DE10033813A1 - Verfahren zum Falten eines Gassacks und Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem - Google Patents
Verfahren zum Falten eines Gassacks und Gassack für ein Fahrzeuginsassen-RückhaltesystemInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Falten eines Gassacks für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, bei dem der Gassack (10) in ein langgestrecktes Gehäuse (14) hineingefaltet wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack (10) so gefaltet wird, daß die Faltkanten (16) des Gassacks (10) im ausgebreiteten Zustand unter einem ersten Winkel (alpha) schräg zur Längsrichtung des Gehäuses (14) verlaufen. Ein Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem mit einer Längsrichtung, die sich senkrecht zur Hauptentfaltungsrichtung des Gassacks (10) erstreckt, ist dadurch gekennzeichnet, daß er so zusammengefaltet ist, daß seine Faltkanten (16) im aufgebreiteten Zustand unter einem Winkel (alpha) schräg zu seiner Längsrichtung verlaufen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Falten eines Gassacks für
ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, bei dem der Gassack in ein
langgestrecktes Gehäuse hineingefaltet wird. Die Erfindung betrifft
ferner einen Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem mit
einer Längsrichtung, die sich senkrecht zur Hauptentfaltungsrichtung
des Gassacks erstreckt.
Vor allem Seitenaufprall-Gassäcke sind in langgestreckten Gehäusen
untergebracht, aber auch Gassäcke für einen Frontalaufprall, insbeson
dere Beifahrergassäcke, können in Modulen mit langgestreckten Gehäusen
aufgenommen sein. Ein Seitenaufprall-Gassack zum Schutz vor Verletzun
gen eines Fahrzeuginsassen entfaltet sich zwischen dem Fahrzeuginsas
sen und der seitlichen Begrenzung des Fahrzeuginnenraums. Der Gassack
verhindert insbesondere bei einem seitlichen Aufprall einen unmittel
baren Kontakt des Insassen mit Teilen des Fahrzeuges, indem er eine
Rückhaltewirkung bereitstellt. Der Gassack ist im Ausgangszustand
platzsparend zusammengelegt als Gassackpaket in einem langgestreckten
Gehäuse aufgenommen. Im Bedarfsfall wird der Gassack mittels unter
Druck stehendem Gas aufgeblasen, das von einem Gasgenerator bereitgestellt
wird. Die Hauptentfaltungsrichtung des Gassacks hängt von der
Lage des Gehäuses im Fahrzeug ab. Ist das Gehäuse beispielsweise ober
halb einer Tür im Dachhimmel des Fahrzeugs angeordnet, so entfaltet
sich der Gassack im wesentlichen von oben nach unten.
Üblicherweise werden Seitenaufprall-Gassäcke aus verfahrensökono
mischen Gründen so in das aufnehmende Gehäuse hineingefaltet, daß die
Faltkanten des Gassacks im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des
Gehäuses verlaufen. Bezogen auf die Hauptentfaltungsrichtung des Gas
sacks bedeutet dies, daß sich die Faltkanten quer zu dieser Richtung
erstrecken. Dies führt beim Aufblasen des Gassacks jedoch zu einer
starken Belastung des Gehäuses und der angrenzenden Bauteile, da sich
das Gassackpaket schlagartig über die gesamte Länge des Pakets aus dem
Gehäuse heraus entfaltet.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Falten eines Gassacks und
einen Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, die jeweils
ein sanfteres Entfalten des Gassacks ermöglichen. Gemäß dem Verfahren
der Erfindung wird der Gassack so gefaltet, daß die Faltkanten des
Gassacks im ausgebreiteten Zustand unter einem Winkel schräg zur
Längsrichtung des Gehäuses verlaufen. Der erfindungsgemäße Gassack ist
so zusammengefaltet, daß seine Faltkanten im ausgebreiteten Zustand
unter einem Winkel schräg zur Längsrichtung des Gassacks verlaufen.
Unter dem Begriff "Längsrichtung" wird dabei die Richtung verstanden,
die senkrecht zu der Richtung ist, in der sich der Gassack entfaltet.
Somit wird erreicht, daß sich das Gassackpaket nicht über seine
gesamte Länge auf einmal sondern an einem Ende beginnend über mehrere
Faltkanten hinweg kontinuierlich aus dem Gehäuse heraus entfaltet, in
dem es aufgenommen ist. Dadurch wird ein deutlich sanfterer Entfal
tungsvorgang erreicht und damit die Belastung des Gehäuses und der
angrenzenden Bauteile verringert. Außerdem kann abhängig von dem Falt
winkel das Packvolumen des Gassacks an die gegebenen Platzverhältnisse
angepaßt werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeich
nung. In dieser zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht eines herkömmlichen Sei
tenaufprall-Gassacks; und
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht eines Seitenaufprall-Gas
sacks gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein herkömmlicher Seitenaufprall-Gassack 10 im
ausgebreiteten Zustand dargestellt. Der Gassack 10 wird auf ein
kleines, längliches Volumen zusammengefaltet und als Gassackpaket mit
eingeschobener Gaslanze 12 in einem langgestreckten Gehäuse 14 unter
gebracht. Die Längsrichtung des Gassacks 10 entspricht der des
Gehäuses 14, wobei der Begriff "Längsrichtung" hier für die Richtung
verstanden wird, in der sich das Gehäuse etwa in seiner Mitte
erstreckt und die senkrecht zu der Richtung ist, in der sich der
Gassack entfaltet. Somit verläuft die Längsrichtung in Fig. 1 etwa
waagerecht. Die Faltkanten 16, entlang denen der Gassack 10 gefaltet
wird, verlaufen im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des
Gassacks 10 bzw. des Gehäuses 14. Das Gehäuse 14 ist im
Fahrzeuginneren (nicht gezeigt) beispielsweise über einer Tür im
Dachhimmel des Fahrzeugs angeordnet.
Bei Bedarf wird der Gassack 10 mittels eines unter Druck stehenden
Gases aus einem Gasgenerator über die Gaslanze 12 aufgeblasen und
entfaltet sich dabei gemäß der Darstellung der Fig. 1 aus dem Gehäuse
14 im wesentlichen in Pfeilrichtung nach unten. Die Faltkanten 16 des
Gassacks 16 erstrecken sich also quer zu seiner Hauptentfaltungsrich
tung. Der Gassack 10 tritt dann aus dem Gehäuse 14 aus, wenn er soweit
aufgeblasen ist, daß sein Volumen das in dem Gehäuse 14 zur Verfügung
stehende Volumen überschreitet. Aufgrund der parallelen Faltung reißt
der sich weiter entfaltende Gassack 10 das Gehäuse 14 schlagartig über
seine gesamte Länge auf, was zu einer starken Belastung des Gehäuses
14 und der angrenzenden Bauteile führt. Der nach dem Austritt aus dem
Gehäuse 14 noch nicht entfaltete Teil des Gassackpakets kann dabei in
unerwünschte Richtungen gelenkt werden. Es ist jedoch andererseits
nicht immer gewährleistet, daß der Gassack 10 mittels der Gaslanze 12
über seine gesamte Länge gleichmäßig mit Druck beaufschlagt wird. In
solchen Fällen kann es im Zusammenhang mit der parallelen Faltung zu
Problemen bei der Entfaltung das Gassacks 10 kommen.
Beim Zusammenfalten eines solchen Gassacks mit Hilfe einer Falt
schwertvorrichtung muß darauf geachtet werden, daß zu Beginn des
Faltvorgangs die gesamte untere Längskante des Gassacks 10 vom Falt
schwert erfaßt wird, was eine genaue Positionierung des Gassacks 10
vor dem eigentlichen Faltvorgang voraussetzt. Wenn der Gassack 10
keine gerade und/oder keine zur Gehäuselängsrichtung parallele Unter
kante aufweist, ist es schwierig, einen Ansatzpunkt für die erste
Faltung festzulegen. In einem solchen Fall kann es notwendig sein, daß
vor dem Falten ein Teilbereich des Gassacks 10 von Hand umgeschlagen
werden muß, um eine gerade und parallel zur Gehäuselängsrichtung
verlaufende Unterkante zu erhalten. Sind in dem Gassack 10 Nähte
vorgesehen, die in dessen Hauptentfaltungsrichtung (d. h. senkrecht zu
den Faltkanten) verlaufen, kommt es durch die parallele Faltung zu
einem direkten "Übereinanderstapeln" der jeweiligen Nähte. Dies führt
beim zusammengefalteten Gassackpaket zu verdickten Bereichen und zu
einer hohen Belastung der Nähte.
Der in Fig. 2 dargestellte, erfindungsgemäße Gassack 10 unter
scheidet sich von dem in Fig. 1 gezeigten Gassack 10 dadurch, daß die
Faltkanten 16 nicht parallel zur Längsrichtung des Gassacks 10 bzw.
des Gehäuses 12 verlaufen, sondern schräg, d. h. unter einem Winkel α,
der größer als 5° ist und bei der dargestellten Ausführungsform etwa
45° beträgt. Die Faltkanten können auch spiegelbildlich zu den Falt
kanten 16 der gezeigten Ausführungsform verlaufen. Beim Hineinfalten
das Gassacks 10 in das Gehäuse 14 können die schrägen Falten nur bis
knapp unterhalb der Gaslanze 12 eingehalten werden. Somit entsteht
dort ein undefiniert gefalteter Bereich des Gassacks 10, der sich
jedoch nicht nachteilig auswirkt, da sich dieser Bereich zuletzt
entfaltet, wenn der Gassack 10 seine Endposition bereits weitgehend
erreicht hat.
Beim Aufblasen entfaltet sich der schräg gefaltete Gassack 10 im
Gegensatz zu dem herkömmlich gefalteten Gassack 10 der Fig. 1 fort
laufend unter dem Winkel α aus dem Gehäuse 14 heraus, so daß die
Belastung des Gehäuses 14 und der angrenzenden Bauteile reduziert
wird. Durch die schräge Faltung ist ein Ende des Gassacks 10 fest
gelegt, das sich zuerst aus dem Gehäuse 14 entfaltet. Somit ist eine
anfängliche Austrittstelle in dem Gehäuse 14 vorgegeben, deren Öffnen
durch eine dort gebildete Materialschwächung oder dergleichen unter
stützt werden kann. Es muß im Gegensatz zu einem parallel gefalteten
Gassack nicht gewährleistet sein, daß das Gehäuse 14 über die gesamte
Länge gleichzeitig geöffnet wird, da beabsichtigt ist, daß sich der
Gassack 10 an einem Ende beginnend kontinuierlich aus dem Gehäuse 14
heraus entfaltet. Dadurch wird auch ein unkontrolliertes Verhalten
eines zwar aus dem Gehäuse 14 ausgetretenen, aber noch nicht voll
ständig aufgeblasenen Gassackteils vermieden, da die nacheinander aus
dem Gehäuse 14 austretenden Bereiche sofort aufgeblasen sind. Die
Zeitspanne zwischen der Aktivierung und der vollständigen Entfaltung
eines schräg gefalteten Gassacks 10 ist im wesentlichen die gleiche
wie die bei einem parallel gefalteten Gassack, da sie hauptsächlich
von der Gaszufuhr abhängt. Allerdings beginnt ein schräg gefalteter
Gassack 10 im Vergleich zu einem parallel gefalteten früher mit dem
Austreten aus dem Gehäuse 14.
Im Gegensatz zur Parallelfaltung muß bei der Schrägfaltung zu
Beginn nur ein kleiner Anfangsbereich des Gassacks 10 vom Faltschwert
erfaßt werden, ohne daß ein vorheriges Umschlagen eines Teilbereichs
notwendig wäre. Nähte, die in Hauptentfaltungsrichtung des Gassacks 10
verlaufen, werden durch die schräge Faltung nicht übereinandergesta
pelt, so daß keine dadurch bedingten Ungleichmäßigkeiten in der Dicke
des Gassackpakets oder Überbelastungen der Nähte auftreten. Außerdem
besteht durch die Wahl des Winkels α die Möglichkeit, die Länge und
die längenabhängige Dicke des Gassackpakets zu beeinflussen, so daß
das Packvolumen an gegebene Platzverhältnisse angepaßt werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf Seitenaufprall-Gassäcke beschränkt,
sondern kann auf alle Gassäcke angewendet werden, die in langge
streckten Gehäusen untergebracht sind.
Claims (5)
1. Verfahren zum Falten eines Gassacks für ein Fahrzeuginsassen-
Rückhaltesystem, bei dem der Gassack (10) in ein langgestrecktes
Gehäuse (14) hineingefaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gassack (10) so gefaltet wird, daß die Faltkanten (16) des Gassacks
(10) im ausgebreiteten Zustand unter einem Winkel (α) schräg zur
Längsrichtung des Gehäuses (14) verlaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (α) größer als 5° ist.
3. Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem mit einer
Längsrichtung, die sich senkrecht zur Hauptentfaltungsrichtung des
Gassacks (10) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß er so
zusammengefaltet ist, daß seine Faltkanten (16) im ausgebreiteten
Zustand unter einem Winkel (α) schräg zur Längsrichtung des Gassacks
(10) verlaufen.
4. Gassack nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
(α) größer als 5° ist.
5. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er ein Seitenaufprall-Gassack ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000133813 DE10033813A1 (de) | 2000-07-12 | 2000-07-12 | Verfahren zum Falten eines Gassacks und Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000133813 DE10033813A1 (de) | 2000-07-12 | 2000-07-12 | Verfahren zum Falten eines Gassacks und Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10033813A1 true DE10033813A1 (de) | 2002-01-24 |
Family
ID=7648638
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000133813 Withdrawn DE10033813A1 (de) | 2000-07-12 | 2000-07-12 | Verfahren zum Falten eines Gassacks und Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10033813A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015114961A1 (de) | 2015-09-07 | 2017-03-09 | Takata AG | Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0878363A1 (de) * | 1996-11-07 | 1998-11-18 | Toyoda Gosei Co., Ltd. | Luftsack für eine seitenluftsackvorrichtung |
-
2000
- 2000-07-12 DE DE2000133813 patent/DE10033813A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0878363A1 (de) * | 1996-11-07 | 1998-11-18 | Toyoda Gosei Co., Ltd. | Luftsack für eine seitenluftsackvorrichtung |
Cited By (1)
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DE102015114961A1 (de) | 2015-09-07 | 2017-03-09 | Takata AG | Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
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