DE10030668A1 - Halterung für monolithische Sorbentien - Google Patents
Halterung für monolithische SorbentienInfo
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- G01N2030/524—Physical parameters structural properties
- G01N2030/528—Monolithic sorbent material
Abstract
Eine druckstabile Einspannvorrichtung für monolithische Sorbentien wird offenbart. Die Vorrichtung besteht aus einem druckstabilen Mantel und einem bevorzugt lösungsmittelstabilen Schlauch, zwischen denen sich ein Hohlraum befindet. Wird nun das Sorbens mit oder ohne weitere Ummantelung in die Vorrichtung eingebracht, so kann über den Hohlraum mittels Flüssigkeits- oder Gasdruck ein Gegendruck gegen den Eluensdruck erzeugt werden.
Description
Gegenstand der Erfindung sind Einspannvorrichtungen für monolithische
Sorbentien für die Chromatographie.
Beim Packen von Chromatographiesäulen mit partikulären Sorbentien wird
erreicht, daß das Sorbensbett am Mantel der Säule dicht anliegt. Ersetzt
man, wie es in WO 94/19 687 und in WO 95/03 256 offenbart ist, parti
kuläre durch monolithische Sorbentien, so ergibt sich das Problem, den
Mantel des Sorbens flüssigkeitsdicht, druckstabil und gegen die Elutions
mittel inert abzudichten. Nur so ist gewährleistet, daß das Elutionsmittel
ausschließlich durch das Sorbens fließt. F. Svec und J. M. Frechet (1992)
Anal. Chem. 64, Seiten 820-822, beschreiben, wie ein monolithisches
Sorbens in ein Rohr einpolymerisiert werden kann. Dieses Prinzip ist bei
keramischen Sorbentien nur bedingt anwendbar, da der Grünling bei den
anschließenden Brenn- und Calcinierungsschritten schrumpft: Nur wenn
der Innendurchmesser des Rohres hinreichend klein, d. h. deutlich unter
einem Zentimeter, ist, kann dieses Verfahren angewandt werden. Eine
Halterung, die auch für dickere monolithische Sorbentien angewandt
werden kann, ist in WO 94/19 687 offenbart: Ein Mantel aus Teflon um
hüllt den Keramikstab. Damit dieser Mantel flüssigkeitsdicht abschließt,
auch wenn im Innern der Betriebsdruck der Chromatographieeinrichtung
angelegt ist, befindet sich der mit Teflon ummantelte Keramikstab in einem
Metallrohr mit größerem Innendurchmesser, durch das ein Gegendruck
erzeugt wird.
In WO 95/03256 wird die Ummantelung monolithischer Sorbentien mit
einem druckfesten Kunststoffmantel beschrieben. Entweder wird das
Sorbens zunächst mit einem dünnen Kunststoffschlauch umgeben und
anschließend mit einem druckstabilen Mantel umhüllt oder es wird direkt in
einen druckstabilen Kunststoffmantel eingebracht.
Nachteil der bekannten Methoden ist, daß oft nicht das gewünschte Maß
an Druckfestigkeit erreicht wird. Besonders nach längerer Belastung sinkt
die Trennleistung erheblich ab. Zudem kann das Sorbens nach Gebrauch
nicht vom Mantel getrennt werden, so daß nach Verbrauch Sorbens und
Mantel entsorgt werden müssen.
Aus der Hochdruckflüssigkeitschromatographie sind, wie in DE 25 24 751
offenbart, mit partikulären Sorbentien gefüllte Glasrohre bekannt, die von
einer Druckhülle umgeben werden. Auf diese Weise wird das Glasrohr
mittels Gegendruck von außen vor Bersten bei hohem Innendruck
geschützt. Dieses Problem spielt bei monolithischen Sorbentien keine
Rolle.
Vielmehr muß bei der Ummantelung monolithischer Sorbentien
sichergestellt werden, daß sich die Ummantelung nicht durch zu starken
Innendruck vom Sorbens abhebt und das Elutionsmittel zwischen Sorbens
und Ummantelung vorbei fließt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, eine Halterung für
monolithische Sorbentien zu finden, die zum einen hohe und ausdauernde
Druckstabilität garantiert und zum anderen nach Verbrauch des Sorbens
wiederverwendet werden kann.
Es wurde gefunden, daß es nicht notwendig ist, das monolithische Sorbens
direkt mit einer Hülle oder einem Schlauch zu versehen. Viel bessere
Druckstabilitäten werden erreicht, wenn das Sorbens ohne vorherige
Ummantelung in eine Halterungs- oder Einspannvorrichtung eingespannt
wird. Die Einspannvorrichtung besteht aus einem druckstabilen Mantel, in
den ein lösungsmittelbeständiger Schlauch eingebracht ist. Über eine
zwischen Schlauch und Mantel befindliche Flüssigkeits- oder Gasschicht
kann gleichmäßiger Druck auf das Sorbens ausgeübt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Einspannvorrichtung für
monolithische Sorbentien, wobei die Vorrichtung aus einem druckstabilen
Mantel und einem Schlauch besteht, zwischen denen sich ein Hohlraum
befindet, über den durch ein darin befindliches Druckübertragungsmittel
gleichmäßiger Druck auf das Sorbens ausgeübt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführung enthält die Vorrichtung Anschlußstücke
für die Zu- und Ableitung zum Sorbens.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einspannvorrichtung ist eine Vorrichtung mit einem lösungsmittelstabilen
Schlauch.
Zudem ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung der Einspann
vorrichtung zum druckstabilen Einspannen eines monolithischen Sorbens.
Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung der Einsatz einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit eingespanntem Sorbens bei der
chromatographischen Trennung von mindestens zwei Stoffen.
Abb. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Einspannvorrichtung für nicht
ummantelte monolithische Sorbentien.
In Abb. 2 ist eine Einspannvorrichtung für bereits mit einem
lösungsmittelstabilen Schlauch ummantelte Sorbentien dargestellt.
Monolithische Sorbentien sind grundsätzlich aus der Literatur bekannt;
dazu gehören vor allem poröse keramische Formkörper, wie sie in WO
94/19 687 und in WO 95/03 256 offenbart sind. Von dem Begriff mono
lithische Sorbentien werden im weiteren Sinn auch Formkörper aus Poly
merisaten umfaßt, wie sie von F. Svec und J. M. Frechet (1992) Anal.
Chem. 64, Seiten 820-822, und von S. Hjerten et al. (1989) J.
Chromatogr. 473, Seiten 273-275, beschrieben wurden. Besonders
bevorzugt sind monolithische Sorbentien auf der Grundlage von porösen
Formkörpern, die untereinander verbundene Makroporen sowie Mesoporen
in den Wänden der Makroporen aufweisen, wobei der Durchmesser der
Makroporen einen Medianwert größer als 0,1 µm aufweist, und wobei der
Durchmesser der Mesoporen einen Medianwert von 2 und 100 nm auf
weist.
Monolithische Sorbentien bestehen also aus Materialien, wie sie auch für
partikuläre Sorbentien in Gebrauch sind. In vielen Fällen (z. B. SiO2) kön
nen diese Sorbentien ohne weiteres für chromatographische Trennungen
verwendet werden. Häufiger jedoch werden die Basisträger derivatisiert,
um die Trenneigenschaften zu verbessern; dabei werden zusätzliche
Gruppierungen eingeführt, die unter der Bezeichnung Separations
effektoren zusammengefaßt werden.
Separationseffektoren und Verfahren zu ihrer Einführung in den Basisträger
sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Beispiele finden sich in WO
95/03 256 oder gängigen Handbüchern wie Unger, K. K. (ed) Porous Silica,
Elsevier Scientific Publishing Company (1979) oder Unger, K. K. Packings
and Stationary Phases in Chromatographic Techniques, Marcel Dekker
(1990).
Unter dem Begriff monolithisches Sorbens wird erfindungsgemäß sowohl
ein poröser Grundkörper als auch ein mit Separationseffektoren
derivatisierter poröser Grundkörper verstanden.
In Abb. 1 ist ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Einspann
vorrichtung für nicht ummantelte monolithische Sorbentien dargestellt.
Kernstück ist ein lösungsmittelbeständiger, mechanisch stabiler Schlauch
(2), beispielsweise aus PTFE (Teflon), PVDF oder FEP, bevorzugt aus
Perfluor (Kalrez®, Simriz®). In diesen Schlauch (2) kann das monolithische
Sorbens (1) eingebracht werden. Typischerweise befinden sich an beiden
Enden Anschlußstücke (7) für die Zu- und Ableitung von beispielsweise
dem Eluens. Form und Material der Anschlußstücke richten sich nach der
Art der Anwendung. Es können beispielsweise Anschlüsse aus Metall oder
PEEK verwendet werden. Die Anschlüsse können aus einem oder
mehreren Stücken gleichen oder verschiedenen Materials zusammen
gesetzt sein. Um den Schlauch (2) herum befindet sich ein druckfester
Mantel (3) aus einem stabilen Polymer oder bevorzugterweise aus Metall.
Schlauch und Mantel sind an beiden Enden über eingearbeitete oder
aufgeschraubte Dichtungen (5, 6) aus Kunststoff oder Metall abgedichtet.
Die Dichtung kann aus einem oder mehreren Stücken gleichen oder
verschiedenen Materials bestehen. Entlang des Sorbens befindet sich
zwischen Schlauch (2) und Mantel (3) ein Hohlraum (4), der mit Flüssigkeit
luftfrei gefüllt werden kann. Als Flüssigkeit können beispielsweise
Hydrauliköl, oder bevorzugt Wasser eingesetzt werden. Über einen Zulauf
und einen Anschluß zur Belüftung (8, 9) kann der Flüssigkeitsdruck im
Hohlraum geregelt werden, so daß ein Gegendruck zum Eluentdruck im
Formkörper aufgebaut werden kann. Dieser Druck kann typischerweise
über die Eluentpumpe direkt, über ein Verstärkungsglied, über eine externe
Pumpe oder eine weitere Druckeinrichtung aufgebracht werden. Außerdem
kann der Druck über eine von Hand betätigte Druckeinrichtung geregelt
werden.
In einer weiteren denkbaren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist der Hohlraum statt mit Flüssigkeit mit einem Gas,
beispielsweise Luft oder Stickstoff als Drucküberträger gefüllt.
Erfindungsgemäß wird das in dem Hohlraum befindliche Mittel, über das
ein Gegendruck zum Eluentendruck erzeugt wird, als Druckübertraguns
mittel bezeichnet. Es kann sich dabei um ein Gas oder bevorzugterweise
um eine Flüssigkeit, wie z. B. Hydrauliköl oder Wasser, handeln.
In Abb. 2 ist eine weitere Variante der erfindungsgemäßen
Einspannvorrichtung dargestellt. Falls ein bereits mit einer dünnen,
lösungsmittelstabilen Ummantelung (10) versehener Formkörper (1)
eingespannt werden soll, so ist der Einsatz eines lösemittelbeständigen
Schlauches in der Vorrichtung nicht notwendig. In diesem Fall kann ein oft
kostengünstigerer, nicht lösungsmittelstabiler Schlauch (2), beispielsweise
aus Viton oder Silicon, verwendet werden. Durch das zwischen Schlauch
(2) und dem druckstabilen Mantel (3) befindliche Hydraulik- oder
Gasmedium wird der Schlauch (2) an die lösungsmittelbeständige
Ummantelung (10) gepresst und dichtet so den Formkörper und die Dicht-
bzw. Anschlußelemente (5, 6, 7) ab. Ansonsten entsprechen die in Abb. 2
genannten und hier nicht explizit erläuterten Bestandteile der Vorrichtung
den bereits unter Abb. 1 genannten Bestandteilen.
Es ist ebenso möglich, ein lösungsmittelstabil ummanteltes Sorbens in eine
Einspannvorrichtung einzuspannen, wie sie in Abb. 1 dargestellt ist.
Unter ummanteltem Sorbens wird erfindungsgemäß die Ummantelung des
Sorbens mit einem dünnen, optional lösungsmittelstabilen Schlauch, wie
z. B. einem Schrumpfschlauch oder ähnlichem nicht druckstabilem Material,
verstanden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich zum Einspannen von
monolitischen Sorbentien jeder Art und Größe. Besonders bevorzugt ist ihr
Einsatz in der präparativen Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie.
Geeignete Konstruktionen der Endstücke und Dichtungen für
chromatographische Säulen oder Kartuschen sind dem Fachmann geläufig
und können auf diese Einspannvorrichtung übertragen werden.
Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein Fach
mann die obige Beschreibung im weitesten Umfang nutzen kann. Die
bevorzugten Ausführungsformen und Beispiele sind deswegen lediglich als
beschreibende, keineswegs als in irgendeiner Weise limitierende Offen
barung aufzufassen.
Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten
Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen, sowie der korrespon
dierenden Anmeldung DE 199 32 319, eingereicht am 10.07.1999, ist
durch Bezugnahme in diese Anmeldung eingeführt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Einspannen monolithischer Sorbentien im
wesentlichen bestehend aus einem druckstabilen Außenmantel (3),
einem Schlauch (2) und entsprechenden Abdichtungen an den
Enden, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen Schlauch (2) und
Mantel (3) ein Hohlraum befindet, in dem durch Auffüllen mit einem
Druckübertragungsmittel ein Ausgleich gegenüber dem Eluentendruck
erzeugt werden kann.
2. Einspannvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Vorrichtung mit Anschlüssen (7) für Zu- und Ablauf
zum Sorbens versehen sind.
3. Einspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der erfindungsgemäße Schlauch (2)
lösungsmittelstabil ist.
4. Verwendung einer Einspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3 zum druckstabilen Einspannen eines monolithischen Sorbens.
5. Verwendung einer Einspannvorrichtung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 3 bei der chromatographischen Trennung von mindestens zwei
Stoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10030668A DE10030668A1 (de) | 1999-07-10 | 2000-06-23 | Halterung für monolithische Sorbentien |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19932319 | 1999-07-10 | ||
DE10030668A DE10030668A1 (de) | 1999-07-10 | 2000-06-23 | Halterung für monolithische Sorbentien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10030668A1 true DE10030668A1 (de) | 2001-01-11 |
Family
ID=7914355
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10030668A Withdrawn DE10030668A1 (de) | 1999-07-10 | 2000-06-23 | Halterung für monolithische Sorbentien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10030668A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013152829A1 (de) | 2012-04-14 | 2013-10-17 | Merck Patent Gmbh | Halterung für monolithische sorbenzien |
WO2016178022A1 (en) * | 2015-05-05 | 2016-11-10 | Endet Limited | Sorbent tube apparatus |
CN109906108A (zh) * | 2016-11-11 | 2019-06-18 | 通用电气健康护理生物科学股份公司 | 色谱柱 |
-
2000
- 2000-06-23 DE DE10030668A patent/DE10030668A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013152829A1 (de) | 2012-04-14 | 2013-10-17 | Merck Patent Gmbh | Halterung für monolithische sorbenzien |
WO2016178022A1 (en) * | 2015-05-05 | 2016-11-10 | Endet Limited | Sorbent tube apparatus |
US10794877B2 (en) | 2015-05-05 | 2020-10-06 | Endet Limited | Sorbent tube apparatus |
CN109906108A (zh) * | 2016-11-11 | 2019-06-18 | 通用电气健康护理生物科学股份公司 | 色谱柱 |
CN109906108B (zh) * | 2016-11-11 | 2022-05-10 | 思拓凡瑞典有限公司 | 色谱柱 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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