DE10036511A1 - Verfahren zur manuellen Schaltung eines Mehrgruppengetriebes - Google Patents
Verfahren zur manuellen Schaltung eines MehrgruppengetriebesInfo
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Abstract
Das Verfahren zur manuellen Schaltung eines Mehrgruppengetriebes, das mindestens ein handschaltbares Hauptgetriebe mit einer Eingangskonstanten und eine Nachschaltgruppe aufweist, besteht darin, dass bei Einleiten und vor Ausführen des Schaltvorgangs des Hauptgetriebes die Nachschaltgruppe in die Neutralstellung geschaltet wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
manuellen Schaltung eines Mehrgruppengetriebes, das minde
stens ein handschaltbares Hauptgetriebe mit einer Eingangs
konstanten und eine Nachschaltgruppe aufweist.
Nutzkraftwagengetriebe haben in Abhängigkeit von der
Fahrzeugart und dem Fahrzeugeinsatz 4 bis 16 Gänge. Bis
einschließlich vier Gänge werden die Übersetzungen ohne
Gruppengetriebe realisiert. Getriebe mit 8 Gängen besitzen
meist eine Bereichsgruppe, 16-Gang-Getriebe sind meistens
mit einer Bereichsgruppe und mit einer Splitgruppe ausge
stattet.
Aus der FR-15 05 190 ist eine Vorrichtung zum Schalten
von Kraftfahrzeuggetrieben bekannt, bestehend aus einem
Hauptgetriebe, bei dessen Gangwechsel eine Kupplung zwi
schen dem Motor und dem Hauptgetriebe geöffnet wird und aus
einem Nachschaltgetriebe, wobei Vorrichtungen vorgesehen
sind, die während des Gangwechsels auf das Nachschaltge
triebe, das vorzugsweise aus einem Schnellganggetriebe be
steht, einwirken. Diese Vorrichtungen dienen zum Vermeiden
des Überdrehens des Antriebsmotors beim Herunterschalten im
Hauptgetriebe.
Aus der GB 753 200 ist eine Antriebseinrichtung mit
einem Hauptgetriebe und einem nachgeschalteten Gruppenge
triebe bekannt, wobei als Hauptgetriebe ein mittels Reib
schaltelementen schaltbares Umlaufrädergetriebe und als
Gruppengetriebe ein Vorgelegegetriebe mit Synchronisiereinrichtungen
vorgesehen sind, und wobei eine Hauptkupplung
nicht vorhanden ist. Infolge dessen ist das Gruppengetriebe
nur unter Lastunterbrechung schaltbar, d. h. in Neutral
stellung des Hauptgetriebes. Da bei diesem Getriebeaufbau
die Fahrzeugmasse mit den Sekundärteilen des Synchronge
triebes in fester Verbindung steht, ist insbesondere in den
unteren Gängen die Synchronarbeit sehr groß, wodurch
Schaltschwierigkeiten auftreten.
Um bei einem Mehrgruppengetriebe, das aus mindestens
einem Hauptgetriebe und aus einem Gruppenbetriebe besteht,
und das sich für schwere Nutzfahrzeuge eignet, die Hand
schaltkräfte bei den Schaltvorgängen zu verringern, wurde
bereits in der DE 20 05 636 der Anmelderin vorgeschlagen,
beim Schaltvorgang eine geringe Differenzdrehzahl einzu
stellen, die durch die Synchronisierung zu überbrücken ist.
Dieses erfolgt mit Hilfe einer elektrohydraulischen Schalt
vorrichtung, wobei das Nachschaltgetriebe mit Reibschalt
elementen versehen ist und wobei das wirksame Reibelement
für den unteren Gang des Gruppengetriebes während eines
Gangwechsels im Hauptgetriebe geöffnet wird. Zum Steuern
der Reibschaltelemente im Gruppengetriebe ist ein elek
trohydraulisches 3/3-Wege-Ventil vorgesehen, dessen Strom
zufuhr in Abhängigkeit von der Stellung des Gruppenwahl
schalters in den unteren Gängen während der Gangwechsel
durch einen Schalter unterbrochen wird. Hierbei ist es not
wendig, das für den Schaltvorgang des Gruppengetriebes vor
gesehene Reibschaltelement während des Schaltvorgangs im
Hauptgetriebe ebenfalls zu öffnen.
Ein Verfahren zur Getriebehauptwellensynchronisierung
für Schaltsystemgetriebe mit Bereichsgruppenschaltung, einer
Getriebeelektronik, einer passiven Schaltsperre und
gegebenenfalls einem Temperatursensor ist aus der
DE 197 26 567 der Anmelderin bekannt. Dieses Verfahren
dient dazu, die Kaltschaltgrenze auf ein für die Schaltung
unschädliches Niveau zu drücken, wobei die Hauptwelle mit
Hilfe des Antriebsmotors synchronisiert wird. Hier handelt
es sich also um einen Automatgetriebe mit elektronischer
Gangschaltung, mit dem erreicht werden soll, dass im Kalt
zustand während der Fahrt bei einer Rückschaltung von der
schnellen in die langsame Bereichsgruppe des Nachschaltge
triebes der Schaltvorgang zu Ende geführt werden kann indem
die Kaltschaltgrenze auf ein für die Schaltung unschädli
ches Niveau abgesenkt wird, so dass die Rückschaltung in
die langsame Richtung in angemessener Zeit durchgeführt
werden kann. Zu diesem Zweck wird die Getriebeelektronik
mit einem speziellen Softwareprogramm ausgestattet, das in
Abhängigkeit von gemessenen und berechneten Parametern die
Getriebehauptwellensynchronisierung vornimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren zur manuellen Schaltung eines Mehrgruppengetriebes zu
schaffen, mit dem die zum Schaltvorgang im Hauptgetriebe
erforderlichen Handschaltkräfte verringert werden können.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs näher ge
nannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit dem im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmal;
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, dass bei Ein
leiten und vor Ausführen des Schaltvorgangs im Hauptgetrie
be die Nachschaltgruppe in die Neutralstellung geschaltet
wird.
Diese Schaltung in die Neutralstellung kann automa
tisch erfolgen; nach Beendigung des Schaltvorgangs des Ge
triebes wird vorteilhafterweise die Nachschaltgruppe durch
Motorsynchronisation auf Gleichlauf mit dem Hauptgetriebe
gebracht und danach wieder zugeschaltet.
Die Zuschaltung der Nachschaltgruppe kann mittels ei
ner in der Nachschaltgruppe vorhandenen Klauenschaltung
oder aber mittels einer im Hauptgetriebe vorhandenen Klau
enschaltung erfolgen.
Während der Gangschaltvorgänge muss die Anfahrkupplung
des Antriebsstranges nicht mehr geöffnet werden, sondern
kann in ihrer geschlossenen Stellung gehalten werden.
Das Schalten der Nachschaltgruppe in die Neutralstel
lung erfolgt vorteilhafterweise mittels der in ihr vorgese
henen Schiebemuffe, die in ihre Mittelstellung verschoben
wird.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
kann nach Schalten der Nachschaltgruppe in die Neutralstel
lung die gesamte Nachschaltgruppe vom Hauptgetriebe abge
koppelt werden. Hierzu ist eine alternative Schaltungsan
dordnung in der Nachschaltgruppe erforderlich.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für ein Mehrbe
reichsgetriebe mit mechanischem Schaltgestänge zwischen der
Hand des Fahrers und der Schiebemuffe, kann jedoch auch für
Mehrbereichsgruppengetriebe eingesetzt werden, bei denen
die manuelle Schaltkraft hydraulisch übertragen wird. Sie
bietet eine erhebliche Verringerung der aufzubringenden
Handschaltkräfte im Hauptgetriebe durch Verlagerung der
Synchronisation des Hauptgetriebes nach hinten, das heisst
zur Nachschaltgruppe hin, anstatt nach vorne zur Anfahr
kupplung.
Claims (8)
1. Verfahren zur manuellen Schaltung eines Mehrgrup
pengetriebes, das mindestens ein handschaltbares Hauptge
triebe mit einer Eingangskonstanten und eine Nachschalt
gruppe aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass bei Einleiten und vor Ausführen des Schaltvorgangs des
Hauptgetriebes die Nachschaltgruppe in die Neutralstellung
geschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Nachschaltgruppe automatisch in
die Neutralstellung geschaltet wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass nach Beendigung des
Schaltvorgangs des Hauptgetriebes die Nachschaltgruppe
durch Motorsynchronisation auf Gleichlauf mit dem Hauptge
triebe gebracht und danach wieder zugeschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zuschaltung der Nachschaltgrup
pe mittels einer in ihr vorhandenen Klauenschaltung er
folgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zuschaltung der Nachschalt
gruppe mittels einer im Hauptgetriebe vorhandenen Klauen
schaltung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass während der
Gangschaltvorgänge die Anfahrkupplung des Antriebsstranges
in ihrer geschlossenen Stellung gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schalten
der Nachschaltgruppe in die Neutralstellung mittels der in
ihr vorgesehenen Schiebemuffe erfolgt, die in ihrer Mittel
stellung verschoben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass nach Schalten der Nachschaltgruppe
in die Neutralstellung die gesamte Nachschaltgruppe vom
Hauptgetriebe automatisch abgekoppelt wird.
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