DE10045608A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer lackierten Kraftfahrzeugkarosserie - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer lackierten KraftfahrzeugkarosserieInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen einer lackierten Kraftfahrzeugkarosserie, wobei die Kraftfahrzeugkarosserie einem Trockner zugeführt wird und eine Regelung einer Trocknerleistung mittels einer auf der Kraftfahrzeugkarosserie durchgeführten Temperaturmessung erfolgt. DOLLAR A Es ist vorgesehen, dass die Temperaturmessung der Kraftfahrzeugkarosserie (12) mittels wenigstens einer, eine Temperaturverteilung über die Oberfläche (26) der lackierten Kraftfahrzeugkarosserie (12) aufzeichnenden Aufnahmeeinheit (24) erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen von lackierten
Kraftfahrzeugkarosserien.
Es ist bekannt, dass Kraftfahrzeugkarosserien zum Korrosionsschutz und/oder einer
individuellen Farbgebung wenigstens einmal lackiert werden. Die Lackierung erfolgt
hierbei mittels Tauchbäder, Spritzlackierung oder dergleichen. Nach Aufbringen der
wenigstens einen Lackschicht muss zum Aushärten des Lackes bekanntermaßen eine
Trocknung erfolgen.
Bekannt ist, die lackierten Kraftfahrzeugkarosserien einem Trockner zuzuführen, der
wenigstens eine Wärmequelle zum Aufbringen einer Wärmeenergie auf die
Kraftfahrzeugkarosserie umfasst. Um eine Überhitzung der Lackschicht zu vermeiden,
die zu sogenannten Brennstellen führt, ist bekannt, die Temperatur während der
Trocknung zu überwachen. Hierzu werden auf der Kraftfahrzeugkarosserie
Temperatursensoren angeordnet, deren Ausgangssignale zu einer variablen
Ansteuerung der wenigstens einen Wärmequelle des Trockners genutzt werden. Hierbei
ist nachteilig, dass eine Überwachung nur an ausgewählten Messpunkten möglich ist, so
dass eine gleichmäßige Qualitätsüberwachung der Trocknung nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art anzugeben, mittels denen in einfacher Weise eine Verbesserung
der Qualität der Trocknung lackierter Kraftfahrzeugkarosserien möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die Temperaturmessung der lackierten
Kraftfahrzeugkarosserie im Trockner mittels wenigstens einer eine Temperaturverteilung
über die gesamte Oberfläche der Karosserie aufzeichnenden Aufnahmeeinheit,
insbesondere mittels wenigstens einer Wärmebildkamera erfolgt, wird vorteilhaft möglich,
ein Temperaturprofil über die gesamte Oberfläche der Karosserie zu erstellen. Dieses
aktuell gemessene Temperaturprofil wird mit einem abgespeicherten Soll-
Oberflächentemperaturprofil verglichen, wobei sich eventuell ergebende Abweichungen
als Regelgröße einer Ansteuereinheit des Trockners zur Verfügung gestellt werden.
Hierdurch kann eine Regelung der Wärmeenergiezufuhr des Trockners erfolgen.
Insbesondere bei Trocknern, die mit mehreren, bestimmte Bereiche der Karosserie
beaufschlagende Wärmeenergien ausgestattet sind, kann so eine hochgenaue
Einstellung der notwendigen Trocknungstemperatur in einfacher Weise erreicht werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe ferner durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 4
genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass dem Trockner wenigstens eine eine
Temperaturverteilung über die Oberfläche einer Karosserie aufzeichnende
Aufnahmeeinheit zugeordnet ist, lässt sich in einfacher Weise das aktuelle Ist-
Temperaturprofil erfassen. Insbesondere wenn wenigstens zwei die
Temperaturverteilung aufzeichnende Aufnahmeeinheiten vorhanden sind, kann
verhindert werden, dass durch die Form der Karosserie selber Abschattungen die
Messung der Ist-Temperaturverteilung beeinflussen. Die die Temperaturverteilung
aufzeichnenden Aufnahmeeinheiten sind bevorzugt so angeordnet, dass sämtliche
Bereiche der Oberfläche der Karosserie erfasst werden können.
Ferner ist bevorzugt, dass Signale der wenigstens einen Aufnahmeeinheit einer
Signalverarbeitungs- und Signalspeichereinheit zugeführt werden. So wird in einfacher
Weise möglich, die Ist-Signale - die der momentanen aktuellen Temperaturverteilung
entsprechen - mit zuvor ermittelten Soll-Signalen - die einer Soll-Temperaturverteilung
entsprechen - zu vergleichen. Bei sich ergebenden Abweichungen kann so über
wenigstens eine Steuereinheit auf den Trockner unmittelbar zugegriffen werden, indem
beispielsweise eine bereichsweise und/oder eine generelle Reduzierung einer
Wärmeenergiezufuhr ausgelöst wird. Ferner wird durch eine derartige Ausgestaltung
möglich, die Trocknung der Kraftfahrzeugkarosserien online zu überwachen, so dass der
Aufwand zur Messung der Temperaturverteilung gegenüber den bekannten
Vorrichtungen deutlich verringert ist. Schließlich lässt sich durch eine derartige
Vorrichtung erreichen, dass der Temperaturverlauf und/oder die Temperaturverteilung für
jede Kraftfahrzeugkarosserie gespeichert werden kann, so dass spätere Güte- und
Qualitätskontrollen vereinfacht sind.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den
Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnung, die schematisch eine Anordnung zur Trocknung von
Kraftfahrzeugkarosserien zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist mit 10 eine Anordnung bezeichnet, die der Trocknung einer zuvor - in
einer nicht dargestellten Lackierstation oder dergleichen - lackierten
Kraftfahrzeugkarosserie 12 dient, schematisch dargestellt. Die Kraftfahrzeugkarosserien
12 werden über geeignete Transportmittel 14 entweder getaktet oder kontinuierlich der
Anordnung 10 zugeführt. Die Anordnung 10 umfasst wenigstens einen Trockner 16,
mittels dem die Karosserie 12 mit Wärmeenergie 18 beaufschlagbar ist. Gemäß dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Trockner 16 in drei Bereiche 20, 20'
beziehungsweise 20" unterteilt, wobei durch den Bereich 20 die Wärmeenergie 18, durch
den Bereich 20' die Wärmeenergie 18' und durch den Bereich 20" die Wärmeenergie 18"
auf die Karosserie 12 aufbringbar ist. Jeden der Bereiche 20 ist eine Stelleinrichtung 22
zugeordnet, mittels denen die Intensität der Wärmeenergien 18 einstellbar sind. Die
Wärmeenergien 18 können beispielsweise durch eine auf geeignete Weise erfolgende
direkte Verbrennung von Brennstoffen oder durch Wärmekopplungen über
Wärmetaucher oder dergleichen gewonnen werden.
Dem Trockner 16 sind wenigstens eine, gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei
Wärmebildkameras 24 zugeordnet, mittels denen die komplette Oberfläche 26 der
Karosserie 12 erfassbar ist. Die Wärmebildkameras arbeiten beispielsweise nach dem
Infrarotprinzip und erfassen ein Ist-Wärmeprofil der Oberfläche 26.
Die Wärmebildkameras 24 sind mit einer Datenerfassung- und Auswerteeinheit
(Signalverarbeitungs- und Signalspeichereinheit) 28 verbunden. Die Datenerfassung-
und Auswerteeinheit 28 umfasst einen Mikrorechner 30, mittels dem aktuell von den
Wärmebildkameras 24 die jeweiligen Signale erfasst werden. Dem Mikrorechner 30 ist
ein erstes Speichermittel 32 zugeordnet, in dem eine Soll-Temperaturverteilung auf der
Oberfläche 26 der Kraftfahrzeugkarosserie 12 abgelegt ist. Diese Soll-
Temperaturverteilung kann beispielsweise durch Trocknung einer Messkarosserie oder
rechnerisch ermittelt sein. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass in dem Speichermittel 32
die Soll-Temperaturverläufe unterschiedlicher Typen von Kraftfahrzeugkarosserien 12
und/oder unterschiedlicher Arten von Lacken abgelegt sind. So kann in einfacher Weise
die Anlage 10 sofort auf die Trocknung anderer Karosserien 12 umgestellt werden.
Der Mikrorechner 30 vergleicht die Ist-Temperaturverteilung der aktuell getrockneten
Karosserie 12 mit der entsprechend zugeordneten Soll-Temperaturverteilung. Ergibt
dieser Vergleich eine Abweichung, wird über eine Signalleitung 34 den Stelleinrichtungen
22 ein Regelsignal zur Verfügung gestellt, mittels dem die Zufuhr der Wärmeenergien
18, 18' und/oder 18" variiert werden kann. Dies beinhaltet sowohl eine Erhöhung der
Zufuhr der Wärmeenergie als auch eine Erniedrigung der Zufuhr der Wärmeenergie.
Hierdurch wird sichergestellt, dass auf der Oberfläche 26 der Karosserie 12 immer die
optimale auf die jeweilige Karosserie 12 und die jeweilige Lackbeschichtung
abgestimmte Trocknungstemperatur eingestellt wird. Somit wird insgesamt die Qualität
des Trocknungsprozesses und somit die Qualität der lackierten Kraftfahrzeugkarosserien
12 erhöht.
Dem Mikrorechner 30 ist ein zweites Speichermittel 36 geordnet, in dem der
Temperaturverlauf während der Trocknung jeder Kraftfahrzeugkarosserie 12 abgelegt
werden kann. Somit wird eine Online-Dokumentation des Trocknungsprozesses möglich.
Dies kann beispielsweise für nachfolgende Qualitätsüberwachungen beziehungsweise
Reklamationsbearbeitungen oder dergleichen genutzt werden.
Anhand der Erläuterungen wird ohne weiteres deutlich, dass mittels der Erfindung die
Einhaltung einer optimalen Prozesstemperatur während der Trocknung möglich wird.
Insbesondere wird eine schnelle und sichere Erfassung von eventuellen
Trocknungsfehlern - bedingt durch Temperaturen - möglich, so dass unmittelbar, das
heißt ohne relevante Zeitverzögerungen reagiert werden kann, um derartige
Trocknungsfehler zu vermeiden. Ferner wird insbesondere möglich, eine genaue
Temperatureinstellung an der Oberfläche 26 der Karosserie 12 vorzunehmen, so dass
insbesondere auf besondere Materialien, die unter anderem auch nur bereichsweise auf
einer Karosserie 12 vorhanden sein können, zu reagieren. So ist eine unterschiedliche
Temperatureinstellung an unterschiedlichen Bereichen einer Karosserie 12 möglich.
10
Anordnung
12
Kraftfahrzeugkarosserie
14
Transportmittel
16
Trockner
18
,
18
',
18
" Wärmeenergien
20
,
20
',
20
" Bereiche
22
Stelleinrichtung
24
Aufnahmeeinheit
26
Oberfläche
28
Datenerfassung- und Auswerteeinheit
30
Mikrorechner
32
Speichermittel
34
Signalleitung
36
Speichermittel
Claims (7)
1. Verfahren zum Trocknen einer lackierten Kraftfahrzeugkarosserie, wobei die
Kraftfahrzeugkarosserie einem Trockner zugeführt wird und eine Regelung einer
Trocknerleistung mittels einer auf der Kraftfahrzeugkarosserie durchgeführten
Temperaturmessung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die
Temperaturmessung der Kraftfahrzeugkarosserie (12) mittels wenigstens einer, eine
Temperaturverteilung über die Oberfläche (26) der lackierten
Kraftfahrzeugkarosserie (12) aufzeichnenden Aufnahmeeinheit (24) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ist-
Temperaturverteilung mit einer Soll-Temperaturverteilung verglichen wird und bei
einer sich ergebenden Abweichung um ein vorgebbares Maß eine Regelung der
Trocknerleistung erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ist-Temperaturverteilung jeder getrockneten Kraftfahrzeugkarosserie (12)
gespeichert wird.
4. Anlage zur Trocknung von lackierten Kraftfahrzeugkarosserien mit wenigstens
einem Trockner und wenigstens einer Einrichtung zum Regeln einer
Trocknerleistung, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trockner wenigstens eine
eine Temperaturverteilung auf der Oberfläche (26) der zu trocknenden lackierten
Kraftfahrzeugkarosserie (12) aufzeichnende Aufnahmeeinheit (24) zugeordnet ist,
die wenigstens eine Aufnahmeeinheit (24) mit einer Datenerfassung- und
Datenauswerteeinheit (28) verbunden ist, mittels der eine Trocknerleistung des
wenigstens einen Trockners (16) einstellbar ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine
Aufnahmeeinheit (24) eine Wärmebildkamera ist.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenerfassungs- und Auswerteeinheit (28) ein erstes Speichermittel (32)
umfasst, in dem Soll-Temperaturverläufe für unterschiedliche
Kraftfahrzeugkarosserien (12) und/oder unterschiedliche Lacke ablegbar sind.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenerfassungs- und Auswerteeinheit (28) ein zweites Speichermittel (36)
umfasst, in dem die Ist-Temperaturverläufe jeder getrockneten
Kraftfahrzeugkarosserie (12) ablegbar sind.
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DE2000145608 DE10045608A1 (de) | 2000-09-15 | 2000-09-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer lackierten Kraftfahrzeugkarosserie |
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Publications (1)
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