CH713017B1

CH713017B1 - Dental splint consisting of a composite layer.

Info

Publication number: CH713017B1
Application number: CH01342/16A
Authority: CH
Inventors: Schmid Marco
Original assignee: Coobx Ag
Priority date: 2016-10-07
Filing date: 2016-10-07
Publication date: 2021-06-15
Also published as: WO2018064782A1; CH713017A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Dentalschiene bestehend aus einem Lagenverbund umfasbeim Gebrauch send wenigstens eine erste Lage mit einer ersten Härte, welche erste Lage den beim Gebrauch Zähnen eines Benutzers zugewandt ist und wenigstens eine zweite Lage, welche eine zweite Härte aufweist, welche grösser als die erste Härte ist und mit der ersten Lage verbunden ist. Die erste Lage ist schichtweise mit einer additiven Fertigungsvorrichtung aufgebaut und die zweite Lage ist durch schichtweise Applikation auf die erste Lage mit dieser vernetzt oder durch einen Formschluss mechanisch mit der ersten Lage verbunden.The invention relates to a dental splint consisting of a composite layer comprising at least one first layer with a first hardness during use, which first layer faces the user's teeth during use and at least one second layer which has a second hardness that is greater than the first hardness and is connected to the first layer. The first layer is built up in layers with an additive manufacturing device and the second layer is cross-linked to the first layer by layer-by-layer application or mechanically connected to the first layer by a form fit.

Description

Gebiet der ErfindungField of invention

[0001] Die Erfindung betrifft eine Dentalschiene bestehend aus einem Lagenverbund gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Dentalschiene gemäss Anspruch 13. The invention relates to a dental splint consisting of a composite layer according to the preamble of claim 1 and a method for producing a dental splint according to claim 13.

Stand der TechnikState of the art

[0002] Dentalschienen sind als Gebisseinlagen für die verschiedensten Verwendungszwecke in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Sie werden in der Kieferorthopädie als Aufbeissschienen, Dehnplatten, Positionier- und Korrekturschienen usw. zur Korrektur geringfügiger Zahnfehlstellungen oder als sonstige aus der Mundhöhle herausnehmbare Behandlungsapparate eingesetzt. Dentalschienen können auch die Verlegung der Atemwege beim Schlafen verhindern und werden als interorale Protrusionsgeräte zum Verhindern des Schnarchens verwendet. Dentalschienen sind ebenfalls als Mundschutz bei sportlichen Betätigungen bekannt. Dental splints are known as denture inserts for a wide variety of purposes in different configurations. They are used in orthodontics as bite splints, expansion plates, positioning and correction splints, etc. to correct minor tooth misalignments or as other treatment devices that can be removed from the oral cavity. Dental splints can also prevent airway obstruction while sleeping and are used as interoral protrusion devices to prevent snoring. Dental splints are also known as mouth guards during sporting activities.

[0003] Zur Herstellung von mehrschichtigen Dentalschienen sind Tiefziehverfahren allgemein bekannt. Dabei werden mehrlagige Tiefziehfolien, bestehend aus thermoplastischen Elastomeren, erwärmt. Die erwärmten Tiefziehfolien werden in einem Tiefziehgerät über ein Hartmodell eines Gebisses tiefgezogen, ausgehärtet und anschliessend in Handarbeit nachbearbeitet. Das Tiefziehen hat den Nachteil, dass sich die Folie nicht vollständig an Ecken und Vertiefungen des Hartmodells anlegen kann. So kommt es zwangsläufig zu Ungenauigkeiten des Negativabdrucks der Zähne an der Dentalschiene, welche auf dem Konzept des Tiefziehens beruhen. Zur Herstellung des Hartmodells muss zuerst ein Abdruck des Kiefers und/oder der Mundhöhle genommen werden. Der Abdruck wird mit einer aushärtbaren Gussmasse, beispielsweise Gips, ausgegossen. Deep-drawing processes are generally known for the production of multilayer dental splints. Multi-layer deep-drawing films, consisting of thermoplastic elastomers, are heated. The heated deep-drawing foils are deep-drawn in a deep-drawing device over a hard model of a set of teeth, cured and then reworked by hand. Deep-drawing has the disadvantage that the film cannot fully lie against corners and depressions of the hard model. This inevitably leads to inaccuracies in the negative impression of the teeth on the dental splint, which are based on the concept of deep drawing. To produce the hard model, an impression of the jaw and / or the oral cavity must first be taken. The impression is filled with a hardenable casting compound, for example plaster of paris.

[0004] Die Herstellung einer Dentalschiene gemäss dem Stand der Technik ist sehr aufwendig und arbeitsintensiv und bedarf komplexer Werkzeuge und Tiefziehgeräte. The production of a dental splint according to the prior art is very complex and labor-intensive and requires complex tools and deep-drawing devices.

Aufgabe der ErfindungObject of the invention

[0005] Aus den Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik resultiert die die vorliegende Erfindung initiierende Aufgabe eine Dentalschiene bestehend aus einem Schichtverbund vorzuschlagen, welche sich einfacher herstellen lässt ohne dass aufwendige besondere Formen und intensive Handarbeit notwendig wären. Noch ein Ziel der Erfindung ist es, dass die Herstellung einer Dentalschiene mit einem hohen Automatisierungsgrad erfolgt und die Präzision und Genauigkeit der Gebissabbildung verbessert wird. The disadvantages of the described prior art result in the task initiating the present invention to propose a dental splint consisting of a layer composite which can be produced more easily without complex special shapes and intensive manual work being necessary. Another aim of the invention is that the production of a dental splint is carried out with a high degree of automation and the precision and accuracy of the dentition imaging is improved.

Beschreibungdescription

[0006] Eine Dentalschiene gemäss dem Stand der Technik besteht aus einem Lagenverbund umfassend wenigstens eine erste Lage mit einer ersten Härte, welche erste Lage den Zähnen eines Benutzers zugewandt ist und wenigstens eine zweite Lage, welche eine zweite Härte aufweist, welche grösser als die erste Härte ist und mit der ersten Lage verbunden ist. A dental splint according to the prior art consists of a composite layer comprising at least one first layer with a first hardness, which first layer faces the teeth of a user, and at least one second layer, which has a second hardness that is greater than the first Hardness and is associated with the first layer.

[0007] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt bei einer Dentalschiene gemäss dem Stand der Technik dadurch, dass die erste Lage schichtweise mit einer additiven Fertigungsvorrichtung aufgebaut ist und dass die zweite Lage durch schichtweise Applikation auf die erste Lage mit dieser vernetzbar ist oder durch einen Formschluss mechanisch mit der ersten Lage verbunden ist. Die Dentalschiene gemäss der Erfindung hat den Vorteil, dass die erste Lage durch die Herstellung mit einer additiven Fertigungsvorrichtung, insbesondere mit einem 3D-Drucker, hergestellt ist. Die Herstellung der ersten Lage in dünnen Schichten im µm Bereich, ermöglicht es, dass ein Negativabdruck der Zähne mit höchster Genauigkeit herstellbar ist. Beim Tiefziehen von Folien auf ein Hartmodell könne die hohen Genauigkeiten, welche bei einer additiven Fertigung erreicht werden, nicht erzielt werden. Dies liegt daran, dass sich die Tiefziehfolie an Ecken und Kanten des Hartmodells nicht komplett anschmiegen kann. Ferner kann bei der erfindungsgemässen Dentalschiene auf eine aufwendige und für den Benutzer der Dentalschiene unangenehme Abdrucknahme verzichtet werden. Vielmehr lässt sich als Vorlage zur Herstellung der ersten Lage ein 3D Foto von den Zähnen und der Mundhöhle des Benutzers erstellen. The solution to the problem is achieved with a dental splint according to the prior art in that the first layer is built up in layers with an additive manufacturing device and that the second layer can be crosslinked by applying it in layers to the first layer or by means of a form fit is mechanically connected to the first layer. The dental splint according to the invention has the advantage that the first layer is produced by manufacturing with an additive manufacturing device, in particular with a 3D printer. The production of the first layer in thin layers in the µm range enables a negative impression of the teeth to be produced with the greatest possible accuracy. When deep-drawing foils on a hard model, the high levels of accuracy that can be achieved with additive manufacturing cannot be achieved. This is due to the fact that the deep-drawing film cannot cling completely to the corners and edges of the hard model. Furthermore, in the case of the dental splint according to the invention, it is possible to dispense with an expensive and unpleasant impression taking for the user of the dental splint. Rather, a 3D photo of the user's teeth and oral cavity can be created as a template for producing the first layer.

[0008] Die zweite Lage besitzt weniger grosse Anforderungen an die Formgenauigkeit wie die erste Lage. In einer ersten Option wird die zweite Lage in mehreren Schichten auf die erste Lage nach deren Herstellung appliziert bzw. aufgebracht. Es werden so viele Schichten aufgebracht, bis die gewünschte Dicke der zweiten Lage erreicht ist. Voraussetzung für Funktion der Applikation ist, dass die verwendeten Kunststoffe der ersten und zweiten Lage miteinander vernetzbar sind, bevorzugt bei Bestrahlung mit UV-Licht oder durch Vulkanisieren. Die Oberfläche der zweiten Lage kann nach Aushärtung der Verbindung bei Bedarf noch nachgearbeitet werden. The second layer has fewer demands on the dimensional accuracy than the first layer. In a first option, the second layer is applied or applied in several layers to the first layer after it has been produced. So many layers are applied until the desired thickness of the second layer is reached. The prerequisite for the function of the application is that the plastics used in the first and second layers can be crosslinked with one another, preferably when irradiated with UV light or by vulcanization. The surface of the second layer can be reworked if necessary after the connection has hardened.

[0009] Falls sich die Materialien der ersten und zweiten Lage nicht miteinander vernetzen lassen, so kann die zweite Lage durch einen Formschluss mit der ersten Lage verbunden sein. Diese Verbindungsform hat den Vorteil, dass sich nahezu alle Materialien unabhängig von ihrer chemischen Beschaffenheit verbinden lassen. If the materials of the first and second layer cannot be crosslinked with one another, the second layer can be connected to the first layer by a form fit. This type of connection has the advantage that almost all materials can be connected regardless of their chemical composition.

[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Lage bei einer Verbindung unter Formschluss mit der ersten Lage durch Abfräsen eines Grundkörpers oder mit einer additiven Fertigungsvorrichtung hergestellt. Dadurch lassen sich die erste und die zweite Lage zuverlässig verbinden, wenn deren Kunststoffe nicht miteinander vernetzbar sind. Anstatt den Grundkörper maschinell durch Abfräsen in die gewünschte Form zu bringen, lässt er sich auch manuell, beispielsweise durch Feilen und Schleifen, bearbeiten. In a particularly preferred embodiment of the invention, the second layer is produced in a form-fitting connection with the first layer by milling off a base body or with an additive manufacturing device. As a result, the first and second layers can be reliably connected if their plastics cannot be crosslinked with one another. Instead of using a machine to mill the body into the desired shape, it can also be machined manually, for example by filing and grinding.

[0011] Damit zwischen die beiden Lagen beim Gebrauch der Dentalschiene keine unerwünschten Stoffe, wie Ablagerungen und Verunreinigungen eindringen können, ist bevorzugt zwischen der ersten und der zweiten Schicht ein Dichtstoff vorgesehen. Denkbar sind als Dichtstoff elastische Werkstoffe, welche beim Zusammenfügen der ersten und zweiten Lage geringfügig komprimiert werden, um eine ausreichende Abdichtung zwischen den beiden Lagen zu erzielen. So that no undesirable substances, such as deposits and impurities, can penetrate between the two layers when the dental splint is in use, a sealant is preferably provided between the first and the second layer. A conceivable sealant is elastic materials which are slightly compressed when the first and second layers are joined in order to achieve a sufficient seal between the two layers.

[0012] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zweile Lage bei einer vernetzbaren Verbindung mit der ersten Lage in Schichten aufgestrichen, aufgesprüht, auflaminiert oder mit einer additiven Fertigungsvorrichtung aufgebracht. Die zweite Lage, lässt sich durch die vorgeschlagenen Applikationsvarianten rasch aufbringen. Die geforderten Genauigkeitsansprüche an die Oberfläche der zweiten Lage werden bei diesen einfachen Applikationsverfahren trotzdem erreicht, insbesondere, wenn sie mit einer additiven Fertigungsvorrichtung aufgebracht wird. In a further particularly preferred embodiment of the invention, the two-layer layer in the case of a crosslinkable connection with the first layer is painted on, sprayed on, laminated on or applied with an additive manufacturing device. The second layer can be applied quickly thanks to the proposed application variants. The required accuracy requirements for the surface of the second layer are nevertheless achieved with these simple application methods, in particular when they are applied with an additive manufacturing device.

[0013] Für den Aufbau der ersten Lage haben sich Kunststoffe aus der Gruppe der Silikone, der thermoplastischen Polyurethane, der Acrylate oder der Polyurethane bewährt, da diese haltbar sind, in den geforderten Härtegraden vorhanden sind und in einem 3D-Drucker verarbeitbar sind. For the construction of the first layer, plastics from the group of silicones, thermoplastic polyurethanes, acrylates or polyurethanes have proven useful, since these are durable, are available in the required degrees of hardness and can be processed in a 3D printer.

[0014] Zweckmässigerweise ist die zweite Lage aus derselben Gruppe der Silikone, der thermoplastischen Polyurethane, der Acrylate oder der Polyurethane wie die erste Lage hergestellt. Daher lassen sich die erste und die zweite Lage vernetzen, da die Kunststoffe der ersten und zweiten Lage derart gewählt sind, dass sie miteinander vernetzbar sind. The second layer is expediently made from the same group of silicones, thermoplastic polyurethanes, acrylates or polyurethanes as the first layer. The first and second layers can therefore be crosslinked, since the plastics of the first and second layers are selected in such a way that they can be crosslinked with one another.

[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Materialien aus welchen die erste und die zweite Lage hergestellt sind, unter UV-Licht Bestrahlung vernetzbar sind. Das UV-Licht aktiviert Katalysatoren, welche die Vernetzung in Gang setzen. Die so hergestellte Verbindung zwischen der ersten und zweiten Lage ist dauerhaft und sehr stabil. Ein unerwünschtes Lösen der beiden Lagen ist daher sicher vermieden. Denkbar ist es auch, dass die beiden Lagen vulkanisiert werden. It is particularly preferred if the materials from which the first and second layers are made can be crosslinked under UV light irradiation. The UV light activates catalysts that set the crosslinking in motion. The connection established in this way between the first and second layer is permanent and very stable. An undesired loosening of the two layers is therefore reliably avoided. It is also conceivable that the two layers are vulcanized.

[0016] Dadurch, dass erste Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet an der Oberfläche der ersten Lage, mit zweiten Erhebungen und/oder Vertiefungen der zweiten Lage zur Bildung eines Formschlusses zusammenwirken, lassen sich die erste und zweite Lage auch dauerhaft und zuverlässig fest miteinander verbinden, wenn deren Materialien nicht miteinander vernetzbar sind. Das additive Fertigungsverfahren ermöglicht es, dass alle Erhebungs- bzw. Vertiefungsformen, sogar Hinterschnitte, welche für einen zuverlässigen Formschluss benötigt werden, herstellbar sind. Because first elevations and / or depressions formed on the surface of the first layer interact with second elevations and / or depressions of the second layer to form a form fit, the first and second layers can also be permanently and reliably connected to one another if their materials cannot be crosslinked with one another. The additive manufacturing process makes it possible to manufacture all forms of elevation or depression, even undercuts, which are required for a reliable form fit.

[0017] Zweckmässigerweise weist die weichere erste Lage eine Härte von Shore A 60 bis Shore A 80 auf und die härtere zweite Lage weist eine Härte von Shore D 75 bis Shore D 90 auf. Diese Härlebereiche haben sich bei Dentalschienen bewährt. Die Zähne können von der weicheren ersten Lage aufgenommen werden und die zweite Lage stabilisiert im beanspruchten Härtebereich die Dentalschiene ausreichend. Die verwendeten Kunststoffe sind in den beanspruchten Shore-Härten erhältlich bzw. durch Aushärten herstellbar. The softer first layer expediently has a hardness of Shore A 60 to Shore A 80 and the harder second layer has a hardness of Shore D 75 to Shore D 90. These hard areas have proven themselves in dental splints. The teeth can be taken up by the softer first layer and the second layer sufficiently stabilizes the dental splint in the stressed hardness range. The plastics used are available in the claimed Shore hardnesses or can be produced by curing.

[0018] Zweckmässigerweise ist die erste Lage und/oder die zweite Lage mit antimikrobiellen und/oder fluoridabgebenden Wirkstoffen versetzt. Dadurch hat die Dentalschiene den Vorteil, dass die Zähne während des Tragens der Dentalschiene gepflegt werden und vor mikrobiellem Angriff geschützt sind. The first layer and / or the second layer is expediently mixed with antimicrobial and / or fluoride-releasing active ingredients. As a result, the dental splint has the advantage that the teeth are cared for while the dental splint is being worn and are protected from microbial attack.

[0019] Die Dentalschiene kann vielfältig verwendet werden, beispielsweise als eine Aufbeissschiene, eine Korrekturschiene zur Regulierung von Zahnfehlstellungen, ein Sportmundschutz oder als eine Mundeinlage zur Verminderung des Schnarchens. Die Herstellung wenigstens der ersten Lage mit einer additiven Fertigungsvorrichtung ist äusserst flexibel und es können alle denkbaren Formen hergestellt werden, welche die Anforderungen der unterschiedlichen Einsatzzwecke von Dentalschienen erfüllen. The dental splint can be used in many ways, for example as a bite splint, a correction splint for regulating misaligned teeth, a sports mouthguard or as an oral insert to reduce snoring. The production of at least the first layer with an additive production device is extremely flexible and all conceivable shapes can be produced which meet the requirements of the different uses of dental splints.

[0020] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Dentalschiene bestehend aus einem Lagenverbund. Das Verfahren weist die folgenden Verfahrensschritte auf: Schichtweises Herstellen einer ersten Lage mit einer ersten Härte mit einer additiven Fertigungsvorrichtung, insbesondere einem 3D-Drucker, welche erste Lage den Zähnen eines Benutzers der Dentalschiene zugewandt ist, Applizieren, insbesondere Bestreichen, Besprühen oder Laminieren der ersten Lage mit Schichten einer zweiten Lage, welche Lage eine zweite grössere Härte als die erste Lage besitzt als eine erste Option oder Herstellung einer zweiten Lage, welche Lage eine zweite grössere Härte als die erste Lage besitzt, durch Abfräsen eines Grundkörpers oder durch schichtweisen Aufbau mit einer additiven Fertigungsvorrichtung, insbesondere einem 3D-Drucker als eine zweite Option.Another aspect of the invention relates to a method for producing a dental splint consisting of a composite layer. The procedure has the following procedural steps: Layer-by-layer production of a first layer with a first hardness with an additive manufacturing device, in particular a 3D printer, which first layer faces the teeth of a user of the dental splint, Applying, in particular brushing, spraying or laminating the first layer with layers of a second layer, which layer has a second greater hardness than the first layer than a first option or Production of a second layer, which layer has a second greater hardness than the first layer, by milling off a base body or by building it up in layers with an additive manufacturing device, in particular a 3D printer as a second option.

[0021] Durch Vorsehen der ersten und zweiten Option lässt sich die Dentalschiene mit den unterschiedlichsten Kunststoffen herstellen. Die Wahl der Kunststoffe ist nicht darauf beschränkt, dass sie miteinander vernetzbar sind, da die beiden Lage auch formschlüssig verbunden werden können. Die geforderte Formgenauigkeit, insbesondere von Dentalschienen zur Zahnkorrektur, können durch die mit einer additiven Fertigungsvorrichtung hergestellten ersten Lage ohne Probleme erreicht werden und sogar überschritten werden. D.h. mit einem 3D-Drucker sind Abbildungsgenauigkeiten möglich, welche die Genauigkeitsanforderungen einer Dentalschiene übersteigen. By providing the first and second option, the dental splint can be produced with a wide variety of plastics. The choice of plastics is not restricted to the fact that they can be networked with one another, since the two layers can also be connected in a form-fitting manner. The required dimensional accuracy, in particular of dental splints for tooth correction, can be achieved without problems and even exceeded by the first layer produced with an additive manufacturing device. This means that with a 3D printer, imaging accuracies are possible that exceed the accuracy requirements of a dental splint.

[0022] Ein weiterer Verfahrensschritt gemäss der ersten Option stellt das Aushärten der Dentalschiene und Vernetzen der ersten und zweiten Lage durch Bestrahlung mit UV-Licht oder Vulkanisieren oder Wärmeeinbringung dar. Durch das Vernetzen der Kunststoffe der ersten und zweiten Lage lässt sich eine stabile und dauerhafte Verbindung zwischen den beiden Lagen herstellen. Die erhaltene Dentalschiene ist aus einem Verbundwerkstoff hergestellt, da die erste Lage die Anforderungen der Formgenauigkeit erfüllt und die zweite Lage die erforderliche Stabilität liefert. A further process step according to the first option is the curing of the dental splint and cross-linking of the first and second layer by irradiation with UV light or vulcanization or the introduction of heat. By cross-linking the plastics of the first and second layer, a stable and permanent one can be achieved Establish a connection between the two layers. The dental splint obtained is made of a composite material, since the first layer meets the requirements of dimensional accuracy and the second layer provides the required stability.

[0023] Wenn die erste und die zweite Lage sich nicht vernetzen lassen, so können sie formschlüssig verbunden werden. Dazu ist das Ausformen von ersten Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet an der Oberfläche der ersten Lage während des additiven Schichtauftragens notwendig. Diese ersten Erhebungen und/oder Vertiefungen können mit zweiten Erhebungen und/oder Vertiefungen an der zweiten Lage, welche während des additiven Schichtauftragens oder Fräsens bei Herstellung nach der zweiten Option ausgeformt werden, zusammenwirken. Die erste und zweite Lage lassen sich formschlüssig verbinden, indem die Erhebungen und Vertiefungen der ersten und zweiten Lage zusammenwirken. If the first and second layers cannot be networked, they can be positively connected. For this purpose, it is necessary to form first elevations and / or depressions formed on the surface of the first layer during the additive layer application. These first elevations and / or depressions can interact with second elevations and / or depressions on the second layer, which are formed during the additive layer application or milling during production according to the second option. The first and second layers can be connected in a form-fitting manner in that the elevations and depressions of the first and second layers interact.

[0024] Denkbar ist es jedoch auch, dass die zweite Lage auf die erste Lage, versehen mit den ersten Erhebungen und/oder Vertiefungen, appliziert wird. Dadurch umschliesst die zweite Lage die ersten Erhebungen und/oder die ersten Vertiefungen und beim Aushärten der zweiten Lage wird ein Formschluss zwischen der ersten und zweiten Lage gebildet. Die unterschiedlichen beschriebenen Verbindungsmöglichkeiten zwischen der ersten und der Zweiten Lage führen dazu, dass die unterschiedlichsten Kunststoffe, welche geeignete Eigenschaften für die Anwendung bei der Dentalschiene aufweisen, sich als erste und zweite Lage verbinden lassen. However, it is also conceivable that the second layer is applied to the first layer provided with the first elevations and / or depressions. As a result, the second layer encloses the first elevations and / or the first depressions and when the second layer hardens, a form fit is formed between the first and second layers. The different connection options described between the first and the second layer mean that the most varied of plastics, which have suitable properties for use in the dental splint, can be connected as the first and second layer.

[0025] Zweckmässigerweise wird zwischen die erste und die zweite Lage ein Dichtstoff aufgebracht, falls die zweite Lage durch ein additives Fertigungsverfahren oder durch Fräsen hergestellt wird. Dadurch lässt sich der Übergang zwischen der ersten und der zweiten Lage abdichten und Bakterien und andere Verunreinigungen können nicht wischen die beiden Lagen eindringen. Als Dichtstoff ist auch jede Art von Klebstoff denkbar. durch die Verwendung eines Klebstoffes wird die bestehende formschlüssige Verbindung der beiden Lagen verstärkt. A sealant is expediently applied between the first and the second layer if the second layer is produced by an additive manufacturing process or by milling. As a result, the transition between the first and the second layer can be sealed and bacteria and other contaminants cannot wipe the two layers in. Any type of adhesive is also conceivable as a sealant. By using an adhesive, the existing form-fitting connection between the two layers is reinforced.

[0026] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung. Further advantages and features emerge from the following description of two exemplary embodiments of the invention.

[0027] Die Erfindung betrifft eine Dentalschiene aus einem Lagenverbund. Bevorzugt umfasst die Denlalschiene eine erste und zweite Lage. Die erste Lage ist den Zähnen des Benutzers zugewandt und ist weicher als die zweite Lage. Dadurch ist der Kontakt der Zähne mit der Dentalschiene für den Benutzer angenehmer und die Zähne können in der Dentalschiene leichter aufgenommen werden, wenn einzelne Zahnvertiefungen in der Dentalschiene vorgesehen sind. Die zweite Lage ist härter als die erste Lage und gibt der Dentalschiene die notwendige Stabilität. Bei der Dentalschiene handelt es sich um ein Verbundmaterial, bei dem die unterschiedlichen Verbundmaterialien unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Bei der vorliegenden Dentalschiene führt und korrigiert die erste Lage die Zähne und die zweite Lage liefert die Verstärkung, damit die erste Lage während des Gebrauchs nicht zu stark nachgibt. The invention relates to a dental splint made from a composite layer. The denal splint preferably comprises a first and a second layer. The first layer faces the user's teeth and is softer than the second layer. As a result, the contact of the teeth with the dental splint is more comfortable for the user and the teeth can be accommodated more easily in the dental splint if individual tooth depressions are provided in the dental splint. The second layer is harder than the first layer and gives the dental splint the necessary stability. The dental splint is a composite material in which the different composite materials fulfill different tasks. In the present dental splint, the first layer guides and corrects the teeth and the second layer provides the reinforcement so that the first layer does not yield too much during use.

[0028] Die erste Lage wird in einer additiven Fertigungsvorrichtung schichtweise aufgebaut. Diese auch als 3D-Drucker bezeichnete Fertigungsvorrichtung ermöglicht es, dass jegliche Anforderungen an die Genauigkeit der Zahnvertiefungen an der ersten Lage umsetzbar und erfüllbar sind. Dadurch, dass horizontale Schichten mit Schichtdicken im µm Bereich auftragbar sind, lässt sich eine Negativform eines Zahnes durch ein additives Fertigungsverfahren mit sehr hoher Genauigkeit herstellen. Die Anwendung des additiven Fertigungsverfahrens ermöglicht es, dass die Abdrucknahme mit einer Abformmasse, das Ausgiessen des Abdruckes mit einer aushärtbaren Gussmasse, das Herstellen eines Hartmodells und das Aufbringen von aushärtbaren Schichten auf das Hartmodell entfällt. Stattdessen wird mit einer 3D-Kamera ein Bild des Kiefers, der Zähne und/oder der Mundhöhle des Benutzers der Dentalschiene erstellt. Das erhaltene 3D-Foto dient als Vorlage zur Herstellung der ersten Lage der Dentalschiene mit einem 3D-Drucker. The first layer is built up in layers in an additive manufacturing device. This manufacturing device, also referred to as a 3D printer, makes it possible to implement and meet any requirements for the accuracy of the tooth depressions in the first layer. Because horizontal layers with layer thicknesses in the µm range can be applied, a negative shape of a tooth can be produced with very high accuracy using an additive manufacturing process. The use of the additive manufacturing process makes it possible to dispense with taking an impression with an impression compound, pouring the impression with a hardenable casting compound, producing a hard model and applying hardenable layers to the hard model. Instead, an image of the jaw, the teeth and / or the oral cavity of the user of the dental splint is created with a 3D camera. The 3D photo obtained serves as a template for producing the first layer of the dental splint with a 3D printer.

[0029] Das Kunststoffmaterial, welches in der additiven Fertigungsvorrichtung schichtweise verarbeitet wird, besitzt bevorzugt eine Härte von Shore A 60 bis Shore A 80. Der Kunststoff, welcher dem Aufbau der ersten Lage dient, ist bevorzugt aus der Gruppe der Silikone, der thermoplastischen Polyurethane, der Acrylate oder der Polyurethane gewählt. The plastic material, which is processed in layers in the additive manufacturing device, preferably has a hardness of Shore A 60 to Shore A 80. The plastic, which is used to build the first layer, is preferably from the group of silicones, thermoplastic polyurethanes , acrylates or polyurethanes.

[0030] Die zweite Lage kann in einer ersten Ausführungsform der Erfindung auf die fertig erstellte erste Lage in schichtweiser Applikation aufgebracht werden. Es werden so viele Schichten aufgebracht bis die zweite Lage die gewünschte Dicke besitzt. Die Schichten können aufgestrichen, aufgesprüht oder auflaminiert werden. Bei der ersten Ausführungsform wird am Übergang der ersten Lage zu der zweiten Lage durch Vernetzung eine chemische Verbindung aufgebaut. Dementsprechend ist es bevorzugt, wenn die zweite Lage ebenfalls aus der der Gruppe der Silikone, der thermoplastischen Polyurethane, der Acrylate oder der Polyurethane gewählt ist, damit eine vernetzte Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Lage herstellbar ist. Die Verbindung der beiden Lagen kann beispielsweise durch Vulkanisieren oder durch Bestrahlen mit UV-Licht hergestellt oder verbessert werden. Dementsprechend müssen die Kunststoffe der beiden Lagen vulkanisierbar sein oder unter UV-Licht vernetzbar und aushärtbar sein. In a first embodiment of the invention, the second layer can be applied in layers to the finished first layer. So many layers are applied until the second layer has the desired thickness. The layers can be painted on, sprayed on or laminated on. In the first embodiment, a chemical bond is built up at the transition from the first layer to the second layer by crosslinking. Accordingly, it is preferred if the second layer is also selected from the group of silicones, thermoplastic polyurethanes, acrylates or polyurethanes, so that a crosslinked connection can be produced between the first and the second layer. The connection of the two layers can be established or improved, for example, by vulcanization or by irradiation with UV light. Accordingly, the plastics of the two layers must be vulcanizable or crosslinkable and curable under UV light.

[0031] Eine zweite Ausführungsform der Dentalschiene kommt zur Anwendung, wenn sich die Kunststoffe der ersten und zweiten Lage nicht oder nur schlecht vernetzen lassen. Bei der zweiten Ausführungsform werden die erste und die zweite Lage durch einen Formschluss mechanisch miteinander verbunden. Die zweite Lage kann daher als ein eigener Körper hergestellt werden, bevor die erste und die zweite Lage zusammengefügt werden. Die zweite Lage kann bei der zweiten Ausführungsform ebenfalls mit einer additiven Fertigungsvorrichtung schichtweise hergestellt sein. Die zweite Lage kann auch aus einem Grundkörper ausgefräst sein. Zwischen der ersten und der zweiten Lage ist ein Dichtstoff vorgesehen, bevor die beiden Lagen zusammengefügt werden. Der Dichtstoff verhindert das Eindringen von Fremdkörpern und Verunreinigungen zwischen die beiden Lagen. A second embodiment of the dental splint is used when the plastics of the first and second layers cannot be crosslinked or can only be crosslinked poorly. In the second embodiment, the first and the second layer are mechanically connected to one another by a form fit. The second layer can therefore be manufactured as a separate body before the first and second layers are joined together. In the second embodiment, the second layer can also be produced in layers with an additive manufacturing device. The second layer can also be milled out of a base body. A sealant is provided between the first and second layers before the two layers are joined together. The sealant prevents foreign bodies and contaminants from penetrating between the two layers.

[0032] Zur Realisierung der formschlüssigen Verbindung werden bei der Herstellung der ersten und zweiten Lage Erhebungen und /oder Vertiefungen an beiden Lagen ausgebildet. Eine Erhebung der einen Lage kann dann in eine Vertiefung der andern Lage greifen, wodurch die erste und die zweite Lage miteinander mechanisch verbindbar sind. To implement the form-fitting connection, elevations and / or depressions are formed on both layers during the production of the first and second layer. An elevation in one layer can then engage in a depression in the other layer, as a result of which the first and second layers can be mechanically connected to one another.

[0033] Denkbar ist es auch, dass die zweite Lage auf die erste Lage appliziert wird, ohne dass sie mit der ersten Lage vernetzbar wäre. Die zweite Lage umgibt die Erhebungen der ersten Lage und bildet eine formschlüssige Verbindung mit der ersten Lage, wenn sie ausgehärtet ist. It is also conceivable that the second layer is applied to the first layer without it being networkable with the first layer. The second layer surrounds the elevations of the first layer and forms a form-fitting connection with the first layer when it has hardened.

[0034] Die zweite Lage besitzt in beiden Ausführungsformen eine grössere Härte als die erste Lage, damit eine stabile Dentalschiene realisiert ist, welche Zähne beispielsweise positionieren oder schützen kann. Bevorzugt ist es, wenn die zweite Lage eine Härte von Shore D 75 bis Shore D 90 aufweist. In both embodiments, the second layer has a greater hardness than the first layer, so that a stable dental splint is realized which can position or protect teeth, for example. It is preferred if the second layer has a hardness of Shore D 75 to Shore D 90.

Claims

1. Dental splint consisting of a composite layer - At least one first layer with a first hardness, which first layer faces the teeth of a user during use, and - At least one second layer, which has a second hardness which is greater than the first hardness and is connected to the first layer, characterized, - That the first layer is built up in layers with an additive manufacturing device and - That the second layer is networked with the first layer by applying it in layers or is mechanically connected to the first layer by a form fit.

2. Dental splint according to claim 1, characterized in that the second layer is produced in a form-fitting connection with the first layer by milling off a base body or with an additive manufacturing device.

3. Dental splint according to claim 2, characterized in that a sealant is provided between the first and the second layer.

4. Dental splint according to claim 1, characterized in that the second layer is painted, sprayed, laminated or applied with an additive manufacturing device in layers in the case of a crosslinked connection with the first layer.

5. Dental splint according to one of the preceding claims, characterized in that the first layer is made from the group of silicones, acrylates or polyurethanes, in particular thermoplastic polyurethanes.

6. Dental splint according to one of the preceding claims, characterized in that the second layer is made from the group of silicones, acrylates or polyurethanes, in particular thermoplastic polyurethanes.

7. Dental splint according to claim 1 or one of claims 4 to 6, characterized in that the materials from which the first and second layers are made crosslink with one another under UV light irradiation.

8. Dental splint according to one of the preceding claims, characterized in that first elevations and / or depressions formed on the surface of the first layer interact with second elevations and / or depressions of the second layer to form a form fit.

9. Dental splint according to one of the preceding claims, characterized in that the softer first layer has a hardness of Shore A 60 to Shore A 80.

10. Dental splint according to one of the preceding claims, characterized in that the harder second layer has a hardness of Shore D 75 to Shore D 90.

11. Dental splint according to one of the preceding claims, characterized in that the first layer and / or the second layer is mixed with antimicrobial and / or fluoride-releasing active ingredients.

12. A method for producing a dental splint consisting of a composite layer characterized by the following process steps: - Layer-by-layer production of a first layer with a first hardness with an additive manufacturing device, in particular a 3D printer, which first layer faces the teeth of a user of the dental splint when in use, - applying, in particular brushing, spraying or laminating the first layer with layers of a second layer, which layer has a second greater hardness than the first layer, Curing the dental splint and Crosslinking of the first and second layers by irradiation with UV light or vulcanization or the introduction of heat as a first option or - Production of a second layer in a form-fitting connection with the first layer, which layer has a second greater hardness than the first layer, by milling off a base body or by building up in layers with an additive manufacturing device, in particular a 3D printer as a second option.

13. The method according to claim 12 with the additional process steps: Forming first elevations and / or depressions formed on the surface of the first layer during the additive layer application, Forming of second elevations and / or depressions on the second layer during the additive layer application or milling during production according to the second option and positive connection of the first and second layers in that the elevations and depressions of the first and second layers interact or Application of the second layer, whereby the second layer encloses the first elevations and / or the first depressions and a form fit is formed between the first and second layers when the second layer hardens.

14. The method according to claim 12 or 13, characterized in that a sealant is applied between the first and the second layer if the second layer is produced by an additive manufacturing process or by milling.