vorrichtung zum rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes in dem Atemweg eines Tieres, Computerlesbares Speichermedium und Computerprogramm-Element - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes in dem Atemweg eines Tieres, Computerlesbares Speichermedium und Computerprogramm-ElementInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes für den Atemweg eines Tieres wird die dreidimensionale Struktur des Atemwegs ermittelt und unter Verwendung der dreidimensionalen Struktur wird ein Verfahren zum Ermitteln des Strömungsfeldes unter Einsatz eines nichtgitterangepassten Verfahrens durchgeführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes für den
Atemweg eines Tieres.
Die sogenannte Septumkorrektur, das heißt die chirurgisch
durchgeführte Veränderung des Atemweges im Nasenraum eines
Menschens ist ein sehr häufiger operativer Eingriff im
Bereich der Nasenchirurgie.
Bei einer solchen Operation ist es bekannt, zur Unterstützung
des operativen Eingriffs mittels eines Computertomographen
Bilder des interessierenden Bereichs, das heißt
beispielsweise des Nasenraums, von dem Patienten zu erfassen
und aufgrund der visuell erfassten Information die
Strukturveränderung des Atemwegs, das heißt der Nasenwände,
in dem Nasenraum durch operativen Eingriff zu verändern.
Berücksichtigt werden bei der Operation üblicherweise jedoch
lediglich strukturelle Information über den Aufbau, das heißt
die Struktur des Nasenraums des Patienten.
Die funktionelle Anatomie des Nasenraums wird jedoch bisher
im Rahmen der üblichen Septumkorrektur-Operationen nicht
berücksichtigt.
Weiterhin ist es bekannt, anhand einer vorgegebenen
"Standard-Nase", die einen vorgegebenen Nasenraum
berücksichtigt, die funktionelle Anatomie dadurch zu
ermitteln, dass das Strömungsfeld für den Nasenraum der
"Standard-Nase" ermittelt wird.
Die bekannte Vorgehensweise hat jedoch insbesondere den
Nachteil, dass die Ermittlung des Strömungsfeldes sehr
aufwendig ist, da sie auf einem Verfahren zum Ermitteln des
Strömungsfelds beruht, welches das Prinzip der
strukturangepassten Gitter verwendet, das heißt es werden um
die ermittelte Struktur des Nasenraumes "manuell" Gitter
definiert, auf deren Basis die Strömungsberechnungen
durchgeführt werden, wodurch das Strömungsfeld für den
Nasenraum der "Standard-Nase" ermittelt wird.
Aufgrund des erheblichen Aufwands der Erstellung der Gitter
für die Strömungsberechnung ist jedoch diese Vorgehensweise
nicht für den praktischen Einsatz im Rahmen der
Septumkorrektur für unterschiedliche Patienten mit den
jeweils individuellen Nasenstrukturen einsetzbar.
Es ist darauf hinzuweisen, dass bei den derzeit üblichen
Septumkorrektur-Operationen nur eine Erfolgsquote von
ungefähr 50% zu verzeichnen ist, das heißt es wird nur bei
ungefähr der Hälfte aller Septumkorrektur-Operationen
tatsächlich eine Verbesserung für den Patienten hinsichtlich
seiner Atemwegsbeschwerden erreicht.
Grundlagen über die praktische Rhinologie sowie die
funktionelle Anatomie der Nasenstruktur eines Menschen sind
in [1] zu finden.
Weiterhin ist aus [2] ein Verfahren und ein allgemein
erhältliches Computerprogramm beschrieben zum Ermitteln eines
Strömungsfeldes unter Einsatz der sogenannten kartesischen
Gitter-Technik.
Die Verfahren der kartesischen Gitter-Technik sind
insbesondere dadurch charakterisiert, dass sie nicht an die
Geometrie der Struktur, für die das Strömungsfeld ermittelt
werden soll, angepasst sind, wie dies beispielsweise bei den
sogenannten gitterangepassten Verfahren zur Ermittlung eines
Strömungsfeldes (Body-Fitting-Verfahren) der Fall ist.
Gemäß dem in [2] beschriebenen Verfahren und dem als
"Clawpack" bezeichneten Computerprogramm wird der
berücksichtigte Bereich, für den das Strömungsfeld für eine
gegebene Struktur ermittelt werden soll, in kartesische
Gitterelemente vorgegebener Form und Größe ohne
Berücksichtigung der Struktur unterteilt.
In einem weiteren Schritt wird für die einzelnen
Gitterelemente des kartesischen Gitters bestimmt,
- - ob das jeweilige Gitterelement sich innerhalb des durch die Struktur begrenzten Raumes, beispielsweise dem Innenraum eines Fahrzeugs oder eines Flugzeugs, befindet,
- - ob die Wände der Struktur unmittelbar durch ein solches Gitterelement, welches dann als Randgitter bezeichnet wird, verläuft, oder
- - ob die Gitterelemente außerhalb der Struktur, das heißt außerhalb der Wände,
liegen.
Die auf diese Weise bestimmten drei unterschiedlichen
Kategorien von Gitterelementen werden unterschiedlich
behandelt.
So wird gemäß dem in [2] beschriebenen Verfahren angepasst an
die Strömungsveränderung, die in den sogenannten
Phantomzellen, das heißt den Gitterelementen, die sich
innerhalb der Struktur befinden, die Strömung in den
Randgittern bestimmt.
Die Belegung der Phantomzellen, das heißt der Phantom-
Gitterelemente, kann beispielsweise erfolgen auf die in [3]
beschriebene Weise.
Das in [2] und [3] beschriebene Verfahren wird gemäß dem Stand
der Technik lediglich eingesetzt zur Ermittlung eines
Strömungsfeldes beispielsweise im Bereich der
Kraftfahrzeugsimulation oder auch der Flugzeugsimulation.
Weiterhin sind aus [4] und [5] weitere Verfahren zum
Ermitteln eines Strömungsfeldes bekannt.
Allen aus [2], [3], [4], und [5] bekannten Verfahren ist
gemein, dass sie keine an die Geometrie strukturangepasste
Gitter benötigen im Gegensatz zu dem bekannten Prinzip der
strukturangepassten Gitter, wie es oben beschrieben worden
ist.
Die aus [2], [3], [4], und [5] bekannten Verfahren werden im
Weiteren als Nicht-strukturangepasste Gitter-Verfahren zum
Ermitteln eines Strömungsfeldes bezeichnet.
Das in [4] beschriebene Verfahren wird auch als Methode der
zellularen Automaten bezeichnet.
Das in [5] beschriebene Verfahren wird auch als Lattice-
Boltzmann Methode bezeichnet.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zum
rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes für den
Atemweg eines Tieres anzugeben, welches gegenüber der
bekannten Vorgehensweise schneller durchführbar ist und sich
somit für den Einsatz zum Ermitteln eines Strömungsfeldes für
den Atemweg für unterschiedliche individuelle Tiere,
beispielsweise für unterschiedliche individuelle Menschen,
eignet.
Das Problem wird durch das Verfahren und die Vorrichtung zum
rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes für den
Atemweg eines Tieres, vorzugsweise eines Menschen, durch ein
Computerlesbares Speichermedium und ein Computerprogramm-
Element mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
Bei einem Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln eines
Strömungsfeldes für den Atemweg eines Tieres wird die
dreidimensionale Struktur des Atemwegs des Tieres ermittelt,
beispielsweise unter Einsatz eines bildgebenden Verfahren,
beispielsweise unter Verwendung eines Computertomographen,
mittels dem Strukturbilder des Atemwegs ermittelt werden.
Die dreidimensionale Struktur wird in diesem Fall aus den
Computertomographie-Bildern des Atemwegs, beispielsweise des
Nasenraums oder des oberen Atemwegs des Tieres,
beispielsweise des Menschen, ermittelt.
Unter Verwendung der ermittelten dreidimensionalen Struktur
des Atemwegs wird ein Verfahren zum Ermitteln des
Strömungsfeldes für den Atemweg des Tieres durchgeführt.
Das Strömungsfeld und damit der Strömungsfluss von Luft in
dem Atemweg des Tieres wird mittels eines Nicht-
strukturangepassten Gitter-Verfahrens ermittelt.
Ein solches Nicht-strukturangepasstes Gitter-Verfahren
basiert nicht auf dem Prinzip strukturangepasster Gitter.
Als Nicht-strukturangepasstes Gitter-Verfahren kann
beispielsweise das Verfahren zum Ermitteln des
Strömungsflusses basierend auf dem Prinzip der sogenannten
kartesischen Gitter-Technik eingesetzt werden.
Alternativ kann als Nicht-strukturangepasstes Gitter-
Verfahren kann beispielsweise das Verfahren zum Ermitteln des
Strömungsflusses basierend auf der Methode der zellularen
Automaten, wie sie in [4] beschrieben ist, eingesetzt werden.
Weiterhin kann alternativ als Nicht-strukturangepasstes
Gitter-Verfahren beispielsweise das Verfahren zum Ermitteln
des Strömungsflusses basierend auf der in [5] beschriebenen
Lattice-Boltzmann Methode eingesetzt werden.
Mittels des Verfahrens zum Ermitteln des Strömungsfeldes wird
somit das Strömungsfeld für den Atemweg des Tieres ermittelt.
Die Vorrichtung weist einen Prozessor auf, der derart
eingerichtet ist, dass die oben beschriebenen
Verfahrensschritte durchführbar sind.
Weiterhin ist ein Computerlesbares Speichermedium vorgesehen,
in dem ein Computerprogramm zum Ermitteln des Strömungsfeldes
für den Atemweg eines Tieres gespeichert ist, die oben
dargestellten Verfahrensschritte aufweist.
Ein Computerprogramm-Element zum Ermitteln des
Strömungsfeldes für den Atemweg eines Tieres weist die oben
beschriebenen Verfahrensschritte auf, wenn es von einem
Prozessor ausgeführt wird.
Durch die Erfindung wird es somit möglich, beispielsweise für
den in seiner Struktur sehr komplexen Nasenraum eines Tieres
bzw. eines Menschen, der sich ferner erheblich von Tier zu
Tier unterscheidet, schnell zu ermitteln, wodurch eine
patienten-angepasste, den operativen Eingriff zur
Septumkorrektur simulativ unterstützenden, Korrektur des
Atemwegs ermöglicht wird, da die funktionelle Anatomie des
Nasenraums bzw. des oberen Atemwegs berücksichtigt wird.
Auf diese Weise wird es möglich, im Rahmen der Operation zur
Korrektur des Septums auch die funktionelle Anatomie, das
heißt beispielsweise die Strömungseigenschaften der
eingeatmeten und ausgeatmeten Luft durch den Nasenraum des
Patienten vor dem operativen Eingriff zu ermitteln und bei
einer geplanten Änderung des Nasenraums, das heißt einer
strukturellen Veränderung des Atemwegs, die aufgrund der
Simulation voraussichtlich entstehenden
Strömungseigenschaften innerhalb des veränderten Atemwegs zu
ermitteln.
Damit wird es für den Chirurgen auf einfache Weise möglich,
unterschiedliche Änderungen des Atemwegs schon vor der
Operation hinsichtlich seiner wahrscheinlichen Auswirkungen
auf die veränderten Strömungseigenschaften hin zu überprüfen,
wodurch die Erfolgsquote eines solchen operativen Eingriffs
erheblich verbessert wird.
Ein weiterer erheblicher Vorteil der Erfindung ist darin zu
sehen, dass diese Ermittlung auch von einem mathematisch
nicht vorgebildeten Arzt durchgeführt werden kann, da dieses
Programm lediglich die dreidimensionalen Strukturdaten,
beispielsweise geliefert von ohnehin während einer solchen
Operation im Voraus bekannter Computertomographie-Bilder
gelieferten Bilddaten verwertet.
Ein spezielles Fachwissen hinsichtlich der mathematischen
Simulation von strömungsmechanischen Aspekten und einer
manuellen Gittererzeugung für eine Strömungsberechnung sind
somit für den Chirurgen nicht erforderlich.
Ein weiterer erheblicher Vorteil der Erfindung ist darin zu
sehen, dass aufgrund der nicht mehr erforderlichen
aufwendigen körperangepassten Rechengitter, die ja an die
Strukturen manuell angepasst werden mussten, das Verfahren
erheblich schneller und einfacher durchführbar ist und auch
zur Erstellung der Gitter kein Expertenwissen mehr
erforderlich ist.
Ferner sind durch die Erfindung nunmehr auch sehr komplexe
Geometrien, das heißt insbesondere die komplexen Strukturen
der Nasenräume berücksichtigbar.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die ermittelten Strukturbilder einer Segmentierung
unterzogen werden, im Rahmen dessen die Koordinaten der
einzelnen Wände des Nasenraums oder auch des oberen Atemwegs
des Tieres ermittelt werden.
Durch diese Weiterbildung wird eine weitere Verbesserung der
Genauigkeit im Rahmen der Ermittlung der dreidimensionalen
Struktur des Atemwegs erreicht, wodurch die Gesamtgenauigkeit
der Ergebnisse erheblich verbessert wird.
Die Erfindung kann gemäß einer Ausgestaltung beispielsweise
für die Ermittlung eines Strömungsfeldes für den Nasenraum
eines Tieres, vorzugsweise eines Menschen, eingesetzt werden.
Alternativ kann die Erfindung jedoch auch zur Ermittlung
eines Strömungsfeldes im Bereich des oberen Atemwegs eines
Tieres, beispielsweise eines Menschen, beispielsweise
beginnend von dem Rachenraum (Pharynx), sich erstreckend über
den Kehlkopf (Larynx) und die Luftröhre (Trachea) bis zu den
Bronchien, eingesetzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel ist in den Figuren dargestellt und
wird im Weiteren näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Ablaufdiagramm, in dem die einzelnen Schritte des
Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt sind;
Fig. 2 eine Skizze eines Computertomographen, der mit einem
Computer verbunden ist, gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 ein Computertomographie-Bild, in dem die
zweidimensionale Struktur eines Nasenraums als
Schnittdarstellung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt ist;
Fig. 4 eine Skizze eines kartesischen Gitters mit einer
Vielzahl von Gitterelementen und einer
zweidimensionalen Struktur, anhand der das Verfahren
gemäß der kartesischen Gitter-Technik erläutert wird.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung 200 mit einem Computertomographen
201, mit dem der Kopf 202 eines Patienten, insbesondere
dessen Nasenraum 203 als Computertomogramm, das heißt als
eine Vielzahl von Schnittbildern 204, die in ihrer Gesamtheit
ein dreidimensionales Bild des aufgenommenen Bereichs
ergeben, aufgenommen wird.
Die Schnittbilder 204 werden von dem Computertomographen 201
an einen mit dem Computertomographen 201 über ein Kabel 205
verbundenen Computer 206 übermittelt und diesem über eine
Eingangs-Ausgangs-Schnittstelle 207 einem Speicher 208, der
mit der Eingangs-/Ausgangs-Schnittstelle 207 über einen
Computerbus 209 gekoppelt ist, gespeichert.
Ferner weist der Computer 206 einen Prozessor 210 auf, der
derart eingerichtet ist, dass das im Weiteren beschriebene
Verfahren auf die gespeicherten Computertomographie-Bilder
204 ausgeführt wird.
Mit dem Computer 206 ist ferner über die Eingangs-/Ausgangs-
Schnittstelle 207 und über ein zweites Kabel 211 ein
Bildschirm 212 verbunden, auf dem die einzelnen
Computertomographie-Bilder bzw. die Ergebnisse des
Verfahrens, beispielsweise das Strömungsfeld in graphischer
oder textueller Form einem Benutzer des Computers 206
dargestellt wird.
Über ein drittes Kabel 213 ist der Computer 206, das heißt
insbesondere die Eingangs-/Ausgangs-Schnittstelle 207 mit
einer Computermaus 214 und über ein viertes Kabel 215 mit
einer Tastatur 216 verbunden.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der
Computer 206 mit seiner Funktionalität auch in dem
Computertomographen 201 selbst integriert sein kann.
In dem Speicher 208 sind somit eine Vielzahl
zweidimensionaler Schnittbilder des Nasenraums 203 des
Patienten 202 gespeichert, die insgesamt eine
dreidimensionale Darstellung des Nasenraums 203 ergeben.
Fig. 3a zeigt ein erstes Schnittbild entlang einer ersten
Schnittebene durch den Nasenraum 203 eines Patienten.
Der Nasenraum 203 wird begrenzt durch Seitenwände 301, 302,
die den Atemweg, entlang der eingeatmete oder ausgeatmete
Luft geführt wird, bestimmt.
Fig. 3b zeigt eine zweite Schnittansicht in einer zweiten
Ebene, die oberhalb der ersten Schnittebene aus Fig. 3a liegt,
mit weiteren Seitenwänden als sich ergebende Struktur, die
entsprechend im Verlauf aus der Fig. 3a und weiteren
Schnittbildern, die nicht dargestellt sind, ergeben.
Somit ergibt sich bei Vorliegen eines vollständigen
Computertomogramm-Bildes eines Nasenraums 203 ein kompletter
dreidimensionaler Verlauf von Seitenwänden, die den Atemweg
durch den Nasenraum eines Patienten definieren und somit die
dreidimensionale Struktur des Nasenraums bilden.
Aus den aufgenommenen und gespeicherten Computertomographen-
Bildern 303, 304 werden unter Einsatz bekannter
Segmentierungstechniken der Bildverarbeitung die
Computertomographen-Bilder 303, 304 in Teilelemente
segmentiert derart, dass die Wände des Nasenraums jeweils als
zusammenhängende Bildsegmente segmentiert werden.
Unter Verwendung der segmentierten Nasenwände werden die
Positionen, das heißt die relativen Koordinaten des Verlaufs
der Seitenwände innerhalb der Computertomographen-Bilder 303,
304 ermittelt.
Das Ergebnis ist ein zusammenhängender Verlauf der durch die
Seitenwände bestimmten dreidimensionalen Struktur, entlang
der gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung das
Strömungsfeld ermittelt werden soll, um zu bestimmen, wie der
Strömungsfluss eingeatmeter bzw. ausgeatmeter Luft durch den
Nasenraum bestimmt wird.
Für jedes Computertomographen-Bild 303, 304 wird ein
kartesisches Gitter, wie in Fig. 4 beispielhaft dargestellt,
gebildet, wodurch das Bild in einzelne Gitterelemente 401
(kartesisches Gitter 400) unterteilt wird.
In einem weiteren Schritt werden die Gitterelemente 401 in
drei unterschiedliche Arten von Gitterelementen gruppiert,
nämlich in:
- - erste Gitterelemente 402, die außerhalb der durch die dreidimensionale Struktur, das heißt außerhalb der Seitenwände des insbesondere durch die Wandlinien definierten Raums liegen;
- - zweite Gitterelemente 403, die auch als Randelemente bezeichnet werden, durch welche sich die jeweilige Wandstruktur zumindest teilweise erstreckt; und
- - dritte Gitterelemente 404 als sogenannte Phantom- Gitterelemente, die sich vollständig innerhalb des durch die Struktur definierten Innenraums, das heißt den Atemweg, durch den die Luft eingeatmet bzw. ausgeatmet wird, befinden.
In einem weiteren Schritt werden für die einzelnen
Gitterelemente 402, 403, 404 unter Verwendung des in [2]
beschriebenen Verfahrens jeweils ein Strömungsfeld ermittelt,
das die Angabe der Geschwindigkeit der durchströmenden Luft,
deren Dichte und den Druck der Luft in dem entsprechenden
Nasenraum aufweist.
Die Phantom-Gitterelemente 404 werden gemäß dem in [3]
beschriebenen Verfahren belegt.
Im Rahmen der Strömungsfeldermittlung wird von einer
Druckdifferenz zwischen Nasenraumeingang und Übergang des
Nasenraums in den Kehlkopfraum von 50 Pascal bis 100 Pascal
ausgegangen.
Das in [2] beschriebene Verfahren sowie die Vorgehensweise
aus [3] sind als Computerprogramm in dem Speicher 208 des
Computers 206 gespeichert und werden von den Prozessor 210
entsprechend ausgeführt.
Ergebnis des Verfahrens ist ein Strömungsfeld für den
gesamten Nasenraum, das heißt für jede dreidimensionale
Gitterzelle, definiert durch das kartesische Gitter 401 über
alle Computertomographie-Bilder 303, 304, die in dem Speicher
208 des Computers 206 gespeichert sind.
Das Strömungsfeld wird dem Benutzer auf dem Bildschirm 212
dargestellt, beispielsweise mittels graphischer Darstellung,
das heißt der Strömungsfluss wird über entsprechend der
Intensität des Strömungsflusses markierten und farbig
gehaltenen Linien in das durch die Vielzahl der
Computertomographen-Bilder gebildeten dreidimensionalen
Computertomographen-Bild markiert.
In einer alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, das
Verfahren auf den oben dargestellten oberen Atemweg
einzusetzen, alternativ oder zusätzlich zu dem Bestimmen des
Strömungsfeldes für den Nasenraum eines Patienten.
Fig. 1 zeigt zusammengefasst das oben beschriebene Verfahren
in Form eines Ablaufdiagramms 100.
In einem ersten Schritt (Schritt 101) werden die
Computertomographen-Bilder des interessierenden Bereichs des
Patienten, beispielsweise des Nasenraums 203, erfasst und in
einem weiteren Schritt (Schritt 102) in dem Speicher 208 des
Computers 206 gespeichert.
Nach Segmentierung und Ermittlung der Wände des Nasenraums,
die den Atemweg eingeatmeter und ausgeatmeter Luft durch den
Nasenraum hindurch definieren (Schritt 103) wird der Verlauf
der dreidimensionalen Struktur der Wände in dem Nasenraum,
die den Atemweg definieren, bestimmt (Schritt 104).
Mittels des bestimmten Koordinatenverlauf der Wände des
Nasenraums wird mittels des in [2] und [3] beschriebenen
Verfahrens, das heißt mittels eines Verfahrens, welches auf
der kartesischen Gitter-Technik basiert, ein Strömungsfeld
ermittelt und in einem letzten Schritt (Schritt 106) dem
Benutzer des Systems auf dem Bildschirm dargestellt.
Selbstverständlich kann das Verfahren wiederholt ausgeführt
werden auf manuell veränderte digitalisierte
Computertomographie-Bilder, um geplante Veränderungen der
Wände in dem Nasenraum zu simulieren und dem sich aufgrund
einer solchen geplanten Veränderung ergebenden
Strömungsfeldes operative Ergebnisse zu simulieren.
In diesem Dokument sind folgende Veröffentlichungen zitiert:
[1] G. Rasp et al. Praktische Rhinologie, Urban & Schwarzenberg Verlag, G. von Grevers (Herausgeber), S. 1-47, ISBN 3-541-16341-0, 1998
[2] J. O. Langseth und R. J. LeVeque, A Wave Propagation Method for Three-Dimensional Hyperbolic Conservation Laws, erhältlich am 09.07.2000 im Internet unter der URL- Adresse: http:/ /www.amath.washington.edu/~rjl/clawpack.html
[3] H. Forrer, Second Order Acurate Boundary Treatment for Kartesian Grid-Methods, Research Report Nr. 96-13, Seminar für angewandte Mathematik Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz, S. 1-21, September 1996
[4] S. Ulam, Random processes and transformations, Proceedings of the International Congress on Mathematics, Vol. 2, S. 264-275, 1950
[5] G. McNamara und G. Zanetti, Use of the Boltzmann equation to simulate lattice-gas automata, Physical Review Letters, Vol. 61, S. 2332-2335, 1988
[1] G. Rasp et al. Praktische Rhinologie, Urban & Schwarzenberg Verlag, G. von Grevers (Herausgeber), S. 1-47, ISBN 3-541-16341-0, 1998
[2] J. O. Langseth und R. J. LeVeque, A Wave Propagation Method for Three-Dimensional Hyperbolic Conservation Laws, erhältlich am 09.07.2000 im Internet unter der URL- Adresse: http:/ /www.amath.washington.edu/~rjl/clawpack.html
[3] H. Forrer, Second Order Acurate Boundary Treatment for Kartesian Grid-Methods, Research Report Nr. 96-13, Seminar für angewandte Mathematik Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz, S. 1-21, September 1996
[4] S. Ulam, Random processes and transformations, Proceedings of the International Congress on Mathematics, Vol. 2, S. 264-275, 1950
[5] G. McNamara und G. Zanetti, Use of the Boltzmann equation to simulate lattice-gas automata, Physical Review Letters, Vol. 61, S. 2332-2335, 1988
Claims (13)
1. Verfahren zum rechnergestützten Ermitteln des
Strömungsflusses von Luft in dem Atemweg eines Tieres,
bei dem die dreidimensionale Struktur des Atemwegs ermittelt wird, und
bei dem unter Verwendung der ermittelten dreidimensionalen Struktur des Atemwegs ein Verfahren zum Ermitteln des Strömungsflusses, welches nicht auf dem Prinzip strukturangepasster Gitter basiert, durchgeführt wird, womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt wird.
bei dem die dreidimensionale Struktur des Atemwegs ermittelt wird, und
bei dem unter Verwendung der ermittelten dreidimensionalen Struktur des Atemwegs ein Verfahren zum Ermitteln des Strömungsflusses, welches nicht auf dem Prinzip strukturangepasster Gitter basiert, durchgeführt wird, womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem als Verfahrens zur Ermittlung des Strömungsflusses
ein Verfahren der kartesischen Gitter-Technik durchgeführt
wird, womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg
ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem als Verfahrens zur Ermittlung des Strömungsflusses
ein Verfahren der zellularen Automaten durchgeführt wird,
womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem als Verfahrens zur Ermittlung des Strömungsflusses
ein Verfahren gemäß Lattice-Boltzmann durchgeführt wird,
womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem der Strömungsfluss in dem Nasenraum des Tieres
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem der Strömungsfluss in dem oberen Atemweg des Tieres
ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem die dreidimensionale Struktur aus Strukturbildern des
Atemwegs ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
bei dem eine Vielzahl von Computertomographie-Bildern des Atemwegs als Strukturbilder aufgenommen wird, und
bei dem die dreidimensionale Struktur aus den Computertomographie-Bildern ermittelt wird.
bei dem eine Vielzahl von Computertomographie-Bildern des Atemwegs als Strukturbilder aufgenommen wird, und
bei dem die dreidimensionale Struktur aus den Computertomographie-Bildern ermittelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
bei dem bei der Ermittlung der dreidimensionalen Struktur die
Strukturbilder segmentiert werden, wodurch die Position der
Wände des Atemwegs ermittelt werden.
10. Vorrichtung zum Ermitteln des Strömungsflusses von Luft
in dem Atemweg eines Tieres,
mit einem Prozessor, der derart eingerichtet ist, dass
folgende Schritte durchführbar sind:
- - die dreidimensionale Struktur des Atemwegs wird ermittelt, und
- - unter Verwendung der ermittelten dreidimensionalen Struktur des Atemwegs wird ein Verfahren zum Ermitteln des Strömungsflusses, welches nicht auf dem Prinzip strukturangepasster Gitter basiert, durchgeführt, womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt wird.
11. Computerlesbares Speichermedium, in dem ein
Computerprogramm zum Ermitteln des Strömungsflusses von Luft
in dem Atemweg eines Tieres gespeichert ist, das, wenn es von
einem Prozessor ausgeführt wird, folgende Verfahrensschritte
aufweist:
- die dreidimensionale Struktur des Atemwegs wird
ermittelt, und
- - unter Verwendung der ermittelten dreidimensionalen Struktur des Atemwegs wird ein Verfahren zum Ermitteln des Strömungsflusses, welches nicht auf dem Prinzip strukturangepasster Gitter basiert, durchgeführt, womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt wird.
12. Computerprogramm-Element zum Ermitteln des
Strömungsflusses von Luft in dem Atemweg eines Tieres, das,
wenn es von einem Prozessor ausgeführt wird, folgende
Verfahrensschritte aufweist:
- - die dreidimensionale Struktur des Atemwegs wird ermittelt, und
- - unter Verwendung der ermittelten dreidimensionalen Struktur des Atemwegs wird ein Verfahren zum Ermitteln des Strömungsflusses, welches nicht auf dem Prinzip strukturangepasster Gitter basiert, durchgeführt, womit der Strömungsfluss von Luft in dem Atemweg ermittelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000150063 DE10050063A1 (de) | 2000-10-10 | 2000-10-10 | Verfahren und Vorrichtung zum rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes in dem Atemweg eines Tieres, Computerlesbares Speichermedium und Computerprogramm-Element |
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DE2000150063 DE10050063A1 (de) | 2000-10-10 | 2000-10-10 | Verfahren und Vorrichtung zum rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes in dem Atemweg eines Tieres, Computerlesbares Speichermedium und Computerprogramm-Element |
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ID=7659221
Family Applications (1)
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DE2000150063 Ceased DE10050063A1 (de) | 2000-10-10 | 2000-10-10 | Verfahren und Vorrichtung zum rechnergestützten Ermitteln eines Strömungsfeldes in dem Atemweg eines Tieres, Computerlesbares Speichermedium und Computerprogramm-Element |
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Country | Link |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006010609A2 (de) * | 2004-07-27 | 2006-02-02 | Friedrich-Alexander- Universität Erlangen- Nürnberg | Verfahren zur darstellung von dreidimensionalen strömungsdaten und wandbelastungen in fluidführenden gefässen, insbesondere blutgefässen, unter verwendung der lattice-boltzmann-methode |
DE102005035181A1 (de) * | 2004-07-27 | 2006-03-23 | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | Verfahren zur Darstellung von dreidimensionalen Strömungsdaten und Wandbelastungen in fluidführenden Gefäßen, insbesondere Blutgefäßen, unter Verwendung der Lattice-Boltzmann-Methode |
-
2000
- 2000-10-10 DE DE2000150063 patent/DE10050063A1/de not_active Ceased
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DE102005035181B4 (de) * | 2004-07-27 | 2006-06-01 | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | Verfahren zur Darstellung von dreidimensionalen Strömungsdaten und Wandbelastungen in fluidführenden Gefäßen, insbesondere Blutgefäßen, unter Verwendung der Lattice-Boltzmann-Methode |
WO2006010609A3 (de) * | 2004-07-27 | 2006-10-05 | Univ Friedrich Alexander Er | Verfahren zur darstellung von dreidimensionalen strömungsdaten und wandbelastungen in fluidführenden gefässen, insbesondere blutgefässen, unter verwendung der lattice-boltzmann-methode |
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