DE10036879A1 - Verfahren zur Herstellung von Estern der (Meth)acrylsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Estern der (Meth)acrylsäureInfo
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- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/48—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C67/52—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
- C07C67/54—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Estern der (Meth)acrylsäure mit C¶6¶-C¶10¶-Alkanolen durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure und C¶6¶-C¶10¶-Alkanolen in einer Reaktionszone aus einem oder mehreren Reaktionsbereichen in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators, wobei bei man ein das entstehende Reaktionswasser enthaltendes Gemisch über eine Kolonne abdestilliert und das Destillat in eine wässrige und organische Phase auftrennt und die organische Phase wenigstens teilweise in die Reaktionszone zurückführt, und wobei man die wässrige Phase im Wesentlichen vollständig ausschleust und die organische Phase unter Umgehung der trennwirksamen Bereiches der Kolonne in die Reaktionszone zurückführt. DOLLAR A Das Verfahren ermöglicht eine wirtschaftlich vorteilhafte Herstellung der Ester.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Her
stellung von Estern der (Meth)acrylsäure mit C6-C10-Alkanolen
durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure mit C6-C10-Alkanolen in einer
Reaktionszone in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators,
wobei man ein das entstehende Reaktionswasser enthaltendes Ge
misch über eine Kolonne abdestilliert, das Destillat in eine
wässrige und organische Phase auftrennt und die organische Phase
zumindest teilweise in die Reaktionszone zurückführt.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus EP 795 536 A be
kannt. Dabei wird die Veresterung in mindestens einem Reaktor un
ter solchen Druck- und Temperaturbedingungen durchgeführt, dass
über eine auf den Reaktor aufgesetzte Rektifikationskolonne ein
Gemisch abdestilliert wird, das im Wesentlichen das bei der Reak
tion gebildete Wasser, Ausgangsalkohol und aus dem Ausgangsalko
hol gebildete Olefine umfasst. Im Falle von mit Wasser nicht
mischbaren Alkoholen wird das Destillat in eine organische und
eine wässrige Phase aufgetrennt und die Hauptmenge der organi
schen Phase und ein Teil der wässrigen Phase werden zurückge
führt, indem sie auf den Kopft der Kolonne aufgegeben werden.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass sich besonders im mittle
ren Teil der Destillationskolonne zwei Flüssigkeitsphasen, näm
lich eine wässrige und eine organische Phase, ausbilden. Dadurch
kommt es in diesem Bereich der Kolonnen zur vermehrten Bildung
von unerwünschten Polymerisaten. Die Bildung von Polymerisat wie
derum hat die Verschmutzung der Apparaturen, das Verstopfen von
Leitungen und Pumpen und die Belegung von Kolonnenböden und Wär
meaustauschflächen zur Folge. Die notwendige Reinigung der Anla
genteile ist ein aufwendiger, teurer und umweltbelastender Vor
gang. Weiterhin wird die Verfügbarkeit der Anlage stark redu
ziert. Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird dadurch erheb
lich beeinträchtigt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein wirt
schaftlich vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Estern der
(Meth)acrylsäure mit C6-C10-Alkanolen zur Verfügung zu stellen.
Insbesondere sollen Polymerisationsvorgänge in der Kolonne und
damit die dadurch erforderliche Reinigung der Anlage vermieden
werden.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass diese Aufgabe dadurch
gelöst wird, wenn man die wässrige Phase des Destillats im We
sentlichen vollständig aus dem Verfahren ausschleust und die or
ganische Phase unter Umgehung des trennwirksamen Bereichs der Ko
lonne in die Reaktionszonen zurückführt.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Her
stellung von Estern der (Meth)acrylsäure mit C6-C10-Alkanolen
durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure und C6-C10-Alkanolen in ei
ner Reaktionszone in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysa
tors, bei dem man ein das entstehende Reaktionswasser enthalten
des Gemisch über eine Kolonne abdestilliert und das Destillat in
eine wässrige und organische Phase auftrennt und die organische
Phase wenigstens teilweise in die Reaktionszone zurückführt, wo
bei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man die wäss
rige Phase im Wesentlichen vollständig ausschleust und die orga
nische Phase unter Umgehung des trennwirksamen Bereiches der Ko
lonne in die Reaktionszone zurückführt.
Die Veresterung wird durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure mit ei
nem C6-C10-Alkanol in Gegenwart eines sauren Katalysators und im
Allgemeinen eines Polymerisationsinhibitors bei erhöhter Tempera
tur durchgeführt. Das molare Verhältnis Alkanol : (Meth)acrylsäure
liegt im Allgemeinen im Bereich von 1 : 0,8-1, 2.
Geeignete C6-C10-Alkanole sind beispielsweise n-Hexanol, n-Hepta
nol, n-Octanol, Isooctanol, n-Nonanol, Isononanol und n-Decanol.
Vorzugsweise werden 2-Ethylhexanol und 2-Propylheptanol einge
setzt.
Als saurer Veresterungskatalysator wird bevorzugt para-Toluolsul
fonsäure eingesetzt. Andere brauchbare saure Veresterungskataly
satoren sind organische Sulfonsäuren, z. B. Methansulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure, und/oder Schwefel
säure. Auch entsprechende Mischungen können verwendet werden. Der
Gehalt an Veresterungskatalysator in der Reaktionszone, bezogen
auf das darin enthaltene Reaktionsgemisch, beträgt zweckmäßiger
Weise 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 6 Gew.-%.
Als Polymerisationsinhibitoren werden übliche Inhibitoren, die
die spontane Polymerisation ethylenisch ungesättigter Verbindun
gen verhindern oder verzögern, wie z. B. Phenothiazin, Hydrochi
non, Hydrochinonmonomethylether, N-Oxylverbindungen, wie 4-Hy
droxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin bzw. Gemische davon
5 eingesetzt. Die Inhibitoren werden in der Regel in einer Menge
von 100 bis 5000 ppm, bezogen auf das Reaktionsgemisch, verwen
det. Sie können gegebenenfalls unter Zugabe von Luft oder sauer
stoffhaltigen Gasgemischen eingesetzt werden.
Die Veresterung wird in einer Reaktionszone durchgeführt, die aus
einem oder mehreren Reaktionsbereichen besteht. Bei mehreren Re
aktionsbereichen ist es vorteilhaft, diese zu kaskadieren, d. h.
der flüssige Austragstrom eines Reaktionsbereiches bildet dabei
den Zulauf des nachfolgenden Reaktionsbereiches. Für den Fall,
dass es sich bei den einzelnen Reaktionsbereichen um voneinander
getrennte Apparate handelt, ist deren Anzahl bevorzugt 2, 3 oder
4. Liegt mehr als ein Reaktionsbereich innerhalb ein und dessel
ben Reaktors vor, z. B. durch den Einsatz von Trennblechen, so
kann die Anzahl der Reaktionsbereiche auch < 4 sein.
Die Veresterung erfolgt in homogener flüssiger Phase und bei er
höhter Temperatur. Diese liegt im Allgemeinen im Bereich von 70
bis 180°C, insbesondere 80 bis 160°C. Bei Verwendung von mehreren
Reaktionsbereichen beträgt die Temperatur im ersten Reaktionsbe
reich in der Regel 70 bis 150°C, vorzugsweise 80 bis 130°C, und im
letzten 100 bis 160°C, vorzugsweise 110 bis 140°C. Die Reaktions
temperatur wird vorzugsweise so eingestellt, dass sie längs der
Kaskade ansteigt. Der Druck beträgt im Allgemeinen 100 mbar bis
Atmosphärendruck, vorzugsweise 200 mbar bis 700 mbar. Vorteilhaf
terweise ist der Druck in allen Reaktionsbereichen gleich. Die
Gesamtverweildauer der Reaktanden beträgt in der Regel 0,25 bis
15 Stunden, vorzugsweise 1,5 bis 5 Stunden. Vorzugsweise nimmt
die Verweilzeit in aufeinanderfolgenden Reaktionsbereichen ab.
Die Brüden des Reaktionsbereiches oder der Reaktionsbereiche (ge
bildetes Veresterungswasser, leichtsiedende Nebenprodukte und Al-
kanol) werden einer Kolonne, insbesondere deren unteren Bereich,
zugeführt, um das gebildete Wasser abzutrennen. Dies erfolgt im
Allgemeinen in Form eines Gemisches aus Wasser, C6-C10-Alkanol und
dem C6-C10-Alken, das durch Wasserabspaltung aus dem C6-C10-Alkanol
erhalten wird. Der flüssige Ablauf der Kolonne wird in den Reak
tionsbereich, insbesondere den ersten Reaktionsbereich, zurückge
führt.
Als Kolonne verwendet man insbesondere Rektifikationskolonnen, in
1 denen Einbauten für den intensiven Kontakt zwischen Flüssigkeit
und Dampf enthalten sind. Derartige Einbauten sind Böden, wie
Glockenböden, Lochböden, insbesondere Dual-Flow-Böden, Schüttun
gen, Packungen oder dergleichen.
In der Regel werden sowohl die (Meth)acrylsäure als auch der
saure Veresterungskatalysator der Reaktionszone kontinuierlich
direkt zugeführt. Das zu veresternde Ausgangsalkanol wird vor
zugsweise der Reaktionszone über die auf diese aufgesetzte Ko
lonne zugeführt. Der Polymerisationsinhibitor wird der Reaktions
zone entweder direkt und/oder über die aufgesetzte Kolonne zuge
führt.
An die Kolonne schließt sich eine Kondensatoreinheit mit Phasen
trenngerät zur Auftrennung des Azeotrops in eine organische Phase
und eine Wasserphase an. Die im Phasentrenngerät (Abscheider) an
fallende organische Phase enthält im Allgemeinen 80-95 Gew.-%
C6-C10-Alken, 3-7 Gew.-% Alkanol und 2-5 Gew.-% Zielester. Sie
wird zumindest teilweise über separate Zuleitungen unter Umgehung
des trennwirksamen Bereichs der Kolonne wieder der Reaktionszone
zugeführt. Dies kann dadurch erfolgen, dass man die organische
Phase direkt in die Reaktionszone zurückführt. Falls die Reakti
onszone aus mehreren Reaktionsbereichen besteht, wird die organi
sche Phase bei direkter Zurückführung vorzugsweise in den ersten
Reaktionsbereich zurückgeführt. Alternativ kann die organische
Phase einem in die Reaktionszone führenden Zulauf zugemischt wer
den, z. B. dem Eduktstrom aus (Meth)acrylsäure und saurem Ver
esterungskatalysator. Außerdem kann die organische Phase in den
unteren Bereich der Kolonne (nicht trennwirksamer Bereich, der
sich unterhalb der ersten Trennstufe befindet) eingeführt werden.
Gewünschtenfalls wird ein Teil der organischen Phase (5 bis 15
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der organischen Phase) ausge
schleust. Die Wasserphase wird im Wesentlichen vollständig ausge
schleust.
Der Reaktionszone schließt sich die Trennzone an, in der aus dem
Reaktionsgemisch der Estersynthese der Zielester in üblicher
Weise gewonnen wird. Im Allgemeinen verwendet man zwei aufeinan
derfolgende Rektifikationseinheiten aus Kolonne, Verdampfer und
Kondensator. Dabei werden in der ersten Rektifikationskolonne de
stillativ der (Meth)acrylsäureester, unumgesetzte Edukte und
leichtsiedende Nebenprodukte der Veresterung über Kopf abgetrennt
und in den oberen Teil einer zweiten Rektifikationskolonne einge
speist. In dieser werden das Alkanol, die (Meth)acrylsäure und
die leichtsiedenden Nebenprodukte über Kopf vom Zielester abge
trennt. Der Zielester wird bevorzugt als dampfförmiger Seiten
strom im unteren Teil der Kolonne gewonnen.
Druck und Temperatur in den Rektifikationskolonnen richten sich
nach dem Zielester. Im Falle von Ethylhexylacrylat beträgt der
Kopfdruck in der ersten Rektifikationskolonne 50 bis 400 mbar,
vorzugsweise 60 bis 120 mbar. Die maximale Sumpftemperatur ist
180°C. Bei der zweiten Rektifikationskolonne beträgt der Kopfdruck
ebenfalls 50 bis 400 mbar, vorzugsweise 60 bis 120 mbar. Die
Sumpftemperatur in der Kolonne liegt im Allgemeinen im Bereich
von ≧ 140°C bis 180°C.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in Fig. 1 dargestellt und wird im Folgenden erläutert.
Die dargestellte Anlage umfaßt 3 Rektifikationskolonnen I, II und
III. Die Veresterung findet in den beiden Reaktoren 5 und 6
statt, die über eine Leitung 7 hintereinander geschaltet sind und
so eine Reaktionskaskade bilden. An den Reaktoren 5 und 6 sind
Umlaufverdampfer 8 und 9 angeschlossen. Dem Reaktor 5 werden über
eine Leitung 10 (Meth)acrylsäure und über eine Leitung 11 Kataly
sator über den Umlaufverdampfer 8 zugeführt. Das Alkanol wird
über eine Leitung 12 auf den Kopf der Rektifikationskolonne III
aufgegeben, deren unteres Ende über eine Leitung 13 mit dem Reak
tor 5 verbunden ist. Weiterhin wird über eine Zuleitung 49 ein
Polymerisationsinhibitor oder ein Gemisch mehrerer Inhibitoren
den Rektifikationskolonnen I, II und III über Kopf zugeführt. Der
Kolonne III wird der Inhibitor vorzugsweise gemeinsam mit dem A1-
kanol über Leitung 12 zugeführt. Der bei der Veresterung in den
Reaktoren 5 und 6 gebildete, das Reaktionswasser enthaltende
Dampf wird über die Leitungen 3 und 14 der als Glockenbodenko
lonne ausgebildeten Kolonne III zugeführt. Der Druck in der Ko
lonne wird durch eine Leitung 15, die zu einem Kondensator 16
führt, über eine zu einer Vakuumpumpe führende Leitung 41 einge
stellt. Das im Kondensator 16 gebildete Kondensat wird im Ab
scheider 17 in eine obere organische Phase und eine untere Was
serphase aufgetrennt. Die organische Phase wird teilweise über
Leitung 45 ausgeschleust. Der Rest der organischen Phase wird
über eine Leitung 51 in die Reaktionszone zurückgeführt. Dabei
besteht die Möglichkeit, die organische Phase direkt dem Reaktor
5 zuzuführen (Leitung 51 A). Alternativ kann die organische Phase
der (Meth)acrylsäure oder dem Katalysator oder dem Gemisch davon
vor oder nach dem Umlaufverdampfer 8 beigemischt werden, z. B.
über Leitung 51 B. Eine dritte Variante stellt die Zuführung der
organischen Phase in den unteren (nicht trennwirksamen) Teil der
Rektifikationskolonne III dar (Leitung 51 C). Das anfallende Re
aktionswasser wird durch die Leitung 46 abgeführt. Falls die
Edukte mit Umgebungstemperatur zugeführt werden und da bei der
Reaktion eine hohe Wassermenge gebildet wird, ist für die Auf
rechterhaltung der Reaktionstemperatur ein hoher Wärmeeintrag in
den ersten Reaktor 5 erforderlich. Dies wird durch den Einsatz
eines außenliegenden Umlaufverdampfers 8 gewährleistet. Das aus
dem Reaktor 5 über Leitung 7 ausgetragene Sumpfprodukt wird über
einen weiteren Umlaufverdampfer 9 dem zweiten Reaktor 6 zuge
führt. Der zweite Verdampfer 9 ist als Umlaufverdampfer ausge
führt, um trotz wesentlich geringeren Wärmeeintrags eine für die
Durchmischung des Kesselinhalts ausreichende Umlautmenge sicher
zustellen. Das im Reaktor 6 entstehende Sumpfprodukt wird durch
Leitung 21 ausgetragen. Der Reaktionsaustrag, der das Zielprodukt
sowie alle leichter und höher siedenden Edukte und Nebenprodukte
enthält, wird über Leitung 21 über einen weiteren Umlaufverdamp
fer 43 in den unteren Teil einer ersten Rektifikationskolonne I
zur weiteren Auftrennung eingeleitet. Das Zielprodukt sowie alle
leichter siedenden Edukte und Nebenprodukte werden über Kopf
durch Leitung 23 abgeführt, am Kondensator 20 kondensiert und
über Leitung 31 einer zweiten Rektifikationskolonne II zugeführt.
Der in der Kolonne I anfallende Sumpf wird teilweise über die
Leitung 52 dem Katalysator- und (Meth)acrylsäurestrom beige
mischt. Der andere Teil des Sumpfes (20-50 Gew.-%) wird über eine
Leitung 28 einer Destillationseinheit IV zugeführt. In der De
stillationseinheit wird noch enthaltener Zielester abgedampft und
der Rückstand thermisch in Edukte, Zielprodukt, Wasser und die
als Nebenprodukt anfallenden Octene gespalten. Das Kopfprodukt
wird über Leitung 25 abgezogen, verflüssigt und über Leitung 39
in den Sumpf der Rektifikationskolonne I zurückgeführt. Der ver
bleibende Rückstand wird durch Leitung 40 abgezogen und ausge
schleust. Aus dem der Rektifikationskolonne II durch Leitung 31
zugeführten Produkt werden die noch vorhandenen Edukte und leich
ter siedenden Nebenprodukte über Leitung 32 abgezogen und einem
Kondensator 33 zugeführt. Das dabei anfallende Kondensat wird
über Leitung 48 in den zweiten Reaktor 6 der Veresterungskaskade
zurückgeführt. Der Sumpf der Kolonne II wird durch einen Umlauf
verdampfer 44 beheizt. Der Zielester wird über Leitung 36 dampf
förmig über eine (nicht abgebildete) Seitenkolonne, die vorzugs
weise als Füllkörperkolonne ausgebildet ist und eine Trennlei-
stung von 0,5-1 theoretischen Stufen aufweist, abgezogen und dem
Kondensator 37 zugeführt. Das Reinprodukt wird durch Leitung 38
abgeführt. Über Leitung 53 wird ein Lagerstabilisator zugeführt.
Die im Sumpf der Destillationskolonne II verbleibenden schwer
siedenden Rückstände werden über Leitung 22 in den Sumpf der De
stillationskolonne I zurückgeführt.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel (Veresterung von
2-Ethylhexanol mit Acrylsäure) näher veranschaulicht.
Für die Veresterungsreaktion werden 2 Veresterungskessel 5 und 6
mit je 2 Litern Nutzvolumen eingesetzt, auf die eine Glasbodenko
lonne (Rektifikationskolonne III) mit einem Durchmesser von 50 mm
aufgesetzt war, die mit 20 Glockenböden sowie einem Kondensator
16 und Phasenabscheider 17 am Kolonnenkopf ausgestattet war. Der
Betriebsdruck betrug 270 mbar. Zur Beheizung der Veresterungskes
sel wurden Umlaufverdampfer eingesetzt. Bei einer Verweilzeit von
4 Stunden wurde Acrylsäure (stabilisiert mit 500 ppm Phenothia
zin) mit 2-Ethylhexanol (mit 100 ppm Phenothiazin versetzt) im
stöchiometrischen Verhältnis unter Zugabe von 1,5 Gew.-% wässri
ger p-Toluolsulfonsäure, bezogen auf das Reaktionsgemisch unter
kontinuierlicher und destillativer Abtrennung des gebildeten Re
aktionswassers zu 2-Ethylhexylacrylat (EHA) umgesetzt. Die Tempe
ratur im ersten Veresterungskessel 5 betrug 110 W, im zweiten Ver
esterungskessel 6 betrug die Temperatur 120°C. Im Austrag des er
sten Reaktors 5 wurde eine Konzentration an EHA von 70 Gew.-% und
im Austrag des zweiten Reaktors 6 von 84 Gew.-% erreicht.
Das in Kondensator 16 gebildete Kondensat wurde im Abscheider 17
in zwei flüssige Phasen aufgetrennt. Die Hauptmenge der abge
trennten organischen Phase (90 Gew.-%) wurde über Leitung 51 A
teilweise wieder der Reaktionszone zugeführt. Der Rest wurde über
die Leitung 45 aus dem Versuch ausgeschleust. Dabei enthielt der
über Leitung 45 abgezogene Ausschleusstrom nur noch < 10% der
Wertkomponenten, d. h. 2-Ethylhexanol und 2-Ethylhexylacrylat.
Das in stöchiometrischen Mengen anfallende Veresterungswasser
wurde über die Leitung 46 aus dem Versuch ausgeschleust.
Der Veresterungsaustrag durch Leitung 21 wurde in einer mit Um
laufverdampfer und Wärmeüberträger ausgestattetem Rektifikations
kolonne I mit 50 mm Durchmesser und 10 Dual-Flow-Böden von der
Katalysatorsäure und den gebildeten Schwersiedern befreit. Der
Zulauf erfolgte unmittelbar in den Kolonnensumpf und die Kolonne
I wurde als reine Verstärkungssäule betrieben (Rücklaufverhältnis
1 : 5). Bei einem Kopfdruck von 80 mbar konnte eine maximale Sumpf
temperatur von 150°C eingehalten werden. 30 Gew.-% des Sumpfes der
Rektifikationskolonne I wurden ausgeschleust, der Rest wurde in
den ersten Reaktionsbereich zurückgeführt. Das schwersiederfreie
Kopfprodukt (entsprechend 95 Gew.-% des Zulaufs) wurde mit 150
ppm Phenothiazin stabilisiert und in einer mit 25 Dual-Flow-Böden
ausgestatteten Rektifikationskolonne II von 50 mm Durchmesser bei
einem Kopfdruck von 80 mbar und einer maximalen Sumpftemperatur
von 140°C in eine die Edukte Acrylsäure und 2-Ethylhexanol,
Leichtsieder sowie ca. 40 Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat enthaltende
Kopffraktion und das Reinprodukt aufgetrennt. Die mit 200 ppm
Phenothiazin stabilisierte Kopffraktion (entsprechend 15 Gew.-%
des Zulaufs) wurde in den zweiten Veresterungsreaktor 6 zurückge
führt. Das Reinprodukt wurde frei von Schwersiedern und Prozess
stabilisatoren dampfförmig über eine Seitenkolonne (Füllkörperko
lonne; 5 mm Raschigringe, Füllhöhe 10 cm), die mit Endprodukt,
das mit 10 bis 20 ppm Hydrochinonmonomethylether stabilisiert
war, beaufschlagt wurde, dem Kondensator 37 zugeführt und dort
verflüssigt. Dabei wurde ein Produkt mit einem Gehalt von < 99,8
Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat erhalten. Ausbeute 97%.
Nach einer Betriebsdauer von 4 Wochen konnte keine Polymerisat
bildung in der Reaktionseinheit, bzw. in der Kolonne III beobach
tet werden.
Es wurde das obige Beispiel wiederholt, wobei jedoch gemäß EP 795
536 A die organische Phase auf den Kopf der Rektifikationskolonne
III zurückgeführt wurde. Bereits nach 6 Tagen mußte die Vereste
rung wegen Polymerisatbildung auf den Böden 5 bis 10 der Kolonne
III beendet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Estern der (Meth)acrylsäure mit
C6-C10-Alkanolen durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure und C6-
C10-Alkanolen in einer Reaktionszone aus einem oder mehreren
Reaktionsbereichen in Gegenwart eines sauren Veresterungska
talysators, wobei man ein das entstehende Reaktionswasser
enthaltendes Gemisch über eine Kolonne abdestilliert und das
Destillat in eine wässrige und organische Phase auftrennt und
die organische Phase wenigstens teilweise in die Reaktions
zone zurückführt, dadurch gekennzeichnet, dass man die wäss
rige Phase im Wesentlichen vollständig ausschleust und die
organische Phase unter Umgehung des trennwirksamen Bereiches
der Kolonne in die Reaktionszone zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
die organische Phase direkt in den Reaktionsbereich oder den
ersten Reaktionsbereich zurückführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
die organische Phase durch Zumischen zu einem in den Reakti
onsbereich oder den ersten Reaktionsbereich führenden Zulauf
zurückführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
die organische Phase über den unteren, nicht trennwirksamen
Bereich der Kolonne zurückführt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Reaktionszone aus einer Kaskade von
mindestens 2 hintereinander geschalteten Reaktionsbereichen
gebildet ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur längs der Kas
kade ansteigt und im ersten Reaktionsbereich 70 bis 150°C und
im letzten Bereich 100 bis 160°C beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man als C6-C10-Alkanol 2-Ethylhexanol
oder 2-Propylheptanol verwendet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet dass man als sauren Veresterungskatalysator
p-Toluolsulfonsäure einsetzt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das erhaltene Produktgemisch in einer
ersten Rektifikationskolonne in ein Kopfprodukt, das den
C6-C10-Alkylester der (Meth)acrylsäure, unumgesetztes
C6-C10-Alkanol, (Meth)acrylsäure und leichtsiedende Nebenpro
dukte enthält, und ein katalysatorhaltiges Sumpfprodukt auf
getrennt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kopfprodukt in einer zweiten Rektifikationskolonne aufge
trennt wird, wobei der C6-C10-Alkanolester der (Meth)acryl
säure als Seitenstrom entnommen wird.
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DE2000136879 DE10036879A1 (de) | 2000-07-28 | 2000-07-28 | Verfahren zur Herstellung von Estern der (Meth)acrylsäure |
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DE (1) | DE10036879A1 (de) |
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