DE10004292C1 - Verfahren zum Wiederverwerten eines mit einer Kunststoffbeschichtung veresehenen Holzes - Google Patents
Verfahren zum Wiederverwerten eines mit einer Kunststoffbeschichtung veresehenen HolzesInfo
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Abstract
Beschrieben ist ein Verfahren zum Wiederverwerten eines mit einer Kunststoffbeschichtung versehenen Holzes, bei dem eine kostengünstige Wiederverwertung des Holzes möglich ist, indem zumindest die Kunststoffbeschichtung in Kontakt mit einem kryogenen Stoff gebracht wird, die Kunststoffbeschichtung mechanisch vom Holz getrennt wird und das Holz einer weiteren Verwertung zugeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederverwerten eines mit einer
Kunststoffbeschichtung versehenen Holzes. Derartige kunststoffbeschichtete Hölzer
werden beispielsweise in der Möbelindustrie als Tischplatten oder Regalböden
verwendet.
Die holzverarbeitende Industrie deckt seit jeher Teile ihres
Produktionsenergiebedarfs aus der thermischen Verwertung von Naturholzabfällen.
Beispielsweise werden die beim Zuschneiden unbeschichteter Hölzer anfallenden
Abfälle verbrannt und die auf diesem Wege gewonnene Energie in den
Produktionsprozess eingespeist.
Aufgrund strikter gesetzlicher Verordnungen, insbesondere aufgrund der TA Luft und
des BlmSchG, kann die holzverarbeitende Industrie jedoch Holzabfälle, die bei der
Produktion von kunststoffbeschichteten Hölzern anfallen, nicht zur
Energiegewinnungen einsetzen. Die bei der thermischen Verwertung von
kunststoffbeschichteten Hölzern anfallenden Abgase enthalten aufgrund der
Kunststoffbeschichtung Stoffe, die nur mit einer aufwendigen Abgasreinigung aus
den Abgasen entfernt werden können. Anlagen, die diese Abgasreinigung
durchführen können, sind sehr kostenaufwendig, so dass sich deren Anschaffung für
die holzverarbeitende Industrie in der Regel wirtschaftlich nicht auszahlt.
Aus diesem Grund muss die holzverarbeitende Industrie die Holzabfälle, die bei der
Produktion von kunststoffbeschichteten Hölzern entstehen, durch andere Entsorger,
wie zum Beispiel Haus- oder Sonderabfall-Verbrennungsanlagen, entsorgen lassen,
wodurch Entsorgungskosten entstehen. Ferner verliert die holzverarbeitende
Industrie dadurch, dass sie die Holzabfälle durch Dritte entsorgen lassen muss, eine
wichtige Energiequelle zur Deckung ihres Produktionsenergiebedarfs.
Aus diesem Grund wurde bereits versucht, die Holzabfälle einer Wiederverwertung
zuzuführen.
So ist aus der DE 43 13 007 A1 ein Verfahren zum Trennen eines Kunststoffes von
einem Trägermaterial bekannt, bei dem der Kunststoff durch ein Lösungsmittel zum
Quellen gebracht und hierdurch die Verbindung zwischen Kunststoff und
Trägermaterial gelöst wird, worauf Kunststoff und Trägermaterial voneinander
separiert werden. Das Trägermaterial, also etwa Holz, kann anschließend
wiederverwertet werden. Nachteilig ist bei diesem Verfahren die Verwendung von
organischen Lösungsmitteln wie Aceton, deren Handhabung unter Gesundheits-
und Umweltaspekten nur mit einem hohem Aufwand verbunden ist.
Bei einem aus der DE 42 44 918 C2 bekannten Verfahren zum Recyceln von mit
Harnstoff-Formaldehyd-Bindemitteln verleimten Holzwerkstoffen, wie Faser- Span-
oder Sperrholzplatten, werden die Grundbestandteile der Holzwerkstoffe mittels
bekannten Verfahren, beispielsweise Dampf, aufgeschlossen und anschließend mit
einer Reinigungsflüssigkeit gespült, mittels der den Grundbestandteilen anhaftende
Bindemittelpartikeln entfernt werden. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil recht
hoher Entsorgungskosten wegen der in der Reinigungsflüssigkeit gelösten
Bindemittelresten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum Wiederverwerten eines mit einer Kunststoffbeschichtung versehenen Holzes
vorzuschlagen, das eine kostengünstige Wiederverwertung des Holzes ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einem mit einer Kunststoffbeschichtung versehenen Holz
dadurch gelöst, daß zumindest die Kunststoffbeschichtung in Kontakt mit einem
kryogenen Stoff gebracht wird, daß die Kunststoffbeschichtung mechanisch vom
Holz getrennt wird und daß das Holz einer weiteren Verwertung zugeführt wird.
Es hat sich gezeigt, daß die Kunststoffbeschichtung eines mit ihr beschichteten
Holzes versprödet, wenn sie mit einem kryogenen Stoff, also mit einem Stoff bei
tiefkalten Temperaturen, in Kontakt kommt. Durch die Versprödung und die
unterschiedlichen Spannungen wird die Verbindung zwischen der
Kunststoffbeschichtung und dem Holz zumindest teilweise gelöst, bzw. geschwächt.
Die nun nur mehr schwach oder zumindest teilweise nicht mehr mit dem Holz
verbundene Kunststoffbeschichtung kann mit einfachen mechanischen Mitteln vom
Holz entfernt werden. Beispielsweise kann das Holz durch Schläge in Vibrationen
versetzt werden, aufgrund derer sich die Kunststoffbeschichtung vom Holz, so nicht
bereits eingetreten, gänzlich trennt. Alternativ ist es denkbar, daß die
Kunststoffbeschichtung durch geeignete Werkzeuge, beispielsweise Hobel oder
sonstige spaltende, spanabhebende Mittel, von dem Holz abgehoben wird. Weitere
mechanische Trennverfahren sind dem Fachmann ohne weiteres aus der Praxis
geläufig und können in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, wenn
sie geeignet sind, die nur mehr schwach oder zumindest teilweise nicht mehr mit
dem Holz verbundene Kunststoffbeschichtung von dem Holz zu lösen.
Das nach der mechanischen Trennung beschichtungsfreie Holz kann beispielsweise
der Herstellung von Spanhölzern oder Preßplatten zugeführt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält die holzverarbeitende Industrie die
Möglichkeit, mit Kunststoffbeschichtungen versehene Hölzer, insbesondere
Holzabfälle, kostengünstig wiederzuverwerten. Indem in dem Verfahren die
Kunststoffbeschichtung vom Holz getrennt wird, werden die Hölzer erneut für eine
Fülle von wirtschaftlich lukrativen Verwendungsmöglichkeiten frei, denen sie die
holzverarbeitende Industrie direkt zuführen kann. Eine kostspielige Entsorgung über
Entsorger, wie zum Beispiel Haus- oder Sonderabfall-Verbrennungsanlagen entfällt.
Bevorzugt wird das Holz einer thermischen Verwertung zugeführt. Auf diese Weise
kann die holzverarbeitende Industrie einen Teil ihres Produktionsenergiebedarfs mit
der aus der thermischen Verwertung gewonnenen Energie gewinnen. Häufig
bestehen in den Produktionsstätten der holzverarbeitenden Industrie bereits
Möglichkeiten zur thermischen Verwertung von Naturhölzern, insbesondere
Naturholzabfällen, so daß diese Kapazitäten ohne weitere Investitionen auch für das
erfindungsgemäße Verfahren genutzt werden können.
Als kryogener Stoff in dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bevorzugt tiefkalter
Stickstoff verwendet. Die industrielle Herstellung und die verfahrenstechnische
Handhabe von tiefkaltem Stickstoff sind ausgereift und gut beherrschbar, so daß sie
eine kostengünstige und technisch überschaubare Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglichen.
Die Kunststoffbeschichtung wird auf einfache Weise mit dem kryogenen Stoff in
Kontakt gebracht, wenn das mit der Kunststoffbeschichtung versehene Holz in den
kryogenen Stoff getaucht wird. Auf diesem Wege kann sichergestellt werden, daß
die gesamte Kunststoffbeschichtung in Kontakt mit dem kryogenen Stoff gerät.
Zudem kann die Zeit des Kontakts genau eingestellt werden.
Alternativ ist es möglich, die Kunststoffbeschichtung mit dem kryogenen Stoff zu
besprühen. Damit entfällt die Notwendigkeit, ein Tauchbad auf der für den
kryogenen Stoff notwendigen tiefen Temperatur zu halten. Der kryogene Stoff kann
vielmehr direkt auf die Kunststoffbeschichtung gesprüht werden. Allerdings ist darauf
zu achten, daß der kryogene Stoff, wenn er auf die Kunststoffbeschichtung gesprüht
wird, zum Zeitpunkt des Kontakts mit der Kunststoffbeschichtung immer noch eine
ausreichend tiefe Temperatur hat, damit die Kunststoffbeschichtung versprödet.
Die Handhabe des wiederzuverwertenden Holzes wird vereinfacht, wenn es vor
und/oder nach dem Kontakt mit dem kryogenen Stoff zerkleinert wird. So können die
zu kleinen Stücken zerkleinerten Hölzer auf Förderern transportiert werden und auf
diesen Förderern mit dem kryogenen Stoff besprüht werden oder in ein Tauchbad
eines kryogenen Stoffs befördert werden. Bei einer Zerkleinerung der Hölzer nach
dem Kontakt mit dem kryogenen Stoff ergibt sich der weitere Vorteil, daß diese
Zerkleinerung bereits zur mechanischen Trennung der Kunststoffbeschichtung und
der Hölzer dient.
Eine bevorzugte mechanische Trennung der Kunststoffbeschichtung und der Hölzer
erfolgt gravimetrisch in einem Windsichter. Hier werden die unterschiedlichen
Materialien aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichts voneinander getrennt,
nachdem sie vorher zerkleinert wurden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Wiederverwerten eines mit einer Kunststoffbeschichtung
versehenen Holzes,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Kunststoffbeschichtung in Kontakt mit einem kryogenen
Stoff gebracht wird, daß die Kunststoffbeschichtung mechanisch vom Holz
getrennt wird und daß das Holz einer weiteren Verwertung zugeführt wird.
2. Verfahren nach 1, dadurch gekennzeichnet, daß das beschichtungsfreie Holz
thermisch weiterverwertet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
kryogene Stoff tiefkalter Stickstoff ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das kunststoffbeschichtete Holz in den kryogenen Stoff getaucht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffbeschichtung mit dem kryogenen Stoff besprüht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das kunststoffbeschichtete Holz vor und/oder nach dem Kontakt mit dem
kryogenen Stoff zerkleinert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die mechanische Trennung der Kunststoffbeschichtung vom Holz in einem
Windsichter oder einem ähnlichen Sichter erfolgt.
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DE2000104292 Expired - Fee Related DE10004292C1 (de) | 2000-02-01 | 2000-02-01 | Verfahren zum Wiederverwerten eines mit einer Kunststoffbeschichtung veresehenen Holzes |
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- 2000-02-01 DE DE2000104292 patent/DE10004292C1/de not_active Expired - Fee Related
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2001
- 2001-01-26 EP EP01909694A patent/EP1265733A1/de not_active Withdrawn
- 2001-01-26 WO PCT/EP2001/000839 patent/WO2001056760A1/de not_active Application Discontinuation
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP1265733A1 (de) | 2002-12-18 |
WO2001056760A1 (de) | 2001-08-09 |
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