DE10014077A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Atemaktivität eines Lebewesens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Atemaktivität eines LebewesensInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Atemaktivität eines Lebewesens. Erfindungsgemäß werden Pulswellenlaufzeiten, die vom Herzschlag erzeugte Druckwellen zum Erreichen einer vorbestimmten peripheren Körperstelle jeweils benötigen, bestimmt, werden im zeitlichen Verlauf der Pulswellenlaufzeiten periodische Schwankungen bestimmt und wird aus den periodischen Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten die Atemaktivität, insbesondere die Dauer eines Atemzyklus ermittelt, die Atemfrequenz bestimmt und/oder Atemstillstände erkannt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Atemaktivität
eines Lebewesens. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Bestim
mung der Atemaktivität eines Lebewesens.
Als ein wichtiger Kreislaufparameter in der Medizin wird die Respiration gemessen
und zur Patientüberwachung und Diagnostik von Schlaf- und Atemregulationsstö
rungen bei Erwachsenen und Kleinkindern im Schlaflabor verwendet. Heutzutage
wird die Atmung häufig mit Hilfe eines Thermistors, der die Temperaturdifferenz
zwischen dem ein- und ausgeatmeten Luftstrom mißt, oder mit Hilfe der Indukti
onsplethysmographie oder der Impedanzpneumographie bestimmt, wobei Atembe
wegungen an Bauch und Brust erfaßt werden. Diese Methoden sind jedoch appa
ratetechnisch relativ aufwendig.
Ebenfalls bekannt ist es, über die Erfassung und Auswertung des Puls- und Herz
frequenzsignals Aussagen über die Atmung zu treffen. Eine erste Verfahrensweise
hierzu ist die Extraktion der Einhüllenden des Pulssignals mittels Bandpaßfilter. Ei
ne zweite Verfahrensweise zeichnet sich dadurch aus, daß die Atemfrequenz durch
eine Spektralanalyse des Herzfrequenzsignales bestimmt wird (vgl. EP 0 875 199 A).
Diese Methoden haben jedoch den Nachteil, daß die Qualität des aus dem
Pulssignal extrahierten Atemsignals patientenabhängig und insbesondere kritisch
ist, um bei der Erkennung von Atemstillstand, der sogenannten Apnoe-Erkennung,
verwertet zu werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren sowie eine verbesserte Vorrichtung zur Bestimmung der Atemaktivität
anzugeben, die die Nachteile aus dem Stand der Technik vermeiden. Insbesondere
soll mit einfachen Mitteln ein die Atemaktivität besser kennzeichnendes Atmungs
signal bereitgestellt werden, das eine einfache und zuverlässige Bestimmung der
Atemaktivität erlaubt.
Verfahrenstechnisch wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß kontinuierlich Pulswellenlaufzeiten, die vom
Herzschlag erzeugte Druckwellen zum Erreichen einer vorbestimmten, peripheren
Körperstelle jeweils benötigen, bestimmt werden, im zeitlichen Verlauf der Puls
wellenlaufzeiten periodische Schwankungen bestimmt werden und aus den periodi
schen Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten die Atemak
tivität bestimmt wird.
Mit einer peripheren Körperstelle ist eine vom Herzen entfernt liegende Körperstelle
wie z. B. ein Ohrläppchen oder ein Finger oder eine Zehe gemeint. Mit dem Begriff
Pulswellenlaufzeit wird also die Zeit bezeichnet, die eine durch den Herzschlag er
zeugte Druckwelle im Blutkreislauf braucht, bis sie die genannte periphere Stelle
des Körpers erreicht. Aus dem zeitlichen Verlauf bzw. aus den periodischen
Schwankungen der bestimmten Pulswellenlaufzeiten werden die die Atemaktivität
kennzeichnenden Daten extrahiert. Hierbei liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein
annähernd linearer Zusammenhang zwischen der Pulswellenlaufzeit und dem Blut
druck besteht und der Blutdruck eine atemabhängige Schwankung aufweist. Neben
den dominanten, herzschlagsynchronen Blutdruckschwankungen, die als Rhythmus
erster Ordnung eingestuft werden können, treten periodisch wiederkehrende Blutdruckschwankungen
zweiter Ordnung auf, die auf die mechanische Tätigkeit von
herzunabhängigen Strukturen zurückzuführen sind. Diese Schwankungen zweiter
Ordnung stehen vor allem im Zusammenhang mit der Atmung. Die atemabhängige
Variation des Blutdrucks wird teilweise durch eine zentrale Kopplung von Atmung
und Kreislauf über das autonome Nervensystem bedingt, teilweise aber auch me
chanisch durch die atembedingten Kapazitätsschwankungen der Lungengefäße
hervorgerufen, die eine direkte Druckmodulation des der linken Herzhälfte zuge
führten Blutes bewirken. Aus den dementsprechend hervorgerufenen Schwankun
gen der Pulswellenlaufzeiten werden bei dem vorliegenden Verfahren die die At
mung kennzeichnenden Daten gewonnen.
Insbesondere kann zur Bestimmung der Pulswellenlaufzeiten das zeitliche Auftre
ten der Herzschläge vorzugsweise mittels eines EKG, also eines Elektrokardio
gramms und das zeitliche Auftreten der jeweils zugehörigen Druckwellen an der
peripheren Körperstelle erfaßt werden, wobei die Pulswellenlaufzeiten als Differenz
der Zeitpunkte des Auftretens der Druckwellen an der peripheren Körperstelle und
der Zeitpunkte des Auftretens der zugehörigen Herzschläge bestimmt werden. Die
Atemaktivität wird also aus einer Kombination von Messung des Herzschlages und
Messung des Pulsschlages an einer peripheren Körperstelle ermittelt. Das Auftre
ten der Druckwelle an der peripheren Körperstelle kann mittels eines PPG, d. h.
Photoplethysmograph erfaßt werden.
Als die Atemaktivität kennzeichnende Daten werden vorzugsweise die Dauer eines
Atemzyklus bestimmt, die Atemfrequenz ermittelt und/oder Atemstillstände erkannt.
Die Dauer eines Atemzyklus kann aus den periodischen Schwankungen des zeitli
chen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten bestimmt werden. Insbesondere kann die
Dauer eines Atemzyklus als zeitliche Differenz des Auftretens zweier aufeinander
folgender Extremwerte des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten bestimmt
werden. Der aufsteigende Ast einer Schwankung des Pulswellenlaufzeitenverlaufs
entspricht einem Einatmen und der absteigende Ast der entsprechenden Schwan
kung einem Ausatmen. Die Dauer einer Atmungsperiode kann als der zeitliche Abstand
zweier aufeinanderfolgender Maxima bzw. zweier aufeinanderfolgender Mi
nima im zeitlichen Verlauf der Pulswellenlaufzeiten bestimmt werden.
Insbesondere werden zur Bestimmung der Dauer eines Atemzyklus die gemesse
nen Pulswellenlaufzeiten von einem Mittelwert der vorhergehenden Pulswellenlauf
zeiten befreit. Mit dem Ausdruck "vom Mittelwert befreit" ist hierbei gemeint, daß
von einem jeweils aktuellen Meßwert der Pulswellenlaufzeit der Mittelwert aus n
vorherigen Messungen der Pulswellenlaufzeit subtrahiert wird. In dem Verlauf der
auf diese Weise vom Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeiten werden zunächst die
Extremwerte gesucht und anschließend der Zeitabstand zwischen zwei aufeinan
derfolgenden Extremwerten gleicher Ordnung, d. h. zweier aufeinanderfolgender
Maxima oder zweier aufeinanderfolgender Minima, gemessen. Dieser Zeitabstand
entspricht dann einer Atemperiode.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Atemfrequenz aus
der jeweils ermittelten Dauer eines Atemzyklus ermittelt. Dies besitzt den Vorteil,
daß stets die aktuelle Atemfrequenz bestimmt wird. Bezeichnet T die Länge der
momentanen Atemperiode in Sekunden, so ist die zugehörige Atemfrequenz AF in
Atemzüge pro Minute gegeben durch
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung kann die Atemfre
quenz mittels einer Spektralanalyse der Pulswellenlaufzeiten bestimmt werden.
Hierdurch kann eine durchschnittliche Atemfrequenz über eine bestimmte Zeitdauer
ermittelt werden. Die zuvor beschriebene Ausführung besitzt demgegenüber den
Vorteil, daß stets die momentane Frequenz erhalten wird.
Vorteilhafterweise können aus den Amplituden der periodischen Schwankungen
des zeitlichen Verlaufs des Pulswellenlaufzeitsignals Atemstillstände erkannt wer
den. Insbesondere werden zunächst die Pulswellenlaufzeiten in der zuvor beschriebenen
Weise von einem Mittelwert vorangehender Pulswellenlaufzeiten be
freit und in dem sich ergebenden Verlauf der vom Mittelwert befreiten Pulswellen
laufzeitsignal die Extremwerte bestimmt. Aus den Minima und den jeweils darauf
folgenden Maxima werden die aktuellen Amplituden des Pulswellenlaufzeitsignals
zwischen den detektierten Punkten berechnet. Zur Erkennung von Atemstillständen
wird geprüft, ob die Amplituden über ein vorgegebenes Zeitfenster einen vorgege
benen Schwellenwert unterschreiten oder nicht. Ist ersteres der Fall, kann davon
ausgegangen werden, daß ein Atemstillstand vorliegt. Die zeitliche Länge des
Atemstillstandes wird als die Zeitdauer bestimmt, in der die Amplitude des vom
Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeitsignals kontinuierlich unter dem vorgegebe
nen Schwellenwert liegt.
Der Schwellenwert, mit dem die Amplituden des Pulswellenlaufzeitsignals vergli
chen werden, kann auf verschiedene Weisen festgelegt werden. Vorzugsweise wird
der Schwellenwert in Abhängigkeit vorangegangener Amplitudenwerte bestimmt.
Insbesondere kann er basierend auf dem Amplitudenverlauf des in der zuvor be
schriebenen Weise vom Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeitensignals berechnet
werden, nämlich aus dem Produkt der Summe der entsprechenden Amplituden mit
einem Faktor, der als Erfahrungswert festgelegt werden kann. Gegebenenfalls
könnte der Schwellenwert auch als Bruchteil eines Mittelwerts der vorangegange
nen Amplituden festgelegt werden.
Das Zeitfenster, über das die jeweils aktuellen Amplituden mit dem Schwellenwert
verglichen werden, kann vorzugsweise in Abhängigkeit der Dauer zumindest eines
vorangegangenen Atemzyklus bestimmt werden. Insbesondere kann die Länge des
Zeitfensters als Summe der jeweils letzten beiden Atemperioden bzw. deren Dauer
festgelegt werden. Eine Atemperiode kann dabei als Zeitabstand zwischen dem
Auftreten zweier aufeinanderfolgender Maxima oder zweier aufeinanderfolgender
Minima im zeitlichen Verlauf des Pulswellenlaufzeitsignals bestimmt werden.
Zur Apnoeerkennung, d. h. Atemstillstandserkennung, kann auch der Mittelwert des
Pulswellenlaufsignals berücksichtigt werden. Bei Apnoen nimmt dieser häufig ab,
so daß Atemstillstandszeitpunkte durch einen Vergleich des Mittelwerts der Puls
wellenlaufzeiten mit einem Schwellenwert bestimmt werden können. Diese Vorge
hensweise kann alternativ, vorzugsweise jedoch zusätzlich zu dem zuvor beschrie
benen Vergleich der Amplituden mit einem Schwellenwert vorgesehen werden, um
eine größere Sicherheit bei der Erkennung von Atemstillständen zu erreichen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung kann zur Bestim
mung der Atemtätigkeit das Pulswellenlaufzeitensignal bandpaßgefiltert werden,
wobei vorzugsweise eine Mittelfrequenz und die Bandbreite der Filterung an die
Variation der Atemfrequenz angepaßt werden, um Unterschiede der Atemfrequenz
beispielsweise bei Erwachsenen und Kindern zu berücksichtigen. Typischerweise
kann ein Bandpaßfilter mit einem Frequenzband von 0,10 Hz bis 0,40 Hz verwen
det werden. Die Auswertung, d. h. die Ermittlung der momentanen Atemfrequenz,
die Erkennung von Apnoen und die Bestimmung der Zeitdauer von Apnoen erfolgt
analog der zuvor beschriebenen Art und Weise über Zeitfenster und Schwellenwert
wie bei dem genannten Mittelwertverlauf.
Vorrichtungstechnisch wird die oben genannte Aufgabe bei einer Vorrichtung der
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Pulswellenlaufzeit-
Einrichtung zur Bestimmung von Pulswellenlaufzeiten, die vom Herzschlag er
zeugte Druckwellen zum Erreichen einer vorbestimmten peripheren Körperstelle
jeweils benötigen, eine Einrichtung zur Bestimmung periodischer Schwankungen im
zeitlichen Verlauf des Pulswellenlaufzeitsignals, und eine Einrichtung zur Bestim
mung der Atemaktivität aus den periodischen Schwankungen des Pulswellenlauf
zeitsignals vorgesehen sind.
Die Pulswellenlaufzeit-Einrichtung kann eine Einrichtung zur Erfassung des Herz
schlags, insbesondere eine Elektrokardiogramm-Einrichtung, sowie eine Einrich
tung zur Erfassung der vom Herzschlag erzeugten Druckwellen an der peripheren
Körperstelle, insbesondere einen Photoplethysmograph aufweisen. Eine Zeitdiffe
renz-Einrichtung berechnet die zeitliche Differenz zwischen dem Auftreten eines
Herzschlags und dem Auftreten der zugehörigen Druckwelle an der peripheren
Körperstelle und damit die Pulswellenlaufzeit. Die Pulswellenlaufzeit-Einrichtung
kann dabei derart ausgebildet sein, daß sie die sogenannte R-Zacke als Zeitpunkt
des Herzschlages und einen eindeutigen Anstiegspunkt in der Pulskurve als Zeit
punkt des Auftretens der Druckwelle an der peripheren Körperstelle festlegt.
Die Einrichtung zur Bestimmung der Atemaktivität umfaßt vorzugsweise eine Atem
zyklus-Einrichtung zur Bestimmung der Dauer eines Atemzyklus und eine Atemfre
quenz-Einrichtung zur Bestimmung der Atemfrequenz. Die Atemzyklus-Einrichtung
ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß sie in der zuvor beschriebenen Art und
Weise die Dauer eines Atemzyklus aus den periodischen Schwankungen des zeitli
chen Verlaufs des Pulswellenlaufzeitsignals, insbesondere aus den Extremwerten
des vom Mittelwert der Pulswellenlaufzeiten bereinigten zeitlichen Verlauf des
Pulswellenlaufzeitsignals berechnet. Die Atemfrequenz-Einrichtung ist vorzugswei
se derart ausgebildet, daß sie die jeweils momentane Atemfrequenz in der zuvor
beschriebenen Art und Weise aus der Dauer des jeweiligen Atemzyklus bestimmt.
Vorzugsweise ist eine Extremwert-Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung von
Extremwerten im Verlauf des Pulswellenlaufzeitsignals und eine Zeitdifferenz-
Einrichtung zur Bestimmung der zeitlichen Differenz zwischen dem Auftreten auf
einanderfolgender Extremwerte, insbesondere aufeinanderfolgender Maxima oder
aufeinanderfolgender Minima, vorgesehen. Es kann eine Mittelwert-Einrichtung zur
Bildung eines Mittelwerts der Pulswellenlaufzeiten und eine Subtraktions-
Einrichtung zur Subtraktion des Mittelwerts von den Pulswellenlaufzeiten vorgese
hen sein. Die Subtraktionseinrichtung kann der Extremwert-Bestimmungsein
richtung vorgeschaltet sein, so daß die Extremwert-Bestimmungseinrichtung die
Extremwerte im vom Mittelwert bereinigten Verlauf des Pulswellenlaufzeitsignals
bestimmt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung kann zur Bestim
mung der Atemfrequenz eine Spektralanalyse-Einrichtung zur Spektralanalyse der
Pulswellenlaufzeiten vorgesehen sein.
In Weiterbildung der Erfindung ist zur Erkennung von Atemstillständen eine Ampli
tuden-Einrichtung zur Bestimmung der Amplituden der periodischen Schwankun
gen des Pulswellenlaufzeitsignals vorgesehen. Die Amplituden-Einrichtung kann
der zuvor genannten Subtraktions-Einrichtung nachgeschaltet sein, so daß die Am
plituden im vom Mittelwert bereinigten Verlauf des Pulswellenlaufzeitsignals be
stimmt werden. Die Amplituden-Einrichtung selbst kann als Subtraktions-
Einrichtung ausgebildet sein, die der zuvor beschriebenen Extremwert-
Bestimmungseinrichtung nachgeschaltet ist und die Differenz zwischen zwei auf
einanderfolgenden Extremwerten, d. h. zwischen einem Maximum und einem Mini
mum berechnet.
Ferner ist vorteilhafterweise eine Schwellenwert-Einrichtung zur Vorgabe eines
Schwellenwerts und eine Zeitvorgabe-Einrichtung zur Vorgabe einer Vergleichszeit
und eine Vergleichseinrichtung zum Vergleich der bestimmten Amplituden mit dem
vorgegebenen Schwellenwert über die vorgegebene Vergleichszeit vorgesehen.
Stellt die Vergleichseinrichtung fest, daß die Amplitudenwerte über die vorgegebe
ne Vergleichszeit kleiner als der Schwellenwert sind, aktiviert sie eine Alarm-
Einrichtung, die einen entsprechenden Alarm gibt, der Apnoe anzeigt.
Die Schwellenwert-Einrichtung besitzt vorzugsweise eine Summier-Einrichtung zur
Aufsummierung vorangegangener Amplituden und eine Skalier-Einrichtung zur
Multiplikation der Amplitudensumme mit einem Faktor, der als Erfahrungswert in die
Skalier-Einrichtung eingebbar ist. Die Zeitvorgabe-Einrichtung ist vorzugsweise
derart ausgebildet, daß die Vergleichszeit an die aktuelle Atemperiode angepaßt
wird, insbesondere weist sie eine Summier-Einrichtung zur Aufsummierung voran
gegangener Atemzyklen auf.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß ein vorzugs
weise adaptiver, digitaler Bandpaßfilter vorgesehen ist, mit Hilfe dessen der
Atemrhythmus aus dem Pulswellenlaufzeitsignal extrahiert wird. Das Frequenzband
des Bandpaßfilters beträgt typischerweise zwischen 0,1 Hz und 0,4 Hz. Adaptiv
meint dabei, daß die Mittelfrequenz und die Bandbreite des Filters an die Variation
der Atemfrequenz angepaßt werden. Ein solcher Filter kann mit Hilfe eines digitalen
Signalprozessors, einem sogenannten DSP realisiert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöri
ger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Bestimmung der
Atemaktivität gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine prinzipielle Flowchart-Darstellung, die die Erfassung der Atemtätig
keit gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung zeigt,
Fig. 3 eine Darstellung des Pulswellenlaufzeitsignals gemäß einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung über 60 Sekunden, wobei die Pulswellenlauf
zeiten in Millisekunden über der Zeit aufgetragen sind, die viereckigen
Punkte die diskreten Zeitpunkte für die Bestimmung der Pulswellenlauf
zeit angeben und die ein dem Pulswellenlaufzeitsignal zugrunde liegen
den Pulssignale an einem Zeigefinger des Probanden gemessen wur
den,
Fig. 4 den Verlauf des Pulswellenlaufzeitsignals, der die Erkennung eines
Atemstillstands verdeutlicht, wobei in Fig. 4a ähnlich Fig. 3 das Pulswel
lenlaufzeitsignal in Millisekunden über der Zeit aufgetragen ist und in Fig.
4b der Amplitudenverlauf des vom Mittelwert befreiten Pulswellenlauf
zeitsignals aus Fig. 4a ebenfalls über der Zeit aufgetragen ist und das
dem Pulswellenlaufzeitsignal zugrunde liegende Pulssignal am Zeigefin
ger eines Probanden gemessen wurde.
Fig. 5 einen Vergleich eines nach einer bevorzugten Ausführungsform der Er
findung ermittelten Pulswellenlaufzeitsignals zur Bestimmung der At
mungsaktivität und insbesondere des Atemstillstands zu einem gefilter
ten Pulssignal, mit Hilfe dessen nach dem Stand der Technik die Atmungsaktivität
bestimmt wurde, wobei Fig. 5a ein Pulssignal in Volt über
der Zeit aufgetragen zeigt, Fig. 5b ein durch Filterung des Pulssignales
aus Fig. 5a mit einem Bandpaßfilter erhaltenes gefiltertes Pulssignal in
Volt über der Zeit aufgetragen zeigt und Fig. 5c ein nach der vorliegen
den Erfindung ermitteltes Pulswellenlaufzeitsignal zeigt, das am selben
Patienten zur selben Zeit gemessen wurde und in Millisekunden über der
Zeit aufgetragen ist, wobei in allen drei Darstellungen 5a bis 5c eine
Atemstillstandszeit zwischen 60 und 75 Sekunden als Apnoebereich ein
gezeichnet ist.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt eine Elektrokardiogramm-Einrichtung 1
und eine Photoplethysmogramm-Einrichtung 2, die als Pulsmeßeinrichtung dient.
Die beiden Einrichtungen 1 und 2 sind an eine zentrale Auswerte- und Rechenein
heit 3 angeschlossen, die eine Vielzahl von Funktionen bei der Auswertung der Si
gnale der Einrichtungen 1 und 2 sowie der weiteren Bestimmung und Auswertung
des daraus abgeleiteten Pulswellenlaufzeitsignales erfüllt. Die Auswerte- und Re
cheneinheit 3 kann in Form eines Mikroprozessors, der mit Software programmier
bar ist, verwirklicht sein.
Wie Fig. 2 zeigt, werden die EKG-Einrichtung 1 und die PPG-Einrichtung 2 an ei
nen Patienten angeschlossen, wobei die PPG-Einrichtung 2 den Puls des Patienten
an einer peripheren Körperstelle, insbesondere einem Finger, einer Zehe oder ei
nem Ohrläppchen abgreift. Die Elektrokardiogramm-Einrichtung 1 liefert ein den
Herzschlag angebendes Signal, das in Fig. 2 mit EKG bezeichnet ist. Das EKG-
Signal stellt die Aufzeichnung der durch Herzerregung verursachten Potentialdiffe
renz an der Körperoberfläche in Abhängigkeit von der Zeit dar. Einem Herzschlag
entsprechend besitzt das EKG-Signal einen charakteristischen Ausschlag, der in
Fig. 2 als R-Zacke bezeichnet ist.
Die Photoplethysmograph-Einrichtung 2 liefert ein Signal, welches das Auftreten
der von dem entsprechenden Herzschlag verursachten Druckwelle an der periphe
ren Körperstelle angibt. Wie Fig. 2 zeigt, besitzt der Puls an der peripheren Körperstelle
einen charakteristischen Anstieg, der dem Eintreffen der Druckwelle ent
spricht. Zur Berechnung der jeweiligen Pulswellenlaufzeit wird zum einen auf das
EKG-Signal und zum anderen auf das Pulssignal zurückgegriffen. Die R-Zacke des
EKG-Signales ist der erste Bezugspunkt E(tn), der zweite Bezugspunkt ist der Auf
tritt des Pulses an der peripheren Körperstelle, nämlich der eindeutige An
stiegspunkt P(tn+1) in der Pulskurve gemäß Fig. 2. Die momentane Pulswellenlauf
zeit PWLZ(tn) wird als Zeitabstand zwischen den genannten Bezugspunkten be
rechnet, also
PWLZ(tn) = P(tn+1) - E(tn).
Die Pulswellenlaufzeiten werden kontinuierlich, vorzugsweise für jeden Herzschlag
gemessen bzw. bestimmt.
Wie Fig. 3 zeigt, weist das Pulswellenlaufzeitsignal, nachfolgend PWLZ-Signal eine
periodische Schwankung auf, die mit der Atemtätigkeit übereinstimmt. Dabei ent
spricht jeder aufsteigende Ast einer Schwankung einem Einatmen und jeder ab
steigende Ast einem Ausatmen. Diese Korrelation des PWLZ-Signales mit der At
mung erklärt sich aus der Tatsache, daß ein annähernd linearer Zusammenhang
zwischen der Pulswellenlaufzeit und dem Blutdruck besteht und letzter wiederum
atmungsabhängige Schwankungen zeigt.
Aus dem in der beschriebenen Weise bestimmten PWLZ-Signal bestimmt die zen
trale Auswerte- und Recheneinheit 3 zunächst die Dauer des jeweiligen Atmungs
zyklus. Hierfür bereinigt die Auswerte- und Recheneinheit 3 das PWLZ-Signal zu
nächst vom Mittelwert vorangehender Pulswellenlaufzeiten. Insbesondere wird
hierzu vom jeweils aktuellen Meßwert der Pulswellenlaufzeit der Mittelwert aus ei
ner Anzahl n vorheriger Messungen der Pulswellenlaufzeiten subtrahiert. Die Aus
werte- und Recheneinheit 3 bestimmt in dem vom Mittelwert befreiten PWLZ-Signal
die lokalen Maxima und berechnet anschließend den Zeitabstand zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Maxima. Dieser Zeitabstand T wird als momentane Atempe
riode in Sekunden festgelegt.
Die zentrale Auswerte- und Recheneinheit 3 bestimmt aus der jeweils momentanen
Dauer des Atemzyklus die zugehörige Atemfrequenz AF in Atemzüge pro Minute
und zwar folgendermaßen:
Die auf diese Weise bestimmte Atemfrequenz AF entspricht stets der jeweils aktu
ellen Atemfrequenz. Diese kann im zeitlichen Verlauf über die Eingabe/Ausgabe-
Einheit 4 dargestellt werden. Gegebenenfalls kann auch ein Mittelwert aus einer
vorgegebenen Anzahl von berechneten Atemfrequenzen bestimmt werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung kann eine durch
schnittliche Atemfrequenz über eine bestimmte Zeitdauer durch eine Spektralanaly
se des PWLZ-Signales bestimmt werden (vgl. Fig. 2).
Ferner erkennt die zentrale Auswerte- und Recheneinheit 3 Apnoen, d. h. Atemstill
stände und bestimmt die zeitliche Länge von Apnoen. Hierzu bestimmt die zentrale
Auswerte- und Recheneinheit 3 zunächst in dem in der zuvor beschriebenen Weise
vom Mittelwert bereinigten PWLZ-Signal die auftretenden Minima und Maxima und
berechnet die jeweils aktuelle Amplitude als Differenz zwischen jeweils aufeinan
derfolgenden Minima und Maxima. In Verbindung mit der jeweils zugehörigen,
ebenfalls bestimmten Periodendauer berechnet die Auswerte- und Recheneinheit 3
hieraus den aktuellen Amplitudenverlauf, wie er in Fig. 4b gezeigt ist. Danach prüft
die Auswerte- und Recheneinheit 3, ob die Amplitude einen vorgegebenen
Schwellenwert über ein gegebenes Zeitfenster unterschreitet. Ist dies der Fall, gibt
die Auswerte- und Recheneinheit 3 über die Ausgabe-Einheit 4 ein Alarmsignal ab.
Die Auswerte- und Recheneinheit bestimmt den Schwellenwert basierend auf dem
Amplitudenverlauf des vom Mittelwert befreiten PWLZ-Signals. Konkret berechnet
die Auswerte- und Recheneinheit 3 den Schwellenwert (vgl. Fig. 4b) aus dem Produkt
der Summe einer Anzahl n vorhergehender Amplituden mit einem Faktor, der
als Erfahrungswert festgelegt wird. Dabei muß die Amplitude über eine vorgegebe
ne Zeit unterhalb des Schwellenwertes liegen, damit ein Alarmsignal abgegeben
wird. Dieses Zeitfenster wird von der Auswerte- und Recheneinheit 3 basierend auf
dem originalen PWLZ-Signal bestimmt. Insbesondere summiert die Auswerte- und
Recheneinheit 3 die Dauer der beiden letzten Atemperioden vor der Unterschrei
tung des Schwellenwertes. Eine Atemperiode ist dabei definiert als der Abstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Maxima in dem PWLZ-Signal.
In vorteilhafter Weise bestimmt die zentrale Auswerte- und Recheneinheit 3 auch
die zeitliche Länge von Apnoen. Hierzu wird die Zeitdauer bestimmt, in der die Am
plitude des vom Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeitsignals kontinuierlich unter
dem zuvor beschriebenen Schwellenwert liegt. Diese Zeitdauer entspricht der zeitli
chen Länge eines Atemstillstands.
Bei dem in Fig. 4a gezeigten Verlauf des PWLZ-Signals tritt bei einer Zeit von 60
Sekunden Apnoe ein. Wie Fig. 4b zeigt, fällt hier die Amplitude unter den vorgege
benen Schwellenwert. Dementsprechend wird von der Auswerte- und Rechenein
heit 3 zur Bestimmung des Zeitfensters die beiden letzten Atemperioden vor der
Zeit 60 Sekunden bestimmt. Das etwa bei 48 Sekunden liegende Maximum des
PWLZ-Signales sowie das etwa bei 58 Sekunden liegende Maximum des PWLZ-
Signales aus Fig. 4a werden hierzu herangezogen, so daß im konkreten gezeigten
Fall ein Zeitfenster von 10 Sekunden vorgegeben wird. Bleibt die Amplitude des
vom Mittelwert bereinigten PWLZ-Signales über 10 Sekunden unter dem Schwel
lenwert, wird Alarm ausgelöst, im gezeigten Fall gemäß der Fig. 4 etwa zum Zeit
punkt 70 Sekunden. Die zeitliche Länge der Apnoe beträgt ca. 13 Sekunden.
Die Fig. 4b zeigt einen gleitenden Mittelwert, der einen Durchschnittswert aus je
weils zwei Mittelwerten darstellt. Dieser gleitende Mittelwert kann somit, wie der
Mittelwert selbst, ebenso zur Apnoeerkennung verwendet werden.
Als Alternative kann der Atemrhythmus durch einen adaptiven digitalen Bandpaß
filter aus dem PWLZ-Signal extrahiert werden (vgl. Fig. 2).
Im Vergleich zum Stand der Technik, bei dem eine Atemmessung über ein gefilter
tes Pulssignal erfolgt, kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der erfin
dungsgemäß arbeitenden Vorrichtung die Atemaktivität eines Probanden wesent
lich präziser und zuverlässiger bestimmt werden. Wie Fig. 5 zeigt, zeigt das PWLZ-
Signal zu Zeiten eines Atemstillstandes, der in der Figur mit Apnoe gekennzeichnet
ist, einen deutlich wahrnehmbaren Abfall der Amplituden der periodischen Schwan
kungen des PWLZ-Signales und darüber hinaus auch einen Rückgang des Mittel
wertes des PWLZ-Signales (vgl. Fig. 5c). Im Vergleich hierzu ist der Zeitraum des
Atemstillstandes aus dem entsprechenden Pulssignal des gleichen Probanden, das
in Fig. 5a gezeigt ist, nur schwer zu erkennen. Das gefilterte Pulssignal gemäß Fig.
5b zeigt keine klar erkennbare Anormalität, die Amplitude des gefilterten Puls
signales nimmt während der Apnoephase eher zu, während der Atemstillstand
durch eine Abnahme der Amplituden im PWLZ-Signal gemäß Fig. 5c deutlich zu
erkennen ist.
Vorteilhaft ist an dem beschriebenen Verfahren, daß nicht nur eine Messung der
Atemfrequenz, sondern auch eine präzise Apnoe-Erkennung erfolgen kann. Sind
Vorrichtungen zur Elektrokardiogramm- und Pulsmessung vorhanden, ist keine zu
sätzliche Sensorik notwendig. Die Erfindung kann isoliert genutzt oder in Behand
lungsgeräte aller Art, auch für den Homecare-Bereich, integriert werden, wenn eine
Überwachung der Atmung erwünscht wird.
Claims (22)
1. Verfahren zur Bestimmung der Atemaktivität eines Lebewesens, dadurch ge
kennzeichnet, daß Pulswellenlaufzeiten, die vom Herzschlag erzeugte Druck
wellen zum Erreichen einer vorbestimmten, peripheren Körperstelle jeweils
benötigen, bestimmt werden, im zeitlichen Verlauf der Pulswellenlaufzeiten
periodische Schwankungen bestimmt werden und aus den periodischen
Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten die Atemakti
vität bestimmt wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das zeitliche Auftreten
der Herzschläge und das zeitliche Auftreten der jeweils zugehörigen Druck
wellen an der peripheren Körperstelle, insbesondere an einem Finger, einer
Zehe oder einem Ohrläppchen erfaßt und die Pulswellenlaufzeiten als Diffe
renz der Zeitpunkte des zeitlichen Auftretens der Druckwellen an der peripheren
Körperstelle und des Auftretens der zugehörigen Herzschläge bestimmt
werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei aus den peri
odischen Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten die
Dauer eines Atemzyklus (T) und hieraus die jeweilige Atemfrequenz (AF) be
stimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dauer eines
Atemzyklus (T) als zeitliche Differenz des Auftretens zweier aufeinanderfol
gender Extremwerte, d. h. zweier Maxima oder zweier Minima, des zeitlichen
Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten bestimmt wird, wobei insbesondere zu
nächst die jeweils bestimmten Pulswellenlaufzeiten vom Mittelwert einer vor
herbestimmten Anzahl vorangegangener Pulswellenlaufzeiten befreit werden,
der zeitliche Verlauf der von diesem Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeiten
bestimmt wird, in diesem aufeinanderfolgende Extremwerte bestimmt werden
und hieraus die Dauer der jeweiligen Atemzyklen (T) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Atemfre
quenz mittels einer Spektralanalyse der Pulswellenlaufzeiten bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Amplituden
der periodischen Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlauf
zeiten bestimmt und aus diesen Atemstillstände erkannt werden, wobei insbe
sondere die Pulswellenlaufzeiten von einem Mittelwert vorangehender Puls
wellenlaufzeiten befreit werden, der zeitliche Verlauf dieser vom genannten
Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeiten bestimmt wird, die periodischen
Schwankungen und deren Amplituden des so bestimmten zeitlichen Verlaufs
bestimmt und die Amplituden mit einem vorgegebenen Schwellenwert über
eine vorgegebene Zeit verglichen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zeitliche
Länge von Atemstillständen bestimmt wird, wobei insbesondere die Pulswel
lenlaufzeiten von einem Mittelwert vorangehender Pulswellenlaufzeiten befreit
werden, der zeitliche Verlauf dieser vom Mittelwert befreiten Pulswellenlauf
zeiten bestimmt wird, die periodischen Schwankungen und deren Amplituden
des so bestimmten zeitlichen Verlaufs bestimmt werden, die Amplituden mit
einem vorgegebenen Schwellenwert verglichen werden und die zeitliche Län
ge der Atemstillstände als die Zeitdauer bestimmt wird, in der die Amplituden
des vom Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeitsignals kontinuierlich unter
dem vorgegebenen Schwellenwert liegen.
8. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Schwellenwert in Abhängigkeit vorangegangener Amplitudenwerte bestimmt
und/oder die vorgegebene Zeit in Abhängigkeit der Dauer (T) vorangegange
ner Atemzyklen bestimmt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Atemstillstände
in Abhängigkeit des Mittelwerts der Pulswellenlaufzeit, insbesondere durch
Vergleich desselben mit einem Schwellenwert, erkannt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Erkennung
von Atemstillständen die Pulswellenlaufzeiten bandpaßgefiltert werden, wobei
vorzugsweise eine Mittelfrequenz und/oder eine Bandbreite der Filterung an
eine Variation der Atemfrequenz angepaßt werden.
11. Vorrichtung zur Bestimmung der Atemaktivität eines Lebewesens, mit einer
Pulswellenlaufzeit-Einrichtung (1, 2, 3) zur Bestimmung von Pulswellenlauf
zeiten, die vom Herzschlag erzeugte Druckwellen zum Erreichen einer vorbe
stimmten peripheren Körperstelle jeweils benötigen, einer Einrichtung (3) zur
Bestimmung periodischer Schwankungen im zeitlichen Verlauf der Pulswel
lenlaufzeiten, und einer Einrichtung (3) zur Bestimmung der Atemaktivität aus
den periodischen Schwankungen der Pulswellenlaufzeiten.
12. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei eine Einrichtung (1)
zur Erfassung des Herzschlags insbesondere eine Elektrokardiogramm-
Einrichtung und eine Einrichtung (2) zur Erfassung von durch den Herzschlag
erzeugten Druckwellen an der peripheren Körperstelle vorgesehen sind und
die Pulswellenlaufzeit-Einrichtung (3) eine Zeitdifferenz-Einrichtung zur Be
stimmung der zeitlichen Differenz zwischen dem zeitlichen Auftreten der
Druckwellen an der peripheren Körperstelle und dem Auftreten der zugehöri
gen Herzschläge aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Atemzy
klus-Einrichtung (3) zur Bestimmung der Dauer eines Atemzyklus aus den pe
riodischen Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten
und eine Atemfrequenz-Einrichtung (3) zur Bestimmung der Atemfrequenz
aus der jeweiligen Dauer eines Atemzyklusses vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Extrem
wert-Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung von Extremwerten im Verlauf
der Pulswellenlaufzeiten vorgesehen ist und die Atemzykluseinrichtung (3) ei
ne Zeitdifferenz-Einrichtung zur Bestimmung der zeitlichen Differenz zwischen
dem Auftreten aufeinanderfolgender Extremwerte aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Mittel
wert-Einrichtung (3) zur Bildung eines Mittelwerts einer Anzahl von Pulswel
lenlaufzeiten und eine Subtraktions-Einrichtung (3) zur Subtraktion des Mittel
werts von den jeweiligen Pulswellenlaufzeiten vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Spek
tralanalyse-Einrichtung zur Spektralanalyse der Pulswellenlaufzeiten vorgese
hen ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Amplitu
den-Einrichtung zur Bestimmung von Amplituden der periodischen Schwan
kungen des zeitlichen Verlaufs der Pulswellenlaufzeiten vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach dem Anspruch 14 und dem Anspruch 16, wobei die Amplitu
den-Einrichtung der Subtraktionseinrichtung zur Subtraktion des Mittelwerts
von den jeweiligen Pulswellenlaufzeiten derart vorgeschaltet ist, daß die Am
plituden der periodischen Schwankungen des zeitlichen Verlaufs der vom
Mittelwert befreiten Pulswellenlaufzeiten bestimmt werden.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Schwel
lenwert-Einrichtung (3) zur Vorgabe eines Schwellenwertes und eine Zeitvor
gabe-Einrichtung (3) zur Vorgabe einer Vergleichszeit und eine Vergleichs-
Einrichtung (3) zum Vergleich der Amplituden der periodischen Schwankun
gen der Pulswellenlaufzeiten mit dem vorgegebenen Schwellenwert über die
vorgegebene Vergleichszeit vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Schwellenwert-
Einrichtung (3) eine Summier-Einrichtung zur Aufsummierung vorangegange
ner Amplituden und eine Skalier-Einrichtung zur Multiplikation der Amplitu
densumme mit einem Faktor besitzt und/oder die Zeitvorgabe-Einrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie die Vergleichszeit in Abhängigkeit der Dauer
zumindest eines vorangegangenen Atemzyklus bestimmt, insbesondere eine
Summier-Einrichtung zur Aufsummierung vorangegangener Atemzyklen be
sitzt.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein vorzugs
weise adaptiver digitaler Bandpaßfilter zur Bandpaßfilterung der Pulswellen
laufzeiten vorgesehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine zentrale,
vorzugsweise softwareprogrammierbare Auswerte- und Recheneinheit (3)
vorgesehen ist, die die Einrichtung zur Bestimmung periodischer Schwankun
gen im zeitlichen Verlauf der Pulswellenlaufzeiten, die Einrichtung zur Be
stimmung der Atemaktivität, die Zeitdifferenz-Einrichtung, die Atemzyklus-
Einrichtung, die Atemfrequenz-Einrichtung, die Extremwert-Bestimmungsein
richtung, die Mittelwert-Einrichtung, die Amplituden-Einrichtung, die
Subtraktions-Einrichtung, die Schwellenwert-Einrichtung, die Zeitvorgabe-
Einrichtung und/oder die Vergleichseinrichtung bildet.
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