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Die Erfindung betrifft die Verwendung
von Fluorpropan als Spurengas zur Bestimmung der funktionellen Residualkapazität (FRC)
von Lungen während
einer Beatmung.
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Die FRC-Bestimmung bei der Beatmungstherapie
im Allgemeinen und bei der Diagnose der Lungenreife von beatmeten
Früh- und
Neugeborenen im . Besonderen kann bei der Einleitung und Verfolgung
der erforderlichen Therapiemaßnahmen
hilfreich sein. Gleichzeitig lassen sich durch ein solches Verfahren
intrapulmonale Gasverteilungsstörungen quantifizieren.
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Die funktionelle Residualkapazität (FRC)
gilt als eine wichtige, aufschlußreiche Größe für die Beatmung eines Patienten,
ihre Messung hat jedoch bisher noch keinen Eingang in den klinischen
Alltag gefunden wegen des erheblichen apparativen Aufwands. Die
Messung der FRC ist bisher nur aus dem klinischexperimentellen Bereich
bekannt.
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Die FRC-Bestimmung bei einem Patienten kann
auf verschiedene Weise erfolgen. Eine bei gesunden Patienten im
Lungenfunktionslabor bekannte Methode ist die Bodyplethysmographie,
bei der der Patient in einer luftdicht verschlossenen Kammer sitzt
und das Lungenvolumen anhand der atemabhängigen Luftdruckschwankungen
in der Kammer bestimmt werden kann. Diese Methode ist sehr aufwändig und
lässt sich
nicht bei Intensivpatienten einsetzen.
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Eine weitere Methode sind die sogenannten Auswaschverfahren.
In einem offenen Atmungskreis wird entweder der in der Lunge enthaltene
Stickstoff oder ein zuvor eingewaschenes Inertgas, in der Regel
ein im Blut schwer lösliches
Gas, durch ein anderes Gas ausgewaschen, das heißt durch dieses Gas ersetzt.
Nach diesem Prinzip arbeiten Stickstoffauswaschverfahren, Edelgasauswaschverfahren
und Schwefelhexafluoridauswaschverfahren. Die Berechnung der FRC
erfolgt über
die Messung der Menge des ausgewaschenen Indikatorgases und seiner Konzentration
in der Lunge vor und nach dem Auswasch, wobei sich die FRC als Quotient
aus dem ausgewaschenen Indikatorgasvolumen und der Differenz zwischen
der Indikatorgaskonzentration vor dem Auswasch und der Indikatorgaskonzentration nach
dem Auswasch ergibt. Die verwendeten Indikatorgase sollen in der
Lunge des Patienten keine physiologischen, toxischen oder metabolischen
Reaktionen hervorrufen. Darüber
hinaus sollen sie möglichst nicht
im Blut löslich
sein, um die Massenbilanz, auf der die Berechnung der FRC nach dem
Auswaschverfahren beruht, nicht zu verfälschen.
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Bei der FRC-Bestimmung mittels Stickstoffauswaschung
wird dem Patienten kurzzeitig eine erhöhte Sauerstoffkonzentration,
beispielsweise 100 vol. %, angeboten oder ein Teil des Stickstoffs
durch ein Edelgas ersetzt bei gleichbleibender Sauerstoffkonzentration.
Für die
Stickstoffauswaschung mit Hilfe einer erhöhten Sauerstoffkonzentration
wird im Gegensatz zur Stickstoffauswaschung mit Hilfe von Edelgasen
kein zusätzliches
Gas bei einem Beatmungsgerät
benötigt,
weil Sauerstoff und normale Atemluft dort normalerweise zur Verfügung stehen. Beim
Einsatz für
Früh- und
Neugeborene gibt es jedoch Vorbehalte gegen eine Erhöhung der
Sauerstoffkonzentration wegen des Verdachts dabei auftretender retrolentaler
Fibroplasie, die in Folge zu einer Augenerblindung führen kann.
Bei Intensivpatienten, die eine hohe Sauerstoffkonzentration benötigen, kann
umgekehrt die Sauerstoffkonzentration nicht ohne weiteres gesenkt
werden, ohne eine Unterversorgung mit Sauerstoff zu riskieren. Die
Messung der Stickstoffkonzentration bei der Auswaschung ist darüber hinaus
technisch sehr aufwändig, da
Stickstoff schwer nachweisbar ist. Sie kann zum Beispiel mit einem
Massenspektrometer erfolgen.
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Lachgas, N2O,
wird seit langem als Inhalationsanästhetikum eingesetzt. Es ist
aufgrund seines Lichtabsorptionsverhaltens relativ schnell und genau durch
infrarotoptische Messmethoden nachweisbar. Von daher liegt es nahe,
Lachgas in geringen Konzentrationen als Spurengas zur FRC-Bestimmung einzusetzen.
Allerdings wird Lachgas vom Blut schnell aufgenommen, und ein erheblicher
Anteil an Lachgas, in etwa 40 %, kann somit nicht wieder unmittelbar
ausgewaschen werden, wodurch die zur FRC-Bestimmung erforderliche
Massenbilanz verfälscht
wird.
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Das Auswaschverfahren kann auch mit
sogenannten Spurengasen, beispielsweise Edelgasen, anstelle von
Stickstoff betrieben werden.
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Edelgase, zum Beispiel Helium oder
Argon, sind aus physiologischen Gründen gut für die FRC-Bestimmung geeignet.
Sie sind inert, wirken weder toxisch noch in geringen Konzentrationen
narkotisierend und werden nur in unbedeutenden Mengen im Blut gelöst. Sie
sind nicht brennbar und thermisch stabil. Bei einem solchen Auswaschverfahren wird
zunächst
das Edelgas in einer geringen Konzentration, etwa 1 vol. %, bei
der Beatmung des Patienten zudosiert, bis sich ein Gleichgewicht
in der Lunge eingestellt hat. Dann wird die Dosierung abgeschaltet und
das Edelgas anschließend
mit normaler Atemluft wieder ausgewaschen. Dabei werden Konzentration und
Volumenstrom der Ausatemluft kontinuierlich gemessen. Verwendet
man Edelgase als Spurengas, so kommen auch hier zur Konzentrationsmessung hauptsächlich Massenspektrometer
infrage, die für den
alltäglichen
klinischen Einsatz ungeeignet sind.
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Auch Methan und Butan können als
Spurengase bei der FRC-Bestimmung eingesetzt werden. In geringen
Konzentrationen sind sie physiologisch unbedenklich, mit infrarotoptischen
Methoden sind sie gut nachweisbar. Als Nachteil erweist sich, dass
Methan und Butan brennbar sind und in gewissen Mischungsverhältnissen
explosiv. Ein explosives Mischungsverhältnis ist etwa ein Anteil von
4,1 vol. % an Methan in gewöhnlicher
Atemluft. Nun wird im Gegensatz zur FRC-Bestimmung bei spontan atmenden Patienten
bei Intensivpatienten oft eine höhere
Sauer stoffkonzentration benötigt
als die normalerweise in Luft vorhandene von etwa 21 vol. %. Mit
steigender Sauerstoffkonzentration nimmt aber auch die Explosionsgefahr
bei Methan und Butan deutlich zu, so dass die Konzentration dieser
Gase zur Vermeidung eines explosiven Gasgemisches nur sehr gering
sein darf. In Anbetracht solcher Risiken ist der Einsatz von Methan
und Butan nicht angezeigt, insbesondere nicht in der Intensivmedizin.
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Alternativ zum Auswasch kann man
auch den Einwasch von Spurengas mit Hilfe von Konzentrations- und
Volumenstrommessungen analysieren, das heißt die Nettobilanz des in die
Lunge des Patienten strömenden
Spurengases ziehen.
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Zur Bestimmung der FRC durch ein
Auswaschverfahren sowie ein entsprechendes Einwaschverfahren sind
daher inerte, für
den Patienten unbedenkliche Spurengase gesucht, die mit einem kleinen
Sensor patientennah gemessen werden können. Der Sensor selbst muss
ein sehr schnelles Zeitverhalten haben. Bei der Neugeborenenbeatmung muss
die Reaktion in weniger als 25 Millisekunden erfolgen, denn nur
so ist eine hinreichende Auflösung des
zeitlichen Verlaufs der Spurengaskonzentration möglich, wie sie für die Bestimmung
der FRC durch ein Auswaschverfahren erforderlich ist. Ist der Sensor
im Hauptstrom des Atmungskreises angeordnet, so sollte er möglichst
klein sein, damit der Totraum nicht unnötig vergrößert wird, was zu einer Verschlechterung
der Beatmungs- qualität
führt.
Besonders bei Früh-
und Neugeborenen führt
ein vergrößerter Totraum
zu einer schlechteren Ausspülung von
Kohlendioxid, damit zu einer Hyperkapnie.
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In der
EP 0 653 183 B1 wird als Spurengas Schwefelhexafluorid
genannt. Schwefelhexafluorid, SF
6, ist seit
langem als Spurengas zur FRC-Bestimmung bekannt. Schwefelhexafluorid
gilt als inert und lässt
sich gut durch infrarotoptische Gassensoren nachweisen, wobei es
im Wellenlängenbereich
von 10,6 Mikrometer absorbiert.
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Ein Nachteil von Schwefelhexafluorid
ist, dass es in großen
Höhen der
Atmosphäre
zu einer sehr hohen Absorption des Sonnenlichts und damit zu einer
Erwärmung
der Umwelt führen
kann. Deshalb steht Schwefelhexafluorid zur Diskussion im Zusammenhang
mit dem „Treibhauseffekt". Es sollte möglichst
durch umweltfreundlichere Gase ersetzt werden. Für Schwefelhexafluorid ist außerdem ein MAK-Wert
(maximale Arbeitsplatzkonzentration) von 0,1 vol vorgeschrieben.
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Die
DE 196 06 470 A1 beschreibt ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Bestimmung der funktionellen Residualkapazität durch
Einspülung
von Helium. Am Ende eines Atemzyklus wird dabei eine definierte
Zugabe von Helium gestartet. Die Helium-Konzentration wird bei jedem
Atemzyklus inspiratorisch und exspiratorisch ermittelt. Die Differenz
wird über
mehrere Atemzyklen integriert. Aus der Summe der in der Lunge des
Patienten verbleibenden Heliummengen wird schließlich die Größe der funktionellen
Lungenresidualkapazität
bestimmt. Schwierigkeiten bei der Verwendung von Helium als Spurengas ergeben
sich durch eine vergleichsweise aufwendige Konzentrationsmessung
sowie einen hohen Preis für Helium.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Spurengas zur Verwendung für
die Bestimmung der funktionellen Residualkapazität (FRC) der Lungen eines Patienten
oder Probanden anzugeben, das einfach nachweisbar, physiologisch
unbedenklich und umweltverträglich
ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die
im Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Die Verwendung von Fluorpropanen
als Spurengas hat mehrere Vorteile. Fluorpropane sind als Treibmittel
für Spraydosen
bekannt, wo sie als Ersatzstoffe für die aus Umweltschutzgründen verbotenen
Fluorchlorkohlenwasserstoffe gelten. Fluorpropane sind darüber hinaus
gut nachweisbar über
infrarotoptische Messgeräte,
da sie Infrarotstrahlung deutlich absorbieren im Wellenlängenbereich zwischen
3 und 10 Mikrometern. Fluorpropane sind als Spurengase auch deshalb
besonders geeignet, weil weder metabolische noch toxische Wirkungen
auf den Menschen bekannt sind. Ihre Löslichkeit im Blut ist sehr
gering, und sie sind weder brennbar noch explosiv. Sie wirken nicht
narkotisierend und sind nach heutigem Erkenntnisstand weder belastend
für die Umwelt
noch sind sie bedenklich für
die Gesundheit des Menschen.
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In einem Auswaschverfahren zur Bestimmung
der funktionellen Residualkapazität (FRC) mit Fluorpropan gewinnt
man einen Wert für
die FRC über
die Formel
wobei A = 1, ..., n aufeinanderfolgende
Atemzüge
seit Beginn der Auswaschphase sind, V
1,
..., V
A die zugehörigen Volumina des ausgeatmeten
Atemgases und K
1, ..., K
A die über den
jeweiligen Atemzug gemittelten Fluorpropankonzentrationen im ausgeatmeten Atemgas.
K
0 bezeichnet die endtidale Fluorpropankonzentration
zu Beginn der Auswaschphase, die beispielsweise 0,8% beträgt, K
n die beim letzten berücksichtigten Atemzug n.
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In einer weiteren vorteilhaften Abwandlung des
oben genannten Verfahrens zur Bestimmung der FRC wird ein physiologisch
begründetes
Abbruchkriterium für
die Messungen der Fluorpropankonzentrationen und der Volumina beim
ausgeatmeten Atemgas zur Bestimmung der FRC herangezogen, das unmittelbar
am Konvergenzverhalten der aus den Messwerten berechneten Werte
für die
FRC orientiert ist.
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Wenn keine Gasverteilungsstörungen in
der Lunge des Patienten vorliegen, entspricht der aus dem ersten
Atemzug in einer Auswaschphase berechnete Wert
für die funktionelle Residualkapazität im Wesentlichen
auch den weiteren, aus mehreren aufeinanderfolgenden Atemzügen in der
Auswaschphase berechneten Werten für die FRC.
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Liegen Gasverteilungsstörungen in
der Lunge des Patienten vor, so nehmen die Werte
für die funktionelle Residualkapazität in der
Regel am Anfang zu und konvergieren anschließend gegen einen Endwert. Zeichnet
sich eine solche Konvergenz ab, so ist dies ein sinnvolles Abbruchkriterium
für ein Verfahren
zur Bestimmung der funktionellen Residualkapazität (FRC) von Lungen.
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Die Konvergenz der Werte FRC1, ..., FRCn lässt sich
beispielsweise daran erkennen, dass eine vorgegebene Anzahl zuletzt
berechneter Werte FRCA, zum Beispiel der
drei zuletzt berechneten Werte FRCn-2, FRCn-1 und FRCn, innerhalb
eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt. Der Toleranzbereich kann
zum Beispiel 5 bis 20% vom zuletzt berechneten Wert FRC betragen.
Der zuletzt berechnete Wert FRCn ist die
funktionelle Residualkapazität.
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Einerseits liefern die ersten Atemzüge in der Auswaschphase
aufgrund des exponentiellen Abklingens der Fluorpropankonzentration
die größten Konzentrationsdifferenzen
und somit genaue Werte für die
FRC, andererseits sind gerade die ersten Werte besonders empfindlich
im Hinblick auf Gasverteilungsstörungen
in der Lunge. Deshalb ist bei Verteilungsstörungen die Auswertung von mehreren
Atemhüben
wünschenswert.
Bei den Atemzügen
am Ende der Auswaschphase werden die Werte für die Fluorpropankonzentrationen
sehr klein und können
sich bereits im Bereich der Messunsicherheit befinden. Aus diesem
Grunde wird üblicherweise
in der Praxis bei einer Summierung über die gesamte Auswaschmenge
nach bestimmten Kriterien abgebrochen, zum Beispiel bei Unterschreiten
der Messunsicherheit oder nach einer festgelegten Anzahl von Atemhüben.
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Die Bestimmung der FRC kann vom Anwender
einzeln initiiert werden oder automatisch in einer festen zeitlichen
Abfolge vorgegeben werden, um beispielsweise einen längerfristigen
Trend unter den Auswirkungen einer Beatmungstherapie auszumachen.
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Die Zuleitung von Spurengas für die Dosierung
kann zum Beispiel aus einer Druckgasflasche erfolgen, in der ausreichend
Spurengas für
mehrere Durchläufe,
das heißt
Einwaschungen, vorrätig
ist. Das Gas Heptafluorpropan hat in einer Druckgasflasche beispielsweise
einen Druck von 2,9 Bar bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius.
Es liegt dann in der Flüssigphase
vor und steht für
die Dosierung flüssig
oder gasförmig
zur Verfügung.
Die Druckgasflasche kann in einen dafür vorgesehenen Adapter eingesteckt
werden, wodurch gleichzeitig ein Ventil an der Zapfstelle geöffnet oder
auch eine Membran an der Zapfstelle durchstoßen wird. In entleertem Zustand
kann die Druckgasflasche vom Adapter entfernt und wiederbefüllt oder
wiederverwertet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein
Beatmungsgerät
mit einem daran angeschlossenen Patienten, mit dem die funktionelle Lungenresidualkapazität unter
Verwendung von Fluorpropan als Spurengas bestimmt werden kann,
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2 den
von einem Gassensor gemessenen zeitlichen Verlauf der Fluorpropankonzentration im
Beatmungskreislauf am Mundstück
zum Patienten während
einer Auswaschphase,
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3 den
von einem Volumenstromsensor gemessenen zeitlichen Verlauf des exspiratorischen Volumenstroms
des ausgeatmeten Atemgases im Beatmungskreislauf am Mundstück zum Patienten während einer
Auswaschphase,
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4 den
von einem Gassensor gemessenen zeitlichen Verlauf der Fluorpropankonzentration im
Beatmungskreislauf am Mundstück
zum Patienten während
einer Einwaschphase.
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In 1 ist
beispielhaft ein Beatmungsgerät 16 mit
einem daran angeschlossenen Patienten 15 gezeigt. Das Beatmungsgerät 16 ist
mit einer Druckluftquelle 1 über ein Ventil 3 und
mit einer Sauerstoffquelle 2 über ein Ventil 4 verbunden.
Mit Hilfe der Ventile 3 und 4 werden die Gase
aus der Druckluftquelle 1 und der Sauerstoffquelle 2 im
gewünschten Mischungsverhältnis und
mit dem gewünschten
Gasvolumenstrom in einer Leitung 5 zusammengeführt. Fluorpropan
aus einer Versorgungsflasche 6 wird mit einem Druckminderer 7 zunächst auf
einen konstanten Druck geregelt und über ein Ventil 8 dem
Gasvolumenstrom in der Leitung 5 zudosiert. Über eine
Recheneinheit 18 wird die Zusammensetzung des dem Patienten 15 über den
Inspirationszweig 9 zugeführten Gasgemisches, bestehend
aus Druckluft, Sauerstoff und Fluorpropan, geregelt. Dabei werden
das mit der Druckluftquelle 1 verbundene Ventil 3 und
das mit der Sauerstoffquelle 2 verbundene Ventil 4 von der
Recheneinheit 18 so angesteuert, dass eine vom Benutzer
eingestellte Sauerstoffkonzentration realisiert wird. Ferner steuert
die Recheneinheit 18 das Ventil 8 an, so dass
sich im Inspirationszweig 9 des Beatmungskreislaufs die
erforderliche Fluorpropankonzentration einstellt, die während einer
sogenannten Einwaschphase konstant gehalten wird. Das geschieht
durch die Dosierung des Fluorpropans proportional zum inspiratorischen
Volumenstrom.
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Ein Gassensor 14 am Mundstück zum Patienten 15 dient
zur Messung der exspiratorischen Fluorpropankonzentration K. Es
hängt vom
jeweiligen Verfahren zur Bestimmung der FRC ab, ob die exspiratorische
Fluorpropankonzentration K während
der Einwaschphase, während
der Auswaschphase oder während
beider Phasen gemessen wird. Gegebenenfalls kann die inspiratorische
Fluorpropankonzentration auch mit dem Gassensor 14 überwacht
werden. Mit einem Volumenstromsensor 13 wird der exspiratorische
Volumenstrom dV/dt gemessen, das heißt der Volumenstrom, der zu
dem vom Patienten 15 ausgeatmeten Atemgasvolumen gehört. Die
von dem Gassensor 14 und dem Volumenstromsensor 13 gemessenen
Werte werden als Signale an eine Messeinheit 17 weitergeleitet
und von dort der Recheneinheit 18 zugeführt. In der Recheneinheit 18 wird
aus den Messwerten für
die exspiratorische Fluorpropankonzentration K und den exspiratorischen Volumenstrom
dV/dt ein Wert für
die FRC berechnet. Das ausgeatmete Atemgas strömt über den Exspirationszweig 10,
das Exspirationsventil 11 und die Leitung 12 in
die Umgebung ab.
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Die Messung der Fluorpropankonzentration mit
dem Gassensor 14 wird mit infrarotoptischen Messmethoden
patientennah am Y-Stück 19 des
Beatmungskreislaufs 16 durchgeführt, wobei der exspiratorische
Volumenstrom dV/dt durch den Volumenstromsensor 13 synchron
erfasst wird. Damit steht eine Messanordnung zur Verfügung, die
wegen ihrer geringen Größe und leichten
Handhabung von hohem Nutzen in der klinischen Praxis ist, insbesondere bei
der Behandlung von Früh-
und Neugeborenen.
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Die 2 zeigt
den von dem Gassensor 14 gemessenen zeitlichen Verlauf
der Fluorpropankonzentration im Beatmungskreislauf 16 am
Y-Stück 19 zum
Patienten 15 während
einer Auswaschphase. Die Zeit t ist auf der Abszisse aufgetragen,
die Fluorpropankonzentration in % entlang der Ordinate. Zu Beginn
der Auswaschphase, zum Zeitpunkt t = 0, beträgt die Fluorpropankonzentration
in der Lunge des Patienten 0,8%. Auf diesen Wert wurde die Lunge
zuvor „eingewaschen". Nach Beendigung
der Einwaschphase und mit Beginn der Auswaschphase wird dem Atemgas
kein Fluorpropan mehr zudosiert. Vielmehr wird in der Auswaschphase
mit jedem Atemzug A = 1, ..., 10 Fluorpropan ausgeatmet. Die für jeden
Atemzug jeweils maximale exspiratorische Fluorpropankonzentration
im ausgeatmeten Atemgas wird in der 2 durch
die Spitzen des Kurvenverlaufs wiedergegeben. Der Gassensor 14 am Mundstück misst
die exspiratorischen Fluorpropankonzentrationen von ausgeatmetem
Atemgas, und die Recheneinheit 18 berechnet daraus für jeden Atemzug
A = 1, ..., 10 jeweils eine gemittelte exspiratorische Fluorpropankonzentration
K1, ..., K10. Schon beim
ersten Atemzug A = 1 beträgt
die maximale exspiratorische Fluorpropankonzentration infolge der Auswaschung
weniger als 0,8%. In den Zeiträumen zwischen
den Konzentrationsspitzen, wenn der Patient über das Mundstück einatmet,
sinkt die Fluorpropankonzentration auf Null. Die gemittelten exspiratorischen
Fluorpropankonzentrationen K1, ..., K10 im ausgeatmeten Atemgas klingen in der
Auswaschphase exponentiell ab.
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In der
3 ist
der von dem Volumenstromsensor
13 gemessene zeitliche Verlauf
des exspiratorischen Volumenstroms dV/dt im Beatmungskreislauf
16 am
Mundstück
zum Patienten
15 während derselben
Auswaschphase wie in
2 dargestellt. Die
Zeit t ist auf der Abszisse aufgetragen, der exspiratorische Volumenstrom
dV/dt entlang der Ordinate. Der Volumenstrom zu Zeiten der Inspirationen
ist nicht berücksichtigt.
Stattdessen nimmt die Volumenstromkurve in
3 während
der Inspirationen den Wert Null an. Aus dieser Volumenstromkurve
lässt sich
das ausgeatmete Atemgasvolumen für
jeden Atemzug A = 1, ..., 10 berechnen, indem der Volumenstrom über die
Zeit vom Beginn der Exspiration des betreffenden Atemzugs A = 1,
..., 10 bis zum Ende der Exspiration integriert wird. Für den Atemzug
A = 3 wird der Volumenstrom dV/dt beispielsweise vom Zeitpunkt t3
bis zum Zeitpunkt t3' integriert:
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Ein auf diese Weise für einen
Atemzug A = 1, ..., 10 während
einer Auswaschphase berechnetes Volumen V
1,
..., V
10 an ausgeatmetem Atemgas wird multipliziert
mit der von der Recheneinheit
18 gemittelten zugehörigen Fluorpropankonzentration
K
1, ..., K
10 im
ausgeatmeten Atemgas. Alle für
die jeweiligen aufeinanderfolgenden Atemzüge A = 1, ..., 10 berechneten
Produkte V
1 · K
1,
...., V
10 · K
10 werden
anschließend
summiert und durch die Differenz zwischen der exspiratorischen Fluorporpankonzentration
K
0 zu Beginn der Auswaschphase und der im Atemzug
A = 10 gemessenen exspiratorischen Fluorpropankonzentration K
10 dividiert. Diese Berechnung führt auf
einen Wert FRC
10 für die funktionelle Residualkapazität:
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In der 4 ist
der von dem Gassensor 14 gemessene zeitliche Verlauf der
Fluorpropankonzentration im Beatmungskreislauf 16 am Y-Stück 19 zum Patienten 15 während einer
Einwaschphase gezeigt. Die Zeit t ist auf der Abszisse aufgetragen,
die Fluorpropankonzentration in % entlang der Ordinate. Zu Beginn
der Einwaschphase, zum Zeitpunkt t = 0, beträgt die Fluorpropankonzentration
in der Lunge des Patienten 0%. Danach werden die Lungen auf den Konzentrationswert
von 0,8% „eingewaschen". Mit jedem Atemzug
wird dabei Fluorpropan mit einer gleichbleibenden Konzentration
von 0,8% zudosiert. Währenddessen
wird vom Patienten mit jedem Atemzug A = 1, ..., 10 Fluorpropan
ausgeatmet. Die minimalen exspiratorischen Fluorpropankonzentrationen im
ausgeatmeten Atemgas sind in der 4 durch die
Täler des
Kurvenverlaufs wiedergegeben. In den Zeiträumen zwischen den Konzentrationstälern, wenn
der Patient über
das Mundstück
einatmet, steigt die Fluorpropankonzentration wieder auf 0,8%. Die
minimalen exspiratorischen Fluorpropankonzentrationen im ausgeatmeten
Atemgas steigen in der Einwaschphase in einer Sättigungskurve bis zum Grenzwert
0,8% an.
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Der von einem Volumenstromsensor 13 gemessene
zeitlichen Verlauf des exspiratorischen Volumenstroms dV/dt des
ausgeatmeten Atemgases im Beatmungskreislauf am Mundstück zum Patienten während einer
Einwaschphase entspricht dem in der 3 dargestellten
Verlauf für
eine Auswaschphase.