DE10046448A1 - Verfahren zur Bestimmung des Momentes an der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Momentes an der Kurbelwelle einer BrennkraftmaschineInfo
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- F02D2200/1002—Output torque
- F02D2200/1004—Estimation of the output torque
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Momentes an der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, wobei bei der Ermittlung der Arbeit an der Kurbelwelle im jeweiligen Arbeitsspiel die Ansaugarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Ansaugtakt befindlichen Zylinders, die Kompressionsarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Verdichtungstakt befindlichen Zylinders, die Verbrennungsarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Verbrennungstakt befindlichen Zylinders sowie die Ausschiebearbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Ausschiebetakt befindlichen Zylinders berücksichtigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des
Momentes an der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der Anmelderin ist es bekannt, das Moment an der Kurbelwelle
bei einem Ottomotor über den Wert des Massenliefergrades zu
bestimmen. Dazu wird der zeitliche Verlauf des
Massenliefergrades selbst bestimmt durch eine Abschätzung. Das
Moment wird dann entsprechend dieser Abschätzung ermittelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren vorzuschlagen, mit dem das von der
Brennkraftmaschine abgegebene Moment insbesondere in
instationären Zuständen genauer bestimmbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach Anspruch 1 gelöst,
wonach bei der Ermittlung der Arbeit an der Kurbelwelle im
jeweiligen Arbeitsspiel die Ansaugarbeit des im jeweiligen
Arbeitsspiel im Ansaugtakt befindlichen Zylinders, die
Kompressionsarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im
Verdichtungstakt befindlichen Zylinders, die
Verbrennungsarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im
Verbrennungstakt befindlichen Zylinders sowie die
Ausschiebearbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im
Ausschiebetakt befindlichen Zylinders berücksichtigt wird.
Dadurch lässt sich auch unter instationären Bedingungen die an
der Kurbelwelle erbrachte Arbeit arbeitsspiel-synchron
bestimmen. Ein Ausführungsbeispiel für die Durchführung ist im
Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
Durch diese genaue Bestimmung des zeitlichen Verlaufes des
Momentes ergibt sich die Möglichkeit, Verfahren zur Steuerung
oder Regelung von Brennkraftmaschinen erheblich zu verbessern,
indem bei den entsprechenden zugrunde liegenden Modellen das
an der Kurbelwelle abgegebene Moment exakt bestimmbar wird,
insbesondere auch hinsichtlich seines zeitlichen Verlaufes
unter instationären Bedingungen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt dabei:
Fig. 1 ein Diagramm des Zylinderdrucks über dem Hubvolumen
bei einem 4-Zylinder-Motor als Indikatordiagramm über
ein Arbeitsspiel der jeweiligen Zylinder,
Fig. 2a ein Diagramm des Zylinderdrucks über dem Hubvolumen,
aus dem heraus die Ansaugarbeit ermittelbar ist,
Fig. 2b ein Diagramm des Zylinderdrucks über dem Hubvolumen,
aus dem heraus die Kompressionsarbeit ermittelbar ist,
Fig. 2c ein Diagramm des Zylinderdrucks über dem Hubvolumen,
aus dem heraus die Verbrennungsarbeit ermittelbar ist,
Fig. 2d ein Diagramm des Zylinderdrucks über dem Hubvolumen,
aus dem heraus die Ausschiebearbeit ermittelbar ist,
und
Fig. 3a bis 3d zeigen die entsprechenden Verhältnisse bei
einem 8-Zylinder-Motor.
Fig. 1 zeigt ein Indikatordiagramm eines 4-Zylinder-Motors,
bei dem für ein Arbeitsspiel die Druckverhältnisse in den
Zylindern über dem Hubvolumen aufgetragen sind. In jedem
Arbeitsspiel läuft ein komplettes Indikatordiagramm ab. Wie
ausgeführt können unter instationären Bedingungen die Anteile
der einzelnen Zylinder am Indikatordiagramm aufgrund
unterschiedlicher Bedingungen zum Ansaug-, Arbeits- und
Ausschiebezeitpunkt differieren. Vorteilhaft wird daher für
jedes Arbeitsspiel einzeln die jeweilige Ansaug-,
Kompressions-, Verbrennungs- und Ausschiebearbeit ermittelt.
Beispielsweise können daraus vorteilhaft Stellgrößen
abgeleitet werden für eine zeitnahe Einstellung eines exakten
Momentes. Diese Stellgrößen können die
wirkungsgradbeeinflussenden Stellgrößen des Zylinders sein,
der sich gerade im Arbeitstakt befindet. Bei einem
direkteinspritzenden Motor oder einem Dieselmotor kann auch
die Wärmemenge über die zugeführte Kraftstoffmenge variiert
werden. Die Stellgrößen können bei einer zeitnahen Bestimmung
so abgeleitet werden, dass durch die Beeinflussung der
Stellgrößen im nächsten Arbeitsspiel oder unter Umständen noch
im aktuellen Arbeitsspiel eine Anpassung des Momentes möglich
ist, so dass schnellstmöglich ein exaktes Moment einstellbar
wird.
Weiterhin kann dieses ermittelte Moment auch als Eingangsgröße
anderen Systemen und Steuergeräten zur Verfügung gestellt
werden, die für ihre eigene Funktion diese von der Kurbelwelle
abgegebene Moment kennen müssen.
In der Darstellung der Fig. 1 ist mit dem Index "i" das
aktuelle Arbeitsspiel gemeint. Die Indices (i-1), (i-2), (i-3)
betreffen die jeweiligen vorhergehenden Arbeitsspiele. In
der Darstellung der Fig. 1 ist von dem 4. Zylinder der Teil
der Trajektorie zu sehen, der dem Ansaugtakt entspricht. Am
rechten Ende der Trajektorie werden die Einlassventile
geschlossen. Aus der Kenntnis der angesaugten Luftmenge beim
Schließen der Einlassventile lassen sich dann die jeweiligen
Arbeitsanteile in den folgenden Arbeitsspielen bestimmen. Mit
der angesaugten Luftmenge liegt insbesondere die
Kompressionsarbeit fest, die im folgenden Arbeitsspiel zu
bestimmen ist. In dem darauf folgenden Arbeitsspiel kann die
Expansionsarbeit beispielsweise noch durch einen Eingriff in
die Stellgrößen beeinflusst werden, die sich auf den
Wirkungsgrad auswirken. Bei einem direkteinspritzenden Motor
oder einem Dieselmotor kann auch die Wärmemenge über die
zugeführte Kraftstoffmenge variiert werden. Hier besteht also
noch eine Eingriffsmöglichkeit, um ein bestimmtes Moment
einzustellen. Die Ausschiebearbeit liegt ebenfalls fest
aufgrund der eingefüllten Menge und dem Ablauf des
Verbrennungsvorgangs.
Das bedeutet also, dass die Information über die in den
einzelnen Zylinder eingefüllte Menge beim Schließen der
Einlassventile verwendet wird, um nachfolgend die
entsprechenden Arbeitsanteile dieses Zylinders in den
jeweiligen Arbeitsspielen zu bestimmen.
Diese Bestimmung kann, wie nachfolgend erläutert, durch ein
Modell erfolgen. Ebenso ist aber auch eine Bestimmung mittels
Kennlinien bzw. Kennfeldern möglich oder auch durch eine
Ladungswechselberechnung.
Fig. 2a zeigt ein Diagramm, in dem die Ansaugarbeit
verdeutlicht wird in einem Arbeitsspiel TN(i). Es ist wieder
der Druck in dem Zylinder über dem Hubvolumen aufgetragen. Mit
patm ist der Atmosphärendruck (Umgebungsdruck) bezeichnet. Der
Mitteldruck im Ansaugtakt pmsaug(i) ergibt sich zu:
pmsaug(i) = (patm - psaug(i)).m + pmsaugrest.
Dies wird im einzelnen nochmals im Zusammenhang mit Fig. 5
erläutert.
Fig. 2b zeigt ein Diagramm, in dem die Kompressionsarbeit
verdeutlicht wird. Es ist wieder der Druck in dem Zylinder
über dem Hubvolumen aufgetragen. Der Mitteldruck im
Kompressionstakt ergibt sich zu:
Bei der Gesamtbilanz ist vorteilhaft die genaue Kenntnis der
Größe κ nicht erforderlich, weil bei der Verbrennungsarbeit
die Kompressionsarbeit mit demselben κ wieder abgezogen bzw.
addiert wird. Es handelt sich hier zwar um die
Kompressionsarbeit eines anderen Zylinders; es hat sich jedoch
gezeigt, dass Ungenauigkeiten bei der Größe κ auf die
Differenz dieser Kompressionsarbeiten einen vernachlässigbaren
Einfluss haben.
Fig. 2c zeigt ein Diagramm, in dem die Verbrennungsarbeit
verdeutlicht wird. Mit dem Index "i" ist das aktuelle
Arbeitsspiel bezeichnet. Es ist wieder der Druck in dem
Zylinder über dem Hubvolumen aufgetragen. Der
Verbrennungsmitteldruck pmverb(i-2) ergibt sich zu:
pmverb(i-2) = pmkomp(i-2) + pmiHD(i-2).
Der mittlere, indizierte Hochdruck pmiHD(i-2) aufgrund des
Verbrennungsvorgangs lässt sich als Funktion des
Massenliefergrades sowie des Zündzeitpunktes auf dem Prüfstand
bestimmen. Auf dem Prüfstand ergibt sich die Fläche zwischen
der Expansionskurve und der Kompressionskurve. Um die Fläche
unter der Expansionskurve zu erhalten, muss die
Kompressionsarbeit wieder addiert werden.
Der Verbrennungsmitteldruck pmverb(i-2) über 180°KW ist in der
Fig. 2c mit der Bezugsziffer 201 bezeichnet; der
Kompressionsmitteldruck über 180°KW ist in der Fig. 2c mit der
Bezugsziffer 202 bezeichnet.
Fig. 2d zeigt ein Diagramm, in dem die Ausschiebearbeit
verdeutlicht wird. Es ist wieder der Druck in dem Zylinder
über dem Hubvolumen aufgetragen. Der Mitteldruck im
Ausschiebetakt pmaus(i-3) ergibt sich zu:
pmaus(i-3) = pabg.b + pmausrest.
Hierbei ist pabg der Druck im Abgasrohr, der bezüglich der
Ausschiebearbeit als Gegendruck wirkt. Wie im Zusammenhang mit
Fig. 6 noch näher erläutert, ergibt sich daraus der
Mitteldruck im Ausschiebetakt zu:
pmaus(i-3) = (TL(i-3))2.d.b + pmausrest.
Die Größe TL bezeichnet dabei den Massenliefergrad; die Größen
d und b sind Konstanten.
In der vorstehenden Erläuterung wurden die Anteile der
einzelnen Zylinder mittels eines Modells beschrieben, so dass
diese Anteile analytisch darstellbar sind.
Wesentlich ist aber weniger die genaue Art der Bestimmung der
einzelnen Anteile als vielmehr die arbeitsspiel-synchrone
Bestimmung dieser Anteile. Die Anteile können beispielsweise
auch mittels Kennfeldern bestimmt werden.
Die Fig. 3a bis 3d zeigen die Verhältnisse bei einem 8-
Zylinder-Motor. Hier ist zu beachten, dass ein Arbeitsspiel
einer Drehung der Kurbelwelle um 90° entspricht.
In der Fig. 3c ist - vergleichbar zu den Verhältnissen bei
der Fig. 2c - der Verbrennungsmitteldruck über 180°KW mit der
Bezugsziffer 301 bezeichnet und der Kompressionsmitteldruck
über 180°KW mit der Bezugsziffer 302. Der
Verbrennungsmitteldruck ergibt sich zu:
Verbrennungsmitteldruck = (ATN(i-4) + ATN(i-5))/2.
Die Größe ATN ist die gemittelte Arbeit über den betrachteten
Kurbelwinkel. Bei einem 8-Zylinder-Motor ist ATN(1-4) die
gemittelte Expansionsarbeit über die ersten 90°-Kurbelwinkel
für den Zylinder, der sich am beginnenden Arbeitstakt
befindet. ATN(i-5) ist die gemittelte Expansionsarbeit über die
zweiten 90°-Kurbelwinkel für den Zylinder, der sich im zweiten
Teil des Arbeitstakts befindet.
Die Größe ATN(i-4)/ATN(i-5) lässt sich als Funktion der
Schwerpunktlage und der Kompressionsarbeit darstellen. Mit der
Bezeichnung "ATN" ist jeweils die schraffierte Fläche in der
Darstellung der Fig. 3c bezeichnet.
Claims (1)
- Verfahren zur Bestimmung des Momentes an der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung der Arbeit an der Kurbelwelle im jeweiligen Arbeitsspiel
die Ansaugarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Ansaugtakt befindlichen Zylinders,
die Kompressionsarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Verdichtungstakt befindlichen Zylinders,
die Verbrennungsarbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Verbrennungstakt befindlichen Zylinders sowie
die Ausschiebearbeit des im jeweiligen Arbeitsspiel im Ausschiebetakt befindlichen Zylinders
berücksichtigt wird.
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