DE10013602A1 - Brennstoffzellensystem mit CO-Adsorber und Betriebsverfahren hierfür - Google Patents
Brennstoffzellensystem mit CO-Adsorber und Betriebsverfahren hierfürInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennstoffzellensystem mit einem CO-Adsorber, der ganz oder bereichsweise alternierend im Adsorptionsmodus und im Desorptionsmodus betrieben wird, und über dessen jeweiligen Adsorberbereich ein CO-haltiger Brennstoffstrom vor Zuführung in einen Anodenteil einer oder mehrerer Brennstoffzellen geführt wird, sowie auf ein hierfür geeignetes Betriebsverfahren. DOLLAR A Erfindungsgemäß besteht der Desorptionsstrom aus einem Gasstrom, welcher vom dem Brennstoffzellen-Kathodenteil zugeführten Kathodenzufuhrgasstrom abgezweigt wird, und/oder aus wenigstens einem Teil des vom Kathodenteil abgegebenen Kathodenabgasstroms. Dazu kann der CO-Adsorber als Rotationsadsorber mit segmentförmig unterteiltem Trommelkörper ausgelegt sein, dem stirnseitig geeignete Desorptionsstrom-Anschlußstrukturen zugeordnet sind. DOLLAR A Verwendung z. B. in Brennstoffzellenfahrzeugen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb eines
Brennstoffzellensystems nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie auf ein derart betreibbares Brennstoffzellensystem nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Ein derartiges Brennstoffzellensystem und ein Betriebsverfahren
hierfür sind in der Patentschrift EP 0 750 361 B1 beschrieben.
Beim dortigen System sind der Brennstoffzellen-Anodenseite in
der zugehörigen Brennstoffzuführung ein oder zwei parallele CO-
Adsorberkörper vorgeschaltet. Der Brennstoffstrom kann insbe
sondere ein wasserstoffreicher Reformatgasstrom aus einer
Methanolreformierungsreaktion sein. Die Adsorberkörper werden
zeitlich alternierend im Adsorptionsmodus und Desorptionsmodus
betrieben. In der Realisierung mit zwei parallelen Adsorberkör
pern wird jeweils der eine im Adsorptionsmodus und der andere
im Desorptionsmodus gefahren. Im Desorptionsmodus wird der be
treffende Adsorberkörper mit einem Desorptionsstrom beauf
schlagt, für den Wasserdampf, ein Kohlenwasserstoffgasstrom,
das Abgas aus einer Verbrennung oder ein Gemisch dieser Be
standteile vorgeschlagen wird, wobei auch die Möglichkeit der
Verwendung eines sauerstoffhaltigen Gasstroms erwähnt, ein
nicht-oxidierender Desorptionsstrom jedoch bevorzugt wird.
Die Verwendung eines sauerstoffhaltigen Desorptionsstroms zur
Desorption je eines von zwei parallelen CO-Adsorberkörpern ist
auch aus der Offenlegungsschrift JP 03-208801 (A) bekannt.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Brennstoffzellensystems der eingangs genannten Art und
eines Betriebsverfahrens hierfür zugrunde, die eine ausreichen
de Entfernung von Kohlenmonoxid aus dem Brennstoffstrom für die
eine oder mehreren Brennstoffzellen mit einem oder mehreren CO-
Adsorbern ermöglichen, aus denen sich das adsorbierte Kohlen
monoxid vergleichsweise gut und ökonomisch desorbieren lässt.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung ei
nes Brennstoffzellensystem-Betriebsverfahrens mit den Merkma
len des Anspruchs 1 sowie eines Brennstoffzellensystems mit den
Merkmalen des Anspruchs 5 oder 6.
Gemäß dem Betriebsverfahren nach Anspruch 1 besteht der sauer
stoffhaltige Desorptionsstrom charakteristischerweise aus einem
vom Kathodenzufuhrgasstrom der einen oder mehreren Brennstoff
zellen abgezweigten Gasstrom und/oder aus wenigstens einem Teil
des von der oder den Brennstoffzellen abgegebenen Kathodenabga
ses. Durch diese Maßnahme wird der im Kathodenzufuhrgasstrom,
z. B. einem Luftstrom, enthaltene Sauerstoff bzw. der im Katho
denabgas noch enthaltene Restsauerstoff zur Desorption des Koh
lenmonoxids im CO-Adsorber genutzt, der je nach Systemauslegung
aus einem einzigen oder aus mehreren parallelen Adsorberkörpern
bestehen kann. Eine separate Bereitstellung eines sauerstoff
haltigen Gasstroms als Desorptionsstrom kann dadurch entfallen.
Das Brennstoffzellensystem nach Anspruch 5 weist die für eine
solche Betriebsweise erforderlichen Mittel auf.
Bei einem nach Anspruch 2 weitergebildeten Betriebsverfahren
wird der Desorptionsstrom an einer Stelle zwischen dem Brenn
stoffzellen-Kathodenteil und einem stromaufwärts davon angeord
neten Kompressor abgezweigt. Der Kompressor sorgt für die Be
reitstellung eines verdichteten Kathodenzufuhrgasstroms. Auf
grund der damit einhergehenden Kompressionswärme kann ein rela
tiv heißer Desorptionsstrom abgezweigt werden, was den Desorp
tionsvorgang fördert, ohne dass eine separate Beheizung zwin
gend erforderlich ist.
Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Betriebsverfahren
wird nach einem jeweiligen Desorptionsvorgang und vor dem näch
sten Adsorptionsvorgang ein Kühlschritt durchgeführt, mit dem
der CO-Adsorber von einer höheren Desorptionstemperatur ausrei
chend heruntergekühlt wird, bevor der eigentliche Adsorptions
vorgang beginnt. Damit kann einerseits eine zur Erzielung einer
hohen Adsorptionseffektivität genügend niedrige Adsorptionstem
peratur während des Adsorptionsmodus und andererseits eine zur
Erzielung einer hohen Desorptioneffektivität genügend hohe
Desorptionstemperatur während des Desorptionsmodus eingestellt
werden.
Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Verfahren ist vor
einem jeweiligen Desorptionsvorgang nach Beendigung eines vor
angegangenen Adsorptionsvorgangs und/oder vor einem jeweiligen
Adsorptionsvorgang nach Beendigung eines vorangegangenen
Desorptionsvorgangs ein Spülschritt vorgesehen, in welchem der
betreffende CO-Adsorberbereich mit einem Spülgasstrom gespült
wird. Auf diese Weise lässt sich zuverlässig vermeiden, dass
sich der im Brennstoffstrom enthaltene Brennstoff, z. B. Wasser
stoff, mit dem im Desorptionsstrom enthaltenen Sauerstoff
mischt.
Das Brennstoffzellensystem nach Anspruch 6 zeichnet sich durch
eine vorteilhafte Gestaltung des CO-Adsorbers aus. Der CO-
Adsorber ist als trommelförmiger Rotoradsorber ausgelegt, dem
an den beiden Stirnseiten je ein von entsprechenden Anschluß
strukturen definierter Verteiler- bzw. Sammelraum für den
Desorptionsstrom zugeordnet ist, während die Adsorbertrommel
durch Trennwände in Segmente geeigneter Größe unterteilt ist
und/oder aus einer Struktur mit durchgehenden Längskanälen auf
gebaut ist. Durch Rotation der Adsorbertrommel werden deren
einzelne Segmente kontinuierlich oder getaktet vom Adsorptions
bereich in den Desorptionsbereich und von diesem wieder in den
Adsorptionsbereich gedreht. Dadurch ist trotz Verwendung nur
eines CO-Adsorberkörpers ein im wesentlichen kontinuierlicher,
unterbrechungsfreier Betrieb des CO-Adsorbers und somit des
Brennstoffzellensystems insgesamt möglich.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Blockdarstellung eines Brennstoffzel
lensystems mit CO-Adsorber und kathodenzufuhrseitigen
Desorptionsmitteln,
Fig. 2 eine schematische Blockdarstellung eines Brennstoffzel
lensystems mit CO-Adsorber und kathodenabgasseitigen
Desorptionsmitteln,
Fig. 3 eine schematische Perspektivansicht eines in den Syste
men der Fig. 1 und 2 verwendbaren CO-Rotationsadsorbers
mit zugeordneten Desorptionsmitteln und
Fig. 4 eine ausschnittweise Querschnittansicht einer möglichen
Realisierung des Trommelkörpers des CO-Rotationsadsor
bers von Fig. 3.
Fig. 1 zeigt schematisch die vorliegend interessierenden Kompo
nenten eines Brennstoffzellensystems. Das System umfasst eine
Brennstoffzelle 1, die in üblicher Weise einen Anodenteil 1a
und einen Kathodenteil 1b aufweist. Alternativ kann ein Satz
mehrerer Brennstoffzellen vorgesehen sein. Dem Kathodenteil 1b
wird über eine Kathodengaszufuhrleitung 2 ein sauer
stoffhaltiger Kathodenzufuhrgasstrom zugeführt, der in verdich
teter Form durch einen Kompressor 3 bereitgestellt wird. Hier
bei kann es sich insbesondere um verdichtete Luft handeln, die
der Kompressor 3 aus der Umgebungsluft entnimmt. Über eine Ka
thodenabgasleitung 4 wird das Kathodenabgas aus dem Kathoden
teil 1b abgeführt. Dem Anodenteil 1a wird über eine Brennstoff
zufuhrleitung 5 ein Brennstoffstrom zugeführt, bei dem es sich
insbesondere um einen wasserstoffreichen Reformatgasstrom einer
vorgeschalteten Methanol- oder Kohlenwasserstoffreformierungs
anlage handeln kann, wobei dann Wasserstoff als Brennstoff
dient. Zur besseren Brennstoffnutzung kann das aus dem Anoden
teil 1a über eine Anodenabgasleitung 6 abgeführte Anodenabgas
wenigstens teilweise zur Eintrittsseite rückgeführt werden, wo
zu eine entsprechende Rückführleitung 7 vorgesehen ist.
Bekanntlich wirkt Kohlenmonoxid in Brennstoffzellen häufig ver
giftend, z. B. in PEM-Brennstoffzellen, wie sie unter anderem in
Brennstoffzellenfahrzeugen eingesetzt werden. Andererseits ent
hält der von einer Reformierungsanlage, in welcher ein Kohlen
wasserstoff oder Kohlenwasserstoffderivat z. B. unter Beteili
gung von Wasserdampf reformiert wird, häufig noch einen für
Brennstoffzellenanwendungen zu hohen CO-Gehalt. Dem wird vor
liegend mit einem CO-Adsorber 8 entgegengewirkt, über den der
CO-haltige Brennstoffstrom vor Eintritt in den Anodenteil 1a
geführt wird.
Der CO-Adsorberkörper 8 ist zwecks Erzielung eines quasi unter
brechungsfreien Systembetriebs variabel in einen Adsorptionsbe
reich 8a und einen Desorptionsbereich 8b unterteilt. Der Brenn
stoffstrom wird über den Adsorptionsbereich 8a geführt, der im
Adsorptionsmodus gefahren wird, in welchem er dem Brenn
stoffstrom Kohlenmonoxid durch Adsorption entzieht. Solcherma
ßen adsorbiertes CO wird dann im Desorptionsbereich 8b desor
biert und somit aus dem CO-Adsorber 8 wieder entfernt. Dazu
wird der Desorptionsbereich 8b in einem geeigneten Desorptions
modus gefahren. Dieser beinhaltet die Beaufschlagung mit einem
sauerstoffhaltigen Desorptionsstrom 9, vorzugsweise kombiniert
mit der Einstellung einer gegenüber der Adsorptionstemperatur
für den Adsorptionsmodus erhöhten Desorptionstemperatur. Durch
die Wirkung des sauerstoffhaltigen Desorptionsstroms wird das
zuvor adsorbierte Kohlenmonoxid aus dem betreffenden Adsorber
bereich verdrängt und oxidiert und somit desorbiert.
Wie in Fig. 1 durch einen Doppelpfeil P symbolisiert, werden
der Adsorptionsbereich 8a und der Desorptionsbereich 8b in ih
rer Funktionalität alternierend getauscht, d. h. der CO-Adsorber
8 ist in zwei Bereiche aufgeteilt, von denen jeweils der eine
im Adsorptionsmodus gefahren wird und folglich den Adsorptions
bereich 8a darstellt, bis er kein weiteres CO mehr aufnehmen
kann, während der jeweils andere Bereich durch Betrieb im
Desorptionsmodus vom zuvor adsorbierten CO befreit wird und so
mit den Desorptionsbereich 8b darstellt. Der Wechsel zwischen
Adsorptions- und Desorptionsfunktion erfolgt vorzugsweise kon
tinuierlich oder in getakteter Form quasi-kontinuierlich, indem
die beiden Bereiche des CO-Adsorbers 8 kontinuierlich oder ge
taktet durch entsprechende adsorptionsaktive bzw. desorptions
aktive Funktionsbereiche hindurchgeführt werden.
Eine solche kontinuierliche bzw. quasi-kontinuierliche Arbeits
weise lässt sich z. B. unter Verwendung eines weiter unten er
läuterten CO-Rotationsadsorbers gemäß Fig. 3 realisieren. Al
ternativ zu einer solchen funktionellen Zweiteilung eines ein
zelnen Adsorberkörpers kann der CO-Adsorber 8 aus zwei oder
mehr separaten Adsorberkörpern bestehen, von denen umschaltbar
jeweils einer oder einige der Adsorberkörper im Adsorptionsbe
trieb und der andere im Desorptionsbetrieb gefahren wird, wozu
durch entsprechende Strömungssteuermittel das eine Mal der eine
Adsorberkörper mit dem Brennstoffstrom und der andere mit dem
Desorptionsstrom und das andere Mal umgekehrt der eine Adsor
berkörper mit dem Desorptionsstrom und der andere mit dem
Brennstoffstrom beaufschlagt werden.
Beim System von Fig. 1 besteht der Desorptionsstrom 9 aus einem
Teil des vom Kompressor 3 verdichteten, sauerstoffhaltigen
Gasstroms, d. h. der Desorptionsstrom 9 wird vom Kathodenzufuhr
gasstrom an einer Stelle zwischen dem Kompressor 3 und dem Ka
thodeneintritt von der Kathodenzufuhrleitung 2 abgezweigt.
Durch die Kompressionswärme besitzt dieser sauerstoffhaltige
Desorptionsstrom 9 bereits eine gegenüber Umgebungstemperatur
erhöhte Temperatur und trägt dadurch zur Erzielung der ge
wünschten erhöhten Desorptionstemperatur bei. Bei Bedarf kann
eine zusätzliche Beheizung des Desorptionsbereichs 8b vorgese
hen sein, z. B. durch eine elektrische Heizeinrichtung oder
durch einen zugeordneten Brenner. In letzterem Fall wird der
Brenner vorzugsweise von Restwasserstoff oder Restreformat der
Brennstoffzelle 1 bzw. der anodenseitig vorgeschalteten Refor
mierungsanlage gespeist, so dass hierfür kein eigener Brenn
stoff bereitgestellt werden braucht.
Fig. 2 zeigt ein demjenigen von Fig. 1 ähnliches Brennstoffzel
lensystem, wobei für funktionell gleiche Komponenten dieselben
Bezugszeichen verwendet sind und insoweit auf die obige Be
schreibung zu Fig. 1 verwiesen werden kann. Im Unterschied zum
System von Fig. 1 ist beim System von Fig. 2 der Desorptionsbe
reich 8b des CO-Adsorbers 8 in der Kathodenabgasleitung 4 ange
ordnet und wird folglich von dem noch Restsauerstoff enthalten
den Kathodenabgas oder einen Teilstrom hiervon als Desorptions
strom beaufschlagt. Zwischen dem Desorptionsbereich 8b und dem
Brennstoffzellen-Kathodenteil 1b ist in der Kathodenabgaslei
tung 4 eine elektrische Heizeinrichtung 10 vorgesehen, um das
als Desorptionsstrom verwendete Kathodenabgas auf eine erhöhte
Temperatur aufzuheizen und so für die gewünschte erhöhte
Desorptionstemperatur im Desorptionsbereich 8b zu sorgen. Auch
hier kann alternativ ein Restwasserstoff- oder Restreformat-
Brenner oder ein anderes Heizmittel eingesetzt werden. Alterna
tiv kann vorgesehen sein, statt des gesamten Kathodenabgases
nur einen Teil desselben als Desorptionsstrom zu nutzen. In
diesem Fall wird das restliche Kathodenabgas vor Erreichen des
Desorptionsbereichs 8b über einen separaten, in Fig. 2 gestri
chelt angedeuteten Kathodenabgaszweig 11 abgeleitet.
Fig. 3 zeigt schematisch und perspektivisch einen trommelförmi
gen CO-Rotationsadsorber, der sich zur Verwendung in den Syste
men der Fig. 1 und 2 eignet. Dieser CO-Rotationsadsorber bein
haltet einen trommelförmigen, um seine Längsachse drehbaren Ad
sorberkörper 12, der durch entsprechende Trennwände 13 in Um
fangsrichtung in eine Mehrzahl gleich großer Adsorbersegmente
14 unterteilt ist. Den beiden Stirnseiten der Adsorbertrommel
12 ist je eine Desorptionsstrom-Anschlussstruktur 15a, 15b mit
korrespondierender segmentförmiger Gestalt zugeordnet, von denen
die in Fig. 3 hintere Anschlussstruktur 15a einen Zufuhr
raum definiert, dem der Desorptionsstrom 16 zugeführt wird und
der dafür sorgt, dass dieser in den angrenzenden Stirnbereich
der Adsorbertrommel 12 eingespeist wird. Der zugeführte Desorp
tionsstrom 16 wird im Fall der Verwendung des Rotationsadsor
bers im System von Fig. 2 optional durch die elektrische Hei
zeinrichtung 10 beheizt. Auf der in Fig. 3 vorderen Stirnseite
der Adsorbertrommel 12 gelangt der durch den entsprechenden Ad
sorbertrommel-Segmentbereich hindurchgeführte Desorptionsstrom
in die dortige Anschlussstruktur 15b und wird von dort als CO-
haltiger Desorptionsstrom 17 abgeführt.
Die Adsorbertrommel 12 wird, wie mit dem Drehpfeil D angedeu
tet, im Betrieb getaktet um jeweils den Drehwinkel eines Seg
ments 14 gedreht, so dass jeweils ein Segment 14b in Fluidver
bindung mit den Desorptionsstrom-Anschlussstrukturen 15a, 15b
steht und auf diese Weise den im Desorptionsmodus arbeitenden
Desorptionsbereich des CO-Adsorbers bildet. Wenigstens ein Teil
der übrigen Adsorbertrommelsegmente 14 wird durch entsprechen
de, geeignete Anschlussstrukturen mit dem CO-haltigen Brenn
stoffstrom 18 beaufschlagt und bildet so den im Adsorptionsmo
dus betriebenen Adsorptionsbereich des CO-Adsorbers. Auf der
gegenüberliegenden Adsorbertrommel-Stirnseite tritt dann ein
von Kohlenmonoxid gereinigter Brennstoffstrom 19 aus, der in
den Brennstoffzellen-Anodenteil eingespeist werden kann.
Die Adsorbertrommel 12 weist in einer Realisierungsmöglichkeit
einen geordneten Aufbau 21 aus durchgehenden, voneinander durch
dünne Wände getrennten Längskanälen 20 auf, der durch lagenwei
ses Aneinanderfügen je einer wellenförmigen Trägerschicht 22
und einer unprofilierten, ebenen Trägerschicht 23 gebildet ist,
wie in Fig. 4 gezeigt. Dieser Aufbau kann z. B. durch Wickeln
einer wellenförmigen Trägerbahn zusammen mit einer ebenen Trä
gerbahn gefertigt werden. Bei diesem Aufbau gewährleisten die
in Trommellängsrichtung durchgehenden, voneinander getrennten
Längskanäle 20 automatisch eine saubere Trennung zwischen dem
Desorptionsstrom einerseits und dem Brennstoffstrom andererseits,
indem der Desorptionsstrom genau in den Längskanälen
strömt, die gerade im Bereich der Desorptionsstrom-Anschluß
strukturen 15a, 15b liegen, während der Brennstoffstrom 18 nur
in davon getrennte Luftkanäle eingespeist wird. Bei diesem in
neren Längskanal-Trommelaufbau sind folglich die Segmenttrenn
wände 13 optional. Letztere sind jedoch zur Trennung von
Desorptionsstrom und. Brennstoffstrom in einer alternativen Ad
sorbertrommelrealisierung nötig, bei welcher die Trommelsegmen
te 14 eine ungeordnete, in Trommelumfangsrichtung nicht ge
schlossene Struktur aufweisen, z. B. in Form eines Trägermetall
gewebes oder einer Schüttung aus einem Metall- oder Keramikträ
germaterial oder einer porösen Trägerschwammstruktur.
Als wirksames Adsorbens kann für den CO-Adsorber 8 z. B. Platin,
Ruthenium, Palladium, Osmium, Rhenium oder ein ähnliches Neben
gruppenelement oder eine Legierung oder Mischung dieser Stoffe
verwendet werden. Auch ein geeignetes Zeolithmaterial oder vor
behandelte Aktivkohle eignen sich als CO-Adsorbens. Das CO-
Adsorbens wird vorzugsweise in einer dünnen Schicht auf ein zu
gehöriges Trägermaterial aufgebracht, z. B. auf die erwähnten
Trägermaterialien, wie Metallgewebe, geordnete Metall- oder Ke
ramikstrukturen mit durchgehenden Längskanälen oder Metall-
oder Keramikträgerschüttungen, oder wird in Form einer porösen
Schwammstruktur oder als Schüttung eingebracht.
Als weitere Maßnahme kann in nicht näher gezeigter Weise ein
Kühlschritt beim Übergang vom Desorptionsmodus auf den Adsorp
tionsmodus für den jeweiligen CO-Adsorberbereich vorgesehen
sein. Dieser Kühlschritt dient dazu, den betreffenden Adsorber
bereich von der Desorptionstemperatur in Richtung der niedrige
ren Adsorptionstemperatur zu kühlen, so dass der Adsorptionsbe
trieb schon bei einer gegenüber der Desorptionstemperatur er
niedrigten Temperatur des Adsorberbereichs beginnen kann. Der
Kühlschritt kann z. B. darin bestehen, dass eine während des
Desorptionsmodus aktivierte Heizeinrichtung abgeschaltet und
dem betreffenden Adsorberbereich etwas Zeit gegeben wird, sich
von allein abzukühlen, bevor er wieder im Adsorptionsbetrieb
gefahren wird. Im Fall des CO-Rotationsadsorbers von Fig. 3
kann dies in einfacher Weise dadurch realisiert sein, dass der
Brennstoffstrom 18 nicht in alle Segmente 14 außerhalb der
Desorptionsstrom-Anschlußstrukturen 15a, 15b eingespeist wird,
sondern dass in Drehrichtung D dasjenige Segment 14a vom Brenn
stoffstrom 18 freigehalten wird, welches sich in Drehrichtung D
der Trommel 12 an das momentan im Desorptionsmodus gefahrene,
den Desorptionsstrom-Anschlußstrukturen 15a, 15b gegenüberlie
gende Segment 14b anschließt. Alternativ können mehrere aufein
anderfolgende, in Drehrichtung D vor dem momentan desorbierten
Segment 14b liegende Segmente vom Brennstoffstrom 18 freigehal
ten werden. Je mehr Segmente auf diese Weise nach ihrer Desorp
tion vom Brennstoffstrom freigehalten werden, um so länger ha
ben sie Zeit, sich abzukühlen. In einer alternativen Realisie
rung kann der CO-Adsorber aus wenigstens drei separaten Adsor
berkörpern bestehen, von denen dann jeweils einer im Adsorpti
onsmodus, einer im Desorptionsmodus und einer im Kühlmodus be
trieben wird.
Als weitere optionale Maßnahme kann ein Spülschritt zwischen
einem jeweiligen Adsorptionsvorgang und einem jeweiligen
Desorptionsvorgang vorgesehen sein, d. h. nach einem Adsorpti
onsvorgang und vor einem anschließenden Desorptionsvorgang
und/oder nach einem Desorptionsvorgang und vor einem anschlie
ßenden Adsorptionsvorgang. Bei diesem Spülschritt wird der be
treffende Adsorberbereich mit einem geeigneten Spülgasstrom
durchgespült, um zu verhindern, dass im Brennstoffstrom enthal
tener Brennstoff, z. B. Wasserstoff, mit im Desorptionsstrom,
z. B. Luft, enthaltenem Sauerstoff in Berührung kommt bzw. sich
mit diesem mischt. Als Spülgas kann z. B. ein Inertgas oder auch
Luft dienen. Der Spülschritt kann bei Bedarf mit dem obigen
Kühlschritt kombiniert sein.
Beim CO-Rotationsadsorber der Fig. 3 kann der Spülschritt in
analoger Weise implementiert sein, wie dies oben für den Kühl
schritt erläutert wurde. Dazu werden in Trommeldrehrichtung D
vor und/oder hinter den Desorptionsstrom-Anschlußstrukturen
15a, 15b entsprechende Spülgasstrom-Anschlußstrukturen angeord
net, über die der Spülgasstrom durch das oder die ihnen gerade
gegenüberliegenden Trommelsegmente hindurchgeleitet werden
kann.
Es versteht sich, dass die in Fig. 1 und 2 gezeigten Brenn
stoffzellensysteme in nicht gezeigter Weise übliche System
steuereinheiten umfassen, um die explizit gezeigten ebenso wie
die übrigen, herkömmlichen und daher nicht näher gezeigten Sy
stemkomponenten geeignet zur Durchführung der beschriebenen Be
triebsweise zu steuern. Des weiteren versteht sich, dass der
Kompressor 3 bei den Systemen der Fig. 1 und 2 optional entfal
len oder durch ein Gebläse ersetzt werden kann. Weiter kann
in einem modifizierten System in Kombination der beiden Maßnah
men von Fig. 1 und 2 als Desorptionsstrom ein sauerstoffhalti
ger Gasstrom gewählt werden, der sowohl einen Anteil aus dem
Kathodenzufuhrgasstrom als auch einen Kathodenabgasanteil auf
weist.
Es versteht sich, dass sich die Desorptionsstrom-Anschluß
strukturen 15a, 15b bei Bedarf auch über mehrere aufeinander
folgende Trommelsegmente erstrecken können, die dann gleichzei
tig desorbiert werden. Im Fall eines Trommelaufbaus aus durch
gehenden Längskanälen kann der Anteil der jeweils gleichzeitig
desorbierten Längskanäle und damit der Anteil des jeweils im
Desorptionsmodus betriebenen Adsorberbereich am Gesamtvolumen
der Adsorbertrommel 12 durch die Gestaltung der Desorptions
strom-Anschlußstrukturen festgelegt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Betrieb eines Brennstoffzellensystems, bei
dem
- - ein CO-haltiger Brennstoffstrom vor Zufuhr zu einem Brenn stoffzellen-Anodenteil (1a) über einen CO-Adsorber (8) geführt wird, um ihm Kohlenmonoxid durch Adsorption zu entziehen, und
- - der CO-Adsorber ganz oder bereichsweise alternierend im Adsorptionsmodus, in welchem der entsprechende Adsorberbereich (8a) Kohlenmonoxid aus dem hindurchgeführten Brennstoffstrom adsorbiert, und im Desorptionsmodus betrieben wird, in welchem adsorbiertes Kohlenmonoxid aus dem entsprechenden Adsorberbe reich (8b) unter Verwendung eines sauerstoffhaltigen Desorpti onsstroms desorbiert wird,
- - der Desorptionsstrom aus einem Gasstrom (9), welcher vom dem Brennstoffzellen-Kathodenteil zugeführten Kathodenzufuhr gasstrom (2) abgezweigt wird, und/oder aus wenigstens einem Teil des vom Brennstoffzellen-Kathodenteil abgegebenen Katho denabgasstroms (4) besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Desorptionsstrom vom Kathodenzufuhrgasstrom zwischen dem
Brennstoffzellen-Kathodenteil (1b) und einem stromaufwärtigen
Kompressor (3) abgezweigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
- für den Desorptionsmodus der betreffende Adsorberbereich
(8b) auf eine gegenüber dem Adsorptionsmodus höhere Temperatur
gebracht wird und/oder
- - der betreffende Adsorberbereich nach einem jeweiligen Desorptionsvorgang vor dem nächsten Adsorptionsvorgang einem Kühlschritt unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen einem jeweiligen Adsorptionsvorgang und Desorptions
vorgang ein Spülschritt vorgesehen ist, in welchem der betref
fende Adsorberbereich mit einem Spülgasstrom gespült wird.
5. Brennstoffzellensystem mit
- - wenigstens einer Brennstoffzelle (1) mit einem Anodenteil (1a) und einem Kathodenteil (1b) und
- - einem CO-Adsorber (8), von dem variabel ein Adsorberbe reich (8a) einer Brennstoffzufuhrseite des Brennstoffzellen- Anodenteils und ein Desorptionsbereich (8b) entsprechenden Desorptionsmitteln zugeordnet ist, die Mittel zur Zuführung ei nes sauerstoffhaltigen Desorptionsstroms umfassen,
- - die Desorptionsmittel eine mit der Desorptionsstrom- Eintrittsseite des Desorptionsbereichs (8b) verbundene Desorp tionsstrom-Zuführung umfassen, die von einer Kathodengas- Zufuhrleitung (2) abzweigt und/oder mit einem Kathodenabgas auslaß des Brennstoffzellen-Kathodenteils (16) verbunden ist.
6. Brennstoffzellensystem, insbesondere nach Anspruch 5, mit
- - wenigstens einer Brennstoffzelle (1) mit einem Anodenteil (1a) und einem Kathodenteil (1b) und
- - einem CO-Adsorber (8), von dem variabel ein Adsorberbe reich (8a) einer Brennstoffzufuhrseite des Brennstoffzellen- Anodenteils und ein Desorptionsbereich (8b) entsprechenden Desorptionsmitteln zugeordnet ist, die Mittel zur Zuführung ei nes sauerstoffhaltigen Desorptionsstroms umfassen,
- - der CO-Adsorber einen trommelförmigen Rotationsadsorber körper (12) beinhaltet, der durch Trennwände (13) in einzelne Trommelsegmente (14) unterteilt ist oder aus einer Struktur mit getrennten, durchgehenden Längskanälen (20) besteht und dem stirnseitig sich über einen Teil der Trommelstirnfläche er streckende Desorptionsstrom-Anschlußstrukturen (15a, 15b) zuge ordnet sind.
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---|---|---|---|
DE10013602A DE10013602A1 (de) | 2000-03-18 | 2000-03-18 | Brennstoffzellensystem mit CO-Adsorber und Betriebsverfahren hierfür |
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DE (1) | DE10013602A1 (de) |
Cited By (3)
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---|---|---|---|---|
DE10149657A1 (de) * | 2001-10-09 | 2003-04-10 | Volkswagen Ag | Verfahren zum Betreiben eines Brennstoffzellensystems und entsprecshendes Brennstoffzellensystem |
US8231717B2 (en) | 2006-03-08 | 2012-07-31 | Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha | Apparatus and method for purifying oxidizing gas in a fuel cell |
EP2863465A1 (de) * | 2013-10-16 | 2015-04-22 | Astrium GmbH | Redox-Vorrichtung |
-
2000
- 2000-03-18 DE DE10013602A patent/DE10013602A1/de not_active Withdrawn
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