DE10017285A1 - Synchronisierring - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Synchronisierring mit einem einen Gleitbereich aufweisenden Ringkörper, wobei der Gleitbereich mit einer verschleißfesten tribologischen Beschichtung versehen ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die tribologische Beschichtung eine thermisch gespritzte Beschichtung ist, die maximal etwa 40 Gew.-% Festschmierstoff enthält.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Synchronisierring mit
einem einen Gleitbereich aufweisenden Ringkörper, wobei der
Gleitbereich mit einer verschleißfesten tribologischen Beschich
tung versehen ist.
Gattungsgemäße Synchronisierringe sind zum Beispiel aus der DE 42 40 157 A1,
US 53 37 872 A, EP 00 70 952 A1 und US 49 95 924 be
kannt.
Die bekannten Synchronisierringe weisen tribologische Beschich
tungen aus verschleißfestem Material auf. Dabei kann es sich z. Bsp.
um Kupferlegierungen, Molybdänbeschichtungen und dergleichen
handeln. Messing- und Molybdänbeschichtungen werden im allgemei
nen durch thermisches Spritzen auf dem Gleitbereich des Synchro
nisierrings aufgebracht. Kupferlegierungen, vorzugsweise mit Zinn
oder Zink, werden im Stand der Technik in Form von Streusinterfo
lien, d. h. als Reibfolie aufgebracht. Die Reibfolie ist auf ei
ner Platte befestigt, die wiederum auf dem Gleitbereich des Syn
chronisierrings befestigt wird.
Problematisch bei den Molybdän- oder Messingbeschichtungen ist,
daß es sich um Beschichtungen handelt, die wenig Komfort bieten,
so daß die Getriebe schwer zu schalten sind. Außerdem geht die
Getriebeentwicklung in Richtung von pneumatisch/elektronisch
gesteuerten Getrieben, bei denen insbesondere bei Nutzfahrzeugen
hohe Unterschiede in der Geschwindigkeit zwischen der Schiebemuf
fe und dem Synchronisierring auftreten können. Damit ist aber die
Leistungsgrenze der bekannten Molybdänbeschichtungen erreicht und
die Schiebemuffe verschleißt sehr schnell. Des weiteren weisen
diese Beschichtungen auch eine toxische Wirkung auf und sind aus
diesem Grund bedenklich. Die Streusinterfolien aus porösen Kup
ferlegierungen bieten demgegenüber zwar ausreichenden Komfort
beim Schalten, verschleißen aber relativ schnell. Die separate
Anbindung an den Gleitbereich des Synchronisierrings stellt ein
zusätzliches Problem dar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Synchroni
sierring der oben genannten Art bereitzustellen, der gleichzeitig
verschleißfest und komfortabel ist und auf möglichst einfache
Weise auf den Gleitbereich aufgebracht werden kann.
Die Lösung besteht darin, daß die tribologische Beschichtung eine
thermisch gespritzte Beschichtung ist, die maximal etwa 40 Gew.-%
Festschmierstoffe enthält. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen,
daß die Beschichtung einen verschleißfesten Festschmierstoff, wie
insbesondere Titandioxid (TiO2), Calciumfluorid (CaF2), hexagona
les Bornitrid (h-BN), Graphit, Blei (Pb) und/oder MoS2, enthält.
Das thermische Spritzen erlaubt es wiederum, durch Einstellung
geeigneter Spritzparameter eine poröse Gefügestruktur der Be
schichtung herzustellen. Damit wird ohne weitere Nachbearbeitung
die Darstellung von Ölverdrängungskanälen möglich, welche eine
verbesserte Benetzung durch den Schmiermittelfilm bewirken. Dar
aus resultiert ein besonders vorteilhaftes Komfortverhalten des
erfindungsgemäßen Synchronisierrings.
Das Herstellungsverfahren zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch
aus, das eine Spritzmasse verwendet wird, die im Gesamten maximal
etwa 40 Gew.-% insbesondere eines oder mehrere der bevorzugt ge
nannten Festschmierstoffe enthält. Die Beschichtung kann direkt
auf den Gleitbereich aufgebracht werden, so daß eine gute Anbin
dung der Beschichtung an den Synchronisierring gewährleistet ist.
Eine Nachbearbeitung ist nicht notwendig.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprü
chen. Der Festschmierstoff hat vorzugsweise eine Partikelgröße
bis zu etwa 180 µm, bevorzugt zwischen 50 µm und 180 µm. Eine be
vorzugte Ausführungsform der Beschichtung sieht vor, daß sie Zinn
und/oder Zink und/oder Silizium und/oder Nickel und/oder Mangan
und/oder Kupfer und/oder Aluminium und/oder eines oder mehrere
von deren Oxiden und/oder eines oder mehrere von deren Carbiden
und/oder eines oder mehrere von deren Nitriden und/oder Kohlen
stoff enthält. Die Beschichtung kann eine Porosität von bis zu
30% aufweisen.
Dementsprechend wird beim Aufbringen der Beschichtung vorzugswei
se eine Spritzmasse verwendet, die Zinn und/oder Zink und/oder
Silizium und/oder Nickel und/oder Mangan und/oder Kupfer und/oder
Aluminium und/oder eines oder mehrere von deren Oxiden und/oder
eines oder mehrere von deren Carbiden und/oder eines oder mehrere
von deren Nitriden und/oder Kohlenstoff enthält.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die
Beschichtung in einem Drahtlichtbogenspritzverfahren aufgebracht
wird, wobei als Spritzmasse vorzugsweise ein Fülldraht verwendet
wird.
Der Fülldraht weist vorzugsweise eine Füllung auf, die Titandi
oxid (TiO2), Calciumfluorid (CaF2), hexagonales Bornitrid (h-BN),
Graphit, Blei (Pb) und/oder Molybdänsulfid (MoS2) enthält.
Insbesondere kann die Füllung des Drahtes noch zusätzlich Zinn
und/oder Zink und/oder Silizium und/oder Nickel und/oder Mangan
und/oder Kupfer und/oder Aluminium und/oder eines oder mehrere
von deren Oxiden und/oder eines oder mehrere von deren Carbiden
und/oder eines oder mehrere von deren Nitriden und/oder Kohlen
stoff enthalten.
Durch die Benutzung eines derartigen Fülldrahts weist eine daraus
hergestellte Beschichtung einen Festschmierstoffanteil von maxi
mal etwa 40 Gew.-% auf. Die Hülle des Fülldrahts besteht vorzugs
weise aus Kupfer und/oder Zinn und/oder Zink und/oder Aluminium.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß eine Kom
bination von einem Fülldraht und einem Massivdraht, vorzugsweise
aus einer Kupfer-Aluminium-Legierung verwendet wird. Statt einem
Drahtlichtbogenspritzverfahren können auch andere thermische
Spritzverfahren, z. Bsp. Plasmaspritzen oder ein Flammspritzver
fahren, insbesondere Hochgeschwindigkeits- und/oder Drahtflamm
spritzen verwendet werden.
Eine Nachbearbeitung der Beschichtung ist möglich, aber nicht
zwingend erforderlich. Es ist z. Bsp. möglich, die Beschichtung
mit einer Prägung, bspw. durch einen Stempel, zu versehen.
Der Fülldraht besteht in einer weiteren günstigen Ausgestaltung
aus einem Kupfer-Mantel und einer Füllung aus Zinn, Zink und Ti
tandioxid.
Die Mengen der einzelnen Bestandteile eines erfindungsgemäßen
Fülldrahts sind so aufeinander abgestimmt, daß die durch ein
Drahtlichtbogenspritz- oder Flammspritzverfahren, insbesondere
Hochgeschwindigkeits- und/oder Drahtflammspritzen resultierende
Beschichtung die Zusammensetzung Cu/5Sn8Zn1Mn3Ni1Si40X aufweist,
wobei X für einen oder mehrere insbesondere der genannten Fest
schmierstoffe und besonders bevorzugt für TiO2 steht.
Eine weitere Variante besteht darin, daß beim Drahtlichtbogen
spritzen eine Kombination aus einem Fülldraht und einem Massiv
draht verwendet wird, wobei der Fülldraht die soeben beschriebene
Zusammensetzung hat und der Massivdraht aus CuAl8 besteht. Die
poröse Gefügestruktur ergibt sich durch Einstellung geeigneter
Spritzparameter.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im fol
genden anhand der beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform ei
nes erfindungsgemäßen Synchronisierrings;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Fülldrahts;
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Ausführungsform eines er
findungsgemäßen Synchronisierrings 1 weist eine Innengleitung
auf. Der Synchronisierring gleitet also auf einem Getriebekonus
entlang seines inneren Umfangs. Der Synchronisierring 1 weist ei
nen Ringkörper 2 und eine verschleißbeständige tribologische
Schicht 4 auf der Oberfläche des Innenumfangs 3 des Ringkörpers 2
auf. Der Ringkörper 2 ist aus Metall oder Metallegierung, z. Bsp.
Eisen, Kupfer oder Aluminium oder deren Legierungen, hergestellt.
Die verschleißbeständige tribologische Schicht 4 enthält erfin
dungsgemäß weniger als 40 Gew.-% Titandioxid. Die Partikelgröße
des TiO2 beträgt höchstens etwa 180 µm. Die Schicht 4 enthält
ferner Zinn, Zink, Silizium, Mangan, Nickel, Kupfer und/oder Alu
minium in variablen Anteilen. Außer als elementar können diese
Stoffe auch als Carbide und/oder als Oxide und/oder als Nitride
vorliegen. Zusätzlich kann die Schicht 4 ebenfalls noch Kohlen
stoff enthalten. Die Beschichtung weist eine Porosität bis zu et
wa 30%, vorzugsweise etwa 20%, auf.
Zur Herstellung der Schicht 4 wurde die Oberfläche des Innenum
fangs 3 des Ringkörpers 2 zunächst aufgerauht, z. Bsp. sandge
strahlt und entfettet. Dann wurde die Schicht 4 durch das an sich
bekannte Drahtlichtbogenspritzverfahren unter Verwendung eines
oder zweier Fülldrähte aufgebracht. Bei Verwendung nur eines
Fülldrahtes bestand der zweite Draht aus CuAl8. Nach dem Aufbrin
gen wurde die Schicht 4 mit Hilfe eines Stempels geprägt (nicht
dargestellt).
Ein Fülldraht 10 ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Er weist
eine Hülle 11 aus Aluminium oder CuAl8 und eine Füllung 12 auf,
die weniger als 40 Gew.-% Titandioxid mit einer Partikelgröße bis
zu etwa 200 µm, bevorzugt bis zu 180 µm und besonders bevorzugt
bis zu etwa 150 µm enthält.
Claims (14)
1. Synchronisierring mit einem einen Gleitbereich aufweisenden
Ringkörper (2), wobei der Gleitbereich mit einer verschleißfesten
tribologischen Beschichtung versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die tribologische Beschichtung (4) eine thermisch gespritzte
Beschichtung ist, die maximal etwa 40 Gew.-% eines Festschmier
stoffes enthält.
2. Synchronisierring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Festschmierstoff Titandioxid (TiO2), Calciumfluorid
(CaF2), hexagonales Bornitrid (h-BN), Graphit, Blei (Pb) oder Mo
lybdänsulfid (MoS2) oder eine beliebige Mischung aus diesen Stof
fen ist.
3. Synchronisierring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Festschmierstoff eine Partikelgröße bis zu etwa 200 µm
und bevorzugt zwischen 50 von und 180 µm aufweist.
4. Synchronisierring nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die thermisch gespritzte Beschichtung (4) ferner Zinn
und/oder Zink und/oder Silizium und/oder Nickel und/oder Mangan
und/oder Kupfer und/oder Aluminium und/oder eines oder mehrere
von deren Oxiden und/oder eines oder mehrere von deren Carbiden
und/oder eines oder mehrere von deren Nitriden und/oder Kohlen
stoff enthält.
5. Synchronisierring nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die thermisch gespritzte Beschichtung eine Porosität von bis
zu etwa 30% aufweist.
6. Verfahren zum Aufbringen einer verschleißfesten tribologi
schen Beschichtung auf dem Gleitbereich eines Synchronisierrings,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (4) thermisch gespritzt wird, wobei eine
Spritzmasse verwendet wird, die maximal etwa 40 Gew.-% eines
Festschmierstoffes enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Festschmierstoff Titandioxid (TiO2), Calciumfluorid
(CaF2), hexagonales Bornitrid (h-BN), Graphit, Blei (Ph) oder Mo
lybdänsulfid (MoS2) oder eine beliebige Mischung aus diesen Fest
schmierstoffen verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Spritzmasse verwendet wird, die ferner Zinn und/oder
Zink und/oder Silizium und/oder Nickel und/oder Mangan und/oder
Kupfer und/oder Aluminium und/oder eines oder mehrere von deren
Oxiden und/oder eines oder mehrere von deren Carbiden und/oder
eines oder mehrere von deren Nitriden und/oder Kohlenstoff ent
hält.
9. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (4) in einem Drahtlichtbogenspritzverfahren
und/oder einem Flammspritzverfahren aufgebracht wird.
40. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Spritzmasse ein Fülldraht verwendet wird, der einen Fest
schmierstoff und ggf. Zinn und/oder Zink und/oder Silizium
und/oder Nickel und/oder Mangan und/oder Kupfer und/oder Alumini
um und/oder eines oder mehrere von deren Oxiden und/oder eines
oder mehrere von deren Carbiden und/oder eines oder mehrere von
deren Nitriden und/oder Kohlenstoff enthaltende Füllung aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fülldraht mit einer Hülle aus Kupfer und/oder Zinn
und/oder Zink und/oder Aluminium und/oder deren Legierungen ver
wendet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Spritzmasse neben einem Fülldraht auch ein Massivdraht,
vorzugsweise aus CuAl8, verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitbereich (3) vor dem Aufbringen der Beschichtung (4)
aufgerauht, vorzugsweise sandgestrahlt und entfettet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (4) nach dem Aufbringen geprägt wird.
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