DE10033443A1 - Freikolbenmotor - Google Patents
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- F04B19/003—Machines or pumps having pertinent characteristics not provided for in, or of interest apart from, groups F04B1/00 - F04B17/00 free-piston type pumps
Abstract
Offenbart ist ein Freikolbenmotor, bei dem ein Motorkolben eines Verbrennungszylinders mit einem Arbeitskolben in Wirkverbindung steht. Dieser ist mit zwei Stirnflächenabschnitten ausgeführt, die zur Einleitung eines Kompressionshubes beide mit dem Druck eines Niederdruckspeichers beaufschlagbar sind. Während eines Verbrennungshubes des Motorkolbens werden der Niederdruckspeicher und ein Hochdruckspeicher geladen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Freikolbenmotor gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein Freikolbenmotor ist im Prinzip ein nach dem 2-Takt-Verfahren
arbeitender Verbrennungsmotor, bei dem anstelle eines Kurbeltriebes
ein Hydraulikkreis mit Kolbenpumpe als Antriebsstrang nachgeschaltet
ist. Dazu ist der Motorkolben mit einem Hydraulikzylinder verbunden,
über den die während eines Motorarbeitstaktes erzeugte translatorische
Energie ohne den klassischen Umweg über die Rotationsbewegung eines
Kurbeltriebes direkt dem hydraulischen Arbeitsmedium zugeführt wird.
Der nachgeschaltete, speicherfähige Hydraulikkreislauf ist derart aus
gelegt, daß er die abgegebene Arbeit aufnimmt, zwischenspeichert und
je nach Leistungsbedarf einer hydraulischen Abtriebseinheit, bei
spielsweise einer Axialkolbenmaschine zuführt.
In der DE 40 24 591 A1 ist ein Freikolbenmotor der gattungsgemäßen
Art beschrieben, der auch als Brandl-Freikolbenmotor bekannt ist. Bei
diesem Konzept erfolgt die Kompressionsbewegung des Motorkolbens durch
Zusammenwirken mit einem Hydraulikkolben, der über ein 2/3-Wege-Um
schaltventil mit einem Hochdruckspeicher oder einem Niederdruckspei
cher verbindbar ist. Zu Beginn des Kompressionshubes erfolgt eine Be
schleunigung des Motorkolbens durch Beaufschlagen des Hydraulikzylin
ders mit dem Druck im Hochdruckspeicher. Bei Erreichen einer vorbe
stimmten Motorkolbengeschwindigkeit wird der Hydraulikzylinder über
das Umschaltventil mit dem Niederdruckspeicher verbunden, so daß der
weitere Kompressionshub des Motorkolbens gegen die wirksame Kraft aus
dem Kompressionsdruck des Arbeitsgases erfolgt. Nach dem Erreichen des
äußeren Totpunktes (AT) wird das Arbeitsgas gezündet und der Motorkol
ben in Richtung des inneren Totpunktes (IT) beschleunigt. Während die
ser Kolbenbewegung vom AT zum IT wird über das Umschaltventil die Ver
bindung zum Hochdruckspeicher aufgesteuert, so daß der Motorkolben ab
gebremst und dessen kinetische Energie in potentielle hydraulische
Energie umgewandelt und der Hochdruckspeicher geladen wird. Obwohl die
Schaltzeiten des Umschaltventiles im Millisenkundenbereich liegen,
entstehen beim Auf- und Zusteuern der Verbindung zum Hochdruckspeicher
im Umschaltventil Drosselverluste, die in der Größenordnung von 10%
der Motorleistung liegen können.
Diese Nachteile des Brandl-Freikolbenmotors lassen sich mit einer
anderen Freikolbenbauart, dem sogenannten INNAS-Motor ausräumen, wie
er beispielsweise in der WO 9603576 A1 offenbart ist.
Bei diesem INNAS-Freikolbenmotor ist der Hydraulikkolben als Stu
fenkolben ausgebildet und hat zwei Wirkflächen, von denen die erste
größere in einem Kompressionszylinder angeordnet ist, während die
zweite kleinere einen Pumpenarbeitsraum oder Arbeitszylinder begrenzt.
Die größere Fläche ist mit dem Druck in einem Kompressionszylinder be
aufschlagbar, während der Arbeitszylinder über Rückschlagventile mit
einem Hochdruckspeicher oder einem Niederdruckspeicher verbindbar ist.
Dieser INNAS-Freikolbenmotor hat einen gegenüber dem Brandl-Freikol
benmotor wesentlich komplexeren Aufbau, so daß der vorrichtungstechni
sche Aufwand relativ hoch ist. Nachteilig bei der vorbeschriebenen Lö
sung ist desweiteren, daß es beim INNAS-Freikolbenmotor aufgrund der
erheblichen Beschleunigungen während des Kompressionshubes zu Kavita
tionserscheinungen im Arbeitszylinder kommen kann, die zu einer Schä
digung des Freikolbenmotors führen können.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den gat
tungsgemäßen Freikolbenmotor derart weiterzubilden, daß der vorrich
tungstechnische Aufwand verringert und die Betriebssicherheit erhöht
ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Freikolbenmotor mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß hat der den Motorkolben in Kompressionsrichtung
beaufschlagende Hydraulik- oder Arbeitskolben zwei unabhängig vonein
ander mit Niederdruck und Hochdruck beaufschlagbare, in
Kompressionsrichtung wirksame Stirnflächenabschnitte, wobei zur Ein
leitung des Kompressionshubes beide Stirnflächenabschnitte mit dem
Druck im Niederdruckspeicher beaufschlagt sind. D. h., die Beschleunigung
des Motorkolbens erfolgt im Unterschied zu den bekannten Lösungen
durch den Druck im Niederdruckspeicher, der wesentlich einfacher kon
stant zu halten ist, als der Hochdruck bei den herkömmlichen Lösungen.
Da während des gesamten Kompressionshubes Druckmittel aus dem Nie
derdruckspeicher angesaugt wird, ist die Kavitationsneigung wesentlich
geringer als bei den herkömmlichen INNAS-Motor.
Diese Vorteile werden zwar mit dem Nachteil erkauft, daß die rea
lisierbaren Beschleunigungen aufgrund des gegenüber den bekannten Lö
sungen niedrigeren Druckes geringer sind - dieser Nachteil läßt sich
jedoch durch größere Durchflüsse oder die Einstellung eines höheren
Druckes im Niederdruckspeicher weitestgehend kompensieren.
Da zum Betrieb des erfindungsgemäßen Freikolbenmotors lediglich
zwei Speicher - der Niederdruckspeicher und der während des Verbren
nungshubes aufgeladene Hochdruckspeicher erforderlich sind, ist der
vorrichtungstechnische Aufwand wesentlich geringer als beim INNAS-
Freikolbenmotor, bei dem neben den vorgenannten Druckspeichern auch
noch ein Kompressionsspeicher zur Einleitung der Kompressionsbewegung
vorgesehen ist.
Bei zwei besonders bevorzugten Varianten wird der Arbeitskolben
entweder als Differenzialkolben oder als tassenförmiger Kolben mit ei
ner Axialbohrung ausgeführt. Bei beiden Varianten ist sowohl die Ring
fläche als auch die die geringere Wirkfläche bildende Grundfläche mit
dem Niederdruckspeicher verbindbar, um den Kompressionshub einzulei
ten.
Der von der Ringfläche begrenzte Raum kann über eine Hochdrucklei
tung und ein Rückschlagventil mit einem den Hochdruck führenden Hoch
druckkanal und über eine Niederdruckleitung und eine den Startvorgang
initiierende Ventileinrichtung mit einem den Niederdruck führenden
Niederdruckkanal verbunden werden.
Der durch die Grundfläche gebildete weitere Stirnflächenabschnitt
des Kolbens kann über den Niederdruckkanal und die Ventileinrichtung
mit dem Niederdruckspeicher oder über den Hochdruckkanal mit einem
Hochdruckrückschlagventil mit dem Hochdruckspeicher hydraulisch ver
bunden werden. Die Ventileinrichtung wird dabei derart angesteuert,
daß während des Kompressionshubes der Niederdruck auf die beiden
Stirnflächenabschnitte des Kolbens wirkt und während des Verbrennungs
hubes bei der Rückbewegung vom inneren Totpunkt zum äußeren Totpunkt
sowohl der Niederdruckspeicher als auch der Hochdruckspeicher aufgela
den werden können.
Der erfindungsgemäße Freikolbenmotor hat desweiteren einen Nieder
druckanschluß, der während des Kompressionshubes des Kolbens aufge
steuert wird, so daß der Druck im Niederdruckspeicher direkt unter Um
gehung der Ventileinrichtung auf die Ringstirnfläche wirkt.
Bei einer besonders einfachen Variante hat die Ventileinrichtung
ein per se bereits bekanntes Startventil, das in seiner einen Schalt
stellung die Verbindung zwischen Niederdruckkanal und
Niederdruckspeicher absperrt und eine Steuerleitung eines entsperrba
ren Rückschlagventiles im Niederdruckkanal mit dem Druck im Nieder
druckspeicher in seine Sperrstellung beaufschlagt. Beim Umschalten des
Startventils wird das Rückschlagventil entsperrt und die Niederdruck
leitung aufgesteuert, so daß sowohl die Ringfläche als auch die Grund
fläche mit dem Druck im Niederdruckspeicher beaufschlagbar sind.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen
stand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines er
findungsgemäßen Freikolbenmotors mit einem tassenförmigen Arbeitskol
ben;
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Freikolbenmotors mit
einem als Differentialkolben ausgeführten Arbeitskolben.
Fig. 1 zeigt eine stark vereinfachte Schnittdarstellung eines er
sten Ausführungsbeispiels eines Freikolbenmotors 1. Dieser hat ein Mo
torgehäuse 2 mit einem Verbrennungszylinder 4, in dem ein Motorkolben
6 geführt ist. Dieser steht in Wirkverbindung mit einem Arbeitskolben
8, der in einer in die in Figur linke Stirnfläche des Verbrennungszy
linders 4 einmündende Axialbohrung 10 geführt ist. Der
Verbrennungszylinder 4 und ein Boden 12 des Motorkolbens 6 begrenzen
einen Verbrennungsraum 14, in dem über ein Einspritzventil 16 Kraft
stoff einspritzbar ist. In der Fig. 1 dargestellten inneren Totpunkt
lage (IT) des Motorkolbens 6 ist ein Auslaßkanal 18 aufgesteuert, über
den das verbrannte Gemisch aus Frischgas und Kraftstoff nach dem Ver
brennungshub abführbar ist. Bei der Rückbewegung des Motorkolbens 6
vom IT zur äußeren Totpunktlage (AT) wird über einen Einlaßkanal mit
einem Einlaßventil 20 Frischluft in einen rückwärtigen Einlaßraum 22
angesaugt. Der Einlaßraum 22 ist durch einen Überströmkanal 24 mit dem
Verbrennungsraum 14 verbunden, wobei die Mündung des Überströmkanals
24 im Verbrennungsraum 14 durch den Motorkolben 6 bei Erreichen des
inneren Totpunktes aufgesteuert wird, so daß das einströmende Frisch
gas die Spülung des Verbrennungsraums 14 unterstützt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ar
beitskolben 8 als tassenförmiger Hohlkolben mit einer axialen Sack
lochbohrung 26 ausgeführt. Der Durchmesser der Sacklochbohrung 26 ist
derart gewählt, daß deren Grundfläche 28 eine geringere Fläche als die
verbleibende stirnseitige Ringfläche 30. Aus der Stirnfläche der
Axialbohrung 10 ragt ein Führungsvorsprung 32 in die Axialbohrung 10
hinein, der in die Sacklochbohrung 26 eintaucht, so daß der Arbeits
kolben 8 entlang seines Außenumfangs der Axialbohrung 10 und entlang
der Umfangswandung der Sacklochbohrung 26 am Außenumfang des Führungs
vorsprungs 32 geführt ist.
Der Führungsvorsprung 32 wird von einem axialen Druckkanal 34
durchsetzt, über den die Grundfläche 28 mit Druckmittel beaufschlagbar
ist. In den in der inneren Totpunktlage IT gebildeten Ringraum 34 zwi
schen der Stirnfläche der Axialbohrung 10 und der Ringfläche 30 münden
ein Niederdruckkanal 36 und ein Hochdruckkanal 38 ein. Letztere ist
mit einer Hochdruckleitung 40 verbunden, an die ein Hochdruckspeicher
42 angeschlossen ist. Im Hochdruckkanal 38 ist ein Rückschlagventil 44
vorgesehen, das eine Druckmittelströmung vom Ringraum 34 zum Hoch
druckspeicher 42 zuläßt und eine Strömung in umgekehrter Richtung ver
hindert. Die Hochdruckleitung 40 mündet in den Druckkanal 32 ein, wo
bei ein Hochdruck-Rückschlagventil 46 den Druckmittelpfad vom Hoch
druckspeicher 42 zum Druckkanal 32 absperrt und in Gegenrichtung zu
läßt.
Der Niederdruckkanal 36 ist über ein Startventil 48 mit einer Nie
derdruckleitung 50 verbunden, die an einen Niederdruckspeicher 52 an
geschlossen ist. In der dargestellten Grundposition des Startventils
48 ist die Verbindung zwischen Niederdruckkanal 36 und
Niederdruckleitung 50 abgesperrt, während letztere mit einer Steuer
leitung 54 verbunden ist, die zum Steueranschluß eines in der Nieder
druckleitung 50 angeordneten entsperrbaren Rückschlagventils 56 führt,
so daß dieses in Schließstellung vorgespannt ist. In der zweiten
Schaltposition des Startventils 48 ist die Verbindung zwischen dem
Niederdruckkanal 36 und der Niederdruckleitung 50 geöffnet und die
Verbindung zwischen der Steuerleitung 54 und der Niederdruckleitung 50
abgesperrt, so daß das Rückschlagventil 56 entsperrt ist. Das Druck
mittel kann dann über den Niederdruckkanal 50, das entsperrbare Rück
schlagventil 56 und den Druckkanal 32 in die Sacklochbohrung 26 des
Arbeitskolbens 8 und über das Startventil 48 und den Niederdruckkanal
36 in den Ringraum 34 einströmen, so daß sowohl die Ringfläche 30 als
auch die Grundfläche 28 mit dem Druck im Niederdruckspeicher 52 beauf
schlagt sind.
In einem vergleichsweise geringem Abstand zur inneren Totpunktlage
IT ist in der Axialbohrung 10 eine Ringnut 58 ausgebildet, die über
einen Kanal 60 mit der Niederdruckleitung 50 verbunden ist. Die einen
Niederdruckanschluß bildende Ringnut 58 wird bei der Bewegung des Ar
beitskolbens 8 vom IT zum AT durch die Umfangskante der Ringfläche 30
aufgesteuert, so daß nach einer vorbestimmten Wegstrecke eine direkte
Verbindung zwischen dem Niederdruckspeicher 52 und dem Ringnut 58 ge
öffnet ist und das Druckmittel unter Umgehung des Startventils 58 in
den Ringraum 34 einströmen kann. Durch dieses direkte Einströmen des
Druckmittels werden Drosselverluste im Startventil 48 verringert.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird somit der Kompressionshub
durch den Druck im Niederdruckspeicher 52 und nicht in einem zusätzli
chen Kompressionsspeicher wie beim INNAS-Freikolbenmotor bewirkt. Um
eine hinreichende Beschleunigung während des Kompressionshubes ein
stellen zu können, kann der Druck im Niederdruckspeicher gegenüber den
bekannten Lösungen angehoben oder aber die Durchflußmenge des Druck
mittels erhöht werden, so daß eine hinreichende Beschleunigung ein
stellbar ist.
Nach einem vergleichsweise geringen Teil des Kompressionshubes
wird durch die Umfangskante der Ringfläche 30 die Ringnut 58 aufge
steuert, so daß die Ringfläche 30 unter Umgehung des Startventils 58
direkt mit dem Druck im Niederdruckspeicher 52 beaufschlagt ist.
Zum besseren Verständnis sei im folgenden die Funktionsweise des
erfindungsgemäßen Freikolbenmotors erläutert.
Zu Beginn eines Zyklus ist der Verbrennungsraum 14 mit Frischluft
gefüllt, daß Startventil 48 befindet sich in seiner dargestellten
Grundposition und der Motorkolben 6 sowie der Arbeitskolben 8 befinden
sich in ihrer inneren Totpunktlage IT.
Zum Einleiten des Kompressionshubes wird das Startventil 48 in
seine zweite Schaltstellung gebracht, so daß das Rückschlagentil 56
entsperrt und der Niederdruckkanal 36 mit der Niederdruckleitung 50
verbunden ist - die Ringfläche 30 und die Grundfläche 28 des Arbeits
kolbens 8 werden mit dem Druck im Niederdruckspeicher 52 beaufschlagt,
so daß dieser aus seiner inneren Totpunktlage IT herausbeschleunigt
und diese Beschleunigung auf den Motorkolben 6 übertragen wird. Die
Beschleunigung des Motorkolbens 6 folgt gegen den sich im Verbren
nungsraum 14 polytrop anwachsenden Kompressionsdruck der Frischluft,
so daß der Motorkolben 6 abgebremst und im äußeren Totpunkt AT zum
Stehen kommt.
Während dieses Kompressionshubes wird über den Motorkolben 6 und
das Einlaßventil 20 Frischluft in den sich vergrößernden Einlaßraum 22
angesaugt, wobei der Überströmkanal 24 und der Auslaßkanal 18 durch
den Motorkolben 6 zugesteuert sind. Sobald der Motorkolben 6 durch den
maximal wirksamen Kompressionsdruck in seinem AT abgebremst ist, wird
Kraftstoff über das Einspritzventil 16 eingespritzt und durch die hohe
Temperatur der Frischluft gezündet, so daß der Motorkolben 6 durch den
sich im Verbrennungsraum 14 aufbauenden Verbrennungsdruck vom AT in
Richtung zum IT beschleunigt wird. Falls der Arbeitskolben 8 in seinem
inneren Totpunkt angehalten werden soll, wird parallel das Startventil
48 in seine Grundposition zurückgeschaltet, der das Rückschlagventil
56 gesperrt und die Verbindung zwischen Niederdruckspeicher 52 und
Ringraum 34 abgesperrt ist.
Während der Rückbewegung des Arbeitskolbens 8 wird das Druckmittel
im Ringraum 34 durch die Ringfläche 30 über das Rückschlagventil 44 in
den Hochdruckspeicher 52 gefördert. Gleichzeitig wird über die Grund
fläche 28 das Druckmittel im Druckkanal 32 über den Kanal 60 in den
Niederdruckspeicher 52 gefördert, so daß beide Speicher während der
Bewegung vom AT zum IT geladen werden.
Vor Erreichen des IT wird die Ringnut 58 durch die Umfangskante
des Arbeitskolbens 8 zugesteuert, so daß die direkte Verbindung des
Ringraum 34 zum Niederdruckspeicher 52 abgesperrt ist. Während der
weiteren Bewegung des Arbeitskolbens 8 hin zum IT wird das Druckmittel
im Ringraum 34 über das Rückschlagventil 44 in den Hochdruckspeicher
42 gefördert. Da die Ringfläche 30 wesentlich größer als die Grundflä
che 28 ist, wird der Arbeitskolben 8 durch den stirnseitig wirkenden
Hochdruck abgebremst und kommt innerhalb weniger Millimeter im IT zum
Stehen. Nachdem der Arbeitskolben 8 etwa in seinem IT abgebremst ist
und der Freikolbenmotor 1 bereit zum nächsten Zyklus. Besonders vor
teilhaft bei der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß der innere Totpunkt
bei jedem Zyklus relativ exakt eingehalten werden kann, da der Ar
beitskolben 8 durch die große Ringfläche 30 über das Rückschlagventil
44 gegen den Hochdruck im Hochdruckspeicher 42 abgebremst wird. Durch
den konstanten Druck im Niederdruckspeicher 52 ist gewährleistet, daß
stets ein konstanter Kompressionsdruck wirkt, so daß eine gleichför
mige Beschleunigung des Motorkolbens 6 gewährleistet ist. Da während
des gesamten Kompressionshubes Druckmittel aus dem Niederdruckspeicher
52 nachgesaugt wird, ist die Gefahr des Auftretens von Kavitationser
scheinungen im Druckkanal 32 oder im Ringraum 34 äußerst gering.
In Fig. 2 ist eine Variante des erfindungsgemäßen Freikolbenmo
tors dargestellt, die sich hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus le
diglich in der Ausgestaltung des Arbeitskolbens 8 vom vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel unterscheidet. Im folgenden wird daher nur auf die
Unterschiede eingegangen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist der Arbeitskolben 8 als Differenzialkolben mit einem
dem Motorkolben 6 zugewandten vergrößerten Kolbenabschnitt 62 und ei
nem kolbenstangenförmigen Abschnitt 64 ausgeführt. Die im Motorgehäuse
2 ausgebildete Axialbohrung 10 ist über eine Radialschulter 66 zurück
gestuft, so daß der kolbenstangenförmige Abschnitt 64 des Arbeitskol
bens 8 in einem Bohrungsabschnitt 68 mit geringerem Durchmesser ge
führt ist. Der Druckkanal 32 mündet in die Stirnfläche des Bohrungsab
schnittes 68 ein, so daß die Grundfläche 28 des radial zurückgesetzten
kolbenstangenförmigen Abschnittes des Arbeitskolbens 8 über das
entsperrbare Rückschlagventil 56 und die Niederdruckleitung 50 mit dem
Niederdruckspeicher 52 verbindbar ist. Die zwischen den Abschnitten 62
und 64 des Arbeitskolbens 8 angeordnete Ringfläche 30 begrenzt mit der.
Radialschulter 66 den Ringraum 34, den wie beim vorbeschriebenen Aus
führungsbeispiel der Niederdruckkanal 36 und der Hochdruckkanal 38
einmünden.
Im Abstand zu der in Fig. 2 dargestellten inneren Totpunktlage
ist im Motorgehäuse 2 wiederum eine Ringnut 58 ausgebildet, die durch
die Umfangskante der Ringfläche 30 während der Bewegung des Arbeit
kolbens 8 vom IT zum AT auf- bzw. zugesteuert wird, so daß das Start
ventil 48 umgangen und die Ringfläche 30 direkt mit dem Druck im Nie
derdruckspeicher 52 beaufschlagt ist.
D. h., das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, daß die Grundfläche 28 und
die Ringfläche 30 an einem Differenzialkolben ausgeführt sind, während
sie beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel an einem tassen
förmigen Kolben ausgebildet waren, dessen Axiallänge geringer als die
jenige des in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels ist.
Da die sonstigen Bauelemente und die Funktion des in Fig. 2 dar
gestellten Ausführungsbeispiels identisch mit denjenigen des ersten
Ausführungsbeispiels sind, kann auf weitere Erläuterungen verzichtet
werden.
Offenbart ist ein Freikolbenmotor, bei dem ein Motorkolben eines
Verbrennungszylinders mit einem Arbeitskolben in Wirkverbindung steht.
Dieser ist mit zwei Stirnflächenabschnitten ausgeführt, die zur Ein
leitung eines Kompressionshubes beide mit dem Druck eines Niederdruck
speichers beaufschlagbar sind. Während eines Verbrennungshubes des Mo
torkolbens werden der Niederdruckspeicher und ein Hochdruckspeicher
geladen.
1
Freikolbenmotor
2
Motorgehäuse
4
Verbrennungszylinder
6
Motorkolben
8
Arbeitskolben
10
Axialbohrung
12
Kolbenboden
14
Verbrennungsraum
16
Einspritzventil
18
Auslaßkanal
20
Einlaßventil
22
Einlaßraum
24
Überströmkanal
26
Sacklochbohrung
28
Grundfläche
30
Ringfläche
32
Druckkanal
34
Ringraum
36
Niederdruckkanal
38
Hochdruckkanal
40
Hochdruckleitung
42
Hochdruckspeicher
44
Rückschlagventil
46
Rückschlagventil
48
Startventil
50
Niederdruckleitung
52
Niederdruckspeicher
54
Steuerleitung
56
entsperrbares Rückschlagventil
58
Ringnut
60
Kanal
62
Kolbenabschnitt
64
stangenförmiger Kolbenabschnitt
66
Radialschulter
Claims (8)
1. Freikolbenmotor mit einem Motorkolben (6) und einem mit diesem zu
sammenwirkenden Arbeitskolben (8), der mit zumindest zwei Stirn
flächenabschnitten (28, 30) versehen ist, die über eine
Ventilanordnung (48, 56, 46, 44) mit einem Hochdruckspeicher (42)
oder einem Niederdruckspeicher (52) verbindbar sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Stirnflächenabschnitte (28, 30) zur
Einleitung des Kompressionshubes über die Ventileinrichtung (48,
46) mit dem Niederdruckspeicher (52) verbunden sind.
2. Freikolbenmotor nach Patentanspruch 1, wobei der Arbeitskolben (8)
eine Sacklochbohrung (26) hat, deren Grundfläche (28) einen Stirn
flächenabschnitt und die verbleibende Ringfläche (30) den weiteren
Stirnflächenabschnitt bildet, wobei ein von einem Druckkanal (32)
durchsetzter Führungsvorsprung (32) in die Sacklochbohrung (26)
eintaucht.
3. Freikolbenmotor nach Patentanspruch 2, wobei der Arbeitskolben (8)
als in einer Stufenbohrung (10, 68) geführter Differenzialkolben
(8; 62, 64) ausgeführt ist, wobei die Grundfläche (28) des radial
zurückgesetzten Kolbenabschnittes 64 einen Stirnflächenabschnitt
und die Ringfläche (30) zwischen den Kolbenabschnitten (62, 64)
den zweiten Stirnflächenabschnitt ausbildet.
4. Freikolbenmotor nach Patentanspruch 2 oder 3, wobei die Grundflä
che (28) kleiner als die Ringfläche (30) ist.
5. Freikolbenmotor nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, wobei die
Ringfläche (30) über einen Hochdruckkanal (38) und ein
Rückschlagventil (44) mit einer den Druck im Hochdruckspeicher
(42) führenden Hochdruckleitung (40) und über einen Niederdruckka
nal (36) und die Ventileinrichtung (48, 56) mit einer den Druck im
Niederdruckspeicher (52) führenden Niederdruckleitung (50) beauf
schlagbar ist, und wobei die Grundfläche (28) über die
Niederdruckleitung (50) und die Ventileinrichtung (48, 56) mit dem
Druck im Niederdruckspeicher (52) und über die Hochdruckleitung
(40) und ein Hochdruckrückschlagventil (46) hydraulisch mit dem
Hochdruckspeicher (42) verbindbar ist.
6. Freikolbenmotor nach Patentanspruch 5, wobei im Abstand zu einer
äußeren Totpunktlage (AT) des Arbeitskolbens (8) ein mit der Nie
derdruckleitung (50) verbundener Niederdruckanschluß (58, 60) an
geordnet ist, der durch eine Steuerkante des Arbeitskolbens (8),
vorzugsweise eine Umfangskante der Ringfläche (30) auf- bzw. zu
steuerbar ist, wobei der Niederdruckkanal (36) und der
Hochdruckkanal (38) im Bereich zwischen dem äußeren Totpunkt (AT)
und dem Niederdruckanschluß (58, 60) in eine Axialbohrung (10) zur
Aufnahme des Arbeitskolbens (8) münden.
7. Freikolbenmotor nach Patentanspruch 5 oder 6, wobei die Ventilein
richtung ein in der Niederdruckleitung (50) angeordnetes entsperr
bares Rückschlagventil (56) hat, dessen Steueranschluß zum Verrie
geln über ein Startventil (48) mit der Niederdruckleitung verbind
bar ist, daß in einer weiteren Schaltstellung die Niederdrucklei
tung (50) mit dem Niederdruckkanal (36) verbindet.
8. Freikolbenmotor nach Patentanspruch 7, wobei das Startventil (48)
ein 3/2-Wegeventil ist, dessen Anschlüsse einerseits der Nieder
druckleitung (50) und andererseits mit einer Steuerleitung (54)
des entsperrbaren Rückschlagventils (56) und dem Niederdruckkanal
(36) verbunden sind.
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---|---|---|---|
DE10033443A DE10033443A1 (de) | 2000-07-10 | 2000-07-10 | Freikolbenmotor |
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DE10033443A DE10033443A1 (de) | 2000-07-10 | 2000-07-10 | Freikolbenmotor |
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DE10033443A Withdrawn DE10033443A1 (de) | 2000-07-10 | 2000-07-10 | Freikolbenmotor |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10033443A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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