DE10000218A1 - Vorrichtung für manuelle Eingaben in einem Fahrzeug und Verfahren zur Verarbeitung von manuellen Eingaben in einem Fahrzeug - Google Patents
Vorrichtung für manuelle Eingaben in einem Fahrzeug und Verfahren zur Verarbeitung von manuellen Eingaben in einem FahrzeugInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung für manuelle Eingaben in einem Fahrzeug bzw. ein Verfahren zur Verarbeitung von manuellen Eingaben in einem Fahrzeug vorgeschlagen, die dazu dienen, haptische Eingaben einfacher und sicherer zu machen. In Abhängigkeit von Meßwerten von Beschleunigungs- bzw. Drehratensensoren werden Eingabesignale von einer haptischen Eingabevorrichtung (2) von einem Prozessor (1) korrigiert. Die korrigierten Eingabesignale führen dann zu Steuersignalen, um Aktoren (4) und eine Anzeige (5) zu steuern. Der Prozessor (1) vergleicht die Meßwerte der Beschleunigungs- und Drehratensensoren (3) mit vorgegebenen Schwellwerten, oder er berechnet anhand abgespeicherter Modelle mittels der Meßwerte die Korrekturwerte für die Eingabesignale.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung für manuelle
Eingaben in einem Fahrzeug bzw. von einem Verfahren zur
Verarbeitung von manuellen Eingaben in einem Fahrzeug nach
der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
Es ist bereits bekannt, durch manuelle Eingaben mittels
Eingabevorrichtung in einem Fahrzeug Geräte zu steuern,
wobei die manuellen Eingaben von einem Prozessor zunächst
verarbeitet werden, um dann die Geräte zu steuern. Bei
Tipptasten ist das Konzept der Entprellung bekannt, um
Fehleingaben zu vermeiden.
Da in einem Fahrzeug passive Sicherheitseinrichtungen wie
Airbag und Gurtstraffer bereits eingesetzt werden, sind
dafür Beschleunigungs- und Drehratensensoren vorhanden, um
diese Sicherheitseinrichtungen auszulösen, falls eine
Notfallsituation eintritt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung für manuelle Eingaben in
einem Fahrzeug bzw. das erfindungsgemäße Verfahren zur
Verarbeitung von manuellen Eingaben in einem Fahrzeug haben
demgegenüber den Vorteil, daß der Eingabevorgang erheblich
vereinfacht wird, da die Eingaben in Abhängigkeit von den
Sensorwerten der Beschleunigungs- bzw. Drehratensensoren
korrigiert werden und so Fehleingaben stark reduziert
werden. Dies vereinfacht erheblich die Bedienung von Geräten
in einem Fahrzeug, da der Benutzer nicht darauf achten muß,
selbst auftretende Kräfte zu kompensieren. Dies wird nun
vorteilhafterweise von dem Prozessor durchgeführt, da er
mittels der Sensorwerte die manuellen Eingaben korrigiert.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte
Verbesserungen der bzw. des in den unabhängigen
Patentansprüchen angegebenen Vorrichtung bzw. Verfahrens
möglich.
Besonders vorteilhaft ist, daß der Prozessor der
erfindungsgemäßen Vorrichtung die Meßwerte der Sensoren mit
Schwellwerten vergleicht und in Abhängigkeit, welche
Schwellwerte überschritten werden, Korrekturen der manuellen
Eingaben durchführt. Dadurch wird in einfacher Weise eine
Korrektur durchgeführt, wobei auf abgespeicherte Daten
zurückgegriffen wird.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist alternativ
vorgesehen, daß die Korrekturwerte anhand der Meßwerte der
Sensoren berechnet werden. Damit wird eine sehr genaue
Korrektur der Eingabewerte erreicht.
Die Eingabevorrichtung weist vorteilhafterweise mindestens
ein Bedienelement auf, das auf Druck- und/oder Dreh-
und/oder Führbewegungen reagiert. Damit werden einfache und
fein abstufbare Eingaben, um Geräte zu steuern, möglich.
Bedienelemente, die auf solche Bewegungen reagieren, werden
haptische Bedienelemente genannt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
für manuelle Eingaben in einem Fahrzeug. Fig. 2 zeigt das
erfindungsgemäße Verfahren zur Verarbeitung von manuellen
Eingaben in einem Fahrzeug und Fig. 3 zeigt die
erfindungsgemäße Vorrichtung für manuelle Eingaben in einem
Fahrzeug, wobei die Komponenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung über einen Bus verbunden sind.
Die Bedienung von haptischen Bedienelementen in einem
Fahrzeug leidet unter Kräften, die durch die Bewegung des
Fahrzeugs hervorgerufen werden. Ein Benutzer ist daher
gezwungen, selbst diese Kräfte zu kompensieren, um korrekte
manuelle Eingaben durchzuführen, so daß die
Eingabevorrichtung korrekte Eingabesignale generiert. Eine
Bedienung ist daher schwierig und fehleranfällig. Haptische
Bedienelemente sind jedoch notwendig, um fein abgestufte
Eingaben durchzuführen. Mittels Spracheingabe ist dies nur
schwer oder gar nicht möglich.
Erfindungsgemäß werden daher die Kräfte in einem Fahrzeug
mittels Sensoren gemessen, um dann die Eingabesignale von
einer Eingabevorrichtung entsprechend der gemessenen Kräfte
zu korrigieren.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung für manuelle
Eingaben in einem Fahrzeug dargestellt. Ein Prozessor 1 ist
über einen ersten Dateneingang mit einer Eingabevorrichtung
2 verbunden. Über einen zweiten Dateneingang ist an den
Prozessor 1 eine Sensorengruppe 3 angeschlossen. Über einen
ersten Datenausgang des Prozessors 1 sind Aktoren 4
angeschlossen. Über einen zweiten Datenausgang des
Prozessors 1 ist eine Anzeige 5 angeschlossen.
Die Eingabevorrichtung 2 weist angeschlossene Elektronik
auf, die manuelle Eingaben in elektrische Signale umwandelt
und digitalisiert. Die digitalisierten Signale werden dann
an den Prozessor 1 übertragen. Als Eingabevorrichtung 2 ist
hier eine Tastatur vorhanden. Alternativ können auch andere
haptische Bedienelemente anstatt der Tastatur oder
gleichzeitig verwendet werden. Dazu zählen Bedienelemente,
die haptische Bedienelemente sind, d. h. die reagieren auf
Druck- und/oder Dreh- und oder Führbewegungen. Dazu gehören
Tipptasten, Tastenwippen, Drehgeber, Druckdrehgeber,
Joysticks und eine Computermaus.
Auch die Sensorengruppe 3 weist eine angeschlossene
Elektronik auf, die die Sensorsignale verstärkt und
digitalisiert, so daß dann digitalisierte Sensorsignale zum
Prozessor 1 übertragen werden. Die Sensorengruppe 3 weist
Beschleunigungssensoren und/oder Drehratensensoren auf.
Beschleunigungssensoren weisen üblicherweise ein Feder-
Masse-System auf, wobei dann eine Kapazitätsänderung
elektrisch gemessen wird und diese Kapazitätsänderung die
Beschleunigung repräsentiert. Bei einem Drehratensensor wird
eine Winkelbeschleunigung gemessen, wobei auch hier
Beschleunigungssensoren verwendet werden. Die Sensorengruppe
3 liegt entweder bereits für Messungen für andere
Einrichtungen wie Airbag oder Gurtstraffer vor, oder die
Sensorgruppe 3 wird für die erfindungsgemäße Vorrichtung
hinzugefügt.
Der Prozessor 1 vergleicht die digitalisierten Meßwerte der
Sensorengruppe 3 mit abgespeicherten Schwellwerten. In
Abhängigkeit, welche Schwellwerte übertroffen wurden,
korrigiert der Prozessor 1 die digitalisierten
Eingabesignale der Eingabevorrichtung 2. Es liegen damit im
voraus abgespeicherte Korrekturwerte vor, die auch auf
Messungen beruhen. Die Schwellwerte sind vorgegeben,
abgespeichert und basieren auf Tests und/oder auf
Berechnungen. Wird selbst der niedrigste Schwellwert nicht
übertroffen, wird keine Korrektur der Eingabesignale, die
von der Eingabevorrichtung 2 zu dem Prozessor 1 übertragen
werden, vorgenommen.
Alternativ kann aus den digitalisierten Meßwerten eine
Korrektur berechnet werden, wobei je nach Ausführung der
Eingabevorrichtung Modelle abgespeichert sind, die der
Prozessor 1 benutzt, um Korrekturwerte für die
digitalisierten Eingabesignale zu berechnen. Solche Modelle
beschreiben ein mechanisches Hand-Bedienelement-Modell,
wobei entsprechend der erfaßten Sensorwerte und der
erzeugten Eingabesignale die ursprünglich beabsichtigte
Bedienung bezüglich Richtung und Krafteinsatz geschätzt
wird. Die korrigierten Eingabesignale werden dann von dem
Prozessor 1 ausgewertet, um die Aktoren 4 entsprechend
dieser Eingabesignale zu steuern und/oder auf einer Anzeige
5 Informationen gemäß der Eingabesignale darzustellen.
Der Prozessor 1 weist Speicher auf, um die Schwellwerte,
Korrekturwerte und Modelle abzuspeichern. Dieser Speicher
wird auch als Zwischenspeicher verwendet.
Die Aktoren 4 umfassen Stellglieder, die Bremse,
Kopfstützen, Fensterheber, Spiegel, Scheibenwischer,
Navigationsgerät, Autoradio, Mobiltelefon und Computer. Bei
all diesen Geräten sind haptische Eingaben notwendig, um
entsprechende Einstellungen vorzunehmen. Insbesondere bei
einem Computer sind besonders feinfühlige Eingaben
vorzunehmen, um beispielsweise bei einer graphischen
Benutzeroberfläche eine Auswahl zu treffen oder eine
Funktion auszuführen.
Die Aktoren 4 weisen Elektronik auf, die die Steuersignale,
die von dem Prozessor 1 kommen auswerten und in
entsprechende Aktionen umsetzen. Bei der Anzeige 5 handelt
es sich hier um einen Monitor, der auch für ein
Navigationsgerät verwendet wird. Weitere Anzeigetechnologien
sind hier verwendbar, wie z. B. ein Netzhautprojektor, ein
stereoskopischer Bildschirm oder ein sogenannter Headup-
Display, wobei die Windschutzscheibe dabei als
Projektionsfläche verwendet wird. Bei einigen zu steuernden
Geräten ist zusätzlich eine Sprachsteuerung möglich, jedoch
sind Feineinstellungen durch ein haptisches Bedienelement
einfacher und schneller zu realisieren.
In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt.
In Verfahrensschritt 6 werden haptische Eingaben in
elektrische Eingabesignale umgewandelt. In Verfahrensschritt
7 werden Beschleunigungs- und Drehratenmeßsensoren ihre
Meßwerte abgeben, um dann in Verfahrensschritt 8 mittels
dieser Meßwerte eine Korrektur der Eingabesignale, wie oben
dargestellt, vornehmen zu können. In Verfahrensschritt 9
werden dann mittels der korrigierten Eingabesignale zu
steuernde Geräte gesteuert.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
dargestellt, wobei die einzelnen Komponenten der
erfindungsgemäßen Vorrichtung über einen Bus 15 verbunden
sind. Alle an den Bus 15 angeschlossenen Komponenten weisen
einen Buscontroller auf, der das Lesen und Schreiben auf den
Bus 15 ermöglicht. Über Datenein-/-ausgänge sind ein
Prozessor 10, eine Eingabevorrichtung 11, eine
Sensorengruppe 12, Aktoren 13 und eine Anzeige 14
angeschlossen. Die Funktionsweise und das Zusammenspiel der
einzelnen Komponenten ist dasselbe wie für die Komponenten,
die in Fig. 1 beschrieben wurden. Hier wird ein
elektrisches Leitungssystem als Bus 15 verwendet. Alternativ
sind jedoch ein optischer Bus und auch ein Funkbus möglich.
Claims (8)
1. Vorrichtung für manuelle Eingaben in einem Fahrzeug,
wobei die Vorrichtung wenigstens eine Eingabevorrichtung (2,
11) aufweist, wobei die Eingabevorrichtung (2, 11) mit einem
Prozessor (1, 10) mit Beschleunigungs- und/oder
Drehratensensoren (3, 12) und mit wenigstens einem mittels
der manuellen Eingaben zu steuerndem Gerät (4, 5, 13, 14)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozessor (1,
10) so ausgebildet ist, daß er Signale von der wenigstens
einen Eingabevorrichtung (2, 11) in Abhängigkeit von
Meßwerten der Beschleunigungs- und/oder Drehratensensoren
(3, 12) korrigiert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prozessor (1, 10) so ausgebildet ist, daß er die
Meßwerte mit vorgegebenen Schwellwerten vergleicht und in
Abhängigkeit, welcher Schwellwert überschritten wird, die
Signale von der Eingabevorrichtung (2, 11) korrigiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prozessor (1, 10) so ausgebildet ist, daß er mittels der
Meßwerte Korrekturwerte für die Signale von der
Eingabevorrichtung (2, 11) berechnet und dann mittels der
Korrekturwerte die Signale korrigiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingabevorrichtung (2, 11)
Bedienelemente aufweist, die auf Druck- und/oder Dreh-
und/oder Führbewegungen reagieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung einen Bus (15) zur Verbindung der
Komponenten aufweist.
6. Verfahren zur Verarbeitung von manuellen Eingaben in
einem Fahrzeug, wobei die manuellen Eingaben von einer
Eingabevorrichtung (2, 11) aufgenommen und in Signale
umgewandelt werden, wobei die Signale von einem Prozessor
(1, 10) verarbeitet werden, wobei wenigstens ein mittels der
manuellen Eingaben zu steuerndes Gerät (4, 5, 13, 14) von
dem Prozessor (1, 10) in Abhängigkeit von den Signalen der
Eingabevorrichtung (2, 11) gesteuert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signale in Abhängigkeit von
Meßwerten von Beschleunigungs- und/oder Drehratensensoren
(3, 12) durch den Prozessor (1, 10) korrigiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßwerte von dem Prozessor (1, 10) mit Schwellwerten
verglichen werden und in Abhängigkeit, welcher Schwellwert
von den Meßwerten überschritten wird, die Signale von der
Eingabevorrichtung (2, 11) korrigiert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels der Meßwerte von dem Prozessor (1, 10)
Korrekturwerte für die Signale von der Eingabevorrichtung
(2, 11) berechnet und dann die Signale mit den
Korrekturwerten korrigiert werden.
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