DE10013357A1 - Vorgeräucherte, außenbeschichtete Nahrungsmittelhülle auf Cellulosehydratbasis - Google Patents
Vorgeräucherte, außenbeschichtete Nahrungsmittelhülle auf CellulosehydratbasisInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine nahtlose, schlauchförmige, faserverstärkte Nahrungsmittelhülle auf Cellulosehydratbasis, die auf ihrer Innenseite mit Flüssigrauch imprägniert ist und auf ihrer Außenseite eine für Räucheraroma im wesentlichen undurchlässige Beschichtung aufweist. Die Hülle ist besonders geeignet für Fleischwaren, die nach dem Abfüllen in der Hülle gebrührt oder gekocht werden. Durch die Außenbeschichtung wird das Herauslösen von Flüssigrauchbestandteilen während des Kochens oder Brühens verhindert. Die Außenbeschichtung wird daneben als Barriereschicht für Sauerstoff und Wasserdampf und verhindert so ein Austrocknen oder Oxidieren der Fleisch- oder Wurstwaren. Die Außenbeschichtung kann auch durch ein- oder mehrfaches vollflächiges Bedrucken aufgebracht werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine nahtlose, schlauchförmige, faserverstärkte Nahrungs
mittelhülle auf Cellulosehydratbasis, die auf ihrer Innenseite mit Flüssigrauch
imprägniert ist. Die Hülle eignet sich als Wursthülle, insbesondere als Hülle für
Kochwurst.
Nahtlose, schlauchförmige Nahrungsmittelhüllen auf der Basis von Cellulose
hydrat sind seit langem bekannt. Sie werden gewöhnlich nach dem Viskosever
fahren hergestellt. Dabei wird eine als Viskose bezeichnete stark alkalische
Cellulosexanthogenat-Lösung durch eine ringförmige Düse gepreßt und in einem
saueren Fällbad zu einem Cellulosehydrat-Gelschlauch koaguliert und regene
riert. Bei der Herstellung faserverstärkter Hüllen (Faserdärmen) wird ein naß
festes Fasermaterial, insbesondere ein naßfest imprägniertes Hanffaserpapier, zu
einem Schlauch geformt, der dann von innen, von außen oder von beiden Seiten
mit Viskose beaufschlagt wird (allgemein bezeichnet als Innen-, Außen- bzw.
Doppelviskosierung). Anschließend wird der viskosierte Schlauch in analoger
Weise mit Fällungs- und Regenerierflüssigkeit behandelt.
Nahrungsmittelhüllen müssen auch nach längerer Lagerzeit geschmeidig und
ausreichend dehnbar sein. Das versuchte man zu erreichen durch Imprägnieren
der Hüllen mit Weichmachern, wie Glycerin. Diese als sekundäre Weichmacher
bezeichneten Mittel werden jedoch nicht chemisch, sondern nur durch zwischen
molekulare Kräfte an das Cellulosehydrat gebunden, so daß sie beim Wässern
oder nach dem Füllen der Hülle, beim Brühen oder Kochen wieder herausgelöst
werden. Die Folge ist ein starkes Verspröden der nach der Verarbeitung
weichmacherfreien Hülle. Zurückzuführen ist das auf eine Kristallisation im
Cellulosematerial. Dabei kommt es im Cellulosegefüge zur Bildung von
Wasserstoff-Brückenbindungen zwischen den einzelnen Cellulosemolekülen und
damit zu einer Annährung und räumlichen Fixierung. Durch diese Strukturver
änderung wird die Hülle besonders stoßempfindlich und reißt sehr häufig beim
ersten Anschneiden über die gesamte Länge ein. Es sind daher auch glycerin
freie Hüllen mit einem primären ( = nicht auswaschbaren) Weichmacher entwickelt
worden. Dabei wird beispielsweise die Viskose mit Alginat vermischt und dann in
der beschriebenen Weise gefällt und regeneriert (EP-A 460 348).
Sogenannte "vorgeräucherte" Cellulosehüllen sind ebenfalls bekannt. Dabei wer
den die Hüllen von außen oder von innen mit einer wäßrigen Flüssigrauch-Zu
sammensetzung imprägniert. Flüssigrauch erhält man durch trockenes Erhitzen
oder Verschwelen von (Hart-)Holz, wie Hickory- oder Ahornholz, und Einleiten
des dabei entstehenden aromatischen Rauchs in reines Wasser (US-A
4 377 187). Dieser sogenannte "natürliche" Flüssigrauch enthält einen beträcht
lichen Anteil an Essigsäure und ist dadurch stark sauer. Ein stark saurer
Flüssigrauch kann jedoch die Cellulose schädigen. Durch den Zusatz von
Neutralisationsmitteln kann der pH-Wert auch schwach sauer (von pH etwa 4 bis
weniger als 7), neutral (pH 7) oder alkalisch (pH mehr als 7 bis etwa 13)
eingestellt werden. Beim Neutralisieren bilden sich in der Regel teerartige
Niederschläge, die sich jedoch wieder auflösen, wenn die Zusammensetzung
stärker alkalisch gemacht wird. Bei annähernd neutralen oder schwach alkali
schen Flüssigrauch-Zusammensetzungen kann das Ausfallen von teerartigen
Bestandteilen durch den Zusatz von Alkoholen verhindert werden. Auch der Zu
satz von weiteren Bestandteilen, wie viskositätserhöhenden Mitteln, ist bekannt.
Von den vorgeräucherten Hüllen wird dann das Räucheraroma auf die Oberfläche
des darin eingehüllten Wurstbräts übertragen. Zur Verbesserung der Aufnahme
und der Übertragung des Räucheraromas wurden dem Flüssigrauch beispiels
weise Glycerin, Propandiol oder Carboxymethylcellulose (CMC) zugesetzt (US-A
4 446 167).
Mit Flüssigrauch innen oder außen imprägnierte Faserdärme haben jedoch den
entscheidenden Nachteil, daß beim Brühen oder Kochen ein erheblicher Anteil
der Rauchbestandteile aus der Hülle herausgelöst wird und damit verlorengeht.
Es stellte sich daher die Aufgabe, die bekannte vorgeräucherte Cellulosehydrat-
Nahrungsmittelhülle so zu verbessern, daß der Flüssigrauch effektiver genutzt
wird, d. h. daß weniger davon beim Brühen oder Kochen verlorengeht. Daneben
bestand die Aufgabe, die Barriereeigenschaften der Hülle so zu verbessern, daß
der Gewichtsverlust beim Lagern geringer ausfällt oder gar nicht mehr auftritt.
Gelöst wurde die Aufgabe mit einer Cellulosehydrathülle, die innen mit Flüssig
rauch imprägniert und außen so beschichtet ist, daß die für Räucherfarbe,
-geruch und -geschmack wesentlichen Bestandteile des Flüssigrauchs (im
folgenden als Räucheraroma bezeichnet) durch heißes Wasser oder Wasser
dampf praktisch nicht mehr herausgelöst werden. Darüber hinaus kann die
Beschichtung die Durchlässigkeit der Hülle für Wasserdampf und Sauerstoff
herabsetzen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß eine nahtlose, schlauch
förmige, faserverstärkte Nahrungsmittelhülle auf Cellulosehydratbasis, die auf
ihrer Innenseite mit Flüssigrauch imprägniert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
sie auf ihrer Außenseite eine für Räucheraroma praktisch undurchlässige
Barriereschicht aufweist. Bevorzugt wirkt die auf der Außenseite befindliche
Schicht gleichzeitig als Barriere für Wasserdampf und Sauerstoff, so daß ein
Feuchtigkeits- und damit Gewichtsverlust wie auch eine Oxidation des von der
Hülle umgebenen Nahrungsmittels verhindert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die faserverstärkte Nahrungsmittelhülle
außenviskosiert. Das hat den Vorteil, daß die Herstellung der Hülle technisch
einfacher und - weil weniger Viskose benötigt wird - auch kostengünstiger ist.
Ferner hat ihre Innenseite dann eine höhere Rauhigkeit, so daß der Flüssigrauch
besser angenommen wird. Weil er nicht erst eine dicke Schicht aus regenerierter
Cellulose durchdringen muß, zieht der Flüssigrauch besser und schneller in das
als Verstärkung dienende Fasermaterial (speziell das Hanffaserpapier) ein. Die
Außenseite eines außenviskosierten Faserdarms ist zudem relativ glatt, in jedem
Fall wesentlich glatter als die Innenseite, so daß sie außen gut mit einer
Barriereschicht versehen werden kann.
Die Außenbeschichtung wird in Dicke und Zusammensetzung so gewählt, daß die
Wasserdampfdurchlässigkeit der Hülle nicht mehr als 50 g pro Quadratmeter und
pro Tag beträgt. Die Sauerstoffdurchlässigkeit ist durch die Beschichtung auf
maximal 12 cm3 pro Quadratmeter der Hülle und pro Tag reduziert (wobei die
Sauerstoffdurchlässigkeit gemäß DIN 53 122 an einem 5 cm2 großen Stück der
Hülle mit einem Wassergehalt von 8 bis 10 Gew.-% und einem Glyceringehalt
von 20 Gew.-% bestimmt wird). Um solche Werte zu erhalten, ist allgemein eine
Außenbeschichtung mit einem Gewicht von etwa 7 g je Quadratmeter der Hülle
oder mehr erforderlich. Bei einem Gewicht der Barriereschicht von 8 bis 25 g/m2,
bevorzugt 8 bis 12 g/m2, werden optimale Eigenschaften erreicht. Mit einer
entsprechend dicken Barriereschicht (30 g/m2 oder mehr) läßt sich die Wasser
dampfdurchlässigkeit bis auf etwa 5 g/m2.d und die Sauerstoffdurchlässigkeit bis
auf etwa 5 cm3/m2.d absenken.
Das Material, aus dem die Barriereschicht besteht, kann aus verschiedenen Ver
bindungsklassen stammen. Gut geeignet sind beispielsweise Vinylidenchlorid-Co
polymere, beispielsweise Copolymere, die 60 bis 75 Gew.-% Vinylidenchlorid-Ein
heiten, 3 bis 10 Gew.-% Acrylnitril-Einheiten, 2 bis 8 Gew.-% Acrylsäure-Einheiten
und 8 bis 27 Gew.-% (C1-C18)Alkyl-(meth)acrylat enthalten (EP-A 904 700). Der
Begriff "-(meth)acrylat" ist in diesem Zusammenhang eine Abkürzung für "acrylat
und/oder -methacrylat".
Aus Gründen des Umweltschutzes sind jedoch chlorfreie Polymermaterialien für
die Barriereschicht bevorzugt. Eine Barriereschicht aus einem chlorfreien Co
polymer ist beispielsweise in der EP-A 457 178 beschrieben. Sie besteht im
wesentlichen aus einem Copolymer auf Basis von Monomeren der Formel
H2C = CR1-X, wobei R1 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt und
X für O-CO-(C1-C20)Alkyl oder CO-O-(C1-C20)Alkyl steht. Das Copolymer kann
darüber hinaus noch Einheiten aus (Meth)acrylsäure oder (Meth)acrylnitril ent
halten. Besonders bevorzugt sind Copolymere aus Butylacrylat, Methylmethacry
lat und Acrylsäure. Die Barriereschicht bildet einen geschlossenen Überzug und
hat ein Flächengewicht von mindestens 10 g/m2, vorzugsweise mindestens
12 g/m2. In ihren Barriereeigenschaften erreicht sie nahezu eine Polyvinyliden
chlorid(PVDC)-Schicht. Auch mit einer solchen Acrylat-Außenbeschichtung läßt
sich das oben beschriebene Problem des Herauslösens von Flüssigrauch
bestandteilen aus der Hülle beim Brühen oder Kochen der Wurst in effektiver
Weise lösen.
Durch die Barriereschicht besteht gleichzeitig nur noch eine geringe Gefahr der
Verfärbung durch Einwirkung von Luftsauerstoff und wie auch des Austrocknens
des von der Hülle umschlossenen Lebensmittels. Speziell bei Wurstwaren, wie
Leberwurst, ist das wichtig.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Beschichtung daneben noch
Farbstoffe oder Pigmente, die das Brät vor Lichteinwirkung schützen. Sie absor
bieren daher Licht im sichtbaren Bereich des Spektrums, bevorzugt auch UV-
Strahlung. Die Pigmente können organischer oder anorganischer Art sein.
Bevorzugt sind jedoch organische Pigmente, wie Azopigmente (erhältlich
beispielsweise unter der Bezeichnung ®Novofil von der Clariant Deutschland
GmbH). Die Farbstoffe oder Pigmente dienen insbesondere dazu, die für Leber
wursthüllen typische ockerfarbene oder gelbbraune Färbung zu erreichen. Der
Anteil der Pigmente und/oder Farbstoffe beträgt allgemein 0,5 bis 12,0 Gew.-%,
bevorzugt 1,0 bis 6,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nicht
flüchtigen Bestandteile der Beschichtung. Schließlich kann die Außenbeschich
tung noch übliche Additive in untergeordneten Mengen (zusammen maximal etwa
10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung) enthalten. So
kann beispielsweise durch einen geringen Anteil an Aluminiumsilikat (Kaolin) ein
Verkleben der flachgelegten und aufgerollten Hülle verhindert werden. Die
Additive sind nach Art und Menge so zu wählen, daß sie die Barriereeigen
schaften praktisch unbeeinflußt lassen.
Die Haftung der Barriereschicht läßt sich noch weiter verbessern, wenn die
Außenseite der Hülle vorher mit einer Grundierung versehen wird. Das läßt sich
beispielsweise durch Aufbringen einer wäßrigen Polyamin-Polyamid-Epichlor
hydrin-Lösung und anschließendes Trocknen erreichen. Ein solches als Veran
kerung wirkendes Harz wird zweckmäßig auf den flachgelegten Gelschlauch
aufgetragen.
Die Barriereschicht selbst kann nach Beschichtungsverfahren hergestellt werden,
die dem Fachmann allgemein bekannt sind. Häufig wird dabei eine wäßrige
Dispersion aufgebracht. Beschichtet werden kann der aus dem Spinnprozeß
hervorgehende, noch feuchte Cellulose-Gelschlauch. Die Dicke der Beschichtung
läßt sich beispielsweise durch eine Luftrakel regulieren. Beim nachfolgenden
Trocknen mit Heißluft wird die Beschichtung dann gegebenenfalls verschmolzen,
so daß ein gleichmäßigerer Schichtverlauf erhalten wird. Gleichzeitig verbindet
sich die Barriereschicht intensiv mit der Cellulosehülle, so daß die Gefahr einer
Delamination minimiert ist. Es ist jedoch auch möglich, die Hülle erst nach dem
Trocknen zu beschichten. In diesem Fall läßt sich die Beschichtung besonders
einfach durch vollflächiges Drucken herstellen. Als günstig dafür haben sich
Flexodruckverfahren erwiesen. Speziell Acrylatbeschichtungen der oben
genannten Art lassen sich auf diese Weise herstellen. Es können auch mehrere
Schichten mit gleicher oder verschiedener Zusammensetzung übereinander
gedruckt werden. So ist es beispielsweise möglich, zunächst eine als Grun
dierung wirkende Acrylatschicht aufzudrucken und darüber eine Schicht aus
einem VDC-Polymer oder -Copolymer. Zum Drucken werden polymere Mate
rialien mit einem organischen Lösemittel (bevorzugt Ethanol, Ethylacetat,
Propylacetat oder Ethyllactat), mit Wasser oder einem Gemisch von Wasser und
wassermischbaren organischen Lösemitteln (wie Wasser/Ethylacetat) vermischt.
Zum Aufdrucken von Acrylatschichten sind wäßrige Drucksysteme besonders
geeignet. Nach dem Bedrucken der Cellulosehülle wird dann das Lösemittel bzw.
Lösemittelgemisch durch Trocknen entfernt.
Wie bereits in der Einleitung beschrieben, kann Flüssigrauch sauer, neutral oder
alkalisch sein. Gemäß der US-A 4 834 993 werden daher Flüssigrauch-
Zusammensetzungen verwendet, die einen pH-Wert von mehr als 4, vorzugs
weise einen pH-Wert im Bereich von 5 bis 9, haben. Bei der Neutralisation des
natürlichen Flüssigrauchs fallen in der Regel feste Bestandteile aus. Diese
können abgetrennt werden, doch fehlen dann wesentliche Aromabestandteile.
Ein solcher Flüssigrauch kann zwar die Räucherfarbe noch in ausreichendem
Maße übertragen, aber nicht mehr Räuchergeschmack und -geruch. Die Bildung
von unlöslichen Niederschlägen läßt sich verhindern durch den Zusatz von 10
Gew.-% oder mehr (bezogen auf das Gesamtgewicht des Flüssigrauchs) eines
wasserlöslichen, ein- oder mehrwertigen, aliphatischen Alkohols (US-A
4 104 408). Besonders geeignete Alkohole sind dabei Ethanol, Glycerin,
Propylenglykol und Triethylenglykol. Die beim Neutralisieren ausgefallenen
Bestandteile lösen sich im übrigen wieder auf, wenn der pH-Wert auf mehr als
etwa 10 erhöht wird (US-A 4 446 167). Um die Schalbarkeit der Hülle zu verbes
sern, kann der Flüssigrauch übliche Additive, wie Carboxymethylcellulose,
Alginat, Dextrin oder Amylopectin enthalten, wie in der US-A 4 442 868 beschrie
ben. Zur Verbesserung der Schalbarkeit können auch Chromfettsäurekomplexe
dienen. Der Anteil der genannten Additive beträgt allgemein etwa 0,5 bis 2,0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Flüssigrauchs. Als besonders
günstig hat sich ein Flüssigrauch mit einem pH-Wert von etwa 2 bis weniger als
4 erwiesen, der Emulgatoren und/oder viskositätserhöhenden Verbindungen
enthält. Der Emulgator kann eine ionische oder nicht-ionische Verbindung sein.
Geeignete ionische Verbindungen sind beispielsweise Alkyl- oder Alkyl-aryl
sulfonate oder -sulfate. Bevorzugte nicht-ionische Emulgatoren sind ethoxylierte
(C6-C20)Alkanole oder Polyoxyethylen-sorbitan-monooleate. Die viskositätserhö
hende Verbindung ist beispielsweise ein (Hetero-)Polysaccharid. Der Flüssig
rauch kann daneben oder zusätzlich natürliche oder synthetische Öle und/oder
Lecithin enthalten. Von einem solchen Flüssigrauch kann mehr auf die Hülle
aufgebracht werden, ohne daß Fleckenbildung eintritt.
Die erfindungsgemäße Nahrungsmittelhülle ist in der Lage, Räucherfarbe,
-geruch und -geschmack gleichmäßig auf das Brät zu übertragen. Gleichzeitig
kann die Flüssigrauchmenge, die auf die innere Oberfläche der Hülle aufgetragen
wird, im Vergleich zu einer nicht außenbeschichteten Hülle bei gleichem Räucher
effekt vermindert werden. Denn der Flüssigrauch kann durch von außen einwir
kendes heißes Wasser oder Wasserdampf praktisch nicht mehr aus der Hülle
herausgelöst werden. Schließlich minimiert die Hülle den Gewichtsverlust bei der
Lagerung und verhindert eine unerwünschte Oxidation durch Luftsauerstoff.
In den folgenden Beispielen sind Prozente als Gewichtsprozente zu verstehen,
soweit nicht anders angegeben. Gt bedeutet Gewichtsteil(e).
Ein außenviskosierter, faserverstärkter Cellulose-Gelschlauch vom Kaliber 40
wurde außen mit einer 0,7%igen Polyamin-Polyamid-Epichlorhydrin-Lösung
(®Luresin KTU) imprägniert Bevor der Schlauch dann in den Trockner eintrat,
wurde er innen imprägniert mit 4 Litern eines Gemisches bestehend aus
250 Gt eines natürlichen Flüssigrauchs (®Hickory Supreme von Red
Arrow, Manitowoc, Wisconsin),
600 Gt einer 0,1%igen wäßrigen Lösung eines Heteropoly saccharids (®Rhodigel),
25 Gt Lecithin,
50 Gt Polyoxyethylen(20)-sorbitan-monooleat (®Tween 80) und
25 Gt ethoxyliertes Isotridecanol (®Genapol X-080).
600 Gt einer 0,1%igen wäßrigen Lösung eines Heteropoly saccharids (®Rhodigel),
25 Gt Lecithin,
50 Gt Polyoxyethylen(20)-sorbitan-monooleat (®Tween 80) und
25 Gt ethoxyliertes Isotridecanol (®Genapol X-080).
Das Gemisch hatte einen pH-Wert von 2,7, eine Viskosität von 15,6 s (Auslaufzeit
aus dem Ford-4-Becher) und eine Oberflächenspannung von 32,9 mN/m. Es
wurde dabei in einer sich kontinuierlich neu bildenden Schlaufe der Hülle
gehalten.
Der außen und innen imprägnierte Schlauch wurde dann in aufgeblasenem
Zustand in der üblichen Weise getrocknet, flachgelegt und aufgerollt. In einem
zweiten Schritt wurde dann auf die Außenseite des wieder abgerollten und
aufgeblasenen Schlauches eine Dispersion, hergestellt aus
20,00 l einer 20%igen wäßrigen Dispersion eines Vinylidenchlorid-
Copolymers (®Ixan PA 583),
2,25 l PVC-Latex 1078 (50%ig in Wasser),
0,80 l Michem-Lube-Wachs 182,
0,60 l KPS-Wachs-Emulsion (20%ig in Wasser),
0,80 l Glycerin und
34,00 l Wasser,
2,25 l PVC-Latex 1078 (50%ig in Wasser),
0,80 l Michem-Lube-Wachs 182,
0,60 l KPS-Wachs-Emulsion (20%ig in Wasser),
0,80 l Glycerin und
34,00 l Wasser,
gleichmäßig aufgetragen. Die Dicke der so hergestellten Außenbeschichtung lag
bei etwa 8 bis 10 µm.
Der Schlauch wurde danach in bekannter Weise abschnittsweise gerafft.
Anschließend wurde die geraffte Hülle auf einer automatischen Füllmaschine mit
Leberwurstbrät gefüllt und gekocht.
Die Übertragung von Räucherfarbe, -geschmack und -geruch auf das Leber
wurstbrät war ausgezeichnet. Auch nach 6-wöchiger Lagerung im Kühlraum
(2°C; 75% relative Feuchte) war der Gewichtsverlust nur minimal.
Gemäß Beispiel 1 wurde ein außenviskosierter, faserverstärkter Cellulose-
Gelschlauch vom Kaliber 60 außen grundiert, innen jedoch mit 6 Litern eines
Gemisches bestehend aus
880 Gt eines natürlichen Flüssigrauchs (®Enviro 24P von Red
Arrow),
10 Gt Lecithin,
10 Gt eines Chromfettsäurekomplexes (®Montacell) und
100 Gt Glycerin
10 Gt Lecithin,
10 Gt eines Chromfettsäurekomplexes (®Montacell) und
100 Gt Glycerin
imprägniert. Anschließend wurde er wie üblich in aufgeblasenem Zustand durch
einen Heißlufttrockner geführt, dann flachgelegt und aufgerollt.
In einem zweiten Schritt wurde der wieder abgerollte und erneut aufgeblasene
Schlauch außen mit einer 25%igen wäßrigen Dispersion eines PVDC-Copoly
mers (®Ixan PA 554), die zusätzlich 1% KPS-Wachs enthielt, beschichtet. Der so
beschichtete Schlauch wurde dann mit Heißluft getrocknet, danach abgekühlt,
flachgelegt und aufgerollt (wie in der EP-A 037 025 beschrieben).
Einseitig abgebundene Abschnitte wurden mit Fleischwurstbrät gefüllt und wie
üblich gebrüht. Die Farb- und Raucharomaübertragung auf die Wurstoberfläche
war sehr gut.
Claims (14)
1. Nahtlose, schlauchförmige, faserverstärkte Nahrungsmittelhülle auf
Cellulosehydratbasis, die auf ihrer Innenseite mit Flüssigrauch imprägniert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf ihrer Außenseite eine für
Räucheraroma im wesentlichen undurchlässige Beschichtung aufweist.
2. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
außenviskosiert ist.
3. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Wasserdampfdurchlässigkeit 50 g/m2.d oder weniger und ihre
Sauerstoffdurchlässigkeit 12 cm3/m2.d oder weniger beträgt.
4. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Außenseite befindliche Be
schichtung ein Gewicht von 7 g/m2 oder mehr hat.
5. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Außenseite befindliche Be
schichtung ein Vinylidenchlorid-Copolymer oder ein Copolymer auf Basis
von Monomeren der Formel H2C = CR1-X enthält, wobei R1 ein Wasser
stoffatom oder eine Methylgruppe darstellt und X für O-CO-(C1-C20)Alkyl
oder CO-O-(C1-C20)Alkyl steht.
6. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Außenseite befindliche Be
schichtung Farbstoffe oder Pigmente enthält, die das Brät vor Lichteinwir
kung schützen.
7. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil der Pigmente und/oder Farbstoffe 0,5 bis 12,0 Gew.-%, bevorzugt
1,0 bis 6,0 Gew.-%, beträgt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
nichtflüchtigen Bestandteile der Beschichtung.
8. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Außenseite befindliche Be
schichtung durch vollflächiges Bedrucken, vorzugsweise in einem Flexo
druckverfahren, hergestellt ist.
9. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf der Außenseite befindliche Beschichtung aus mehreren Einzel
schichten besteht.
10. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß auf ihrer Außenseite eine Grundierung
aufgebracht ist.
11. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auf der Innenseite mit einem natürlichen
Flüssigrauch imprägniert ist.
12. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der zur Imprägnierung der Innenseite
verwendete Flüssigrauch einen pH-Wert von etwa 2 bis weniger als 4 hat.
13. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flüssigrauch Emulgatoren, viskositätserhöhende Mittel, natürliche oder
synthetische Öle und/oder Lecithin enthält.
14. Verwendung der Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 13 als Wursthülle, bevorzugt als Hülle für geräucherte
Leberwurst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000113357 DE10013357A1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Vorgeräucherte, außenbeschichtete Nahrungsmittelhülle auf Cellulosehydratbasis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000113357 DE10013357A1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Vorgeräucherte, außenbeschichtete Nahrungsmittelhülle auf Cellulosehydratbasis |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10013357A1 true DE10013357A1 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7635337
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000113357 Withdrawn DE10013357A1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Vorgeräucherte, außenbeschichtete Nahrungsmittelhülle auf Cellulosehydratbasis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10013357A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007085449A1 (de) | 2006-01-26 | 2007-08-02 | Heinz-Otto Pesch | Verfahren zur herstellung von in nahrungsmittelhüllen verpackten lebensmittel |
DE202014003604U1 (de) | 2014-04-25 | 2014-06-27 | Karsten Berning | Backware mit herzhafter, proteinhaltiger Füllung in Strangform |
EP1734830B1 (de) * | 2004-04-08 | 2016-12-28 | Kalle GmbH | Schlauchförmige nahrungsmittelhülle mit übertragbarer innenschicht |
-
2000
- 2000-03-17 DE DE2000113357 patent/DE10013357A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1734830B1 (de) * | 2004-04-08 | 2016-12-28 | Kalle GmbH | Schlauchförmige nahrungsmittelhülle mit übertragbarer innenschicht |
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DE202014003604U1 (de) | 2014-04-25 | 2014-06-27 | Karsten Berning | Backware mit herzhafter, proteinhaltiger Füllung in Strangform |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KALLE GMBH, 65203 WIESBADEN, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned | ||
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20140127 |