DE10000098A1 - Satellitengestütztes Kommunikationssystem mit Rückkanalführung über den D-Kanal eines ISDN-Anschlusses - Google Patents
Satellitengestütztes Kommunikationssystem mit Rückkanalführung über den D-Kanal eines ISDN-AnschlussesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein satellitengestützes Kommunikationssystem für den Austausch von Informationen zwischen zwei Datenverarbeitungsanlagen, wobei die zweite Datenverarbeitungsanlage ausschließlich über eine Satellitenübertragungsstrecke Daten an die ersten Datenverarbeitungsanlage überträgt, wobei zum Übertragen von Daten von der ersten zur zweiten Datenverarbeitungsanlage der D-Kanal eines ISDN-Anschlusses dient.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Satellitengestütztes Kommunikations
system für den Austausch von Informationen zwischen zwei Daten
verarbeitungsanlagen, wobei die zweite Datenverarbeitungsanlage
ausschließlich über eine Satellitenübertragungsstrecke Daten an die erste
Datenverarbeitungsanlage überträgt.
Im heutigen Informationszeitalter werden vermehrt große Datenmengen von
einem Ort zum anderen gesendet. Das immer größer werdende
Datenaufkommen erfordert Übertragungsstrecken mit hohen Übertragungs
kapazitäten. Dies zeigt sich insbesondere bei der Nutzung des Internets oder
von Online-Diensten, wie zum Beispiel "T-Online". Im terrestrischen Bereich,
das heißt bei der Übertragung über z. B. festverlegte Datenleitungen, sind die
Übertragungsgeschwindigkeiten durch den installierten Dienst begrenzt. So
kann im analogen Bereich mittels eines Modems eine maximale Übertragungs
kapazität von 56 kbit/s erzielt werden. Sofern ein ISDN-Anschluß vorhanden
ist, können bereits 64 kbit/s, bei Kanalbündelung sogar 128 kbit/s übertragen
werden. Eine erhebliche Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeit wird
durch das xDSL-Verfahren, welches zum Zeitpunkt der Patentanmeldung
eingeführt wird, erzielt. Mittels des xDSL-Verfahrens lassen sich Übertragungs
raten von 768 kbit/s erzeugen, welches damit 12mal so schnell wie eine ISDN-
Übertragung ist. Das xDSL-Verfahren läßt sich jedoch nur dort einsetzen, wo
bereits die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, das heißt die benötigten
terrestrischen Leitungswege verlegt sind.
Eine alternative Zugangsvariante zum Internet bzw. zu einem Online-Dienst
stellt das satellitengestützte Zugangsnetz dar. Durch die hohen
Übertragungsraten via Satellit lassen sich dabei mittel- und breitbandige
Zugänge realisieren. Das Grundprinzip eines satellitengestützten
Zugangsnetzes ergibt sich aus der Fig. 1. Ein Internet-Nutzer 2 wählt sich über
sein Modem 8 über seinen Festnetzanschluß G bei dem Provider 4 über
dessen Einwahlknoten 1 ein. Der PoP (Einwählknoten) des Internet-Service
Providers verfügt über zahlreiche Einwählleitungen, welche mit dem Modem 9
und der Verbindung H zum Einwählknotenrechner 1 symbolisch dargestellt
sind. Über den Backbone A des Internet-Service Providers gelangen die
Anfragen vom Benutzer 2 zum Server 4 des Internet-Providers. Über die
Schnittstelle IN zum Internet 3 werden die vom Benutzer 2 angeforderten Daten
vom Server über dessen Verbindung B zu einer Satellitensendeanlage 5 (Hub
Satelliten-Uplink) übertragen. Die Satellitenanlage 5 sendet die angeforderten
Daten zu einem in einer geostationären Bahn stationierten Satelliten 6, von wo
aus die Daten zur Satellitenempfangsanlage 7 des Benutzers gesendet
werden. Die Satellitenempfangsanlage 7 überträgt über eine Schnittstelle E die
angeforderten Daten in den Computer des Benutzers 2. Die Datenübertragung
erfolgt bei herkömmlichen Systemen mit relativ niedrigen Übertragungsraten
auf dem Down-Link-Pfad (vom Benutzer zum Provider) und mit sehr hohen
Übertragungsraten auf dem Up-Link-Pfad (vom Service Provider zum Benutzer
über Satellit). Der Vorteil der vorbeschriebenen satellitengestützten Lösung
liegt in der flächendeckenden Verfügbarkeit.
Das gattungsgemäße satellitengestütze Kommunikationssystem bezieht sich
nicht nur auf Netzwerke, bei denen Benutzer bzw. Datenübertragungspartner
sich bei Internet-Providern einwählen. Ganz genauso kann das
gattungsgemäße satellitengestütze Kommunikationssystem für die
Kommunikation mit Unternehmensnetzwerken dienen, bei denen sich zum
Beispiel Mitarbeiter oder Kunden in das betriebsinterne Netzwerk von außen
einwählen können, um insbesondere größere Datenmengen aus diesem
Netzwerk oder zum Beispiel von einem Datenserver herunterzuladen.
Nachteilig an der vorbeschriebenen satellitengestützten Lösung ist jedoch das
Fehlen eines preisgünstigen Rückkanals über Satellit. Aus diesem Grund
werden bei den derzeit verfügbaren Systemen zur (interaktiven) Verteilung von
Internet-Inhalten die erforderlichen Rückkanäle in der Regel über terrestrische
Telefonverbindungen (Modem- oder ISDN-Wählverbindung) geführt. Zur
interaktiven Nutzung des Internets muß wie vorbeschrieben daher stets neben
der Satellitenverbindung eine terrestrische Einwählverbindung aufgebaut
werden. Dies hat für den Nutzer stets den Nachteil, daß neben den Kosten für
die Satellitenverbindung zusätzlich die Kosten für eine Einwählverbindung
anfallen, die in der Regel zeitabhängig tarifiert werden. Aufgrund der stark
asymmetrischen Verkehrscharakteristik bei der Nutzung des Internets, das
heißt es werden stets mehr Daten vom Internet zum Benutzer übertragen als
vom Benutzer zum Internetprovider, wird die Übertragungsstrecke vom
Benutzer zum Einwählknoten des Internet-Providers sehr wenig bei
satellitengestützten Übertragungssystemen beansprucht.
Aus der Fachzeitschrift "Funkschau", Heft 18/99, Seite 20 ff., ist ein
Kommunikationssystem bekannt, bei dem über den ISDN-D-Kanal eine
permanente Internet-Verbindung aufrechterhalten wird und ein größerer
Bandbreitenbedarf durch Zuschalten von einem oder zwei Basiskanälen
gedeckt wird. Nachteilig ist bei diesem System, daß maximal die Bandbreite
des ISDN-Anschlusses zur Übertragung von Daten zur Verfügung steht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kommunikationssystem
bereitzustellen, das Nachteile des vorbeschriebenen Stands der Technik
vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein satellitengestütztes
Kommunikationssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das
erfindungsgemäße System vereint die Vorteile des Standes der Technik, wobei
einerseits der kostengünstige Zugang z. B. zu einem Internet-Provider über den
ISDN-D-Kanal und zum anderen die große Bandbreite der
Satellitenübertragung vom Internet zum Internet-Nutzer genutzt wird. Über den
D-Kanal als Übertragungsmedium erfolgt der Datenverkehr direkt zum PoP des
Internet-Providers. Der D-Kanal wird i. d. R. nicht zeitabhängig tarifiert, sondern,
abhängig von der Tarifpolitik des Telekommunikationsanbieters, entweder mit
einem monatlichen Pauschalbetrag oder aber volumenabhängig berechnet.
Der D-Kanal dient dabei als Zugang zu einem paketvermittelten (x.25/x.31)
Datennetz. Über dieses paketvermittelte Datennetz erfolgt die Übertragung
zum nächstgelegenen PoP des Internet-Providers.
Vorteilhaft läßt sich durch die Nutzung des D-Kanals bzw. des D-Kanals als
Zugang zu einem paketvermittelten Datennetz eine "always online"
Charakteristik erzielen. D. h. der Nutzer kann eine "virtuelle" permanente
Online-Verbindung aufrechterhalten, da typischerweise nicht zeit- sondern
volumenabhängig abgerechnet wird. Ein Einwählen bzw. Abwählen der
Verbindung ist somit nicht mehr erforderlich. Damit läßt sich eine erhebliche
Komfortsteigerung für den Nutzer erzielen. Desweiteren lassen sich - abhängig
vom Nutzungsverhalten des Nutzers - Kosteneinsparungen erzielen, da die
zeitabhängig tarifierte Einwählverbindung nicht mehr benötigt wird.
Für das asymmetrische Übertragungsverhalten vom Nutzer zum Internet-
Provider ist in der Regel ein D-Kanal ausreichend, um die Daten vom Nutzer
zum Internet-Provider oder zu einem Intranet in einer akzeptablen Zeit zu
senden. Sollen jedoch vom Nutzer zum Internet-Provider oder zu einem
anderen Datennetz, wie z. B. einem Intranet, große Datenmengen (e-mails mit
angehängten Dateien) übertragen werden, so reicht der D-Kanal zu
Übertragung der Daten nicht mehr aus. In diesem Fall werden vom System
vorteilhaft ein oder zwei ISDN-Basiskanäle (B-Kanäle) zugeschaltet, die,
sobald keine hohen Übertragungsraten mehr erforderlich sind, wieder
abgeschaltet werden.
In einer weiteren Ausgestaltung des Systems kann, sofern verfügbar, eine
beliebig geartete Übertragungsstrecke zusätzlich zum D-Kanal zugeschaltet
werden. Dies kann z. B. eine Satellitenübertragungsstrecke sein, bei der Daten
vom Nutzer hin zu einem Satelliten und von dort zum Internet oder einem
anderen Datennetz gelangen.
In einer weiteren Ausgestaltung des Systems, wird die Satellitenübertragungs
strecke nur dann zum Übertragen von Daten hin zum Nutzer genutzt, wenn die
Übertragungskapazität der terrestrischen Anbindung des Nutzers nicht mehr
ausreichend ist.
Das Zuschalten und Abschalten von zusätzlichen Kanälen und Übertragungs
strecken bei erkanntem Bedarf einer Mindest-Übertragungskapazität kann fest
vorgegeben werden oder aber auch manuell erfolgen.
Ein mögliches Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems wird
anhand der Fig. 2 näher erläutert. Die Fig. 2 entspricht im wesentlichen der
Fig. 1. Das erfindungsgemäße System unterscheidet sich zu dem in der Fig.
1 abgebildeten System dadurch, daß für die Übertragung der Daten vom
Nutzer 2 hin zum Einwählknoten 1 nicht eine Analog-Verbindung oder eine
ISDN-Verbindung mittels ISDN-B-Kanälen zum Einsatz kommt, sondern die
Daten generell über den ISDN-D-Kanal H übertragen werden. Erst bei Bedarf
einer größeren Übertragungsbandbreite werden die ISDN-B-Kanäle zur
Datenübertragung zugeschaltet. Sofern der Bedarf einen oder mehrere
vorgebbare(n) Grenzewert(e) wieder unterschreitet, wird sukzessiv ein ISDN-B-
Kanal nach dem anderen wieder abgeschaltet.
Claims (6)
1. Satellitengestütztes Kommunikationssystem für den Austausch von
Informationen zwischen zwei Datenverarbeitungsanlagen (1, 2), wobei die
zweite Datenverarbeitungsanlage (1) ausschließlich über eine
Satellitenübertragungsstrecke Daten an die erste Datenverarbeitungsanlage
(2), insbesondere die eines Nutzers überträgt, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Übertragen von Daten von der ersten zur zweiten
Datenverarbeitungsanlage der D-Kanal (H) eines ISDN-Anschlusses dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das System
bei Bedarf einer größeren Übertragungskapazität, insbesondere zur
Übertragung von großen Datenmengen mindestens einen weiteren D-Kanal
und/oder mindestens einen Basiskanal (B-Kanal) zusätzlich zum ersten D-
Kanal zuschaltet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuschaltung vom Endbenutzer des Systems steuerbar und/oder vorgebbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
System die maximale Übertragungsdauer für das Übertragen von
bestimmten Größen von Datenmengen vorgebbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
System aufgrund des Datenaufkommens erkennt, welche
Übertragungskapazität zur Übertragung des Datenaufkommens erforderlich
ist und automatisch D- und/oder B-Kanäle zu- bzw. abschaltet.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbindungsaufbau zur ersten
Datenverarbeitungsanlage (2) oder über zwischengeschaltete weitere
Datenverarbeitungsanlagen oder Kommunikationseinrichtungen mittels
eines D-Kanals (H) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000100098 DE10000098A1 (de) | 2000-01-04 | 2000-01-04 | Satellitengestütztes Kommunikationssystem mit Rückkanalführung über den D-Kanal eines ISDN-Anschlusses |
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DE2000100098 DE10000098A1 (de) | 2000-01-04 | 2000-01-04 | Satellitengestütztes Kommunikationssystem mit Rückkanalführung über den D-Kanal eines ISDN-Anschlusses |
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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