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Die traditionelle Art, Eier zu kochen,
ist es, die Eier in einem Behälter
mit kochendem Wasser für eine
gewisse Zeit zu garen. Neben der großen Energiemenge, die für die Erwärmung des
Wassers benötigt
wird, ist von Nachteil, daß der
Benutzer anhand von Erfahrungswerten die nötige Garungszeit der Eier abschätzen muß.
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Die nötige Garungszeit hängt unter
anderem von der Größe und Beschaffenheit
der Eier ab, sowie von der Temperatur des kochenden Wassers, welche wiederum
vom umgebenden Luftdruck abhängt.
Zum Beispiel müssen
Eier in größerer Höhe länger gegart werden.
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Es existieren verschiedene Lösungen,
die den Vorgang des Eierkoches einfacher und energiesparender gestalten
sollten. Eine bekannte Ausführung
eines Eierkochers besteht aus einer Fläche, auf der Wasser zum Kochen
gebracht wird. Über
dieser Fläche
befindet sich direkt oder indirekt ein Behälter, in dem die Eier dem Wasserdampf
ausgesetzt werden. Durch die geringere zu erhitzende Wassermenge
wird weniger Energie benötigt.
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Die Dauer des Garungsvorganges wird
dabei auf verschiedene Arten gemessen. Bekannt ist zum Beispiel
die Einstellung der Zeit oder der Wassermenge. Eine übliche Ausprägung des
zweiten Falls ist die Verwendung eines Temperatursensors. Der Temperatursensor
erkennt, wenn die Temperatur der Verdampfungsfläche über 100° C steigt, was nur möglich ist,
wenn alles Wasser verkocht ist. Eine andere Ausführung (
EP 0418 050 A1 ) verwendet
ein einstellbares Ventil, daß die
Geschwindigkeit steuert, mit der Wasser aus einem Behälter tropft.
In beiden Fällen
wird der Kocher abgeschaltet und/oder ein Signalton erzeugt, der
den Benutzer informiert.
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Diese Eigenart wird zum Beispiel
bei der Ausführung
nach
US 4 276 820 verwendet,
indem ein Ei in ein Schwingsystem integriert wird und das geänderte Verhalten
des Schwingsystems herangezogen wird, um den Garungsgrad des Ei's zu bestimmen.
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In der Ausführung nach nich vor veröffentlichen
DE 199 12 870 A1 wird
die Messung der Reaktion des Eis auf eine ruckartige Drehbewegung
genutzt, um den Garungsgrad des Ei's zu messen.
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Die Verwendung einer rotatorischen
Bewegung bedingt jedoch eine recht aufwendige Konstruktion, insbesondere
was die Abdichtung der Lagerung des zu bewegenden Ei's betrifft.
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Allen diesen Lösungen ist jedoch gemeinsam,
daß die
Kochdauer auf die eine oder andere Art und Weise vom Benutzer eingestellt
wird. Dabei erhält
er zwar Hilfestellungen (zum Beispiel empfohlene Wassermengen, abhängig von
Eierzahl und gewünschtem
Härtegrad),
aber diese können
externe Einflüsse
wie die Größe der Eier
oder den Luftdruck nicht berücksichtigen.
Der Benutzer muß weiterhin Erfahrungswerte
heranziehen.
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Aufgabe der vorliegenden Endung ist
es, mit Hilfe von Schwingungen den Garungsvorgang von Eiern zu steuern.
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Wenn ein Ei weich ist, so kann man
den Dotter im Eiweiß als
ein schwingfähiges
Feder-Masse-System
ansehen. Ein hartgekochtes Ei hingegen kann als eine einzelne Masse
angesehen werden. Versetzt man nun ein Ei in eine Schwingung, so
werden sich die Charakteristika dieser Schwingung (wie die Eigenfrequenz)
mit dem Garungsgrad des Ei's ändern. Dabei
spielt es keine Rolle, ob die Schwingung translatorisch, rotatorisch
oder anders geartet ist (zum Beispiel eine Pendelschwingung). Auch spielt
es keine Rolle, auf welche Art die Schwingung hervorgerufen wird.
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Die Sprungantwort (zum Beispiel Beschleunigung über Kraft),
die man erhält,
wenn man ein Ei beschleunigt, ist abhängig vom Garungsgrad des Ei's. Das gleiche gilt
für die
Sprungantwort einer Abbremsung.
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Diese physikalischen Grundlagen macht
sich das hier beschriebene Verfahren zum Kochen von Eiern zu nutzen.
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Dabei wird mindestens ein Piezo-Kristall
verwendet, um die Eier zu bewegen und auch die Reaktion der Eier
zu messen. Dadurch wird die Konstruktion des Eierkochers deutlich
vereinfacht und verbilligt.
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Werden Piezo-Kristalle belastet,
so entsteht eine Ladung, die proportional zur Belastung ist.
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Umgekehrt verändert sich auch die Form eines
Piezo-Kristalls durch das Aufbringen einer elektrischen Ladung.
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Ein Piezo-Kristall kann also verwendet
werden, um Eiern einen Stoß zu
erteilen. Genauso kann ein anderer Piezo-Kristall verwendet werden,
um die Stoßantwrort
von Eiern zu messen.
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Es ist jedoch auch möglich, ein
und denselben Piezo-Kristall für
beide Zwecke zu verwenden. Dabei wird erst eine Ladung auf den Kristall
aufgebracht, so daß er
ein Ei (oder eine Aufnahmevorrichtung mit mehreren Eiern) zum Beispiel
nach oben beschleunigt. Die Stoßantwort
auf diesen ersten Stoß selber
wird nicht gemessen. Bis das Objekt durch die Schwerkraft gebremst
wird und wieder nach unten fällt,
vergeht eine gewisse Zeit. In dieser Zeit wird die Schaltung des
Piezo-Kristalls so geändert,
daß er jetzt
Belastungen mißt.
Wenn das Objekt landet wird die Antwort auf den zweiten Stoß bei der
Landung und das Nachschwingen des Objekts gemessen. Alternativ kann
das Objekt gegen ein elastisches Widerlager gestoßen werden.
Mit einer entsprechenden elektrischen oder elektronischen Auswertung
(eventuell mittels eines Mikroprozessors) ist es also möglich, mit
einem einzelnen Piezo-Kristall
den Garungsgrad eines oder mehrerer Eier festzustellen.
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In allen Fällen stellt der Benutzer einen
gewünschten
Garungsgrad zwischen roh und hartgekocht ein. Diesem gewünschten
Garungsgrad wird vom Eierkocher ein entsprechender Grenzwert des zu
messenden Wertes zugeordnet, bei dessen Erreichen der Garungsvorgang
abgebrochen wird und oder der Benutzer mit einem Signal alarmiert
wird. So kann der Benutzer unabhängig
von externen Einflüssen
immer den gewünschten
Garungsgrad für
sein Ei erreichen.
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Ein Temperatursensor auf der Verdampfungsfläche ist
nur noch notwendig um eine Überhitzung
des Eierkochers zu vermeiden und/oder den Benutzer auf die Notwendigkeit
des Wassernachfüllens
hinzuweisen.
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Die folgenden Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Eierkochers bei dem der Garungsgrad
gemittelt wird.
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2 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Eierkochers bei dem der Garungsvorgang
für jedes
Ei getrennt gesteuert werden kann.
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3 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Eierkochers mit Rotationsmotor
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4 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Eierkochers mit Linearmotor
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5 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Eierkochers mit Wegerregung.
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6 zeigt
eine schematische Bodenansicht eines Eierkochers mit Wegerregung.
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7 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Eierkochers mit Krafterregung.
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8 zeigt
eine schematische Bodenansicht eines Eierkochers mit Krafterregung.
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Erstes Ausführungsbeispiel,
bei dem der Garungsgrad aller Eier gemittelt wird (1):
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In einer beheizbaren Schale (1)
wird Wasser zum Kochen gebracht. Darüber befindet sich mindestens
ein Ei (3) in einer Aufnahmevorrichtung (2). Ein Deckel
(4) schließt
das Gerät
ab, so daß der
Wasserdampf nicht vollständig
entweichen kann. Die Aufnahmevorrichtung (2) ist auf ein
oder mehreren Beinen in Aufnahmen (5) abgestützt. Diese
Aufnahmen sind mit mindestens einem Piezokristall verbunden, über den
die Aufnahmevorrichtung (2) und damit die Eier (3)
einem Stoß ausgesetzt
werden. Derselbe Piezokristall wird auch verwendet, um die Stoßantwort der
Aufnahmevorrichtung (2) und der Eier (3) zu messen.
Die Stoßantwort
ist vom Garungsgrad des Ei's abhängig. Mit
einer Elektronik kann daher aus den Daten der Garungsgrad des Ei's ermittelt werden.
Es kann auch ein zusätzlicher
Sensor (zum Beispiel für die
Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Weg) verwendet werden. Das
Signal wird mit einem, durch einen Regler eingestellten, Wert verglichen.
Ist der eingestellte Wert erreicht, so wird der Garungsvorgang beendet
und / oder der Benutzer durch ein Signal benachrichtigt.
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Weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem der Garungsgrad jedes Ei's
einzeln gemessen und gelenkt wird (2):
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In mindestens einer beheizbaren Schale
(6) wird Wasser zum Kochen gebracht. Der entstehende Wasserdampf
wird über
die Zuleitungen (51) in den Garungsraum (11) gebracht,
der durch einen Deckel (41) geteilt und abgeschlossen wird,
so daß der
Wasserdampf nicht vollständig
entweichen kann. Über die
Zuleitungen (51) fließt
auch eventuell entstehendes Kondenswasser in die Schale/n (6)
zurück.
Im Garungsraum (11) befindet sich mindestens ein Ei (3).
Das Ei stützt
sich direkt oder über
mindestens eine Aufnahmevorrichtung (21) auf mindestens
einer Aufnahme (7) ab. Diese Aufnahmen (7) sind
mit mindestens einem Piezokristall verbunden, über den die Eier (3)
einem Stoß ausgesetzt
werden. Derselbe Piezokristall kann auch verwendet werden, um die Stoßantwort
der Eier (3) zu messen. Die Stoßantwort ist vom Garungsgrad
des Ei's abhängig. Mit
einer Elektronik kann daher aus den Daten der Garungsgrad des Ei's ermittelt werden.
Es kann auch ein zusätzlicher
Sensor (zum Beispiel für
die Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Weg) verwendet werden.
Das Signal wird mit einem, durch einen Regler eingestellten, Wert
verglichen. Ist der eingestellte Wert erreicht, so wird die Zuleitung
von Wasserdampf zu diesem Ei gestoppt und/oder die entsprechende beheizbare
Schale nicht mehr beheizt und so der Garungsvorgang für dieses
Ei beendet. Wenn der Garungsvorgang für alle Eier beendet ist wird
der Benutzer durch ein Signal benachrichtigt.
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Falls gewünscht kann für jedes
Ei über
einen eigenen Regler ein anderer Garungsgrad erreicht werden.
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Weiteres Ausführungsbeispiel
(3):
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In einer beheizbaren Schale (12)
wird Wasser zum Kochen gebracht. Darüber befindet sich mindestens
ein Ei (3) in einer Aufnahmevorrichtung (22). Die
Aufnahmevorrichtung ist drehbar gelagert. Ein Arm (62)
nimmt einen Motor (52) auf. Ein Deckel (42) schließt das Gerät ab, so
daß der
Wasserdampf nicht vollständig
entweichen kann. Über
den Motor kann die Aufnahmevorrichtung beschleunigt werden. Genauso
kann der Motor als Generator verwendet werden, um die Aufnahmevorrichtung
wieder abzubremsen. Die Stromaufnahme des Motors beim Beschleunigen
und die Stromabgabe beim Abbremsen sind aufgrund des Schwingungsverhaltens
eines rohen Ei's
vom Garungsgrad des Ei's
abhängig.
Mit einer Elektronik kann daher aus den Motordaten der Garungsgrad
des Ei's ermittelt
werden. Es kann auch ein zusätzlicher
Sensor (zum Beispiel für
die Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Weg) verwendet werden.
Das Signal wird mit einem, durch einen Regler eingestellten, Wert
verglichen. Ist der eingestellte Wert erreicht, so wird der Garungsvorgang
beendet und/oder der Benutzer durch ein Signal benachrichtigt.
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Eventuell mag es sinnvoll sein, die
im Generatorbetrieb erzeugte Elektrizität in einem Kondensator zwischenzuspeichern
und dadurch einen mechanisch/elektrischen Schwingkreis zu erzeugen.
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Weiteres Ausführungsbeispiel
mit Reduzierung der Anzahl der mechanischen Bauteile (4):
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In einer beheizbaren Schale (13)
wird Wasser zum Kochen gebracht. Darüber befindet sich mindestens
ein Ei (3) in einer Aufnahmevorrichtung (23). Die
Aufnahmevorrichtung ist drehbar gelagert, entweder mittig (53)
oder auf Rädern
(63). Ein Deckel (43) schließt das Gerät ab, so daß der Wasserdampf nicht vollständig entweichen
kann. Im Gerät
außerhalb
der Aufnahmevorrichtung (23) befindet sich ein kreisförmig angeordneter
Linearmotor (8). An der Aufnahmevorrichtung (23)
befindet sich ein entsprechendes Gegenstück (73), zum Beispiel
eine Anordnung von Permanentmagneten oder von Spulen, die über das
elektrische Feld des Linearmotors zum Aufbau eines eigenen elektromagnetischen
Feldes angeregt werden. Über
den Motor kann die Aufnahmevorrichtung beschleunigt werden. Genauso
kann der Motor als Generator verwendet werden, um die Aufnahmevorrichtung
wieder abzubremsen. Die Stromaufnahme des Motors beim Beschleunigen
und die Stromabgabe beim Abbremsen sind aufgrund des Schwingungsverhaltens
eines rohen Ei's
vom Garungsgrad des Ei's
abhängig.
Mit einer Elektronik kann daher aus den Motordaten der Garungsgrad des
Ei's ermittelt werden.
Es kann auch ein zusätzlicher
Sensor (zum Beispiel für
die Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Weg) verwendet werden.
Das Signal wird wieder mit einem, durch einen Regler eingestellten,
Wert verglichen. Ist der eingestellte Wert erreicht, so wird der
Garungsvorgang beendet und/oder der Benutzer durch ein Signal benachrichtigt.
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Als günstiges Verfahren bietet sich
eine zwangsangeregte Schwingung an, bei der die Veränderungen
der Eigenfrequenz des Systems einfach über exteme Parameter wie die
Frequenz oder die Amplitude gemessen werden können.
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Weiteres Ausführungsbeispiel
mit einer wegerregten Schwingung (5 und 6):
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In einer beheizbaren Schale (14)
wird Wasser zum Kochen gebracht. Darüber befindet sich mindestens
ein Ei (3) in einer Aufnahmevorrichtung (24). Die
Aufnahmevorrichtung ist in den Lagern (54) und (64)
drehbar gelagert. Ein Arm (84) nimmt das obere Lager (64)
und den Sensor (74) auf. Ein Deckel (44) schließt das Gerät ab, so
daß der
Wasserdampf nicht vollständig
entweichen kann. Die Aufnahmevorrichtung kann über eine Verzahnung (9)
und ein Kurbelgetriebe (10) vom Motor (111) in
Schwingung versetzt werden. Die Aufnahmevorrichtung ist aus einem schwach
elastischen Material, so daß aufgrund
des Schwingungsvefialtens der Eier sich am Sensor (74) eine
andere Bewegung einstellt als an der Verzahnung (9) aufgebracht
wird. Der Sensor (74) mißt zum Beispiel die Amplitude,
die Geschwindigkeit oder die Frequenz der Schwingung. Diese wird
mit einem, durch einen Regler eingestellten, Wert verglichen. Ist der
eingestellte Wert erreicht, so wird der Garungsvorgang beendet und
I oder der Benutzer durch ein Signal benachrichtigt.
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Weiteres Ausführungsbeispiel
mit einer krafterregten Schwingung (7 und 8):
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In einer beheizbaren Schale (6)
wird Wasser zum Kochen gebracht. Der entstehende Wasserdampf wird über die
Zuleitung (55) in den Garungsraum (11) gebracht,
der durch einen Deckel (4) abgeschlossen wird. Über die
Zuleitung (55) fließt
auch eventuell entstehendes Kondenswasser in die Schale (6)
zurück.
Im Garungsraum (11) befindet sich mindestens ein Ei (3)
in einer Aufnahmevorrichtung (25). Die Aufnahmevorrichtung
(25) ist drehbar gelagert (75). An der Aufnahmevorrichtung
befindet sich eine Unwucht (95), die über einen Motor (85)
in Rotation versetzt wird. Durch die rotierende Unwucht wird die Aufnahmevorrichtung
in Schwingung versetzt. Ein Sensor (101) mißt zum Beispiel
die Amplitude, die Geschwindigkeit oder die Frequenz der Schwingung.
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Diese wird wieder mit einem, durch
einen Regler eingestellten, Wert verglichen. Ist der eingestellte
Wert erreicht, so wird der Garungsvorgang beendet und/oder der Benutzer
durch ein Signal benachrichtigt.
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In einer anderen Ausführung dieser
Erfindung ist der Motor (85) nicht an der Aufnahmevorrichtung
(25) befestigt, sondern treibt die Unwucht (95) über einen
geeigneten Antrieb (zum Beispiel einen Riementrieb) an.