DE10003343A1 - Wasserzähler - Google Patents
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Abstract
Um einen Wasserzähler ohne Verwendung einer zusätzlichen Ausgleichsarmatur in Wasserleitungen einsetzen zu können, wird das Zählergehäuse (1) mit wenigstens einer Stutzenöffnung (2, 3) ausgerüstet, wobei die Stutzenöffnung (2, 3) einen innenliegenden Dichtbereich (2', 3') besitzt. In die Stutzenöffnung (2, 3) wird ein Anschlussstutzen (4, 5) eingeschoben. Ein O-Ring (6) dichtet den Anschlussstutzen (4, 5) gegen den Dichtbereich (2', 3') flüssigkeitsdicht ab. Der Anschlussstutzen (4, 5) ist axial, radial und/oder durch Kippen beweglich.
Description
Die Erfindung betrifft in Wasserleitungen austauschbar einsetzbare Zähler gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Wasserzähler sind seit vielen Jahrzehnten in Millionen Stückzahlen weltweit im
Einsatz. Ihre wesentlichen Elemente sind ein Zählergehäuse und zwei angeformte
Anschlussstutzen, die meist mit einem Schraubgewinde ausgerüstet sind.
Um den Ein- und Ausbau dieser Zähler zu erleichtern, gibt es vorbereitete
Einbauplätze. Hier sind die korrespondierenden Anschlusselemente der Wasserleitung
so fixiert, dass das Ein- und Ausbauen des auswechselbaren Zählers sehr schnell vor
sich geht. Durch exakte Positionierung der Anschlüsse sollte ein weitestgehend
spannungsfreier Einbau gewährleistet werden.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass aufgrund von Herstellungstoleranzen,
von ungenauen Montagen und dergleichen die Passgenauigkeit leidet, so dass
Spannungen im Zählergehäuse erzeugt werden. Besteht das Gehäuse wie in der
Vergangenheit üblich aus Messing oder Gusseisen, werden diese Kräfte problemlos
aufgenommen. Seit Jahren werden jedoch die Metallgehäuse zunehmend durch
Kunststoffgehäuse ersetzt. Kunststoffe aber neigen unter der Einwirkung von Zug-
Dauerspannungen zum Fließen. Das Gehäuse verformt sich und wird unter
Umständen undicht. Auf jeden Fall leidet die Messgenauigkeit. Aus diesem Grunde
werden bisher aus Kunststoff nur sogenannte Kartuschen verwendet, die in ein
stabiles, metallisches Basisgehäuse auswechselbar eingesetzt werden, wenn der
Einbau in starre Leitungsrohre vorgesehen ist. Man vergleiche beispielsweise die DE-A 41 21 056.5.
Ist das Leitungsnetz nicht starr, beispielsweise weil es aus Schläuchen besteht,
werden gelegentlich auch Wasserzähler mit einem ganz aus Kunststoff hergestellten
Gehäuse verwendet.
In Großwasserleitungen ist es bekannt, dem Wasserzähler ein sogenanntes
Schiebestück vorzusetzen. Dieses besitzt zwei gegenseitig teleskopierbare Rohre, die
eine Längenanpassung ermöglichen. Großwasserzähler besitzen jedoch keine
Kunststoffgehäuse. Für normale Hauswasseranschlussleitungen wären Schiebestücke
viel zu teuer; sie werden daher auch nicht verwendet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gehäuse von
Wasserzählern der eingangs genannten Art derart auszugestalten, dass sie direkt und
ohne Schiebestücke in die Wasserleitungen eingesetzt werden können und ohne dass
das Kunststoffgehäuse durch Spannungen, hervorgerufen beispielsweise durch die
Einbautoleranzen, beschädigt wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Wasserzähler mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
Die vorliegende Erfindung vermeidet die nachteiligen Auswirkungen von mechanischen
Spannungen auf die Kunststoffgehäuse dadurch, dass wenigstens ein
Anschlussstutzen in das Kunststoffgehäuse zwar flüssigkeitsdicht aber ansonsten lose
eingeschoben ist. Dieser Anschlussstutzen kann somit im Rahmen der konstruktiven
Gegebenheiten mehr oder weniger tief in die Stutzenöffnung eingeschoben bzw. aus
diesen herausgezogen werden. Spannungen werden dabei auf das Gehäuse nicht
übertragen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sitzt der Anschlussstutzen auch mit Spiel in
der Stutzenöffnung. Dadurch hat er die Möglichkeit, Winkelbewegungen auszuführen,
wodurch auch derartige Einbautoleranzen problemlos ausgeglichen werden können.
Sogar ein leichter axialer Versatz ist ausgleichbar.
Zu dem selben Zweck kann die Stutzenöffnung auch konisch geformt sein.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sitzt der Anschlussstutzen in einem
begrenzten Winkelbereich drehbar in den Stutzenöffnungen. Zu diesem Zweck kann
der Anschlussstutzen einen unrunden, vorzugsweise polygonalen Querschnitt
besitzen. Auch begrenzende Rippen sind möglich. Es versteht sich, dass die
Stutzenöffnungen im Gehäuse dazu passend ausgestaltet sind.
Der Anschlussstutzen ist vorzugsweise aus einer Kupferlegierung hergestellt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist in den ausgangsseitigen
Anschlussstutzen ein Rückflussverhinderer integriert. Dieser verhindert, dass
beispielsweise bei Arbeiten am städtischen Versorgungsnetz Wasser aus dem
Hausanschluss zurückläuft.
Vorzugsweise dichten O-Ringe die Anschlussstutzen gegen das Gehäuse ab. O-Ringe
haben sich schon in vielen Bereichen der Technik bestens bewährt. Sie sind preiswert
und dauerhaft.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1a eine teilweise ausgebrochene Seitenansicht eines Wasserzählers mit zwei lose
eingeschobenen Anschlussstutzen in ihrer Grundposition,
Fig. 1b ausschnittsweise den Zähler der Fig. 1a mit teilweise herausgezogenen
Anschlussstutzen,
Fig. 2 einen zweiten Wasserzähler mit gekippten, alternativen Anschlussstutzen,
Fig. 3 rein schematisch einen Längsschnitt durch einen exzentrischen
Anschlussstutzen und
Fig. 4 einen dritten Wasserzähler.
Fig. 1a zeigt eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines Wasserzählers. Man
erkennt ein Kunststoffgehäuse 1, in das eine erste und eine zweite Stutzenöffnung 2, 3
eingeformt sind. Die Stutzenöffnungen 2, 3 besitzen bereichsweise einen unrunden,
insbesondere polygonalen, beispielsweise sechseckigen Querschnitt.
In die Stutzenöffnungen 2, 3 sind Anschlussstutzen 4, 5 eingesteckt. Die Abdichtung
gegen das Gehäuse 1 übernimmt je ein O-Ring 6. Die Stutzenöffnungen 2, 3 bilden an
dieser Stelle einen Dichtbereich 2', 3', dessen Abmessungen speziell an die O-Ringe 6
angepasst sind. Dank des polygonalen Querschnitts sind die Anschlussstutzen 4, 5
gegen Verdrehen gesichert, so dass die Verbindung zu der (nicht dargestellten)
Wasserleitung mit herkömmlichen Überwurfmuttern hergestellt werden kann.
Fig. 1b zeigt ausschnittsweise den Zähler der Fig. 1a. Die Anschlussstutzen 4, 5 sind
um das Maß d aus dem Gehäuse 1 herausgezogen, wobei die Flüssigkeitsdichtigkeit
erhalten bleibt. Der in den Fig. 1a und 1b dargestellte Zähler kann somit
Abstandstoleranzen der Größe 2d ausgleichen, ohne dass auf das Kunststoffgehäuse
1 irgendwelche Spannungen ausgeübt werden.
Fig. 2 zeigt einen weiteren Wasserzähler. In das Gehäuse 1 ist links ein längerer
Anschlussstutzen 4" eingedichtet. So können mit einem einzigen Zählergehäuse 1 die
unterschiedlichsten Einbausituationen bewältigt werden, indem Stutzen 4, 4", 5 mit
geeigneter Länge verwendet werden. Der Querschnitt der in das Kunststoffgehäuse 1
eingeformten Stutzenöffnungen 2, 3, nicht jedoch der der Dichtbereiche 2', 3' ist um ein
gewisses Maß größer als der der Anschlussstutzen 4", 5. Auch können die
Stutzenöffnungen 2, 3 konisch ausgebildet sein. Dadurch kann die Mittelachse der
Stutzen 4", 5 gegen die Mittelachse der Stutzenöffnungen 2, 3 um den Winkel α
gekippt werden, ohne dass Spannungen auf das Kunststoffgehäuse 1 ausgeübt
werden. Gleichzeitig können die Stutzen 4", 5 auch um das Maß d (Fig. 1a und 1b) aus
dem Kunststoffgehäuse 1 herausgezogen werden, so dass auch komplexe
Einbautoleranzen problemlos ausgeglichen werden können.
Fig. 3 zeigt als Längsschnitt einen Anschlussstutzen 4', bei dem das
Anschlussgewinde 9 um das Maß e exzentrisch zum Anschlussende 8 angeordnet ist.
Durch entsprechendes Drehen des Anschlussstutzens 4' in der entsprechenden
Stutzenöffnung kann auch ein größerer Achsversatz zwischen Gehäuse 1 und
Wasserleitung problemlos ausgeglichen werden.
Fig. 4 schließlich zeigt einen dritten Wasserzähler. Dessen Kunststoffgehäuse 1 besitzt
rechts einen einstückig angeformten Stutzen 5". Dadurch sitzt der Zähler später fest in
der Leitung. Der Toleranzausgleich und die Vermeidung der Spannungen im
Zählergehäuse 1 wird allein durch den beweglichen Anschlussstutzen 4 bewirkt.
Claims (9)
1. In Wasserleitungen ohne Verwendung einer zusätzlichen Ausgleichsarmatur
austauschbar einsetzbarer Wasserzähler, im wesentlichen umfassend
- - ein Zählergehäuse (1) aus Kunststoff,
- - und wenigstens einen Anschlussstutzen (4, 4', 4", 5, 5"),
- - das Gehäuse (1) besitzt wenigstens eine Stutzenöffnung (2, 3),
- - die Stutzenöffnung (2, 3) besitzt einen innenliegenden Dichtbereich (2', 3'),
- - ein Anschlussstutzen (4, 4', 4", 5) ist
- - in die Stutzenöffnung (2, 3) axial flüssigkeitsdicht eingeschoben
- - und in dem Dichtbereich (2', 3') flüssigkeitsdicht abgedichtet.
2. Wasserzähler nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- - der Anschlussstutzen (4, 4', 4", 5) sitzt mit Spiel in der Stutzenöffnung (2, 3).
3. Wasserzähler nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- - die Stutzenöffnung (2, 3) ist konisch geformt.
4. Wasserzähler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch das
Merkmal:
- - das Anschlussgewinde des Anschlussstutzens (4') ist zum Anschlussende (8) exzentrisch angeordnet.
5. Wasserzähler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch das
Merkmal:
- - der montierte Anschlussstutzen (4, 4', 5) sitzt in einem begrenzten Winkelbereich drehbar in der Stutzenöffnung (2, 3).
6. Wasserzähler nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- - der Anschlussstutzen (4, 4', 4", 5) besitzt einen unrunden, vorzugsweise polygonalen Querschnitt.
7. Wasserzähler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch das
Merkmal:
- - in den ausgangsseitigen Anschlussstutzen (5, 5") ist ein Rückflussverhinderer (7) integriert.
8. Wasserzähler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch das
Merkmal:
- - ein O-Ring (6) dichtet den Anschlussstutzen (4, 4', 4", 5) gegen das Gehäuse (1) ab.
9. Wasserzähler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch das
Merkmal:
- - wenigstens ein Anschlussstutzen (4, 4', 4", 5) ist aus einer Kupferlegierung hergestellt.
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