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Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung eines
Erfassungsbereichs an einem Arbeitsmittel
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Überwachung
eines Erfassungsbereichs an einem Arbeitsmittel.
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Das Arbeitsmittel kann beispielsweise
von einer Abkantpresse gebildet sein, die wenigstens ein Ober- und
Unterwerkzeug aufweist, welche zum Biegen und Abkanten von insbesondere
als Blechteile ausgebildeten Werkstücken zusammenwirken. Hierzu
wird bei einer Pressbewegung das Oberwerkzeug gegen das Unterwerkzeug
geführt,
wodurch ein dazwischen liegendes Blechteil entlang einer Biegelinie verformt
wird. Derartige Abkantpressen stellen ein hohes Gefahrenpotential
für die
jeweilige Bedienperson dar, da diese das Werkstück üblicherweise während der
Pressbewegung manuell führen
muss. Dadurch befinden sich insbesondere die Hände und Finger der Bedienperson
im Bereich des Ober- und Unterwerkzeugs oder im Bereich von Quetsch-
und Scherstellen der Abkantpresse oder des Werkstücks, wodurch
die Gefahr erheblicher Verletzungen der Bedienperson besteht.
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Zur Absicherung derartiger Erfassungsbereiche
werden üblicherweise
Schutzeinrichtungen eingesetzt, die bei einem unkontrollierten Eingriff
der Bedienperson in einen derartigen Erfassungsbereich das Arbeitsmittel
außer
Betrieb setzen.
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Derartige Schutzeinrichtungen können insbesondere
als Zweihandschaltungen ausgebildet sein. Diese Zweihandschaltungen
schützen
die Hände
der Bedienperson dadurch, dass zum Auslösen und Aufrechterhalten einer
gefahrbringen den Bewegung an einer Abkantpresse zwei Hebel betätigt werden
müssen.
Da durch muss die Bedienperson beide Hände an den Hebeln halten und
ist so bei der Bedienung der Abkantpresse vor Verletzungen geschützt.
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Nachteilig hierbei ist jedoch, dass
weitere Personen im Erfassungsbereich ungeschützt sind. Zudem ist nachteilig,
dass die Bedienperson das Werkstück
während
der Bearbeitung nicht mehr manuell fuhren kann, was als umständlich empfunden wird.
Daher wird die Schutzeinrichtung oftmals von der Bedienperson außer Kraft
gesetzt, um dann ungeschützt
das Werkstück
im Erfassungsbereich führen
zu können.
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Weiterhin werden als Schutzeinrichtungen Sicherheits-Lichtvorhänge eingesetzt.
Ein derartiger Sicherheits-Lichtvorhang ist beispielsweise aus der
DE 39 39 191 C3 bekannt.
Diese Sicherheits-Lichtvorhänge
bestehen aus mehreren Paaren von Sendern und Empfängern, welche
jeweils eine Lichtschranke bilden.
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Mit den von den Sendern emittierten
und auf die jeweils zugeordneten Empfänger gerichteten Sendelichtstrahlen
wird ein ebener, zweidimensionaler Überwachungsbereich abgedeckt.
Damit kann erfasst werden, wenn eine Hand sich einem Erfassungsbereich
nähert,
wobei dann das Arbeitsmittel außer
Betrieb gesetzt wird.
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Üblicherweise
ist ein derartiger Sicherheits-Lichtvorhang vertikal angeordnet
und wirkt so als Zugriffsschutz an einer Abkantpresse. Bei der Bearbeitung
von größeren Teilen
ist es vorteilhaft, den Sicherheits-Lichtvorhang horizontal als
Bereichssicherung anzuordnen. Nachteilig ist, dass zu einer kompletten
Absicherung des Erfassungsbereichs an dieser Abkantpresse, insbesondere
hinsichtlich des Zugriffsschutzes und der Bereichssicherung eine Vielzahl
von Sicherheits-Lichtvorhängen
benötigt wird.
Dies stellt nicht nur einen unerwünscht hohen Kostenaufwand dar,
sondern erfordert auch eine aufwendige Montage, wobei oftmals nur
unzureichend Platz für
deren Anbringung zur Verfügung
steht.
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Die
DE 196 19 688 A1 betrifft ein Verfahren zur
Videoüberwachung
von Bedienungsräumen,
z.B. einer Presse, wobei mittels einer Videokamera der zu überwachende
Bedienungsraum optisch erfasst und ein elektronisch verarbeitbares
Bild des freien Bedienungsraumes erzeugt wird, das von der Kamera
einem Bildprozessor zugeführt
und in diesem abgespeichert wird.
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Vor jeder Inbetriebnahme der Presse
wird erneut von der Videokamera ein Bild des Bedienungsraumes aufgenommen
und das erzeugte Bild im Bildprozessor mit dem abgespeicherten Bild
verglichen. Die Presse kann nur dann in Betrieb genommen werden,
wenn das neue Bild mit dem abgespeicherten Bild Identisch ist.
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Nachteilig bei diesem Verfahren ist,
dass bei jeder Abweichung eines aktuellen Bildes vom Referenzbild
die Presse stillsteht, selbst wenn die Abweichung keinerlei Gefahr
für die
jeweilige Bedienperson bedeuten würde. Ein derartiges System
weist eine sehr geringe Verfügbarkeit
auf, so dass die Betriebszeiten der Presse unnötig eingeschränkt werden.
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Die
EP 0 179 252 A2 betrifft ein Verfahren und
eine Einrichtung zum. Schutz von Personen, die sich im Aktionsbereich
beweglicher Maschinenteile von verfahr- oder verschwenkbaren Arbeitsmaschinen,
insbesondere von Industrierobotern aushalten. Bei Unterschreiten
eines vorgegebenen Sicherheitsabstandes zwischen den beweglichen
Maschinenteilen und der Person wird ein Warnsignal abgegeben und
/ oder die Arbeitsbewegung der Arbeitsmaschine unterbrochen. Entsprechend
der programmierten Bewegungsabläufe
der Arbeitsmaschine ist eine Farbfernsehkamera zur Beobachtung der
Arbeitsmaschine und der Person angeordnet. Die beweglichen Maschinenteile
weisen eine der Grundfarbe der Fernsehkamera und wesentliche Teile
der Arbeitskleidung der Person eine der beiden anderen Grundfarben
der Farbfernsehkamera auf. Zur Auswertung der Videofarbsignale ist
das Fernsehbild mit koordinatenförmig angeordneten
Rasterfeldern unterlegt. Dabei wird jeweils der Abstand zwischen
den Rasterfeldern unterschiedlicher Videofarbsignale ermittelt und
bei Unterschreitung eines vorgegebenen Rasterfeldabstandes ein Steuersignal
zur Erzeugung des Warnsignals oder zur Abschaltung der Arbeitsmaschine
abgegeben.
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Durch die Verwertung der Farbinformationen von
Objekten in einem Erfassungsbereich ist die Auswertung der Bildinformationen
mittels der Kamera unempfindlicher gegen Störeinflüsse wie zum Beispiel wechselnde
Lichteinstrahlung als dies bei einem Vergleich eines Bildes mit
einem Referenzbild der Fall ist.
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Nachteilig bei diesem Verfahren ist
jedoch, dass die Maschinenteile mit einer Grundfarbe angestrichen
werden müssen
und die zu erfassende Person Arbeitskleidung mit einer anderen Grundfarbe tragen
muss. Nur dann ist eine Unterscheidung von Maschinenteilen und Personen
möglich.
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Die Kennzeichnung der Maschinenteile
erfordert einen unerwünscht
hohen Nachbearbeitungsaufwand an dem zu überwachenden Bereich.
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Weiterhin ist nachteilig, dass die
Personen Arbeitskleidung einer bestimmten Grundfarbe tragen müssen. Abgesehen
davon, dass dies für
das Bedienpersonal umständlich
ist, besteht die Gefahr, dass eine Person das Anlegen der Arbeitskleidung
vergisst oder absichtlich unterlässt.
Dann jedoch kann eine Person im zu überwachenden Bereich nicht mehr
sicher fasst werden. Dies führt
zu einer beträchtlichen
Gefährdung
der jeweiligen Person.
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Die WO 97/04428 A1 betrifft ein Verfahren zum
Beobachten und Überwachen
eines räumlichen Bereichs.
Mittels einer Kamera werden Bilder von dem Bereich aufgenommen.
Die dabei generierten Bildinformationen werden in einen Steuerrechner eingelesen.
Die Auswertung zeitlich aufeinanderfolgender Bilder erfolgt gemäß einem
Differenzbildverfahren, mit welchem Veränderungen in dem zu überwachenden
Bereich festgestellt werden. Dabei erfolgt ein vektorielles Ermitteln
der Bewegungsrichtung der sich verändernden Bereiche. Anhand dessen
kann die Kamera durch mechanisches Bewegen nachgeführt werden.
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Die
DE 43 39 161 C2 betrifft ein Verfahren zur
Verfolgung von Bewegungen einer menschlichen Hand in einer zeitlichen
Folge von mit einer Kamera aufgenommenen Farbbildern. Bei diesem
Verfahren erfolgt eine Segmentierung der Hand mittels eines Farbhistogramms.
Dabei wird ein Gruppe von Bildpunkten als zum Handsegment gehörend klassifiziert,
falls ein Vergleich des Farbhistogramms dieser Gruppe von Bildpunkten
mit dem Farbhistogramm der Hand eine hinreichende Übereinstimmung
ergibt.
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Die
EP 0 749 098 A2 betrifft ein Bildverarbeitungssystem,
bei welchem zunächst
ein aktuelles Bild mit einem abgespeicherten Referenzbild verglichen
wird. Dieser Vergleich erfolgt auf Pixelebene, wobei für die einzelnen
Pixel jeweils Differenzen der aktuellen Bildwerte des Bildes und
des Referenzbildes ermittelt werden. Diese Differenzwerte werden dann
mit einem Schwellwert bewertet, wodurch Binärdaten generiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
System zu schaffen, welches eine sichere Überwachung eines Erfassungsbereiches
an einem Arbeitsmittel gewährleistet
ohne dessen Verfügbarkeit unnötig einzuschränken.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die
Merkmale der Ansprüche
1 und 28 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß erfolgt somit eine Objekterkennung
mittels einer Farbanalyse derart, dass durch eine Schwellwertbewertung
aus den ermittelten Farbbildern Binärbilder generiert werden, anhand derer
eine sichere Unterscheidung von sicherheitskritischen und nicht
sicherheitskritischen Objekten erfolgt. Die sicherheitskritischen
Objekte sind dabei insbesondere von Fingern oder Händen von
Personen gebildet. Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich des
Personenschutzes einsetzbar.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung
besteht darin, dass an dem Arbeitsmittel ein dreidimensionaler Erfassungsbereich
erfassbar ist. Dabei können
mehrere Überwachungsfunktionen
von einer Kamera übernommen werden.
Insbesondere lässt
sich durch eine geeignete Wahl des von einer Kamera erfassten Überwachungsbereichs
sowohl ein Zugriffsschutz als auch eine Bereichssicherung im Bereich
des Arbeitsmittels realisieren.
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Eine Außerbetriebsetzung des Arbeitsmittels über die
erfindungsgemäße Schutzeinrichtung
erfolgt dabei nur dann, wenn ein sicherheitskritisches Objekt in
eine Schutzzone innerhalb des Erfassungsbereichs eindringt.
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Im einfachsten Fall erstreckt sich
die Schutzzone über
den gesamten von der Kamera erfassten Erfassungsbereich. Besonders
vorteilhaft wird durch Eingabe von Parametern in die Auswerteeinheit
oder durch einen Einlernvorgang die Schutzzone als definierter Teilausschnitt
des Erfassungsbereichs dimensioniert. Die Schutzzone kann so auf
die jeweils zu erfassenden Gefahrenstellen genau zugeschnitten werden.
Dadurch wird eine Überwachung
in nicht sicherheitskritischen Raumbereichen vermieden, wodurch
die Verfügbarkeit
der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung
beträchtlich
erhöht
wird ohne dass das Sicherheitsniveau bei der Überwachung verringert wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kann der Schutzzone wenigstens eine Warnzone zugeordnet
sein, wobei die Warnzone vorzugsweise unmittelbar an die Schutzzone
anschließt. Bei
Eindringen eines sicherheitskritischen Objekts in die Warnzone erfolgt
die Abgabe eines Warnsignals, welches eine Vorwarnmeldung bildet,
die die Bedienperson oder Dritte vor Eindringen eines sicherheitskritischen
Objekts in die Schutzzore warnt. Dadurch kann die Bedienperson geeignete
Maßnahmen
ergreifen, um ein Eindringen des sicherheitskritischen Objekts in
die Schutzzone und damit ein Außerbetriebsetzen
des Arbeitsmittels zu verhindern. Dadurch lassen sich unnötige Standzeiten
des Arbeitsmittels verhindern.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung können
entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Applikation innerhalb
eines Erfassungsbereichs auch mehrere Schutzzonen und Warnzonen vorgesehen
sein, wobei eine Außerbetriebsetzung des
Arbeitsmittels dann erfolgt, wenn in wenigstens einer Schutzzone
ein sicherheitskritisches Objekt erfasst wird. Entsprechend erfolgt
eine Warnsignalabgabe, wenn in wenigstens einer Warnzone ein sicherheitskritisches
Objekt erfasst wird.
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Die Erfindung wird im nachstehenden
anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1:
Frontansicht eines von einer Abkantpresse gebildeten Arbeitsmittels
mit zwei vor diesem angeordneten Kameras zur Überwachung von Erfassungsbereichen.
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2:
Seitenansicht der Anordnung gemäß 1.
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2a:
Blockschaltbild der Anordnung gemäß den 1, 2.
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3:
Querschnitt durch einen Ausschnitt der Anordnung gemäß 1 mit jeweils einer innerhalb
eines Erfassungsbereichs liegenden Schutzzone und Warnzone.
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4:
Ein als Druckmaschine ausgebildetes Arbeitsmittel mit einer Kamera
zur Überwachung
eines sich über
den Bereich des Anlegers und Auslegers der Druckmaschine erstreckenden Überwachungsbereiches.
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5:
Druckmaschine gemäß 4 mit zwei Kameras zur Überwachung
des Bereichs des Auslegers und des Anlegers.
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6:
Von einer Kamera überwachter
Bereich des Papiereinzugs am Anleger der Druckmaschine gemäß 4 oder 5.
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7:
Ein als Schweißroboter
ausgebildetes Arbeitsmittel mit einer Kamera zur Überwachung
eines Erfassungsbereichs im Zugangsbereich zum Schweißroboter.
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In den 1 – 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines
als Abkantpresse 1 ausgebildeten Arbeitsmittels dargestellt,
welches mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Vermeidung von Gefährdungen
einer Bedienperson überwacht
wird.
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Die Abkantpresse 1 dient
zum Biegen und Formen von Werkstücken 2,
insbesondere von Blechteilen. Die Formung eines Werkstücks 2 erfolgt jeweils
mittels eines Oberwerkzeugs 3 und eines mit diesem zusammenwirkenden
Unterwerkzeugs 4. Bei einer Pressbewegung werden das Ober-
3 und Unterwerkzeug 4 gegeneinander geführt, so dass ein dazwischenliegendes
Werkstück 2 entlang
einer Biegelinie abgekantet oder gebogen wird.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
weist die Abkantpresse 1 vier nebeneinander liegende Paare
von Ober- 3 und Unterwerkzeugen 4 auf. Zur Bearbeitung
der Werkstücke 2 werden
diese üblicherweise
von Bedienpersonen in vorgege benen Positionen zwischen Ober- 3 und
Unterwerkzeug 4 eingebracht. Dadurch besteht für die jeweilige
Bedienperson insbesondere die Gefahr von schwerwiegenden Verletzungen
durch Einbringen der Hände
oder Finger in den Bereich zwischen Ober- 3 und Unterwerkzeug 4.
Desweiteren birgt die Bewegung des Werkstücks 2 während des
Pressvorgangs ein erhebliches Verletzungsrisiko der Bedienperson.
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Zur Sicherung der Bedienperson ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorgesehen, welche eine berührungslose
Schutzeinrichtung bildet.
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Die Vorrichtung umfasst wenigstens
eine Kamera 5, welche vorzugsweise von einer Videokamera gebildet
ist. Mit dieser Kamera 5 wird entsprechend dem Öffnungswinkel
der nicht dargestellten Optik der Kamera 5 ein Erfassungsbereich 6 am
Arbeitsmittel erfasst. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind vor der
Abkantpresse 1 zwei Kameras 5 vorgesehen, wobei
von jeder Kamera 5 ein Erfassungsbereich 6 erfasst
wird, in welchem jeweils zwei Paare von Ober- 3 und Unterwerkzeugen 4 liegen.
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Wie aus den 1 – 3 ersichtlich ist, bildet der
von einer Kamera 5 überwachte
Erfassungsbereich 6 einen dreidimensionalen Raumbereich,
dessen Grundfläche
einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Die Längsseite des Erfassungsbereichs 6 verläuft dabei
entlang der Biegelinien der im Erfassungsbereich 6 liegenden
Ober- 3 und Unterwerkzeuge 4. Die Querschnittsfläche des
Erfassungsbereichs 6 verjüngt sich nach oben zur Kamera 5 hin
entsprechend dem Öffnungswinkel
der Optik der Kamera 5.
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Die Kamera 5 ist in einem
Gehäuse
integriert, welches formschlüssig
auf einer nicht dargestellten mechanischen Halterung so aufsitzt,
dass diese schräg
oberhalb der Ober- 3 und Unterwerkzeuge 4 angeordnet ist.
Zur Ausrichtung der Kamera 5 auf die Ober- 3 und Unterwerkzeuge 4 ist
die mechanische Halterung in allen drei Raumrichtungen justierbar.
Die Justierung erfolgt dabei unabhän gig von der Kamera 5,
so dass auch bei einem Auswechseln der Kameras 5 an der
Halterung die Justierung erhalten bleibt.
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Jeder Kamera 5 kann ein
nicht dargestelltes Eigenbeleuchtungssystem zugeordnet sein, um
eine gleichmäßige Ausleuchtung
des jeweiligen Erfassungsbereichs 6 zu erhalten.
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In dem Gehäuse der Kamera 5 ist
eine ebenfalls nicht dargestellte Auswerteeinheit zur Auswertung
der von der Kamera 5 genannten Bildinformationen vorgesehen.
Die Auswerteeinheit ist von einem Mikroprozessor oder dergleichen
gebildet.
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In der Auswerteeinheit werden die
Bildinformationen derart ausgewertet, dass sicherheitskritische
Objekte erfasst werden können.
Insbesondere erfolgt dabei eine Unterscheidung von sicherheitskritischen
und nicht sicherheitskritischen Objekten. Zu den sicherheitskritischen
Objekten zählen
die Bedienpersonen, vorzugsweise die Hände oder Finger einer Bedienperson.
Nicht sicherheitskritische Objekte bilden beispielsweise die Frontwände der
Abkantpresse 1 oder sonstige statische Objekte im Umfeld der
Abkantpresse 1, insbesondere auch die zu bearbeitenden
Werkstücke 2.
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Erfindungsgemäß wird in der Auswerteeinheit
abgeprüft,
ob sich ein sicherheitskritisches Objekt in einer Schutzzone 7 innerhalb
des Erfassungsbereichs 6 befindet. Ist dies der Fall, so
wird über
die Auswerteinheit zum Schutz der Bedienperson das Arbeitsmittel
außer
Betrieb gesetzt. Befindet sich dagegen kein sicherheitskritisches
Objekt in der Schutzzone 7, so wird der Betrieb des Arbeitsmittels über die
Auswerteeinheit freigegeben.
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Hierzu wird über einen an die Auswerteeinheit
angeschlossenen Schaltausgang ein binäres Schaltsignal an die Steuerung
des Arbeitsmittels ausgegeben.
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Die Auswertung in der Auswerteeinheit
erfolgt dabei derart, dass in Abhängigkeit davon, ob sich ein
sicherheitskritisches Objekt in der Schutzzone 7 befindet
oder nicht, das binäre
Schaltsignal einen bestimmten Schaltzustand aufweist. Der jeweilige
Schaltzustand wird an die Steuerung des Arbeitsmittels ausgegeben,
worauf dieses in Betrieb oder außer Betrieb gesetzt wird. Zweckmäßigerweise
ist der Schaltausgang über
ein Bussystem an die Steuerung des Arbeitsmittels angeschlossen.
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Um das jeweils notwendige Sicherheitsniveau
bei der Überwachung
zu gewährleisten,
ist die Auswerteeinheit mit der zugeordneten Hardware teilweise
redundant aufgebaut. Auch die Software für die Auswerteeinheit weist
einen dem Sicherheitsniveau entsprechenden Sicherheitsstandard auf. Schließlich ist
zweckmäßigerweise
auch das Bussystem als Sicherheitsbussystem ausgebildet.
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Im einfachsten Fall kann die Schutzzone 7 deckungsgleich
mit dem von der Kamera 5 erfassten Überwachungsbereich sein.
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Zweckmäßigerweise ist die Schutzzone 7 auf
die Bereiche innerhalb des Erfassungsbereichs 6 begrenzt,
innerhalb derer eine Gefährdung
für die Bedienpersonen
zu befürchten
ist. Bei dem in 3 dargestellten
Fall stellt die Schutzzone 7 einen dreidimensionalen Teilbereich
des Erfassungsbereichs 6 dar, dessen längsseitige Grenze parallel
zu den Biegelinien der Ober- 3 und Unterwerkzeuge 4 im
Erfassungsbereich 6 verläuft, welche innerhalb der Schutzzone 7 liegen.
Somit wird mit der Schutzzone 7 unmittelbar der gefahrbringende
Bereich an den Ober- 3 und Unterwerkzeugen 4 erfasst.
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Zusätzlich zur Schutzzone 7 ist
bei dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
eine Warnzone 8 vorgesehen. Die Warnzone 8 liegt
im Vorfeld der Ober- 3 und Unterwerkzeuge 4 und
schließt
unmittelbar an die Schutzzone 7 an. Dabei weisen die Schutzzone 7 und
die Warnzone 8 etwa dieselben Abmessungen und insbesondere
etwa dieselben Querschnittsflächen
auf.
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Der Warnzone 8 ist über die
Auswerteeinheit ein Warnausgang zugeordnet, welcher einen nicht dargestellten
Warnmelder steuert. In der Auswerteeinheit wird erfasst, ob sich
ein sicherheitskritisches Objekt in der Warnzone 8 befindet
oder nicht. In Abhängigkeit
davon wird ein binäres
Signal generiert, wobei der jeweilige Schaltzustand des Signals über den
Warnausgang ausgegeben wird. Wird ein sicherheitskritisches Objekt
in der Warnzone 8 registriert, so wird über den dadurch generierten
Schaltzustand der Warnmelder aktiviert, so dass dieser ein akustisches
und/oder optisches Warnsignal abgibt.
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Dadurch wird der Bedienperson signalisiert, dass
sich ein sicherheitskritisches Objekt in der Warnzone 8 und
damit in unmittelbarer Nähe
zur Schutzzone 7 befindet. Insbesondere wird der Bedienperson
signalisiert, dass deren Finger oder Hände in der Nähe der Schutzzone 7 sind,
so dass die Bedienperson die drohende Gefahr einer Verletzung durch
Entfernen ihrer Hände
aus der Warnzone 8 beseitigen kann, ohne dass ein Eingriff
in die Schutzzone 7 erfolgt, der zu einem unerwünschten
Abschalten der Abkantpresse 1 führen würde.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung wird die Bewegungsrichtung eines sicherheitskritischen
Objekts innerhalb der Warnzone 8 erfasst. Eine Aktivierung
des Warnmelders erfolgt in diesem Fall zweckmäßigerweise nur dann, wenn sich
ein sicherheitskritisches Objekt innerhalb der Warnzone 8 auf
die Schutzzone 7 zu bewegt.
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Prinzipiell kann ein von einer Kamera 5 erfasster
Erfassungsbereich 6 jeweils in mehrere Schutzzonen 7 und
Warnzonen 8 unterteilt sein. Dann ist jeweils einer Schutzzone 7 ein
separater Schaltausgang und jeder Warnzone 8 ein separater Warnausgang
zugeordnet.
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Eine Außerbetriebsetzung des Arbeitsmittels über die
Auswerteeinheit erfolgt dann, wenn in wenigstens einer Schutzzone 7 wenigstens
ein sicherheitskritisches Objekt registriert wird.
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Je nach Anwendungsfall kann für jede Warnzone 8 ein
separater Warnmelder vorgesehen sein. Alternativ kann ein Warnmelder
mehreren Warnausgängen
zugeordnet sein.
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Die Schaltzustände der Schaltausgänge und der
Warnausgänge
können
dabei in geeigneter Weise visualisiert sein, wobei hierfür geeignete
Anzeigemittel vorgesehen sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 kann beispielsweise die
Visualisierung nach Art einer Verkehrsampel erfolgen. Zeigt eine
derartige Ampel rotes Licht an, so befindet sich ein sicherheitskritisches
Objekt in der Schutzzone 7. Eine gelbe Signalanzeige entspricht
einem sicherheitskritischen Objekt in der Warnzone 8 bei
freier Schutzzone 7. Eine grüne Signalanzeige zeigt an,
dass sich weder in der Schutzzone 7 noch in der Warnzone 8 ein
sicherheitskritisches Objekt befindet.
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Die Dimensionierung der Schutzzone 7 und/oder
Warnzone 8 kann beispielsweise durch eine Eingabe von Parametern
in die Auswerteeinheit erfolgen.
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Beispielsweise kann die Auswerteeinheit
zur Inbetriebnahme und Konfigurierung der Schutzeinrichtung an einen
Rechner, beispielsweise einen PC, angeschlossen werden. Die Eingabe
der Parameter der Schutzzonen 7 und/oder Warnzonen 8 kann
dann graphisch mit der Maus des PCs erfolgen.
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Alternativ können die Schutzzonen 7 und/oder
Warnzonen 8 durch einen Einlernvorgang vor der Inbetriebnahme
der Schutzeinrichtung dimensioniert werden.
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Desweiteren können bei den genannten Konfigurierungsmöglichkeiten
auch Bereiche innerhalb des Erfassungsbereichs 6 definiert
werden, die bei der Überwachung
durch Ausblendung ausgenommen sind. Dabei können diese Bereiche insbesondere
mit den Schutzzonen 7 überlappen.
In der nachfolgenden Betriebsphase der Schutzeinrichtung werden
diese Bereiche vorzugsweise zu vorgegebenen Zeiten aktiviert. Während dieser
Zeiten erfolgt dann bei Eindringen eines sicherheitskritischen Objekts
in einen derartigen Bereich weder ein Außerbetriebsetzen des Arbeitsmittels
noch die Abgabe eines Warnsignals.
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Die Definition derartiger Bereiche
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn beispielsweise bei einem Arbeitsmittel
in vorgegebenen Zeitintervallen gefahrbringende Werkzeuge außer Betrieb
gesetzt werden, so dass in deren Umgebung für diese Zeitintervalle keine
Gefährdung
des Bedienpersonals zu befürchten
ist.
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Die Definition der Schutzzonen 7 und
Warnzonen 8 während
der Konfigurierung erfolgt zweckmäßigerweise applikationsspezifisch
und insbesondere angepasst an die jeweilige Form der mit dem Arbeitsmittel
zu bearbeitenden Werkstücke 2.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 – 3 werden
insbesondere Blechteile gebogen. Deren Geometrien können als
CAD-Datenfiles in die Auswerteeinheit eingelesen werden, so dass
in Abhängigkeit
hiervon geeignete Schutzzonen 7 und/oder Warnzonen 8 definierbar
sind.
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Besonders vorteilhaft werden mit
derartigen CAD-Datenfiles auch die Bereiche eingelesen, in welchen
die Bedienperson das Biegeteil zur Bearbeitung halten darf. Die
Schutzzonen 7 und Warnzonen 8 können dann
davon angepasst ausgebildet sein.
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Besonders vorteilhaft werden dann
mittels optischer Lichtstrahlen der Bedienperson die Grenzen der
jeweiligen Schutzzonen 7 angezeigt. Hiervon ist in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Sender vorgesehen, der von der Auswerteeinheit angesteuert wird
und der Lichtstrahlen im sichtbaren Bereich emittiert. Mit den optischen
Lichtstrahlen werden insbesondere geradlinig verlaufende Grenzen
der Schutzzonen 7 visualisiert.
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Schließlich können bei der Konfigurierung der
erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung
während eines
Einlernvorgangs sicherheitskritische und/oder nicht sicherheitskritische
Objekte eingelernt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird mit einer Kamera 5 fortlaufend ein Erfassungsbereich 6 erfasst,
wobei die in der Kamera 5 erzeugte Bildinformation in die
Auswerteeinheit eingelesen wird.
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Gemäß einer ersten Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Auswertung der Bildinformationen mittels einer Farbmerkmalsanalyse.
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Die Bildinformationen der Kamera 5 werden dann
als Farbwerte in die Auswerteeinheit eingelesen. Anhand der Farbmerkmalsanalyse
erfolgt eine Unterscheidung von sicherheitskritischen und nicht sicherheitskritischen
Objekten.
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Jedes Bild der Kamera 5 ist
von einer Matrix von Pixeln gebildet, wobei jedem Pixel bestimmte Farbwerte
der Grundfarben Rot, Grün
und Blau zugeordnet sind.
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Die Bewertung dieser Bilder erfolgt
mittels einer Schwellwerteinheit, die Bestandteil eines neuronalen
Netzwerks ist. Prinzipiell können
die Farbwerte der verschiedenen Grundfarben jeweils mit separaten
in der Schwellwerteinheit generierten Schwellwerten bewertet werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird für
jedes Pixel eines Bildes in der Auswerteeinheit eine Linearkombination
der einzelnen Farbwerte der Grundfarben gebildet, wobei die einzelnen
Farbwerte mit in der Auswerteeinheit abgespeicherten oder über diese
vorgebbaren Gewichtungsfaktoren gewichtet werden. Diese Linearkombination
wird mit einem in der Schwellwerteinheit generierten Schwellwert
bewertet. Dadurch wird aus dem in der Kamera 5 generierten
farbigen Bild ein Binärbild
erzeugt. Der Schwellwert und die Gewichtungsfaktoren sind so angepasst,
dass die sicherheitskritischen Objekte beispielsweise helle Bereiche
von Vordergrundpixeln bilden, die sich von einem dunklen Hintergrund
von Hintergrundpixeln abheben.
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Die Bestimmung des Schwellwerts und
der Gewichtungsfaktoren erfolgt zweckmäßigerweise während des
Einlernvorgangs. Während
dieses Einlernvorgangs werden die Farben der sicherheitskritischen
Objekte eingelernt. Vorzugsweise sind die dabei sicherheitskritischen
Objekte von den Händen und/oder
Fingern der Bedienperson, die das Arbeitsmittel bedient; gebildet.
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Prinzipiell können auch die Hände und/oder Finger
mehrerer Personen eingelernt werden.
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Alternativ wird für den Fall, dass die sicherheitskritischen
Objekte von Personen gebildet sind, gefordert, dass diese Schutzkleidung
mit einer vorgegebenen Farbe tragen. Dann werden die Parameter für die Bildauswertung
an die Farbe dieser Schutzkleidung angepasst.
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In den mittels der Schwellwerteinheit
generierten Binarbildern bilden die sicherheitskritischen Objekte
zusammenhängende
Bereiche von Vordergrundpixeln, die sich von einem Untergrund von
Hintergrundpixeln abheben. Die Hintergrundpixel sind von nicht sicherheitskritischen
Objekten wie den Werkstücken 2 und
dem Arbeitsmittel gebildet.
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An isolierten Punkten kann das Binärbild durch
Pixelfehler verrauscht sein, so dass vereinzelt Vorderpixel im Bereich
des Untergrundes entstehen. Diese Pixelfehler können durch Anwendung morphologischer
Operatoren eliminiert werden. Dabei werden isolierte Bereiche von
Vordergrundpixeln, deren Flächen
unterhalb einer vorgegebenen Mindestfläche liegen, eliminiert. Diese
Mindestflächen
sind so gewählt,
dass diese signifikant kleiner als die Fläche des kleinsten zu detektierenden
sicherheitskritischen Objektes sind.
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Gemäß einer zweiten Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Erkennung von sicherheitskritischen Objekten innerhalb
der Schutzzonen 7 und/oder Warnzonen 8 durch einen Vergleich
der von der Kamera 5 erzeugten und in die Auswerteeinheit
eingelesenen Bilder mit Referenzbildern, die in der Auswerteeinheit
abgespeichert sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden vor diesem Vergleich die Bilder und Referenzbilder
in binäre
Kantenbilder gewandelt. Hierzu werden die Beträge der Gradienten der Helligkeitsverteilungen
eines Bildes oder Referenzbildes ausgewertet, wobei die Auswertung
vorzugsweise mit geeigneten Schwellwerten erfolgt. Die so erzeugten
binären
Kantenbilder enthalten Strukturen von Linien auf einem homogenen
Hintergrund, wobei die Linien den Kanten der im Erfassungsbereich 6 befindlichen
Objekte entsprechen.
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Durch diese Auswerturg wird die Detektion der
Objekte weitgehend unabhängig
von den jeweiligen Beleuchtungsverhältnissen, so dass Helligkeitsschwankungen
wie zum Beispiel wechselnde Sonneneinstrahlungen nicht zu Fehldetektionen
führen.
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Zur weiteren Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit
wird vorteilhafterweise die Schutzzone 7 wenigstens teilweise
durch ein Referenzobjekt mit einem definierten Kontrastmuster begrenzt.
Beispielsweise kann das Referenzobjekt von einer Platte mit einem
charakteristischen Oberflächenmuster
gebildet sein, die an der Abkantpresse 1 unterhalb eines Unterwerkzeuges 4 so
angebracht ist, dass sie im Blickfeld der Kamera 5 liegt.
Das Oberflächenmuster der
Platte kann beispielsweise als farbiges Streifenmuster ausgebildet
sein, so dass es sich deutlich von den Farbmustern der sicherheitskritischen
Objekte abhebt.
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Durch den Vergleich der aktuellen
Bilder mit dem Referenzbild, welches das Referenzobjekt enthält, können dann
die sicherheitskritischen Objekte in der Schutzzone 7 mit
einer hohen Detektionssicherheit erfasst werden.
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Bei diesem Verfahren erfolgt keine
Merkmalsanalyse der in die Schutzzone 7 eindringenden Objekte,
so dass jedes in die Schutzzone 7 eindringendes Objekt
als sicherheitskritisches Objekt erkannt wird.
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Bei der Bearbeitung von Werkstücken 2 mittels
des Arbeitsmittels können
insbesondere diese Werkstücke 2 zu
vorgegebenen Zeiten in die Schutzzone 7 eindringen, wobei
dabei eine Außerbetriebsetzung
des Arbeitsmittels unerwünscht
ist.
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Beispielsweise muss die Bedienperson
an einer Abkantpresse 1 ein als Biegeteil ausgebildetes Werkstück 2 zwischen
Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 einführen und bearbeiten können, ohne
dass die Abkantpresse 1 unnötig über die Schutzeinrichtung abgeschaltet
wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden daher in einem Einlernvorgang vor Inbetriebnahme
der Abkantpresse 1 die einzelnen Bearbeitungsschritte der
Bearbeitung eines Werkstückes 2 mit
der Kamera 5 erfasst, wobei für einzelne Phasen der Bearbeitung
Referenzbilder aufgenommen und abgespeichert werden. Die Referenzbilder enthalten
dabei insbesondere das Werkstück 2 in
unterschiedlichen Bearbeitungspositionen.
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In der auf die Einlernphase folgenden
Betriebsphase des Arbeitsmittels werden dann dieselben Bearbeitungsschritte
wieder von der Kamera 5 erfasst. Durch Vergleich der dabei
erfassten Bilder mit den jeweiligen Referenzbildern kann das Eindringen
von sicherheitskritischen Objekten, wie zum Beispiel den Händen oder
Fingern einer Person sicher erfasst werden. Dabei können für die einzelnen
Bearbeitungsschritte die jeweiligen Schutzzonen 7 und/oder
Warnzonen 8 zeitlich veränderbar gewählt werden.
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Besonders vorteilhaft hierbei ist,
dass durch den Vergleich mit den jeweiligen Referenzbildern sicherheitskritische
Objekte von dem ein nicht sicherheitskritisches Objekt bildenden
Werkstück 2 unterschieden
werden können.
Demzufolge führt
das innerhalb der Schutzzone 7 liegende Werkstück 2 nicht zu
einem unnötigen
Abschalten der Abkantpresse 1 durch die Schutzeinrichtung.
Durch eine geeignete zeitabhängige
Dimensionierung der Schutzzonen 7 und/oder Warnzonen 8 kann
der Detektionsbereich an die sich verändernden Randbedingungen flexibel angepasst
werden.
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Ein derartiger Verfahrensablauf kann
beispielsweise folgende Verfahrensschritte umfassen:
Vor Inbetriebnahme
wird während
der Einlernphase ein kompletter Bearbeitungsprozess mit einem Werkstück 2 in
der Abkantpresse 1 durchgeführt.
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Zuerst legt die Bedienperson das
Werkstück 2 in
die Abkantpresse 1 ein, so dass dieses innerhalb der Abkantpresse 1 liegen
bleibt. Hierzu kann gegebenenfalls eine Haltevorrichtung verwendet
werden. Da in dieser Phase das Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 deaktiviert
sind, wird die Schutzzone 7 so dimensioniert, dass das
Bedienpersonal in den Bereich zwischen Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 greifen
darf. Insbesondere kann in diesem Fall die Schutzzone 7 auch überbrückt und
komplett deaktiviert werden.
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Danach entfernt die Bedienperson
ihre Hände
vom Werkstück 2 und
der Biegelinie zwischen Ober- 3 und Unterwerkzeug 4, so
dass ein vorgegebener Sicherheitsabstand überschritten wird. Während dieses
Bearbeitungsschrittes wird die Schutzzone 7 in der Auswerteeinheit
so dimensioniert, dass diese den Bereich des Ober- 3 und Unterwerkzeugs 4 bis zu
diesem Sicherheitsabstand umfasst.
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Mittels eines Fußschalters wird dann das Oberwerkzeug 3 gegen
das Unterwerkzeug 4 gesenkt, bis das Werkstück 2 ohne
Spiel zwischen Unter- und Oberwerkzeug 3 liegt. Somit kann
die Bedienperson ihre Hände
oder Finger nicht mehr zwischen das Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 einführen, so
dass dann von der Abkantpresse 1 keine Gefahr mehr für die Bedienperson
ausgeht.
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Die Bedienperson kann somit gefahrlos
das Werkstück 2 manuell
an der Abkantpresse 1 ausrichten. Sobald die Ausrichtung
erfolgt ist wird als erstes Referenzbild das in der Abkantpresse 1 ausgerichtete
Werkstück 2 mit
dem Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 aufgenommen und in der
Auswerteeinheit abgespeichert.
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Anschließend wird der Biegevorgang
ausgelöst,
wodurch das Werkstück 2 aufgebogen
wird. Das freie Ende des Werkstücks 2 wird
dabei bis zu einer Zwischenposition nach oben aufgebogen. Der Biegevorgang
wird nur so weit durchgeführt,
dass zwischen dem freien Ende des Werkstückes 2 und dem Oberwerkzeug 3 ein
hinreichend großer
Abstand verbleibt, so dass dort keine Gefahr von Verletzungen der
Bedienperson durch einen sogenannten Oberwangenklemmer besteht.
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In dieser Position wird ein zweites
Referenzbild aufgenommen und abgespeichert, wobei das Referenzbild
die Positionen des Oberwerkzeugs 3 und des Werkstückes 2 enthält.
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Während
dieser Vorgänge
besteht keine Gefahr von Verletzungen der Bedienperson, so dass
die Schutzzone 7 entsprechend klein gewählt werden kann.
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Schließlich wird der Biegevorgang
des Werkstückes 2 vollendet,
wobei dabei die Bedienperson ihre Hände aus dem Bereich des Werkstückes 2 entfernen
muss, da nun wieder die Gefahr von Verletzungen besteht. Vorteilhafterweise
wird in dieser Phase wieder eine größere Schutzzone 7 vorgegeben,
welche an den einzuhaltenden Sicherheitsabstand angepasst ist.
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Nach Abschluss dieses Einlernvorgangs wird
die Abkantpresse 1 in Betrieb genommen, wobei die Bearbeitung
des Werkstücks 2 in
derselben Bearbeitungsabfolge durchgeführt wird, die während des Einlernvorgangs
eingelernt wurde.
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Somit legt die Bedienperson zuerst
das Werkstück 2 zwischen
das Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 ein, die zu diesem Zeitpunkt
deaktiviert sind. Die Schutzzone 7 ist dabei so dimensioniert,
dass dieser Eingriff nicht zu einem Abschalten der Abkantpresse 1 führt.
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Im nächsten Bearbeitungsschritt
wird mittels des Fußschalters
das Oberwerkzeug 3 abgesenkt, bis das Werkstück 2 ohne
Spiel zwischen Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 liegt. In dieser
Phase ist die Schutzzotte 7 so dimensioniert, dass der
Eingriff in den Bereich der Biegelinie zu einem Abschalten der Abkantpresse 1 führt.
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Anschließend kann das Bedienpersonal ohne
Verletzungsgefahr das zwischen Ober- 3 und Unterwerkzeug 4 liegende
Werkstück 2 ausrichten, wobei
durch die aktuelle Ausbildung der Schutzzone 7 ein manueller
Zugriff auf das Werkstück 2 nicht
zum Abschalten der Abkantpresse 1 führt.
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Sobald das Werkstück 2 ausgerichtet
ist wird der Biegevorgang ausgelöst.
Die Freigabe des Biegevorgangs erfolgt dabei nur dann, wenn die
aktuellen in der Kamera 5 aufgenommenen Bilder mit dem Referenzbild,
welches das ausgerichtete Werkstück 2 enthält, übereinstimmen.
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Während
des anschließenden
Aufbiegens des Werkstückes 2 bis
zur Zwischenposition kann die Bedienperson das Werkstück 2 wieder
manuell führen.
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Das Erreichen der Zwischenposition
wird durch Vergleich der aktuellen Bilder der Kamera 5 mit dem
zweiten Referenzbild überprüft.
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Während
des Vollendens des Biegevorgangs aus der Zwischenposition heraus
führt ein
Eingriff der Bedienperson in den Bereich des Werkstückes 2 wieder
zu einem Abschalten der Abkantpresse 1.
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Zur Funktionsüberprüfung der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung
wird in vorgegebenen Zeitabständen
ein Selbsttest durchgeführt.
Vorteilhafterweise wird der Selbsttest periodisch und automatisch,
dass heißt
ohne externe Aktivierung, durchgeführt.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird sowohl ein statischer als auch ein dynamischer Selbsttest durchgeführt.
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Bei dem statischen Selbsttest wird
im wesentlichen abgeprüft,
ob bei den von der Kamera 5 generierten Bildern vorgegebene
Fixpunkte vorhanden sind. Bei einem Fehlen oder einer Veränderung derartiger
Fixpunkte wird eine Fehlermeldung generiert und das Arbeitsmittel
außer
Betrieb gesetzt.
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Bei diesem statischen Selbsttest
wird ausgenutzt, dass die Kamera 5 an der Halterung positionsgenau
bleibend ausgerichtet ist, so dass bestimmte Objekte, wie zum Beispiel
Teile des Arbeitsmittels oder andere Maschinen, Gebäude wände oder
dergleichen unverändert
innerhalb des von der Kamera 5 erfassten Erfassungsbereichs 6 angeordnet
sind. Während
eines Einlernvorgangs vor der Inbetriebnahme der Schutzeinrichtung
werden derartige Objekte als Fixpunkte eingelernt und in der Auswerteeinheit
abgespeichert.
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Mit diesem statischen Selbsttest
ist insbesondere die Funktionsfähigkeit
der optischen Komponenten einer Kamera 5 überprüfbar.
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Bei dem dynamischen Selbsttest wird
zu vorgegebenen Zeiten ein definiertes, vorzugsweise sicherheitskritisches
Testobjekt in den Bereich einer Schutzzone 7 eingebracht.
Wird dieses Testobjekt zu den vorgegebenen Zeiten nicht erkannt,
so wird das Arbeitsmittel nicht in Betrieb genommen oder, falls
es in Betrieb ist, außer
Betrieb gesetzt.
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Dieser dynamische Selbsttest wird
zweckmäßigerweise
jeweils vor der Inbetriebnahme der Schutzeinrichtung durchgeführt. Prinzipiell
ist der dynamische Selbsttest auch während des Betriebs der Schutzeinrichtung
durchführbar.
Jedoch muss dann gewährleistet
sein, dass anhand des Eingrifforts des Testobjekts oder dessen Ausbildung
dieses von den sicherheitskritischen Objekten, die während des
Betriebs der Schutzeinrichtung zu erfassen sind, unterscheidbar
ist. Dann erfolgt der Nachweis des Testobjekts unabhängig von
der Detektion der sicherheitskritischen Objekte und führt somit
zu keiner Beeinträchtigung
der Nachweissicherheit der Schutzeinrichtung.
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Die 4 und 5 zeigen Ausführungsbeispiele,
bei welchen das von der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung überwachte
Arbeitsmittel von einer Druckmaschine 9 gebildet ist.
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4 zeigt
eine Druckmaschine 9 mit einem Anleger 10 und
einem Ausleger. Der Anleger 10 bildet den Einzugsbereich,
in dem Papierbögen
von Papierstapeln 11 abgezogen werden und in die Druckvorrichtung
der Druckmaschine 9 eingezogen werden. Die einzelnen Papierstapel 11 werden
dabei auf Paletten über
einen ersten Kettenförderer 12 dem Anleger 10 zugeführt. Im
Bereich des Anlegers 10 werden die Papierstapel 11 auf
einer Rollenbahn 13 transportiert. Nach der Bedruckung
der Papierbögen werden
diese in Papierstapeln 11, die auf Paletten gestapelt sind,
im Auslegerbereich über
einen zweiten Kettenförderer 14 von
der Druckmaschine 9 abtransportiert. In den Bereichen der
Kettenförderer 12, 14 und
des Anlegers 10 besteht durch die Fahrbewegungen der Paletten
mit den Papierstapeln 11 eine Gefahr von Verletzungen für das Bedienpersonal.
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Bei bekannten Druckmaschinen 9 erfolgt
die Absicherung dieser Erfassungsbereiche 6 durch eine Umzäunung, die
den Zugriff des Bedienpersonals komplett verhindert. Dadurch wird
jedoch die Übersichtlichkeit
und Zugänglichkeit
der Druckmaschine 9 unnötig
stark eingeschränkt.
Insbesondere ist es nicht oder nur erschwert möglich, nicht sicherheitskritische
Objekte im Erfassungsbereich 6 zu positionieren.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Kamera 5 oberhalb
der Druckmaschine 9 so montiert, dass der von dieser erfasste
Erfassungsbereich 6 die Bereiche des Anlegers 10 und
der Kettenförderer 12, 14 umfasst.
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Die Funktionsweise der Überwachung
mittels der Kamera 5 erfolgt analog zu den Ausführungsbeispielen
gemäß den 1 – 3.
Insbesondere wird der Erfassungsbereich 6 wieder in geeigneter
Weise in Schutzzonen 7 und gegebenenfalls in Warnzonen 8 unterteilt,
innerhalb derer sicherheitskritische Objekte erfassbar sind.
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5 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Schutzeinrichtung an einer Druckmaschine 9. Die Druckmaschine 9 entspricht
dabei der Druckmaschine 9 gemäß 4. Im Unterschied zur Schutzeinrichtung
gemäß 4 weist die Schutzeinrichtung gemäß 5 zwei Kameras 5 auf.
Der von der ersten Ka mera 5 erfasste Erfassungsbereich 6 umfasst den
ersten Kettenförderer 12 für die Zufuhr
von Papierstapeln 11 zur Druckmaschine 9.
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Der von der zweiten Kamera 5 erfasste
Erfassungsbereich 6 umfasst den zweiten Kettenförderer 14 für den Abtransport
von Papierstapeln 11 von der Druckmaschine 9.
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Die von den Kameras 5 erfassten
Erfassungsbereiche 6 sind dabei so dimensioniert, dass deren
Breiten größer als
die Breiten der Kettenförderer 12, 14 sind.
Auf diese Weise können
sicherheitskritische Objekte bereits erfasst werden, bevor diese in
den Bereich der Kettenförderer 12, 14 eingedrungen
sind. Zur Orientierung des Bedienpersonals können die Grenzen der Schutzzonen 7 innerhalb
der Erfassungsbereiche 6 durch Linien auf dem Boden der Halle,
in der die Druckmaschine 9 angeordnet ist, markiert sein.
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Zweckmäßigerweise werden bei den Ausführungsbeispielen
gemäß den 4 und 5 vor Inbetriebnahme der Schutzeinrichtung
die auf den Paletten zu transportierenden Papierstapel 11 als
nicht sicherheitskritische Objekte in der Auswerteeinheit eingelernt
und abgespeichert.
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6 zeigt
einen Anleger 10 einer Druckmaschine 9, welcher
von einer Schutzeinrichtung mit einer Kamera 5 überwacht
wird. Die Ausbildung der Druckmaschine 9 entspricht der
Druckmaschine 9 gemäß den 4 und 5.
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Der Anleger 10 besteht im
wesentlichen aus einem Rahmen 15, innerhalb dessen ein
Papierstapel 11 angeordnet ist. Von der Oberseite des Papierstapels 11 wird
mittels eines Greifers 16 der Papiereinzug von Papierbögen in die
nicht dargestellte Druckvorrichtung der Druckmaschine 9 bewerkstelligt.
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Die Kamera 5 ist oberhalb
des Anlegers 10 angebracht, so dass der von der Kamera 5 erfasste Erfassungsbereich 6 die
Oberseite des Papierstapels 11 und den Greifer 16 umfasst.
Die Schutzzone 7 innerhalb des Erfassungsbereichs 6 wird
so dimensioniert, dass der Arbeitsbereich des Greifers 16,
der für das
Bedienpersonal gefahrbringende Bewegungen ausführt, vollständig erfasst wird.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Schutzeinrichtung, die zur Überwachung des Vorfelds eines
als Arbeitsroboters ausgebildeten Arbeitsmittels dient. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
ist der Arbeitsroboter von einem Schweißroboter 17 gebildet.
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Der Schweißroboter 17 befindet
sich in einer eingezäunten
Fertigungszelle 18 mit einer Einzäunung 19, die eine
Zugangsöffnung 20 aufweist. Über die
Zugangsöffnung 20 werden
Gegenstände
in die Fertigungszelle 18 eingebracht und aus dieser abtransportiert.
Zudem hat das Bedienpersonal über diese
Zugangsöffnung 20 Zugang
zu der Fertigungszelle 18. Der Bereich der Zugangsöffnung 20 bildet den
Erfassungsbereich 6, der mit der Kamera 5 der Schutzeinrichtung
erfasst wird.
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Der Erfassungsbereich 6,
der wiederum in geeigneter Weise in eine oder mehrere Schutzzonen 7 sowie
gegebenenfalls Warnzonen 8 unterteilt ist, befindet sich
in Abstand zum Arbeitsbereich des Schweißroboters 17. Dadurch
kann bei Eingriff eines sicherheitskritischen Objekts in eine Schutzzone 7 der
Schweißroboter 17 rechtzeitig
außer
Betrieb gesetzt werden, bevor das sicherheitskritische Objekt durch
die Schutzzone 7 zum Schweißroboter 17 gelangen
kann. Die sicherheitskritischen Objekte sind in diesem Fall von
Personen gebildet. Nicht sicherheitskritische Objekte, wie zum Beispiel
Werkstücke 2,
die in eine Schutzzone 7 eindringen können werden vorzugsweise vor
der Inbetriebnahme der Schutzeinrichtung eingelernt und in der Auswerteeinheit abgespeichert.
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- (1)
- Abkantpresse
- (2)
- Werkstück
- (3)
- Oberwerkzeug
- (4)
- Unterwerkzeug
- (5)
- Kamera
- (6)
- Erfassungsbereich
- (7)
- Schutzzone
- (8)
- Warnzone
- (9)
- Druckmaschine
- (10)
- Anleger
- (11)
- Papierstapel
- (12)
- Kettenförderer
- (13)
- Rollenbahn
- (14)
- Kettenförderer
- (15)
- Rahmen
- (16)
- Greifer
- (17)
- Schweißroboter
- (18)
- Fertigungszelle
- (19)
- Einzäunung
- (20)
- Zugangsöffnung