CH707847A2 - Verfahren, um elektrische Anlagen über das Internet fernzusteuern. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung ist ein Verfahren, bei dem ein Benutzer ein Fernsteuerungs-Signal von einem ans Internet angebundenen Steuerungsgerät (1) auf einen Webservice (2) und anschliessend über IP-Telefonie (VolP) an ein an das Telefonnetz angebundenes elektrisches Endgerät (5) übertragen wird. Eine mit dem Webservice verbundene Datenbank ermöglicht eine sichere Weiterleitung des Schaltbefehles sowie eine einfache Programmierung durch den berechtigten Benutzer (Verwalter).
Description
Technisches Gebiet
[0001] Übermittlung von drahtlosen Steuerungsbefehlen für elektrische Schaltungen.
Stand der Technik
[0002] Drahtlose Fernbedienungen und Fernsteuerungen werden für die Steuerung von diversen Geräten und Maschinen eingesetzt. Sie funktionieren auf der Basis von Ultraschall oder direkten GSM-Signalen, ohne Webzugriff auf eine Internet-basierte Datenbank mit der Möglichkeit zur Verifizierung der Anrufer-Nummer und der Steuerung von Anrufer- und Empfängernummer zur Funktions-Steuerung der Schaltung. Bei gewissen Systemen wird die Berechtigung durch das Personal einer Telefonzentrale überprüft. Das Steuerungssignal wird meist codiert, um vor Missbrauch zu schützen.
[0003] In Betracht gezogene Patentschriften:
DE 10 2005 033 898 A1
DE 10 2010 046 505 A1
DE 202 012 005 611 UU1
EP 1 553 665 A1
KR 20 040 072 556 A
NL 1 023 238 CC1
US 2 004 249 925 A1
US 2 009 156 251 A1
WO 9 966 741 A2
WO 2 005 112 417 A1
WO 2 007 142 376 A1
WO 2 012 092 601 A2
[0004] Die bekannten Systeme beinhalten meist das Risiko, dass sie gescannt werden können, d.h. mögliche Codierungen oder Signale der Fernsteuerung werden gesendet, bis der Zugriff zu dem Endgerät erfolgt. Systeme, die eine höhere Sicherheit bieten, sind meist für Fachanwendungen im technischen Bereich konzipiert. Sie sind für normale Benutzer ohne Fachkenntnisse eher schwierig anwendbar.
Darstellung und Ausführung der Erfindung
[0005] Das Verfahren ist eine Fernsteuerung, gekennzeichnet durch ein ans Internet angebundenes Steuerungsgerät, einen Webservice und ein Endgerät. Das Steuerungsgerät kann durch die Kombination dieser Elemente das Endgerät fernsteuern.
Definition der benutzten Komponenten und Begriffe
[0006] Das Steuerungsgerät ist in der Regel ein Gerät, welches mit dem Internet kommunizieren kann, also z.B. Smartphone, Laptop, Google Glass etc.
[0007] Der Webservice besteht aus einem verschlüsselten Webserver, einer Software zur Steuerung der Funktionen und einer Datenbank (Sql, mysql etc.) auf dem Webserver. Auf der Datenbank sind sämtliche notwendigen Daten abgespeichert, welche für die Verifizierung und die gewünschten Funktions-Steuerungen sämtlicher Benutzer benötigt werden.
[0008] Das Endgerät beinhaltet eine Telefon-Empfangseinheit, einen Rechner und eine Einheit zur Schaltung von elektrischen Geräten. Das Endgerät ist nicht Bestandteil der Erfindung.
[0009] Eine Person oder Firma, die zur Ausführung einer Schaltung berechtigt ist (z.B. Türschloss, Alarmanlage, etc.) kann das System zur Fernsteuerung derselben nutzen und dieses verwalten. Im weiteren Text wird daher dafür der Ausdruck «Verwalter» benutzt; im Gegensatz zu einer Person ohne Verwaltungsberechtigung (z.B. Mieter einer Sammelgarage), die Benutzer genannt wird.
[0010] Das Steuerungsgerät kommuniziert zu dem Webservice über Internet, der Server kommuniziert zu dem Endgerät über Internettelefonie (VolP).
[0011] Eine Anrufernummer ist diejenige Telefonnummer, von der aus ein Anruf getätigt wird. Eine Empfängernummer ist diejenige Telefonnummer, die angerufen wird.
Erklärung der Funktionen der Teilkomponenten
Web-Interface
[0012] Über ein Web-Interface hat ein Verwalter jederzeit die Möglichkeit, online die benötigten Schaltfunktionen zu definieren. Er kann dabei eine oder mehrere Schaltungen ansteuern, die mit einem Endgerät verbunden sind. Er kann zusätzliche permanente oder temporäre Benutzer erfassen, mutieren oder entfernen. Alle diese Einstellungen werden dabei auf der Datenbank gespeichert.
Steuerungsgerät
[0013] Auf dem Steuerungsgerät werden bei der ersten Anmeldung verschlüsselte Daten zur Identifizierung des Benutzers hinterlegt. Damit wird erreicht, dass der Benutzer sich nicht für jede Schaltung neu anmelden muss. Die Daten beinhalten eine User ID sowie den Zeitpunkt der letzten Schaltung. Die Daten werden mittels Cookie oder web sql auf dem Steuerungsgerät hinterlegt.
Endgerät
[0014] Jedem Endgerät ist eine Empfängernummer für einen VolP-call zugeordnet. Diese ist in der Datenbank hinterlegt. Das Endgerät kann mehrere unterschiedliche Schaltungen vornehmen. Die Anrufernummern definiert eine bestimmte Schaltfunktion auf dem Endgerät. Alle für eine Verbindung benutzten Anrufernummern sind daher im Endgerät mit der dazugehörigen Schaltfunktion vordefiniert.
[0015] Das Verfahren erlaubt es mit der gleichen Anrufernummer auf jedem Endgerät die gleiche, vordefinierte Schaltfunktion auszulösen. Somit kann auf allen Endgeräten die gleiche Software vorinstalliert werden und die Schaltungsfunktionen mit dem Webinterface konfiguriert werden.
[0016] Das Verfahren ermöglicht es einem oder mehreren, durch den Webservice autorisierten Benutzern, auf verschiedene örtlich und funktionsmässig unterschiedliche ferngesteuerte Endgeräte zuzugreifen und darauf eine bestimmte Schaltung auszulösen. Dabei ist es möglich, eine nahezu unbegrenzte Anzahl Anrufe an unterschiedliche Endgeräte und somit individuellen Funktionssteuerungen gleichzeitig zu verarbeiten.
Ablauf des Schaltverfahrens
[0017] Mit dem Steuerungsgerät ruft der Benutzer mittels Touchscreen, Spracherkennung etc. eine Webadresse auf und übermittelt dadurch seinen Schaltbefehl an den Webservice.
[0018] Vom Webservice werden die übermittelten Benutzer-Daten mittels der zentralen Datenbank auf Ursprung und Richtigkeit verifiziert. Stimmen die Daten nicht, wird der Anwender aufgefordert, sich mittels Benutzernamen und Passwort erneut zu authentifizieren. Wird eine erneute Schaltung angefordert werden diese Daten mit den bereits hinterlegten Werten der Datenbank abgeglichen und somit der Benutzer identifiziert. In diesem Fall werden die Daten auf der Datenbank mit neuen Werten überschrieben. Damit wird sichergestellt, dass eine erneute Schaltung durch andere Steuerungsgeräte mit derselben User ID ausgeschlossen werden kann.
[0019] Die Softwarelogik kombiniert die in Datenbank hinterlegten Anrufer- und Empfängernummern. Diese Nummern-Kombination wird an den VoIp Server übergeben und damit ein Verbindungsaufbau im Telefonnetz generiert.
[0020] Auf dem Endgerät wird mittels calling line identification die Anrufernummer erkannt und dabei diese Nummer verifiziert. Die gewünschte Schaltung wird nun gemäss der Anrufernummer ausgelöst. Andere, nicht vordefinierte Anrufernummern werden abgewiesen. Damit wird ausgeschlossen, dass unbefugte Anrufer eine Schaltung auslösen können.
[0021] Der Benutzer benutzt für den Verbindungsaufbau lediglich eine grafische Oberfläche oder eine Spracherkennung auf seinem Steuerungsgerät, d.h. erdrückt auf einen Button auf dem Bildschirm oder spricht einen Befehl in sein Steuerungsgerät. Alle weiteren Funktionen laufen im Hintergrund ab. Der Benutzer hat davon keine Kenntnis. Der Benutzer weiss dabei nicht, welche Anrufernummer für die Identifizierung mittels calling line identification auf dem Endgerät benutzt wird.
[0022] Beispiel 1: mit demselben Smartphone kann die Haustüre, die Sammelgarage, die Bürotüre am Arbeitsplatz, die Heizung etc. geschaltet werden (also verschiedene Schaltungen an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten).
[0023] Beispiel 2: eine bestimmte Schaltung kann von verschiedenen Benutzern mit ihren eigenen Smartphones ausgelöst werden.
Zeichnung: Ablauf-Schema der Verbindung zur Fernsteuerung elektrischer Schaltungen.
[0024] Der Zugriff vom Steuerungsgerät (1) zu einem Webservice (2) löst einen Steuerungsbefehl aus. Dieser überprüft auf einer Datenbank (3) die Steuerungsberechtigung vom Steuerungsgerät zum Endgerät, sowie, sofern authentifiziert, die Telefonnummer des Endgerätes. Die Authentifizierung des Benutzers auf dem Webservice basiert auf gängigen Internet-Verschlüsselungen. Der Webservice ruft über einen VolP-Provider (4) das Endgerät (5) an. Um verschiedene Steuerungen auf dem Endgerät zu ermöglichen, werden die Anrufernummer (calling line identification) der anrufenden VolP Verbindung identifiziert. Das Endgerät (5) ermittelt die Anrufernummer und steuert die im Endgerät durch die Anrufernummer definierte Funktion.
Claims (9)
1. Verfahren zur Fernsteuerung eines an das Telefonnetz angebundenen Endgerätes, dadurch gekennzeichnet, dass ein ans Internet angebundenes Steuerungsgerät (1) über eine Internet-Verbindung und VolP die Fernsteuerung eines Endgerätes (5) ermöglicht.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ans Internet angebundene Steuerungsgerät (1) auf einen Webservice (2) zugreift, welcher mit einer zentralen Datenbank (3) verbunden ist, auf welcher sämtliche Kontroll- und Steuerungsfunktionen definiert sind.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass vermittels der auf der Datenbank (3) gespeicherten Anrufer-Informationen die Berechtigung des anrufenden Steuerungsgerätes überprüft und dabei unberechtigte Anrufer abgewiesen werden.
4. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die auszulösenden Steuerungs-Funktionen über ein Web-Interface durch den berechtigten Benutzer (Verwalter) festgelegt und jederzeit mutiert werden können.
5. Verfahren gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Datenbank (3) die der auszuführenden Steuerungsfunktion entsprechenden Anrufer- und Empfängernummern für einen Telefon-Anruf zugeordnet sind, welche vermittels calling line identification-Funktion auf einem anzurufenden Endgerät (5) jeweils verschiedene Steuerungen auslösen.
6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass diese Telefon-Nummern durch den Webservice an einen VolP-Provider (4) übermittelt werden und damit ein VolP-call zu einem an das Telefonnetz angeschlossenen Endgerät (5) ausgelöst wird.
7. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die auf der Datenbank (3) für den VolP-call an das Endgerät (5) benutzten Telefon-Nummern dem Benutzer des Steuerungsgerätes nicht bekannt sind.
8. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Endgerät (5) nicht vorgängig definierte Anrufernummern vermittels calling line identification-Funktion automatisch abweist und somit keine Steuerungsfunktion ausgelöst wird.
9. Verfahren gemäss Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Schaltungen auf dem Endgerät (5) durch unterschiedliche vordefinierte Anrufernummern es ermöglicht, eine einheitliche Software für sämtliche Endgeräte zu verwenden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH00687/13A CH707847A2 (de) | 2013-03-28 | 2013-03-28 | Verfahren, um elektrische Anlagen über das Internet fernzusteuern. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH00687/13A CH707847A2 (de) | 2013-03-28 | 2013-03-28 | Verfahren, um elektrische Anlagen über das Internet fernzusteuern. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH707847A2 true CH707847A2 (de) | 2014-09-30 |
Family
ID=51589633
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH00687/13A CH707847A2 (de) | 2013-03-28 | 2013-03-28 | Verfahren, um elektrische Anlagen über das Internet fernzusteuern. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH707847A2 (de) |
-
2013
- 2013-03-28 CH CH00687/13A patent/CH707847A2/de not_active Application Discontinuation
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