DE10014224A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasnachbehandlungssytem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem AbgasnachbehandlungssytemInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasnachbehandlungssystem beschrieben. Eine den Zustand des Abgasnachbehandlungssystems charakterisierende Größe (B) wird ausgehend von wenigstens einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine bestimmt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasnach
behandlungssystem.
Aus der nicht vorveröffentlichten DE 199 06 287 sind ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brenn
kraftmaschine mit einem Abgasnachbehandlungssystem bekannt.
Bei dem dort beschriebenen System wird ein Partikelfilter
eingesetzt, der im Abgas enthaltene Partikel ausfiltert. Zur
genauen Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einem Abgas
nachbehandlungssystem muß der Zustand des Abgasnachbehand
lungssystems bekannt sein. Insbesondere muß der Beladungszu
stand des Filters, d. h. die Menge an ausgefilterten Parti
keln bekannt sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei einem Verfahren
und einer Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
mit einem Abgasnachbehandlungssystem ein Verfahren und eine
Vorrichtung bereitzustellen, mit der der Zustand des Abgas
nachbehandlungssystems ermittelt werden kann. Insbesondere
soll der Beladungszustand auch bei Ausfall verschiedener
Sensoren bzw. ohne Verwendung spezieller Sensoren bestimmt
werden.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen
gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist eine einfache
Ermittlung des Zustandes des Abgasnachbehandlungssystems
möglich. Dadurch, daß die Größe, die den Zustand des Abgas
nachbehandlungssystems charakterisiert ausgehend von wenig
stens einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine simu
liert wird, werden keine zusätzlichen Sensoren benötigt. Bei
der Verwendung von zusätzlichen Sensoren können diese über
wacht und ein Notfahrbetrieb durchgeführt werden. Besonders
vorteilhaft ist es, daß lediglich Größen zur Simulation ver
wendet werden, die bereits zur Steuerung der Brennkraftma
schine verwendet werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Größe berücksichtigt
wird, die die Sauerstoffkonzentration im Abgas charakteri
siert. Dadurch kann die Simulation des Zustandes des Abgas
nachbehandlungssystems deutlich verbessert werden. dies gilt
insbesondere in dynamischen Zuständen, das heißt insbesonde
re beim Beschleunigen können genauerer Werte erzielt werden.
Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2
eine detaillierte Darstellung der Simulation, Fig. 3 eine
Kennlinie und Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung am Bei
spiel einer selbstzündenden Brennkraftmaschine dargestellt,
bei der die Kraftstoffzumessung mittels eines sogenannten
Common-Rail-Systems gesteuert wird. Die erfindungsgemäße
Vorgehensweise ist aber nicht auf diese Systeme beschränkt.
Sie kann auch bei anderen Brennkraftmaschinen eingesetzt
werden.
Mit 100 ist eine Brennkraftmaschine bezeichnet, die über ei
ne Ansaugleitung 102 Frischluft zugeführt bekommt und über
eine Abgasleitung 104 Abgase abgibt. In der Abgasleitung 104
ist ein Abgasnachbehandlungsmittel 110 angeordnet, von dem
die gereinigten Abgase über die Leitung 106 in die Umgebung
gelangen. Das Abgasnachbehandlungsmittel 110 umfaßt im we
sentlichen einen sogenannten Vorkatalysator 112 und stromab
wärts einen Filter 114. Vorzugsweise zwischen dem Vorkataly
sator 112 und dem Filter 114 ist ein Temperatursensor 124
angeordnet, der ein Temperatursignal T bereitstellt. Vor dem
Vorkatalysator 112 und nach dem Filter 114 sind jeweils Sen
soren 120a und 120b vorgesehen. Diese Sensoren wirken als
Differenzdrucksensor 120 und stellen ein Differenzdrucksi
gnal DP bereit, daß den Differenzdruck zwischen Eingang und
Ausgang des Abgasnachbehandlungsmittel charakterisiert.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Sen
sor 125 vorgesehen, der ein Signal liefert, das die Sauer
stoffkonzentration im Abgas charakterisiert. Alternativ oder
ergänzend kann vorgesehen sein, daß diese Größe ausgehend
von anderen Messwerten berechnet oder mittels einer Simula
tion bestimmt wird.
Der Brennkraftmaschine 100 wird über eine Kraftstoffzu
meßeinheit 140 Kraftstoff zugemessen. Diese mißt über Injek
toren 141, 142, 143 und 144 den einzelnen Zylindern der
Brennkraftmaschine 100 Kraftstoff zu. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Kraftstoffzumeßeinheit um ein sogenanntes
Common-Rail-System. Eine Hochdruckpumpe Kraftstoff fördert
Kraftstoff in einen Druckspeicher. Vom Speicher gelangt der
Kraftstoff über die Injektoren in die Brennkraftmaschine.
An der Kraftstoffzumeßeinheit 140 sind verschiedene Sensoren
151 angeordnet, die Signale bereitstellen, die den Zustand
der Kraftstoffzumeßeinheit charakterisieren. Hierbei handelt
es sich bei einem Common-Rail-System beispielsweise um den
Druck P im Druckspeicher. An der Brennkraftmaschine 100 sind
Sensoren 152 angeordnet, die den Zustand der Brennkraftma
schine charakterisieren. Hierbei handelt es sich vorzugswei
se um einen Drehzahlsensor, der ein Drehzahlsignal N bereit
stellt und um weitere Sensoren, die nicht dargestellt sind.
Die Ausgangssignale dieser Sensoren gelangen zu einer Steue
rung 130, die als einer erste Teilsteuerung 132 und einer
zweiten Teilsteuerung 134 dargestellt ist. Vorzugsweise bil
den die beiden Teilsteuerungen eine bauliche Einheit. Die
erste Teilsteuerung 132 steuert vorzugsweise die Kraftstoff
zumeßeinheit 140 mit Ansteuersignalen AD, die die Kraft
stoffzumessung beeinflussen, an. Hierzu beinhaltet die erste
Teilsteuerung 132 eine Kraftstoffmengensteuerung 136. Diese
liefert ein Signal ME, daß die einzuspritzende Menge charak
terisiert, an die zweite Teilsteuerung 134.
Die zweite Teilsteuerung 134 steuert vorzugsweise das Abgas
nachbehandlungssystem und erfaßt hierzu die entsprechenden
Sensorsignale. Desweiteren tauscht die zweite Teilsteuerung
134 Signale, insbesondere über die eingespritzte Kraftstoff
menge ME, mit der ersten Teilsteuerung 132 aus. Vorzugsweise
nutzen die beiden Steuerungen gegenseitig die Sensorsignale
und die internen Signale.
Die erste Teilsteuerung, die auch als Motorsteuerung 132 be
zeichnet wird, steuert abhängig von verschiedenen Signalen,
die den Betriebszustand der Brennkraftmaschine 100, den Zu
stand der Kraftstoffzumeßeinheit 140 und die Umgebungsbedin
gung charakterisieren sowie einem Signal, das die von der
Brennkraftmaschine gewünschte Leistung und/oder Drehmoment
charakterisiert, das Ansteuersignal AD zur Ansteuerung der
Kraftstoffzumeßeinheit 140. Solche Einrichtungen sind be
kannt und vielfältig eingesetzt.
Insbesondere bei Dieselbrennkraftmaschinen können Partikele
missionen im Abgas auftreten. Hierzu ist es vorgesehen, daß
die Abgasnachbehandlungsmittel 110 diese aus dem Abgas her
ausfiltern. Durch diesen Filtervorgang sammeln sich in dem
Filter 114 Partikel an. Diese Partikel werden dann in be
stimmten Betriebszuständen und/oder nach Ablauf bestimmter
Zeiten verbrannt, um den Filter zu reinigen. Hierzu ist üb
licherweise vorgesehen, daß zur Regeneration des Filters 114
die Temperatur im Abgasnachbehandlungsmittel 110 soweit er
höht wird, daß die Partikel verbrennen.
Zur Temperaturerhöhung ist der Vorkatalysator 112 vorgese
hen. Die Temperaturerhöhung erfolgt beispielsweise dadurch,
daß der Anteil an unverbrannten Kohlenwasserstoffen im Abgas
erhöht wird. Diese unverbrannten Kohlenwasserstoffe reagie
ren dann in dem Vorkatalysator 112 und erhöhen dadurch des
sen Temperatur und damit auch die Temperatur des Abgases,
das in den Filter 114 gelangt.
Diese Temperaturerhöhung des Vorkatalysators und der Abga
stemperatur erfordert einen erhöhten Kraftstoffverbrauch und
soll daher nur dann durchgeführt werden, wenn dies erforder
lich ist, d. h. der Filter 114 mit einem gewissen Anteil von
Partikeln beladen ist. Eine Möglichkeit den Beladungszustand
zu erkennen besteht darin, den Differenzdruck DP zwischen
Eingang und Ausgang des Abgasnachbehandlungsmittel zu erfas
sen und ausgehend von diesem den Beladungszustand zu ermit
teln. Dies erfordert einen Differenzdrucksensor 120.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß ausgehend von verschie
denen Größen, insbesondere der Drehzahl N und der einge
spritzten Kraftstoffmenge ME die erwartete Partikelemissio
nen bestimmt und dadurch der Beladungszustand simuliert
wird. Wird ein entsprechender Beladungszustand erreicht,
wird durch Ansteuerung der Kraftstoffzumeßeinheit 140 die
Regeneration des Filters 114 durchgeführt. Anstelle der
Drehzahl N und der eingespritzten Kraftstoffmenge ME können
auch andere Signale, die diese Größe charakterisieren ver
wendet werden. So kann beispielsweise das Ansteuersignal,
insbesondere die Ansteuerdauer, für die Injektoren und/oder
eine Momentengröße als Kraftstoffmenge ME verwendet werden.
Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird neben der
eingespritzten Kraftstoffmenge ME und der Drehzahl N auch
die Temperatur T im Abgasnachbehandlungssystem zur Berech
nung des Beladungszustandes verwendet. Hierzu wird vorzugs
weise der Sensor 124 eingesetzt. Die so berechnete Größe für
den Beladungszustand wird dann zur Steuerung des Abgasnach
behandlungssystems verwendet, d. h. abhängig von dem Bela
dungszustand wird dann die Regeneration über die Tempera
turerhöhung eingeleitet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn neben der Berechnung auch
eine Messung des Beladungszustands über den Differnzdruck
sensor 120 erfolgt. In diesem Fall ist eine Fehlerüberwa
chung des Systems möglich. Dies heißt die simulierte Größe B
und die gemessen Größe BI des Beladungszustandes werden zur
Erkennung von Fehlern im Abgasnachbehandlungssystem verwen
det. Bei einem erkannten Fehler des Differenzdrucksensors
120 kann dann ein Notlaufbetrieb zur Steuerung des Abgas
nachbehandlungssystems mittels der simulierten Größe, die
den Beladungszustand charakterisiert, durchgeführt werden.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung des Bela
dungszustandes bzw. der Größe B, die den Zustand des Abgas
nachbehandlungssystems charakterisiert, ist in der Fig. 2
als Blockdiagramm dargestellt. Bereits in Fig. 1 beschrie
bene Elemente sind mit entsprechenden Bezugszeichen bezeich
net.
Einem Grundkennfeld 200 werden die Ausgangssignale N eines
Drehzahlsensors 152, eine Größe ME der Kraftstoffzumeßsteue
rung 136, die die eingespritzte Kraftstoffmenge kennzeich
net, und/oder eine Größe, die die Sauerstoffkonzentration
charaktersiert, zugeleitet. Vorzugsweise wird die Größe, die
die Sauerstoffkonzentration charaktersiert, mittels eines
Sensors oder einer Berechnung 125 vorgegeben.
Das Grundkennfeld 200 beaufschlagt einen ersten Verknüp
fungspunkt 205 mit einer Größe GR, die den Grundwert des
Partikelausstoßes charakterisiert. Der erste Verknüpfungs
punkt 205 beaufschlagt einen zweiten Verknüpfungspunkt 210
mit einem Signal, der wiederum einen Integrator 220 mit ei
ner Größe KR, die den Partikelzuwachs im Filter 114 charak
terisieren, beaufschlagt. Der Integrator 220 liefert eine
Größe B, die den Zustand des Abgasnachbehandlungssystems
charakterisiert. Diese Größe B entspricht dem Beladungszu
stand des Filters 114. Diese Größe B wird der Steuerung 130
zur Verfügung gestellt.
Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 205 liegt das
Ausgangssignal einer erste Korrektur 230, der das Ausgangs
signal verschiedener Sensoren 235 zugeleitet wird. Die Sen
soren 235 liefern Signale, die insbesondere die Umgebungsbe
dingung charakterisieren. Dies sind z. B. die Kühlwassertem
peratur TW, die Lufttemperatur und der Luftdruck PL. Dem
zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 210 wird über ein
Schaltmittel 245 das Ausgangssignal einer zweiten Korrektur
240 zugeleitet. Der zweiten Korrektur 240 wird das Ausgangs
signal T des Sensors 124 zugeleitet. Alternativ kann über
das Schaltbild 245 dem zweiten Eingang des zweiten Verknüp
fungspunktes 210 auch das Ausgangssignal einer Ersatzwert
vorgabe 249 zugeleitet werden. Das Schaltmittel 245 wird von
einer Fehlererkennung 248 angesteuert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Einfluss der Sauer
stoffkonzentration im Abgas mittels einer weiteren Korrek
tur, entsprechend der Korrektur 230, erfolgt.
In dem Grundkennfeld 200 sind abhängig vom Betriebszustand
der Brennkraftmaschine, insbesondere der Drehzahl N, der
eingespritzte Menge ME und/oder der Größe, die die Sauer
stoffkonzentration charaktersiert, der Grundwert GR der Par
tikelemission abgelegt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Drehzahl N und die Größe, die die Sauerstoffkonzentrati
on charaktersiert, berücksichtigt wird. Ferner ist vorteil
haft, wenn die Drehzahl N und die eingespritzte Menge ME
berücksichtigt wird.
Neben diesen Größen können noch weitere Größen berücksich
tigt werden. Anstelle der Menge ME kann auch eine Größe ver
wendet werden, die die Menge an eingespritztem Kraftstoff
charakterisiert.
In dem ersten Verknüpfungspunkt 205 wird dieser Wert abhän
gig von der Temperatur des Kühlwassers und der Umgebungsluft
sowie dem Atmosphärendruck korrigiert. Diese Korrektur be
rücksichtigt deren Einfluß auf den Partikelausstoß der
Brennkraftmaschine 100.
In dem zweiten Verknüpfungspunkt 210 wird der Einfluß der
Temperatur des Katalysators berücksichtigt. Die Korrektur
berücksichtigt, daß ab einer bestimmten Temperatur T1 die
Partikel in dem Filter nicht abgelagert, sondern unmittelbar
in unschädliche Bestandteile umgesetzt werden. Unterhalb
dieser Temperatur T1 erfolgt keine Umsetzung und die Parti
kel werden alle im Filter abgelagert.
Die zweite Korrektur 240 gibt abhängig von der Temperatur T
des Abgasnachbehandlungsmittels 110 einen Faktor F vor, mit
dem die Grundemission GR vorzugsweise multipliziert wird.
Der Zusammenhang zwischen dem Faktor F und der Temperatur T
ist in Fig. 3 dargestellt. Bis zu der Temperatur T1 nimmt
der Faktor F den Wert 1 an. Dies bedeutet unterhalb der Tem
peratur T1 wird in dem Verknüpfungspunkt 210 der Grundwert
GR derart mit dem Faktor F verknüpft, daß der Wert KR gleich
dem Wert GR ist. Ab der Temperatur T1 nimmt der Faktor F ab
und erreicht bei einer bestimmten Temperatur T2 den Wert
Null, d. h. die gesamte Emission an Partikeln wird unmittel
bar in unschädliche Bestandteile umgesetzt, d. h. dem Filter
114 werden keine Partikel mehr zugeführt. Übersteigt die
Temperatur den Wert T3, so nimmt der Faktor den negativen
Wert -x an. Dies bedeutet, obwohl dem Filter 114 Partikel
zugeführt werden, verringert sich die Beladung des Filters
114.
Wird von der Fehlererkennung 248 ein defektes Temperatursen
sor T24 erkannt, so wird anstelle des Temperaturwerts T ein
Ersatzwert der Ersatzwertvorgabe 249 verwendet. Vorzugsweise
wird dieser Ersatzwert ebenfalls abhängig von verschiedenen
Betriebskenngrößen, wie beispielsweise der eingespritzten
Kraftstoffmenge ME vorgegeben.
Dieser so korrigierte Wert KR, der den Partikelwert charak
terisiert, der zur Beladung des Filters 114 führt, wird dem
Integrator 220 zugeleitet. Dieser Integrator 220 summiert
die Größe über der Zeit auf und gibt ein Signal B ab, daß
den Beladungszustand des Filters 114 charakterisiert. Das
korrigierte Ausgangssignal des Grundkennfeldes wird zur Er
mittlung des Beladungszustandes B des Filter 114 aufinte
griert.
Üblicherweise wird das Signal B, daß den Beladungszustand
des Filters 114 charakterisiert, unmittelbar zur Steuerung
des Abgasnachbehandlungssystems verwendet. Durch die Verwen
dung einer simulierten Größe können verschiedene Sensoren,
insbesondere der Differenzdrucksensor 120 eingespart werden.
Erfindungsgemäß wird der Beladungszustand ausgehend von we
nigstens der Drehzahl und/oder der einzuspritzenden Kraft
stoffmenge, bzw. entsprechender Signale, aus einem Kennfeld
ausgelesen. Dieser so ermittelte Grundwert wird anschließend
korrigiert. Insbesondere ist ein Korrektur abhängig von der
Temperatur des Abgasnachbehandlungsmittels, insbesondere des
Partikelfilters, vorgesehen. Diese Korrektur berücksichtigt
die temperaturabhängige ständige Regeneration des Filters
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist in
Fig. 4 dargestellt. Die in Fig. 2 dargestellte Simulation
zur Berechnung des Beladungszustandes B ist mit 400 bezeich
net. Diese Simulation 400 liefert ein Signal B bezüglich des
Beladungszustandes des Filters 114. Desweiteren ist eine Be
rechnung 420 vorgesehen, der das Ausgangssignal DP des Dif
ferenzdrucksensors 120 zugeleitet wird. Sowohl die Simulati
on 400 als auch die Berechnung 420 liefern Signale an ein
Schaltmittel 410, daß wahlweise eines der Signale auswählt
und der Steuerung 130 bereitstellt. Das Schaltmittel 410
wird von einer Fehlererkennung 415 angesteuert.
Ausgehend von dem Differenzdruck DP, der mittels des Diffe
renzdrucksensors 120 gemessen wird, kann der Luftdurchsatz V
gemäß der nachfolgenden Formel berechnet werden.
Dabei entspricht die Größe MH der mittels eines Sensors ge
messenen Luftmenge, bei der Größe R handelt es sich um eine
Konstante. Ausgehend von diesem so berechneten Luftdurchsatz
kann dann vorzugsweise mittels eines Kennfeldes der Bela
dungszustand BI berechnet werden.
Ausgehend von diesem Beladungszustand BI erfolgt im Normal
betrieb die Steuerung des Abgasnachbehandlungssystems. Bei
einem Fehler des Abgasnachbehandlungssystems, insbesondere
im Bereich der Ermittlung oder der Erfassung des Differenz
druckes DP, steuert die Fehlererkennung 415 das Schaltmittel
410 derart an, daß das Signal B der Simulation 400 zur
Steuerung der Abgasnachbehandlung verwendet wird.
Im Notlauf wird die Größe (B) zur Steuerung des Abgasnachbe
handlungssystems verwendet wird. Die Steuerung erfolgt ab
hängig von der Größe (B), die den Beladungszustand charakte
risiert und/oder weiteren Signalen. Mittels der simulierten
Größe kann ein sehr genauer Notlaufbetrieb realisiert wer
den. Besonders vorteilhaft ist, daß bei der Verwendung nur
im Notlaufbetrieb eine einfache Simulation mit nur wenigen
Signalen zum Einsatz gelangt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die berechnete Größe (BI)
und die simulierte Größe (B) des Beladungszustandes auf
Plausibilität geprüft werden, und daß bei einer Unplausibi
lität ein Fehler des Abgasnachbehandlungssystems erkannt
wird. Eine Unplausibilität wird beispielsweise erkannt, wenn
die Differenz der beiden Größen größer als ein Schwellenwert
ist. Dies bedeute, daß die Größe (B) des Beladungszustandes
zur Erkennung des Fehlers verwendet wird. Durch diese Maß
nahme ist eine einfache und genaue Fehlererkennung möglich.
Claims (9)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit ei
nem Abgasnachbehandlungssystem, dadurch gekennzeichnet,
daß eine den Zustand des Abgasnachbehandlungssystems cha
rakterisierende Größe (B) ausgehend von wenigstens einer
Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine simuliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe (B) ausgehend von wenigstens der Drehzahl (N)
und/oder einem die eingespritzte Kraftstoffmenge charak
terisierenden Signal (NE) simuliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch dadurch gekennzeichnet, daß zu
sätzlich eine Größe berücksichtigt wird, die die Sauer
stoffkonzentration im Abgas charakterisiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
daß die Größe, die die Sauerstoffkonzentration im Abgas
charaktersiert, ausgehend von Betriebskenngrößen bestimmt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch dadurch gekennzeichnet, daß zu
sätzlich die Temperatur (T) im Abgasnachbehandlungssystem
zur Simulation der Größe (B) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe (B) im Normalbetrieb zur
Steuerung des Abgasnachbehandlungssystems verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe (B) zur Erkennung eines
Fehlers verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe (B) im Notlauf zur Steue
rung des Abgasnachbehandlungssystems verwendet wird.
9. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit
einem Abgasnachbehandlungssystem, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, die eine den Zustand des Ab
gasnachbehandlungssystems charakterisierende Größe (B)
ausgehend von wenigstens einer Betriebskenngröße der
Brennkraftmaschine bestimmen.
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