DE10019192A1 - Verfahren zur Herstellung von Kfz-Teilen aus Kunzstoffschaum - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kfz-Teilen aus KunzstoffschaumInfo
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Abstract
Nach der Erfindung werden Kfz-Teile nicht mehr aus Partikelschaum, sondern aus Extruderschaumsträngen hergestellt, indem nach der Abkühlung die Extruderstränge oder Teile davon wiedererwärmt und nach der Wiedererwärmung thermoverformt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffschaum, insbesondere
Sonnenblenden, Ablagen, Verkleidungsteilen.
Seit Jahren werden dies Kfz-Teile aus Kunststoffschaum gefertig. Dabei ist ein
Partikelschaum zur Anwendung gekommen. Partikelschaum ist im Unterschied zum
Extruderschaum zu sehen.
Partikelschaum hat in seiner Ausgangsform eine Partikelform. Geläufig für die
Kunststoffschaumpartikel ist die Bezeichnung Beads. Der Durchmesser der
Kunststoffschaumpartikel beträgt 1 bis 5 mm. Die Außenform kann dabei rund,
zylinderförmig, tonnenartig oder linsenförmig sein. Die Außenform ergibt sich aus dem
Herstellungsvorgang der Kunststoffschaumpartikel. Die Kunststoffschaumpartikel werden zur
Herstellung eines Formteiles miteinander verschweißt oder verklebt. Das geschieht in einem
Formteilautomaten. Dort ist ein dem gewünschten Formteil entsprechender Hohlraum
vorgesehen, in den die Partikel eingefüllt werden. Anschließend erfolgt eine Erwärmung der
Partikel an der Außenfläche. Die Erwärmung erfolgt zumindest bis in die Nähe des
Schmelzpunktes. Unter gleichzeitigem Expansionsdruck und/oder Fülldruck werden die
Partikel zur Verschweißung gebracht.
Der Vorteil der Partikelschaumtechnik ist die Formgebung in dem Formteilautomaten. Auch
relativ komplizierte Formen können auf dem Wege hergestellt werden. Zugleich ist die
Herstellung äußerst preisgünstig. Aufwendig sind lediglich die Formen. Es gilt die Regel, daß
die Kosten der Form keine Rolle spielen, wenn die Serie groß genug ist. Bei Kfz-Teilen ist die
Serie immer groß.
Der Partikelschaum hat die Herstellung von Kfz-Teilen aus PU-Spritz-Schaum praktisch
abgelöst. Der PU-Schaum wird als Kunststoff mit Treibmitteln in eine Form gespritzt und
schäumt dort auf. Um im Verhältnis zu Formteilen aus Partikelschaum gleiche Eigenschaften
zu erreichen müssen derartige Kfz-Teile höhere Raumgewichte haben. Das ist mit einem
höheren Kunststoff-Verbrauch und entsprechenden Kosten verbunden. Eine andere
Problematik der PU-Schaumteile ist das Recyclen. Im Unterschied zu PP-Partikelschaum ist
eine aufwendige Entsorgung von PU-Schaum erforderlich.
Die Anbieter von Kfz-Teilen stehen bei der Kfz-Industrie unter starkem Wettbewerbsdruck,
so daß immer nach Möglichkeiten zur Preisreduzierung gesucht wird. Auch der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, eine Preisreduzierung zu schaffen.
Dabei hat sich die Erfindung von der Vorstellung gelöst, daß zwingend an der Herstellung der
Kfz-Teile aus Partikelschaum festgehalten wird. Die Erfindung hat sich der Herstellung aus
Extrudiertem Schaum, und zwar aus strangförmigem Kunststoffschaum zugewandt.
Die Extrusion ist ein sehr komplexer Vorgang:
Für die Extrusion wird Kunststoff in fester Form in den Extruder eingegeben und dort unter
entsprechendem Druck und Temperatur aufgeschmolzen wird. In dem schmelzflüssigen
Zustand werden Additive und Treibmittel sehr homogen verteilt. Im Produktsionsablauf
haben Additive z. B. die Aufgabe als Stabilisatoren oder Nukleierungsmittel zu wirken. Ferner
gibt es Zuschläge zur Produktbeeinflussung, z. B. Flammhemmer und Farbstoffe. Auch
Füllmittel müssen als Zuschläge angesehen werden.
Die Treibmittel wurden in früherer Zeit üblicherweise als chemische Treibmittel mit dem
Kunststoff und den Zuschlägen aufgegeben. In zeitgemäßen Anlagen wird ein physikalisches
Treibmittel erst aufgegeben, wenn der Kunststoff aufgeschmolzen worden ist. Das Zugeben
des Treibmittels erfolgt unabhängig von der Bauart des Extruders an geeigneter Stelle in der
Verarbeitungsstrecke des Extruders. Früher war die Verwendung von
Fluorchlorkohlenwasserstoffen als Treibmittel zulässig. Das Extruderschäumen war mit
diesen Treibmitteln relativ leicht beherrschbar. Das hat sich grundlegend durch Verbot dieser
Treibmittel geändert. Zeitgemäße Treibmittel verwenden z. B. Kohlendioxid, das sehr viel
schwieriger ist. Gleichwohl wendet sich die Erfindung der Extrusion zu.
Bei den Extrudern wird grob zwischen den Einschneckenextrudern, den
Doppelschneckenextrudern und den Planetwalzenextrudern unterschieden. Bei den
Einschneckenextrudern und Doppelschneckenextrudern gibt die Bezeichnung Aufschluß über
die verwendete Anzahl von Schnecken. Bei dem Doppelschneckenextruder kämmen die
Schnecken miteinander. Die Verzahnungen beider Schnecken sind so aufeinander
abgestimmt, daß die Zähne beider Schnecken ineinandergreifen können. Dadurch entsteht
eine besonders starke Förderwirkung. Dies ist Anlaß, um in einer Extrusionsanlage für das
Einziehen von Einsatzmaterial, Druckaufbau und Aufschmelzen einen
Doppelschneckenextruderteil einzusetzen. Die Mischung/Dispergierung von Zuschlägen und
Treibmittel mit Schmelze kann in dem Doppelschneckenextruderteil oder in einem
nachgeschalteten zweiten Extruderteil der Anlage stattfinden. Von Vorteil ist die
Tandembauart mit zwei hintereinander geschalteten Extrudern, deren Betriebsbedingungen in
Grenzen unabhängig voneinander beeinflußbar sind, z. B. die Drehzahlregelung.
In der Tandembauart hat der zweite, nachgeschaltete Extruder zugleich die Aufgabe, die
Schmelze auf Extrusionstemperatur (Schmelzeaustrittstemperatur) zu kühlen. Für den
zweiten, nachgeschalteten Kühler werden in der Praxis bislang Einschneckenextruder
eingesetzt.
Sämtliche Schmelzebehandlung kann auch in einem einzigen Extruder, auch in einem
einzigen Einschneckenextruder erfolgen.
Aus dem Extruder tritt ein unvernetzter Kunststoffschaumstrang aus.
So hergestellter Kunststoffschaum unterscheidet sich in seiner Herstellung ganz wesentlich
von vernetztem Kunststoffschaum. Für die Herstellung vernetzten Kunststoffschaumes wird
vorzugsweise ein extrudierter ungeschäumter Kunststoff als Ausgangsmaterial verwendet.
Durch Wärmebehandlung schäumt der Kunststoff auf und entsteht eine Vernetzung.
Alternativ ist eine chemische Vernetzung oder eine Vernetzung mit Bestrahlung möglich.
Der erfindungsgemäß unvernetzte Kunststoffschaumstrang wird in einem nachgeschalteten
Kalibrator auf bestimmte Querschnittsabmessungen gebracht, z. B. in die Form einer
Kunststoffschaumbahn mit geringer Dicke, vergleichsweise großer Breite. Auch andere
Profilquerschnitte sind möglich. Im folgenden wird auch dann von Strang gesprochen, wenn
der Strang aus Handhabungsgründen in bestimmte Längen abgelängt wird.
Nach der Erfindung wird der entstandene Strang zunächst abgekühlt, bis auch der Kern des
Kunststoffschaumstranges eine ausreichende Festigkeit hat. Unmittelbar danach (z. B. inline)
oder in zeitlichem Abstand (z. B. unter Zwischenlagerung des Materials) erfolgt eine erneute
Erwärmung des Kunststoffschaumes, so daß der Kunststoffschaum zumindest in bestimmten
Bereichen einer anschließenden Verformung den Glaspunkt/Kristallisationspunkt erreicht.
Das schließt zulässige Temperaturabweichungen ein, auf die unten noch eingegangen wird.
Bei der erfindungsgemäßgen Verformungs-Temperatur wird dem Schaum in einer Preßstation
die gewünschte Außenform gegeben, z. B. die Form einer Sonnenblende oder einer hinteren
Ablage. Die Preßstation ist dazu mit einer Matrize und einer Patrize versehen.
Der Glaspunkt/Kristallisationspunkt ist der Temperaturpunkt, an welchem der Kunststoff
beginnt plastisch zu werden. Der Glaspunkt/Kristallisationspunkt liegt hinsichtlich der
Temperatur in einigem "Grad"-Abstand von dem Schmelzpunkt. Die erfindungsgemäße
Erwärmung soll nicht mehr als 50% des "Grad"-Abstandes über den
Glaspunkt/Kristallisationspunkt hinausgehen. Die erfindungsgemäße Erwärmung soll auch
nicht mehr als dieses Maß unter dem Glaspunkt/Kristallisationspunkt bleiben.
Soweit im folgenden von dem Glaspunkt/Kristallisationspunkt gesprochen wird, schließt das
die möglichen vorstehenden Temperaturabweichungen ein.
Für die erfindungsgemäße Thermoformierung konnte bisher als unvernetzter Schaum bislang
nur Polypropylen gefunden werden.
Wahlweise kann die Formgebung in der Preßstation auch genutzt werden, um zugleich eine
verdichtete Außenhaut des Formlinges zu erzielen. Die verdichtete Außenhaut erhöht die
Festigkeit des Formlinges sehr stark. Für die Verdichtung der Außenhaut ist eine
Glaspunkt/Kristallisationspunkt-Erwärmung vorgesehen, welche die gesamte zu verdichtende
Schicht erfaßt. Die richtige Erwärmung kann unter Temperaturmessung am Schaum gesteuert
werden. Ausreichend ist jedoch bei wiederholter Herstellung eine Zeitmessung der
Erwärmung bei gleichzeitiger Kontrolle ausreichender Wärmezugabe. Die Erwärmungszeit
wird vorzugsweise bei der Erstherstellung ermittelt. In der Regel liegt die Erwärmungszeit bei
weniger als 5 Minuten. Für geringe Materialdicken kann auch eine Erwärmung von wenigen
Sekunden ausreichend sein. Für die kurzzeitige Erwärmung können auch Durchlauföfen
eingesetzt werden. Die Erwärmung kann allseitig erfolgen oder sich auf bestimmte Flächen
beschränken, bei der Erwärmung bestimmter Flächen können Wärmestrahler und/oder
Heißgas/luft Anwendung finden.
Die Schichtdicke des Ausgangsmaterials wird um das Verdichtungsmaß dicker als das
Endmaß des Formteils gewählt.
Wahlweise kann auch mehr als der Randbereich des Ausgangsmaterial, auch das gesamte
Ausgangsmaterial auf Glaspunkt/Kristallisationspunkt erwärmt werden. Dann verteilt sich die
Verdichtung auf einen größeren Bereich des Formlings.
Vorzugsweise ist das Verdichtungsmaß kleiner oder gleich 20 mm, wahlweise kleiner oder
gleich 10 mm. Das kann für den Rand gelten, aber auch für die Gesamtdicke des Formlings.
Bezogen auf die Gesamtdicke des Formlings ist vorzugweise vorgesehen, daß das
Verdichtungsmaß 10% bis 40% der Gesamtdicke ist. Dieser Bereich kann auch auf 20 bis
30% eingeengt werden.
Es ist mit der erfindungsgemäßen Verdichtung auch möglich bestimmte Einformungen in das
Ausgangsmaterial vorzunehmen. In Bezug auf das Sonnenblenden können diese
Einformungen z. B. der Aufnahme von Spiegeln und/oder Lampen dienen. In einem solchen
Fall ergibt sich das Verdichtungsmaß durch die notwendige Einformungstiefe.
Vorteilhafterweise erfährt das Material an den Einformungsrändern eine besondere
Verdichtung und eine damit verbundene Verfestigung. Das ist der Halterung von Spiegeln
und Lampen förderlich.
Überraschenderweise ist der wiedererwärmte und verdichtete Schaum in seinen
Eigenschaften nicht geschädigt. Im verdichteten Bereich entsteht ein neues Raumgewicht in
Abhänigkeit vom Verdichtungsmaß. Vorzugsweise liegt das Raumgewicht nach der
Verdichtung bei kleiner oder gleich 300 kg pro Kubikmeter, wahlweise weit darunter, z. B. bei
50 kg pro Kubikmeter und noch darunter.
Wahlweise erfolgt in der Preßstation zugleich ein Ausstanzen/Ausschneiden des entstandenen
Formlinges aus der Materialbahn bzw. Materialplatte. Das Ausstanzen/Ausschneiden kann
auch vorher oder nachher erfolgen. Beim "Ausstanzen/Ausschneiden vorher" ergibt sich eine
zusätzliche Bearbeitungsstation und das Problem der anschließenden Führung der Zuschnitte
in die Preßstation.
Beim "Ausstanzen/Ausschneiden nachher" ergibt sich auch eine zusätzliche
Bearbeitungsstation. Das "Ausstanzen/Ausschneiden nachher" kann zweckmäßig sein, wenn
eine Kaschierung/Beschichtung des Formlinges mit einem Material gewünscht ist, das die
Wärmebehandlung für die Thermoverformung nicht verträgt. Dann bildet das zwischen den
Formlingen verbliebene Material einen Träger/Führung für alle Formlinge.
Von Vorteil ist es, wenn eine gewünschte Kaschierung/Beschichtung des Kunststoffschaumes
vor der Erwärmung für die Thermoverformung erfolgt. Dabei ist sowohl eine vollflächige
Kaschierung wie auch eine teilflächige Kaschierung/Beschichtung möglich. Die vollflächige
Kaschierung/Beschichtung vereinfacht die Steuerung bzw. Positionierung beim Pressen und
Stanzen. Die teilflächige Kaschierung/Beschichtung reduziert den Materialaufwand.
Zum Kaschieren/Beschichten sind wahlweise vorgesehen: geschäumte oder ungeschäumte
Kunststoff-Folien, Gewebe, Leder. Für das Kaschieren/Beschichten vor und ggfs. bei der
Wärmebehandlung findet wieder Polypropylen-Kunststoff Anwendung, andere Kunststoffe
ggfs. in vernetzter Form.
Die Kaschierung/Beschichtung kann esthetische und/oder Gebrauchsgründe haben. Z. B. kann
die Beschichtung der einheitlichen Farb- und/oder Oberflächengebung für den
Fahrzeuginnenraum dienen. Es kann auch mit Hilfe einer weichen Kunststoffschaumschicht
ein Soft-touch erreicht werden.
Der Kaschier/Beschichtungsvorgang erfolgt mit oder ohne Haftvermittler. Die übliche
Kaschierung/Beschichtung setzt ein Anschmelzen der Berührungsflächen von
Kaschier/Beschichtungsmaterial und Kunststoffschaum und anschließendes
Zusammendrücken voraus. Zum Anschmelzen kann die notwendige Wärme mittels
Wärmestrahlern und/oder Heißluftgebläsen geliefert werden. Verschiedene Kunststoffe
entwickeln durch Erwärmung und Andrücken Klebekräfte. Die Klebekräfte sind umso höher,
je höher die Kunststoffe dem Glaspunkt/Kristallisationspunkt kommen.
Sofern die miteinander zu verbindenden Materialien gleichartig sind, ist auch ein
Verschweißen möglich. Die Verschweißung setzt eine Erwärmung der Schweißflächen auf
Schweißtemperatur voraus. Die unter den Schweißflächen liegenden Materialschichten
werden nicht gefährdet, solange die Erwärmung nach Erreichen der Schweißtemperatur
abgebrochen oder entsprechend reduziert wird und wenn das Aneinanderdrücken der
Schweißflächen baldmöglichst nach Erreichen der Schweißtemperatur erfolgt.
Die oben angesprochene Gleichartigkeit des Materials schließt auch Materialmischungen ein,
die nur in einem Bestandteil übereinstimmen.
Von besonderem Vorteil ist ein mehrschichtiges erfindungsgemäßes Ausgangsmaterial. Die
Mehrschichtigkeit kann diverse Gründe haben, z. B. die Kombination unterschiedlicher
Materialien, z. B. unterschiedliche Polypropylenschaumschichten und oder vernetzte sonstige
Kunststoffe wie PE.
Durch Verstärkungsmaterial/Einlagen läßt sich in weiten Grenzen die Festigkeit erhöhen.
Die Mehrschichtigkeit der Kfz-Teile kann auch genutzt werden, um andere Teile zwischen
zwei Schaumschichten einzuschließen. Das können z. B. die Gelenkteile an Sonnenblenden
sein.
Bei herkömmlichen Sonnenblenden aus Partikelschaum oder PU-Schaum werden die
Gelenkteile in die Form eingelegt und umschäumt. Das Einlegen in die Form kompliziert die
Form ganz erheblich. An den eingelegten Gelenkteilen kommt es auch immer wieder zu
Herstellungsschwierigkeiten.
Durch die erfindungsgemäße Mehrschichtigkeit und das erfindungsgemäße
Pressen/Verdichten formen sich durchgehend erwärmte Schichten beim Pressen schließend
um die eingelegten anderen Teile.
Bei teilweiser Erwärmung der Schichten auf Glaspunkt/Kristallisationspunkt findet die
Erwärmung nach der Erfindung an den zur Verformung bestimmten Schichtenflächen statt.
Bei Einlegen von Gelenkteilen und anderen Teilen sind das die mit den eingelegten Teilen
korrespondierenden Schichten.
Mit den erwähnten Wärmequellen und ggfs. mit sogenannten Heizkeilen und Übertragung
von Berührungswärme können die betreffenden Flächen gezielt auf
Glaspunkt/Kristallisationspunkt gebracht werden. Z. B. erfolgt das durch Auseinanderfalten
der Schichten, gleichmäßige Wärmebestrahlung der Berührungsflächen beider Schichten.
Nach Erreichen der gewünschten Temperatur können beide Schichten zusammengelegt und
zusammengedrückt werden.
Die in erfindungsgemäßer Weise einschließbaren Teile sind an Sonnenblenden vorzugsweise
die Gelenkteile oder auch Elektroleitung. Es kommen auch andere Zwischenlagen in Betracht,
z. B. Drahtbügel, Rohre oder Rahmen zur Aufnahme und/oder oder Führung von anderen
Teilen und/oder zur Stabilisierung/Verfestigung.
Es können in Seitenteilen auch Führungen/Schächte gebildet werden, z. B. für Fenster,
Fensterheber, Schließmechaniken.
Die Gelenke sind ein wesentlicher Bestandteil von Sonnenblenden. Bisher bestehen die
Gelenke aus einer Hülse und einer in die Hülse eingreifenden Gelenkstange.
Nach der Erfindung wird die Schichtdicke der mehrschichtigen Formteile so gewählt, daß das
Gelenk nach dem Pressen und Einschließen genau an vorbestimmter Stelle der Sonnenblende
positioniert ist. Das kann z. B. die Sonnenblendenmitte sein.
Die Verbindung der Schichten entsteht in der oben zum Kaschieren/Beschichten erläuterten
Weise.
Die Verbindung der Schichten kann auch in der Presse erfolgen. Das heißt, die Presse kann
nicht nur das Verdichten und Ausstanzen/Schneiden sondern auch noch eine weitere Funktion
übernehmen. Das verringert das Gesamtanlagenvolumen.
Auf die Möglichkeit, beim Thermoformieren sofort die Vertiefungen für die Spiegel oder zum
Einsetzen von Leuchten zu erzeugen, ist oben schon hingewiesen worden.
Eine weitere Anwendung der Erfindung können die Verkleidungen für die A, B, und C-
Säulen im Kfz bilden. Die A-Säulen sind die vorderen Säulen der Karosse, zwischen denen
die Frontscheibe gehalten ist. Die B-Säulen sind die mittleren Säulen, die C-Säulen die
hintern Säulen, zwischen denen die Rückscheibe gehalten ist.
Der nach der Erfindung für das Extrusionsmaterial verwendete Kunststoff kann der gleiche
sein wie der herkömmlich für den Partikelschaum verwendete Kunststoff, z. B. Polypropylen.
In mehreren Schichten ist eine Kombination mit anderen Kunststoffen, z. B. Polyethylen,
und/oder mit anderen Kunststoffzusammensetzungen möglich. Der Kunststoff wird in
zeitgemäßer Verarbeitung nicht mehr als reiner Rohkunststoff sondern in unterschiedlichen
Mischungen und Verarbeitungszuständen zur Anwendung gebracht.
Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise kann bei gleicher Qualität wie
partikelschaumgefertigter Kfz-Teile ein Kostenvorteil bis 30% gegenüber der
Partikelschaumfertigung erwirtschaftet werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Kfz-Teilen aus unvemetztem Kunststoffschaum,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines extrusionsgeschäumten Ausgangsmaterials,
das nach ausreichender Abkühlung zumindest dicht an den
Glaspunkt/Kristallisationspunkt wiedererwärmt und durch Pressen unter bleibender
Verdichtung des Schaumes in die gewünschte Form gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Herstellung mehrschichtiger Kfz-
Teile, wobei an den Berührungsflächen der Schichten eine Wiedererwärmung stattfindet
und Zwischenlagen und/oder andere Teile zwischen zwei Kunststoffschaumschichten
eingeschlossen werden und/oder Hohlräume zwischen den Kunststoffschaumschichten
gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlagen
Verstärkungslagen und/oder die anderen Teile Gelenke für Sonnenblenden und/oder
Leitungen sind und/oder die Hohlräume Kanäle oder Schächte sind und/oder daß eine
Kombination verschiedener Kunststoffschäume erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
Randverdichtung/Außenhautverdichtung des Materials und/oder durch eine weitergehende
Kernverdichtung des Materials und/oder durch Einformungen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Verdichtungsmaß von kleiner oder
gleich 20 mm, vorzugsweise 10 mm.
6. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Verdichtungsmaß von 10% bis
40%, vorzugsweise 20% bis 30%, bei Verdichtung des gesamten Teilequerschnittes
bezogen auf den Gesamtquerschnitt der Kfz-Teile.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Verdichtung auf
ein Raumgewicht bis 300 kg pro Kubikmeter, vorzugsweise bis 50 kg pro Kubikmeter.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch Erwärmung in einem
Durchlaufofen und/oder eine zeitgesteuerte Erwärmung.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch Verwendung
strangförmigen Ausgangsmateriales für das Pressen und gleichzeitiges Ausschneiden der
Teile beim Pressen oder anschließendes Ausschneiden der Teile.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch Kaschierung der
Ausgangsmateriales vor dem Pressen oder nach dem Pressen mit Folien oder Geweben
oder Leder
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch die Anwendung auf
Sonnenblenden, Ablagen, Verkleidungsteile, Armaturenbretter, Säulen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000119192 DE10019192A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren zur Herstellung von Kfz-Teilen aus Kunzstoffschaum |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000119192 DE10019192A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren zur Herstellung von Kfz-Teilen aus Kunzstoffschaum |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10019192A1 true DE10019192A1 (de) | 2001-10-25 |
Family
ID=7639182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000119192 Withdrawn DE10019192A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren zur Herstellung von Kfz-Teilen aus Kunzstoffschaum |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10019192A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1027128C2 (nl) * | 2004-09-28 | 2006-03-29 | Tjeerd Rense Veenhoven | Werkwijze en inrichting voor de vervaardiging van een ruimtelijke structuur uit kunststofschuim plaatmateriaal. |
DE102004057988A1 (de) * | 2004-12-01 | 2006-06-08 | Klebchemie M.G. Becker Gmbh +Co.Kg | Primerlose Verklebung von Profilen |
GB2521348A (en) * | 2013-12-04 | 2015-06-24 | Nathan Lewis | Automotive water shedder |
-
2000
- 2000-04-17 DE DE2000119192 patent/DE10019192A1/de not_active Withdrawn
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