DE10016566A1 - Verfahren zur Messung von Farbwerten an gedruckten Farbmarken - Google Patents
Verfahren zur Messung von Farbwerten an gedruckten FarbmarkenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf die Messung von Farbwerten an gedruckten Farbmarken, wobei jeder gedruckten Farbe eine Farbmarke zugeordnet ist. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Farbwerte während des Drucks an Farbmarken mit geringer Größe bei hoher Sicherheit in der Detektion zu bestimmen. Das Verfahren ist bei allen markenüblichen Druckmaschinen anwendbar. DOLLAR A Die Lösung der Aufgabenstellung wird dadurch erreicht, daß die Farbmarken mit ihrer Umgebung in einem zweidimensionalen Bild von einer Kamera erfaßt und von einer Bildverarbeitungseinheit über eine Mustererkennung aus dem Bild separiert werden und daß aus diesen separierten Farbmarken Farbwerte bestimmt werden, aus denen Farbdichtewerte oder colorimetrische Werte berechnet werden. DOLLAR A Die Farbmarken werden dabei für jeden Farbkanal über den Ort als Flächenelemente digitalisiert. Für jede Farbmarke wird in jedem Farbkanal eine Summe von Intensitätswerten der Farbwerte aus allen Flächenelementen oder aus einer ausgewählten Anzahl von Flächenelementen gebildet. Anschließend wird aus diesem Summenwert für jeden Farbkanal ein gemeinsamer Farbdichtewert oder ein colorimetrischer Wert berechnet, der dann der gesamten Farbmarke zugeordnet wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung von Farbwerten nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Mit dem Oberbegriff bezieht sich die Erfindung auf einen Stand der Technik, wie er
von der EP 0787283 bekannt ist. Darin wird ein Verfahren zur Farbmessung an gedruckten
Farbmarken während des Druckbetriebs beschrieben. Es werden dabei Farbmarken
verwendet, die als Streifen mit einer Höhe von 2 mm über die Breite einer Farbzone
gedruckt werden müssen. Die Farbmarken sind dicht nebeneinander angeordnet und
haben jeweils eine Breite von 4 mm. Zur Detektion der Farbmarken dient der
Kontrastunterschied der Farbmarke zur Umgebung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Farbwerte während des Drucks an
Farbmarken mit geringer Größe bei hoher Sicherheit in der Detektion zu bestimmen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe anhand der Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die bisher eingesetzten Farbmarken weisen aufgrund der verwendeten
Detektionsverfahren eine Mindestgröße auf, die zu deutlich sichtbaren Streifen quer über
die bedruckte Bahn führen. Für Anwendungen, bei denen das Druckerzeugnis nicht mehr
beschnitten wird, wie z. B. im Zeitungsdruck, stören derartige Streifen den Gesamteindruck
des Druckerzeugnisses, so daß die bisher verwendeten Farbmarken bei derartigen
Anwendungen für den normalen Produktionsprozeß nicht eingesetzt werden können. Aber
auch für Anwendungen, bei denen das Druckerzeugnis beschnitten wird, wie z. B. im
Akzidenzdruck, besitzen kleine Farbmarken den Vorteil, daß sie weniger Material als die
bisher verwendeten großen Marken beanspruchen. Dadurch können die Materialkosten bei
der Herstellung von gedruckten und anschließend beschnittenen Druckerzeugnissen
reduziert werden.
Kleine Farbmarken mit Abmessungen in der Längs- und Querrichtung unterhalb von
1 mm sind mit den bisher verwendeten Verfahren nicht mehr zu detektieren. Deshalb
verwendet das erfindungsgemäße Verfahren die gesamte zweidimensionale Information der
Farbmarken zusammen mit ihrer Umgebung. Diese zweidimensionale Information, die z. B.
mit einer Kamera erfaßt werden kann, wird über den Ort in einzelne Flächensegmente
digitalisiert. Das von der Druckvorlage reflektierte Licht wird über jedem Flächenelement in
Farbkanäle aufgeteilt, z. B. in die Kanäle Rot (R) Grün (G) und Blau (B). In jedem Farbkanal
wird über jedem Flächenelement ein Intensitätswert ermittelt, so daß für eine RGB-Kamera
drei über den Ort digitalisierte Bilder entsprechend den drei Farbkanälen RGB entstehen.
Mit Hilfe einer Mustererkennung wird die Lage und die Form der Farbmarke in
diesen digitalisierten Bildern bestimmt. Dazu ist es zweckmäßig, die digitalisierten Bilder
der drei Farbkanäle zu addieren. Auf diese Weise erhält man ein Graubild, das für die
Mustererkennung verwendet werden kann. Die Mustererkennung kann durch einen
korrelativen Vergleich des aufgenommenen Bildes mit gespeicherten digitalisierten Daten
einer Referenzmarke erfolgen und liefert als Ergebnis eine Aussage darüber, ob in dem
gemessenen Bild ein Muster vorhanden ist, das mit der Referenzmarke innerhalb
vorgegebener Toleranzgrenzen übereinstimmt. Im Falle einer Übereinstimmung liefert die
Mustererkennung auch die Koordinaten der erkannten Farbmarke.
Mit Hilfe der ermittelten Koordinaten der erkannten Farbmarke werden die
Intensitätswerte von den Flächenelementen der Farbmarke in jedem Farbkanal summiert
und einem Farbwert zugeordnet. Aus dem Farbwert jedes Farbkanals kann dann nach der
entsprechenden Definition ein densitometrischer (Farbdichte) oder ein colorimetrischer Wert
der gesamten Farbmarke berechnet werden.
Für die Berechnung der Farbdichte jeder Farbmarke wird zusätzlich der Weißwert im
Umfeld der Farbmarke gemessen. Dazu werden die Flächenelemente aus der
unbedruckten Umgebung der Farbmarke verwendet. Es ist zweckmäßig, die
Flächenelemente zu verwenden, die sich in einem vorgegebenen Abstand zum Rand der
Farbmarke mit einer vorgegebenen Breite um die Farbe befinden. Die Messung des
Weißwertes kann mit der gleichen Kamera erfolgen, die auch die Farbwerte in den
Farbkanälen erfaßt. Für eine RGB-Kamera werden zur Berechnung des Weißwertes alle
drei RGB-Kanäle eines Flächenelements addiert.
Zur Berechnung der Farbdichten Dc, Dm und Dy der Druckfarben Cyan, Magenta
und Gelb werden die Farbwerte der jeweiligen Komplementärfarben Rot, Grün und Blau
gemessen. Anschließend wird der Weißwert, der sich aus der unbedruckten Umgebung
der Farbmarke ergibt, durch den gemessene Farbwert des komplemetären Farbkanals der
jeweilgen Druckfarbe Cyan, Magenta oder Gelb dividiert. Die auf diese Weise für jeden
Farbkanal erhaltenen Divisionsergebnisse werden logarithmiert und mit einer
Gerätekonstante skaliert. Aus dem Farbwert des roten Farbkanals einer Farbmarke ergibt
sich damit der Farbdichtewert Dc für die Druckfarbe Cyan. Aus dem Farbwert des grünen
Farbkanals einer Farbmarke wird der Farbdichtewert Dm für die Druckfarbe Magenta und
aus dem Farbwert des blauen Farbkanals einer Farbmarke wird der Farbdichtewert Dy der
Druckfarbe Gelb berechnet.
Die Berechnung der colorimetrischen Parameter L*a*b* oder L*u*v* erfolgt ebenfalls
über die Farbwerte jedes Farbkanals Rot, Grün und Gelb jeder Farbmarke. Die drei
Farbwerte jeder Farbmarke bezeichnen Koordinaten eines Farbvektors im
dreidimensionalen Farbraum. Um die Parametern L*a*b* oder L*u*v* zu erhalten, wird eine
Koordinatentransformation dieses Farbvektors auf die genormte Farbtafel durchgeführt, die
den Parametern L*a*b* oder L*u*v* zugeordnet ist.
Es ist zweckmäßig, die Erfassung der Farbmarken mit einer Anordnung
durchzuführen wie sie in GM 29521448 beschrieben ist.
Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Fig. 1 zeigt eine RGB-
Kamera (1), die Farbmarken (2) mit ihrer Umgebung in einem zweidimensionalen Bild
erfaßt. Die Farbmarken sind kleine Punkte mit einem Durchmesser von 0,5 mm. Damit
erfüllen sie alle Voraussetzungen, wenig Platz zu beanspruchen und kaum wahrgenommen
zu werden.
Bei entsprechend hoher Pixel-Auflösung der Kamera wird jede Farbmarke mit ihrer
Umgebung durch die lichtempfindlichen Zellen der Kamera in Form von einzelnen
Flächenelemente erfaßt, wobei jedes Flächenelement für jeden der drei Farbkanäle RGB
ein elektrisches Signal liefert, das der Intensität des Lichtes proportional ist, das auf dieses
Flächenelement fällt. Eine nachgeschaltete Bildverarbeitungseinheit (3) digitalisiert diese
elektrischen Signale in allen drei Farbkanälen. Für die nachfolgende Mustererkennung
werden die drei digitalisierten Intensitätswerte aus den drei Farbkanälen für jedes
Flächenelement addiert, so daß ein digitalisiertes Graubild entsteht. Auf dieses Graubild
wird eine korrelative Mustererkennung angewendet, die ein punktförmiges Referenzmuster
über das gemessene Bild verschiebt und als Ergebnis eine zweidimensionale
Korrelationsfunktion liefert. Der Durchmesser des punktförmigen Referenzmusters muß
dabei die gleiche Größe wie der Durchmesser der zu detektierenden Farbmarke aufweisen.
Die auf diese Weise ermittelte zweidimensionale Korrelationsfunktion weist ein globales
Maximum bei den Koordinaten der Verschiebungen auf, bei denen die beste
Übereinstimmung zwischen gemessenen Farbpunkt und Referenzpunkt erreicht wurde.
Um eine hohe Sicherheit gegen gedruckte Punkte zu erhalten, die nicht als
Farbmarken gedruckt wurden, sondern Bestandteil des Drucklayout sind, das die
Redaktion vorgibt, werden in gleicher Weise wie zuvor die übrigen Farbpunkte mit Hilfe der
Mustererkennung gesucht. In einem nächsten Schritt werden die Abstände der detektierten
Farbmarken untereinander vermessen.
Wenn alle erkannten punktförmigen Muster den vorgegebenen Abstand innerhalb
vereinbarter Toleranzen voneinander aufweisen und wenn die Anzahl der erkannten
punktförmigen Muster gleich der Anzahl der gedruckten Farben ist, werden die
punktförmigen Muster als Farbmarken von der Bildverarbeitungseinheit für die
Farbauswertung verwendet. Anschließend erfolgt an diesen punktförmigen Mustern die
Farbauswertung in folgender Weise.
Um den Mittelpunkt jeder detektierten Punktmarke werden für eine vorgegebene
Anzahl von Flächenelementen die Intensitätswerte des zu der jeweiligen Farbmarke
komplementären Farbkanals summiert. Anschließend wird der Weißwert der unbedruckten
Umgebung durch das Summationsergebnis des zur jeweilgen Druckfarbe komplementären
Farbkanals dividiert. Das Ergebnis der Division wird logarithmiert und mit einer
Gerätekonstanten multipliziert. Auf diese Weise erhält man für die 3 Farben Cyan, Magenta
und Gelb aus den komplementären Farbkanälen Rot, Grün und Blau die Farbdichtewerte
Dc, Dm und Dy. Für die Berechnung der Farbdichte der schwarzen Marke werden die
Intensitätswerte aller drei Farbkanäle von allen vorgegebenen Flächenelementen der
schwarzen Marke addiert. Der Weißwert wird dann durch diese Summe dividiert und wie bei
den anderen Farbdichten anschließend logarithmiert und skaliert.
Den Weißwert der unbedruckten Umgebung erhält man durch Addition der
summierten Intensitätswerte aller Farbkanäle von einer vorgegebenen Anzahl von
Flächenelementen, die sich in einem vorgegebenen Abstand vom Rand der Punktmarke
ringförmig um die Punktmarke befinden.
Die Berechnung der colorimetrischen Parameter L*a*b* oder L*u*v* erfolgt ebenfalls
über die Farbwerte jedes Farbkanals Rot, Grün und Gelb jeder Farbmarke. Die drei
Farbwerte jeder Farbmarke bezeichnen Koordinaten eines Farbvektors im
dreidimensionalen Farbraum. Um die Parametern L*a*b* oder L*u*v* zu erhalten, wird eine
Koordinatentransformation dieses Farbvektors auf die genormte Farbtafel durchgeführt, die
den Parametern L*a*b* oder L*u*v* zugeordnet ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Messung von Farbwerten an gedruckten Farbmarken, wobei jeder
gedruckten Farbe eine Farbmarke zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbmarken mit ihrer Umgebung in einem zweidimensionalen Bild von einer Kamera
erfaßt und von einer Bildverarbeitungseinheit über eine Mustererkennung aus dem Bild
separiert werden und daß aus diesen separierten Farbmarken Farbwerte bestimmt
werden, aus denen Farbdichtewerte oder colorimetrische Werte berechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbwerte als
Intensitätswerte in den drei Farbkanälen RGB gemessen werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Farbmarken für jeden Farbkanal über den Ort als Flächenelemente digitalisiert
werden und daß für jede Farbmarke in jedem Farbkanal eine Summe von
Intensitätswerten der Farbwerte aus allen Flächenelemente oder aus einer ausgewählten
Anzahl von Flächenelementen gebildet wird und daß aus diesem Summenwert für jeden
Farbkanal ein gemeinsamer Farbdichtewert oder ein colorimetrischer Wert berechnet
und der gesamten Farbmarke zugeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der für die Berechnung einer Farbdichte notwendige Vergleichswert aus den Farbwerten
der unbedruckten Umgebung der Farbmarken verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die colorimetrischen Parameter L*a*b* oder L*u*v* der genormten Farbtafeln über eine
Koordinatentransformation aus den Farbwerten berechnet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mustererkennung die gesamte zweidimensionale Form der erfaßten Farbmarken mit
der gesamten zweidimensionalen Form von Referenzmarken vergleicht und bei
Übereinstimmung innerhalb einer vorgegebenen Toleranz die Farbmarke als erkannt
kennzeichnet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10016566A DE10016566A1 (de) | 2000-04-03 | 2000-04-03 | Verfahren zur Messung von Farbwerten an gedruckten Farbmarken |
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Publications (1)
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